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Tiroler Volksbote
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Pagina 2 di 20
Data: 25.10.1908
Descrizione fisica: 20
Seile 2. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XVI. wickelten, Sicherheit, Bildung und Kultur überall Eingang fanden. Selbst die Feinde Oesterreichs mußten anerkennen, daß die öster reichische Verwaltung in Bosnien eine Musterleistung sei. Oester reich hat aber auch rund 500 Millionen Kronen in Bosnien hineingesteckt. Nachdem es das Land unter solchen Kosten (an Blut und Geld) so glänzend hergerichtet hatte, durste sich niemand mehr einbilden, daß Oesterreich diese Länder noch einmal her geben

werde. Die förmliche, Besitznahme war nur eine Frage der Zeit. Oesterreich hatte ein doppeltes Recht, die einst von der Türkei geraubten Länder sich einzuverleiben, weil es alte Erbansprüche darauf geltend machen konnte und weil es die Länder neuerdings erobert und mit großen Kosten hergerichtet, gleichsam erkauft hat. Was sagen die vosniaken zur Einverleibung. , Bosnien mit Herzegowina ist beinahe so groß wie Böhmen. Es zählt heute mehr als anderthalb Millionen Einwohner. (Unter österreichischer Verwaltung

hat es um eine halbe Million zugenommen.) Zwei Drittel der Einwohner sind Serbokroaten, ein Drittel Mohammedaner (Türken). In Bosnien ist zusagen das ganze Volk in Heller Begeisterung und Freude über die An- gliederung anOesterreich. In allen Städten und in den meisten Orten auf dem Lande wurden Freudenfeste gefeiert. Die Kroaten und die Türken, vielfach auch die bosnischen Serben haben Abordnungen nach Wien geschickt, um dem Kaiser zu danken, daß er die Länder zu Oesterreich geschlagen. Die Bos- niaken

haben in den letzten 30 Jahren erfahren, daß bei Oesterreich gut sein ist. Vom Königreich Serbien her hat man in den letzten 14 Tagen mit allen Mitteln versucht, Unruhen in Bosnien zu stiften. Aber ganz umsonst. In Bosnien ist alles ruhig ge blieben. Die Begeisterung der Bosniaken für Oesterreich ist so groß, daß sie erklären, sie werden die Unruhestifter aus Serbien mit der Waffe in der Hand aus dem Lande jagen. Was sagen die anderen Staaten? Sobald die Einverleibung bekannt wurde, gab es einen unbe schreiblichen

einsackt, wo er nur zukommt (man denke nur an das Burenland), tut schrecklich entrüstet, daß Oesterreich den Berliner Vertrag gebrochen habe, und fordert die andern Staaten auf. dafür zu sorgen, daß die Abmachungen (vom Jahre 1878) aufrecht erhalten bleiben. Die englischen Zeitungen schimpften in der niederträchtigsten Weise über Oester reich und sogar über unseren Kaiser. (Dem Raubstaat England steht die Rechtsheuchelei wunderbar an!) Der Lärm war so groß, daß man glauben mochte, es müsse über Nacht

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Volksblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 08.04.1905
Descrizione fisica: 10
die > große ' Summe von 300 v Millionen' Kronen Grundsteuer exspart. ? ^ ».«s < 2. Die Konservativen habenweiterS eine große Verminderung der Grundsteuer durchgesetzt. Die Konservativen sind nicht damit - zufrieden gewesen, die Erhöhung der Grundsteuer zu verhüten, sondern sie haben auch noch eine große Verminderung der selben -durch 15jährige Anstrengung durchgesetzt. ^Durch jene Gesetze, welche: die Konservativen bis zum Jahres 1896 geschaffen haben, ist die Grund Steuer für ganz Oesterreich

. Wenn wir beweisen wollen, daß die österreichische Grundsteuer nicht die höchste der Welt ist, so müssen wir dieselbe mit der Grundsteuer der Nachbarstaaten vergleichen. Mir stellen den Vergleich mit den drei größten nachbar lichen Kulturstaaten, Preußen, Frankreich und Italien. ! v- Wenn wir uns nur die Prozentsätze an schauen, welche für die Grundsteuervorschreibung dienen, so kommen nnr allerdings zum Resultat, daß Oesterreich die höchstes Prozente sür die Grundsteuer hat, indem bei uns 19 Prozent

Abhandlungen tiefern folgende. Zahlen: . . ' Kult. Fläche Grundsteuer Einwohner Oesterreich (Zisl.) 275.000 km» 51 Mill. T 26 Mill. Preußen . - u 300.000 „ 58 „ 34 „ Italien 250.000 „ 80 „ 32 „ Frankreich 450.000 „ 190 „ ' 38 „ ? : Nach diesen Zahlen trifft es auf jeden ein zelnen Einwohner an Grundsteuer: In Preußen Kr. 17; in Oesterreich Kr. 19; in Italien Kr. 2'5; in Frankreich Kr. 5. i Es trifft also in Preußen auf den einzelnen Ei n w o h n o.B eine Kleinigkeit weniger- Grund steuer als in Oesterreich

, in' Italien nahezu u m !h i s H ä l s t e m e h r und in Fran k r eich nahezu dreimal so viel als in Oesterreich. ^ Wenn wir ausrechnen, wie Viel Grundsteuer in den angeführten Staaten aus jeden km» (Q n adratk i l o m et er) k u l t. Grundes trifft, so ergeben sich folgende Zahlen: ' In Oesterreich aus 1 Kr. 136 „Preußen „„ „ „193 „ Italien „ .. „ 320 Frankreich 422 ES trifft also in Preußen auf 1 Km» kult. Grund s mehr Grundsteuer als in Oester reich,iin Ital^iew'm ehr als?z wvimal^und in Frankreich

mehr als dreimal ' soviel als in Oesterreich. ' '! Es ist also, wie aus diesen Daten klar her vorgeht, vollständig unwahr^ daß in Oesterreich die G^undsteuer d/ie höchste d er Welt i st; wahr und richtig ist vielmehr daS gerade Gegenteil, daß sie in allen Nach barstaaten höher und mitunter viel höher ist als bei- uns. Sie ist uns leider hoch genug, be sonders jenen, die wirklich auch eine solche -zahlen, aber zur Steuer der Wahrheit haben wir bewiesen, daß es unwahr ist/ wenn man den Leuten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 28.06.1906
Descrizione fisica: 8
. Mit der Gemeinsamkeit zwischen Oesterreich und Ungarn ist cö bald aus. Es ist bereits die Anordnung getroffen worden, daß im nächstjährigen Hof- und StaatShandbuch bei der bisher üblichen Titelüberschrift „Gemein sames (Reich s-)M inistcrium' das in Klammern gesetzte Wort „Reich' gestrichen wird; für die Bezeichnung „Reichskriegsministerium' wird sonach „Gemeinsames Kriegsministerium' geschrieben werden. Einen. Reichssinanzminister' gab es seit dem Tode des Herrn v, Kallay nicht. Baron Burian wird iin Hof

^ und StaatShand buch von 1904 bereits als k. u. k. gemeinsamer Finanzminister bezeichnet. Weiters ist dem Verlangen der Ungarn nach Beseitigung dergem einsamen Regierung bereits entsprochen. Das Ministerium dcs Acuszern wird künstig niemals mchr „im Namen der österreichifch-ungurifchen Regierung', sondern nur „im Namen der Regierungen von Oesterreich und Ungarn' auftreten. Also gibt cs nun nicht mchr ein „österreichisch-ungarisches Reich'. Die Ungarn haben sonach abermals eine staatsrechtliche Errungenschaft

und sonst — auch noch jemand'? Z)r. Kramarz — Helandter in Belgrad? Ter „Naprzod' reproduziert eine in russi schen Blättern enthaltene Mitteilung, wonach Dr. Kramarz sich der polnischen Lausbahn zu wenden werde und zum Gesandten in Belgrad ernannt werden soll. „ Oer Gesandtenposten in Belgrad,' schreiben die russischen Journale, „ist die erste Stufe in der großen diplo.nati- schen Karriere. In späterer Zukunft ist Doktor Kramarz zum Botschafter in Petersburg anS- ersehen.' Das Huotenvkrhälttlis zu Oesterreich und Ungarn

, Frei herrn v. Schwege!, Rhomberg, Kaiser, Ritter v. Abrahamowicz, PovSe und Dr. StranSky gewählt. — Die österreichische Quote betrug bisher 65 6 Prozent, die ungarische 34 4. Pro zente der Gesamtbeoölkerung sind in der öster reichischen Reichshälfte 57 L, in Ungarn 42 4 ; das Rekrutenkontigent beträgt in Oesterreich 57-ij, in Ungarn 42 7 Prozent. Das quoten mäßig zu berechnende gemeinsame Erfordernis beträgt pro 1906 (nach Abzug der gemein samen Zolleinnahmen) 23027 Millionen, davon hätte

Oesterreich nach der biSherigenQuotelöl) 85, nach der neuen 1ö2 43 Millionen zu zahlen. Vom außerordentlichen Rüstungskredit (75 3 Millionen) undOkkupationskredit (7 öMillionen) hätte Oesterreich nach der alten Quote zusam men 54 38, nach der neuen 47 75 Millionen zu tragen. Die neue Quote würde also eine Gesamtentlastung Oesterreichs um 25'05 Millionen bedeuten. Den Magyaren steigen die^ Hravsöknen ans. Der Handelsminister Kossuth hielt bei der Enquete über den Donau-Theiß-Kanal eine Rede

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 23.03.1911
Descrizione fisica: 8
. Wäre es den Zeitungs austrägern nicht gelungen, die Polizei zu ver ständigen, so wäre es zweifellos zu einem tragischen Zwischenfalle gekommen. StstiMK <k? ?olt w veulWzM unä 0elt«k- reich-llagarn. Die neueste Postverkehrsstatistik weist folgende Ziffern aus: Im Deutschen Reiche be stehen 40.769 Postanstalten, in Oesterreich-Ungarn 15.273. Nach dem Flächenausmaße berechnet, ent fällt in Oesterreich auf 32 Quadratkilometer, in Ungarn auf 56 Quadratkilometer, im Deutschen Reiche

auf 13 Quadratkilometer eine Postanstalt. Nach der Einwohnerzahl entfällt in Deutschland auf 1487. in Oesterreich auf 2315 und in Ungarn aus 3216 Einwohner eine Postanstalt. Das gesamte Postpersonal beträgt in Deutschland 236.000 Per sonen, in Oesterreich 71 86 l und in Ungarn 34.196 Personen. Die Menge der Briefpostsendungen betrug in Oesterreich im Jahre 1909 1446 Millionen Briese und Korrespondenzkarten, 263 Millionen Waren proben, Drucksachen und Geschäftspapiere, in Ungarn 523 Millionen Briefe

und Korrespondenzkarten, 102 Millionen Warenproben, Drucksachen und Ge schäftspapiere. Für Deutschland entfallen für die erste Gruppe 4346 Millionen, für die zweite 1834 Millionen. Noch auffallender ist der Unterschied bei dm Zeitungen, die in Oesterreich 274 Millionen, in Deutschland 2l02 Millionen, in Ungarn 130 Millionen Exemplare zählen. Briefe (Schachteln) mit Wertangabe beförderte die deutsche Postanstalt 9 Millionen, Oesterreich 3 Millionen und Ungarn 4 Millionen, Paketsendungen Deutschland 272 Mil lionen

, Oesterreich 72 Millionen und Ungarn 31 Mil lionen. Es entfallen demnach auf je 100 Einwohner in Deutschland 11.000, in Oesterreich 6500, in Ungarn 3000 Briefsendungen jährlich, femer auf je 100 Einwohner in Deutschland 3463, in Oester reich 1050 und in Ungarn 933 Zeitungen, endlich im Deutschen Reiche 463, in Oesterreich 236 und in Ungarn 183 Wert- und Postpaketsendungen jährlich auf je 100 Einwohner. Vergleichen wir noch die Einnahmen aus dem Post-, Telegraphen- nnd Telephonbetrieb in diesen Ländeni

, so sehen wir, daß im Deutschen Reiche die Einnahmen aus dem Post-, Telegraphen- undTelephonbetrieb9l2Mil» lionen Kronen gegenüber Ausgaben von 335 Mil lionen Kronen betragen, wonach sich ein Reinertrag von 27 Millionen Kronen ergibt. In Oesterreich betragen die Einnahmen 166 Millionen Kronen, die Ausgaben 174 Millionen Kronen, so daß die AuS» gaben um rund 3 Millionen überwiegen, welche» Minus allerdings durch den GeschästSüberschuß des Postsparkassenamtes per 6 Millionen Kronen auf 2 Millionen Kronen

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Pustertaler Bote
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Pagina 1 di 16
Data: 16.10.1908
Descrizione fisica: 16
der Kriegsminister General Stepanowitsch, daß Serbien keine aktwnsfähige Artillerie besitze. Die neuen französischen Schnellfeuergeschütze feien bis auf 15 Batterien, die noch auf der Durchfahrt in Oesterreich sind, eingetroffen, allein es seien nur leere Geschosse vorhanden, da man den zur Füllung nötigen Explosivstoff „ Schneid erit' bisher nicht erhalten konnte. — Die Regierung unterhandelt gegenwärtig mit französischen Finanziers wegen einer neuen An leihe in der Höhe von 60 Millionen Franks

. Die österreichische Donauflottille ist weiter nach Süden gedampft und liegt nun in un mittelbarer Nähe von Semlin, also fast gegen über Belgrad. — Die Donau-Dampfschiffahrts- Gesellschaft und .die ungarische Fluß- und See- schiffahrtsgesellschast haben die Weisung erhalten, sämtliche Schiffe bereit zu halten, in den Winter häsen keinerlei Ausbesserungen vorzunehmen und keinPersonalzuentlassen,bissieweitereWeisungen vom Kriegsministerium erhalten haben. Politische Rundschau. Oesterreich. Der österreichische

der Dinge in die Hand nehmen, weil sonst die Entwicklung sich gegen Oesterreich-Ungarn hätte kehren können. Der Berliner Bertrag sei nicht verletzt, denn er enthält kein Wort'über Sou veränitätsrechte des Sultans. Andrassy habe erklärt, er nehme ein Mandat zur'' Besetzung und Verwaltung Bosniens und der Herzego wina nur dann an, wenn es unbefristet d. h. dauernd sei. Damit seien alle Mächte einver standen gewesen. Die Mächte hätten auf dem Berliner Kongreß stabile Zustände schaffen wollen; dadurch

, daß sie der Aufhebung der Komplikation zustimmten, erkannten sie an, daß Oesterreich-Ungarn in diesen Ländern volle und faktische Souveränität ausübt. Die faktische Souveränität in eine formelle umzuwandeln, sei setzt notwendig geworden, weil die Klar stellung der staatsrechtlichen Verhältnisse an gesichts der beabsichtigten Gewährung der Ver fassung unerläßlich war. Das Protokoll vom 13. Juli 1878 sei durch die Aprilkonvention von 1879, worin von einer provisorischen Ok kupation nicht mehr die Rede ist, aufgehoben

. Durch die Aufgabe des Sandschaks Novibazar habe Oesterreich-Ungarn den durch den Ber liner Vertrag geschaffenen faktischen Besitzstand der Türkei anerkannt. — Der Ausschuß für Aeußeres sprach mit allen gegen die Stimme des Delegierten Wolf seine Zustimmung zur Einverleibung aus. Die Haltung Oesterreich-Ungarns. Wie verlautet, steht Oesterreich-Ungarn dem Vorschlag eines Kongresses nicht ablehnend gegenüber. Dagegen kann versichert werden, daß Oesterreich-Ungarn eine Konferenz zur Revision des Berliner Vertrages

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Volksblatt
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Pagina 3 di 10
Data: 11.06.1904
Descrizione fisica: 10
zu leiten. - Die österreichischeGrundsteuer ist die höchste in Europa ? Nn österreichischer Reichsratsabgeord neter tat auf dem Stsrzinger Bauerntag folgenden kühnen Ausspruch: „Unwidersprochen ist im Parla mente geblieben, daß Oesterreich die höchste Grund steuer hat.' Abg.Schraffl hat diese Behauptung un zählige Male auf Versammlungen gebracht — unsere Grundsteuer ist die höchste der Welt. Diese Behaup tung ist aber einfach unwahr. Nehme» wir unsere Nächsten drei Staaten: Preußen, Italien und Frank

Kronen, in Oesterreich 54 Millionen Kronen. Die Bodenfläche von Oesterreich ist beiläufig um ^7 kleiner als die von Preußen. Die Einwohnerzahl beträgt in Oester reich zirka 26 Millionen, in Preußen 30 Millionen. Also alles in allem ist die Grundsteuer in Preußen um etwas keiner als die in Oesterreich. Der Flächen inhalt Italiens ist kleiner als der Oesterreichs und die Einwohnerzahl beträgt 30 Millionen. Der der zeitige Ertrag der Grundsteuer ist 100 Millionen Lire oder 80 Millionen Kronen

. Während also Oesterreich 54 Millionen Kronen Grundsteuer zahlt, beträgt die Grundsteuer in Italien, das kleineren Flächeninhalt aufweist, 80 Millionen Kronen, das ist nahezu ein Drittel mehr. Frankreich ist nahezu > doppelt so groß wie Italien und zählt 38 Millionen Einwohner. Die Grundsteuer betrug im Jahre 1903 nicht weniger als 193 Millionen Franks. Frank reichs Grundsteuer ist fast viermal so groß wie jene Oesterreichs. Es ist allerdings wahr, daß die Grundsteuer in Oesterreich an Prozenten am höchsten

ist, indem sie bei uns 19 Proz., in Italien 7 Proz. und in Frankreich gar nur 4 Proz. des Katastralreinerträgnisses ausmacht. Aber der Witz ist eben dieser, daß in Frankreich und Italien ein viel höherer Katastralreinertrag bestimmt ist und infolgedessen weniger Prozente genommen werden dürfen, um demnach eine viel höhere Grundsteuer herauszubringen, als wir sie in Oesterreich haben. Trotz dieser Darlegung, welche auf authentischen Quellen fußt, wird dem Bauern auch in Zukunft wieder vorgemacht werden: „Die Grundsteuer

in Oesterreich ist die höchste der Welt.' Die Konserva tiven haben in Tirol die Grundsteuer um 37 Proz. herabgebracht, dem weiß man aber, weil man es nicht leugnen kann, nichts anderes entgegenzusetzen als: „Und dennoch ist unsere Grundsteuer die höchste der Welt.' Den Beweis für daS Gegenteil haben wir gebracht. Subventionierung der Seideufilanden. Amtlich wird Verlautbart: Auf Grund der nunmehr zum vorläufigen Abschluß gelangten Erhebungen, welche die Regierung über die Lage der Seiden filanden in Südtirol

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 13.06.1906
Descrizione fisica: 8
; Zustellgebühr für loco in» Hau» ganzjährig X 1.60; mit Postvetsendung im Inland vierteljährig X 2.30, halbjährig X 4.50, ganzjährig L 9.—. Für Deutschland ganzjährig Mk. 10.—; für die übrigen Länder de? Weltpostvereine» ganzjährig Frl. 16.—. Einzelne Nummer IL k. Die Almahm» des Ktatte«, solange eine ausdrückliche Kündigung desselben nicht erf-lgi, sttt als AdsnnementsverpAichtnug. 4? Bozen, Mittwoch, II. Juni lyyß. XI^V. Jahrgang. Oesterreich gegen Ungarn. Die Nimmersatte Politik der Ungarn

der Antrittsrede Becks, der gegen Ungarn sich richtete, der im Parlament wie im Herrenhause großen Beifall fand. Beck sagte, daß der gegenwärtige Zustand eigentlich schon Vertrags brüche sei und daß Oesterreich schon berechtigt wäre, sebständige Entscheidungen zu treffen. Sollten aber die Verhandlungen mit Ungarn über eine Revision der ganzen Ausgleichsgesetze scheitern, werde sich Oesterreich sein Haus selbst be stellen. Keine Entscheidung, die Oesterreich angeht, werde ohne Oesterreich gefällt werden, dafür

sprechen! Das neue Ministerium hat den großen Vor teil, mit seiner Politik der klaren Energie gegen Ungarn nicht nur das gesamte österreichische Par lament, sondern noch weit mehr die gesamte öffent liche Meinung in Oesterreich auf seiner Seite zu haben. Nieder mit der ungarischen Vorherrschaft in der Monarchie, das ist das Losungswort aller Oesterreicher geworden. Das System der Nachgiebig keit hat sein Ende gefunden, seitdem die Rücksichts losigkeit der Ungarn den österr. Nationalstolz

durch seine versuchten Demütigungen beleidigt hat. Zu Vasallenvölkern der Magyaren lassen sich die Völker Oesterreichs nicht herabdrücken! Die ungarischen Minister sind über die Stimmung in Oesterreich nicht mehr im Zweifel. Die Vorgänge am Sonn tag in der Straße vor dem ungarischen Palais in Wien haben den ungarischen Ministern und Poli tikern die wahre Stimmung Oesterreichs deutlich ge zeigt. Abgesehen von den Ausschreitungen und Tät lichkeiten, nur als Stimmungsbild genommen, repräsentierten die Demonstranten

in Wien das beleidigte Oesterreich und Wien war in diesem Falle Oesterreich. Die Magyaren konnten sehen, daß man dem „Schwöb' doch nicht die Haut leben dig über den Kopf ziehen darf. Die Ausschreitungen der Demonstranten verurteilen wir natürlich, weil sie ein unerlaubtes Kampfmittel sind und nur das Gegenteil bewirken und insoweit ist es begreiflich, daß der österr. Ministerpräsident Beck unmittelbar nach der Demonstration die Ungarn besuchte und sein Bedauern über die Vorfälle aussprach. Ueber

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 04.07.1907
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 80. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 4. Juli 1907. XX. Jahrg. politische «undsckau. Oesterreich. vss Keichsrat5prasiäium beim llaiier. Das Präsidium des Abgeordnetenhauses wurde am 29. Juni vom Kaiser in besonderer Audienz em pfangen. Bei diesem Anlasse hielt der Präsident des Abgeordnetenhauses, Dr. Weiskirchner, folgende Ansprache an den Kaiser: „Euer Majestät! Das Präsidium des neugewählten Abgeordnetenhauses stellt sich Euer Majestät ehrerbietigst vor. Das Präsidium

Parteien Oesterreichs, daß, so wie in Deutschland, auch bei uns in Oesterreich die Sozialdemokraten von einem eisernen Ring der obigen Gruppen des Hauses zerniert werden müßten. Bezüglich der Teilnahme der Sozialdemokraten an der Thronrede sagte er, daß seiner Meinung nach kein Mensch so arglos sein werde, zu glauben, daß die Sozial demokraten sich zur monarchistischen Regiernngs- form bekehrt haben. Zusammenkunft <ler Minister Keyrentyai unck littoni. Der vor längerer Zeit angekündigte Be such

an das, was dieselben Politiker damals gesagt und getan haben. Diesmal scheinen sie dies ganz vergessen zu haben. Sie ungarische Quotenäeputation beantragt diesmal die Abschließung des Quotenüberein kommens bis Ende 1916 und eine Quote in der bisherigen Höhe von 65 6 (Oesterreich) zu 34-4 (Ungarn). Die österreichische Quotendeputation, die am Freitag ihre Beschlüsse faßte, beantragte demgegenüber den Abschluß des Übereinkommens nur bis Ende des laufenden Jahres und eine Quote von 57 6 (Oesterreich) zu 42-4 (Ungarn). Beide

, Calmosino und Rivoli, erhielt infolge einer Preisarbeit unter Azeglio eine Anstellung im Ministerium des Aeußern. Ihm war die Aufgabe zugedacht, im Geiste Cavours weiter zuarbeiten. Piemont hatte den furchtbaren Schlag von Novara kaum überwunden, als Cavour neue Pläne gegen Oesterreich schmiedete. Er witterte in Napoleon den künftigen Bundes genossen gegen Oesterreich und deshalb war sein ganzes Streben darauf gerichtet, mit Paris Ver bindungen anzuknüpfen. Mit Cavour übernahm der damals 25jährige Graf

Nigra im Gefolge des Königs Viktor Emanuel jene Fahrt nach Paris, die den Grundstein zu dem Bündnis gegen Oesterreich legte. 1859 nahm er an den Verhandlungen des Züricher Friedens teil. Von Zürich aus ging er erst als Geschäftsträger, so dann als bevollmächtigter Minister nach Paris und bewies in dem damals zwischen Napoleon lll. und Cavour sich entspinnenden Kampf um die Oberherrschaft Italiens große Klugheit und Mäßigung. Durch die Ernennung Nigras zum italienischen Gesandten am Tnilerienhof

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 8
Data: 18.07.1908
Descrizione fisica: 8
dem Ministerpräsidenten seinen Rücktritt von dem Ministerposten bekannt gegeben, er wird nur noch bis zum Herbste auf demselben verbleiben. In Reichenberg, dem Stammsitze Prades, fungierte als Referent Dr. Schubert aus Wien. Dieser bezeichnete Prade als „Lückenbüßer, der nach dem Tode Peschkas eingesprungen sei. Auf einen solchen, für die Lage des Deutschtums in Oesterreich verantwortungsvollen Posten gehöre ein ganzer, ge sunder und kein kranker Mann, der in den Zeiten der Not ferne von Wien geweilt hat. Ebenso

würde. Es ist klar, daß eine derartige gutarmierte Flotille von diesen flinken Kriegsfahrzeugen für Oesterreich eine nicht zu unterschätzende Wehr an der südlichen Grenze sowohl im Defensivfakle, als auch in einer etwa nötigen, durch die Verhältnisse gegebenen Agressivaktion bedeuten würde. Unser südlicher Nach bar ist fieberhaft mit dem Ausbau seiner Wehrmacht zu Wasser und zu Lande beschäftigt. Man weiß, gegen wen . . . Auch Oesterreich darf nichts außer Acht lassen, seine Grenze zu schützen und sei

hatte die Parole ausgegeben, für Schenkenbach zu stimmen, doch ist dieser Aufforderung die lokale Wählerschaft nur zum Teile nachgekommen. Ein Teil der Christlichsozialen hat osfenbar für den Sozialdemokraten gestimmt. Hiermit zieht der 88. Sozialdemokrat in den Reichsrat ein. Wird Oesterreich der englisch-russischen Mächtegruppe deirreten ‘i (Von einem öster reichischen Diplomaten a. D.) Der Artikel, den der vormalige kaiserliche deutsche Legationsrat Herr von Rath in der „Neuen Freien Presse' veröffentlicht

hat, kann nur den einen Erfolg haben, in Oester reich-Ungarn die Geneigtheit, in den Bann der englisch-russischen Politik zu treten, wesentlich zu verstärken. Der Artikel ist eine an die dem deutschen Reiche verbündete habsburgische Monarchie gerichtete Drohung, die selbst die leiseste Umhüllung dip- lomatischer Höflichkeit verschmäht. In kürzere Worte gefaßt, sagt der Verfasser: England bietet Oesterreich- Ungarn als Belohnung für feinen etwaigen Beitritt zu der englandfreundlichen Mächtegruppe die Be setzung Mazedoniens

an. Dadurch wird der slavische Beoölkerungsteil unserer Monarchie verstärkt und gleichzeitig wird der Gegensatz Oesterreich-Ungarns zu Rußland ein schrofferer. Eoenso wird Oesterreich zu einem Gegensätze zu Italien gebracht. Wenn trotzdem Oesterreich auf das Anerbieten Englands eingeht, so kann es Deutschland auch nur recht sein. Letzteres wird dann feine Armee soweit ver stärken, daß es jeder militärischen Koalition gewachsen ist, und gleichzeitig wird sich Deutschland durch Ein- stellung des Baues

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 06.12.1910
Descrizione fisica: 8
der Wünsche der Postboten und Landbriefträger in Tirol. Er werde für das Budgetprovisorium stimmen. Me fleischeinfuhr nach Oesterreich. Der Handelsminister Weiskirchner stellte in einer feiner Reden bei der Fleischdebatte im Parlamente die Frage: Was kann- im Jahre 1911 nach Oester reich eingeführt werden? Unter der Voraussetzung, daß der serbische Handelsvertrag am 1. Jänner in Wirksamkeit tritt, sofort 15.000 Ochsen, 50.000 Schweine; Rumänien steht es frei, 15.000 Ochsen, 70000 Schweine und 100.000

Schafe einzuführen. Die 100.000 Schafe sind ohne- weiters zu haben. Aus Argentinien kommen, wenn ich die 10.000 Tonnen (welche vom Parlament bewilligt werden) in Rinder umwandle, 30.000 Ochsen, bezw., wenn ich das geringere Gewicht des serbischen Viehes berücksichtige, 45.000 Ochsen. Nach dem Präliminare könnten nach Oesterreich kommen: 75 000 Rinder, 120.000 Schweine, 100.000 Schafe. Das sind 33 Millionen Kilo gramm Fleisch. vle SchMayrtsadgaden. Im deutschen Reichs tag wird gegenwärtig

an den Staat leisten. Die Abgabe ist so gering angenommen, daß sie auf die Preisbildung der Waren keinen Einfluß hat. Allerdings wird Deutschland auch mit Holland und Oesterreich in dieser Frage verhandeln müssen. Von Oesterreich führen Wasserstraßen nach Deutsch land, wie Elbe, Rhein usw., und nach dem inter nationalen Recht ist die Schiffahrt frei. Deutsch land kann infolgedessen von österreichischen Schiffen keine Abgaben verlangen, außer Oesterreich gesteht eine derartige Belastung gegen anderweitige

dieses Gesetz. liew srreäentismus mehr? Der italienische Minister des Aeußern, San Giuliano, hielt eine große Rede im italienischen Parlamente, in der er auffallend herzlich über das Verhältnis zn Oesterreich sprach. In innere Fragen Oester reichs wolle er sich nicht einmischen nach dem Grundsatze des internationalen Rechtes. Der Minister ist der Ansicht, daß es „fast keinen Jrredentismusmehrgebe' und daß man sich diesbezüglich in Oesterreich keine Gedanken machen sollte. Wir wissen, sagte San Giuliano

Bisolati begründet einen Antrag, worin die Regierung aufgefordert wird, sich mit Oesterreich-Ungarn wegen Ein berufung einer internationalen Konferenz behufs Beschränkung der Rüstungen ins Einvernehmen zu setzen. Er hebt die Wichtigkeit hervor, die eine Initiative zum Frieden habe, die von zwei Mächten des Dreibundes ausginge, und erklärt, daß eine eventuelle Weigerung seitens Oesterreich- Ungarns nicht eine offene Feindseligkeit bedeuten würde. In jedem Falle hätte Italien durch seinen Vörschlag

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 08.10.1905
Descrizione fisica: 18
der Ministerpräsident durch erregte Zwischen rufe von den vor der Minisherbank versammel ten' deutschen und tschechischen Abgeordneten unterbrochen. Nach Eintritt der Ruhe fährt er fort: Ich möchte aber diese Reden nicht vorüber gehen lassen, ohne an dieselben einige Bemerkun gen allgemeiner Natur zu knüpfen. Ausschreitun gen solcher Art gehören in Oesterreich! leider nicht mehr zu den Seltenheiten. Sie entspringen alle derselben Quelle, nämlich der bis Mm äußersten gesteigerten nationalen Leidenschaft lichkeit

. Diese An mildern, liegt weit weniger im Vermögen der Regierung, dre nur tatsäch liche Ausschreitungen unterdrücken kann, als viel mehr in der moralischen Machit der Par teien, die ollein auf die Milderung der natio nalen Gegensätze hinarbeiten können. Es ist zwar das erfahrungsgemäße 'Schicksal der Regierungen in einem Nationalitätenstaat« wie es Oesterreich ist, von beiden Seiten als' der schuldtragende Teil angeklagt Fu werden, aber einen solchen Vorwurf kann die Regierung mit umso größerer Ruhe er tragen

von dem gegenwärtig geltenden Willen des Landes verstandigen. Was uns in Oesterreich fehlt, ist fester Wille und Kiel bewußte Tat. Die Nachrichten aus der Hof burg, die heute zu lesen waren, lassen hoffen, daß das Rettungsmittel für Oesterreich endlich gefunden wurde. Dieses Rettnngsmittel kann Nur das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht sein. Wer Oesterreich im gegen wärtigen Momente dieses letzten Rettungsmit tels beraubt, muß niedergekämpft werden. Die meisten von uns sind einig in dem Gedanken

: Oesterreich darf nicht untergehen; Oesterreich kann aber nur fortbestehen, wenn man den politischen Schwerpunkt in die breiten Massen verlegt und jene in die Hauser her Volksver tretungen beruft, welche die Lasten für den Staat tragen. Darum forderte der Redner zum Schlüsse die Regierung auf, alles zu tun, was geeignet ist, endlich das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht herbeizuführen. — Abg. Bar to li er klärte, die Italiener Hätten eigentlich alle Ur sache, der Regierung die gröblichsten

aufgestellten Forderungen von der Regierung einfach ignoriert Wurden und be grüßte die von der Regierung angekündigte Ein bringung eines Sprach engesetzenövurfes. Barwli schloß mit der Erklärung, die Italiener seien die letzten, welche ein Interesse daran hätten, ein Mittel ausfindig zu machen/ um den Z er- fetzungspr«,zeß in Oesterreich aufzu halte n. Wenn dieser alte Bau ^Oesterreich' WsammenMrzen sollte, werden die Italiener nicht obdachlos werden. — Im weiteren Ver laufe der Sitzung kam

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Meraner Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 11.11.1904
Descrizione fisica: 16
und österreichisch zu er halten oder Welschtirol sofort an Italien aus zuliefern. Warum dnrck eine Autonomie Welsch tirol erst mit Glanz Herrichten, damit es dann um so rascher als reife Frucht an Italien falle? Ebenso sei wohl jetzt nicht die Zeit zur Schaffung einer neuen Geschäftsordnung. Man möge doch eichlich zur Einsicht kommen, daß man Oesterreich nur dadurch retten könne, daß wir Teutsche wieder zur Herrschaft kämen und das werde nur mög lich, wenn das Linzer Programm: „Los von Ga- lizien, los von Ungarn

' zur Tatsache werde. Da die UnWahrscheinlichkeit der Durchführung eines Geschästsordnungs-Programmes jener der Er reichung der Ziele des LinZer Programmes gleiche, so greisen wir doch das uns Nützlichere an! Wolf meint, er habe allen Neden Grabmayrs im Teut schen Bürgerverein und anderer Parlamentarier der Fortschritts- und der Teutschen Volkspartei immer nur «das eine entnommen, wir Deutsche in Oesterreich hätten zu schweigen und alles über uns ergehen zu lassen. Ja, sollen denn wir Teutsche uns immer

knechten lassen, haben wir in Oesterreich wirklich nichts mehr zu sa^en? Wenn lvir auch dasParlament wieder arbeitsfähig be kämen, so werde dies doch wieder nur zum größten Teile mit deutschem Gelde erreicht. Ließen wir dann noch den § 14 als zu Recht bestehen, so werde, wenn eine andere Regierung ans Ruder komme, dieser neuerlich zur Abträglichkeit Ler Deutschen Anwendung finden. Drum müsse vor allem die Aufhebung des K 14 erreicht werden. Wenn Dir. v. Grabmayr sage, man könne der Regierung Körber

sein, selbst war wir annähmen, daß in gewissen Kreisen die irredeiltistische Gesinnung unausrott bar, einen raoäus vivkuäi zu finden. Für das Linzer Programm sich einzuschwören, hätte nur dann eineil Sinn, tvenn irgend eine Aussicht be stände, es durchzuführen. Der verfassungsmäßige Weg sei von vorneherem ausgeschlossen, da alle Slaven gegen die Ausscheidung Galiziens sich wehren würden, und ein Staatsstreich werde in diesen: Sinne gewiß nicht gemacht werden. Des halb folge noch lange nicht, daß wir Teutsche in Oesterreich

das Parlament aber arbeitsfähig sei, möchte er den Minister kennen, der den Z 14 dann noch anweichen wolle. Uild der deutsche Landsmann minister? Ja, )venN ein Engel vom Himmel käme, so würde er als Landsmannminister nicht allen Teutschen recht sein. Und ob es wünschens- ivert, daß wir uns durch diese Forderung selbst degradierten auf die Stufe aller anderen Na tionalitäten in Oesterreich, sei doch sehr fraglich. Wir Teutschen sollen keinen Landsmannminister brauchen, das Ministerium als solches solle

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 12
Data: 03.12.1904
Descrizione fisica: 12
, daß die deutsche Regierung vorläufig um jeden Preis auf dem ihr von den dortigen Agrariern diktierten Standpunkt verharren will. Schon werden Stimmen laut, die einen Zollkrieg zwischen beiden Reichen ankündigen. Wenn die Ver handlungen nicht wieder aufgenommen werden, so ist wenigstens ein vertragsloser Zustand in Aussicht, was für uns so viel heißt, als: die übermäßig hohen Zölle auf Vieh treten Oesterreich gegenüber in Gel tung und zudem behält sich die deutsche Regierung das Recht, unser Vieh

auch aus Veterinären Rück sichten nach Belieben hinauszusperren. Freilich kann Oesterreich der ungarischen Industrie gegenüber ähnlich verfahren. ES würde heißen: Aug um Aug, Zahn um Zahn. Vorausgehen müßte freilich deutscher seits die Kündigung des bisherigen Handelsvertrages; selbe wird auch als sehr wahrscheinlich bzeichnet. Man sieht also, welch' ungeheure Bedeutung die Abreise PosadowSkyS hat; und man erkennt zugleich die Hohlheit unserer Zeit, da der Ankunft eines Mörderpaares kaum weniger Raum in den TageS

nicht dem Nachbarstaate auslieferu will, so darf in Trieft keine Universität entstehen.' Die Verhandlungen zwischen Oesterreich und - Deutschland abgebrochen. ^ Es machte einen sonderbaren Eindruck, daß in der letzten Zeit die den beiden Regierungen nahe stehenden Blätter sich zu betonen bemühten, daß die Handelsoertragsoerhandlungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Deutschland einen hoffnungsvollen Ver lauf nähmen, obwohl die lange Dauer derselben, sowie die wenigen Nachrichten, welche aus den Ver handlungen

in die Oeffentlichkeit drangen, das Gegen teil bewiesen. Deutschland wollte in ewigen sehr wichtigen Punkten nicht nachgeben und Oesterreich konnte von seinem Standpunkt ohne Preisgabe speziell der agrarischen Interessen nicht abgehen. Die^ österreichisch-ungarischen Vertreter erklärten in aller Form, daß die deutschen Vorschläge sür Oesterreich- Ungarn unannehmbar seien und so erfolgte am 29. v. M. in aller Form der Abbruch derVerhandlungen. Was daraus folgen wird, ist noch nicht abzusehen. Die deutschen

Re gierungsblätter drohen, daß Oesterreich-Ungarn, wenn es nun zu diplomatischen Handelsvertragsverhand- lnngen komme, keineswegs so günstige Bedingungen erhalten werde, wie vor Abbruch der Verhandlungen in Wien in Ausficht gestellt wurden. Bewahrheitet sich dies, so kommt es entweder zu einem Zollkrieg mit Deutschland — wenn Oesterreich stark bleibt —

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 22.02.1906
Descrizione fisica: 8
Kommissäre. Es verlautet mit Bestimmtheit, daß ur sprünglich der Erzherzog Joses als königlicher Kommissär ausersehen war. Dieser habe jedoch den Kaiser gebeten, von seiner Wahl abzusehen. Auch der Erzherzog Eugen soll gebeten haben, von seiner Wahl abzustehen, da auch er für diesen Posten in Aussicht genommen war. Hage der Entscheidung. W i e », I'.I. Februar. Wir gehen jetzt in Oesterreich und in U i- garn großen Ereignissen entgegen. Die Leser des „Tiroler' werden eine genaue Aufklärung darüber

nicht ungerne vernehmen. Mit dem 1. März laufen die bestehenden Handelsverträge mit Deutschland, Italien und Belgien ab, sie müssen also bis zu diesem Ter mine erneuert werden. Oesterreich hat den Handelsvertrag mit Deutschland bereits ge nehmigt. Die beiden anderen werden bis I. März ohne Schwierigkeit erledigt werden. Anders liegt die Sache in Ungarn. DaS un garische Parlament ist ja ausgelöst worden und kann die Verträge nicht mehr beraten. Der gemeinsamen Regierung der vsterreichisch- ungarischen

von Ungarn) sanktionierten ungarischen Gesetze, dem soge- i aniiten Msetzartikel 30 vom Jahre 16W. Tarin wird nämlich bestimmt, daß, wenn bis kein verfassungsmäßiger Ausgleich zwi schen Oesterreich nnd Ungarn zu stände kommt, die yandelsverträge nur lnS Ende I 90 7 ab- gcsä lossen werden dürfen. LS ist jedenfalls mit unserer Monarchie weil gekommen, daß Staatsr,ertrage ohne, ja gegen das Gesetz abgeschlossen werden müssen. Daraus wird kiar, welch ungeheurer Fehler die beständige Nachgiebigkeit

deS Abge ordnetenhauses von einem eigenem königlichen Kommissär mitgeteilt werde. Das will sagen: Die Krone sieht ein, daß mit der gegenwär tigen Parlamentsmehrheit, die mehr weniger auf dem Standpunkte: „Los von Oesterreich' steht, nicht zu regieren ist, daß die Erfüllung der magyarischen Wünsche so viel bedeuten würde, als der Zerfall der Monarchie. Schon diese Erkenntnis ist viel wert, wenn ihr die — Tat folgt. Die Wahlsiege der revolutionären Unabhängigkeitspartei find nicht vom Himmel gefallen

, sie waren auch kein Zufall. Tie Partei hat von Anfang an, als sie noch klein war, nichts anderes ange strebt als heute, die Aufrichtung eines eigenen, von Oesterreich getrennten oder über Oester reich herrschenden magyarischen Nationalstaates. Und diese revolutionäre, österreich- und habS- burgfeindliche Partei glaubte man dadurch be siegen zu können, daß man ihr einen Brocken nach dem anderen hinwarf, daß man ihr einen Erfolg nach dem anderen verschaffte, daß man vor ihr einen Schritt nach dem anderen zu rückwich

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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 8
Data: 10.10.1905
Descrizione fisica: 8
Jahrg. XVM. Dienstag, Ich will aber nicht sagen, daß er deswegen nicht einberufen worden ist; Tatsache ist jedoch, daß der Landtag nicht einberufen worden ist, obwohl er verfassungsmäßig hätte einberufen werden sollen. Nachdem die Einberufung inzwischen ge schehen ist, ist der Gegenstand erledigt. Aber auf eines möchte ich die Regierung aufmerksam machen: Ich habe mir erlaubt, nach zuweisen, daß wir in Tirol das korrupteste und ungerechteste Wahlrecht haben, das in Oesterreich existiert

und was gegenwärtig zum Heil Oesterreichs zu tun sei. Die Nachricht aus der Hofburg, die wir heute gelesen haben, läßt mich hoffen, daß das Rettungsmittel und der Lotse endlich gefunden ist. Das Rettungsmittel, das Oesterreich noch retten und bewahren kann, kann nur eines sein — darüber besteht kein Zweifel — das allgemeine und direkte Wahlrecht. (Abgeordneter Graf Sternberg: „Das ist gestern in der Hofburg gefallen!') Dann wird auch der Staat nachfolgen. Wer Oesterreich im gegen wärtigen Moment um dieses letzte

Rettungsmittel beraubt, ruiniert das Reich zielbewußt und muß niedergekämpft werden, sei es, wer es wolle. Ich und wohl wir alle verdanken Oesterreich alles, was wir sind und was wir haben. Ich glaube, die meisten von uns sind einig in dem Gedanken: Oesterreich darf nicht untergehen, Oesterreich 'muß fortbestehen und es kann nur fortbestehen, wenn man endlich den poli tischen Schwerpunkt in die breiten Massen verlegt, wenn man endlich Ge rechtigkeit walten läßt, wenn man endlich jene in die Häuser

, Liberale, Großgrundbesitzer, Handels kammern und andere Privilegierte). Es war demnach die nötige Zweidrittelmehrheit nicht er reicht. Dem Antrag Ebenhochs haben nur 124 Stimmen die Dringlichkeit zuerkannt, 137 waren dagegen, darunter auch die Jungtschechen, aus kleinlicher Rache, weil das Zentrum gegen die tschechische Universität in Brünn sich aus gesprochen und Dr. Ebenhoch in seiner Rede die Deutschen das erstgeborne Volk in Oesterreich genannt hatte. — Die Christlichsozialen stimmten beidemal

.' Der mährische deutschliberale Abg. Dr. Lecher hat seinen Parteigenossen bittere Wahrheiten gesagt: „Wir, die wir mit solcher Verehrung Bismarcks Andenken hochhalten und seine herr lichen Worte immer zitieren und sie in unseren Häusern und Wohnungen anbringen, sollten außer Gott noch fürchten eine Wahlreform, durch die Hupderttausende unserer Volksgenossen von politischen Heloten zu gleichberechtigten Staats bürgern gemacht werden?' — Abg. Dr. Pommer: „In Oesterreich hätte Bismarck das allgemeine Wahlrecht

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 14.04.1909
Descrizione fisica: 8
den ern sten Willen .haben, .mit einander in FriÄ>en zn leben, die k?ine wesentlichen Interessen halben, welche sie trennen könnten, ni »do» Krieg hinein- treiben zu wollen.' Was Oesterreich insbesondesr betrifft, so ,ua- gen die inneren .nationalen Streitigkeiten und das labile «Verhältnis zwischen den Ländern dies seits nnd jenseits der Leitha ohnedies genn>g an dem Marke 'des österreichischeir Staates iriid 'hin dern die Voller air der freien EnÄoickluirg ihres Wohlstandes, als daß es noch änßere

blück aber der rechtliche Schein bestehen, daß nicht der Kaiser von Oesterreich, fondern der .Sultan der rechtsgültige Beherrscher Bosniens nnd der Herzegowina sei, obgleich er, selbstverständlich sich hütete während der langen Zeit von 39 Jahren, anch nur .omran schüchternen Versuch zn .machen, diese Souveräni tät m -irgend einem Punkte zur Geltung zu Hriiw, gen. Ettdlich entschloß sich die Reichsregierung die sem Schein, diese FWon zn bossiKgen und zu erklären, datz von nun an der österveichische

Kai- fer awh formell sein Herr.scherrecht auf diese' bei den ' türkischen Provinzen auÄehnen arnd auf seine Erben übertrügen werde. Dieses. Erklären des Kaisers von Oesterreich stand fyrmoll gcßmh -M Widerspruche .mit dem Berliner Vertrage und es .mag auch dahÄrgostellll sein, ob der ZeitMnkt für diesen, AnneMonsaH der Reichsreglerung.gut >gewäM war, mtd oH die Annexion Möst -mrt der tNöttgen Klugiheit in Angriff Benommen worden ist. Die Tü^sr war zweifÄkis ün Rechte, wvM sie den AnnexwnsaK! Mht

DliÄr^ruchslos zur Kenntnis nahm: denn sie konnte immerhin .nach dem BMstwben d^ Ber liner Vertrages noch einen 'IWen. HoffnuargsWim? mler haben, .in Zukunft einmal.gegen Ersatz aller Millionen, die Oesterreich für Bosnien gÄÄsteü hatte.Wd gegen «nisprechende Garantien, daß iilicht abermals 'die Anarchie an di» Stelle de? Ordnung treten werde, wieder in dan Besitz dey von Oesterreich okkuzierren Provinzen zn geÄil- gen. Es war daher vollständig begreiflich nnd For- vekt, daß Oesterreich trachtete

die kleine -Gebietsvergrößerimg nicht gönnten, imd sich zu Schrrncherrn fi'or igroß-serbWe Träu me ausHtiwerfein verjä«hton. So stand -Oesterreich, so staiU» Europa plötzlich vor enrer höchst lkritischen Srtilation. Serbien be gann, ernrmitert durch Rußland lurd im Geher, mon gefördert dnrch.Engiland, svine Rüstungen. Oesterreich stand bei der ihm zur Pflicht «Ävor» deiien Anfgabe, >dm Usbvrmut der Serben nöti- ganfalls nm Waffengewalt zu brechen in Gefahr von den Russen im Rücken angegriffen

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 19.10.1910
Descrizione fisica: 8
sondern auch die Ru- thenen begünstigt werden! Im Wesen unterschei det sich Herr Glombinski nach seiner» Delega- tionsrede in nichts von Herrn Kramarsch,, denn gerade in der Beurteilung der Grundlage der aus wärtigen Politik der Monarchie stellte er sich in einen unüberbrückbaren Gegensatz zu der Krone, die ^ gerade die Vertiefung des Verhältnisses Oestereich-Ungarns zu seinem Verbündeten als das wesentlichste und erfreulichste Moment der Situation hervorgehoben hat. Die Deutschen in Oesterreich können sich also weder

als Deutsche noch als Oesterreicher den Ausführungen des allpolnischen /Sprechers der österreichischen Delegation anschließen. Voll und überein. Es ist das gewiß ein sehr seltener Fall in der Geschichte Oesterreich-Ungarns in den letzten Jahrzehnten, allein er zeigt, daß es zwischen den Deutschen und Magyaren, zwischen Oesterreich und Ungarn nicht nur Gegensätze, sondern auch Inte ressengemeinschaften gibt, die zu Pflegen im bei derseitigen Interesse liegt. Vom politischen Schauplatze. Inland. Oesterreich

-Ungarn in Serbien. Die „Wiener Deutsche Korrespondenz' hat kürz lich auf zwei Publikationen des serbischen Mi nisters Novakowitsch hingewiesen, in denen aus geführt wurde, daß der Traum einer staatlichen Einheit des Serbentums nunmehr verflogen sei, und man darum die nationale Einheit des Ser bentums retten solle, daß aber Serbien) kejine einfache Provinz Oesterreich-Ungarns werden wol le. Es wurde da also von serbischer Seite die Möglichkeit einer staatsrechtlichen' Verbündung Serbiens

mit Oesterreich-Ungarn angedeutet. Von großem Interesse sind nun mit Bezug darauf die Ausführungen Dr. v. Baernreithers über Serbien in der letzten Sitzung der österreichischen Delega tion. Dr. Baernreither sagte darüber: „In Ser bien stehen sich noch zwei Ansichten gegenüber; die eine, welche für die wirtschaftliche Selbstän digkeit und Unabhängigkeit von Oesterreich und den Anschlust an jene Mächte, die den Absatz Ser biens fördern, eintritt, die andere, die in engem Anschluß, in einem Zollanschluß

an Oesterreich, die wirtschaftliche Zukunft Serbiens erblickt. Die letzte Ansicht kann immer noch Oberwasser bekom men, wenn wir uns zu einer tatkräftigen und zielbewußten Politik aufraffen. Das große Hin- dernis sind bei uns die agrarischen Parteien. Ich weiß nicht, ob die Negierung mit den agrari schen Parteien diesen. prinzipiellen Standpunkt erörtert hat. Von Fall zu Fall wird den agrari schen Parteien durch Konzessionen die Zustimmung zu einzelnen Verträgen abgewonnen, aber es wäre der Versuch

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 27.02.1912
Descrizione fisica: 8
^.-. mit Post ganzjährig >1 - Einzeln- N ummernio k - ?lnmndigungen^ Ä«st-U «ng5gevüqr. Ar. S». Briren, Dienstag, den 27. Februar ^9^2. xxv. »rg. Die Wettereignisse. y. dk 22. fedruar. OelteMZch betrauert den Verlust eines Mannes, der es aus dem dumpfen und öden Zustand einer diplomatischen Leisetreterei hinanführte zu den schwindelnden Höhen der großen Weltpolitik, eines Mannes, der durch seine kluge Berechnung und kalte Geistesgegenwart unserem Staate zwei Pro vinzen erhielt und das Recht Oesterreich

damit manches Spiel. Die damit verfolgte Abficht, Oesterreich im Dreibund eine Deutschland ebenbürtige Stellung zu verschaffen und im engen Anschluß an Italien ein gutes Stück der Dreibundpolitik in seine Hände zu bringen, war zwar sehr lobenswert, aber die hie^u verwendeten Mittel und besonders die charak teristischen Nadelstiche waren keineswegs die besten. Aehrenthals Nachfolger, der frühere Petersburger Botschafter Graf Berchtold, findet zu Hause ebenso wie auswärts eine gute Presse. Besonders die offiziellen

: „Der Himmel, der ist voller Geigen' paßt gerade als Charakteristikum für die gegenwärtige Weltlage, welcher eine ganze Sturmflut von Erörterungen über eine Aussöhnung zwischen Deutschland und England, Ruß land und Oesterreich, Italien und O e st er -- reich ein durch und durch friedliches Gepräge verschaffen will. Eine Annäherung Italiens an Oesterreich liegt tatsächlich vor. Die Franzosen haben aus diesem Umstände bereits die Folgerungen gezogen und haben in der Kammer ein Marine programm beschlossen

sich ein bemerkenswerter Artikel, betreffend ein Flottenübereinkommen zwischen Oesterreich und Italien, in welchem mit Recht die Forderung nach einer starken Flotte laut wird, aber mit dem logischen salw nwi-wls, Oesterreich könne ohne Sorge dem Ausbau der italienischen Flotte entgegensehen, während Italien bei einer Vergrößerung unserer Flotte Mißtrauen hegen müsse, und eine feste Norm für das Verhältnis der Rüstungen verlangt wird. Für die Franzosen tritt die in die Arena, wenn sie Italien rät, aus dem Dreibund

kurz und bündig ein Heilmittel gegen den Russenhaß bei den 25 Millionen Slawen des Donaustaates. Ein Postulat von bestechender Klassizität! An dem Streit der Slawen, dessen Ursachen vorzüglich in Agrar fragen liegen, ist die österreichische Regierung wohl bedeutend unschuldiger als das Blatt an der Newa, welches gut täte, einmal in der Geschichte des Neo- slawismus etwas nachzublättern und hier sich die Gründe für diesen Zustand zu suchen. Politischen Geifer gegen Oesterreich verspritzt Herr

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 03.07.1909
Descrizione fisica: 8
5eite 4. Nr. 79. Samstag, rixener Chronik/ 3. Juli 1909. A-Xll. Jahrg. Aktenstücke zur „Kos von Rom Zwischen dem orthodoxen Organe der „Evange lischen Gemeinschaften', „Licht und Leben', und dem Führer des Evangelischen Bundes Pastor Dr. Kornrumpf gab es vor kurzem wegen der österreichischen „Los von Rom'--Bewegung eine interessante Diskusston. Die Orthodoxen haben nämlich Klage geführt, daß die reichs- deutschen Vikare, die nach Oesterreich gehen, viel fach dem linken Flügel der Theologie

angehören, wie die Positive Union feststellt. (Vergl. „All gemeine ev.-lnth. Kirchenzeitung', 1909, Nr. 18.) Pastor Dr. Kornrumpf sandte darauf ein Schreiben, worin er mitteilt, daß der Evangelische Bund 200.000 Mark jährlich für Monatsge hälter in Oesterreich ausgebe, und schloß seine Ausführungen mit den Worten: „Wenn unter den fast 100 Vikaren, die der Bund in Oester reich erhält und zum Teil wenigstens erhalten hilft, liberale Leute sind, so sollen uns die Positiven, die ernsten Christen

, nur andere Be werber senden. Wir nehmen sie herzlich gern.' Der Redakteur von „Licht und Leben' nahm nun den Pastor Kornrumpf beim Worte. Er schrieb nämlich: „Es ist doch zweierlei, daß man nicht aus der Kirche austritt, trotz der liberalen Pfarrer, die die Kirchenregierung bis zum äußersten duldet, und daß man Anstand nimmt, beim Evangelischen Bunde mitzutun, weil die liberalen Elemente hier zum Teil den Ton angeben. Wir sind durchaus dagegen, daß man den an ihrer Kirche irre gewordenen Katholiken in Oesterreich

ein gebrochenes Evangelium gibt. Nun aber eine Frage, die vieles entscheidet: Sie sagen, lieber Herr Bruder: ,Die Positiven, die ernsten Christen, sollen uns für Oesterreich nur andere Bewerber schicken.' Damit haben Sie recht. Weil ja aber in Deutschland der Mangel an Theologen sehr fühlbar wird, so möchten wir fragen: würden Sie uns vom Evangelischen Bunde die Mittel aus wirken, daß wir zwei tüchtige, gläubige Laienbrüder nach Oesterreich schicken? Wenn das der Evangeli sche Bund tut

, dann wollen wir ihm sehr dank bar sein.' Auf diese Zuschrift ist dann vom Pastor Kornrumpf eine Antwort eingegangen, die allerhand auch für die Katholiken Interessantes enthält. Er schrieb nämlich: „Sehr verehrter Herr Bruder! Sie schreiben: Mir sind durch aus dagegen, daß man den an ihrer Kirche irre gewordenen Katholiken in Oesterreich ein ge brochenes Evangelium gibt/ Das hat mich, wenn ich offen sein darf, darum sehr betrübt, weil es mir zeigt, daß Sie, verehrter Herr Bruder, noch gar nicht verstanden

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Pagina 2 di 16
Data: 04.09.1903
Descrizione fisica: 16
eines seiner Mitarbeiter mit dem berühmten Leipziger Historiker Karl Lamp recht über die österreichische Kultur - Mission. „Ich habe mich in der letzten Zeit,' sagte Lamprecht, „viel mit Oesterreich und ins besondere mit dem Deutschtum in Oesterreich be schäftigt. Die Deutschen waren im Lande immer gleichsam die Aristokraten. Die Macht dieser Aristokratie wurde aber gebrochen durch den Libe ralismus. Der Liberalismus ist seiner Natur nach demokratisch und nationalistisch. So wurden durch ihn die niederen Schichten

entfesselt und der sür Oesterreich unheilvolle Nationalitäten- streit zog herauf. Durch den. Liberalismus ge rieten die Deutschen in Oesterreich in die Sack gasse, in der sie noch heute teilweise stecken. Heute freilich geht wieder ein aristokratischer Zug durch die Welt, da der Idealismus wieder zur Herrschaft sticht. Für das Deutschtum im all gemeinen kann dies nur von Nutzen sein. Der Zusammenhang zwischen Deutschtum und Oester reich war nie stärker als heute. -Vor mehr als hundert Jahren, als Nicolai

seine österreichischen Fahrten beschrieb, war uns Oesterreich ein Weit fremderes Land, als heute. , Ich glaube aber auch, daß Oesterreichs Einfluß, insbesondere in künstlerischen und literarischen Dingen, auf Deutschland kein geringer ist. Ich denke dabei in der Kunst insbesondere an die Sezession, — Wie die deutsche'Bewegung in^.Oesterreich sich weiter enttvickeln. wird?' Ich glaube immer, daß eine Verständigung.niit der Krone die einzig rich- tigA'-emW /möglich'k,'Lösung' 'ist.' Das war wohl auch Bismarcks Meinung

, der ja Mmer die Hinge in Oesterreich mit wachsamem Auge,, verfolgte Ich habe mit ihm darüber gesprochen. So streMe ich Knmal im.MsPrach die Frage, ,ob' nicht Trieft Än Freihäfen für das Deutsche Reich lächelte. Später sagte er, der sich über die öster reichischen Dmge besonders vorsichtig auszu drücken .Pflegte, zu dem Thema der Treue der Deutschen gegenüber der Dynastie: „Früher stiegen di? Deutschen zu Pferde, wenn der Kaiser rief ...' Er sprach den Satz nicht zu Ende, und.es bleibt uns frei

von zwei Monarchen erörtert werden wird, die in erster Linie den Frieden Europas wollen. — Der „Standard' schreibt: Oesterreich-Ungarn hat die Verpflichtung, den status guo auf dem Balkan aufrecht zu erhalten und einen voll ständigen Zusammenbruch des ottomanischen Reiches abzuwenden. Wenn eine zwanglose Un terredung über politische Dinge zwischen Kaiser Franz Joseph und dem König Eduard in der Hofburg stattgefunden, wird der Kaiser zweifel- ö>s die Versicherung oder'vielmehr die erneute Versicherung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 14.08.1906
Descrizione fisica: 8
und durch Weizen ersetzt würde, das heißt, statt sechs Millionen Meterzentner Mehl etwa acht Millionen Meterzentner Weizen 5 6 X 10 Ii Zoll mit 50,400.000 X Zoll ertrag für Oesterreich, so würden sich rund 11i> Millionen X als Gesamtzollbetrag zu gunsten Oesterreichs ergeben. Oesterreich ist das sicherste und fast ausschließ liche Absatzgebiet Ungarns, so lange keine Zoll schranke beide Länder trennt! Nun ist es aber bei der geographischen Lage Ungarns sicher, daß dieses, auch wenn sein Getreide in Oesterreich

zollpflichtig iwäre, auf den Absatz in Oesterreich angewiesen bliebe; andererseits aber würden in diesem Falle die nördlichen Provinzen Oesterreichs und die Alpenländer wegen besserer Frachttarife zum Teile ander wärts ihren Getreidebedarf decken. Also Un garn hätte von der Zolltrennung nur Schaden, Oesterreich aber könnte mit dem Zollerträgnisse nur aus ungarischem Getreide einen Teil des ihm durch ungarische Jndustriezölle zugefügten Schadens wieder gut machen und außerdem die eigene Industrie mächtig

.' Aestechuvgsgeschichten ans Seröien. ! Zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien I bestehen bekanntlich schon lange scharfe Han-! delLvertragSkonflikte, und zwar hauptsächlich! deshalb, weil Serbien u. a. die Forderungen! Oesterreichs bezüglich der Kanonenbestellungen ' nicht berücksichtigen will. Nun sind Sachen in die Ocffentlichkeil gelangt, welche eL er klärlich machen, warum Serbien von den Ka- nonenbestellungen in Oesterreich nichts wissen will; es handelt sich nämlich um eine riesig schmutzige Bestechungsaffäre

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