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Brixener Chronik
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Pagina 6 di 8
Data: 10.03.1908
Descrizione fisica: 8
, daß der Rest von den Interessenten aufgebracht werde, fehlen zu den Kosten der Ausarbeitung des generellen Projektes nur noch Kr. 1090, ein Betrag, der in kürzester Frist aufgebracht werden kann. Mit Konstatierung dieses Ergebnisses wurde die interessante Versammlung unter Dank an die Erschienenen von Herrn Mumelter geschlossen. Das private und öffentliche Oesterreich. (Rede des Hochw. ?. Viktor Kolb 8. auf der L6. Generalversammlung des Katholischen Polkzvexeins fM Oberösterreich zu Linz am Z5. Februar

1Z08.) Hochansehnliche Versammlung! Es ist ein herrliches Land, das wir unser Vaterland nennen, ein herrliches Reich. So reich an Geschenken der Natur, wie kaum ein zweites auf Erden. Reich an Forsten und Wäldern, an Wiesen gründen und Weizenfeldern, in den Kohlenschächten und Erzbergwerken seiner Tiefen, reich an Weide gründen und Weingeländen, in den großen Ge werkschaften und Fabriken, in unvergleichlichen Heilquellen feiner großen Bäder, in Ackerbau und Viehzucht, Oesterreich ist reich

. Und Oesterreich ist unvergleichlich schön, schön in den ernsten Wäldern des Erzgebirges und der Sudeten, in den lieblichen Zügen des Wienerwaldes, schön an den romantischen Seen Oberösterreichs, schön im Eisglanze seiner mächtigen Gletscher und in den zackigen Kronen der Dolo miten, in den prächtigen Alpentälern Tirols und Salzburgs, schön an den Ufern der Donau wie am Laufe der malerischen Etsch, an der Drau wie an der Save; und welche Zauberpracht bergen die unterirdischen Riesenräume der Adels- berger

Grotte und St. Canzian, die blaue Grotte von Busi; welchen Zauber übt das weite, leuch tende Meer, welche Schönheit strahlt unter den blühenden Zitronen und Orangen, den Oelbäumen und Dattelbäumen dalmatinischer Inseln, in den Myrtenwäldern Chersos, über denen die Adler kreisen! Schön ist Oesterreich. In allen Gauen begrüßen uns stattliche Ge höfte. schmucke Dörfer, industriereiche Flecken und Märkte und von den Höhen schauen schimmernde Kirchen und Kapellen; in großen, historisch denk würdigen

Städten reihen sich die Prachtgebäude der Neuzeit an die ehrfurchtgebietenden Denkmale einer ruhmvollen Vergangenheit. Oesterreich ist reich und Oesterreich ist schön. Und in all diesen gesegneten schönen Ländern, welch ein gesegnetes, herrliches Volk! Gesund und kräftig; arbeitsfreudig und hoch entwickelt, für alles Gute und Edle empfänglich, *) Wir entnehmen diese herrliche Rede des gefeierten Rhetors der „Katholischen Kirchenzeitung', Nr. 17 und 18. „Brixener Chronik.' von einer Bescheidenheit

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Der Burggräfler
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Pagina 1 di 12
Data: 13.08.1902
Descrizione fisica: 12
man nur an die Administration deS „Burggrüffer, Meran, Berglaubeu Nr. 62, zu richten. — Telephon-Rnknnmmer S4Ä. Nr. 65. Mera n, Mittwoch, am 13. August 1902. XX. Jahrgang. Kalender: Donnerstag, 14. EusebiuS Pr. Freitag, 18. Maria Himmelfahrt. Samstag, 16. Joachim, Rochus. Märkte: 14. Prefsano (LaviS). 16. Mass D- u Getr.; Schwaz; Ämpezzo; Civezzano 3 Tage; Cler. VV' Des hohen Aesttages wegen erscheint die nächste Anmmer des „Wurggräster' schon Don nerstag, 14 . August, znr gewöhnlichen Stunde. Oesterreich und die — Politik

der „zwei Köpfe'. Die Politik der „zwei Köpfe' war für Oesterreich immer sehr verhängnisvoll, und es besteht die Gefahr, daß es durch dieselbe endlich völlig ruiniert werde. Als der deutsche Kaiser Sigmund aus dem Hause Luxemburg (1410—1437) ohne männliche Nach kommen aestorben war, erbte sein Schwiegersohn Albrecht H. von Oesterreich seine Länder Böhmen und Ungarn und wurde von den Kurfürsten 1438 zum deutschen Kaiser gewählt. Von da an ist das Haus Oesterreich durch fast 400 Jahre im Besitze

der deutschen Kaiserwürde geblieben. Kaiser Maximilian, der „letzte Ritter' (1493—1519), ver mählte seinen Sohn Philipp mit Johanna, der Erbin von Spanien, und bereitete dadurch die Verbindung dieses weiten, auf drei Weltteile aus gedehnten Reiches mit Oesterreich vor. Der nach malige Kaiser Karl V. entsproß aus dieser Ehe. Es schien, daß die Sonne im Reiche der Habs burger nicht mehr untergehen solle. Aber zuviel Glück ist oft das größte Unglück. Oesterreich hatte nun „zwei Kö^fe', einen in Wien

in Verbindung zu treten. An eine aufrichtige Einheit Deutsch lands unter einem Kaiser war seitdem nicht mehr zu denken, bis endlich das Jahr 1806 dem öster reichischen Hause die ehrwürdige deutsche Kaiser krone vom Haupte nahm. Die Wurzel dieser Katastrophe liegt in der Politik der „zwei Köpfe'. Hätte Oesterreich von Spanien nie etwas gewußt, so stünde es heute um seine.Machtstellung in Deutschland wahrscheinlich anders. Friedrich List sagt in seinem „System der politischen Oekonomie': Hätte Karl

Kriege zerütteten Staaten geregelt. Anstatt des röimsch-deutschen Reiches winde der „Deutsche Bund' errichtet. Er bestand aus 39 deutschen Fürsten, welche zur Wahrung der Bundesangelegenheiten eine ständige Versamm lung in Frankfurt unterhielten. Oesterreich sollte den Kopf des Bundes bilden und den Vorsitz in der Versammlung führen. Aber» o wehe! es zeigte sich, daß dieser Bund noch einen zweiten Kops habe und zwar einen sehr raffinierten, zielbewußten und rücksichtslosen Kopf, und der war Preußen

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Der Burggräfler
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Pagina 5 di 16
Data: 15.09.1906
Descrizione fisica: 16
. Allerdings zeige die Re gierung nur eine Koalition der Personen, nicht der Parteien, sie werde von einer festen Klammer, der Wahlreform, gehalten. Das gleiche Wahlrecht war für Ungarn vorgeschlagen, dort versagte es und wurde nach Oesterreich importiert, warum, wissen die Götter. Der Stein ist im Rollen und droht alle zu zerschmettern, die ihm in den Weg treten., Redner sei nach wie vor ein Gegner des gleichen | Wahlrechtes, aber für eine Wahlreform auf gemäßigt demokratischer Grundlage

Schwindel. Die Italiener wurden von den Deutschen vor den Kopf gestoßen und jetzt rechne man aus ihre Bundesgenossenschast. Die Deutschen werden im Parlament, das auf Grund des gleichen Wahlrechtes Zusammentritt, eine hoffnungslose Minderheit bilden, selbst wenn sie geschlossen auftreten würden. Im alten Oesterreich haben nur Adel nnd Geistlichkeit geherrscht und durch ihre Unfähigkeit das Reich an den Rand des Ab grundes gebracht. (Hier schneidet Herr v. Grab- mayr parteipolitisch auf. Im „alten

Oesterreich' - meint er da Oesterreich bis 1905, oder das Kaiserreich von 1405—1866? — sollen Adel und Geistlichkeit das Reich durch ihre Unfähigkeit an den Rand des Abgrundes gebracht haben? Bis in die Zeiten Kaiser Ioses II. halten allerdings Adel und Geistlichkeit bedeutenden Einfluß, aber in jenen Tagen stand Oesterreich groß da und mächtig, trotz dem cs sich fortgesetzt gegen halb oder ganz Europa zu wehren halle. Heute, seitdem der liberale „Segen' über das Reich gekommen, wäre es nicht mehr

im stande, ein Hundertel jener Kämpfe auszuhalten, die jenes alte Oesterreich überdauert hat nnd noch soviel Kraft aus jenen Perioden rettete, auch noch in den napoleonischen Kriegen nicht unterzugehen. Meinte Herr v. Grabmayr unter dem „alten Oesterreich' das Kaiserreich bis 1866, so ist seine Behauptung wieder unzutreffend. Denn seit den Zeiten Kaiser Ioses II. hatte die Geistlichkeit keinen Einfluß auf die Regierung, der aufgeklärte Absolutismus jener Zeit hat der Kirche und ihrer Diener

jede öffentliche Tätigkeit unterbunden. Die traurigsten Zeiten hatte aber Oesterreich durchzumachen, als die Freisin nigen ans Ruder kamen, dem Minister Beust halfen, Oesterreich in zwei Hälften zerreißen, den Nationalitätenkampf entfachten, den „wirtschaftlichen Aufschwung' herbeiführten, der mit dem Börsen krache endigte, und das ganze Reich zum Schuldner des jüdischen Grohkapitals machten und durch die fortgesetzte Belämpsung von Kirche und Klerus ein gemeinsames Zusammenarbeiten der Bevölkerung zum Wohle

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 24.08.1902
Descrizione fisica: 20
Mera«: Äum Abbolen monatl. ic 1.— : viertelt. K- 3.—; ganzj. K 12.—. — Mit Zustellung tn's Haus in Meran u. Bozen: Monatl. K1.20; —— viertelj. x 3.20,- ganzj. ic 12.80. — Oesterreich-Ungar«: Mit Zusendung monatl. X, 1.40; viertelj. K3.70; ganzj. X 14.80.—Einzelne Nummer 10 tu ^nzsz.zs» MiUAvVIktö Deutschland: Monatl. k 1.70; viertelj. K4.90; ganzj. 19.60. — Anstand: Monatl. x 1.65; viertelj. x. 5.30; ganzj. « 21.20. — Anzeigenpreis nach Tarif. Annahme von Aufträgen in allen Anzeigen-Geschäften

lebt, wissen wir nicht; wer sich aber an der Universität Barinen nach Tr. Helmes erkundigen wollte, würde bald erfahren, daß sowohl Tr. Helmes als auch die Universität in Barmen völlig unbe kannt sind. Wir habeu es also mit der Schrift eines zunächst anonym gebliebenen Verfassers zu tun, meinen »cjber doch, es wirde der Leser von ciuer kurzen Tarleguug ihres Inhalts mit eini gem Interesse Kenntnis nehmen. Zuerst stellt Helmes in aller Kürze historisch die heute zwischen Oesterreich und Ungarn

durch den Entwurf des Badeni-Banfsy'schen Aus gleiches geschaffeue Lage dar, erwähut, daß iu Ungarn ein, in Oesterreich schon drei Ministerien über diesen Ausgleich zu Falle kamen, berührt die Szell'sche Formel (Fortdauer des bestehenden Ausgleichs, mit 1997 als Endtermin), dann die Rede Körbers im Abgeordnetenhaus^ vom 17. Oktober 1901, worin zum erstenmale vor der Öffentlichkeit eine Grenze für die ungarischen Forderungen gezeigt und der Badeni-Banffy- Ausgleich als reformbedürftig erklärt wurde. Helmes fährt

dann fort: Tie Versuche einer Ver ständigung der leitenden Staatsmänner miß langen uud die öffentliche Stimmung in Ungarn wies jede Aenderung am empfangenen „Scheine' ab. Tie wirtschaftliche Trennung von Oesterreich im Jahre 1907 ward das Losungswort jenseits der Leitha, worauf denn auch Oesterreich, schou um die Ungarn in ihrem Entschlüsse nicht noch weiter zu bestärken, sich mit dein Gedanken dieser Trennung vertraut machte und zahlreiche österreichische Stimmen schon jetzt die Trennung forderten

. .Hier nun setzt die Znknnftsvision ein. Sie führt uns einen englischen Staatsmann vor, Sir R. Hey, welcher in seinem zu London im Jahre 190Lj veröffentlichten „Tagebuche eines Reisen den in Ungarn' unterm l0. April 190-l seinen ungarischen Freunden gegenüber die Frage stellt, „wie es denn eigentlich komme, daß Ungarn daran gehe, eine Zolllinie gegen Oesterreich zu zi.chen und Einrichtungen zu treffen, dnrch welche es sein großes Absatzgebiet in Oesterreich offenbar verlieren müsse?' Diese Frage war gestellt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 12
Data: 01.04.1911
Descrizione fisica: 12
Zeit vielfach vermutet worden. Die AehnlichkeitSzüge, die min w der Sprach» und den religiösen Vorstellungen finden wollte, bieten jedoch nur eine schwache und recht zweifelhaste Grundlage. Uns scheint der asiatisch- mongolische Urspruug der Judiauer wissenschaftlich nahezu gesichert. Die „Soziale Woche«. des „Katholischen VolkSbundeS für Oesterreich' im PiuSsaale in Bozen zeichnete sich auch an den letzten zwei Abenden durch starken Besuch aus, ein hocherfreu- licheS Zeichen, daß die katholische

gebrauchten Lebensmittel würden importiert. In Deutschland weise die Statistik nach, daß die Zahl der landwirtschaftlichen Bevölkerung ständig zurückgehe, die industrielle Bevölkerung anwachse. Auch in Oester reich zeige sich eine ähnliche Tendenz und mau wird in einigen Monaten sehr überraschende Ziffern hören, wenn die Resultate der letzten Volkszählung publiziert werden. ES macht sich der Ruf geltend, auch in Oesterreich die Industrie mit alle» Mitteln zu fördern, die Land wirtschast ihrem Schicksal

zu überlassen und man sucht, zu beweisen, daß eS unklug sei, die Lebensmittel nicht dort zu kaufen, wo sie am billigsten sind, sondern der in Oesterreich teuerer produzierenden Landwirtschaft den Markt durch hohe Zölle vor der Konkurrenz des Aus landes zu schützen. Diese Theorie habe etwas Bestechendes, daS könne nicht geleugnet werden, und doch halte sie vor einer ernsten Kritik nicht stand, weil die Landwirt schaft neben der Bersorguug der Bevölkerung mit Lebensmitteln auch noch andere Aufgaben zu lösen

hat und löst, die für die Bevölkerung und den Sta?t noch höher anzuschlagen sind, als ein billiger ausländischer Lcbeosmittelmarkt. Der Vortragende machte in recht anschaulicher Weise darauf aufmerksam, daß die Verhältnisse in Oesterreich ganz anders liegen wie in England, Deutschland und anderen Industriestaaten. Die vorgenannten Industrie staaten find nicht in der glücklichen Lage, ihren ganzen Bedarf an landwirtschaftlichen und industriellen Roh produkten im eigenen Land decken

zu können. Unser Vaterland hat Vieh, Getreide, Salz, Obst, Wein für die heimische Bevölkerung genug, kann von ihrem Reichtum zum Teile sogar abgeben. Auch die für die Industrie so wichtigen Erze uud die Kohle ge winnt Oesterreich innerhalb seiner Grenzen. Dazu kommt die Kraftquelle der Zukunft, die Elektrizität, die ge rade in den Alpenländern durch ihre reichen Wasser läufe mit ihreu starken Gefällen der Industrie uud dem Handwerke ausgiebige und billigen Betrieb der HilfSmaschinen sichert. Oesterreich ist somit

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 20
Data: 24.07.1908
Descrizione fisica: 20
! sind. meister Handle und Pfarrer Prugg. Man ver- auch andere Nationalitäten jn Oesterreich bereits einbarte, den Huldigungsakt anfangs September gestellt undsieglänzend gelöst. Was die Tschechen abzuhalten. Das Programm verspricht Zapfen-- imstande waren, indem sie aus dem ethnogra- streich und Bergfeuer am Vorabend; am! Festtage Phischen Museum in Prag sich ein/National- Tagreveille, Empfang der Jestgäste, Feldmesse, Festzug, hieraus Eröffnung des Schießens knd Nachmittag großes Volksfest im Garten

des Gasthofes „Schrofenstein'. Zur Durchführung des Festes wurde ein vorbereitendes Komitee gewählt. museum schufen^ das müs>en wir Deiutsche tu Oesterreich in der Schaffung eines deutschen Na- tional-Atuseums für Oesterreich Mitaus gläns zender durchführen können, soll das stete Betonen der kulturellen Stellung, der StekerteiKmg, nicht bloße Phrase sein. Wird sich nun, unser zu gründeiides deutsches National-Museum inr allgemeinen Rahmen eines deutschen KulturnMseums zu halten haben, so dürfte

es doch reich an provinziell«: und lokalen Verschiedenheiten sein. Sind, nicht die Tiroler Holzschnitzereien weit über Oesterreich hinaus be rühmt, weisen wir nicht herrliche Kunsterzeugnisse Deutsch-Oesterreicher auf, hat nicht ein Mam Eck (Boshafte Beschädigung.) Aus Kal tem, 21. ds., schreibt man Ms: In der Nacht zum 20. ds. wurden dem Bauer Alois Peterlin in Mitterdorf, Gemeinde Kaltern, in einem seiner Weinberge im Reviere Kornellen von ruchloser Hand nahezu 300 Stück dicht mit Trauben be- hangene

zum! „Schrofenstein' zwecks Abhaltung einer Gedenkfeier anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers eine Versammlung ein, die aus allen Teilen der Be völkerung sehr stark besucht war, anwesend' waren au'ch Bezirksh'auptmanN Schweiger, Bürger Deutsches National-Museum für Gesterreich. Unter diesem Titel schreibt Dr. Ed. Stepan in der „Deutschen Heimat', Blatt für deutsche Volkskunde und Kulturgeschichte in Oesterreich: > Zwei Jahrtausende sind verstrichen, seit ger manische Völker Oesterreichs Boden

betraten; in Eger die deutsche Relief-Intarsia erfunden, em Jahrtausend ist dahingeflossen, seit die ist nichr ein Niederösterreicher Johann Moser der Deutschen den Grund legten zu Unserem heutigen Begründer der Fayence in Salzburg und brachte Staatengebilde. Mühsam und ruhmreich ist die nicht erst der Wiener Maler Herold in Meißen Arbeit zu nennen, die die Deutschen im Lause die berühmte Meißner Porzellansabrik zu ihrer der Jahrhunderte in Oesterreich geleistet. Jedes Blüte. ' ' ^ ^ geschichtliche

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 16
Data: 03.11.1906
Descrizione fisica: 16
s geordneten Karl Hermann Wolf statt. Den Vorsitz führte der erste Präsident des reichsdeutschcn All deutschen Verbandes, Reichsratsabgeordnetcr Prof. Dr. Hasse (Leipzig). Es wurde damals beschlossen, zur Erreichung der gemeinsamen Ziele mit der „Los von Rom'-Bewegung zu beginnen, weil unter dem Zeichen einer religiösen Bewegung am leichtesten eine Unterstützung aus Deutschland nach Oesterreich gelangen könne und weil eine bedeutendere pro testantische Minorität in Oesterreich

gegen die „volksvergiftende Feindin der deutschen Nation' und schloß mit einem fanatischen „Los von Rom!'. (10. Dezember 1897.) Weitere zwei Tage später wiederholte denselben Ruf der Mediziner Rakus in einer Wiener deutschnationalen Versammlung. „Los von Rom!' wurde nun das Schlagwort der Alldeutschen. Der Präsident des Alldeutschen Verbandes, Reichstagsabgeordneter Prof. Dr. Hasse (Leipzig), hatte zuerst den Rechtsanwalt Dr. Pezold in Plauen (Sachsen) bestimmt, in allen deutschnationalen Blättern in Oesterreich anzukün

digen, daß „antirömische Flugschriften' gratis bei ihm zu beziehen feien. Zur Unterstützung Dr. Pezolds wurde wieder über Veranlassung Dr. Hasses vom Evangelischen Bunde der junge Dr. Hans Georg Schmidt bestellt. Von Plauen aus wurden bis Ostern 1899 nicht weniger als 1,500.000 „Los von Rom'-Schriften in ganz Oesterreich verbreitet. Unter diesen Schriften waren zahllose direkt hoch verräterischen Inhaltes. Dr. Schmidt gesteht dies selbst zu in seiner Darstellung: „Anfänge der öster reichischen „Los

nun auch die politische Drohung der alldeutschen Abgeordneten; so sprach Wolf am 7. Iuni, Glöckner am 21. August und Schönerer am 5. November über den Abfall vom slavisch-römischcn Oesterreich. Am 3. Oktober fand in Plauen (Königreich Sachsen) ein all deutsches Sedanfest statt, dem von österreichischer Seite neben Karl Hermann Wolf auch andere Ab geordnete beiwohnten. Bei dieser Gelegenheit traten Pastor Bräunlich (damals in Wetzdorf in Thüringen) Superinüentent Mayer (Zwickau, Sachsen) mit den österreichischen

Kirche. In diesem Aufrufe heißt es: „Angesichts der stetig wachsenden Gefahr, die uns von Rom und Prag droht, angesichts der von Tag zu Tag frecher auftrctenden, über die gewaltigsten Mittel verfügen den klerikalen Agitation, die in ihren Endzielen auf die llnterwühlung des mächtigen, von Bismarck geschaffenen deutschen Reichsbaues gerichtet ist und ein gänzlich stavisiertes Oesterreich als Werk zeug braucht, muß der wahre deutsche Patriot auf die Anwendung eines entsprechend gewaltigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 23.10.1906
Descrizione fisica: 8
»2 Ä ee. . . Mg Der.Tiroler' erscheint jedenLienstag.Donners tag und -s am-tag. Druck und Verlag: ..Torolta', Bozen. M»seumstraße ZZ. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungarn mit Postversendung: ganzjährig T halbjährig , bso vierteljährig . FürBozensamtZustellung ganzjährig ic lv — halbiährig . S-— viertcliährig . 2 ,0. Für alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Pougebührcii. Einzelne Nummern u? k,. Lausende Be^ugsanmel- dungcn gelte» bis zur Absage. Schriftleltnng und Aerwaktung: ZZozeu, Musenmllratze

, so hören wir zur Ant wort, daß die Differenzen, die Oesterreich mit Serbien hat, die Ursache waren. Die Ungarn betrachten die Serben schon lange als ihre zu künftigen Bundesgenossen, wenn die Scheidung von Oesterreich und Ungarn zur Tatsache ge worden sein wird. Nun ist Oesterreich — nicht Ungarn — ein treuer Abnehmer serbischer Exportartikel seit Jahrzehnten gewesen. Millionen Kronen wanderten von Oesterreich nach Serbien, die österreichischen Viehzüchter litten schwer durch die Einschleppung

den Viehexport nach Oesterreich zu unterbinden und weiters tausenderlei Schwie rigkeiten bei Abschluß der akut gewordenen Handelsverträge zu machen. ^ Die Ungarn sahen diesem Spiel der Kräfte zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie mit scheinbar verschränkten Armen zu. Tat sächlich hatten sie aber die Hände nicht müßig im Schöße liegen, sondern sie spannen gar seine Fäden gegen Serbien und hetzten dieses gegen Oesterreich zu energischem Widerstande auf, auf daß Oesterreich-Ungarn zu den Ver

legenheiten im Innern noch in Verlegenheiten mit seiner Außenpolitik komme. Die Ungarn haranMierlen die Serben zum Widerstände gegen die „Großmacht' Oesterreich inil der Ver sicherung, daß es ihrem Einflüsse auf die Krone schließlich gelingen werde, alle Widerstände im PalaiS des Ministeriums des Aeuszeren in Wien auszuheben, wenn der geeignete Zeitpunkt ge kommen sei. Die Serben denken nun, daß der Zeitpunkt schon da sei. daß die Ungarn ihr Versprechen einlösen sollen. Dle Viehherden, die immer

nach Oesterreich geschickt worden und für die Oesterreich alljährlich hunderttausende K-.onen nach Serbien gab, stehen unverkaasr und Frank reich zeigt wniig ^iebe, labendes serbisches Vieh über seine Grenzen zu lassen. Nun aber zeigen jene Männer, die die diplomatischen Verhandlungen mit Serbien bis jetzt mit ziemlichem Geschick geführt haben, durchaus nicht dm Willen, um der gnädigen Bewilligung einer allerhöchsten Allözeichnung ihre Erfolge üder Nacht aufzugellen. Golu chowski — ihr Chef — konnte

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 22
Data: 20.12.1908
Descrizione fisica: 22
Seile 4. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XVI. ^ nur Kanonen und Munition eingeführt. — England will Oester reich dafür bestrafen, daß es seinem Bündnis gemäß treu an der Seite Deutschlands bleibt und sich von Deutschland nicht abwendig machen lassen wollte, trotzdem König Eduard alles in dieser Hinsicht versuchte. Darum sucht England Serbien und Montenegro Oesterreich auf den Leib zu Hetzen und unterstützt diese Staaten mit Geld und Rat. Die Türkei, welche sich an fangs mit Oesterreich

darauf etwas besser werden zu wollen, aber nachher blieb es doch beim alten. Was aber noch schlimmer ist, die Türkei läßt auch die serbische Kriegsrüstung ihr Land passieren, was sie früher nie duldete. Ja, es ist noch nicht so ganz ausgeschlossen, daß die Türkei ein geheimes Bündnis mit Serbien gegen Oesterreich abgeschlossen hat. Leugnen tut sie es allerdings, aber kann man solchen verlogenen Politikern dann noch ein Wort glauben? England spielt auf dem Balkan wieder mehr als je die erste Violine

, weil es der Türkei, Serbien und Bulgarien Geld pumpen kann. Und diese Macht nützt es gründ lich gegen Oesterreich ans. In Italien hat zwar der Minister des Aeußern, Graf Tittoni, in der Kammer erklärt, Italien bleibe im Dreibund, aber daraus macht kein italienischer Politiker ein Hehl, daß Italien im Falle eines Krieges seine Drei bundpflichten gegen Oesterreich gar nicht erfüllen könne, so feindselig sei die Stimmung des italienischen Volkes gegen Oesterreich. — Unser einzig verläßlicher. Bundesgenosse

ist Deutschland. DerdeutscheReichskanzler Fürst Bülow hat vergangene' Woche unter Zustimmung des deutschen Reichs tages zweimal feierlich erklärt, daß Deutschland unter jeder Bedingung treu zu Oesterreich halte und im Kriegsfall mit seiner ganzen Armee beistehen werde. Oesterreich und Deutschland sind vorzüglich gerüstet und bringen mitsammen bei 9 Millionen Sol daten auf. Unter diesen Umständen getrauen sich alle andern europäischen Staaten mitsammen vereinigt nicht loszuschlagen

. Aber es ist noch ein anderer Grund vorhanden, warum es kernen Weltkrieg absetzt. Zum Kriegführen braucht's Geld und die großen Kapitalisten wollen keinen Krieg, weil sie Schaden für ihre Kapitalien fürchten. Namentlich die großen französischen Geldkönige suchen zu beruhigen. Ein Krieg gegen Oesterreich, an dem Rußland beteiligt wäre, würde die französische Finanz welt ruinieren. Denn diese besitzt nicht nur 13 Milliarden an russischen Schnldobligationen, sondem sie müßte auch eine fast ebenso große Summe noch übernehmen

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 18.10.1909
Descrizione fisica: 8
«in Interesse an der Erhaltung der Monarchie hat und wer aus ei' nem Zerfalle des Reiches Nutzen ziehen könnte? Ich will ganz absehen von dem Interesse der Dy nastie, welches ja außer jedem Zweifel steht. Was die auswärtige Politik betrifft, so hat gerade das heurige Jahr gezeigt, daß Oesterreich-Ungarn im innigen Verbände mit dem Deutschen Reiche im Stande war, den Völkern Europas den Frieden zu erhalten. Alexander von Peez hat in einer jüngst erschienenem Publikation .^England und der Kontinent

' in einer jeden Unbefangenen über zeugenden Weise die intrigante Politik Eng lands klargelegt und gezeigt, in welcher gefährlichen 'Situation sich Oesterreich-Ungarn befindet. Eins Schwächung Oesterreich-Ungarns oder gar ein Zer fall der Monorchie würde für England die will kommene Gelegenheit sein, unsägliche Wirren in Europa herbeizuführen; denn dann wäre Teutschland isoliert, und wenn es auch noch so stark ist, so würde doch die Möglichkeit in Europa den Frieden zu stören, viel leichter gegeben sein, und wie so oft

Tür und Tor geöffnet und es hätte eine gute Gelegenheit, feine Großmachtstellung zurück zugewinnen. Endlich wären es die kleinen Staa ten unserer südöstlichen Grenze, welche sich bei einem Zerfalle Oesterreichs gierig auf die Beute stürzen würden. , Man sieht also, daß es genug äußere Feinde Oesterreich-Ungarns gibt. Unser einziger Bun desgenosse kann nur das mächtige Deutsche Reich sein. Das Bündnis mit ihm ist ein, durch die Ver hältnisse gesichertes, da es für beide Teile eine ge genseitige

Rückendeckung bietet und da das na türliche Interesse jedes Teiles den Untergrund des Bündnisses darstellt, wenn Oesterreich-Ungarn seine Großmachitstellung behauptet. Wenn wir uns mm die verschiedenen Elemente aus denen Oesterreich-Ungarn zusammengesetzt ist, ansehen, so müssen wir leider zu der Ueberzen- gung kommen, baß unserem Staate der große einigende Reichsgedanke fehlt, daß im Gegenteile wichtige Gruppen das Bestreben haben,- die Klam mern, die das Reich zusammenhalten, mehr und mehr zu lockern

- würde, unbedingt zum Zerfalle Oesterreich-Ungarns in zwei Mittel- staaterr führen, wodurch die so wichtige Macht stellung unseres Donaustaates im europäischen Staatenkonzert untergraben wäre. Selbstverständ lich müßte eine solche Umgestaltung der Karte Eu ropas schwere allgemeine Folgen nach sich ziehen. Es handelt sich also darum, den Dualismus mit der Machtstellung der Monarchie in. Einklang zu bringen-, was keineswegs unmöglich ist, wenn nur der gute Wille dazu vorhanden ist. Der Kreis jener gemeinsamen

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 06.06.1903
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 68. Samstag, „Brixener Chronik.' 6. Juni 1903. Jahrg. XVI. Setze gegen Oesterreich. Die Demonstrationen, welche in letzter Woche und in den Pfingsttagen fast in ganz Italien gegen Oesterreich veranstaltet wurden, zeigen, daß die Jrredenta, die alte österreichfeindliche Partei, welche auf ihr Programm geschrieben hat: «Italis, Luc» al Lrknnsro!', nur den Anlaß abgewartet hat, sich wieder einmal auszutoben. Die Re gierung tut nur, was sie tun muß, um das Völkerrecht zu wahren

, d. h. die Botschafter und Konsuln zu schützen. In Neapel, Florenz, Messina, Catama, Genua, Carrara und Pesaro fanden lärmende Kundgebungen der Studenten, der Garibaldianer sowie anderer „Patrioten' statt, wobei: „Nieder mit Oesterreich!' gebrüllt wurde. Die österreichischen Konsulate mußten durch Militär beschützt werden. Die Presse nimmt vielfach Partei für die sogenannten „zugendlich-idealistischen Patrioten'. Selbst die Professoren in Neapel veröffentlichten einen scharfen Protest gegen das Verhalten der Polizei

gleichfalls Kundgebungen statt. Es waren Auf schriften mit »Viva, Irsnw!« («Hoch Trient!') angebracht. In Rom kam es am 1. Zum bei einer Auf führung im Nationaltheater zu politischen Kund gebungen. So oft im Stück von Oesterreich die Rede war oder österreichische Uniformen auf der Bühne erschienen, begann das zumeist aus Studenten bestehende Theaterpublikum zu zischen und zu rufen: „Nieder mit Oesterreich!' Die weitere Aufführung des Stückes wurde verboten. Einige Polizisten

, welche gegen die Demonstranten zu wenig energisch vorgingen, sollen strafweise versetzt werden. (?) — Der Zugang zur öster reichischen Botschaft ist militärisch besetzt. — Am Pfingstmontag stürmten die Studenten die Lehr säle und zwangen die Professoren, die Vor lesungen zu unterbrechen. Im Hof der Uni versität wurde sodann eine Versammlung abge halten, die jedoch schon mehr gegen die eigene Regierung als gegen Oesterreich sich richtete. Der Minister des Innern, Giolitti, wurde von Rednern beschimpft. Der Rektor ließ

hierauf die Universität sperren. Die „Tribuna' in Rom brachte am 2. Zum einen Beschwichtigungsartikel. Sie entschuldigt Oesterreich, wenn es aus innerpolitischen Gründen die italienischen Elemente vernachlässigt habe, und beschwört die Studenten Italiens, das Ansehen des Landes nicht weiter zu schädigen und die Regierung nicht in die peinliche Lage zu ver setzen, Oesterreich eine Erklärung geben zu müssen. — „Die Geister, die ich rief', die werd' ich nun nicht los.' Auch die nationalliberalen Blätter

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 14.10.1908
Descrizione fisica: 8
an dieser beabsichtigten großen katholischen Kundgebung ein. Also Kein Krieg! Die europäischen Staatsmänner haben eine unruhige Woche hinter sich. Schien es doch wegen der Annexion von Bosnien und der Herzegowina und wegen der gleichzeitigen Unabhängigkeitserklä- rung Bulgariens möglicherweise zu einem Kriege zu kommen. Es wäre auch zweiselsohne heute der Krieg erklärt, wenn sich Serbien über Oesterreich hinausgesehen hätte. Ganz toll wurden auf einmal die Serben in Belgrad. Allerdings hat die Annexion von Bosnien

einen großen Strich in ihre Rech nungen von einem großserbischen Zarenreich ge macht, denn die Serben in Bosnien stehen jetzt definitiv unter Oesterreich und eine Vereinigung mit ihnen ist nur durch ein Niederwersen Oester reichs möglich, was von Serbien wohl ausgeschlossen ist. Seit Jahren existieren in Serbien und be sonders in Belgrad geheime Gesellschaften mit einem Millionenfond, die Broschüren und Agenten hinaus schicken, um für die Idee eines großen Serben reiches zu arbeiten. König Peter

, der blutbespritzte Emporkömmling in Belgrad, ist der Führer dieser abenteuerlichen Pläne. Oesterreich war ihm ein Dorn im Auge von Anbeginn und trotz aller Wohl taten, die Oesterreich dem kleinen Serbien immer erwiesen hat, blieben die Serben unsere Todfeinde. Jetzt kam auf einmal die Annexion von Bosnien und damit das Ende des großserbischen Traumes. Während sich die übrigen Staaten und wie es scheint, auch die Türkei mit dieser formellen Titel änderung gern oder ungern zufrieden geben, brach in Belgrad

der reinste Wahnsinn gegen alles was österreichisch heißt, los. Schwarz-gelbe Fahnen verbrannte man auf öffentlichen Plätzen, man schrie Krieg gegen Oester reich, warb Freiwillige zum Einfall in Bosnien, und ließ selbst die Schulkinder ausrücken und gegen Oesterreich toben. Dann ging's vor das königliche Palais, wo man den König Peter aus dem Bett rief und eine Balkonrede verlangte, die natürlich nach dem Geschmack des Pöbels ausfallen mußte. König Peter hielt sich in seinen Worten gegen Oesterreich

nach Krieg schrie, blieb einer sehr zurückhaltend und kühl, und das warder serbische — Kriegsminister. Dieser wußte, wie es mit der serbischen Armee bestellt ist, daß sie völlig kriegsuntüchtig und unvorbereitet ist. Die Bewaffnung und Ausbildung ist sehr mangelhaft, höchstens 100.000 Mann wären für einen modernen Krieg verwendbar. Dazu kam noch der Geldmangel, die leeren Kasfen. Wie sollte man da gegen das schlagfertige Oesterreich mit seinem Millionenheer losschlagen? Es wäre der sichere Untergang

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 02.03.1905
Descrizione fisica: 8
müssen, was die Folge dieser Pflichterfüllung war. Während wir in Oesterreich nicht nur die gewöhnliche Anzahl, sondern ein um 22.000 Mann erhöhtes Rekrutenkontingent bewilligt haben, haben die Ungarn — im Gegensatz dazu — die Rekrutenvorlage obstruiert und nicht einmal die einfache Zahl der Rekruten bewilligt. Ungarn hat auch noch etwqS anderes getan. Während wir m Oesterreich das normale Rekruten, kontingent und 22.000 Mann bewilligt haben, hat Ungarn in den letzten.Jahren in militärischen

, das seine Pflicht getan hat, augen blicklich nach Hause geschickt. Die Folgen dieser verschiedenen Wirkung in Oesterreich und Ungarn sind auch nicht ausge blieben. Die dadurch hervorgerufene Unzufriedenheit ist so tiefgreifend, daß man sie mit den gewöhn lichen, kleinen Regierungsmitteln nicht mehr niederhalten wird. Die heutige Lage in Oesterreich sowohl als auch in Oesterreich-Ungarn läßt sich am kürzesten dadurch ausdrücken, daß man sagt: Wir tanzen heute in Oesterreich auf einem Vulkan

! Ich habe hier das Werk des Dr. Gustav Kolmer, das ja allen Parlamentariern bekannt ist — daS Werk: „Parlament und Verfassung in Oesterreich.' Dort findet sich in dem Vorwort eine Schilderung der Verhältnisse in Oesterreich, eine Art Resume, das, trotzdem das Wer! im Jahre 1902 geschrieben wurde, auf unsere heutigen Verhältnisse so paßt, wie wenn das Werk soeben geschrieben worden wäre. Die Stelle lautet: „Seit auch die deutschen Gruppen in die zentrifugale Bewegung gedrängt wurden, droht der Verfassung

aufgewachsen, o, ich glaub', ich hätt' mehr geleistet im Leben. Hier am Rhein ist ja auch viel Gutes und Schönes und Poetisches, aber das Preußentum und der Protestantismus machen fich doch gar breit; daS Volk ist zwar in der Mehrheit katholisch, aber der „gebildete', d. h. der Welt mehr als Gott dienende Pöbel dominiert. Er versucht's ja leider Gottes auch in Oesterreich... wir wissen aus den Zeitungen, wie kunterbunt es im alten Kaiser reich hergeht. Es gibt ja gottlob noch zahlreiche Lichtpunkte

und Schwaben singt. Ist das der Fall, so kann ich euch helfen. Ich habe seit nahezu 20 Jahren ein Vogelhaus zusammengezimmert, worin ihr Singvögel aus aller Herren Länder findet. „Dichterstimmen' nennt sich dieses Vogel haus. Aus Oesterreich besonders haben wir schon gar manches gebracht in Wort und Bild. In den vorliegenden Jahrgängen der „Dichterstimmen' findet man die Bilder und Gedichte und Ge schichten von manchem wackeren österreichischen Mann und mancher edlen katholischen Frau. Man sieht

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 01.08.1905
Descrizione fisica: 8
» Vu-ccus .n Wien. ^. ^c.seu sind im vor- hincpl bezahlen. Mllnu!kriv:e werden nichi zurkrZgi'sandt. M N S S N Mit 52 UMHMiigs-Beilagtli. N N SAN Nr. 174 Schristlntung: Koneplatz. Dienswg, den ^ August tSVS Kr. Jahrg. Misiischks. Pinen überaus lehrreichen und weltvollen Ävui- nv'ütar zu den wirtsckpftlichen V-erhältilisseii, wie sie gegenwärtig zwichen Oesterreich und Ungarn bestehen, liefert der Bericht der österreichisch« Permanenz-Kommission sür die Handelsweite der Zwischenpolitik. An der Hand

noch euuge Zeit bleiben müs sen, trotz aller gegenteiligen Bemühungen, sich vom Ausland unabhängig zu machen, die in zahl- ! losen Fakriksgründungen, in staatlicher Unterstüt zung notleidender Industriezweige u. s. w. ihren Ausdruck finden. Ungarn erporriert Getreide aller Arten. Getieidea>löjuhr ist seine wichtigste Eiii- ««hmsquelle und sein wichtigstes Absatzgebiet ist Oesterreich. Eine Gegenüberstellung der in den fünf letzten Jahren durchschnittlichen Einfuhr von Mehl uird Geneide aus Ungarn

nach Oesterreich und der Ausfuhr Oesterreich-Ungarns nach d>.'» Auslande im selben Zeilraume wird diese Totla che treffend illustrieren: Einfuhr Oesterreichs ans Ungarn 22.2M Millionen Meterzentner, Aus- suhr aus Oesterreich-Ungarn nach dein Auslande - - Millionen Meterzentner. Da die Durch- schnitlsernte der letzte» 5 Jahre in Körnerfrüchten l 12,4 Millionen Meterzentner ergal>. so hat demnach Ungarn zirka Ä) Prozent seiner Getreideernte in Oesterreich abgeetzr. Zielen wir nun das Brotge treide i Weizen

und Roggen) und Mehl in Be tracht, das 55.2 Millionen Meter,jentnn lie ferte, während die Ausfuhr nach Oesterreich 15.4 ausmachte, so ergibt sich gar ein Prozentsatz von 28. Ins Zollausland crporiierie Ungarn in den letzten fünf Jahren 3.36. nach Oesterreich Mdoch 22.210 Millionen Meterzentner! Außerdem führt Ungarn noch Vieh, Fleisch und eine Menge tieri scher Produkte, wie Milch. Bluter und Kaie aus. Tiesc? Nahrungsmittel sind mit 27 Prozent am Gesamtimport Oesterreichs auL Ungarn beteiligt

Handelsbilanz als mit 2Ut) Millionen Kronen passiv, das heißt: L«k Wert unserer Einfuhr aus Ungarn ist um 2t>t> Mil lionen Ärvue» größer als der unserer Ausfuhr dahin. Das Eine ist nichl atzulengneiu Oesterreich hat insolge Engagements verschiedener Industrie zweige am ungarischen Markt ein Interesse am> Bestände der hergebrachten Verhältnisse. Doch liegt die Zache heute nicht schon um eil, gutes Stück anders? Seit Ungarn der gänzlichen Lostiennung und der Aufrichtung des selbständigen National staates

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 07.07.1910
Descrizione fisica: 8
WWW «MI T-t ^t 2 ^ e r T r s i > Donnerstag, 7 Juli 1910 unsere Ttnerslioi-. auZ 5«r Zeit deS tiefsten ElesdS innere: Umwälzungen m Oesterreich, — der liberalen Aera — dankt, hat die früher einige Monarchie getrennt. Oesterreich-Ungarn ist heute, wenn man will,ein Reich und wenn man will, ist Oesterreich.Ungarn auch ein Zw ei- staat. Die Schattenseiten hat Oesterreich sowohl von dem Einstaarenwesen, wie auch von dem Zweisiaatenwesen. Daß dieses Verhältnis wieder in den alten Stand

zurückversetzt wird, und w:r w'.eder schreiben die „kaiserlich österreichische' Armee, der .österreichische' Staat, werden wir und unsere Nachkommen nicht erleben. Wir können nur da» ein« hoffen, daß eS den christ lichen Politikern endlich gelingt, die Elemente dauernd zu bändigen, die durch Treubruch gegen dal Vaierland, oder die ans dem Wege der allmählichen Entwickslung die habSdurgische Monarchie atomisieren und Oesterreich und Un»srn völlig trennen möchten. Wo rS zu einem Kontraktabschlüsse kommt

gezeigt. Teil neuen VolkSparlament ist es nun aber gelungen, nach langen und schwierigen Ver handlungen, einen für Oesterreich günstigeren Ausgleich festzusetzen und somit hat sich das Volksparlamcnt das Zeugnis gestellt, daß «S besser als das vergangene Kurienparlament. um dsZ sich gewisse Leute heute noch immer die Augen rot weinen, die wirtschaftlichen Interessen Oesterreichs gegenüber Ungarn zu wahren versteht. Fragen wir nun, wer als erster :m Abgeordnetenhanse und zwar sogar noch in der Zeit

der Juden in Ungarn und Oesterreich zog sich Dr. Lueger zu, als er gegen die im österreichisch-ungarischen Ausgleich festgelegte Ausbeutung der Oester reicher durch die Ungarn Stellung nahm und in der Nähe des Thrones hatte man in Wien und in Ofenpsst gegen Dr. Lueger so lange getuschelt und intriguiert, bis man ihn an den Stufen SeS Thrones als einen Vaterlandsver räter, als einen Volksaufwiegler betrachtete. Diese Zeiten find allerdings vorüber. An den Stufen des ThroneS hat man schließlich endlich

deS Volkes abgeschlossen. Waren in früheren Zeiten einheimische Gewerbetreibende und einheimische Landwirte dazu verurteilt, jeder ausländischen Konkurrenz begegnen zu müssen und war man früher in Oesterreich so dumm, daß man eS lieber sah, wenn der Handel mit dem Auslände florierte, als Landwirtschaft und Gewerbe im Lande selbst, so ist man heute von dieser selbst mörderischen Wirtschaftspolitik in Oesterreich endlich abgekommen und hat mit Miß bräuchen gebrochen, zu denen auch dir Weinzoll klausel

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 07.04.1907
Descrizione fisica: 16
erfüllt ernste Kreise der magyarischen Wirtschafts politiker mst^sieigendem Unbehagen. Sie wollen sich weder' mit dem nationalen Chauvinismus und der Regierung, die ihm dient, noch mit eigen sten Lebensinteressen in Widerspruch setzen. Die letzte Rede des Präsidenten des ungarischen Jn- dustriellenvereius Dr. Franz Chorin bringt diesen Zwiespalt zu bezeichnendem Ausdruck. In dem sie in ihrer Sachlichkeit die Schwäche Ungarns Oesterreich gegenüber darlegt, bildet sie ein star kes Argument für unsere

Regierung, auf ihrem Standpunkte auch bei den nachösterlichen Ver handlungen zu verharren, die ohne völliges Auf geben der bisherigen Forderungen des Kabinetts Wekerle-K'ossuth ebenso ergebnislos verlaufen müssen, wie die vorangegangenen Uuterhandlun gen. „Nach der auswärtigen Handelsstatistik', erklärte das Magnatenhausmitglied Dr. Chorin, „belief sich der Import ans Oesterreich an Textil waren nur im Jahre1905 auf 45k Willionen Kronen und steigerte'sich im Jahre 1906 bereits auf 507 Millionen Koronen

. Innerhalb eines Jahres hat sich also der österreichische Textil- import der Quantität nach um 86.000 Meter zentner, dem Wert nach um 51 Millionen Kronen erhöht. Trotz der planmäßigen Jndustrieförde- ruugsbeweguug ist es uns somit nicht gelungen, auf dem Gebiete der Textilindustrie auch nur jenen Teil des Konsums, welcher auf das natür liche Steigen des Konsums zurückzuführen ist, durch die inländische Produktion decken zu lassen. Der industrielle Export aus Oesterreich kam im verflossenen Jahre 1000

. Auf ihn ist es zurückzuführen^ daß ein immer größerer Pro zentsatz unserer Intelligenz vom Staate schal ten werden muß. Und doch isind in den geogra graphischen, den Populationsverhältnissen usw, die . Borbedingungen der Fabriksindustrie ebenso gegeben, wie in Oesterreich. Wenn man aus den äußere» Anzeichen schließt, so wurde jene von der ungarischen Re gierung an den langfristigen Vertrag geknüpfte Forderung, daß unser Land nach dem Jahre 1917 sich die Judustrieentwicklung, deren es un bedingt bedarf, im Wege

von Zwischenzöllen sichern könne, von der Regierung und der öffent liches Meinung Oesterreichs zurückgewiesen. Da gegen eine Gebundenheit, die länger als zehn Jahre dauert, auch bei uns eine Abneigung be merkbar ist, kann man es für gewiß halten, daß unser wirtschaftliches Verhältnis zu Oesterreich nur bis zum Jahre löl? geregelt sein wird. Es ist unser: aufrichtiger diese Rege lung njcht-ans Grund der Reziprozität, sondern auf Grund eiues Vertrages erfolge. Die wirt schaftlichen Interessen beider Staaten

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 05.04.1905
Descrizione fisica: 16
als das Unvermögen der Reichsgewalt, sich der un garischen Uebergriffe zu erwehren, das Zugeständ nis der Hilflosigkeit oder des Mangels an Willenskraft ihnen gegenüber. Schlimmer hätte dieses zweimonatliche Ringen nicht ausgehen können. In Oesterreich hätte man jede wirkliche Entscheidung, und. wäre es die Waffenstreckung der Zentralgewalt vor den Ungarn, besser auf genommen. Gewißheit wäre, auf diese Weise in den Beziehungen zwischen Oesterreich! und Ungarn geschaffen worden und diese erwartete und er sehnte

man.in Oesterreich. Tie Oesterreicher haben nun zwar infolge dieses Kompromisses ebenfalls, eiye . „Gewißheit', nämlich die, daß der Hof . einen Widerstand gegen Ungarn nicht, mehr aufnehmen kann oder will, und daß daher' diese zwei Jahre nur einen Aufschub, nicht einen Auf- Hub bezüglich des selbständigen unga rischen Heeres bedeuten. Darüber freue sich, wer kann ^ in Oesterreich wohl niemand. Noch eine Gewißheit haben die Oesterreicher aus Anlaß der letzten Budapester Abmachungen, nämlich

, daß sie noch immer nicht gefragt wer den^ wenn mit Ungarn über ihr Wohl und Wehe verhandelt und vertragen wird. Das ist bis jetzt nicht geschehen, obwohl zwei Jahre Quote Min destens sechzig Millionen Mehrausgaben für Oesterreich bedeuten, obwohl auch das Stecken bleiben des Heeres in der Entwicklung unter Umständen zu sehr ernsten Folgen führen kann. Oesterreich soll sich wohl damit trösten, daß auch für seinen Teil die Mehranforderungen für das Heer vorläufig zurückgehalten werden. Das ist ein schlechter Trost

ist alles in der Schwebe und alles bleibt in der Schwebe. Was sagt man von einem Men schen, der in so verworrenen Verhältnissen lebt? Soll man das Wort ^uch auf die Monarchie anwenden? In Ungarn kommt nun jene Partei zur Macht, die die Ausscheidung Ungarns zum allerersten Grundsatz hat. Wie wird sich mit dieser bei den täglichen Reibungen des öffent lichen und staatlichen Lebens auskommen lassen? Ohne Zweifel stehen Oesterreich zwei harte Jahre des erhöhten magyarischen Uebermuts bevor. Sie werden über Oesterreich

tärischen, versagt haben. Wenn dieser Aufschub ein Gutes hat, so ist es, daß vielleicht die öster reichische Reichsvertretung nun die Verteidigung Oesterreichs in die Hand nimmt und daß ihr in diesön zwei Jahren eine Frist gewährt ist, sich und Oesterreich vor neuen magyarischen Lawinen sicherzustellen. Zur rechten Zeit erscheint der Derschatta-Ausschuß gewählt, zu rechter Zeit be müht man sich in Böhmen um eine Annäherung der beiden Volksstämme. Denn gegen eine kon zentrierte Preisgebüng Oesterreichs

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 20
Data: 31.01.1909
Descrizione fisica: 20
Jahrg. XVII. „Tiroler Vulksbote.' Seile 3. Die Kriegsgefahr im §üden. Endlich scheint sich das schwarze Wettergewölk lauseinanderznziehen, das sich unheil drohend über Oesterreich und die Türkei aufgetürmt hatte. Oesterreich hat sich nach langer Weigerung schließlich doch dazu verstanden, den Türken eine Geldentschädigung sür Bosnien und die Herzegowina zu geben. Es wird 2^ Millionen türkische Pfund (ungefähr 55 Millionen Kronen) für die türkischen Staatsgüter erlege», die in diesen Gebieten

liegen. Die Türken, die einen Ueberfluß von leeren Kassen haben, sind geneigt, ans diesen Handel einzugehen. Die orientalischen Wirren werden also nach dem Sprichwort geschlichtet: Zahlen macht Frieden. Die Eng länder, die die ersten Friedensverhandlungen zwischen Oesterreich und der Türkei vereitelt haben, scheinen sich jetzt auch zufrieden zu geben und nicht weiter mehr an die Türkei zu Hetzen. Mit diesen 55 Millionen bringt Oesterreich, das für^Bosnien -schon schwere Millionen aufgeopfert

und die Dinge ihren Gang laufen, lassen. Dagegen wird sich Oesterreich doch zu versichern wissen. Im übrigen herrscht aüch bei den ausländischen Stimmen die froheste Hoffnung' vor. Die ganze Welt wird aufatmen, wenn die Kriegsgefahr im Osten beseitigt ist. Nur die Herren Serben und Montenegriner, die sich schon ganz unbändig auf Krieg und Raub gefreut haben, sind schwer betrübt, daß jetzt die Friedenssonne, durch die Wolken sticht Es ist ihnen wie den Fröschen zumute, denen die Sonne ihren Wassertümpel

austrocknet, in dem sie so lustig herumgeschwommen sind und so lustig gequakt haben. Eigentlich sollten die Serben fwh sein, wenn es mit dem Krieg nichts wird, da das Gewehr- Pulver, das in ihren Staatswerkstätten hergestellt worden ist, nichts taugt. Es entsteht die Frage: Wo her. denn der plötzliche Witterungsumschlag? Wie es scheint, ist dem politischen Wettermacher in Europa, dem englischen König, ein Licht darüber aufgegangen, daß er Oesterreich mit allen seinen Künsten aus dem Bündnis

mit dem Deutschen Reiche nicht herausschrauben kann. An der Treue Oesterreichs sind die englischen Kriegspläne gescheitert. Bei dem Kriegslärm im Osten handelte es sich nicht um das bißchen Bosnien oder um Oesterreich, sondern um Deutschland, das, blank gestellt und aller Bundesgenossen beraubt, von den vereinigten europäischen Mächten untergetaucht werden sollte. Gegen Deutsch land und Oesterreich zusammen trauen sich die verbündeten deutschfeindlichen Staaten nicht loszugehen. Dazu kommt, daß England große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 03.01.1904
Descrizione fisica: 8
Dienstag, 5. Jänner 1S04 e r Tiroler S»'te 3 am nächsten Tage unterzeichnet. Dasselbe gilt neun Monate, also bis 30. September 1904. Die wichtigste Vereinbarung für Oesterreich-Ungarn bei dem neuen Provisorium besteht darin, daß die Weinzoll« klaufel vollständig fällt, ohne daß sie, wie man bei Beginn der Verhandlungen angenommen hatte, durch eine neue Formel ersetzt wird, welche den Italienern eine wenn auch nur eingeschränkte Zollbegünstigung gewähren würde. Um die Ab wickelung der infolge

des langen Bestandes der Weinzollklausel abgeschlossenen Rechtsgeschäfte zu er möglichen, find UebergangSbe st i m mungen getroffen worden, denen zufolge die italienischen Weine, die im Dezember 1903 nach Oesterreich-Ungarn verschifft oder deren Verkauf in dieser Zeitperiode konfularamtlich bis 20. Jänner 1904 nachgewiesen wurde, bis 31. Jänner 1904 in Oesterreich-Ungarn zum Begünstigungszolle von 3°20fl. perOnintal zu gelassen werden. Dagegen werden die nach dem mehrwöchigen UebergangSstadium

einlangenden italie nischen Weine unter den autonomen Zollsatz von 20 fl. Gold fallen. DaS Provisorium dauert also bis zum 30. September 1904, jedoch für den Fall des früheren Zustandekommens deS Vertrages kann das Provisorium auch schon früher erlöschen. Die Verhandlungen der Delegierten von Oesterreich-Ungarn bezüglich des definitiven Handelsvertrages mit Italien dürsten dann im Jänner, spätestens im Fe bruar, wieder aufgenommen werden. König Viktor Emanuel drückte den Ministern anläßlich

ihres Vor- trageS seine lebhaste Befriedigung über den Abschluß des provisorischen Handelsübereinkommens mit Oester- reich-Ungarn aus. Daraus geht hervor, wie bedeut sam die den Italienern gemachte Konzession des Uebergangs st adiu ms ist. Und in der Tat, die Oesterreicher wurden von den Italienern gewaltig überS Ohr gehauen, denn zufolge der Abmachungen wird Oesterreich bis Ende. dieses Monats durch italienischen Wein einfach überschwemmt. Eine der „Tribuna' von sachverständiger Seite zugegangene Schätzung

veranschlagt diesen Weinexport Italiens einschließlich des früheren Exportes, also seit Jahres beginn, auf rund 12 Millionen Meterzentner. Vom 1. Jänner bis etwa 20. Dezember soll die Wein- auSfuhr nach Oesterreich-Ungarn etwa eine Million ^Meterzentner erreicht haben. AuS Trieft wird be richtet: „Alle Lagerhäuser und Kellereien find mit italienischem Wein überfüllt, und da die hiesigen Lokalitäten zur Unterbringung der eintreffenden Wein ladungen nicht ausreichen, wurden vondenJmporteuren alle verfügbaren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 12
Data: 28.10.1905
Descrizione fisica: 12
Seite 4 ,D er Tiroler' SaWLtag, 28. Oktober 1905 Opitz gehMm. Da sich voraussichtlich am heurigm Katholikentage das Hauptinteresse aus das Preß referat mit seinen praktischen Anträgen konzentrieren dürste, ist ein Rückblick auf die Behandlung der gleichen Frage auf den bisher allgemeinen Katho likentagen zweckdienlich. Bei ewem Vergleiche der bisher auf dm vier allgemeinen Katholikentagen in Oesterreich aufge stellten Preßresolutionen tritt die eine Tatsache stets wieder in den Vordergrund

der katholischen Presse in den einzelnen Königreichen und Ländern der Monarchie. Zugleich anerkennt er aber auch das Bedürfnis, daß zunächst wenigstens ein großes katholisches Blatt in Oesterreich bestehe, welches mehr und mehr dem über die Aus gabe der einzelnen Länderzeitungen hinausreichenden Berufe österreichischer katholischer Journalistik ent spreche und sich dadurch eine geachtete Stellung unter den großen katholischen Zeitungen Europas erringe. Dieses größere Organ soll in steter Verbindung

. Dasselbe ist uns geschehen von Tirol, Dalmattm, Böhmen ze. 2c., kurz, ich habe die Ueberzeugung, ew Blatt, das in Wien erscheint, kann eS nicht ganz Oesterreich recht machen.' Und in der Tat, der Redakteur müßte erst noch geboren werden, der in Wien ein Blatt redigieren sollte, das für ganz Oesterreich schreibt. Wmn man die Redaktion der „Germania' in Berlin oder die »Kölnische VolkSzeitung' samt dem Hause, wie es dasteht, hernehme und die gmtzeUnter nehmung nach Wien versetzte: eS wäre den Katho liken Oesterreichs

nicht gedient, man müßte auch die deutschen Verhältnisse nach Oesterreich versetzen und ganz Deutschland dazu. Ein Zentralorgan ist vor allem nicht denkbar ohne ew politisches Programm und daran scheitert der Gedanke eines solchen für Oesterreich. Es gibt eben w Oesterreich so ungeheuer verschiedene Ver hältnisse, die nicht wir selbst geschaffen haben, in denen wir aber stehen, so daß wir, ob wir wollen oder nicht, mit ihnen rechnen müssen. Die ganze Vergangmheit von Jahrzehnten besagt, daß der Aufschwung

zur theoretischen Einheit, wie ew Zen tralorgan sie erfordert, noch nicht möglich ist. In Deutschland gibt eS eme festgeschlossene Zentrums partei und im Reichsrate und im Landtage in Berlin z. B. gibt's sozusagen keinen ewzigen katholischen Ab geordneten, der nicht hinter dem Zentrumsprogramme stünde. In Oesterreich gibt es aber eine ganze Masse katholischer Abgeordneter, die dem einen oder andern oder auch gar keinem Klub angehören. Wie sollen z. B. nur die Herren aus Tirol durch ew Zentralorgan

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Volksblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 10.08.1904
Descrizione fisica: 8
des Strafausmaßes strengstens zu behandeln. Der hundertste Geburtstag des Kaisertums Oesterreich. Der 11. August d. I. ist ein bedeutungs voller Erinnerungstag sür unsere Monarchie. Am 11. August 1804 nahm Kaiser Franz, damals noch Franz It., Kaiser von Deutschland, den Titel und die Würde eines erblichen Kaisers von Oesterreich, als solcher Franz I., an. Zwei Jahre später legte Franz I. die Würde eines deutschen Kaisers nieder, das tausendjährige deutsche Reich, von Karl dem Großen errichtet, hatte zu bestehen

auch die politischen Verhältnisse eine solche Ablehnung nicht, Oesterreich wollte damals keinen Krieg mit Frankreich. Kaiser Franz nahm also wenigstens Gelegenheit, seine eigene Rangstellung gegenüber dem sranzösischen Kaisertum vorteilhast zu fixieren. Zwei Pläne wurden am Wiener Hose erwogen, den deutschen Kaisertitel in der österreichischen Monarchie erblich zu machen oder den erblichen Titel eines Kaisers „auf die eigenen Erblande zu radizieren'. Das letztere Projekt war leichter zu realisieren; man entschied

zu, in welcher gesagt wurde, daß „durch diese Maßregel die bisherigen Verhält nisse der kaiserlichen Person zum Reiche nicht ge ändert würden'. Die Proklamation, durch welche das Kaisertum Oesterreich entstayd, lautet: „Obschon Wir durch göttliche Fügung und die Wahl der Kur. sürsten des heiligen römisch-deutschen Reiches' zu einer Würde gediehen sind, welche Uns für Unsere Person keinen Zuwachs von Titeln und Ansehen zu wünschen läßt, so muß doch unsere Sorgsalt als Regent des Hauses und der Monarchie von Oester

Vorschriften und Normen zu verlangen haben. Durch diese Maßregeln gedenkt der Heilige Vater der katholischen Demokratie in Italien einen passenderen Weg vorgezeichnet zu haben, da solche sonst ohne eingreifende und ständige. Hilse der Bischöse, denen vom Himmel besondere Gnade und welche der Souveränität des Hauses Oesterreich sowohl in Hinsicht des uralten Glanzes des Erz Hauses, als vermöge der Größe und Bevölkerung ihrer so beträchtlichen Königreiche und unabhängigen Fürstentümer in sich fassenden

Unserer unabhängigen Königreiche und Staaten den Titel und Würde eines erblichen Kaisers von Oesterreich, als den Namen unseres ErzHauses, feierlichst anzu nehmen und dabei festzusetzen, daß Unsere sämtlichen Königreiche, Fürstentümer und Provinzen ihren ' bisherigen Titel, Versassung und Vorrechte serner- Hin unverändert beibehalten sollen.' An der Ver sassung' der Erblande wurde durch die Annahme des Kaisertitels nichts geändert. Es gab einfach ein Kaisertum Oesterreich, eine Einheit

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