die katholische Presse^ soweit sie in den einzelnen Königreichen und Ländern unseres Vaterlandes existierte, welche öffentlich eintrat für die angegriffenen Güter, welche Muth einflößte und Vertrauen und unerschüttert hinwies auf das, was zu retten ist, und die mitbegründete und nicht zum geringsten Theile mitbegründete jene christliche Bewegung, vor der heute schon unsere Gegner zittern. (Bei fall. Bravo!) Wir wissen es ja wohl, dass unsere katho lische Presse in Oesterreich manches, ja vielleicht vieles
in der Hauptstadt des Reiches, das geeignet wäre, alle Bestrebungen zusammenzufassen, und welches auf die Einigung aller christlichen Kräfte in Oesterreich hinarbeiten soll. (Lebhafte Bravo und. Händeklatschen.) Verehrte Herren! Es ist nicht der Hohn des Spötters, mit dem ich das sage, das ist das ernste Wort des heißesten Wunsches, das ernste Wort und die tiefste Ueberzeugung, dass wir Katholiken in Oesterreich eines solchen würdigen, nach allen Richtungen großen Organes bedürfen. (Beifall
bis zur achtunggebietenden Macht, sowohl in Rücksicht auf den Umfang, als den Gehalt und die Erfolge, und das gibt uns die Hoffnung, die Hoffnung für die Zukunft. Was ist zu thun? Wir suchen zuerst die Umstände auf, welche es bewirken,'dass unser katholisches Press wesen an manchen Schwächen leidet, deren Be seitigung wir wünschen. Diese Umstände sind im katholischen Oesterreich nicht wenige, und sie sind so stark, dass ein guter Wille und viel guter Wille dazu gehört, sie voll und ganz zu über winden. Oesterreich
ist so vielgestaltig durch die Mannigfaltigkeit seiner Völker und in der histo rischen Entwicklung, dieser einzelnen Völker, und gar leicht geschieht es, dass die Eigenthümlichkeiten des Landes und des Volkes der Grund für eine Meinungsverschiedenheit, für ein Nebeneinander gehen der Interessen sein mögen, dass sie sich tendenzieren zum Kampfe und zum Gegensatze. Es hat ein langer Halbschlummer in Oesterreich, ein Halbschlummer im christlichen Bewusstsein allzulange die Geister gefangen gehalten
Dinge ist. Es fehlt viel in unserem katholischen Oesterreich, jener Geist des Strebens nach Einheit, obwohl ein gemeinsamer Feind gegenüber allen Gütern des christlichen Volkes steht, und dieser Mangel an Einheits gefühl erzeugt sich vielleicht nirgends so kräftig, wie es sich von selbst ergibt, als gerade in der Presse; dort ist es, wo er so oft und so stark zum Ausdruck kommt, und dorthin muss jene Mahnung so ernst gerichtet werden, die Papst Leo XIII. gerade füt die katholische Presse aus spricht