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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 04.10.1898
Descrizione fisica: 8
verfassungsmäßig vereinigten Königreiche und Länder* verwandelt; und aus dem „Kaiserthum Oesterreich* war die „Oester reichisch-ungarische Monarchie* geworden. Aber was war mit Oesterreich geschehen? An diese Kleinigkeit scheint man. wie an so manche andere, beim Abschluß deS ersten Ausgleiches mit Ungarn rein vergessen za habe». Von unserem Oesterreich ist nichts übrig geblieben als ein Adjektivum im Gelammt» titel der „Oesterreichisch-ungarischen Monar chie*. Ein Oesterreich fürs i.ch aber besteht nicht mehr

, es leliit nur noch als histo rische Erinnerung im Titel des Mo narchen fort: „Kaiser von Oesterreich und apostolischer König von Ungarn*. Allein das bedeutet nicht etwa: Kaiser der diessei tigen und König der jenseitigen Reichs hälfte, denn das alte „Kaiserthum Oesterreich* besteht nicht mehr zu Recht. Der Titel „Kaiser vou Oesterreich' ist vielmehr ein Ueberbleibsel des von Franz I. erlassenen Pragmatikalge- setzes von 1304 und bezieht sich auf den Ge- sammtstaat, nicht auf die diesseitige Reichshälfte

. Während Ungarn eben Ungarn heißt und offiziell: „Die Länder der ungari-, fchen Krone*, gibt es auf unserer Seite kein Korrelat, keine Länder der österrei chischen Krone, sondern es gibt nur „im Reichs rath vertretene Königreiche und Länder*, ohne einen zusammenfassenden, staatsrechtlich aner kannten Namen. Wir haben eine österreichisch ungarische Monarchie, die aus zwei Staaten gebildet ist, von denen der eine zwar Ungarn, der andere aber nicht Oesterreich heißt. Wir haben einen Kaiser von Oesterreich

, der diesen Titel als Herrscher der Gesammtmonar- chie führt, die aber wieder nicht Oesterreich heißt. Dabei wird der im internationalen Verkehr als „Se. Majestät der Kaiser und König* bezeichnete Monarch in Ungarn nur König und niemals Kaiser genannt. Die staatlichen Aemter führen in Ungarn die Bezeichnung „königlich ung a ri s ch*, dies seits der Leitha aber heißen sie nicht etwa „kaiserlich österreichisch*, sondern „kaiserlich königlich* — ein deutlicher Beweis daflw, daß es kein zisleithanifches Kaifer thum

Oesterreich gibt. Ein staatsrecht licher Wirrwar ohnegleichen! Des „aimywk Naterlasd'. In der Zeitschrist „Die Wage* finden wir eine bemerkenswerthe Studie über dm offiziellen Namen unseres Reiches; der Ver fasser kommt hiebei nach Darlegung der ge schichtlichen Entwicklung zu dem Schlüsse, daß der Oesterreicher eigentlich gar keinOe st er reicher ist, weil es überhaupt ein Oesterreich nicht gibt. „Aber wir heißen doch Oester reicher I* wird man entrüstet einwenden. Ja, wir heißen so: im täglichen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 27.12.1899
Descrizione fisica: 6
auf den Schutzzoll standpunkt pur st simple stellen, so möge man unseren Standpunkt objektiv prüfen. ' Wogegen wir aber Stellung nehmen müssen, daL ist, daß auch in Hinkunft Oesterreich- ' Ungarn in dieser Zollsrage nicht dem Belieben j Italiens überantwortet werde. Es ist bekannt, daß seinerzeit Oesterreich-Ungarn mit dem Zolle von fl. 2V auf fl. 3 2V gegenüber Ita lien herabging, weil es Herangehen »nutzte, weil in dem österreichisch-italienischen Handels verträge die sogenannte Weinzollklausel be stimmte

, daß, wenn Italien seinen Weinzoll auf Lire 5 2V herabsetze, auch Oesterreich- Ungarn verpflichtet sei, seinen Zoll auf fl. 3 20 gegenüber Italien herabzusetzen. Oesterreich- Ungarn muh in dieser Beziehung freie Hund , bekommen. j Oesterreich-Ungarn muß selbständig, ohne ! von dem Belieben der ilalimischen Regierung ! abzuhängen, den Weinzoll regeln können. Bis > zur Erneuerung der Handelsverträge sind wir ! diesbezüglich der Willkür Italiens überliefert; ! solange dieses seinen niederen Weinzoll beibe- Z hält

, der für die italienische reiche Weinpro- k duktion direkt gar keine nachtheiligen Folgen ! hat, wohl aber indirekt derselben große Vor- 5 theile bringt, dürfen auch wir mit dem Wein- ' zolle nicht hinaufgehen. Dieser Zustand muß l in dem neuen Handelsvertrage beseitigt wer- : den. Dies zu erreichen, wird Aufgabe der i österreichisch-ungarischen Weininteressenten sein. ^ Agitation in Wort und Schrift soll eintreten, - um dem Weinbau und Weinhandel Oesterreich- « Ungarns das Selbstbestimmungsrecht in dieser ! Beziehung

die Vertagung des Neichsralhes aus gesprochen wird. Montenegro und Oesterreich- Ungarn. Fürst Nikolaus von Montenegro soll — so schreibt das „N.W. Tgbl.' — im Laufe des Monates Jänner in Wien eintreffen, um Schritte zu unternehmen, damit die zwi schen Oesterreich-Ungarn und dem Fürstenthum Montenegro schwebenden Differenzen aufge klärt und beigelegt werden. Wie versichert wird, liegt in Cetinje bereilZ die Mittkeilung vor, daß Kaiser Franz Joseph den Fürsten empfangen werde. Ein Publizist, der kürzlich

mit englischen Agenten überschwemmt, welche für die englische Armee Freiwillige anwerben. Die armen Teufel erhalten 105 fl. Handgeld, hohen Lohn und das Versprechen, daß wenn sie fallen, ihren Hinterbliebenen 2000 fl. ausbezahlt werden. Es ist begreiflich, daß die Engländer jetzt in ihren heillosen Mannschaftsnöthen das Blaue vom Himmel herab versprechen, um nur gesunde Leute zu bekommen. Ebenso klar ist aber auch, daß ein neutraler Staat, als der sich Oesterreich-Un garn erklärt hal, keinerlei Werbungen

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 18.12.1896
Descrizione fisica: 16
'' Abonnement-''?^ Nteraui Aum Abholen vierteljährig fl. 1.65; haibiäbrig fl.Z.ZU; ganzjährig fl, S.«i>. — Mit jjufkllaung in'tHaui in Meraa und Bozeu! Biertellährii fl jihrig fl. 7.Z0. — Oesterreich »Uugaru: Mit Zusendung »ierteljährig fl. ».—: halblährig fl. 4.— ! ganzjährig fl. S. — Einzeln« Nummern i nach Tarif. Annahme von Jnsertioni-AuftrSgen in allen Zns-raten-Äureaul deZ In- und Anlande». — Erscheint jeden Dienitag, Donnertrag und Sam»tag, !WKW^?»sa»tt Nr. M. Freitag, de« 18. Dezember

wartet. Was nun den Grafen Badeni betrifft, so sieht dieses Warten weniger nach einer ziel bewußten Führung aus als nach Gelegenheits politik, wie wir sie nun schon an die vielen Jahre in Oesterreich gesehen haben. Graf Wurnibrand, der ehemalige Handels minister der Koalition, verwies in seiner fein durch dachten Rede zum Dispositionsfonds auf die Nach theile einer Politik, welche kein festes Vorhaben, kein ausgesprochenes Ziel und nicht Kraft und Schwung genug hat, eine Politik der Entschieden heit

zu machen, kurz eine parteipolitische Regierung zu sein, wie deren in Ungarn eine besteht und staunenswerthe Thaten, wenn auch nicht immer mit reinlichen Mitteln, vollführt. Gras Wurmbrand verkennt die Schwierigkeiten nicht, die einem partei politischen Regimente bei uns in Oesterreich im Wege stehen; wir sind bis in die Knochen bureau kratisch — wir haben daher ein Administrations ministerium, bei dem von oben bis unten das große Wort „Schweigen' herrscht. Das ist aber auch die Ursache so vieler

, der durchaus kein Oppositioneller ist; er sehe keinen Grund, zu dem Ministerium in Opposition zu treten, weder einen politischen noch einen nationalen. Trotzdem sieht Graf Wurmbrand für Oesterreich recht schwere Zeiten kommen. Er sieht den Ansturm der Reaktion, er sieht den Ansturm der Slaven voraus, die nicht mehr Böhmen und Mähren, sondern Oesterreich beherrschen wollen. „Ein slavisches Oesterreich' ruft Wurinbrand aus, „ist eine historische Unmöglichkeit'. Seine ganze Hoffnung, daß diese Anschläge ver

eitelt werden, setzt Wurinbrand auf die liberale Partei, „die schon so oft in großen Katastrophen in Oesterreich den Staatsgedanken hochgehalten habe'; Einigkeit empfiehlt er den Deutschen, welche niemals so große Verluste erlitten hätten, wenn sie einiger gewesen wären. Die Reaktion, welche Graf Wurmbrand im Anzüge sieht, meldet sich auch mit Frecherrn von Dipauli zum Worte. Rußland: griechisch-orthodox; Deutschland: protestantisch; Oesterreich: römisch katholisch — das ist das Rezept für die innere

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 07.03.1902
Descrizione fisica: 8
Nr. 55 „Bozner Zeitung- (Südtiroler Tagblatt) Freitag, den 7. März 1902. .. V »u IM lichen Weise bei Beamtenernennungcn. — Diese Institution der slavischen LandSmannministcr, denen ein Gegengewicht zur Wahrung der Interessen des DeulMhums nicht entgegensteht, trägt zur fort schreitenden Slavisierung und zur immer mehr um sich greifenden Zurückdrängung des Deutschthums in Oesterreich wesentlich bei. — Es ist daher höchste Zeit, daß zum mindesten ein Gegengewicht geschaffen wird durch Ernennung

eines Ministers, dessen Aus gabe nur in der Wahrung und Geltendmachung der Interessen und Rechte des Deutschthums zu be stehen hätte. Befähigungsnachweis und Han delsverträge. In den Handelsverträgen, die Oesterreich-Ungarn abgeschlossen hat, findet sich in Konsequenz der Meistbegünstigung die Bestimmung, daß die Angehörigkeit der vertragschließenden Staa ten gegenseitig in Bezug auf den Antritt, den Be trieb und die Abgaben von Handel und Gewerbe den Inländern völlig gleichgestellt sein sollen

. Diese Bestimmung ist durch die Einführung des Befähig ungsnachweises in Oesterreich etwas verschoben wor den, zunächst im Verkehr mit dem Deutschen Reiche. Nach wie vor kann im Deutschen Reiche auf Grund der dort bestehenden Gewerbesreiheit jeder Oester- reicher sich als Handwerksmeister niederlassen, nicht aber in Oesterreich jeder Reichsdeutsche, es sei denn, daß zuvor der Reichsdeutsche in Oesterreich den Be fähigungsnachweis erbracht hat, was schwierig, wenn nicht unmöglich ist. In den leitenden Kreisen

des Deutschen Reiches hat man sich über diese Verschie bung der Meistbegünstigung bisher als unerheblich hinweggesetzt. Indessen mehren sich im Deutschen Reiche die Klagen, daß österreichische Staatsange hörige, die in Oesterreich selbst den Befähigungs nachweis nicht erbracht haben, nach dem Deutschen Reiche wandern und sich dort als Handwerksmeister niederlassen, was ihnen nach Artikel 19 des Han delsvertrages nicht verwehrt werden kann. Bei der Neuregelung

des Haudclsvertragsverhältnisscs wird reichsdeutscherseits wahrscheinlich diese Ungerechtigkeit zur Sprache gebracht werden. In einem Berliner Blatt wurde kürzlich eine Zusatzbestimmung vorge schlagen, wonach österreichische Staatsangehörige sich im Deutschen Reiche nur dann als Handwerksmeister niederlassen dürfen, wenn sie nachweisen kön nen, daß sie den Befähigungsnachweis für Oester reich erbracht haben. Dieser Vorschlag schützt das Deutsche Reich wenigstens vor der Zuwanderung unwillkommener Einwanderer, die in Oesterreich als Pfuscher

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 24.05.1900
Descrizione fisica: 16
gegenwärtig mit dem Kaiser in Budapest. — Zu dieser Mittheilung wird der Münchener .Allg. Ztg.' au» Wien geschrieben: »Die Meldungen der Biälter, daß die endgiltige Ent scheidung in Ärchen der Eheschließung des p Slumtiven Thronfolgers von Oesterreich-Ungarn, Erzherzogs FranzAerdinand, mit Gräfin Sophie Chotek nunmehr naht bevorstehe, kommen der Wahrheit seh, nahe. Ganz falsch aber find die noch immer ver breiteten Gerüchte, daß diese Ehe bereit» geschlossen sei und zwar unter geheimnißvollen Umständen

einer heimlichen Ehe glaubten. DeS Erz herzog» ganze» Wesen athmet Offenheit und Ehrlichkeit, abere« offenbart auch einen klaren und starken Willen. Er will klare Verhältnisse. Ganz ausgeschlossen ist die von mehreren Seiten immer wieder angenommen» Eventualität, daß die Verehelichung de» Thronfolger» von Oesterreich-Ungarn mit einer nicht ebenbürtigen Geschäftsleute gerüstet, um dem schau- und kauflustig«« Publikum allei das vor Augen zu führen, was der Pariser Kaufmann leisten kann, selbstverständlich

Zeitung. Dame de» österreichischen Adel» den Verzicht aus feine eigene Succession in der Regierung der Monarchie bedeute, «ein Hau»- oder StaatSgesetz verwehrt dem Thronfolger oder einem anderen Erz- Herzog von Oesterreich die mit Einwilligung des lkaiferS al« Familienches geschlossene Ehe mit einer Nicht-Ebenbürtigen, kein Gesetz bedingt den eigenen Verzicht de» betreffenden Mitglieds der Dynastie aus sein Ecbsolgericht. Darüber giebt e» und gab «S keine Verhandlungen. Ebenso klar

aber ist e», daß die künstige nicht ebenbürtige Gemahlin deS Thronfolgers niemals eine der Kronen von HabSburg erlangen und daß die auS ihrer Eh» entsprießenden Kinder niemals thron- iolgeberichtigt werden. Al» seinerzeit Erzherzog Ferdinand von Oesterreich die schöne und edle Philtppine Welser heimführte, sollt« in der nach vielen Kämpfen erfolgten Vereinbarung mit seinem kaiserlichen Bater zeitweilig die Thronfolge der aus jener Ehe entsprießenden Kinder .nach dem AuSsterbin aller Mitglieder des Erzhanses' sestgeflellt

werden, doch kam eS dazu nicht. Die beiden Söhne der Welserin, deren einer (Andreas von Oesterreich) Kardinal wurde, also eo ix»» keine Nachkommen hinterlassen hätte, starben übrigens, ohne den Stamm fortzupflanzen. ES ist ganz müßig, wenn man aus Grund angeblicher altungarischer .Rechte' oder VersassungSparagraphen von einem Unterschieb in der Thronsolg« der «ventuellen Kinder aus der bevorstehenden morganatischen Ehe des Erz herzogs Franz in Ungarn und in Oesterreich spricht. Die pragmatische Sanktion läßt

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 24.06.1897
Descrizione fisica: 4
von dem Ruse nach Brod, den angeblich das deutsche Volk inOesterreich der Oppo sition entgegenstelle, ist Gegenstand einer sehr eingehenden Erörterung in der lesenswerthen Flugschrift „Deutsch- feinde in Oesterreich' *). welche soeben erschienen ist. In einem daselbst durch die,Ueberschrift „Aber das Volk will Brod!' gekennzeichneten Kapitel dieser Schrift wird der sauberen Luegergarde eine vernichren.de Abfertigung zu- theil, indem Herr Hron den unanfechtbaren Nachweis er bringt. daß das ebenso einfältige

ihres sehr bedeutenden Nahrungsmittelliedarfes einen ganz namhaften Gewinn erzielen. Oesterreich-Ungarn dagegen verkauft an das Aus- von Kar! Orte. Wien, Friedr. Schalk, Z697. land enorme Mengen von Nahrungsmitteln, es verkauft dem Auslande auch industrielle Arbeit — und bekommt dafür doch kein Geld. In den zehn Jahren von 1880 bis 1889 hat Oesterreich-Ungarn um 2540 Mill. Francs mehr Waaren an das Ausland verkauft, als von dort gekauft, hat aber dafür blos 171 Millionen Francs an Edelmetallen eingenommen

. In den sechs Jahren seit Beginn d^r Goldkäufe zur Aalutaregulirung bis 1895 betrug die Mehrausfuhr von Waaren 1871 Mill. Frcs., doch hat sich dafür blos die österreichische Goldschuld allein um 122 Millionen Gulden und um 6 Millionen Zinsenersorderniß. die gefammte Schuld beider Staaten um !'75 Millionen Gulden vermehrt. In den 16 Jahren von 18^0 bis 18:>5 wurden von Oesterreich-Ungarn an das Ausland Nahrungsmittel, industrielle Arbeit und Rohstoffe im Gesammt'.verthe von 3911 Mill. Frcs. ver kauft, dafür

es sich nach der vollauf begründeten Ueberzeugung des Verfassers der Flugschrift, warum die Völker Oesterreichs kein Brod haben. „Es drückt sie die Staatsschuld; es drückt sie das Kriegs-, Landwehr-,.Honved- und unproduktive Marine- Budget; und es drückt sie die christlichsoziale Dummheit. Diese letztere vielleicht noch am meisten.' Als eine der Hauptursachen des riesigen Anwachsens der Staatsschuld Oesterreich-Ungarns wird in der Schrift die zwecklose Kriegführung in den Jahren 1848 und 1849, 1859 und 1866. sowie

die Kriegsbereitschaft in den Jahren 1854 und 1870 bezeichnet. Die Staatsschuld vermehrte sich denn auch vom Beginne des Jahres 1848 bis Ende 1866 um 1900 Millionen Gulden, für die jetzt jährlich über 100 Millionen Gulden Zinsen an das Ausland ge zahlt werden müssen. Nebstbei wurde aber auch noch um ungefähr S00 Millionen Gulden Stäatseigenthüm veräußert, namentlich Eisenbahnen. Die Frage, wer Oesterreich-Ungarn in die zwecklosen Kriege hineingetrie ben habe, zwecklos deshalb, weil Alles, wogegen es ge kämpft

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 14.12.1899
Descrizione fisica: 8
, daß ein Theil des Ertrages der Verzehrungs- und Verbrauchs steuern und Abgaben von Oesterreich an Un garn überwiesen werde, und umgekehrt wieder für Produkte, die in Ungarn produzirt und besteuert und nach Oesterreich eingeführt wer den, Ungarn einen gewissen Theil der Steuer an Oesterreich überweist. Dieses Ueberwei sungsgesetz ist aber natürlich stark zu Gunsten Ungarns gemacht, denn alle die Artikel, um die es sich handelt, werden zumeist in Oester reich produzirt und eingeführt, zum weuigsten Theile

aber umgekehrt. Dieses Ueberweisungs» gesetz schafft den Ungarn so große Vortheile, daß es sogar die Regierung Badeni. welche leichtsinnig, was Ungarn nur wollte, dem selben auch zugestand, für nöthig fand, das Ueberweisungspesetz mit der Quote in eine gewisse Verbindung zu bringen und zu sagen: wir können diese Üeberweisung nicht annehmen, wenn nicht wenigstens eine Kompensation für Oesterreich durch die Erhöhung der ungari schen Quote zugestanden wird. Nun hängt daS Ueberweisungsgesetz in der Luft

. Die Ungarn schreien jetzt schon, daß ihnen das Werthvollste am ganzen Ausgleiche, das Ueberweisungsgesetz am End? entschlüpfen könnte. Das Ueberweisungsgesetz ist ja einer der Haupttheile der ganzen Beute, die Un garn mit diesem Ausgleiche davonträgt. Nun wurde Ministerpräsident v. Szell im ungari schen Abgeordnetenhause wegen des Ueber- weisungsgesetzes interpelliert und gab dabei folgende Antwort: Oesterreich hat mit Un garn einen Vertrag geschlossen, laut welchem der zwischen Badeni und Banffy

vereinbarte von Thun und Szell dann angenommene Ausgleich beiderseits acceptiert wird. Ungarn habe seinerseits die Ausgleichsgesetze parla mentarisch erledigt. Wenn Oesterreich das Ueberweisungsgesetz nicht bis Ende Dezember annimmt, dann werde sich Ungarn selber helfen, und zwar, indem es nicht etwa Zoll schranken aufrichtet, sondern indem es die Vortheile des übrigen Ansgleiches, die es mit Hilfe des § 14 erhalten hat, behält und sich die Ueberweisung selber verschafft. Es wird nämlich kein Stück Zacker

und das kleri kale Genie Dipauli unter dem Verfalle der Majorität und daher auch unserer lieben kleri kalen Herren Oesterreich regiert haben. Kim politische!! KWMk. Inland. DaS HerZrenhaus ist für Dienstag, den 19. d. zu einer Sitzung einberufen. Auf der Tagesordnung steht als erster Gegenstand die erste Lesung des Gesetzes betreffend die Aufhebung des Zeitungsstempels. Es ist aus fallend. daß diese Vorlage, welche bekanntlich vom Abgesrdn.teuhause unverändert und ein stimmig angenommen wurde, einer ersten

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Pagina 1 di 6
Data: 31.01.1902
Descrizione fisica: 6
des Finanzaus schusses des ungarischen Abgeordnetenhauses ein Wort gefallen, das wir uns hinter die Ohren schreiben müssen. Der ungarische Ministerpräsident, Herr:v.Wzcll/sbel dem wir ^.unS über einen Mangel an Aufrichtigkeit durchaus nicht zu beklagen haben, sagte klipp und klar: Wir Ungarn werden mit Oesterreich nur einen solchen Ausgleich eingehen, der die Entwicklung unserer Industrie nicht behindert. Mit anderen Worten: Wir werden das gemeinsame Zollgebiet so lange aufrecht halten

, als wir mit dessen Hilfe und mit Hilfe des österreichischen Kre dits die wirthschaftliche Selbständigkeit Ungarns för dern können. Ist die Saat zum Schnitte reif, dann erhält Oesterreich und die österreichische Industrie den wohlverdienten Fußtritt. Das ist ehrlich gespro chen! Hat doch Ungarn schon seit Jahren seine wirth schaftlichen Selbständigkeitsbestrebungen in einer Weise fortgesetzt, die dem Buchstaben und dem Geiste des Zoll- und Handelsbündnisses Hohn spricht. Wir verweisen nur auf die kolossalen Begünstig

ungen, deren sich die ungarische Industrie seit zwan zig Jahren in steuerrechtlicher, finanz- und handels politischer Beziehung ersreut; wir verweisen ferner auf die ungarische Eisenbahn- und Tarifpolitik, die zusammen mit den Industrie-Begünstigungen und mit dem Lieferungssystem schon jetzt eine unsichtbare, aber sehr fühlbare Zollinie gegen Oesterreich bilden. Nimmt man noch hinzu die Sonderbesteuerung, der in Ungarn gewisse österreichische Jndustrieartikel (z.B. Glaswaren) rücksichtslos

- und Handelsbündnisse wissen wollen, das an allen Ecken und Enden von der magyarischen Treulosigkeit und Hinterhältigkeit durchlöchert ist. Wir wollen uns übrigens bei dieser Gelegenheit daran erinnern, daß das gegenwärtige Zoll- und Handelsbündnis erst seit dem Jahre 1867 besteht, und daß die Zollgrenzen zwischen Oesterreich und Ungarn erst im Jahre 1351 aufgehoben worden sind. Ein ehrlicher Zoll- und Handelsvertrag mit Ungarn wäre ja unseren wirthschaftlichen Interessen weit dienlicher als das gegenwärtige

Bündnisver- hältnis. Wie aber, wenn auf parlamentarischem Wege kein Ausgleich zustande kommt? Auch für diesen Fall weiß die ungarische Regierung guten Rath. Als nämlich Herr v. Körber in seiner unvergeßlichen Rede vom 9. Dezember mit dem Gespenste des Ab solutismus drohte, da war die ungarische offiziöse Presse sofort mit der Erklärung bei der Hand: Wenn in Oesterreich die „parlamentarische Anarchie' obsiegen sollte, so werden wir schon eine Form fin den, welche die gemeinsamen Interessen

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Pagina 2 di 6
Data: 17.09.1901
Descrizione fisica: 6
Nr. 213 ' druck darauf, daß die beiderseitigen völkischen sowie wirthschastlichcn Interessen einen möglichst engen wirthschaftlichen Zusammenschluß des Deutschreichs und Oesterreichs erheischen. Wenn die Reichsregie- ?img etwa aus politischen Gründen auf den Fort bestand des österreichisch-ungarischen Zollbündnisses hinarbeiten sollte, so müßte dies energisch bekämpft werden; desgleichen ein aus Grund des § 14 etwa in Kraft gesetzten Handelsvertrag. Eine Zolltrenn ung zwischen Oesterreich

und Ungarn bedeute keines wegs den Verzicht auf einen großen mitteleuro päischen Zollbund, sei vielmehr der erste Schritt dazu. Trotz der Größe und Schwierigkeit dieser Aufgabe, wäre ein vielverheißender Anfang zu ihrer Lösung ein möglichst weitgehender Handelsvertrag Deutschlands mit Oesterreich allein. Hiermit ist den alldeutsch Gesinnten in Oesterreich sowie im Reiche eine feste Richtschnur für ihr Verhalten in den bevorstehenden Kämpfen handelspolitischer Natur ge geben. — An ihren Früchten sollt

Ihr sie erkennen, die aufrichtig Alldeutschen! Verlängerung der Handelsverträge? In Berner amtlichen Kreisen hält man es für mög lich, daß die Handelsverträge, welche die Schweiz mit Oesterreich-Ungarn, Italien und Deutschland abgeschlossen, provisorisch auf ein Jahr, also bis Ende 1904, verlängert werden. Angeklagte bulgarische Minister. Aus Sophia wird berichtet: Eine vom Justizminister ernannte Kommission beginnt demnächst mit der Untersuchung gegen die angeklagten Minister. Togesiieliigkeiten. ** Grieser

Kur-Konzert. Das Programm für das heute Dienswg nachmittags halb 4 Uhr im Grieser Kurhause stattfindende Konzert der Bozner Vereinskapelle umfaßt folgende Nummern: 1. „Frohe Rückkehr' Marsch von H. Eichborn. 2. Ouvertüre zur Oper >,HanS Sachs' von Lortzing. 3. „Oesterreich in Tönen' Walzer von Ziehrer. 4. Phantasie aus der Oper „Die Jüdin' von Halevy. 5. „Lagerlust' Polka mazur von Strauß. 6. „Das Echo am See' Barcarole von Eilenberg. 7. Arie für Posaune-Solo von Paudert. 8. „Bessere Zeiten

Kamps sür Habsburgs Haus, und besiegelten ihre Treue mit ihrem Blute. Nicht wir sind VaterlandSver!- räther. sondern diejenigen die das Deutschthum in Oesterreich, zerstören wollen. Es soll ihnen nicht ge lingen, solange deutscher Mu'.h, deutsche Kraft und deutsche Treue vorhanden find. Möge unsere Orts gruppe immer mehr an Mitglieder erstarken um der hehren Aufgabe, die wir uns gestellt haben, gerecht werden zu können.' Hierauf schritt der Obmann der Ortsgruppe Wippthal H?rr Purpus zur Ver lesung

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Pagina 2 di 4
Data: 10.01.1893
Descrizione fisica: 4
er einzelnen Länder und führt unter Anderem Fol gendes an: Die Kosten für LandeSvertheidigung, Armee und Marine zusammen betrugen im Jahre 1892j93 in England 36 9, in Nußland 28 7, in Frankreich 27 1, in Italien 22 4, in Deutschland 17.8 und in Oesterreich-Ungarn 17 6 Perzent tes Ge- sammt-Budgets. Die Ausgaben für Verzinsung, Tilgung zc. der Staatsschuld erforderten in Italien 43 8, in Oesterreich-Ungarn 29 3, in Fraukreich 28 4, in England 27 9, in Rußland 2» 7 und in Deutsch land

' meldet aus Kandy auf der Insel Ceylon vom 6. Januar: Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich Este ist heute Mit tags von Colombo hier eingetroffen. Er besuchte den Tempel, in welchem ein Zahn Buddha's ansbe- wahrt ist, und sodann den botanischen Garten. Hierauf fand ei» Staatsbankett ini Queens Pavillon und iodann zu Ehren des hohen Gastes ein groß artiger Auszug der Häuptlinge statt. Der Erzherzog sprach wiederholt seine Anerkennung für den glän zenden Empfang ans. Der Erzherzog verließ

. Sie erscheint zwar von Manchem erkannt worden zu sein, man respek- tirte jedoch ihr Jncognito, und Leuten, welche an die Begleitung die Frage richteten, ob die Dame die Kaiserin von Oesterreich sei, wurde eine verneinende Antwoit ertheilt. Ju einigen Läden von Valencia machte die Kaiserin Einkäufe in Bijon- terien, Nippsachen und keramischen Gegenständen, durchgehend treffliche spanische Arbeiten. Die Rück fahrt zum Landungsplatze machte die Kaiserin gleich falls mit der Dampftramway. Ernemiltng. Der Kaiser

1892 verkehrten 20.755 Per sonen. Hievon entfallen: 1°/<> auf Tirol und Vor arlberg, 3°/o auf Oesterreich-Ungarn, 4°/„ auf Deutschland und 2°/„ auf die übrigen ausländischen Staaten. Kunstnotizeil. Eine recht interessante und reich haltige Kollektion von Photographien ist seit meh reren Tagen im Verkauisladen des H.'rrn Ferdinand Gugler am Johannsplatz zur Ansicht ausgestellt. Außer Landschastobildern von der hiesigen Gegend stellen diese Aufnahmen landschaftliche und architek tonische Studien

vom k. k. Handelsministerium der Spezialtaris der Schweiz sür die Einfuhr aus Frankreich verglichen mit dem für die Einfuhr aus Oesterreich-Ungarn giltigen Tarife herab gelangt ist. und daß derselbe zu Jedermanns Einsicht in der Kammerkanzlei aufliegt. Aus Lana wird uns geschrieben: Aus Anlaß der Jnstallirung unseres neuen Herrn Bezirksrichters Joses Eudel, der am 2. Jänner sein Amt aus den Händen des bisherigen Amtsleiters Bezirksgerichts- Adjunkten Hoheuauer übernommen hat, veran staltete unsere Gemeindevorstehung

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Pagina 2 di 18
Data: 22.06.1900
Descrizione fisica: 18
Seite 5 Str. 74 des Abgeordnetenhauses. Daß dadurch da? ChaoS noch viel größer wäre, müsse Jedem einleuchten. EL gebe in Oesterreich zwei entgegengesetzte politische Richtungen, die eine bezwecke den Fortbestand der deutschen Hegemonie, die andere eine Rekonstruktion der unhaltbaren Versassung auf Grund einer Mderativgestaltuug Oesterreichs. Im Interesse deS Staates seien diese beiden Richtungen in einen harten Kampf gerathen; wie dieser Kampf ausgehen werde, wisse heute Niemand, und eng hänge

dies auch von der Intervention verschiedener auswärtiger Faktoren ab. Die tschechische Frage sei hiedurch zu einer europäischen geworden, und von der Lösung dteser Frage werde eS abhängen, ob Oesterreich bei gesetzlicher Stipulierung der deutscheu Staatssprache und bei Ausschaltung GalizienS, ferner bei der Abschließung einer Zollunion zu einer Dependance Berlins Herabfinken oder aber ein Ausweg gefunden werde, welcher den Staat zu einer Groß- Schweiz umgestaltet, damit er als ein mächtiges Glied unter den übrigen Staaten

dastehe. Abg. Dr. Zaczek erklärte, die Tschechen hätten tausendmal mehr Grund zur Obstruktion gehabt als die Deutschen. Im gegenwärtigen Kampfe handle eS sich nur formell um die Sprachenfrage. In Wirklichkeit soll die Frage gelöst werden, ob Oesterreich der Hort aller seiner Völker sein, oder ob sie alle der Herrschaft Eines Volkes unterworfen werden sollen. Der Hauptgrund dafür, daß ein Einvernehmen mit den Deutschen nicht erziklt werden könne, liege darin, daß die Deutschen bemüht seien, die Macht

- abgeordneter eine solche Aeußerung abgegeben habe. Am verflossenen SamStage fand in Bluiieuz eine Wählerversammlung statt, in der ReichSrath S- abgeordneter Drexel seinen Rechenschaftsbericht erstattete und über die durch die Schließung ijeS ReichSratheS geschaffene politische Lage sprach. .Daß eS in Oesterreich zu einem Völkerfrieden nicht kommen kann, ist die Schuld der Feudalen und der Klerisei, die vom Hader der anderen politisch leben; nur durch ein Mächtwort von hoher Stelle kann ihtem Treiben

getrieben werden.' — Nach dem Abg. Drexcl sprach Redakteur MerschinSkh deS „V. Tgbl ', der sich insbesondere gegen die klerikalen Machinationen wendete Ufld diesbezüglich bemerkte: „Soll eS in Oesterreich besser werden, so muß unser ganzer Kampf sich gegen den KlerikaltSmuS richten, daS ist der Ast auf dem alle Feinde deS DeutfchthumS, der Freiheit und des Fortschritts sitzen und dieser Ast. muß abgesägt werden, sollen Friede und Versöhnung in Oester- reich wieder einkehren.' — Zum Schlüsse der Ver

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Pagina 2 di 6
Data: 25.05.1899
Descrizione fisica: 6
eine allgemeine Verständigungssprache geben müsse. Insbesondere sei es ein unabweisliches Bedürfnis des Heeres eine einheitliche Dienst srage zu haben. — Von den in Oesterreich gesprochenen Sprachen seien nun zwei Welt sprachen, die deutsche und die italienische, wo von jedoch die letztere wegen der geringen Anzahl der Italiener in diesem Reiche nicht in Betracht kommen. Die deutsche, als eine Weltsprache, ver stünden alle halbwegs Gebildeten im ganzen Reiche, da ein natürliches Interesse vorhan den sei

, sie zu lernen. Bedienten sich doch ihrer auch die Slavm, wenn sie zusammenkämen, um gegen die Deutschen feindselige Pläne zu schmieden. (Diesen Mangel empfinden dieSlaven sehr wohl. —Anhänger des Allslaventhums, wieder ver storbene Vaßaty haben ganz folgerichtig das Russische als die allslavische Verständigungs sprache zu verbreiten gesucht. — In einem slavischen Oesterreich wäre die russische die einzig denkbare Staatssprache. Anmerkung deS Berichterstatters.) Redner preist mit begeisterten Worten

die hehre Größe der deutschen Sprache, in welcher sich die tiefsten und umfassendsten Gedanken, deren der menschliche Geist fähig sei, aus drücken ließen. Es müsse auf eine Regelung der Sprachen frage energisch gedrungen werden, denn je länger dies unterbleibe, desto länger würde der unheilvolle Wirrwar in Oesterreich dauern. Der Deutsche, der seine Muttersprache in Oesterreich vertheidige, denke durchaus patrio tisch. Redner wolle den österreichischen Patrio tismus sachlich erörtern und um Vernunft

einem deutschen Consul in der Levante gegenüber an diesen Ränken thätig betheiligt hat. Anmerkung deS Berichter statters.) Die Absicht, die sie dabei Leite, sei Oester reich von Deutschland abzudrängen und von Rußland abhängig, zu machen. Oesterreich könne ohne Rückendeckung den Kampf um seine Interessen .auf der Balkan- kanhalbinsel nicht führen und.gerathe in voll ständige Abhängigkeit von Rußland. ' Das deutsch-österreichischeMndnis bedeute aber auch äuPdleAuftelMH^W^sHrieH dens,^.. Tiroler ZMag

: 1. »Amazonen-Mars ch' von Kral. 2. »Eine Alpenblume*, Ouvertüre von TM. 3. »Ballsträuschen', Walzer von Arn- berger. 4. Arie a.d. Oper »Torquato Tasso', Cornet-Solo von Donizetti. ö. »Nocturno', Violin-- Solo von Chopin. 6. »Engellied', Trio für Violine, Cello und Harfe v. Braga. 7. »DerZigeunerbaron', Potpourris. Strauß. 8. »Oesterreich in Tönen',Walzerv.Ziehrer. S. »Frühlingsblumen', Lied von Frz. Rezek. 10. „Fejervary-Marsch' von Müller. I ** Technischer Klub Bozen-Meran. Morgen Freitag halb 9 Uhr

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Pagina 2 di 6
Data: 26.09.1899
Descrizione fisica: 6
Nr. 219 Äozner ^.eiturg fSkdtuoler T Dienstag, den 26 September 1839 garn war: Die österreichischen Steuerzahler hatten die Rechnung für die Thun'sche Nieder lage zu bezahlen. Seit dieser Zeit beschränkte sich Graf Thun darauf. Oesterreich mit Hilfe des Z 14, der Staatsanwälte und Gendarmen zu regieren; im Uebrigen ließ er die Zeit verstreichen und als sie eben so weit verstrichen war, daß et was geschehen muhte und die Delegations- «ahlen vor der Thüre standen

, da war es mit seiner Regierungsweisheit zu Ende. Er ist der Typus einer Sorte von Staatsmän nern, die kaum wo anders als in Oesterreich so leicht zu Würden und Einfluß gelangen. Er brachte für seinen Posten keinen anderen Befähigungsnachweis mit, als einen altade ligen Namen und eine Reihe von Ahnen. Ohne jede Vorbereitung für sein Amt war er zu der schwierigsten Stellung, die es im Staate geben kann, berufen worden. Und er über nahm die Stellung ohne Bedenken, weil es ihm gar nicht in den Sinn kam, daß es am Ende noch schwerer

sein kann, den kranken österreichischen Staatskörper zu heilen, als eine Schwadron zu kommandiren. Er hat gewiß kein leichtes Erbe übernommen; aber er glich dem Grafen Badeni, der die nächste Ursache der Zerrüttung der parlamentarischen Verhältnisse war, wie ein Ei dem anderen. Nun wäre es wirklich hohe Zeit, daß ein wirklicher Staatsmann in Oesterreich das Steuer ergreift; er würde viel zu thun haben, um das gut zu machen, was jene gesündigt haben I — Um DitWrs SchauMc. Inland. Parteitag der österreichischen

Sozialdemokratie. Sonntag begann in Brünn der Gesammtparteitag der Sozialdemo kratie Oesterreichs, dessen Verhandlungen die ganze Woche dauern werden. Als Tagesord nung ist von der Parteileitung vorgeschlagen: Bericht über die politische Lage und Taktik (Referent Dr. Adler); Organisation der Ge- sammtpartei (Referent Josef Krapka); die internationale Sozialdemokratie und der Natio nalitätenstreit in Oesterreich (Referent Josef Seliger aus Teplitz); Wahl einer Kommission zur Revision des Parteiprogramms

- und Musterschutz und die Behandlung der Versicherungsgesellschaften. Die statistische Gebühr. Behufs Feststellung der Statistik des Waarenverkehrs zwischen Oesterreich-Ungarn werden als eine weitere Verfügung der Z 14-Ausgleichsverordnungvom I.Jänner 19V0 statistische Erklärungen eingeführt. Solche werden obligatorisch zu jeder Waarensendung durch die Absender beizubringen sein, die zwischen Oesterreich und Ungarn oder dem Occupationsgebiete, sei es mittels Bahn, Schiff oder Post zur Versendung gelangt. Außer

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Pagina 2 di 8
Data: 18.03.1901
Descrizione fisica: 8
des P. Freund, uns von derartigen Versammlungen rechtzeitig zu unterrichten, damit wir einen Spezialberichterstatter hinschicken können. Minister-Präsident Szell über Oesterreich. Im ungarischen Abgeordne tenhause sagte Minister-Präsident von Szell: Abg. Barta habe vorgebracht, daß Ungarn von Oesterreich niemals losgelöst werden könne. „Unterscheiden wir ein wenig', sagt Redner; „in politischer Hinsicht können wir uns nicht loslösen, weil in dieser Hinsicht die Gesetze vom Jahre 1723 die Gemeinsamkeit

vorschreiben. Wirthschastlich kann sich jedoch Ungarn wann immer von Oesterreich los lösen, wenn es will, wenk es dies als im Interesse des Landes gelegen erachtet. Auch der höhere Wille, auf dessen Weigerung Barta angespielt hat, denkt in dieser Weise. Es ist aber sehr zu bedenken, ob dies zweckmäßig, klug und richtig wäre. Er (Szell) habe schon des Oesteren erklärt, daß er das selbständige Zollgebiet nicht als unbedingtes Uebel erachte; nur denke er eben nicht wie die Anhänger

desselben, daß die wirthschaftliche Separirung eine Panacee gegen alle Uebel sei. Er halte zur Zollgemeinsamkeit, so lange im Rahmen derselben die Interessen Ungarns entsprechen den Schutz finden. Was die Lage in Oester reich betrifft, so wiederholte der Ministerprä sident, daß die österreichische Verfassung be stehe und nur in ihrer Funktionirung behin dert sei. Die gegenwärtige Situation bestätige seine Behauptung; denn in Oesterreich scheine Alles in das richtige Geleise kommen zu wol len. Mit dem Gesetzbuch in der Hand müsse

man die vollkommene Klärung der Lage ab warten. Was die Frage Barta's betrifft, was für Konzessionen wohl den Tschechen und den Deutschen vom Ministerpräsidenten v. Körber gemacht worden seien, so wisse er das nicht. Die Sache gehe auch Ungarn nichts an. Wir wünschen, sagt Redner, daß die verfassungsmäßige Ordnung in Oesterreich wiederhergestellt werde, sowohl im Interesse Oesterreichs wie in demjenigen der Monarchie. Doch darf der Ausgleich, den wir jetzt haben nicht verschlechtert werden. Sowohl

in den Vereinbarungen mit Oesterreich als in Verein barungen der Monarchie mit den auswärtigen Staaten sind wir fest entschlossen, die Jnter» essen unserer Urproduktion sowohl als der Jndustriesörderung nach jeder Richtung zu wahren.' Ausland. Der Dreibund. „Daily Graphic' be tont die Nothwendigkeit der Erneuerung des Dreibundes, denn dieser habe der Friedens sache Europas die größten Dienste geleistet. Seme Lösung würde Europa nur beunruhi gen, daher müsse man dessen Auflösung ver hüten

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Pagina 6 di 8
Data: 31.08.1898
Descrizione fisica: 8
hat sich Badeni herausgeholt. Wir Deutsche haben gewarnt im Interesse Oesterreichs, allein bei uns kennt man nur die eine Rücksicht auf das slavische Interesse. Wir müssen darum der Sache einfach den Rücken wenden und le diglich darauf bedacht sein, daß wir beim Zu sammensturz des Hauses nicht mit erschlagen werden. Wir Deutsche in Oesterreich haben immer dem Staate gegeben, was deS Staates ist, wir haben in Oesterreich tausendmal un sere Haut zu Markte getragen und dem uralten Habsburgerreiche vielfach

wir die Majorität, vorausgesetzt, daß wir mit dem Klerikalismus in seiner jetzigen volks- und deutschfeindlichen Form fertig werden, der sich anläßlich des Kampfes gegen die Sprachenverordnungen lin seiner ganzen Ge fährlichkeit gezeigt hat. Ich hatte nie einen entsetzlicheren Anblick als da das sogenannte Zentrum, die klerikalen Deutschen, immer gemeinsame Sache mit den Polen und Tschechen machten. Hätten sie damals zu uns gehalten, dann wären dem deutschen Volke furchtbare Kämpfe, Oesterreich diese furchtbare

, sondern gegen jene internationale schwarze Macht, die unzählige Male Über die Alpen herüber zerstörend in den Entwicklungsgang des deutschen Volkes eingegriffen hat. Wer zog zur Zeit der Hohmstaufen unser blühen des Volk hemnter? Rom! Wir bekämpfen jene Macht, welche im 3»jährigen Kriege un serem Vaterlande so unendlich viel blutende Wunden schlug, welche zur Zeit des Konkor dates uns Deutsche in Oesterreich wie durch eine Mauer abschloß vor jedem Hauche freien deutschen Geistes und in dumpfer geistiger Schlaffheit erhalten

hat. Wir bekämpfen jene Macht, welche zur Zeit wieder die Hand aus streckt wider die freie Schulbildung und aus ruft: »Herr, laß es Dummheit reg nen über die Lande und gib alle Macht und Weisheit nur in unsere Hand!' Mit dieser Macht zu kämpfen bis Mittwoch den 31 August 1838 aufs äußerste, mit ih!?''zu ringen um die Seele des deutschen Volkes in Oesterreich, halten wir Deutschnationalen für eine unserer Häuptaufgaben, und so. sehr man in gewissen klerikalen Kreisen unsere Drohung belächeln mag

, wir werden des mit der Energie, die uns innewohnt, doch noch so weit bringen, den Klerikalismus wirklich auszuräuchern.' Nachdem Vizebürgermeister Reisch im Namen der Kufsteiner und Dr. Erler im Namen des Volksvereins dem Abgeordneten den Dank ausgesprochen hatten, wurde die Versammlung mit einem »Heil' auf daS deutsche Volk in Oesterreich geschlossen. Tigksnrmgkeiten. Zur Jubiläumsausstellung. Ein Auf ruf des Herrn Bürgermeisters fordert die Hausbesitzer unserer Stadt auf, anläßlich der am I. September stattfindenden

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Pagina 3 di 20
Data: 27.03.1898
Descrizione fisica: 20
zwischen den Völkern erfolgen. ES sei bedauerlich, daß die Stellung der Katholischen Volkspartei durch die Haltung der Linken erschwert werde. Die Ansprüche der Deutschen in Böhmen seien eine Mischung von berechtigten nationalen und nichtberechtigten poli tischen Ansprüchen. Die Deutschen stellten sich ein seitig auf den liberalen politischen Standpunkt, wodurch sie sich das deutsche Alpenvolk entfremdet und zur Schwächung der Deutschen in Oesterreich beigetragen hätten. Trotzdem biete die Katholische Volkspartei

den Deutschen in Böhmen die Hand. Oesterreich könne weder ein slavischer noch ein rein deutscher Staat sein. Oesterreich sei ein Staat der Nationalitäten. Die Deutschen möchten den verzehrenden Kampf um die eingebildete Hegemonie aufgeben und sich der Aufgabe eines wahren Kultur volkes widmen. Hierauf wurde die Berathung abgebrochen. Politische Nachrichten. Meran, SS. Miirz. Eine von tausend Personen besuchte Volks versammlung im Teatro Variets, inTrient beschloß mehrere Resolutionen zu Gunsten

deS Konsulats nö.higen und der österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen verbleiben. DaS Blatt bemerkt dazu, diese Maßregel solle naturgemäß weder daS Ausscheiden Oesterreich- Ungarns aus dem europäischen Konzert bedeuten, welches sich zur Eindämmung der orientalischen Wirren als beilsam und nothwendig erwiesen habe, noch ein Abweichen von der Linie der Politik, welche sich die Monarchie in der kretischen Frage von Anfang an vorgezeichnet hatte. Da aber ein baldiges Einvernehmen der Kabinette

hinsichtlich der praktischen Aktivierung deS neuen kretischen Status, speziell in der Gouverneurs rage, in welcher keiner der aufgetauchten Vorschläge die Billigung aller Kabinette gefunden habe, ferner ein prompter Abschluß der Aktion, durch welchen die Abberufung der österreichisch-ungarischen Truppen in nahe Aussicht gestellt werde, bis heute nicht ab zusehen sei, erachte eS Oesterreich-Ungarn, welches bei den Detailfragen bezüglich der Pazifikation Kretas nicht mehr interessiert sei, für angemessen

. DaS „Fremdenblatt' erfährt, unser Minister des Auswärtigen habe die Vertreter Oesterreich- Ungarns bei den Großmächten beauftragt, den Tittlishes. Neran, 2«. «ilr». sFremdenltst» Nr. SSI wellt »in« Frequenz von KVS4 Partiten mit SSS3 Personen au«. llkurvorstehungl-Tttzung-l Unter Borfitz des Herrn Kur Vorsteher« v. Pernwerth land am Donnerstag «in» Kursor stehungtfitzung statt, welcher auch der Herr B»»irk«hauptmann Freiherr v. Spiegel- seid bitwohnte. G«genstand der Tagesordnung bildete die Beschlußlaffung

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Pagina 4 di 18
Data: 19.08.1898
Descrizione fisica: 18
. Deutschland 31047, Fiankretch 24 341, Ruß land 14 000, Italien 13 560, Japan 7300, Oester reich Ungarn 7000. Eisenbahnen, nach ihrer Länge dargestellt, hat Deutschland 50435 km, Frank reich 40,436, Rußland 37.747, England 34076, Oesterreich-Ungarn 31.794, Jialten 15447. Spanien 12 293, Belgien 4575, Türkei 4241, Niederlande 2692 km Die jährlich belöcderten Briese betragen tn Deutschland 2470, England 2207. Frankreich 1914, Oesterreich Ungain 1215, Italien 509, Rußland 432, Belgien 333, N edertan» 260

, Spanien 163, Türkei 11 Millionen. Aus einen Einwohner entfallen somit jährlich in England 55, Deutschland 34, Oesterreich 28, Belgien 27, Niederlande 25, Frankreich 23, Spanien 9, Jialten 6 und Rußland 2 Briefe. Auf je zehn Einwohner entfallen in Eigland 20 7, Frank reich 106, Niederland 9'6, Belgien 91, Deutjchiand 6 7, Oesterreich 5, Italien 2 9, Spanien 2 und Ruß land 2 Telegramme. Einsuhr (ohne Edel metalle) hatte tm Jahre 1895 England für 8513, Deutschland 396t. Nordamerika 3266. Frankreich 3013

, Niederlande 2436. Belgien 1361, Oesterreich-Ungarn 1236, Rußland 1057, Italien 961 Millionen Mark und Ausfuhr England 4620. Nordamerika 3392, Deutschland 3092, Frankreich 2732, Niederland 1937, Rußland 1492, Oesterreich.Ungarn 1262, Belgien 1122 und Italien 841 Millionen Mark. fSonn- und Fei« rtagSvtr kehr.) Im München«r Zentralbahnhos« wurd«n an dtn letzten beiden Feiertagen 104.604 Fahrkarten abgegeben, so deß mit den von auswärts dort Eingetroffenen sich an diesen beiden Tagen «ine Gesammtsrequenz sür

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Pagina 3 di 20
Data: 02.04.1899
Descrizione fisica: 20
ihrer Be trachtungen ist die BiSmarck'sche Auf fassung dieses Verhältnisses der beiden Staaten. Der erste Reichskanzler hatte bekanntlich sich zu der Ueberzeugung bekannt: „Wenn Oesterreich nicht da wäre, müßte man es schaffen.' „Deutschland hat demnach,' sagen die „Neuesten Nachrichten', „ein vitales Interesse an einem politisch und militärisch starken Oesterreich.' Darauf wendet sich daS Blatt gegen jene tschechischen Poli tiker, die Deutschland eine entgegengesetzte Politik andichten, und untersucht

, was geschehen würde, wenn solche falsche Ausstreuungen schließlich die Festigkeit des bisherigen Bundesverhältnisses er schüttern sollten. „Wenn eS jemals/ sagen die ,.B. N. N.', „den tschechischen Politikern gelänge, Oesterreich-Ungarn ton seinem Bundesgenossen los zulösen und in eine deutschfeindliche Richtung zu drängen, die in weiterer Konsequenz zu einer Be kämpfung Deutschlands führen müßte, so würde im Falle des Sieges die Frucht wahrscheinlich nicht in den tschechischen Schooß fallen

, sondern die habsburgische Dynastie ihren deut schen Charakter zur Geltung bringen. Im Falle der Niederlage aber würde gerade das Tschechenthum die politischen Kosten zu tragen haben. Wir können uns somit eine österreichische Politik, die auf den tschechischen Köder anbeißt, überhaupt nicht. vorstellen, wobei wir von der Frage, wie weit Ungarn dasür zu haben sein würde, völlig absehen. Damit ist aber auch für die inneren Wirren in Oesterreich eine Grenze gezogen, die der Kaiserstaat nicht überschreiten

kann und unter kluger Leitung auch nicht überschreiten wird.' Der Artikel schließt mit folgenden Sätzen: „Das Bünd- niß sollen jene tschechischen Störenfriede in Ruhe lassen, die in Oesterreich wohl politisch gleichberechtigt, aber niemals die Herrschenden sein dürfen, weil daS gleichbedeutend sein würde mit der Auf lösung des Kaiser st aates und einer schweren Bedrohung des europäi schen Friedens.^ In Rom sind seit einigen Wochen häßliche Szenen an der Tagesordnung, deren Schauplatz K i r.ch

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Pagina 2 di 14
Data: 24.11.1897
Descrizione fisica: 14
, welches die weitgehende Autonomie Kreta's unter Wahrung der Souveränität des Sultans mit Garantie für die Mohammedaner sei, dürste erreicht werden. Der Frage der t ü r k i s ch en R e form en wende das Kabinet ernsteste Aufmerksamkeit zu. Er wünscht sei, daß der Sultan selbst die Initiative zu wirklichen Verbesserungen ergreise. DasBundes- verhältniß zu Deutschland und Italien bilde den Grundstein der Politik Oesterreich-Ungarns. Die drei Kabinette seien gemeinsam bestrebt, das eminente Friedensbollwerk

jeden Ero berungs- gedanken auf der Balkanhalbinsel entschieden zurückweisen und beide entschlossen sind, die Unabhängigkeit und das Selbstbe- stimmungsrecht der Balkan st aaten ohne präponderante Einflußnahme auf deren innere Geschicke zu respektieren. Hiedurch sei die Erkenntniß geschaffen, daß die beiden Mächte vollen Grund haben, zusammenzuhalten, um die Ausbreitung der zerstörenden Bewegung zu verhindem und dem bis herigen Treiben der spekulativen Geister im Balkan, welche Oesterreich-Ungarn

gegen die gemeinsame Gefahr zn kämpfen haben werden. Das Expose des Grafen Goluchowski machte auf die ungarischen Delegirten einen überaus günstigen Eindruck. Mit großer Genugthuung wurde die klare präzise Art, mit welcher Goluchowski die Verständiguug zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland darlegte, ausge nommen. Der Ausschuß gab einstimmig seine Z u- stimmung dem Grafen Goluchowski zu erkennen und versicherte den Minister seines Vertrauens. Das Budget des Auswärtigen wurde sodann angenommen. In der letzten

, daß die Obstruktion so viel Diäten und Sitzungsgelder aus dem Steuersäckel des Volkes nutzlos vergeude. Nun rechnen wir einmal nach, wer die Interessen des Volkes besser wahrt! Das gemeinsame Budget macht im unbedeckten Erforder nisse, von welchem die Quote zu rechnen ist, 104,786.858 fl. aus. Die Obstruktion steht auf dem Standpunkte, den alten Ausgleich nicht zu stande kommen zu lassen, sondern zu einem ge rechteren Quotenverhältnisse zu gelangen. Mit Rücksicht auf die Steuerleistungen in Oesterreich und Ungarn

fl. welche Oesterreich zu zahlen hat, 58 pCt., so wie wir es wollen, sind 60,776.37? fl., das sind 1l.1v? 4V7 fl., die nur beim einjährigen Pro visorium allein daraufgezahlt, an Ungarn verschenkt werden! Daraus läßt sich ohne Rechnung schon klar sehen, wie theuer die Volksverrätherei der Herren Klerikalen kommt. Nicht nur, daß durch solche Leute, die ihre Diäten mit Davonlaufen von der Abstimmung uud Volksverrath verdienen, das deutsche Volk an den Pranger gestellt, nicht nur daß durch solche Leute ehrliche

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Pagina 2 di 4
Data: 19.11.1897
Descrizione fisica: 4
,.während der Millenmmsaus- stellüng, hierauf nnt^den- Bulgaren nach dem Boitschew- Prozeß und jetzt als dritter der Streitfall mit der Hohen Pforte. Man mag für alle drei Fälle die triftigsten Be weggründe anführen,' so werde doch niemand ß behaupten wollen! sie legten ein glänzendes Zeugnis für die geschickte Leitung unserer auswärtigen Politik ab. Denn da für Oesterreich die wirthschaftlichen und politischen Beziehungen mit den Balkanstaaten von allerhöchster Wichtigkeit sind; kann es kaum vortheilhast

sein, wenn wir uns im Ver lauf eines Jahres ' mit dreien von sechs dieser Staaten in lärmende Streitigkeiten verwickelt haben. Es wäre bedenklich. Wenn sich nachweisen iieße, daß Goluchowski nicht alles angewendet hätte, um diesen Verwicklungen auszuweichen: denn nichts wäre Oesterreich nnzukömm- licher als ein Minister des Aeußern, der in geräusch vollen Affairen den Ruhm seiner Staatskunst leuchten lassen wollte. Herren von solchem Schlage haben wir in vergangenen Zeiten mehrere gehabt, nnd die Geschichte erzählt

von den traurigen und schmählichen Erfolgen ihrer „energischen' Politik. Ehe wir uns also entschließen dürfen, dem „neuen Kurs' des Grafen Goluchowski unsere Bewunderung zu zollen, weil er endlich mit der alten österreichischen Nach giebigkeit gebrochen habe, die jene kleine Bälkanstaaten aufgemuntert hätte, Oesterreich zu bieten, was sie keinem anderen Großstaat zu bieten wagten, müßten wir zuerst wissen, ob der österreichische Botschafter wirklich keinen andern Weg, bei der Pforte feinen Zweck durchzusetzen

, mehr übrig hatte, als einzig dieses drohende Ultimatum. Denn die Balkanhalbinsel ist nicht Afrika, die Türkei kein Negerstaat, auch wenn sie sich gefügt hat, wie gemeldet wird, und die Erfahrung lehrt, daß der Diplomatie nirgends mehr Vorsicht geboten ist als gerade in den Beziehungen zu den Balkanstaaten; das gilt vor allem für Oesterreich als angrenzenden Staat. Die Thronrede. Der Kaiser empfieng am 17 ds. 12 Uhr mittags die Mitglieder der ungarischen Delegation und sum 1 Uhr die Delegation

mit den Worten: .Gott segne,,Gott schütze, Gotl erhalle Euere Majestät!' Der Präsident der ungarischen Delegation Graf Szapari gedachte in seiner Ansprache an den Kaiser der letzten Allerhöch sten Entscheidungen, welche die öffentliche Meinung in Ungarn elelektrisirten, der einflußreichen äußeren Politik der Monarchie auf internationalem Gebiete und der Schwierigkeiten des Aus gleiches zwischen Oesterreich und .Ungarn und schließt mit Eljen- rusen aus den Kaiser. ^ ' » Z'apa Durchlaucht. Roman

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Pagina 2 di 6
Data: 30.01.1900
Descrizione fisica: 6
nicht strafbar sind uud auch in Oesterreich sind die Gedanken noch immer zollfrei. — Das Gericht sei ein neutraler Boden, der unberührt bleiben müsse vom politischen Kampfe der Leidenschaften. Es sei keine leichte Stellung, die der Gerichtshof in diesem Falle habe, sie erfordere ein hohes Maß von Objektivität und Unbefangenheit. Allein Redner sei vollkommen überzeugt, daß sich der Gerichtshof einzig und allein von der im Gesetze gebotenen Richtschnur leiten lassen werde. Die richterliche Autorität bleibe

Erzherzog Franz Salvator gesteht zu, daß Deutschland aus unseren Ländern eine Brücke zur Adria machen will, und daß es deswegen früher oder spater zu einem Kriege zwischen Oesterreich und Deutschland kommen werde. Der Erzherzog schreibt: „Der Krieg ist nothwendig, und dieser Krieg muß kommen, weil in unseren Nachbarn der Wunsch nach dem Besitze der schönen Donauländer erwacht ist, und weil es die deutschen Grenzen erfordern, daß sie gegen Osten ausgedehnt werden. Wie sich Oesterreich schon seit je her

des österreichischen Herrscherhauses, ist überzeugt, daß es für Oesterreich äußerst nothwendig fei, sich mit Rußland zu verbinden . . . Der Erzherzog schreibt weiter: „Die Annäherung Oesterreichs und Rußlands möge sich zu einem dauernden Bündnisse befestigen, denn nur da rin können wir die Bürgschaft einer glück lichen Zukunft unserer Monarchie erblicken .. Die Prager Bürgermeisterwahl blieb auch am zweiten Tage ohne Ergebnis. Der Alttscheche Srb erhielt 43, Podlipny 42 Stimmen. Ende der Woche findet

, daß sich die Regier ung mit der Frage beschäftige, welche Mäß regeln gegen den Erzbifchof von Paris, Richard, zu ergreifen wären, der sich zu Leu Assumptionisten - Patres begeben hatte, um gegen ihre Verurtheilung zu protestiren. (In Oesterreich könnte man den Herrn wegen Ver gehen nach § 305, der Gutheißung einer vom Gesetze verbotenen Handlung, verfolgen; man würde es aber wahrscheinlich nicht. D. R.) — Ministerpräsident Waldeck-Rousseau richtete an den Erzbifchof Richard ein Schreiben

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