Keks 4 Dienstag, „VmtzSUSV GhV0tttk.' 24. November 1896. Va^vA. IX. Die „ciericale Reaction' in Oesterreich. Die deutschen katholischen Blätter beschäftigen sich jetzt endlich eingehender mit der Würdigung der Verdienste der christlichsocialen Partei in Oesterreich um die Niederwerfung des Liberalismus. Nachdem nämlich den Vertretern des letzteren die Rolle des Propheten zugewiesen wurde, der in seinem Vateilande nichts gilt, bestürmen sie die deutschen Blätter mit ihren Zuschriften
, in welchen die polnische Lage Oesterreichs in den schwärzesten Farben geschildert wird. „Der Dreibund ist in Gefahr, weil die clericale Reaction in Oesterreich zur Herrschaft kommt' — solche und ähnliche Spukgeschichten werden jetzt durch die deutsche liberale Presse nach Oesterreich hereingebracht, weil Juda mit Schrecken sieht, dass die öster reichische Staatkmaschiiie des semitischen Oeles bald entrathm kann, und dass das christliche Volk und seine Lenker sich wenig an die Jeremiaden kthren, welche seit Jahren
von der judenliberalen Pnffe in Oesterreich angestimmt werden. Da man nun selbst in den maßgebendsten Kreisen ^ nicht mehr den Ruin Ö sterreichs vor der zu künftigen Entwicklung der Dinge fürchtet, so mussten die Liberalen eben auf den Ausweg ver fallen, diesen Kreisen von auswärts bange zu machen. So brachte denn jüngst selbst auch die „Noiddeutsche Allgemeine Zeitung' in Berlin, welche immer noch zuweilen zu Regierung« Kund gebungen benützt wird, einen Artikel, in welchem sie sich neuerdings von anticlericalen
, wandte sich das mit dem Ministerium des Auswärtigen in Beziehung stehende „Wiener Fremdenblatt'. Dasselbe charakterisierte dieselben als einen „publ>cist sch>n Missgriff', welcher darin bestehe, hie auswärtige Politik Oesterreich-Ungarns, sowie d>ffen Machtstellung und AllianMhigkeit in deti B-rerch innererParteistleitigkelten zuziehen. Die cortolanische Mthode, welche von ernsten Blättern adoptiert werde, könnte nur Verwirrung und Schaden anrichten.' U«d was antwortet die „Nmdd. Mg. Ztg.' ? Nachdem
sie in einem etwas langathmiqen Artikel einlenkt und die ungarische Nation über den grünen Ktee lobt, schreibt sie im Gigevsutz hinzu weiter von Oesterreich: „. . . . Anders st.lley sich die Dinge in Oesterreich dar, mit seiner weitaus überwiegend katholischen Bevölkerung, sememstreng katholischen Hochadel und seiner nationalen Gliederung, in welcher die Czechen in Böhmen und Mähren, von den nationalen Streitigkeiten abgesehen, ein den Deutschen nahezu gleichwertiges Cultur-Element bilden. Man braucht in Deutsch land