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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 20.07.1898
Descrizione fisica: 16
nicht auch noch dieses letzte Experiment? „Es sind schauder hafte Zustände, in denen wir jetzt in Oesterreich leben!' bemerkte vor wenigen Tagen Unger, als er sein Jubelfest begieng, zu einer der ihn beglück- wünschenden Abordnung. Das Wort kam dem Gelehrten aus vollem Herzen, und es findet seinen Weg in die Herzen aller, die beklommenen Gemüthes den Gang der Dinge verfolgen. Darüber ist heute alle Welt einig, daß sich die Obmännerkonferenz das große Verdienst erworben hat, den Grafen Thun aus dem Fuchs bau zu locken

einen Standpunkt einnehme, der auf die Aushebung der Sprachenverordnungen abzielt. Es handle sich aber um den Frieden mit der ganzen deutschen Bevölke rung Oesterreichs oder um den Kampf gegen d.eselbe. Einen derartigen Kampf kann man weder mit Phrasen noch mit den von den „Narodni listy' leiden schaftlich begehrten Thaten auskämpfen. Wenn schon für Oesterreich die Opposition der Tschechen nach theilig war, so würde der Kampf gegen die soli darisch auftretenden Deutschen geradezu verhängniß- voll

zwischen Grafen Thun und den deutschen Oppositionsparteien in einem Artikel, der geeignet ist, Aufsehen zu erregen, denn dieses ver breitete und unabhängige Blatt ist nichts weniger als den Deutschen wohlgesinnt. Es bezichtigt Kolo man Tisza mit seiner Politik der Nichtintervention während der Aera Taaffe der Mitschuld an den jetzigen Entwicklungen in Oesterreich. Es war der Ausfluß der höchsten politischen Weisheit, den Dualismus auf dem Grundsatze der Hegemonie der Deutschen in Oesterreich und der Magyaren

dies seits der Leitha zu stellen. Ungarn müsse der Politik Franz Deak's und Julius Andrasfy's unver brüchlich treu bleiben. Der wirthschaftliche Ausgleich, den man diesseits und jenseits! als eine Staatsnothwendigkeit ersten Ranges bezeichnet, schrumpfe angesichts dieses großen politischen Mo mentes zu etwas ganz Nebensächlichem zu sammen. Heute haben sich die Verhältnisse bereits dahin entwickelt, daß die Frage nur mehr lautet: „Kann Ungarn mit einem slavischen Oesterreich in einem innigen Verbände

bleiben?' Das Deutschthum in Oesterreich ist für Ungarn weder bedrohlich noch gefährlich, während das slavische Oesterreich unabsehbare Gefahren für Ungarn in sich birgt. Der ungarische Ministerpräsident müßte nach oben wie nach unten in gleicher Weise für die Ueberzeugung eintreten, daß Ungarn mit einem slavischen Oesterreich in keiner innigen Gemeinschaft leben kann, daß die slavische Politik keine andere Folge haben könne, als die vollständige Trennung, die reine Personal-Union, die außer

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 14
Data: 01.07.1898
Descrizione fisica: 14
zu hallen ist: die Dynastie sei auf die Tschechen angewiesen, die Slaven müßten Oesterreich und die Dynastie erhalten! Man hat sie gar nicht vermißt. Wir suchten vergebends nach tschechischen Schützenbrüdern; es war uns nicht ver gönnt auch nur Eine Gruppe Huldigender aus Tschechien zu entdecken. Selbst Italiener aus Zara, selbst Franzosen und Ungarn waren herbeigeeilt, um sich der Huldigung der Deutschen anzuschließen. Es standen da nur die verketzerten, vcrnaderten Obstruktionisten

sein, wenn deutsche Schützen dem verbündeten Monarchen ihres Kaisers zujubeln, ein reichsver- rälherisches Gebaren dahinter zu wittern, wie es die Tschechen jedesmal thun, wenn ein Redner aus Oesterreich irgendwo in Deutschland erscheint mit der ausdrücklichen Versicherung, daß den Deutsch- österreicheru die Sympathien ihrer reichsdeutschen Stammesgenosscn genügen, was in Prag bekanntlich anders gehalten wird. Warum sind übrigens nicht auch, sowie französische russische Schützen nach Wien gepilgert

, den Schwindel bis zu seinem AbWirthschaften allein wirthschaften zu lassen. Der Fürst von Montenegro. Meran, 30. Juni. Es ist wohl mehr als ein bloßer Zufall, daß der Fürst der Crnagora seit einiger Zeit sein Haupt so hoch und den Anspruch auf die führende Rolle auf der Balkan-Halbinsel erhebt, daß er derart frech gegen Oesterreich-Ungarn auftritt. Er ist da zu durch die Ereignisse bei uns geradezu ermuntert worden. Fürst Nikita ist nach England gefahren und hat sich dort angeblich die Bestätigung

werden in das Lehibattaillon und in den Lehrbatteriezug die Rekruten einberufen, um 4, bezw. 6 Monate ausgebildet zu werden und der Erbprinz Danilo wird mit diesen stehenden Truppen, wie im vorigen Jahre, Manöver ab halten. Es ist nur fatal, daß Montenegro so ohne Geld ist, sonst wären diese weit über seine Ver hältnisse gehenden militärischen Organisationen ge wiß noch viel weiter gediehen. Das schon Vorhandene war aber .doch hin reichend, um den Fürsten der Schwarzen Berge zu einer Sprache gegen Oesterreich-Ungarn

wird, gegen ein Land wie Montenegro einen Zeitungskrieg inspiriert zu haben. Umsoweniger sollte es sich ein Blatt wie „Glas Crnagorca' beifallen lassen, feine ungeschickte und ungeschlachte Polemik gegen die österreichisch ungarische Regierung richten zu wollen.' Die Antwort auf die Frage, wie der Fürst Nikita in solcher Art gegen Oesterreich-Ungarn schreiben konnte, ist aber höchst einfach. Er wittert, daß die Slaven bei uns die Oberhand gewinnen, Oesterreich slavifiert zu werden beginnt

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Volksblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 30.09.1899
Descrizione fisica: 10
nicht zu beneiden. Die Hochverräther in Oesterreich. .Oesterreich nähert sich immer mehr einem ernsten Wendepunkt zu und die künftige Regierung muss die Zügel straff anziehen, wenn sie nicht will, daß an allen Ecken und Enden vollständige Anarchie einreiße. Die Schuld daran tragen zum größten Theil die „Deutschen' vom Schlage Schönerer, Wolf und Jco, des Politisirenden Prager Bäckers und Wühlhubers, und ihre zahlreichen Mitläufer. Das ist eben das Charak teristische des „deutschen' Radikalismus in Oesterreich

die „M. N. Nachr.' am 20. August d. I. einen Artikel, der die ernsteste Beachtung verdient und in Oesterreich auch gefunden hat. Es heisst da, die Ruse des Kaisers Franz Joseph zu den Manövern in Böhmen habe nur den Zweck, eine künstliche Begeisterung zu erzeugen, gewisse Loyalitätskundgebungen hervorzu rufen, um gewissen Kreisen aä oeulos zu demonstriren, dass die deutsch-radikale Gesinnung der Bevölkerung harmlos sei. Man solle sich aber gegebenen Falles durch festliche Empfänge, Triumphpforten und weißge

kleidete Jungfrauen nicht täuschen lassen, denn Alles würden Potenkin 'sche Loyalitätsdörfer sein zc. Es wird hier also mit besonderem Nachdruck hervorgehoben, dass die „deutsch' radikale Bewegung nicht nur gegen Oesterreich und das Haus Habsburg gerichtet sei, sondern auch eine direkte Spitze gegen den regieren- denKaiser Franz Joseph habe. politische Wundschau. Die Natwnalttätenfrage «nd die Social- demokratte. Unlängst sprach in Wien Dr. Viktor Adler über die Stellung der Socialdemokratie

zum österreichischen Nationalitätenstreite. Redner besprach die gegenwärtigen Zustände in Oesterreich, welche wegen ihrer vollständigen Vcrfahrenheit einer grundlegenden Aenderung bedürsen. In' ganz Oesterreich bestehe das Gefühl, dass die Natio nalitäten mit einander nicht leben können, ohne in immer neue Konflikte zu gerathen. Die Arbeiter der verschiedenen Nationen könnten wohl die nationalen Schwierigkeiten überwinden, aber nicht jene, welche die Völker Oesterreichs beherrschen uud repräsentiren

. Wenn auch die Konstruktion Oesterreichs eine mangelhaste sei, der Staat bestehe einmal, und die Deutschnationalen und Czechischnationalen zusammen seien nicht so stark, um ihn auseinanderzureißen. Nun können aber die Völker nicht im nationalen Hader umkommen, es müsse hier endlich Ordnung und ein Ende geschaffen werden. Dazu seien zwei Dinge nothwendig: Schaffung national begrenzter Verwaltungsgebiete und demokratische Staats einrichtungen. Oesterreich müsse sich entschließen, die selben Einrichtungen zu schaffen

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 20.09.1899
Descrizione fisica: 8
20. September „Ttroler Volksblatt Serie 3 Hauptinhalt des Blattes aus. Dasselbe Organ der religiös-politischen Freibeuterei wurde bei uns in Oesterreich das Postdebit entzogen. Nichtsdestoweniger wird es noch in Massen verbreitet und auch uns ist es als ständigen Glossatoren eine der charakterlosesten Erscheinungen in der Parteiengeschichte schwer gefallen, die ganze Reihe dieser Blätter auf den Tisch geweht zu erhalten. Es dürfte nicht uninteressant sein, zu er fahren, wie der Vertrieb

dieses Organes, das den „Scherer' an Cinismus, Verlogenheit und diabolischem Hass hoch überbietet, in Oesterreich trotz der Post debitentziehung erfolgt. Das Blatt geht in dicken Massen jedesmal an die verschiedenen schönerianischen Vereine, welcher jeder ein eigenes Abonnenten-Ver- zeichms hat, nach welchem die Zustellung durch per' sönliche Uebermittelung erfolgt. In diesem Dienst stehen , nicht nur die verschiedenen politischen Vereine, sondern eine Anzahl von Turn-, Sing-, Fecht- und .Studentenvereinen

der Druckerschwärze zu erblicke« Aussicht hatten, arbeitsbereit fanden. Für die Ernsthaftigkeit, mit der von den öster reichischen Behörden die Ausschließung des „Ooin' be sorgt wird, ist das eine Factum kennzeichnend, dass die protestantische Buchhandlung Friedrich Schalk in Wien immer noch ganz ungehindert als Verlagsstelle für Oesterreich fungiert, ja sogar als solche am Kopf des Blattes angegeben erscheint. Diese Buchhandlung besorgt auch die Zustellung an die schönerianischen Ver eine in Oesterreich, dei

ein Fahlkanonier die Czismen als „Stallstiesel' und die Sache war erledigt. Neugeboren athmete auf. Die Stiefel, die er sich aus dem Depot genommen, waren ihm freilich um einige Quadratmeter zu groß, allein besser große Stiesel, als langen Kasernarrest. Zur Lage in Oesterreich. Augenblicklich sind sämmtliche Parteien in Oesterreich mehr oder weniger mit der Frage beschäftigt, wie sie sich der Einladung des Dr. v. Fuchs zur Beschickung der Verständigungs-Conserenz gegenüber verhalten sollen

unter dem Vorsitze des Grafen Thun abgehalten. Dieselbe dauerte dritthalb Stunden. Man dürfte sich in eingehender Weise mit der Besprechung und Beschlussfassung über die Lösung der politischen Wirren in Oesterreich beschäftiget haben. Auffallend ist es. dass die Einladung zur Verstän- digung?conserenz auch an den Abg. Wols, als den vermeintlichen Führer der Schönerergruppe gerichtet wurde, während man es nicht der Mühe wert fand, dieselbe auch dem Führer der Christlichsocialen, Bürger meister Dr. Lueger

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 11.06.1899
Descrizione fisica: 16
Seite 2 Mer««er Zeitung. Nr. 70 und auch nicht mehr gegen die Szell'schen Förde- rungen, sondern nur noch dagegen, daß man im Diesseits nicht in allen Kreisen sofort den himmel schreienden Frevel überblicke und fühle, der an dem Volksvermögen in Oesterreich verübt worden ist. DaS Schlimmste, was den Ungarn passieren kann, ist» daß sie ihre Beute vielleicht erst nach einer kleinen Weile und „zizerlweiS' einstecken werden dürfen! Dahin geht augenscheinlich der „Kompro- miß', an dem zur Stunde

-klerikal-slavische System, ob es fortgeführt werden oder bankerott erklärt werdm soll. Und da scheint denn der Entschluß gefaßt worden zu sein, dieses glorreiche System, das bereits Oesterreich an den Rand des Verderbens geführt hat, noch weiter aufrecht zu erhalten. Es wäre doch gar zu traurig gewesen, fü. die hochgeborenen Herren und für die Umstürzler in der Kutte, wenn sie jetzt, wo die Tafel bereits gedeckt schien, hätten den Löffel weglegen und sich den Mund abwischen müssen. Das konnte

man doch dieser verwöhnten Gesellschaft nicht anthun und so wird Oesterreich den famosen Ausgleich Badeni-Bilinski mit dem § 14 auf den Nacke» geschrieben bekommen und Lueger und die Christlich-Sozialen werden Bravo rufen. Oesterreich wnd jedoch nicht nur mit dem Z 14 „beglückt'; es behält auch die feudal-klerikale Gesellschaft mit ihren slavischen Bedienten als die Hausherren, welche nach wie vor in der Belle Etage wohnen werden. Das System wird siegen — das wird das Ende der „Krise' bezüglich des Ausgleiches

', der ihnen in Oesterreich gezeigt werden sollte, nur gegen die Deutschen ge schwungen wild. Sie strecken die eine Hand hin nach Petersburg, wie Ertrinkende um Hilfe schreiend, die andere strecken sie aber devotest und submissest a» den Hintertreppen hoher Herrschaften aus, bis nach Wien, um sich dort als „Stützen' deS Staates, die für Alles und Jedes zu haben sind, falls es nur etwas trägt, anzubiedern und gleich das er schacherte Trinkgeld einzusticken. Längst hat man in Wien vergessen oder will nichts mehr davon

wissen, wie sich damals ein gewisser Herr mit einem Drahtgruß, andere mit ihrem Erscheinen in jener Hetzversammlung in Prag blamiert haben, die zu Ehren jenes Palacky stattfand, welcher die Deutschen ein Räubervolk genannt hatte. Man will nichts mehr davon wissen, wie damals die Tschechenblätter gejubelt hatten, daß d'e schwarzgelbe Fahne „gott lob' ans Prag fast gänzlich verschwunden sei, wo bei dieses Oesterreich, das erst jüngst 500 jener Herren Tschechen zur besseren Fütterung nach Wien übernahm

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 19.03.1899
Descrizione fisica: 16
, denn Deäk sprach offen aus, es sei eine unerläßliche Voraussetzung der Parität, daß so wohl in Oesterreich als in Ungarn eine leitende Partei bestehe, hier die Magyaren, dort die Deutschen. Diese müssen aber jetzt einen Kampf auf Leben und Tod mit den Slaven führen. DaS sei aber keine bloße innere Angelegenheit Oesterreichs, sie habe eine fürchterliche Rückwirkung auf Ungarn und ei sei bedauerlich, daß sowohl der gewesene Vizepräsident bei Reichstages Lang als Dr. Kramarz Flugschriften veröffentlichten

, wienach es Ungarn gar nichts angehe, wenn in Oesterreich der SlaviSmus die führende Rolle spiele, das widerspreche ganz und gar den Ansichten Deai'S. Dadurch werde der TrialiSmus herbeigeführt. Der Redner berief sich auf die föderalistischen Versuche Belcredi'S und HohenwartS, von denen erstere durch DeZtk und Beust, letztere durch Andl^ssy und Kühn vereitelt wurden. Jetzt seien aber die Verhältnisse in Oester reich auf den Kopf gestellt, es existieren nicht jene Vor« auisetzungen

, wie sie der Ausgleich fordert und deshalb niüsse Ungarn entschieden Stellung nehmen. In ähnlichem Sinne sprach auch der liberale Abg. Johann ASboth, welcher der Hoffnung Aus druck gab, daß der von Uugarn ausgegangene Ge nesungsprozeß auch in Oesterreich zur Geltung kommen werde. Und noch in einer anderen Frage hat der Abg. der Volkspartei Franz Major, wie wir in unserem letzten Blatte schon erwähnt haben, sehr richtig gesprochen und die Engherzigkeit verurtheilt, mit der jede Expansion unserer Handelspolitik

politik'. Ueber den Ersteren haben wir oft geschrieben. Was den großen überseeischen Zug im Handel betrifft, brauchten wir nur auf Kaiser Karl VI., Maria Theresia und Kaiser Josef II. zurückzusehen. Aber dazu fehlt eben der Gedanke; amtlich wurde bereits demen tiert, daß Oesterreich-Ungarn sich an der chinesischen Erbschaft betheiligen wolle, wenngleich ei zweifellos ist, daß die Zukunft des Welthandels in Ost-Asien liegt, und daß die sich im Osten abspielenden Er eignisse dem zwanzigsten Jahrhundert

den Stempel ausprägen werden. Wir müssen die Hoffnung, daß auch in Oesterreich neben der aufdämmernden Erkenntniß von dem Werthe des Exports der Thatendrang und die Thatenlust erwachen werde, leider wieder aufgeben. Unsere innere Politik wird es durch ihre föderalisti schen Bestrebungen dahin bringen, Oesterreich-Ungarn zu einer Macht zweiten Range» herunterzudrücken. Wenn wir uns nun auch vom Welthandel freiwillig ausschließen, dann sinken wir auch in dieser Be ziehung zu einem unbedeutenden Staat herab

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 20
Data: 25.03.1899
Descrizione fisica: 20
Angelegenheit an leitender Stelle be handelt. „Ob man in Oesterreich diese Warnung (gemeint ist der Artikel der „Post') sich zu Herzen nehmen wird, ist ungewiß. Vielleicht läßt die Nach richt, daß ein Umschwung zu Gunsten der Deutschen sich zu vollziehen beginne, eine Deutung zu. Zu der Thatsache, daß man in Oesterreich gegen den Widerstand deS gekämmten Deutschthums nicht weiter regieren kann, und daß man deshalb diesem Zuge ständnisse machen muß, mag wohl auch die Rück sicht auf die auswärtige Politik

, die Rücksicht auf den Bundesgenossen gekommen sein, den man schließ lich jetzt wohl noch nicht ganz von sich stoßen will. ES ist schon viel, daß man in den maßgebenden Kreisen Oesterreichs nun ganz genau weiß, daß man nur zu wählen hat zwischen der Erhaltung deS deutschen Charakters de» Reiches und dem Fort bestande deS Dreibundes einerseits und der Tschechi- sierung Oesterreichs und der LoZtrennung von Deutschland andererseits. Bis jetzt hat man, wie dai in Oesterreich so der Fall zu sein Pflegt

, sich immer so mitten durch zu lavieren gewußt; es wird aber, und darin liegt die Bedeutung deS Artikels der „Post', über kurz oder lang die Zeit kommen, wo Oesterreich sich unbedingt nach der einen oder der anderen Seite hin entscheiden muß.' In einer Unterredung mit dem Wiener Korre spondenten der „Daily Chronicle' äußerte sich Graf Albert Apponyi über das gegenwärtige Ver hältniß der Ungarn zu den Deutschen in Oesterreich. Auf die Bemerkung deS Korrespondenten, eS sei anzunehmen, daß die gegenwärtige

ungarische Regie rung, treu den Deak'schen Traditionen, ihren Ein fluß zugunsten der Deutschen in Oesterreich geltend machen werde, soll Graf Apponyi erwidert haben: „Zweifellos sind uns die Deutschen als leitendes Element in Oesterreich am sympathischsten, doch stehen die Dinge nicht so wie im Jahre 1871, als Graf Andrassy den Deutschen beisprang, um die Hegemonie der Deutschen in Oesterreich zu retten. Damals bestand die Hegemonie der Deutschen, sie war der thatsächliche Und singen echte Psalmen

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 10
Data: 30.09.1898
Descrizione fisica: 10
gebenden Parteien in Ungarn haben daher erklärt, sie wollen sich Zufrieden geben, dass der Ausgleich auch ohne das österreichische Parlament verlängert werde bis 1903. In Oesterreich ist also die Lage folgender maßen : Entweder wird der Ausgleich im Parla ment verhandelt und, was Wohl sicher ist, ver worfen, oder er wird auf 5 Jahre ohne Parla ment verlängert. Wem kann nun daran liegen, dass unser Parlament nicht lebensfähig wird? Auf der einen Seite sehen wir solche? welche das Parlament gerne hätten

in seinem Dank-Manifest: „Ich bete, dass Gott meine Völker segne und erleuchte, den Weg der Liebe und Ein tracht Zu finden, auf dem sie gedeihen und glücklich werden mögen' und appelliert an bis Pietät und den Patriotismus der Völker Oester reichs. Aber in Oesterreich haben in letzter Zeit gerade die Minister die Brandfackel hineingeworfen unter die Völker, und ^ Jahre lang hat man den Brand schüren lassen, diS die Grundlage zu gemeinsamer Arbeit verloren gegangen. Es ist daher kaum zu hoffen, dass das edle

Kaiserwort Erhörung finden werde. — Der Großtheil der deutschen Parteien ver langt nichts anderes, als dass jener Status hergestellt werde, der vor Beginn der vorjährigen Frühjahrssession bestand. Diese Forderung ist an sich nicht übertrieben. Wenn sie nicht be friedigt wird, wird nach und nach das ganze deutsche Oesterreich den Radicalen anheimfallen. Es muss also schon aus patrio tisch enRück-- sichten jener Status wieder hergestellt werden. Würde die Katholische Volkspartei sich von den Jungczechen

trennen, dann wäre freilich alles geändert! EZ gäbe dann keine Majorität mehr! Und man braucht sich nicht Zu fürchten vor der „slavischen Solidarität'. Es gibt keine slavische Solidarität in Oesterreich. Von nationalen Interessen zwischen Polen und Czechen kann überhaupt nicht geredst werden; zwischen Czechen und Slovenen ebenso wenig, weil diese ja local getrennt und auf andere. Interessen hingewiesen sind. Die Slovenen waren auch thatsächlich stets mehr dynastisch gesinnt als die Czechsn

mit wenigen Ausnahmen die gesammte Vertretung des deutschen Volkes. — Die Anzahl der deutschen Abgeordneten ist größer als jene der Czechen; und die Deutschen haben in Oesterreich eine ungleich wichtigere Stellung; Oesterreich trägt ja durch seine Geschichte einen deutschen Charakter; die Slaven sind erst zu Oesterreich hinzugekommen, da sie noch in cultureller Beziehung im Stadium der Kindheit waren. Manche wünschen für Oester reich den slavischen Charakter; ich kann dies nicht wünschen; er widerspricht

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 18.07.1899
Descrizione fisica: 6
und Religionsgesellschaft ist den allgemeinen Staats gesetzen unterworfen'. Die Zeit ist längst vorüber, wo dieses Gesetz in Oesterreich wenig stens eine scheinbare Ausführung fand — eine wirkliche fand es nie. Von Denjenigen aber, die für die Bischöfe das Recht der freien Ueberzeugung behaupten und so erfolgreich durchsetzen, könnte man doch zum mindesten erwarten, daß^ sie auch die Ueberzeugungs- freiheit Anderer schätzen und respectiren würden. Doch weit gefehlt! Was sie für ihr eigenes Gewissen reklamiren

Herrschsucht sich jetzt wieder in Oesterreich breit macht, sollte unserem. Zeitgeschlecht mahnend in Erinnerung rufen, daß die Konkordatszeit noch nicht allzu weit hinter uns liegt und daß unter den traurigen und beschämenden Bestimmungen des Kon kordats jener Artikel IX einen Ehrenplatz ein nahm, in welchem es hieß: „Die Bischöfe werden ihre Macht mit vollkommener Freiheit üben, um Bücher, die der Religion und Sitt lichkeit verderblich sind, als verwerflich zu bezeichnen und die Gläubigen von der Lesung

derselben abzuhalten; doch auch die Regierung wird durch jedes zweckentsprechende Mittel verhüten, daß derlei Bücher im Kaiserthume verbreitet werden . . .' Damals stellten sich die Staatsbehörden offen in den Dienst der geistlichen Zensur, wie sie dies heute heimlich thun. In Der That stand unter dem Regime Bach-Thun die bischöfliche Preßpolizei, die sich auf die Zeitungen nicht minder als auf die Literatur erstreckte, in voller Blüthe. Namentlich die Bischöfe der (damals noch zu Oesterreich gehörigen

- fiskatiönshunger genügte also nicht einmal das Konkordat. In einem Rundschreiben.an alle' Buchdrucker, Buchhändler usw. der Mai länder Diözese erklärte derselbe Kirchenfürst,. daß ihnen „als Söhne der Kirche die strenge Pflicht obliege, unserer kirchlichen Revision präventiv alle Bücher oder Manüflripte was immer sür. einer Art vorzulegen, die sie zu drucken oderwiederzudrucken beabsichtigen...' Das Konkordat hat Oesterreich in den Augen der ganzen gesitteten Welt aufs tiefste herabgesetzt

Gegenresormatiou in Jnner- Oesterreich feiern. Was war das für eine grandiose Kulturzerstörung^ Zehntausend „un katholische Bücher' wurden an einem August tage des Jahres 1600 in Graz zu einem Berg emporgeschichtet und verbrannt. Noch wilder und wüthender hausten nach der Schlacht am weißen Berge die Jesuiten in Böhmen mit ihren Bücher-Exekutionen. „Einige' — so erzählt die Historik pörssoutionum koolssias dokemitzas — „Einige verbrannten die den Evangelischen weggenommenen Bücher zu Hause in der Stille

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 05.10.1898
Descrizione fisica: 10
? Keine einzige Partei, von ein paar Unzurechnungsfähigen abge sehen, ist mit der Absicht in das Haus hineinge gangen, um dem Hause den Todesstoß zu versetzen. Nur die Jungtschechen haben ihre ganze Politikauf das Nichts, auf den Absolutismus gestellt, nur sie sind wirklich Hintermänner des Grafen Thun.' Er hat nur dabei vergessen zu sagen, daß die Jung tschechen nur die Marionetten in der Hand jener tschechischen Feudalherren sind, deren Absicht jene ist, Oesterreich zu atomisieren, um die Macht

an sich zu reißen. Rückblick auf Oesterreich im Iühre Meran, 4. Oktober. Zu richtiger Stunde ist diese kleine Schrift er schienen. In der Form eines historischen Rückblickes ist sie eine düstere Prophezeiung, die von so richtigen Voraussetzungen ausgeht, daß die in ihr dargestellte Folge der Ereignisse leider schon einige Möglichkeit für sich hat. Wir machen auf dieses vortrefflich geschriebene, höchst interessante Werk aufmerksam und wollen nur den Gedankengang des Verfassers in Kurzem skizzieren. Das Jahr

Oesterreich zum Heile gereichen, allein die leitenden Männer von damals büßten ihr Ansehen ein, denn ihre Hände waren nicht rein, sie förderten durch ihre Protektion unsaubere Geschäfte, und ihre doktrinäre Schroffheit wirkte abstoßend. So arbeiteten sie nur für ihre Feinde, die echten Römlinge, deren unheilvolles Wirken mit Ausnahme weniger kurzer Perioden jederzeit ain österreichischen Staatsruder nur zu sehr fühlbar war. Sie fanden bereitwillige Helfer in jenen erlauchten Familien

ist als Jenes, gegen welches sie zu schützen vorgibt. „Der Mensch hat nur ein Mittel sich von den Fesseln, die ihn scheinbar unzerreißbar gebunden halten, zu befreien: «r braucht nur dir christlicht Lebensauffassung sich anzueignen, d. h. das göttliche Gesetz der Liebe als die einzige Ungarn und das Streben nach noch größerem Ein fluß bewogen die tschechischen Feudalherren, mitten in Oesterreich einen autonomen Staat der Wenzels krone aufzurichten. Graf Taaffe war ihr erstes Werkzeug, der ohne legislatorische Gaben, ohne Ziel

« hatte aus ihrer Geschichte nichts gelernt. Sie lieferte reichlich die Kräfte zur Zerstörung Oesterreichs' und machte mit den Tschechen gemeinsame Sache, statt zu bedenken, daß nur ein einheitliches starkes Oesterreich sie vor Rußland beschützen konnte. Ein Zerfall der Monarchie war gleichbedeutend mit dem Aufgehen im russischen Reiche, und so glichen sie dem Manne, der den Ast absägt, auf dem er sitzt. Auch Ungarn trug einen gewichtigen Theil der Schuld am Untergange. Theilnahmslos sah es dem verzweifelten Kampfe

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 27.09.1899
Descrizione fisica: 12
Obstruktion über. Damit war allen Versuchen des Grafen Thun, das Parla ment arbeitssähig zu machen, jede Aussicht genommen und schon am 2. Februar, nachdem das Ministerium beim Dienergesetz noch eine empfindliche Schlappe er- litten, wurde der Reichsrath nach Hanse geschickt. Damals war seine nächste Sorge der ungarische Ausgleich; Banffy war damit einverstanden ge- wesen, daß derselbe in Oesterreich durch § 14 oktroyie t würde, da verschwand der Pascha von Bistritz und der neue ungarische

hatten die Rechnung für die Thun'sche Niederlage zu bezahlen. Seit dieser Zeit beschränkte sich Graf Thun darauf, Oesterreich mit Hilse des § 14, der Staatsanwälte und Gendarmen zu regieren; im Uevrigen ließ er die Zeit verstreichen und als sie eben so weit verstrichen war, daß etwas geschehen mußte und die Delegations wahlen vor der Thüre standen, da war eS mit seiner RegierungSweiSheit zu Ende. Er ist der Typus einer Sorte von Staatsmännern, die kaum wo anders als in Oesterreich zum Unheil des ganzen

, hoher Beamter im österreichischen Ministerium des Innern pflegte die Grafen Thun und Badeni, als dieselben noch Statthalter in Böhmen waren, die beiden Satrapen zu nennen. Die despotische Regier ungsmethode, die für so östliche Länder wie Galizien ganz ausreichen mag, hat sich für Oesterreich nicht bewährt, wie Graf Badeni erfahren mußte; auch der politische Dilettantismus des feudalen, böhmischen Graiid-Seizneurs hat zur Lösung der verworrenen Lage nicht ausgereicht; die beiden Satrapen

haben abgewiithschaftet. Nun ist es wirklich hohe Zeit, daß ein wirklicher Siaatsmann in Oesterreich das Steuer ergreift; er wild viel zu thun haben, um das gut zu machen, waS jene gesündigt haben! „Endlich'! hat man auf deutscher Seite beim Empfange der DemmissionS-Kunde ausgerufen; ein freudiges „Endlich'! soll selbst von den Lippen des zur Zeit hier weilenden Obmannes der katholischen Volkspartei Dr. Kathrein geklungen haben. Gefallen ist das Kabinet Thun, das immer mehr zu einer Gefahr herauswuchs

und brauchbaren Stoff zu thun, dessen ausgedehnteste Ver werthung der allernächsten Zukunft vorbehalten sein dürfte. Au» den kurz skizzierten angeführt«» Brifpielen dürste der freundliche Leser wieder von neuem ersehen haben, daß die Welt nicht stille steht. - «r. 1!L Ende macht und ihnen die Rechte in Oesterreich wiedergibt, die ihnen ihre Kultur, ihre Verdienste um den Staat und ihre Geschichte erworben hat. Die Demission des Kabinets Thun ist der Er folg der einigen und konsequenten Politik der deutschen

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 21.08.1898
Descrizione fisica: 16
am 24. d. M. die Ministerbesprechungen über den Ausgleich mit Un garn fortzusetzen. Es ist das ein recht ominöser Tag, der Tag des heiligen Bartholomäus, welcher, der frommen Legende nach, bei lebendigem Leibe ge schunden worden ist. Wir fürchten sehr, daß dieser Bartholomäus-Tag nicht nur für Oesterreich, sondern für uns steuertragende, überbürdete deutsche StaatZ- lastthiere von einer verhängnißvollen Bedeutung werden wird auf Jahre hinaus; ganz abgesehen von den Politischen Folgen. Wenn es in den letzten Jahrzehnten in der Gesammtmonarchie

ihn erklärlich , finden angesichts der Sachlage und des Verhaltens gegen den, Banffy gegenüberstehenden, österreichischen Feudalismus, welchen Banffy vor einer Blamage zu bewahren gar keine Ursache hat, im Gegentheil nur einmißt, mit dem ihm ausgemessen wird. Banffy weiß zudem, daß in den österreichischen Delegationen und im österreichischen Reichsrathe die tschechischen politischen Hungerleider sich aufdringlich heranfchlängeln mit dem Anerbieten, jeden Ausgleich, er sei noch so schlecht sür Oesterreich

, zu genehmigen» wenn man nur auf ihre Sprachenfexereien und Staatsrechtsflausen eingehen wolle. In Ungarn dagegen steht der Reichstag derzeit wie ein Mann gegen Jeden, der es wagen sollte, den Bedingungen Banffy's etwas abzuzwacken. Wenn auch die öster reichische Camarilla alle Hintertreppen in Bewegung setzt, um den Verhaßten zu stürzen, der eine ver fassungsmäßige Regierung in Oesterreich als uner läßliche Bedingung jedes Ausgleichsabschlusses vor anstellt, sie erzielt nichts dadurch ; denn nach Banffy

nichts mehr iibng bleiben, als vor Banffy gehorsamst unter das vor' gehaltene Joch zu kriechen und den Ungarn die „Reziprozität' zu bewilligen, die zwar in Ungarn ebensowenig als in Oesterreich gesetzlich ist, die al>,r den Ungarn alle volkswirthschasl-ichm Vortheile sichert und alle Mehrlasten aus Oesterreich haust. Das danken wir also dem Feudalismus. Zu dem wirthschaftlichen Krach, der alsdann unfehlbar über Oesterreich hereinbrechen mnß, werden wir noch überdies eine gräuliche tschechisch-feudale

Reaktion als Zugabe erhalten. Allein die Ungarn werden das Geleise für die Reaktionsdampsmaschine in Oesterreich nur zu ihre», > eigenen Schaden freigelegt haben: denn deren Meißlahnbad. ii. DaS Wasser wird in Welßlahn seit mehreren Menschen- altern zum Baden benützt und man rühmt ihm wohlthätige Wirkungen bei „Gliedersucht' (Rheuma) nach. Noch bestehen hier (neben eleganten Wannen) jene Kufen aus alier Zeit, wo der Badende, der stundenlang wie in einem Sarge lag, nur den Kopf auS dem Einschnitte drS

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 13.09.1895
Descrizione fisica: 6
. (Telegramme des Correspondenz-Bureau.) Wien, 12. Sept. Der Graf von Flandern reiste mit seinem Sohn Albert nach Constantinopel und kehrt anfangs Oktober nach Brüssel zurück. Prag, 12. Sept. Graf Badeni reiste mit dem Grasen Ledebur um halb 10 Uhr abends nach Wien ab Berlin. 12. Sept. Der „ReickSanz.' schreibt anlässlich der bevorstehenden Rückreise Sr. Majestät deS Kaisers von Oesterreich: „In den letzten Tagen haben außer der Armee Tausende deutscher Männer und Frauen Ge- legenhnr gehabt, die ritterliche

Gestalt des österreichi schen Kaisers an der Seite des deutschen Kaisers zu sehen, gleich der Verkörperung treuer Bundesgenossen- schast, in welcher Oesterreich-Ungarn sich mit dem deut schen Reich zu einem Bollwerk des europäischen Frie dens zusammengeschlossen hat. Die Deutschen im Reiche fühlen sich mit den Brüdern in Oesterreich-Ungarn eins in der Liebe und Verehrung f:'r die seltenen Herrschertagenden Kaiser Franz Josephs'. Die „Nordd. Allg. Ztg.' sagt, das Bündnis beider Reiche sei ein sicherer

Hort des Friedens und eine Gewähr deS wirt schaftlichen Gedeihens. Das Blatt drückt die hohe Verehrung für Kaiser Franz Joseph aus und sagt, das deutsche Volk sei ihm für die bisherige Erhaltung des Friedens und für den Willen, denselben weiter zu bewahren, dankbar. Stettin, 12. Sept. Nach Schluss des Manövers hielt in Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich der deutsche Kaiser vor der versammelten Generalität und den Officieren eine Besprechung des Manövers. Er dankte sodann

. Der deutsche Kaiser führte das Franz Joseph Kürassier-Regiment Nr. 2, Kaiser Franz Joseph dagegen dem deutschen Kaiser sein HußarenRegiment Nr. 16 vor. Die Dcfilierung erfolgte im Galopp, was einen überwältigenden Anblick gewährte. Stettin, 12. Sept. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich spendete den Armen Stettins 4000 Mark. Der deutsche Kaiser begleitete den Kaiser von Oesterreich zum Bahnhof, wo auch der König von Sachsen erschien Der deutsche Kaiser trug die öster reichische, der Kai

>er von Oesterreich die preußische Uniform. Nach der äußerst herzlichen Verabschiedung trat Kaiser Franz Joseph die Rückreise mittelst Son derzuges an. St. Petersburg, 12. Sept. Der deutsche Reichs kanzler Fürst Hohenlohe ist nach Berlin zurück gereist. Belgrad, 12. Scpt. Der Finanzminister delegierte drei höhere Funktionäre seines Resfortö nach Wien, Berlin und Paris, um die AuSfolgung neuer Obli- gationen der serbischen Staatsschuld an den betreffen den Bankstellen zu überwachen. Tanger, 12. Sept

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 14
Data: 08.09.1899
Descrizione fisica: 14
und der Wohlfahrt der europäischen Völker wirksam gewesen ist. In diesem Staaten bunde aber vermag ein Oesterreich, das einem losen Föderativsystem sich gegenseitig befehdender Völker schaften anheimzufallen droht, ebenso wenig als ein zuverlässiger Faktor zu gelten, wie ein Oesterreich, das unter dem Widersinn einer Z 14-Regiernng die besten Kräfte seines VolkSthnmS systematisch zu Grunde richtet. Die Interessen der auswärtigen Politik deS Deutschen Reiches sind wir unZ bewußt gewesen zu wahren

, indem wir unablässig die Sonde der Kritik an Zustände des Nachbarstaates legten, über deren Verwerflichkeit bei allen redlich denkenden Männern Oesterreichs kein Zweifel besteht und deren UnHaltbarkeit die Ereignisse der letzten Monate zur Evidenz dargethan haben. Weiter haben wir uns von dem Gesichtspunkt leiten lassen, daß das Deutschthum in Oesterreich in seinem Verzweiflungskampf einen Anspruch auf die moralische Unterstützung aller Angehörigen des gleichen SlammeS besitze, welche politische Grenzen

sie auch von den schwarz-gelben Grenzpfählen trennen mögen. Das warme nationale Fühlen, das den Volksgenossen in Oesterreich in unserem Blatte stets entgegeiigelragen worden ist, gilt dem gewaltigen Ringen und dem schweren Martyrium, das ihnen von einer kurzsichtigen, die eigenen Lebensinteressen verkennenden Regierung ansgezwungen worden ist und in dem sie auszuhalten fest entschlossen sind bis ans Ende. Die politische Raison hat uns gegen die Zerstückelung Oesterreichs in Sprachen gebiete

und gegen die Gewaltherrschast deS ß 14 protestieren lassen, für die Leiden unserer deutschen Stammesgenossen sind wir mit vollem, warmem Herzen eingetreten. Das sind unsere Vergehen, die der österreichischen Regierung Anlaß gegeben haben, unserem Blatt das Postdkbit in Oesterreich zu entziehen. Es liegt uns fern, über diese Maßregelung zu jammern; wir haben nie erwartet, daß ein Ministerium, welches den Mund des eigenen Volkes zu schließen versteht, gegen ein auswärtiges Preßorgan anders als aus dem Wege der Zensur

vorgehen würde; unverständlich bleibt die Maßregel aber von dem Gesichtspunkte aus, daß die „M. N. N.', auch einen nicht unbeträchtlichen Antheil haben an der wirthschaftlichen Erstarkung der österreichischen Alpen länder durch Jahrzehnte lange Förderung des wach senden Fremdenverkehrs. Wir haben ebensowenig geglaubt, daß die vor nehme Toleranz, die in Deutschland selbst gegen solche Blätter Oesterreich-Ungarns geübt wird, die in ihren Angriffen gegen Deutschland weit über das Maß des international

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Meraner Zeitung
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Pagina 19 di 22
Data: 05.02.1899
Descrizione fisica: 22
-sörderalistisches Oesterreich ist nicht mehr jener Genosse, mit dem BiSmarckvor 20 Jahren den segenvollen friedenverbürgenden Bund schloß; in einem Reich, wo die ärgsten Deutschenhasser die führende Rolle spielen, findet Deutschland nicht länger den in allen Situationen verläßlichen Part» ner. Auch auf diesem Felde der äußeren Bezieh ungen deS Staates wirkte vor kurzem die berüch tigte JnterpellationSbeantwortung deS Grafen Thun wie eine plötzliche Erleuchtung, und mit einem Male sah alle Welt

, daß es sich bei unserem Nationali tätenstreite nicht blos um die Besetzung einiger Beamtenstellen in Böhmen und Mähren, sondern nebenher noch um die W e l t stel l u n g O est er reich? handelt Welche Stimmung sich angesichts aller dieser Vorgänge der Deutschen in Oesterreich allmählich bemächtigt, das auszumalen wollen Sie mir gütig erlassen. Nur zu viele treue österreichische Herzen sühlen sich durch alle Stadien der Verbitterung und Entmuthigung bis zur Verzweiflung getrieben und immer häufiger kommt in gut

österreichischen Kreisen der trostlose Gedankt zum Ausdruck: „Wenn die Leute, die berufen wären, Oesterreich zu er halten, eS zu Grunde richten wollen, dann mag eS denn in GotteS Namen zu Grunde gehen.' Aus dieser Stimmung heraus erwächst je nach Ver schiedenheit der Temperamente entweder ein dumpf resignierter QuietismuS, der fünfe gerad sein läßt, oder aber jene extreme politische Richtung, die man als „Ellbogenpolitik' zu bezeichnen pflegt, die nur in der schärfsten Ausstachelung der natio nalen Instinkte

Politik gehört ein bestimmtes klar er kanntes Endziel, dem jede politische Einzel- aktion planmäßig zustrebt. Die Losung „Wider stand bis aufs äußer st e' genügt nicht I Wir Deutsche in Oesterreich müssen nicht nur die Wege, die uns verderblich scheinen, verrammeln, wir müssen auch den Weg wählen und konsequent verfolgen, der aus dem gegenwärtigen ChaoS in eine bessere Zukunft hinausführt. Wir Deutsche in Oesterreich müssen volle Klarheit schaffen über unser Verhältniß zum Staate, denn trotz

sich die Nothwendigkeit scharfer Scheidung zwischen den irredentistischen und den staatStreuen Elementen. Zwischen den Deutschen, die aus Oesterreich hinaus, und den Deutschen, die in Oesterreich bleiben wollen, gibt es keine ehrliche politische Gemeinschaft. Für jene übergroße Mehrheit deutscher Oester- reicher, die den Staat erhalten, aber auch den ihrem Volk in diesirn Staate gebührenden Platz behaupten wollen, entsteht die weitere Frage nach einer solchen Einrichtung des Staates, die ebenso unseren be rechtigten

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 12.03.1899
Descrizione fisica: 16
Immer ? Meran: Zum Abholen vierteljährig fl. 1.SS; halbjährig fl. S.30; ganzjährig fl. S.60. — Mit Zustellung in'S HauS in Meraa und Bozen: Vierteljährig fl. l.S0; halbjährig fl. S.60: ganzjährig fl. ?.so. — Oesterreich-Ungaru: Mit Zusendung vierteljäbng fl. s.—; halbjährig fl. 4.— ; ganzjährig fl. s.— — (Stuzelne Nummern S kr. JnserttonsPreiS Hllikkal? ^ nach Tarif. Annahme von JnsertionS-Aufträgen m allen Znseraten-Bureaus des In« und Auslandes. — Erscheint jeden DienStag, Donnerstag

in Oesterreich bloß auf dem Papiere gilt, und wir bieten hilfreiche Hand zu einer unge- setzlichen Regierung in Oesterreich, welche offen gegen die Hegemonie des deutschen Elementes in Oesterreich loSgeht. Auch aus dem Gesichtspunkte deS MagyarenthumS ist ei sehr zu bedenken, ob die ungarische Nation und die unga rische Regierung jene furchtbare Arbeit ruhig mit ansehen können, welche drüben im Werke ist, um die Hegemonie deS slavischen Ele- „Mir. Ztg.- Nr. 27 vom 3. d. M. mentes bei voller Unterdrückung

deS DeutschthumS zu fördern. Es muß jedenfalls an die Deäl'sche Tradition erinnert werden, deren Fundament darin besteht, daß der Konstitutio- nalismuS in Ungarn sich auf die volle Verfassungs mäßigkeit in Oesterreich stützt und daß durch die Hegemonie der Deutschen drüben ein dauernder Zustand geschaffen werden soll'. Redner hätte vom Ministerpräsidenten die Zusicherung erwartet, daß das jetzt beobachtete Borgehen kein PräzcdenS für die Zukunft bilden wird. Hierauf erklärte Herr v. Szell

, daß er mit allen Dispositionen des AuS- gleichsgefetzeS stehe und falle. Wir hätten freilich gewünscht, daß dieser App» ll nicht von Seite eines Mitgliedes der Unbhängigkeiti- Partei, sondern von der Ministerbank erfolgt wäre, aber ungehört wird er gewiß nicht verhallen! Die Magyaren erkennen die ungeheuere Gefahr, die ihrem Stamm bei fortgesetzter Slavisierung in Oesterreich bevorsteht. Wenn wir auch durchaus nicht geneigt sind, die Meldung der „Münchener Allg Ztg.' für bare Münze zu nehmen, daß der Kaiser erklärt

wie die Ungarn, ihre eigene Armee, tschechisches Kommando u. s. w,, kurz den drei beinigen Staat. Der Regierung werden also Weisungen für ihr Benehmen vorgeschrieben, falls sie sich unterstehen sollte, mit den Deutschen zu unterhandeln! — Der tschechische Rumpf-Landtag kann sich trösten: mit dem Ministerium Thun wird man sich in keine Verhandlungen einlassen, aber diese Sprache zeigt, wie der tschechische Größenwahn immer höher steigt, und wie nöthig eS im Interesse Oesterreich« und Ungarns

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 27.11.1898
Descrizione fisica: 20
« MM Abomemiit ^ ... ...... .. brig fl. s.eo. — Mit Zustellung in'» Hau» in Zlieraa und Bozen: Bierteljährig fl. l>so I hawlähri» fl. 3.S0: ganzjährig s. 7.Ü0.' — Oesterreich-Ungarn: Mit Zusendung vierteljährig fl. 2,—! halbjährig sl. 4.— : ganzjährig fl. — Einzelne Nummer» 5 lr> Jnsertionsprei» —------ -»—-- BureauZ deZ In» und Auslandes. — Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und TamZtaz, »bend« « Uhr. ^ i Meran: Zum Abholen vierteljährig fl. I.SZ; halbjährig fl. Z.Z0; ganzjährig —-ährig

S. 7.ül>. — Oesterreich-Ungarn: Mit Zusendung vierteljäh-' nach Tarif. Annahme von JnsertionS-Aufträgen m alle» Jnseraten-Bl Nr. M Sonntag, den S7. November R898. 32. Iahrzmg, Thll «od tavoxr. Meran, 26. November. Graf Thun hat sich beeilt, seiner Leibgarde, dem Polenklub, welcher der eigentliche Angeklagte der Verhandlung über die Verhängung des Aus nahmszustandes in Galizien ist, zu Hilfe zu kommen. Der Abg- Daszynski, der zum Bedauern deS Polenklubs auch deutsch kann und im Abgeordneten hause zu ganz Europa

der Oessentlichkeit zu rücken. Ist eS in Oesterreich wirklich ein „Wagn iß', gegen eine verkominene Sklavenhalterbande Klagen in der zi- vilisirten Welt laut werden zu lassen? — da es „leider' nicht zu verhüten ist, was den Grafen Thun mit schmerzlichem Bedauern erfüllt. So zürnt er, daß solche Enthüllungen unter dem Schutze der Immunität vorgebracht wer den können. Ja wohl: wenn der Ankläger Namen, Ort und Zeit der frechen, alles Recht und Gesetz herausfordernden, von den Schlachz'zen be gangenen Willkürakte

ganz Oesterreich in einen Ausnahmszustand versetzt haben, dessen Ende und Schlußwirkung noch gar nicht ab zusehen ist. In dem Eifer, mit welchem Graf Thun den Polenklub vertritt, hat sich die Gemein- bürgschaft der feudalen Partei in Oesterreich trefflich ausgeprägt. Man hat den Ein druck, daß es einerlei ist, ob die regierenden Mini sterpräsidenten aus Galizien oder aus Böh men kommen; wenn sie nur aus der feudalen Partei stammen, dann ist ein Graf Thun und ein Graf Badeni nicht auseinander

zu kennen und der Polenklub der galizischen Schlachta ist die Grund lage für alle Regierungen in dem vielgeprüften Oesterreich. Die Rede Daszynski'S mit den vom Grafen Thun beanständeten zahlreichen Namen und Daten muß mau lesen. DaS sind keine versch.vommenen An klagen und Behauptungen und gerade das ist der Vorzug der Rede. Freilich sagte Daszynski man- Reisebriefe avs Aegypten. Von H. Rothe. I. Von Mera» bis Kairo. (Schluß.) Nachdem wir uns noch die Katakomben angesehen hatten, gierigen

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 14
Data: 14.10.1898
Descrizione fisica: 14
MIM Dieran: Zum Wholea vierteljährig ff. I.SS; halbjährig fl. S.Z0; ganzjährig sl. S.eo. — Mit Zustellung in'i Haul in Nleraa und Bozen: Vierteljährig fl. l.SV: halbiährig fl. Z 00: ganzjährig S. ?.»o. — Oesterreich-Ungar»: Mit Zusendung vierteljSbrig fl. ü.—! halbjährig fl. 4.— ; ganzjährig fl. — Einzelne Stummer« 5 kr. JnsrrtionSPrctS nach Tarif. Annahme oon JnseriionS-Austrägen in allen Jnseraten-ÜlureauS deZ In- und ÄiiSlandeZ. — Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und SamStag, abend

Artigkeitsprise, nach der wir uns erst zum grünen Tisch zum „Verhandeln' setzen wollen über die — „radikalen' Mittel zur endlichen „Zerlegung Oesterreichs!' Oesterreich muß zurück, weit zurück hinter die theresianische Zeit; Oesterreich muß wieder anfangen dort, wo die Tschechen die kaiserlichen Räthe zum Fenster in den Hradschiner Burggraben hinabschleuderten! Zurück um zwei Jahrhunderte! Schon daß das Tschechenblatt dies dem Grafen Thun zu'sagen wagt, beweist, welch' merkwürdiges Gezilcht die Gnädensonne

des Grafen auS dem StaätSrechtSsumpf auSgelaicht hat. Man möge nur nicht, heißt eS in jenem Blatte, viel Aufhebens mit den 32 Punkten machen; dieselben seien nur der allergeringfügigste Theil der großen Schuld, welche in den tschechischen Büchern eingetragen sei und welche Oesterreich aus zubezahlen , habe! Mit der Ausbezahlung der 32'Forderungen der Tschechen würde jedoch die kritische Lage in diesem Staate sich in keinem Punkte' ändern. 'Es müßten vielmehr durchaus radikale Mittel angewendet

werden. Und nur, wenn Graf Thun kühn genug sei, diese Mittel an zuwenden, könne sich die Krise heilsam lösen. Von der ganzen traditionellen Richtung, die dem Staate die unglücklichen Experimente der theresianischen und josefinischen Zeit gegeben habe, müsse abgelenkt und Oesterreich wieder in seine ursprünglichen Bestand theile zerlegt werden! Was sagt der angebliche Altösterreicher Dipauli zu einer solchen radikalen Sprache seiner tschechischen Bundesgenossen? Also auch die 32 Forderungen ändern nichts an der Krise

, von dem eS in den Bauernregeln heißt: Mattheis bricht 's Eis; hat er kein's, so macht er ein's! Die Erklärungen Banffy's im ungarischen Abge ordnetenhause lassen sich deutlich als vorzeitige An kündigung eines in Oesterreich geplanten Staats streiches erkennen. Immer klarer wird es, daß Thun von Anfang an gar nicht daran gedacht hat, auf gesetzliche Art den Ausgleich zu erwirken, son dern vielmehr die Opposition so zu reizen, daß sie die Bude sperren und mit dem § 14 den Ausgleich dekretieren kann. Zu dieser Komödie

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Volksblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 04.01.1896
Descrizione fisica: 10
: Be amtenerlaß, Bürgermeisterfrage, Bereitschaft der Wiener Garnison, Ausschreibung der Wahlen, kurz alle die letzten Ereignisse, welche die Bevölkerung des ganzen Kaiserstaates in berechtigte und begreifliche Aufregung versetzt hatten, kamen zur Sprache. Als Dr. Lueger u seiner Rede sagte: „Es muß auf jeden Deutschen einen peinlichen Ein druck machen, wenn er sieht, wie in Oesterreich die Interessen der Deutschen vertreten werden, daß die Interessen des Gesammtstaates einem Manne anver traut

schlug, worauf Dr. Lueger erwiderte: „In Oesterreich scheint es Aufgabe der Staatsmänner zu sein, mit der Faust aus den Tisch zu schlagen. Wenn wir rohe Antisemiten so vorgehen würden, was würde alles über uns geschrieben werden! Es ist traurig, daß wir hier in Oesterreich immer auf Aus länder angewiesen sind. Welches Unglück hat Beu st über Oesterreich gebracht. So oft noch diese Leute nach Oesterreich gekommen sind, ist noch nie etwas Gutes entstanden. Wir haben das Recht zu verlangen

, daß so hochwichtige Posten mit unseren Landeskin dern besetzt werden. (Beifall.) Ich will den Statt halter damit nicht persönliUbeleidigen. Der Statthalter weiß nicht, wie eigentlich in Oesterreich zu regieren ist, er ist ein willenloser Sklave der juden liberalen Partei. (Beifall.) Diese Partei läßt sich Jeden gefallen, wenn er- ihr nur Dienste leistet. Wenn jetzt ein Türke kommt, und er wird Statthalter, wenn er nur gegen die Antisemiten ist, werden Sie ihn auch stützen.' Graf Kielmann segg nahm

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 09.04.1899
Descrizione fisica: 16
MM HI Meraa: Zum Abholen vierteljährig II. 1.S5; halbjährig fl. ».so? ganzjährig fl. «.so. — Mit Zustellung in'S Haus in Bteran und Bo»»: Bierteljährig fl. l.so; halbjährig fl. Z.Sv! ganzjährig II. 7.!o. — Oesterreich-Ungarn: Mit Zusivduna vierteljährig fl. s,—: halbjährig sl. 4.—! ganzjährig fl. s.— — Einzel»« Numiaeri» 5 kr. JilferttonSprel» ^ nach Tarif. Annahme von Jnsertions-Austrägen IN allen Inscraten-Äureaus die In» und Auslande!. — Erschein! jeden DiiN'Zwg, DomierZiag und Samltag

, abend» v Uhr. ^ > Sonntag, den S. April 1899. 33. Jahrgang Die wahreu Jutereffen OeAerreichs nud Devtschlavds. Meran, S. April. Unter dem Titel: „Ein Tag in FriedrichSruhe', bringt die „N. Fr. Pr.' vom 5. dS., nach Me moiren ausgeführt, ein Gespräch mit Bismarck, dessen eingehende Würdigung sowohl unsern Staatslenkern, als den über die Grenze schielenden, den Ruf „Los von Rom' (soll heißen: von Oesterreich) als Schlag wort ausgebenden Radikalen, irredentistischen Ge präges, wärmstens empfohlen

wird. Für die Letzteren gilt der Satz : „Leider existiert in Oesterreich, vor Allem in Deutschböhmen, eine Partei, welche, wenn auch vorderhand noch ganz schüchtern*), eine Vereinigung der deutsch-österreichi- schen Provinzen mit dem Deutschen Reiche anstrebt. Diese Menschen besitzen keinerlei Verständniß für die einzig wahren und unabänderlich richtigen In teressen Deutschlands. Aeußere und innere Gründe werden es jedem Staatsmanne, welcher dazu be stimmt ist, mir in der Reichskanzlerschaft nachzu folgen

Jahren. Seitdem ist diese Schüchternheit schon längst abgestreist worden l darf, als Hauptmitbegründer des Deutschen Reiches halte ich ein starkes, uns enge befreundetes Oester reich, welches treue Wacht steht gegen die slavische Hochsluth, als ein Haupterforderniß unserer eigenen gedeihlichen Zukunft.' Den letzten Absatz mögen unsere Minister be sonders beherzigen. Bismarck erläuterte dies noch dahin, daß er sagte: „Natürlich spreche ich hier von einem Oesterreich, in welchem der deutsche Volksstamm

schon vermöge seiner historischen und kulturellen Entwicklung die ihm allein gebührende führende Rolle einnimmt. Es können in dieser Beziehung wohl noch manche politischen Wandlungen eintreten, doch bin ich überzeugt, daß alle etwaigen Versuche, Oesterreich zu slavisieren, vergebliche bleiben werden, denn ein slavisches Oesterreich halte ich schlechtweg für ein Ding der Unmöglichkeit. Eine Krönung in Prag, die unmöglich ein rein religiöser Akt sein könnte, würde den Anfang vom Ende be zeichnen

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