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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 06.11.1895
Descrizione fisica: 8
Tette L Meraner Zeilvvg. Nr. 133 28 Prozente zu den Kosten der gemeinsamen An gelegenheiten bei, welche für das Jahr 1895 mit rund 149 Millionen Gulden veranschlagt sind. Ge wöhnlich wird, schreibt die „Bohemia', angenommen, Oesterreich zahle 70, Ungarn 30 Prozent der ge meinsamen Auslagen oder — mit Rückficht darauf, daß für die, Ungarn einverleibte Militärgrenze 2 Prozent im Vorhinein dem ungarischen Staats schatze zur Last geschrieben werden und nur der Rest im Verhältniß

von 70 zu 30 aufgestellt wird — Oesterreich zahle 68.6, Ungarn 31.4 Prozent. Daß die österreichische Reichshälfte thatsächlich über 72Pro zent trägt, soll später nachgewiesen werden. Die für die Bestimmung der Quote maßgeben den Verhältnisse haben sich feit dem Jahre 1887, in welchem der Ausgleich zum letzten Male er neuert wurde, ungleich mehr verändert, als die irgend einen der anderen Ausgleichspunkte betreffen den Momente. Würde jeder der beiden Vertrags theile einseitig nur die für eine Verschiebung

zahlenmäßig zu vergleichen. Hierzu kann aber vor Allem die Vergleichung des österreichi schen Staatsaufwandes mit dein ungarischen dienen. Die ungarische Delegation selbst hat, wie wir dem Buche des Hofrathes Beer über den „Staats haushalt Oesterreich-Ungarns' entnehmen, im Jahre 1877 die Erträgnisse der direkten und indirekten Abgaben Oesterreichs einerseits, Ungarns anderer seits, als gerechte Grundlage der Quotenbestimmung erklärt. Damals ergab die Vergleichung der beiden Budgets, daß daS ungarische

sich zum österreichischen wie 29 zu 71 verhielt, wenden wir dieselbe Methode für den gegenwärtigen Zeitpunkt an. Im öfter- reichischenVoranschlage für dieses Jahr sind die Ein nahmen mit 638 Millionen, in dem ungarischen Voranschlage für dieses Jahr die Einnahmen mit nahezu 468 Millionen Gulden präliminirt. Würden die gemeinsamen Auslagen der Höhe der beiden Budgets entsprechend vertheilt, so müßte Ungarn j.tzt mit 42 Prozent, Oesterreich mit 58 Prozent derselben belastet werden. Nun ist das Budget eines Staates

allerdings ein wichtiger An haltspunkt sür die Beurtheilung seiner wirthschaft lichen Kraft, aber doch kein absoluter Maßstab der selben. Sonst müßte die finanzielle Macht Frank reichs, seinem enormen Budget gemäß, ungleich größer sein, als die Englands, was thatsächlich nicht der Fall ist. Immerhin wird die Vergleichung der Aufwendungen, welche Ungarn für seine besonderen und Denkmaler Wien» und Oesterreich-Ungarns in bunter und doch übersichtlicher Anordnung zeigen. Dome und Theater, Burgen auf hohen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 13.09.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 208 .Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Montag, den 13. September 1897 Die Entscheidung naht. Der Termin für die Einberufung des Reichsrathes ist bestimmt worden. Es ist also anzunehmen, daß Graf Badeni mit seiner Majorität im Reinen ist und daß der Feldzug gegen das bewußte Deutschthum in Oesterreich alsbald seinen Anfang nehmen kann. Die Deutschen werden mit dem Vertrauen den Kampf aufnehmen, wel ches aus der Ueberzeugung entspringt, daß sie ihr Recht und ihren Bestand zu vertheidigen

auch Ohrfeigen ein und geht ruhig nach Hause, sich kalte Umschläge aufzu legen. Es gibt Dinge auch in der Politik, bei deren es nichts weiter zu überlegen gibt. Solche Dinge schreiben eine Haltung vor, die auf keinerlei Gefahr oder Folge Rücksicht nehmen kann. Diejenigen, welche den volksbc- wußten Theil des deutschen Volkes in Oesterreich solcher art behandelt haben, daß er Unterhandlungen über die Sprachenverordnungen vom 5. April des Jahres des Unheils 1837 durchaus ausschlagen

und nichts anderes kann, als auf der Aufhebung dieser Verordnungen mit aller unbeugsamen Festigkeit zu beharren, mögen dafür die Verantwortung tragen. Die Deutschen in der Lp sition haben darüber kein Wort zu verlieren, sondern den Anprall der Gegnerschaft und Alles, was aus dieser ihrer Haltung sich weiter entwickeln wird, auszuhallen und dem Geschicke Stand zu hallen. Die Angstmeier, welche da glauben, solche Hartnäckigkeit werde dem deut schen Volke in Oesterreich unwiederbringlichen Schaden bringen, mögen einsehen lernen

, daß den Deutschen in diesem Reiche nichts so sehr geschadet hat. als ihre bis herige Weichherzigkeit, die sie auch dann noch Rücksich ten üben ließ, als längst von Rücksicht aus sie keine Rede war. In diesen Fehler dürfen die Deutschen nicht mehr verfallen, wenn sie nicht den letzten Rest des Ansehens, denn sie in Oesterreich noch haben, verlieren wollen. Nur die kleine Meinung, die sich von ihnen und von ihrer Widerstandsfähigkeit herausgebildet hat, brachte ihnen die Sprachenverordnungen und schon früher gar

man ches Ungemach ein. Sie müssen nuu zeigen, daß sie eine bessere Meinung verdienen, eines besseren Schicksales werth sind, als des bisher ihnen in Oesterreich bereiteten sie müssen sich dieses bessere Schicksal jetzt erkämpfen je härter, desto besser. Der jetzige EntscheidungSkampf um die Existenz des deutschen Volkes in Oesterreich ist schon nm der Erziehung willen, welche dasselbe nöthig hat, nicht als ein Unglück zu betrachten. Neben den bewußten Deutschen lebt in Oesterreich eine große Menge

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 29.04.1896
Descrizione fisica: 8
haben, daß sie die Einsetzung des Bürgermeisters der deutschen und christlichen Stadt Wien nach ihrer Willkür ver hindern können? Daß wäre denn doch eine üble Vor bedeutung sür unser hartgeprüstes Oesterreich! Die dahin siechende, sich liberal, nennende Partei Oesterreichs wird zwar auch alle Anstrengungen machen, um Dr. Lueger als Verkörperung dbr antiliberalen Bestrebungen 'nicht, ans Ruder gelangen zu lassen, doch auf diese braucht doch nicht gehört zu werden, da sie sich in den langen Jahren der Macht

, weil er die natürliche Ordnung der Dinge umgestoßen hat, weil er den Ein fluß aus das öffentliche Leben, welcher in Oesterreich mit seiner nahezu ausschließlich katholischen Bevölkerung naturgemäß der katholischen Kirche gebürt, an sich ge rissen hat und dadurch Oesterreich gegen Oesterreich re giert. Wenn Oesterreich sich selbst zurückgegeben werden will, so muß es den Liberalismus überwinden und sich als kath. Oesterreich reconstruiren. Die conservativen Ansätze dazu in der allgemeinen liberalen Versumpfung

im katholischen Oesterreich als „Staatsschütze' be- i stehen zu lassen. Das katholische Oesterreich wird die! Bethätigung der katholischen Kirche für seine sociale l Wiedergeburt dulden, aber nur neben, gegebenenfalls! hinter dem Liberalismus; sollte es dem Liberalismus - gelingen, wieder unumschränkt zu herrschen, wird er. auch ohne und gegen die Kirche regier?». An diesem j Wendepunkte der staatlichen Entwicklung steht Oester-- reich. Deshalb findet die „Neue Freie Presse', daß ^ durch die Wahlresorm

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 05.10.1898
Descrizione fisica: 10
? Keine einzige Partei, von ein paar Unzurechnungsfähigen abge sehen, ist mit der Absicht in das Haus hineinge gangen, um dem Hause den Todesstoß zu versetzen. Nur die Jungtschechen haben ihre ganze Politikauf das Nichts, auf den Absolutismus gestellt, nur sie sind wirklich Hintermänner des Grafen Thun.' Er hat nur dabei vergessen zu sagen, daß die Jung tschechen nur die Marionetten in der Hand jener tschechischen Feudalherren sind, deren Absicht jene ist, Oesterreich zu atomisieren, um die Macht

an sich zu reißen. Rückblick auf Oesterreich im Iühre Meran, 4. Oktober. Zu richtiger Stunde ist diese kleine Schrift er schienen. In der Form eines historischen Rückblickes ist sie eine düstere Prophezeiung, die von so richtigen Voraussetzungen ausgeht, daß die in ihr dargestellte Folge der Ereignisse leider schon einige Möglichkeit für sich hat. Wir machen auf dieses vortrefflich geschriebene, höchst interessante Werk aufmerksam und wollen nur den Gedankengang des Verfassers in Kurzem skizzieren. Das Jahr

Oesterreich zum Heile gereichen, allein die leitenden Männer von damals büßten ihr Ansehen ein, denn ihre Hände waren nicht rein, sie förderten durch ihre Protektion unsaubere Geschäfte, und ihre doktrinäre Schroffheit wirkte abstoßend. So arbeiteten sie nur für ihre Feinde, die echten Römlinge, deren unheilvolles Wirken mit Ausnahme weniger kurzer Perioden jederzeit ain österreichischen Staatsruder nur zu sehr fühlbar war. Sie fanden bereitwillige Helfer in jenen erlauchten Familien

ist als Jenes, gegen welches sie zu schützen vorgibt. „Der Mensch hat nur ein Mittel sich von den Fesseln, die ihn scheinbar unzerreißbar gebunden halten, zu befreien: «r braucht nur dir christlicht Lebensauffassung sich anzueignen, d. h. das göttliche Gesetz der Liebe als die einzige Ungarn und das Streben nach noch größerem Ein fluß bewogen die tschechischen Feudalherren, mitten in Oesterreich einen autonomen Staat der Wenzels krone aufzurichten. Graf Taaffe war ihr erstes Werkzeug, der ohne legislatorische Gaben, ohne Ziel

« hatte aus ihrer Geschichte nichts gelernt. Sie lieferte reichlich die Kräfte zur Zerstörung Oesterreichs' und machte mit den Tschechen gemeinsame Sache, statt zu bedenken, daß nur ein einheitliches starkes Oesterreich sie vor Rußland beschützen konnte. Ein Zerfall der Monarchie war gleichbedeutend mit dem Aufgehen im russischen Reiche, und so glichen sie dem Manne, der den Ast absägt, auf dem er sitzt. Auch Ungarn trug einen gewichtigen Theil der Schuld am Untergange. Theilnahmslos sah es dem verzweifelten Kampfe

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 12.09.1895
Descrizione fisica: 8
. Oesterreich. „Oesterreich muß österreichisch regiert werden!' Dies ist, wie man uns aus Wien meldet, die Sentenz, mit welcher das neue Regime Badeni eingeleitet wird. Wir, die wir älteren Datums und daher von einer etwas längeren Erinnerung sind, entsinnen uns, das oder Aehnliches schon mehrmals gehört zu haben. Anno Hohenwart hieß es „wahrhaftes Oesterreicherthum' und es kam damals fast heraus, als ob es vor dem Entstehen des Kabinetes Hohenwart, welches bekanntlich im Gegensatze zum Kabinete Badeni

, dem wir nun schon seit Wochen gespannt ent gegensehen, über Nacht entstand, in Oesterreich niemals wahrhafte Oesterreicher gegeben hätte. Das Diktum, welches man jetzt vom Grafen Badeni kolportirt, von der Art, wie Oesterreich regiert werden soll, erinnert lebhaft an das Diktum des Grafen Hohen wart vom „wahrhaften Oesterreicherthum'. Bis jetzt waren wir und die sämmtlichen Völker Oesterreichs der Meinung, daß Oesterreich seit der großen Kaiserin Maria Theresia und dem Kaiser Josef österreichisch regiert wurde

, und daß unsere wackere Beamtenschaft unseres Erachtens Oesterreich immer in öster reichischem Sinne verwaltet hat. Graf Badeni wird nun kommen — Oesterreichisch erst recht österreichisch zu regieren. Sollte Graf Badeni darunter ein Ablenken von der seit Hohen wart und Taaffe beliebten Methode, welche allerdings die ersten Versuche einer anderen Art zu regieren waren, verstehen, so kann uns dies nur recht sein. Denn österreichisch regieren heißt: Den Kern des Reiches, daS österreichische Deut sch- thum

stärken und stützen, der slavischen Propa ganda entgegentreten, die Verwaltung mit deut schem Geiste erfüllen und den Staat auf moderne Grundlagen stellen. Ob der polnische Graf Badeni daS unter „österreichisch regieren' versteht, wissen wir nicht — aber wir Deutsche in Oesterreich sind gewohnt, das darunter zu ver stehen und werden uns eine andere Interpretation auch künftig nicht einreden lassen. Nach der Meldung verschiedener Blätter soll der Statthalter von Steiermark Freiherr von Kübeck

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 27.09.1899
Descrizione fisica: 12
Obstruktion über. Damit war allen Versuchen des Grafen Thun, das Parla ment arbeitssähig zu machen, jede Aussicht genommen und schon am 2. Februar, nachdem das Ministerium beim Dienergesetz noch eine empfindliche Schlappe er- litten, wurde der Reichsrath nach Hanse geschickt. Damals war seine nächste Sorge der ungarische Ausgleich; Banffy war damit einverstanden ge- wesen, daß derselbe in Oesterreich durch § 14 oktroyie t würde, da verschwand der Pascha von Bistritz und der neue ungarische

hatten die Rechnung für die Thun'sche Niederlage zu bezahlen. Seit dieser Zeit beschränkte sich Graf Thun darauf, Oesterreich mit Hilse des § 14, der Staatsanwälte und Gendarmen zu regieren; im Uevrigen ließ er die Zeit verstreichen und als sie eben so weit verstrichen war, daß etwas geschehen mußte und die Delegations wahlen vor der Thüre standen, da war eS mit seiner RegierungSweiSheit zu Ende. Er ist der Typus einer Sorte von Staatsmännern, die kaum wo anders als in Oesterreich zum Unheil des ganzen

, hoher Beamter im österreichischen Ministerium des Innern pflegte die Grafen Thun und Badeni, als dieselben noch Statthalter in Böhmen waren, die beiden Satrapen zu nennen. Die despotische Regier ungsmethode, die für so östliche Länder wie Galizien ganz ausreichen mag, hat sich für Oesterreich nicht bewährt, wie Graf Badeni erfahren mußte; auch der politische Dilettantismus des feudalen, böhmischen Graiid-Seizneurs hat zur Lösung der verworrenen Lage nicht ausgereicht; die beiden Satrapen

haben abgewiithschaftet. Nun ist es wirklich hohe Zeit, daß ein wirklicher Siaatsmann in Oesterreich das Steuer ergreift; er wild viel zu thun haben, um das gut zu machen, waS jene gesündigt haben! „Endlich'! hat man auf deutscher Seite beim Empfange der DemmissionS-Kunde ausgerufen; ein freudiges „Endlich'! soll selbst von den Lippen des zur Zeit hier weilenden Obmannes der katholischen Volkspartei Dr. Kathrein geklungen haben. Gefallen ist das Kabinet Thun, das immer mehr zu einer Gefahr herauswuchs

und brauchbaren Stoff zu thun, dessen ausgedehnteste Ver werthung der allernächsten Zukunft vorbehalten sein dürfte. Au» den kurz skizzierten angeführt«» Brifpielen dürste der freundliche Leser wieder von neuem ersehen haben, daß die Welt nicht stille steht. - «r. 1!L Ende macht und ihnen die Rechte in Oesterreich wiedergibt, die ihnen ihre Kultur, ihre Verdienste um den Staat und ihre Geschichte erworben hat. Die Demission des Kabinets Thun ist der Er folg der einigen und konsequenten Politik der deutschen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 24.06.1897
Descrizione fisica: 4
von dem Ruse nach Brod, den angeblich das deutsche Volk inOesterreich der Oppo sition entgegenstelle, ist Gegenstand einer sehr eingehenden Erörterung in der lesenswerthen Flugschrift „Deutsch- feinde in Oesterreich' *). welche soeben erschienen ist. In einem daselbst durch die,Ueberschrift „Aber das Volk will Brod!' gekennzeichneten Kapitel dieser Schrift wird der sauberen Luegergarde eine vernichren.de Abfertigung zu- theil, indem Herr Hron den unanfechtbaren Nachweis er bringt. daß das ebenso einfältige

ihres sehr bedeutenden Nahrungsmittelliedarfes einen ganz namhaften Gewinn erzielen. Oesterreich-Ungarn dagegen verkauft an das Aus- von Kar! Orte. Wien, Friedr. Schalk, Z697. land enorme Mengen von Nahrungsmitteln, es verkauft dem Auslande auch industrielle Arbeit — und bekommt dafür doch kein Geld. In den zehn Jahren von 1880 bis 1889 hat Oesterreich-Ungarn um 2540 Mill. Francs mehr Waaren an das Ausland verkauft, als von dort gekauft, hat aber dafür blos 171 Millionen Francs an Edelmetallen eingenommen

. In den sechs Jahren seit Beginn d^r Goldkäufe zur Aalutaregulirung bis 1895 betrug die Mehrausfuhr von Waaren 1871 Mill. Frcs., doch hat sich dafür blos die österreichische Goldschuld allein um 122 Millionen Gulden und um 6 Millionen Zinsenersorderniß. die gefammte Schuld beider Staaten um !'75 Millionen Gulden vermehrt. In den 16 Jahren von 18^0 bis 18:>5 wurden von Oesterreich-Ungarn an das Ausland Nahrungsmittel, industrielle Arbeit und Rohstoffe im Gesammt'.verthe von 3911 Mill. Frcs. ver kauft, dafür

es sich nach der vollauf begründeten Ueberzeugung des Verfassers der Flugschrift, warum die Völker Oesterreichs kein Brod haben. „Es drückt sie die Staatsschuld; es drückt sie das Kriegs-, Landwehr-,.Honved- und unproduktive Marine- Budget; und es drückt sie die christlichsoziale Dummheit. Diese letztere vielleicht noch am meisten.' Als eine der Hauptursachen des riesigen Anwachsens der Staatsschuld Oesterreich-Ungarns wird in der Schrift die zwecklose Kriegführung in den Jahren 1848 und 1849, 1859 und 1866. sowie

die Kriegsbereitschaft in den Jahren 1854 und 1870 bezeichnet. Die Staatsschuld vermehrte sich denn auch vom Beginne des Jahres 1848 bis Ende 1866 um 1900 Millionen Gulden, für die jetzt jährlich über 100 Millionen Gulden Zinsen an das Ausland ge zahlt werden müssen. Nebstbei wurde aber auch noch um ungefähr S00 Millionen Gulden Stäatseigenthüm veräußert, namentlich Eisenbahnen. Die Frage, wer Oesterreich-Ungarn in die zwecklosen Kriege hineingetrie ben habe, zwecklos deshalb, weil Alles, wogegen es ge kämpft

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 14
Data: 05.08.1896
Descrizione fisica: 14
mner ^5 Vierant Zum Wholen vierteljährig fl. l.6»? halbjährig fl.».!»»; ganzjährig fl. s .so. — Mit Zustellung in'» Hau» in Meraa und BozeNi Bietteljährig fl. I.SO; halbjährig fl. Z . 7.Z0. — Oesterreich»Ungarn: Mit Zusendung vierteljährig fl. : halbjährig fl. 4.— ; ganzjährig kl. ». — Einzelne Nummern 5 ' ' nach Tarif. Annahme »oa JnsertionZ-Austrägen in allen Jnseralen-Bureaus des In- und Auslande». — Itrschetnt jeden Dienstag, Donnerilag und Samitag. Nr. 94. Mittwoch, den S. August 18S6

. i.so; yaivjahrig st. kr - JnferttonSPreiS tag. Abend» >/.» Uhr. 3«. ZahlMg. Kr Ungar»? Wien, 2. August. Wer fürchtet sich vor dem schwarzen Mann? Diese dem bekannten Kinderspiel entnommene Frage kommt Einem unwillkürlich in den Sinn, wenn man an der Hand guter Informationen die Verhandlungen bezüglich des wirtschaftlichen Aus gleiches zwischen Oesterreich und Ungarn betrachtet. Der „schwarze Mann' ist das in Aussicht stehende Scheitern des Ausgleichs. So, wie die Dinge gegen wärtig liegen

- und vernunftgemäßen Theilung der Ausgaben das Scheitern des Ausgleichs unmittelbar nach sich ziehen muß, mit einem „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!' das geradezu unverschämte Verlangen Ungarns, Oesterreich solle für Ungarn mitbezahlen, zurückweist — zu hoffen wagen wir es kaum! Sollte aber unsere Befürchtung in Erfüllung gehen, so ist es Sache des österreichischen Parla ments, die Oesterreicher, die wahrhaftig für Oester reich genug Steuern zu zahlen haben, davor zu be wahren, daß sie gezwungen

des Ausgleiches hätte auch das Aus hören der Zollunion zur Folge, wer hätte dies am meisten zu beklagen? Oesterreich, dessen Industrie- Produkten der Weltmarkt offen steht, oder Ungarn, das mit seiner auf weite Entfernungen schwer ver sendbaren Ausfuhr au landwirthschafilichen Pro dukten, sonst überall von gleichfalls in erster Linie Landwirthschaft treibenden Ländern umgeben, auf Oesterreich als Absatzquelle angewiesen ist? Und noch ein Punkt ist hier zu erwägen, der trotz seiner enormen Wichtigkeit bisher

Niederganges darin, daß es in handelspolitischer Beziehung vom deutschen Reich, mit dem früher so lebhafte kommerzielle In teressen es verbanden, losgelöst und mit dem in gänzlich anderer Interessensphäre lebenden Ungarn zusammengeschweißt ist. Nun wohl! Die Gelegen» heit ist da, dieses unnatürliche Verhältniß mit einem naturgemäßen zu vertauschen! Eine Zollunion mit Oesterreich und Ungarn kann das deutsche Reich nicht eingehen, da diese eine äußerst schwere Schädi gung seiner Landwirthschaft bedeuteil

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 03.12.1897
Descrizione fisica: 16
.Mtta», «um While» »ierteljibriz fl l.gS; haSMriz fl.S.So; z-mzlShrtg fl. s.Sli. - Mit Zustellung in'» Hau» in St-ra» und «ozeu i «ierte«ährig sl l N»! h-wjjhrig fl.3 60 lgimÄSHrisS. 7.^. - Oesterreich.«»«-?»- Mit Luseudullg »i-rt-li-ihci« fl. halbtihrig fl. t.—-.-«nzj-ihri!, «, ». — «»»»-w« Stumm-ra i kr. - JnsertiauSprei» l nach Tarif. «vniihme »oa Jnsertwai-AuftrSzei, in aller, gliieroteu-Bur-auS i>?z (Zn. uaÄ iluilandii. — wichet»» jeden Dienstag, Doim-rSt-, und S-mZtag, «S-nd» s Uhr

hat noch keine österreichische Regierung genommen, wie denn keine andere mit so großem Selbstbewußtsein zum Regierungstische emporgestiegen war. Graf Badeni wurde als der große Zauberer Klingsor aus dem Osten gepriesen, der mit „starker Hand' in Oester reich Ordnung und Segen zugleich bringen werde. Er hat nur Verwirrung gestiftet und sein Sturz hat weithin regste Befriedigung uud Genugthuung erweckt. Graf Badeni wird die besten Absichten gehabt haben, seine polnische Weltanschauung aber machte ihn unfähig, in Oesterreich

das Regiment zu führen. Wie sollte der polnische Edelmann begreifen» daß die Deutschen in Böhmen keine Ruthenen sind; wie sollte er nicht selbstverständlich finden, daß die Tschechen ebenso Recht haben, wenn sie ihr Wenzels reich anstreben, wie die Polen, wenn sie singen: „Noch ist Polen nicht verloren.' Es ist die größte Thorheit, die Dinge in Oesterreich vom galizischen Standpunkte aus zu beurtheilen, es hat sich gezeigt, daß sich Graf Badeni von diesem Standpunkte niemals losmachen konnte. Er umgab

Volks- bewußtseins, das ihn mit mächtigem Ruck beseitigte. Unter den Klängen der „Wacht am Rhein' und des Arbeiterliedes wurde er zu Grabe getragen Das alte Oesterreich, welches auf eine slavisch- klenkal-seudale Grundlage hinübergedreht werden sollte, ist plötzlich wieder auf seinen alten historischen Platz zurückgestellt, zurückgesunken, wie ein Fels block, den man mit Krahnen und Hebeln bei Seite bringen möchte, der sich jedoch um seinen ange stammten Platz wehrt, immer wieder in seine alle Lage

zurücksinkt. Es war eine verkehrte Staats kunst, welche Galizien zur Hochburg, die Polen zum eigentlichen Staatsvolke Oesterreichs machen wollte. Galizien hat gewiß seinen Werth, die Polen ihre Bestimmung — aber Oesterreich zu be herrschen sind sie sicher nicht berufen. Wie sollen die Polen geeignet sein, zwischen Deutschen und Tschechen Frieden zu stiften, da sie doch den g> ößten Vortheil an dem Unfrieden zwischen den Beiden haben ? Durch diesen Unfrieden wurden die Polen der „lachende Dritte

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Pagina 1 di 14
Data: 30.08.1896
Descrizione fisica: 14
MIM tn'iH-u» tn Rera» und Bozen i Blerteljihrlg ll. t.R); halbjährig sl, » so » Zum Abholen vierteljährig fl. I.SS; haliMria fl.Z.ZU; g»njjShr!z fl. S.S0. — Mit ^ ^ p- ^-iO- Oesterreich»Ungarn: Mit Zuleadung vterteljSHriz fl. ».—! halbjahrig fl. 4,— ; . . „ach Tarif. Aunahme von Jnsntiout-Austrigen in allen Jaseraten-Bureau» deZ In- und Auslande». — Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samitag^ >ig fl, s. — «inzelue Nnmmera S kr. -SMAI-s-r-te. Nr. M. Sonntag, den 3V. August 18S6

, der hat auch das wohlbegründete Recht, über die geschäft liche Verwerthung dieses seines Geldes mitzube stimmen! Von den Aktien der österreichisch-ungarischen Bank aber sind nur ca. 1100 in ungarischen Hän den, dagegen ca. 80.000 allein in Wien unterge bracht ! Dementsprechend haben jetzt die österreichischen Kapitalisten etwa ^/i° des Einflusses auf die Lei tung der Bank, die ungarischen nur etwa V'. Wäre also jene Organisationsänderung Thatsache gewor den, so hätte mit einem Federstriche Oesterreich

, ein Siebentel auf Oesterreich l Dementsprechend würden also künftig von dem Gewinn, der aus zu neun Zehntel öster reichischem und zu einem Zehntel ungarischem Gelde erzielt wird, sechs Siebentel an Ungarn und nur ein Siebentel an Oesterreich zu zahlen sein! Kann man sich eine schreiendere Ungerechtigkeit denken? Angenommen, das Erträgniß stelle sich auf 700.000 fl., dann bekommt der österreichische Staat auf neun Zehntel Kapital 100.000 fl., also auf ein Zehntel ca. 11.000 fl., der ungarische Staat

, Oesterreich allein die ganze Schuld sofort K zurückzuzahlen, Ungarn dagegen dreißig Perzent der- , > selben in fünfzig unverzinslichen Jahresraten an Oesterreich zu ersetzen. Diese wundervolle Be stimmung wird natürlich zum Glück wirkungslos, wenn beide Staaten ihre Gewinnantheile alljährlich von der gemeinsamen Schuld abschreiben lassen. Hört das aber auf, so hat ein Augenblick des Auf Hörens des Bankprivilegiums Oesterreich den gegen wärtigen Stand der ungarischen Schuld, ca. 22.8 Millionen Gulden baar

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 15.09.1897
Descrizione fisica: 16
Volkstage in Teschen nahmen 1300 Vertrauensmänner der Deutschen Schlesiens theil. Es wurden scharfe Resolutionen gegen die Sprachen- Verordnungen und gegen den Ebenhoch'schen Schul antrag beschlossen. Von ungarischer Seite mehren sich die Stimmen, die von der ci s l eith a n i s ch en Kri s i s eine ungünstige Einwirkung auf das Verhältniß zu Ungarn befürchten. Das offiziöse Organ der un garischen Regierung, der „Nemzet', meint, es sei in Oesterreich eine Verfässungskrisis, nicht bloß

eine „Parlamentskrisis eingetreten und wirft die Frage aus, was aus der VerfaMngsmäßigkeit in Oester reich und folglich auch aus den Delegationen, der Quote, dem Zolb- und Handelsbündnisse:c. werden solle, wenn es in Oesterreich nicht gelinge, die Schwierigkeiten zu beseitigen. Des Blatt behauptet, daß dieser Zustand auf die Entwicklung der inneren ungarischen Politik selbst dann von Einfluß sein werde, wenn Ungarns konstitutionelle Selbständig keit, welche ohnehin kein Faktor angreifen könne, nicht tangiert

werden sollte Das Blatt hebt her vor, daß eS eine bedeutsame und ungünstige Aender ung der politischen Richtung wäre, wenn die Soli Merixer JeMmg. darität der Rechten in Oesterreich so massive Formen annehmen würde, daß die Rechte im Stande wäre, dem Ministerpräsidenten Grafen Badeni ihren Willen aufzuerlegen. — Im „Pester Lloyd' wird neuerdings die Gefährdung des Dualismus durch die böhmische Staatsrechtlerei wie durch die schrankenlose Obstruktion auf das nachdrücklichste betont. Als vorläufiger Ausweg

manche Sorge bereiten mag. ist aber der Einfluß der Polen auf die gesammte öster reichische Politik heutzutage ein fast unbe schränkter. Ihren Reihen entstammt der Minister des Auswärtigen Oesterreich-Ungarns, ihren Reihen entstammt auch Ministerpräsident Graf Badeni, der Ministerpräsident der cisleithanischen Hälfte der Monarchie — von den zahlreichen polnischen Ministern zu schweigen, welche die Kabinele Oester reichs seit Hohenwart und Graf Taaffe zierten, und von denen Herr v. Dunajewski der leitende

Geist des „Eisernen Ringes' älterer Prägung ge wesen ist. Antideutsch und klerikal — das ist die Signatur des Polenthums, welches in der österreichischen Geschichte in den letzten Dezennien eine so große Rolle gespielt hat, und das auch jetzt wieder sich anschickt, den Kampf gegen das Deutschthum aufzunehmen und Oesterreich zugleich die klerikale Schlinge um den Hals zu werfen. Mag auch im Augenblicke, dem eigentlichen Schau platze des nationalen Kampfes in Oesterreich ent sprechend

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 21.07.1896
Descrizione fisica: 4
Nr. 165. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt)'* Dienstag, den 21. Aul! 1896. Politische Ähren. Die letzten Wahlen in Belgien, bei welchen die Zahl der sozialdemokratischcn Stimmen in den ländlichen Wahlbezirken um 1(10.000 gestiegen ist, regen zum Nachdenken ganz insbe^ sondere auch bei uns in Oesterreich an. Man neigt hierorts zu der Ansicht, als sei die klerikale Herrschaft das sicherste Schutzmittel gegen daL Ueberwuchern sozialdemokratischer Be strebungen; man glaubt in der Förderung

niederwersend. Die Tage sind zu zählen, welche vergehen müssen, bis die Sozialdemo kratie in der belgischen Kammer die Majorität errungen haben wird. Die Entwicklung der Dinge in Belgien zeig! deutlich, daß der KlerikaliSmus nicht im Stande ist, die sozialen Gegensätze zu versöhnen, sondern daß er vielmehr dieselben verschärft und dem Klassenkampfe nicht nnr die Spitze abzu brechen nicht in der Lage ist, sondern ihm nur noch schärfere Kampfelemente zuführt. Wir in Oesterreich könnten an diesem typischen

Beispiele wahrhaftig lernen. Nicht in der Anleh nung an AnschauungSsormen einer versunkenen Zeit, nicht in der Wiederbelebung der unumschränkten Herrschaft der kirch lichen und VerwaltungShierarchie, sondern in der Durchträn kung des gesammten öffentlichen Lebens mit modernem freiem Geist und mit sozialer Anschauungsweise erblicken wir das Heil der Zukunft, auch sür uns in Oesterreich. In der Thal ist unser Bürgerthum, lrotz der rückständigen Partcisormen, in denen es sich bewegt, bereiter

in unser Oesterreich käme; wenn ersähe an dem einen Ufer die durch jahrhundcrtlange Unterdrückung ver dummte und entmannte Masse unseres Volkes, an dem an deren die Bourgeoisie, deren beste Söhne sich abwenden von dem politischen Glauben ihrer Väter und sehnsüchtig hin über blicken nach dem entgegengesetzten Ufer, von dem aus ihnen ab und zu nur einige protzige Kothpatzen an den Kopf her- überfliegen, und wenn er sähe die gemeinsamen Feinde, den Feudalismus, den KlerikalismuS und den Polizei-Absolutis mus

ich, müßte ein Lassalle han deln, wenn er heute in Oesterreich lebte.' Pariser Weltausstellung von 1900. In Paris findet in vier Jahren schon wieder eine Welt ausstellung statt, die auch wirklich eine sein wird, weil sich alle Staaten an ihr bethätigen werden. Daö war bei der Ausstellung vom 1889 nicht der Fall, denn da sie der Verherrlichung der großen Revolution von 1787 galt, hielten sich die monarchisti schen Staaten fern. Oesterreich, das zur französische» Republik stets in guten Beziehungen stand

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 21.07.1896
Descrizione fisica: 4
Nr. 165. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt)'* Dienstag, den 21. Aul! 1896. Politische Mren. Die letzten Wahlen in Belgien, bei welchen die Zahl der sozialdemokratischen Stimmen in den ländlichen Wahlbezirken um 1(10.00ä gestiegen ist, regen zum Nachdenken ganz insbe- sondere auch bei uns in Oesterreich an. Man neigt hierorts zu der Ansicht, als sei die klerikale Herrschaft das sicherste Schutzmittel gegen daL Ucberwuchern sozialdemokratischer Be strebungen; man glaubt in der Förderung

niederwersend. Die Tage sind zu zählen, welche vergehen müssen, bis die Sozialdemo kratie in der belgischen Kammer die Majorität errungen haben wird. Die Entwicklung der Dinge in Belgien zeig! deutlich, daß der KlerikaliSmus nicht im Stande ist, die sozialen Gegensätze zu versöhnen, sondern daß er vielmehr dieselben verschärft und dem Klassenkampfe nicht nnr die Spitze abzu brechen nicht in der Lage ist, sondern ihm nur noch schärfere Kampfelemente zuführt. Wir in Oesterreich könnten an diesem typischen

Beispiele wahrhaftig lernen. Nicht in der Anleh nung an AnschauungSformen einer versunkenen Zeit, nicht in der Wiederbelebung der unumschränkten Herrschaft der kirch lichen und VerwaltungShierarchie, sondern in der Durchträn kung des gesammten öffentlichen Lebens mit modernem freiem Geist und mit sozialer Anschauungsweise erblicken wir das Heil der Zukunft, auch sür uns in Oesterreich. In der Thal ist unser Bürgerthum, lrotz der rückständigen Partcijormen, in denen es sich bewegt, bereiter

in unser Oesterreich käme; wenn ersähe an dem einen Ufer die durch jahrhundcrtlange Unterdrückung ver dummte und entmannte Masse unseres Volkes, an dem an deren die Bourgeoisie, deren beste Söhne sich abwenden von dem politischen Glauben ihrer Väter und sehnsüchtig hin über blicken nach dem entgegengesetzten Ufer, von dem aus ihnen ab und zu nur einige protzige Kothpatzen an den Kopf her- überfliegen, und wenn er sähe die gemeinsamen Feinde, den Feudalismus, den KlerikalismuS und den Polizei-Absolutis mus

ein Lassalle han deln, wenn er heute in Oesterreich lebte.' Pariser Weltausstellung von 1900. In Paris findet in vier Jahren schon wieder eine Welt ausstellung statt, die auch wirklich eine sein wird, weil sich alle Staaten an ihr betheiligen werden. Daö war bei der Ausstellung vom 1889 nicht der Fall, denn da sie der Verherrlichung der großen Revolution von 1787 galt, hielten sich die monarchisti schen Staaten fern. Oesterreich, das zur französische» Republik stets in guten Beziehungen stand

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 06.08.1897
Descrizione fisica: 4
an alle nichtdeutschen Idiome zu gewinnen. Sei einmal die fak tische deutsche Staatssprache auch die 'gesetzliche, so ist das liberalste Sprachengesetz für Oesterreich erst möglich ge worden. Der Aufsatz bemerkt dann weiter, Graf Badeni denke durchaus nicht an einen Rücktritt; er habe sich vielmehr noch eine recht weite Perspektive eröffnet. Er habe näm lich den Polenklub, der sich eine Zeit lang von ihm ab gewendet habe, wieder vollständig für sich zurückgewonnen und diese Thatsache ermögliche

in Oesterreich ist wieder Herr der Lage und kann wieder seinem eigenen Naturell folgen. Hier ist wohl wieder der Wunsch der,Vater der Ge danken; glaublich ist es allerdings, daß Badeni seinem eigenen Naturell am liebsten folgen möchte; aber zu agen, er sei wieder Herr der Lage, ist abermals ver richt, wie die Sprachenverordnungen. Nach dem Brocken, den man jetzt mit der deutschen Staatssprache ins Wasser wirst, könnten vorschnell nur ganz unvorsichtige deutsche Karpfen schnappen; jedenfalls

, wie Oesterreich zu regieren wäre, um aus den unaufhörlichen Nationali tätenwirren herauszukommen. Was wir in Oesterreich brauchen, ist dieAntonomie der Nationalitäten, und demgemäß die Schaffung solcher Verwaltungsdepar tements, die ein möglichst einsprachiges Gebiet umsahen. Wofür man sich aber in Oesterreich begeistert, und was man hier als „Autonolme' ausgibt, das ist etwas ganz anderes: Die Zlutonomie der Länder. Die böhmische Frage wäre bald gelöst, wenn man dem tschechischen Gebiet und dem deutschen

in Oesterreich die Unterjochung durch ein anderes fürchten muß. Das ist aber nur möglich, wenn man die Reibungsfläche ver mindert, das heißt: jeder Nationalität volles Selbstver waltungsrecht verleiht. Ausland, Zollkrieg oder nicht? Von der deutschen Presse wird die Kündigung des deutsch-englischen Handelsvertrages sehr verschieden beurtheilt. Manche Journale hoffen auf das Zustandekommen eines neuen Vertrags für längere Zeit, andere haben bereits einen dentschenglischen Zollkrieg vor Augen. Die „Rheinisch

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Volksblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 03.04.1901
Descrizione fisica: 12
erblicken. Wir leben in Oesterreich! Wegen Gefähr dung der öffentlichen Ruhe wurden im vergange nen Sommer zwei lutherische „Gottesmänner' durch die Bezirkshauptmannschast über die Landesgrenze gewiesen. Wie nun das lutherische Landesconsistorium in Dresden amtlich erfährt, ist durch Vermittlung der preußischen Gesandschaft in Wien die behörd liche Ausweisung der beiden Hetzpastoren außer Kraft gesetzt worden. Also sie dürfen wieder kommen um für Los von Rom und Los von Oesterreich zu arbeiten

. Oesterreich bleibt das Heimatland der Un begreiflichkeiten. - ' Zugeständnisse an die Czechen seien gemacht, das warder langen Rede kurzer Sinn, die Minister präsident Dr. v. Körber an die Vorstandsmitglieder der deutschen Volkspartei am 27. d. in einer Con- serenz gehalten hat. Die Zugeständnisse an die Czechen beziehen sich aus den neuen Ausbau der czechischen Technik in Brünn und eine Action, welche dem czechischen Mittelschulwesen zugute kommen soll. Daneben freilich soll eine Action sür das deusche

Mittelschulwesen gleichen Schritt halten. Auf diese Mittheilung des Ministerpräsidenten hin erklärte sich die Mehrheit der deutschen Volkspartei für die Vornahme der Delegationswahlen vor Ostern. Uns liegt es meilenweit ferne, über culturelle Zuge ständnisse an unsere Brudernationen in Oesterreich ein Wort des Tadels zu sagen, fragen aber möchten wir, was wohl gesagt, gezetert und geschrieben worden wäre, wenn sich etwa der Centrumsclub nach gleichen Eröffnungen Dr. v. Körbers so will fährig gezeigt hätte

. Man sieht, gewissen Exi stenzen wächst der Appetit unterm Essen. Die Entrüstung unserer Stalldeutschen über die sittlichen Fehltritte vereinzelter katholischer Priester sollte doch nicht gar so laut nach außen treten, da ja in ihrem Innern Heller Jubel darüber herrschen muss, dass es eben Priester aus schiefer Ebene gibt. Wo würden denn die Apostaten Wolf, Schönerer und Genossen ihre „geistlichen' Mitarbeiter an der Los von Rom- und Los von Oesterreich- Hetze herbeiziehen, wenn es eben nicht Geistliche

zusammenzuschließen, da sie in der jetzigen Zeit von besonders großer Bedeutung seien. Möge der Appell aus kaiserlichem Munde nicht auf unfruchtbaren Boden fallen! ' Der katholische Schulverein in Oesterreich weist gegenwärtig die erfreuliche Anzahl von 40.000 Mitgliedern auf, was ein Anwachsen gegen über dem sogenannten Deutschen Schulvereine mit seinen vielen verjudeten oder doch verjüdelten Orts gruppen bedeutet. Dass die Gegner katholischer Schulen und katholisch erzogener Jugend das Wachsthum

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Volksblatt
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Pagina 1 di 17
Data: 21.12.1895
Descrizione fisica: 17
Für Gott, Kaiser und Vaterland! Gratis-Beilagen: „Sonntagsblumen', „Tiroler Landw. Blätter' und Merarischer Anzeiger.' Erscheint jeden Mittwoch und SamStag früh. — Pränumeration sür Bozen halbjährigst. l.SO; ganzjährig fl. S.S0. — Francs per Post für Oesterreich-Ungarn halbjährig st. S.so ganziährig fl. S.—; für Deutschland ganzjähr. M. 1».—; — für die übrigen Länder des Weltpostvereins ganzjähr. Fr. 18.—. — Einzelne Rummern 10 kr. — Unversiegelte Reklamationen sind portofrei. — Briefe

ein neuer Jahrgang und werden daher die werthen Abonnenten höflichst ersucht, ihr Abonnement rechtzeitig zu erneuern, da mit in der Zustellung unseres Blattes knne Verzögerung eintrete. Abonnementspreise für Bozen: für Oesterreich-Ungarn: ganzjährig fl. 3.80 ganzjährig fl. 5.— halbjährig fl. 1.90 halbjährig fl. 2.50 vierteljähr. fl. 1.— vierteljähr. fl. Nllmmijlration iles „Tir. Aolksbl.' Wieder ein „eiserner' Griff der „unglücklichen' Hand. Einer sechsgliedrigen Deputation der Ruthenen wurde von Graf

Gefühle von der Dynastie loszureißen. So leicht geht das freilich nicht, aber die Wühlarbeit ist.im vollen Gange: In Ungarn die Katholische Vol!sx?ctei -- ein Feind deS Thrones; bei uns das christliche- Volk — ein Feind des Thrones; die kaisertreuen Südslaven und Ruthenen — Feinde des Thrones! Freunde des Thrones dagegen sind angeblich jene Ungarn, die ihrem Kossuth den Schmutz von den Stiefeln lecken; jene Polen, die den Anschluß an Oesterreich mit Trauerfesten begehen; jene Judenliberalen

Deutschen, und jetzt wieder die Ruthenen. Darf es auf diesem Wege noch weitere Schritte geben? Wer österreichisch und kaisertreu denkt und fühlt — und so fühlt jeder österreichische Katholik — muß weiteres Unglück zu verhüten trachten!' Der Kampf gegen den Liberalismus. Die christlich-soziale Bewegung in Oesterreich ist die Bewegung oder der Kampf gegen den Liberalismus und dessen soziale und wirthschaftliche Folgekrankheiten. Dieser Kampf ist eigentlich so alt wie der Liberalismus

selbst, denn es hat Gott sei Dank immer Männer ge geben, welche das Verderbliche dieser in ihrem innersten Wesen antichristlichen Richtung erkannt haben. Die Ent stehung des Liberalismus knüpft bekanntlich an die französische Revolution des vorigen Jahrhunderts an, in Oesterreich gelangte der Liberalismus zur unbe schränkten Herrschaft in den Sechzigerjahren. Dürfen wir ihn in politischer Beziehung theoretisch als über wunden bezeichnen, so schließt das nicht aus, daß er in der Praxis nock bedenkliche

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 8
Data: 31.12.1895
Descrizione fisica: 8
sich auch aus dein Gebiete der auswärtigen Politik bewährt. In der jüngsten Orientkrisis sei Deutschland stets einig mit Oesterreich-Ungarn vorgegangen und habe dessen Schritte bei der von Oesterreich-Ungarn angeregten Action der europäischen Mächte unterstützt. Das Blatt begrüßt den Fürsten Hohenlohe als Vertreter des Reiches, welches mit Oesterreich Ungarn seit Jahren im Bunde des Friedens vereinigt ist. Auch die „Neue Fr. Pr.' betont die bundestrene Haltung des Fürsten Hohenlohe in der Orientkrise. Er sei

bei seiner be währten Besonnenheit der rechte Mann, um zwischen Oesterreich-Ungarn und Russland loyal zu rermitteln und die Pforte im Sinne der Erhaltung dcS Friedens zu beeinflussen. Fürst Hohenlohe werde hier die auf richtigste Geneigtheit finden, sich vertrauensvoll auf die vermittelnde Politik Deutschlands zu stützen, deren FriedenSzwecke im Orient nicht dem leisesten Zweisel Unterlängen. Als bewährter Freund Oesterreich-Ungarns sei Fürst Hohenlohe in Wien willkommen. Der „Pester Lloyd' führt ane

der Ihren auf, und als sie entschieden Antwort begehrte, da konnte man ihr die Wahrheit nicht länger verschweigen. Sie sagte nichts, aber es zuckte über ihr ganzes Gesicht, das erschrecklich blass geworden war. Man musste sie allein lassen, sie lag zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn von An sang an durch alle Stadien der OrientkrisiS hindurch bezüglich der Ziele nnd Mittel volle Harmonie bestand. Die Politik des Fürsten Hohenlohe ist getreu den In tentionen seines Herrschers, eine loyale und durchsichtig klare

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Meraner Zeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 20.06.1897
Descrizione fisica: 16
, daß ein ungewöhnlich ernster Grund unsere heutige Zusammenkunft veranlaßt. Und In der That, meine Herren, ein Anlaß führt uns zusammen wie er seit Menschengedenken gleich enist, gleich gewichtig, für uns Deutsche in Oesterreich nicht vorlag. Durch alle deutschen Gauen, soweit die deutsche Zunge klingt, gieng in den letzten Wochen eine tiefe, eine schmerz liche Bewegung! Eine Krise ohne gleichen erschüttert mächtig den Staat! Das deutsche Volk fühlt, daß es an einem historischen Wendepunkte ankam

, daß eine folgenschwere, für lange Zeit giltigc Entscheidung in dem alten Kampfe zwischen Deutschen und Slaven in Oesterreich bevorsteht. Meine Herren! Kaum ein Vierteljahr verfloß, seit der neue Reichsrath in Wien zusammentrat, ein Parlament, gewählt auf Grund einer neuen Wahlordnung, die breiten Volksschichten bisher entbehrte politische Rechte gewährt. Mit welch' schönen Hoffnungen blickte ganz Oesterreich auf das neue Haus! Eingreifende wirthschaftliche und sozialpolitische Reformen auf allen Gebieten glaubte

in Böhmen wohnenden Volksstämmen, die man in ihrer Gesammtheit die „böhmische Frage' nennt, und auch die böhmische Frage ist wieder nur eine lokale, wenn auch die wichtigste Erscheinungsform jener Nationalität? n- fra ge, die unser polyglottes, ethnographisch bunt zusammen gewürfeltes Oesterreich nicht zur Ruhe kommen läßt und in einen Schauplatz nimmerendender innerer Kämpfe verwandelt. Die größte Frau, die je auf einem Throne saß, die unvergeßliche Kaiserin Maria Theresia, hat die bis dahin nur lose

: „Die Gleichberechtigung aller landesüblichen Sprachen in Schule, Amt und öffentlichem Leben wird vomStaate anerkannt.' In diesem vieldeutigen Satze steckt der unselige Ursprung des Sprachen streites, der seit dreißig Jahren in Oesterreich nicht mehr verstummte und der sich heute zu einer unerhörten gefähr lichen Staatskrise zugespitzt hat. Die deutschen Schöpfer der Staatsgrundgesetze begiengen den schweren Fehler, das unentbehrliche Au s fü h r u u gs g e s etz zur akademischen

ein, als die iiber ausdrückliche» Wunsch der Krone eingeleiteten Verhandlungen zwischen den Führer»! der böhmischen Landtagsparteien zu einem Friedensschlüsse führten, der in den Wiener Pnnktationen vom 19. Januar 189V seinen Ausdruck fand. Ganz Oesterreich athmete er leichtert auf, als die Kunde von diesem Ausgleich in die Oeffentlichkeit drang; man glaubte am Beginn einer neuen Periode friedlicher innerer Entwicklung zu stehen und baute die schönsten Hoffnungen auf das wetteifernde Zusammen wirken der beiden

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 08.09.1897
Descrizione fisica: 16
-Fortschrittlichen gebraucht wird. Sollten sich aber die Verhältnisse ändern, die Deutschen die Oberhand gewinnen (wie es für Oesterreich sehr nöthig wäre!), dann soll das Pro visorium aushören, damit die Tschechen seinerzeit coa amorc Obstruktion treiben können. Dieses Ansinnen reiht sich in seinem unverhüllten Egois mus und der offen zur Schau getragenen niedrigen Gesinnung würdig dem Verlangen an, „daß die wichtigsten Beamtenstellen mit Tschechen besetzt würden und daß der zukünftige Landsmann-Minister

absolute Ma jorität „stützen' können. Gleichzeitig ersieht man aus dieser ziffermäßigen Zusammenstellung die un leugbare Thatsache, daß es keine Sprachenzwangs verordnungen und kein Polenregiment in Oesterreich geben könnte,wenn die Klerikalen sich ihrer Pflichten als Deutsche bewußt wären und sich auf die Seite ihres Volkes gestellt hätten. Der Abschluß der Unterhandlung zwischen dem K?mit6 der Rechten und dem Grafen Badeni ist am 3. dS. nach Austausch einiger Aufllärungen zwischen der katholischen

von der Staatsverwaltung übernommen wird. Endlich soll in den nächstjährigen Etat der Kredit für eine tschechische technische Hoch schule und Universität in Mähren eingestellt werden. In der letzten „Politischen Wochenschau' des „Berl. Tgbl.' finden mir folgende auf Oesterreich bezügliche, beachtenswerthe Zeilen: die Rückwirkung der inneren Politischen Entwicklung Oesterreichs auf die M a ch tv erh ä l t n i s s e der Gesammtmonarchie wird sich auf die Dauer nicht vertuschen lassen, und so kann Oester reich-Ungarn

nur auf das Schärfste mißbilligen, und so sehr wir ein Interesse daran haben, den deutschen Volksstamm in Oesterreich nicht zu einer Heloten stellung herabgedrückt zu sehen, so sehr müssen wir auch dagegen Einspruch erheben, die deutsch- thümelnden Frondeure vom Schlage Schönerer sich auf Kaiser Wilhelm und den Fürsten Bismarck als auf ihre Schutzheiligen berufen zu sehen. Diese Politiker kompromittieren in den Augen der maßgebenden Faktoren Deutsch lands das deutsche Interesse in Oesterreich und von ihnen mag

eine Verbesserung seiner Beziehungen zu Frankreich anstrebt. Haben doch auch Deutsch land und Oesterreich-Ungarn ihre Annäherung an Rußland gesucht und gefunden. Der bekannte Jnkognitobesuch des Kronprinzen von Italien und seiner jungen Gemahlin beim Präsidenten Faure in Paris, auf der Durchreise zum Jubiläum der Königin Viktoria von England, sollte diese An näherung Italiens an Frankreich anbahnen. Doch hat die verleumderische Beleidigung des italienischen Offizierkorps durch den Prinzen Henri von Orleans

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 28.10.1896
Descrizione fisica: 12
und wahr — mögen auch verstaubte HofrathSperrücken vor Schreck über solches Unterfangen in die krampfhaftesten Zuckungen verfallen! Wie steht es mit Oesterreich-Ungarn? Nach außen hin gut! Der Friedensdreibund hat seines AmteS in vorzüglicher Weise gewaltet; eS ist, be> sonders seitdem Graf Goluchowski sich in der Orient frage von der englischen Leitleine befreit hat, kein Zweifel daran, daß dies auch weiter der Fall sein wird. Aber im Innern? Woran laboriert denn Oesterreich seit so langer Zeit

Recht: Unter deutscher Leitung blühte Oesterreich empor, unter slavischer Leitung verkommt eS! Ja wohl, wir sprechen dieses Wort offen aus, und wir werden eS beweisen. Blickt auf Böhmen und Mähren, Graf Badeni! WaS sieht Euer Auge? Eine czechische Nebermacht, gerüstet und bereit, den >?ampf, der schon die gewaltsame Unterdrückung »eutschen Wesens, deutscher Art und Sitte überall da gezeitigt ha!, wo die Deutschen sich in der Mino rität befanden, nun auch in die rein deutschen Be zirke zu tragen

Beistand angedeihen läßt! Treibt eS nicht zu weit, Graf Badeni! Sollen immer mehr Augen guter Oesterreich?? sich nach dem Land innerhalb der schwarz-weiß-rothen Grenz pfähle richten ? Man täusche sich doch darüber nicht. Slavisieren lassen sich die Deutschen Böhmens nicht, lieber ziehen sie dahin, wo deutsches Wesen und deutsche Art gilt, wo ihr Stamm der herrschende ist. wo man sie mit offenen Armen aufnimmt! Ge hört denn soviel dazu, um dem Vaterlande so viele Tausende fleißiger und tüchtiger Bürger

zu er halten? WaS verlangen sie denn? Beistand? Nicht doch! Auf solchen zu hoffen, haben sie längst ver lernt. Nur Gerechtigkeit wollen sie, gleiche Verthei- lung von Licht und Wind für den ihnen aufge zwungenen Kampf, dann werden wir Deutsche mit unseren Gegnern schon allein fertig! Diese Gerech tigkeit fordern wir, nicht nur aus Gründen der Moral, sondern auch aus denen des StaatSinteresseS. Oesterreich wird ein deutsches, von deutschem Geist durchdrungenes und geleitetes Land

sein, oder eS wird nicht sein, eS wird verfallen und zerfallen! Denkt an des klugen Staatsmannes Talleyrand Wort, Graf Badeni, daß Oesterreich einer Artischocke gleiche, die Blatt für Blatt verspeist werden müsse! Schon fehlt hier ein Blatt und dort ein Blatt! Soll auch der Kern ausgebrochen werden? Wir sprechen unerschrocken ein offenes, ehrliches Manneswort, Graf Badeni; wir bitten um eine ebenso offene, ehrliche Antwort! - !,> ' 1 !> Kar keinen Dichter . . .! Ein Märchen, was keines ist. Bon Catulle NendÄs. (Nachdruck verboten

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Lienzer Zeitung
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Pagina 1 di 26
Data: 07.11.1896
Descrizione fisica: 26
: „Unterhaltungsblätter für den hauslichen Kreis' und „Gemeinnützige Mittheilungen'. Nr. 31 Aenz, Samstag den 7. November 189« Politische Uebersicht. Oesterreich-Ungarn. Die deutschliberale Partei, die während langer Jahre nichts als schöne Ver sprechungen und Worte für das deutsche Volk gehabt und allen dasselbe bedrückenden Regierungen willfährige Heerfolge geleistet hat, nur um die Eigenschaft einer „regierungs fähigen' Partei zu bewahren, entdeckt nun, je näher dem Ende der Reichsrathsperiode

, ihr volksfreundliches Herz. Es handelt sich, den bethörten Wählern, die sich schon so oft von einem schönen Programm bestechen ließen, neuerdings Sand in die Augen zu streuen, um die lieben, theuren, diätenreichen Mandate auch für das neue Abgeordnetenhaus zu retten. Sind diese einmal in Sicherheit, so kann ja das alte Spiel unter einem neuen Parteinamen wieder beginnen; der steifge wordene Nacken wird wieder weich und die bescheidenen Forderungen des deutschen Volkes in Oesterreich werden wieder zurückgestellt

in der dritten Lesung des Finanzge setzes freigegeben werde und daß alle Mit glieder gegen die P o st Cilli zu stimmen haben. Die deutschböhmischen Ab geordneten waren mit diesem Beschlusse nicht zufrieden und vertraten den Antrag: „In Erwägung des Umstandes, daß die vom Ca- binet Badeni seit dem Regierungsantritte des selben in nationalen und politischen Fragen eingehaltene Politik nicht den berechtigten Forderungen der übergroßen Mehrheit des deutschen Volkes in Oesterreich entspricht, so wie in fernerer

Schritte vorzubehalten. Bald dürfte wohl die vollständige A u f - löfung der einst mächtigen, durch 1 8 Jahre herrschenden Partei in Oesterreich, der deutsch- liberalen Partei, erfolgen. Stück für Stück bröckelt ab. Zerfall in Oesterreich, wäh rend der Liberalismus in Ungaru einen über alle Erwartungen glänzenden Sieg erfocht. Der Budget- Ausschuß hat mit 25 gegen 9 Stimmen den Dispositions-Fonds angenommen. Im Bndgetanss chnsse stimmten gegen den Dispositionsfonds die Jung- czechen, die Deutsch

die österreichischen Zeitungen die Sache mit den ihrer nationalen nnd parteilichen Stellung entsprechenden Aeußerungen. Die „N. F. Pr.' will wissen, daß Oesterreich Ende der Sieb ziger Jahre vo» einem Kriege seitens Ruß lands bedroht war und nur durch die abweh rende Haltung Deutschlands verschont blieb. Man meint, daß die Geschichte eine neuer liche Entfremdung zwischen Kaiser Wilhelm und Bismarck zur Folge haben werde. Aus dem Vatikan. Das nächste päpstliche K o n s i st o - rinm findet

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