und wahr — mögen auch verstaubte HofrathSperrücken vor Schreck über solches Unterfangen in die krampfhaftesten Zuckungen verfallen! Wie steht es mit Oesterreich-Ungarn? Nach außen hin gut! Der Friedensdreibund hat seines AmteS in vorzüglicher Weise gewaltet; eS ist, be> sonders seitdem Graf Goluchowski sich in der Orient frage von der englischen Leitleine befreit hat, kein Zweifel daran, daß dies auch weiter der Fall sein wird. Aber im Innern? Woran laboriert denn Oesterreich seit so langer Zeit
Recht: Unter deutscher Leitung blühte Oesterreich empor, unter slavischer Leitung verkommt eS! Ja wohl, wir sprechen dieses Wort offen aus, und wir werden eS beweisen. Blickt auf Böhmen und Mähren, Graf Badeni! WaS sieht Euer Auge? Eine czechische Nebermacht, gerüstet und bereit, den >?ampf, der schon die gewaltsame Unterdrückung »eutschen Wesens, deutscher Art und Sitte überall da gezeitigt ha!, wo die Deutschen sich in der Mino rität befanden, nun auch in die rein deutschen Be zirke zu tragen
Beistand angedeihen läßt! Treibt eS nicht zu weit, Graf Badeni! Sollen immer mehr Augen guter Oesterreich?? sich nach dem Land innerhalb der schwarz-weiß-rothen Grenz pfähle richten ? Man täusche sich doch darüber nicht. Slavisieren lassen sich die Deutschen Böhmens nicht, lieber ziehen sie dahin, wo deutsches Wesen und deutsche Art gilt, wo ihr Stamm der herrschende ist. wo man sie mit offenen Armen aufnimmt! Ge hört denn soviel dazu, um dem Vaterlande so viele Tausende fleißiger und tüchtiger Bürger
zu er halten? WaS verlangen sie denn? Beistand? Nicht doch! Auf solchen zu hoffen, haben sie längst ver lernt. Nur Gerechtigkeit wollen sie, gleiche Verthei- lung von Licht und Wind für den ihnen aufge zwungenen Kampf, dann werden wir Deutsche mit unseren Gegnern schon allein fertig! Diese Gerech tigkeit fordern wir, nicht nur aus Gründen der Moral, sondern auch aus denen des StaatSinteresseS. Oesterreich wird ein deutsches, von deutschem Geist durchdrungenes und geleitetes Land
sein, oder eS wird nicht sein, eS wird verfallen und zerfallen! Denkt an des klugen Staatsmannes Talleyrand Wort, Graf Badeni, daß Oesterreich einer Artischocke gleiche, die Blatt für Blatt verspeist werden müsse! Schon fehlt hier ein Blatt und dort ein Blatt! Soll auch der Kern ausgebrochen werden? Wir sprechen unerschrocken ein offenes, ehrliches Manneswort, Graf Badeni; wir bitten um eine ebenso offene, ehrliche Antwort! - !,> ' 1 !> Kar keinen Dichter . . .! Ein Märchen, was keines ist. Bon Catulle NendÄs. (Nachdruck verboten