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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 21.05.1898
Descrizione fisica: 10
. — ÄÜe Zusendungen find frankirt an die AdministraNoa der „Tiroler t'aud Leitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Händler',ftcn nicht zurückqestellt. Otfene Neklamaftonen find ponofrei — Korre>Ä<»N-e«ße« «erde.- dqvkevt <mu n 'tnnen und eventuell auch hoaorirt- Vs 31 JUbmnieniratfi iverdeil \tkm\ aitQEiinmmeiL Zu verschiedenen Malen haben wir schon Ab handlungen über den Oesterreich so schwer schädi genden Ausgleich mit Ungarn an dieser Stelle ver öffentlicht

und lassen nun heute nochmals eine solche über den gleichen Gegenstand folgen, weil dieselbe sich äußerst eingehend und bestimmt über den Aus gleich äußert und, von sachkundiger Hand verfaßt, dazu beitragen dürste, selbst in weitesten Kreisen das nöthige Verständniß für diese wichtige Staatsange legenheit zu verbreiten. Der sogenannte Ausgleich mit Ungarn besteht seit 30 Jahren und wurde in der Weise eingeführt, daß zu den beiden Reichshälften — Oesterreich und Ungarn — gemeinsame Auslagen für das gemein

same Heer und für die gemeinsame diplo matische Vertretung, welche zusammen alljähr lich etwa 150 Mill. Gulden betrugen, die öster reichische Reichshälfte 70 Prozent, die ungarische Reichshälfte aber nur 30 Prozent zu bezahlen hat, also Oesterreich (mit Berücksichtigung des sogenannten, wegen der Militärgrenze aufgestellten „Präzipuums") jährlich etwa 102 Millionen Gulden, die ungarische Reichshälfte aber jährlich nur etwa 48 Millionen Gulden, so daß wir Oester reich er (Zisleithanier

) also zu den gemeinsamen Ausgaben allein jährlich um etwa 54 Millionen mehr zahlen, als die Länder der ungarischen Krone, oder kurz Ungarn (Trunsleithanien). Die Quote (der Schlüssel) zur Auftheilung der gemeinsamen Ausgaben wurde also mit 70 zu 30 bestimmt. Entspricht diese Bestimmung aber den Anforderungen der Gerechtigkeit? Nein! Versucht man die Auftheilung nach der Einwohnerzahl, die für die Gesammtmonarchie Oesterreich-Ungarn (ohne die Okkupationsländer Bos nien und Herzegowina) rund 42 Mill. Einwohner beträgt

, so entfallen davon auf Oesterreich 24% Mil lionen, also 58 Prozent, auf Ungarn (ohne Bosnien und Herzegowina) 17% Millionen Einwohner, also 42 Prozent. Würde man der Ausgaben-Auftheilung also diese Verhältnißzahlen zu Grunde legen, so entfielen von den gemeinsamen Ausgaben auf Oesterreich nur 58 Prozent, also (mit Berücksichtigung des „Prä zipuums") rund 85 Millionen Gulden, auf Ungarn aber 42 Prozent, also (mit Berücksichtigung des „Präzipuums") rund 65 Millionen Gulden, und es würde Oesterreich schon

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Unterinntaler Bote
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Pagina 1 di 8
Data: 16.08.1901
Descrizione fisica: 8
befolgten Vertragssystem. . . . Gerade Oe st erreich-Ungarn ist es vor allem, gegen dessen wirtschaftliches Interesse der deutsche Tarif- Entwurf in erster Reihe gerichtet ist. Rach dem Verkehrsdaten des Handelministeriums be trug die Einfuhr des deutschen Reiches nach Oesterreich-Un garn in den drei Jahren 1898, 1899 und 1900 im Jahres durchschnitt 598,847.000 Kronen, dagegen betrug die Aus fuhr Oesterreich - Ungarn nach Deutschland 871,780.000 Kronen; es verbleibt somit eine active Handelsbilanz

zu Gunsten unserer Monarchie von 272.883,000 Kronen; das ist, niit dieser nicht unbeträchtlichen Summe führt Oesterreich- Ungarn mehr Werthe nach Deutschland aus, als das deutsche Reich nach Oesterreich und Ungarn einführt. Die Hauptwarengruppen, die diese active Handels bilanz zwischen dem deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn verursachen, sind: Getreide, Mehl, Malz, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Pflanzen, Zug- und Schlachtvieh, andere Thiere und thierische Products, sowie Holz und Kohlen

. Diese Warengruppen allein geben einen Ueberschuss zu Gunsten Oesterreich-Ungarns von 420,628.000 Kronen, also nahe das Doppelte des Ueberschusses des Gesammiverkehres. Daraus kann jeder ersehen, welches Gewicht Oesterreich- Ungarn auf den Verkehr der erwähnten Warengruppen zu legen hat, und diese Warengruppen sind ausschließlich Gruppen der Land- und Forstwirtschaft. Ohne die Entwicklungsgeschichte des gegenwärtig gelten den Handelsvertrages Oesterreich-Ungarns mit dem deutschen Reiche zu kennen, müsste

jeder, der diesen Wagenverkehr vor sich sieht, genau sagen, dass Oesterreich-Ungarn auf den Vertragsverhältnis mit dem deutschen Reiche eingehen kann, wenn die Ausfuhr land- und forstwirtschaftlicher Producte gesichert ist. Trifft dieses nicht zu, dann schwindet der Hauptgrund für einen Tarifvertrag mit Deutschland, dann beabsichtigt eben das deutsche Reich die ernstliche Aus schließung unseres Hauptverkehres und haben wir für die leichtere Einfuhr deutschen Provenienzen nach Oesterreich- Ungarn keine Gegenconceffionen

zu machen. . . . Der eingangs erwähnte Fachmann bringt dann eine Menge Beispiele für seine Behauptungen, ferner statistische Daten für die Aus- und Einfuhr in Jndustrie-Producten und kommt dann zu folgendem Schluffe: Im großen Ganzen ist der Tarif-Entwurf für die In dustrie Oesterreich-Ungarns nicht so gefährlich und könnte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 28.02.1902
Descrizione fisica: 16
und sie zufrieden zu stellen. Sein Rathgeber war dabei der Minister Ben st, der Oesterreich mehr geschadet hat als der unglückliche Krieg vorn Jahre 1866. Dieses Uebereinkommen zwischen Oesterreich und Ungarn wird der „österreichisch-ungarische Ausgleich" ge nannt, weil sich dabei die zwei streitenden Theile verglichen habeil. Durch diesen Ausgleich hat Ungarn die ersehnte Selbständigkeit zum großen Theil erlangt. Unsere Monarchie wurde nänilich im Jahre 1867 in zwei Staaten getheilt, in Oesterreich und Ungarn

, in Ungarn recht hohe Steuern getrieben werden, dass diesseits der Leitha, bei uns, das beste Einvernehmen Nlit der Kirche herrscht, jenseits aber der Cultur- kanipf brennt und ähnliches nlehr. So sind Oesterreich und Ungarn zweiStaaten, sie bilden aber dennoch zusammen eineMonarchie, nicht bloß deshalb, weil beide Staaten von einem Herrscher regiert werden (der bei ulls Kaiser, drüben aber König heißt), sondern rveil sie nach außen gegenüber den anderen Mächten als ein einziges Reich, als Oesterreich

-Ungarn auftreten. Oesterreich und Ungarn hat jedes einen eigenen Ministerpräsidenten, aber mitsammen haben sie nur einen Minister des Aeußern, der die Ver handlungen mit den auswärtigen Reichen zu führen hat; Oesterreich-Ungarn zusammen hat einen Kriegsminister und für die gemeinsamen Aus lagen auch einen Reichsfinanz min ist er. Die auswärtigen Reiche, z. B. Deutschland, Italien, Frank reich haben es also nicht mit Oesterreich, auch nicht mit Ungarn, sondern mit der österreichisch-ungarischen

Monarchie zu thun, so im Frieden, so im Krieg. Gienge der Frieden in die Brüche und käme es zum Krieg, er würde von der einheitlichen Gesammt- monarchie, nicht von einem der beiden Staaten geführt. Noch in einer anderen Hinsicht silld beide Stckaten nach allsten hin Eines, und darauf machen wir die Leser ganz besonders aufmerksam: Oesterreich- Urlgarn bilden ein gemeinsames Zollgebiet. Was will dies sagen? — Dies will sagen, dass die Zölle für beide Staatsgebiete, für ganz Oesterreich- Ungarn

die gleichen sind. Ob eine Kuh, ein Stier rc. in Oesterreich oder in Ungarn eingeführt wird, ist für den Einfuhrzoll ganz gleich. Wird in Oester reich Weizen eingeführt, muss für den Metercentner 1 fl. 50 kr. gezahlt werden, ebensoviel in Ungarn; werden Erbsen eingeführt, muss bei uns 1 fl. Zoll gezahlt werden, ebensoviel in Ungarn. Für einen Stier sind 4 fl. zu zahlen, gleich, ob er in Cis- oder Transleithanien eingeführt wird. So hat die öster reichisch-ungarische Monarchie einen gemeinsamen autonomen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 18.11.1899
Descrizione fisica: 18
. Der österreichisch-ungarische Ausgleich ist bekanntlich seitens des Ministeriums Thun auf Grund des §14 persektionirt worden. Wenigstens zum grüßen Theile. Ein Gesetz, das Ueberweisungsgesetz, ist unerledigt geblieben. Dasselbe soll nun aus parlamentarischem Wege erlediget werden und damit dürste es zweifel los seine großen Schwierigkeiten haben. Bevor dieses Gesetz im Abgeordnetenhause, nämlich in Ver handlung gezogen werden kann, muß die Quoten frage, die Frage, wie viel Oesterreich und wie viel Ungarn

und vorgelegt. 1. Die österreichischen Quotenschlüssel. Brutto-Einnahmen an direkten und indirekten Abgaben- fl886 bis 1897.) Oesterreich 4935 8 Millionen Ungarn 3199 8 „ Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von . . . 60 92 Perzent Für Ungarn von . . . 39.08 „ Rach einer weiteren Tabelle wären aus den oben angeführten Bruttoziffern der direkten und indirekten Abgaben auszuscheiden: Für Oesterreich 176 1 Millionen Für Ungarn 137.5 „ Wird diese Ausscheidung vorgenommen, dann ge stalten

sich die für die Quote zu berechnenden und oben angeführten Brutto-Einnahmen in Millionen Gulden folgendermaßen: Oesterreich . . 4935-8 (— 176 1) 4759 7 Ungarn . . . 3199 8 (— 137 5) 3062 3 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von . . . 60 86 Perzent Für Ungarn von .... 39-14 „ Werden ferner jene Abgaben ausgeschieden, welche in Oesterreich oder in Ungarn selbständig bestehen und in dem andern Reichstheile nicht eingehoben werden, so ergeben sich folgende Modistrationen der zuletzt angeführten

Steuersummen in Millionen Gulden: Oesterreich . . . 4759-7 j— 57-6) 4702 1 Ungarn .... 3062-3 (— 161.4) 2900 9 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oester.eich von ... . 61.-85 Perzent Für Ungarn von 38.15 Wird nun zugunsten Ungarns noch weiter in Abzug gebrecht die Einnahme der bestandenen Militärgrenze, die allerdings nur bis zum Ende des Jahres 1894 ausgewiesen ist, so ergiebt sich folgende Modifikation in Millionen Gi'lden: Oesterreich 4702 1 Ungarn .... 2900 9 (-69.7) 2831.2 Daraus ergäbe

sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von ... . 62.43 Perzent Für Ungarn von -.37.57 II Dir ungarischen Quotenschlüsse!. Brutta-Eirnahmen an direkten und indirekten Abgaben. (1886—1897). Ungarn ....... 3199 8 Millionen Oesterreich 4935 8 „ Daron sind nach ungarischem Vorschläge auszn- scheiden in Millionen Gulden: Ungarn .... 31998 (— 558-7) 2641 1 Oesterreich . . . 4935-8 (- 117 6) 4818-2 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Ungarn ton 28 24 Perzent Für Oesterreich von .... 71.76 „ Sollen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 23.05.1902
Descrizione fisica: 16
Das wichtigste beim Verkehre von Oesterreich- Ungarn mit den auswärtigen Staaten sind die Z o l l- und Handelsverträge. Die Einfuhrzölle wer den nicht von Oesterreich und von Ungarn eigens festgesetzt, sodass sie nach Oesterreich eine andere Höhe hätten, wie nach Ungarn, sondern Hesterreich- Angar« bilden zusammen ein einheitliches Zoll gebiet. Dies ist ein sehr wichtiger Satz, den sich der freundliche Leser in seinem Gedächtnisse auch recht dick anstreichen wolle. Darin ist nämlich

ein Zweifaches gesagt: 1. Zwischen Oesterreich und Ungarn besteht keine Zolllinie; bei der Einfuhr von einem dieser zwei Staaten in den anderen wird kein Zoll eingehoben; 2. Oesterreich und Ungarn zusammen haben für die Einfuhr von außen die gleichen Zölle und schließen mitsammen (als österreichisch - ungarische Monarchie) die Z o l l v e r t r ä g e mit den anderen Staaten ab. „Kritische Tage" hat der Leser als Ueberschrift dieses Aufsatzes gelesen und beim ersten Anblick vielleicht an die Maifröste

oder gar an die vulcanischen Aus brüche auf den Antillen-Jnseln gedacht. Was hat denn diese Aufschrift „Kritische Tage" mit diesem Aufsatz zu thun? Das soll der Leser recht bald herausfinden. Weil Oesterreich-Ungarn ein einheit liches Zoll- oder, wie man auch sagt, ein einheitliches Wirtschaftsgebiet sind, müssen gar manche wirtschaft liche Angelegenheiten zwischen beiden Staaten ver einbart werden. Diese gemeinsame Regelung der wirtschaftlichen Angelegenheiten geschieht durch den sogenannten

Regierungen früher „über Ort kommen". Und da nun steckt's, und dies bringt uns kritische Tage. Oesterreich ist nämlich beim Ausgleich mit Ungarn immer zu kurz gekommen, um Hunderte und Hunderte von Millionen. Den größten Nachtheil hat dabei insbesondere die österreichische Landwirtschaft gehabt. Wenn es heute den österreichischen Bauern so schlecht geht, ist nicht an letzter Stelle der schlechte „Ausgleich" daran schuld. Es haben nämlich, wenns zum „Ausgleich" kam, immer die Ungarn commandiert

und an geschaffen, die österreichische Regierung und auch der österreichische Reichsrath haben immer klein beigegeben, bis sich endlich schon in den 80er Jahren, Dr. Lueger voran, im Abgeordnetenhause Männer gefunden haben, die von diesem fortwährenden Nachgeben nichts wissen wollten und verlangt haben, wenn's wieder zum Ausgleich komme, solle einmal von Oesterreich ein gerechter Ausgleich verlangt werden. Den Ungarn ist aber mit dem Essen der Appetit ge kommen, und so wollen sie jetzt von einem gerechten

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 10
Data: 20.03.1896
Descrizione fisica: 10
Negierungen ihnen „Tabellen" vorgelegt, die recht interessant wenn auch recht trocken sind. Die erste Tabelle umfaßt die gesammten Brutto steuereinnahmen von 1886 bis 1894. Diese ergaben ein schließlich der indirekten Steuern für Oesterreich 3565°5 Millionen Gulden, für Ungarn 2288*8 Millionen Gulden. Rach dem Bruttoschlüssel ergäbe sich also für Oesterreich eine Quote von 60*91 Perzent und für Ungarn eine Quote von 39*09 Perzent. — Die Tabellen enthalten ferner eine Nachweisung für beide Reichstheile

über jene Posten, welche, da sie keine wirk lichen Einnahmen sind, aus den Brutto-Einnahmen auszu scheiden wären, wie die Restitutionen, die Bonifikationen an landwirthschaftliche Brennereien, der Grundentlastungs zuschlag in Ungarn. An solche)! Posten werden in Oester reich ausgewiesen 88*27 Millionen Gulden, in Ungarn 397'4 Millionen Gulden. — Die Tabellen enthalten über dies einen Nachweis über die nur in Oesterreich und nur in Ungarn eingeführten und eingehobenen Steuern für die gleiche Periode von 1886

bis 1894. Diese Steuern er gaben in Oesterreich zusammen eine Einnahme von 58*03 Millionen Gulden, in Ungarn 368*5 Millionen Gulden. Wir wollen gleich hinzusügen, daß in der ungarischen Ta belle Steuern abgezogen wurden, welche unter kaum wesent lich verschiedener Benennung auch in Oesterreich eingehoben werden und daher unmöglich abzuziehen sind. Werden von den Brutto-Einnahmen für Oesterreich und für Ungarn die ausznscheidenden Posten abgezogen, so ergibt sich das Folgende: Brutto-Einnahmen für 1886

bis 1894: Millionen Gulden Oesterreich . . . 3565*5 — 88*27 = 3477 23 Ungarn .... 2288-8 — 397*4 == 1891*5 Daraus ergäbe sich ein Beiträgsverhältniß zwischen Oesterreich und Ungarn von 35*2 Percent für Ungarn und von 64*8 für Oesterreich. Wird die Rechnung, wie es augenscheinlich in der ungarischen Absicht liegt, derart gemacht, daß von den Brutto-Einnahmen die nur in Oesterreich eingehobenen Steuern (58*5 Millionen Gulden) und die nur in Ungarn eingehobenen Steuern (368*5 Millionen Gulden) abgezogen

werden, so ergibt sich folgende Rechnung: Millionen Gulden Oesterreich .... 3565*5 — 58*03 — 3507*4 Ungarn 2288*8 — 368*5 — 1920*3 Aus den: Verhältniß beider Zahlen ergibt sich mit auffallender Gleichmäßigkeit und auf Grund dieser Ziffern- grnppirung ebenfalls eine Quote von 35*3 Perzent für Ungarn und von 64*7 Perzent für Oesterreich. Man sieht hier die Tendenz der ungarischen Zifferngruppirung ganz deutlich. Jeder dieser Schlüssel würde der Gerechtigkeit näher kommen, als das gegenwärtige Verhältniß

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 28.02.1902
Descrizione fisica: 16
, dass die Anarchisten den Ausstand veranlasst haben. Nicht einmal die Socialdemokraten waren mit dem allgemeinen Arbeiterausstand einverstanden, obwohl sie den Dr. Ellenbogen nach Triest schickten und jetzt zu ihren Gesinnungsverwandten halten. Vier Anarchisten sind eingekerkert worden. Manche Gebäude in Triest, Trient u. s. w. tragen Trauer fahnen. Unsere Welschen haben eine Freude, wenn irgendwo ein Scandal gegen Oesterreich veranstaltet wird. Gegenwärtig ist in Triest wieder Ruhe. Das Genauere

über die Vorgänge wird die Untersuchung lehren. Per Zucker. Der Zucker ist ein sehr nothwendiges und gutes Nährmittel. In Oesterreich wird sehr viel Rüben zucker erzeugt. Große Felder in Böhmen und Mähren sind mit Zuckerrüben bebaut, viele Fabriken beschäf tigen eine Unmasse von Arbeitern. Nun ist aber das seltsam: Wir in Oesterreich verzehren im Jahre per Kopf beiläufig 10 Kilogramm Zucker und ein Eng länder kann sich jährlich 44 Kilogramm vom guten österreichischen Zucker vergönnen. Der Grund hierzu

ist der, dass unser Zucker in England viel billiger verkauft wird als bei uns. Die wenigen Zuckerbarone lassen uns im Heimailande den österreichischen Zucker so theuer zahlen, wie wenn er in England erzeugt und dann nach Oesterreich geliefert worden wäre. Umgekehrt bekommen die Zuckerbarone jedes Jahr eine Vergütung dafür, dass sie Zucker ins Ausland, hauptsächlich nach England, verkaufen. Das ist ein sehr ungesunder Zustand. Jetzt hat England verlangt, dass der Einfuhrzoll für Zucker nach Oesterreich

herabgesetzt werden soll. Darüber sind die Zucker barone, die Regierung und die Abgeordneten sehr erschrocken. Denn der Zucker muss dann im Staate Oesterreich billiger werden. Das ist nun gewiss recht, aber Böhmen und Mähren kann zu großem Schaden kommen. Die Regierung will den Mittelweg einschlagen, den Einfuhrzoll etwas herabsetzen und doch schauen, dass der übrige Zucker im Auslande verkauft werden kann. Die Zucker barone sind aber nicht zum Nachtgeben geneigt. Sie haben Geld und wollen noch mehr Geld

durch die Oesterreicher in Bosnien. Oesterreich hat sehr viel geleistet zur Hebung des Wohlstandes von Bosnien und Herzegowina. Das Militär musste selbst mit helfen, Wege und Straßen herzustellen. Die vorige Woche hatte sich der Reichsrath in Wien mit den beabsichtigten Bahnbauten für Bosnien zu beschäftigen. Abgeordnete warfen der Regierung vor, dass die neuen Bahnen zum Theil unpraktisch sind und den Verkehr nach Budapest leiten. Weil Oesterreich für die besetzten Länder hohe Opfer gebracht, sollte der Nutzen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 08.08.1896
Descrizione fisica: 12
der Habsbnrgischen Mo narchie und ihrer dualistischen (zweitheiligen) Ge staltung beginnt sich eine merkwürdige Wandlung zu vollziehen. Seit dem ersten Ausgleich von 1867 ist Ungarn immer entschiedener als der stärkere Reichs- theil hervorgetreten, trotzdem es in Bezug aus Be völkerung, Kultur und Reichthum hinter Oesterreich zurücksteht. Es hat auf Grund seiner Verfassung die Machtbefugnisse des Königs eingeengt und es erzwungen, daß die auswärtige Politik im Einver nehmen mit dem ungarischen Ministerium

geleitet wird, während das österreichische Ministerium gar keinen Einfluß nach dieser Richtung hin ansübt. Nachdem es so den magyarischen Politikern nahezu gelungen ist, Ungarn zum Schwerpunkte der Habsbnrgischen Monarchie zu machen, sind sie von ihren früheren vielfach und lebhaft bethätigten Be strebungen nach weiterer Lockerung des Verhältnisses mit Oesterreich abgekommen und betonen mit einem früher nie bemerkten Eifer die Nothwendigkeit des Zusammenhaltens der beiden Reichstheile, angeblich

im Interesse der europäischen Machtstellung der Monarchie, in Wirklichkeit aber aus anderen Er wägungen, die der Oeffentlichkeit, soweit es angeht, vorcnthalten werden. Die Magyaren suchten möglichste Unabhängig keit von Oesterreich zu erlangen, so lange sie sich als schwächerer Theil fühlten, so lange sie fürchteten, in dem Bunde mit Oesterreich den kürzeren zu ziehen, oder gar von Oesterreich verschlungen zu werdend Nachdem Ungarn der stärkere Theil geworden ist, kann Oesterreich nicht daran denken

, Ungarn aufzn- saugen, es muß alle Kräfte aufwenden, um sein eigenes Haus in Ordnung zu halten. Ungarn hat demnach keinen Grund mehr, sich von Oesterreich loszulösen, im Gegentheil, es muß auf den Zu sammenhang mit Oesterreich bedacht sein, um daraus für sich Nutzen zu ziehen, um als stärkerer Theil in der Habsbnrgischen Monarchie die Führerschaft zu erlangen. In diesem Sinne haben sich wiederholt, wenn auch vertraulich, die Führer der gemäßigten Opposition ausgesprochen, in diesem Sinne ist kürz lich

Koloman Tisza, der frühere Ministerpräsident, für Befestigung des dualistischen Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn eingetreten. Dergleichen Tendenzen verräth auch ein kürzlich in Paris erschienenes Buch des seinerzeckigen ungarischen Reichstagsabgeordneten Gust. v. Beksich, der jetzt Ministerialsekretär im ungarischen Ministerpräsidium ist. v. Beksich wirst in diesem Buche anläßlich der Millenniumsfeier einen Rückblick auf die Entwicklung der Habsburgischen Monarchie seit dem ersten

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 4 di 14
Data: 09.09.1900
Descrizione fisica: 14
Ansprache, in welcher er namens der Anwesenden fein Be dauern über das Scheiden BahrerS zum Ausdrucke brachte, worauf Herr Bayrer in herzlichen Worten für die ihm zutheil gewordene Aufmerksamkeit dankte und erklärte, Fieberbaunn, das ihm und seiner Familie so heimisch geworden, nie zu vergessen. Wir wünschen Herrn Bayrer viel Glück zu seinem neuen Bestimmungsort Koppen. Vermischtes. (Zur Bevölkerung Oesterreich-Ungarns.) Oesterreich-Rngarn hat gegenwärtig ca. 44 Millionen Seelen

. Der Nationalität nach zählt man in der gesammten Monarchie: Deutsche 10,960.000 (davon in Oesterreich 8,840.000), Tschechen, Mährer und Slovaken 7,777.000 (davon Oester reich 8000), Kroaten und Serben 4,879.000 (davon in Oesterreich 679.000), Polen 3,900.000, Ruthenen 3,668.000 (davon in Oesterreich 3,278,700), Rumänen 2,940.000 (davon in Oesterreich 218.000), Slovenen 1,325.000 (davon^ in Oesterreich 1,230.000), Italiener 729.000 (davon in Oester reich 709.000). In der gesammten Monarchie leben 1,920.000

Juden, davon kommen auf Oesterreich 1.176.000, auf Ungarn 723.000. Oesterreich hat ca. 25.000.000 Einwohner — Ungarn ca. 19,000.000 Einwohner. (100jährige Gedenk-Feier in Loser.) Am 23. Sep tember 1900 findet aus Anlaß der Erinnerung an die Selbst- und Landes-Vertheidigung im Jahre 1800 in Loser eine Ge denk-Feier mit nachstehendem Fest-Programme statt: Am Vor abend, 22. September: Empfang der ankommenden Festgäste und Zuweisung in die aus Wunsch besorgten Quartiere. Abends 8 Uhr: Ortsbeleuchtung

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 24
Data: 08.03.1902
Descrizione fisica: 24
, daß nicht nur diese Prämien fallen gelassen, sondern auch der Schutzzoll auf Zucker, der bisher in Oesterreich 11 Goldgulden beträgt, auf 5 Franken, also nicht ganz 5 Kronen ermäßigt werde. Im Weigerungsfälle drohte England mit Strafzöllen in der Höhe der Differenz dieser Zollsätze. England machte dabei geltend, daß hohe Zölle die Möglichkeit für die Kartellbildung der Zuckerindustrie bieten, und die Kartelle den Export von Zucker zu den billigsten Preisen ermöglichen, weil sie sich durch die höheren Inlandspreise ent

, den Inlandspreis des Zuckers hoch zu halten und dadurch eine Aufzahlung aus den'Weltmarktpreis zu ' erzielen. Denn das eine läßt sich nicht leugnen. Oesterreich hat gegenüber den konkurrirenden Staaten in der Zuckerproduktion eine sehr ungünstige Posiüon — höhere Frachten, geringere Rübenernten und einen minderen Zuckergehalt. Das steigert die Erzeugungskosten gegenüber. Deutschland um ein Bedeutendes. Deutschland scheint auch dieses Uebergewicht ausnützcn zu wollen, um seinem Bundesgenossen den Rang

abzulaufen, wie wir dcs auf wirthschaftlichem Gebiete schon lange gewohnt sind. Deutschland will nämlich seinerseits diesen Forderungen Englands nachgeben und kalkulirt dabei, daß es jedenfalls die Krisis leichter überstehen könne als Oesterreich. Nimmt Oesterreich die Forderungen Englands an, und geht dabei ein Theil der österreichischen Zucker fabriken zugrunde, so wird Deutschland den Schlag noch immer aushalten und einen Theil der lästigen Konkurrenz los. Widerstrebt Oesterreich und führt England

seine Strafzöüe gegen Oesterreich ein. dann reißt Deutschland den ganzen Import Englands an sich und wirft Oesterreich aus diesem Gebiete ganz hinaus. Die Krisis auf dem Gebiete der Zuckerindustrie ist hervorgerufen durch den allgemeinen Kampf ums Dasein infolge der riesigen Ueberproduktion. Früher waren Oesterreich und Deutschland neben Frankreich die Staaten, welche die Zuckerproduktion in der Hand hatten. Es kostete der Wiener Zentner Zucker 26 fl. und darüber, oder der Meterzentner

es nur ein Heilmittel — eine starke Einschränkung der Zuckererzcugung. Heute philosophirt man darüber, ob der Weltmarktpreis des Zuckers steigen werde, wenn die hohen Zölle fallen, während man gar nicht erwägt, daß an eine Besserung nicht zu denken ist, solange die Ueberproduktion nicht aufhört. Der natürliche Gang der Heilung der ungesunden Ver hältnisse wird sein, daß sich Oesterreich allmählich auf die Deckung des Inlandsbedarfes zurückziehen wird, und die Konkurrenz am Weltmärkte, die es wegen

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Pagina 1 di 10
Data: 26.06.1897
Descrizione fisica: 10
und Weise ihrer gegenwärtigen politischen Bethätigung angesehen und ist es aus diesem Grunde vielleicht wünschenswerth, einige der Hauptpunkte aus der politischen Geschichte und Vergangenheit Oesterreich- Ungarns in die Erinnerung zurückzurufen, um solchergestalt eine unbefangene Erwägung der Be rechtigung oder Nichtberechtigung einzelner, von den Parteikämpfern im Verlaufe der letzten Parlaments tagung aufgestellten Behauptungen zu ermöglichen. Es ist nicht nöthig, in die diesbezüglichen Aus führungen

die ältesten Zeiten einzubeziehen, in denen das Gebiet des heutigen Oesterreich-Ungarn von den verschiedensten Völkern: Gothen, Rugiern, Longo- barden und Avaren besetzt war, sondern wir be rühren nur kurz, daß schon im siebenten Jahr- bundert unter dem Schutze der Avarenherrschaft lue Slaven sich auf dem Boden der jetzigen Mo narchie seßhaft machten, während in den Alpen ländern und im Nordwesten derselben sich ein deutscher Stamm — die Bajoarier oder Bayern — behauptete. Am Ende des achten Jahrhunderts

Nomaden horden der Ungarn mit der Eroberung des Landes bis zur Enns alle schönen Hoffnungen mit der Frankenherrschast hier vernichteten. Aber die Fürsten aus dem Stamme der Sachsen warfen die Ungarn zurück und Otto der Große begründete aufs neue die Ostmark des nunmehrigen deutschen Reiches. Die weiten Gaue und Marken bevölkerten sich wieder mit deutschen Stämmen und die Ostmark er hielt im Volksmunde die Bezeichnung Ostirrichi oder Oesterreich. Im Jahre 996 gelangte das Ge schlecht der Babenberger

in den Besitz der Ostmark und erwarb auch die erbliche österreichische Mark grafenwürde. Unter seiner Herrschaft blühte Oester- reich in kultureller und wirthschaftlicher Beziehung rasch empor und der letzte Babenberger trug sich schon mit dem Gedanken, sämmtliche von deutschen Elementen bewohnte östliche Länder unter seinem Szepter zu einem Königreiche zu vereinen. Er starb aber 1246 im Kampfe gegen die Ungarn und wurde sein Plan zugleich mit ihm vorläufig begraben. Während Oesterreich

durch die Politik, welche Wenzel der Heilige den ihm folgenden Fürsten vorgezeichnet, dem deutschen Reiche einverleibt war. Durch das Aussterben der Babenberger war Oesterreich herrenlos geworden und es entspannen sich nun Kämpfe und Streitigkeiten um den Besitz desselben. Schließlich riß es Otakar von Böhmen an sich, dessen Herrschaft sich von 1253 an über Böhmen, Mähren, Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain erstreckte. Damals hatte es den Anschein, als ob von Böhmen aus im Südosten des deutschen Reiches

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Pagina 1 di 18
Data: 28.05.1898
Descrizione fisica: 18
eingehen sollen, oder nicht, so können wir uns den Umstand nicht verhehlen, daß die Ungarn es immer sehr gut ver standen haben, bei Vereinbarungen mit Oesterreich für sich allein Vortheile he^auszuschlagen, während Oesterreich um des guten Einvernehmens und der Gesammt-Monarchie willen stets zu seinem Schaden nachgab. Auch ist es bei dem ins krankhafte ge triebenen Nationalstolz der Magyaren als bestimmt vorauszusetzen, daß sie die volle Unabhängigkeit und Selbstständigkeit jedem nur mäßigen Vortheile

, den sie aus einem neuerlichen Ausgleiche mit Oesterreich ziehen könnten, vorziehen würden. Nur dann, wenn ihnen ein neuer Ausgleich ganz besondere Vortheile wieder in den Schoß werfen würde, dann würden sie denselben eingehen. Daraus folgt von selbst für uns der Schluß, daß jeder Ausgleich, der zwischen uns und Ungarn zum Abschlüsse kommt, für uns schlecht ist, denn einen für uns guten oder auch nur einigermaßen der Billigkeit entsprechenden Ausgleich gehen die Ungarn nicht ein. Der Ausgleich, welchen die Ungarn

dm Frist zur Eingehung des Vergleiches von einem Dumm zum anderen, und jetzt sind es die stolzen Magyaren, welche dem Ausgleich förmlich nachlaufen weil sie eben wissen, daß derselbe ihnen riesige Vortheile bringen muß. Durch eine Fortsetzung des bisherigen Ausgleichs verhältnisses würde Oesterreich immer mehr ausge sogen, während der diplomatische Einfluß — wie dies ja jetzt ganz unbestritten der Fall ist — in den Händen der Ungarn liegen würde. Fortwährend hätten die Ungarn die eine Hand in unserer

«, abgeschlossen werden sollte. Wir haben die Wiederaufrichtung der Zollschranken kaum zu fürchten, wohl aber die Ungarn, denn von der ungarischen Ausfuhr gehen 70 Prozent nach Oesterreich, während von der österreichischen Ausfuhr nur 40 Prozent nach Ungarn g'chen. Ungarn ist also auf Oesterreich vielmehr angewiesen, als wir auf Ungarn. Wie liegt bei uns der Bauernstand, das Gewerbe darnieder! Wie sehr benöthigt das Handelswesen eine sachgemäße Förderung! Wie viele berechtigte Wünsche hat nicht das arbeitende

, können wir wieder für unser Getreide und andere Felderzeugnisse, für unseren Wein, unser Vieh einen besseren Preis er zielen. und wäre dadurch unserem Bauernstände geholfen. Zur Hebung unserer Viehzucht könnte und sollte allstem Oesterreich erhalten gebliebenenGelde dann mehr verwendet werden als bisher. Den Gewerbe treibenden könnte beigestanden werden durch Er richtung von Kassen, aus denen sie Mittel zum billigen Einkauf guter Rohprodukte im Großen, sowie Dar lehen zur Förderung ihres Geschäftsbetriebes erhalten könnten

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 03.07.1897
Descrizione fisica: 10
dieses zum neuen Abonnement ein und ver weisen auf die am Kopf des Blattes ersichtlich ge machten Bezugsbedingungen. Die Administration. I«r politische« Geschichte ««serer Monarchie. (Fortsetzung.) Große innere Zerwürfnisse hatte in der deutsch- habsburgischen Monarchie die Reformation herbei geführt. Die Lehre des Dr. Martin Luther hatte auch in den österreichischen Ländern ihre Anhänger gefunden und manchen zum Abfall von der katho lischen Kirche bewogen. Als dann unter Fer dinand II. in Oesterreich

; Oesterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien wurden unterworfen und der Weiterbestand der österreichischen Monarchie war wieder gesichert. Der traurige und in seinen Folgen so verderbliche dreißigjährige Krieg hatte für Oesterreich wenigstens die eine gute Folge, daß durch ihn das Gefühl der Zusammengehörigkeit der einzelnen durch das Haus Habsburg vereinigten Königreiche und Länder immer lebendiger wurde. Durch den dreizehnjährigen spanischen Erbfolge krieg, in welchem hauptsächlich deutsch- österreichische

und böhmische Truppen in Verwendung kamen, erhielt Oesterreich einige italienische Länder und Belgien. Infolge der letzteren Erwerbung wurde ihm aber in Frankreich eine gefährliche Nachbarschaft und durch die italienischen Erwerbungen wurde es in alle Geschicke der unglücklichen Halbinsel verflochten und gerieth durch das erklärliche Streben, sich seinen welschen Besitz zu sichern, mit begehrlichen Nachbar mächten, sowie mit der noch heute bestehenden natio nalen Abneigung der Italiener gegen jede Fremd

herrschaft in Konflikt. Seit 1550 hatten auch mit nur geringen Unterbrechungen die Kä pfe um Ungarn mit dem Erbfeinde der Christenheit, den Türken, fortgedauert. Durch zwei Jahrhunderte mußte I Oesterreich seinen Ansprüche auf Ungarn durch ge- waffnete Hand Nachdruck verleihen, aber es er forderte der größten Kraftanstrengungen, und zeit weilig war das türkische Ungarn größer als das österreichische. Die Türkenkriege bilden glorreiche Blätter in Oesterreichs Annalen, welches damals Europas Vormauer

die Erbfolge der weiblichen Nachkommen des regierenden Kaisers in Ermangelung männlicher sichergestellt werden. Die pragmatische Sanktion war bei Lebzeiten Karls nicht nur von den österreichischen Ländern, sondern auch von den europäischen Mächten Europas anerkannt worden, wurde aber sofort ig- norirt, als Maria Theresia den Thron bestieg. Bayern, Frankreich, Spanien und Preußen griffen gleichzeitig zu den Waffen, um Oesterreich zu zer- stücken. Da zeigte sich, daß es den Habsburgern in der That gelungen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 01.06.1901
Descrizione fisica: 10
von 1830—1898 genügt, um den ungeheuren Fortschritt des Verkehrsweses in den letzten siebzig Jahren zu zeigen. Oesterreich-Ungarn hatte im Jahre 1830 Eisen bahnen in der Länge von 121 Kilometern, im Jahre 1840 von 475 Kilometern, im Jahre 1850 von 2240 Kilometern, im Jahre 1860 von 5160 Kilo metern, im Jahre 1870 von 9761 Kilometern, im Jahre 1890 von 26.501 Kilometern und im Jahre 1898 von 34.780 Kilometern. Deutschland hatte 1830 gar keine Eisenbahn, 1840 solche in der Länge von 469 Kilometern, 1870

von 39.450 Kilometern und 1898 von 49.560 Kilometern. — Aus der ganzen Erde waren 1830 Eisenbahnen von 332 Kilometern Länge, im Jahre 1898 waren die Eisenbahnen 752.472 Kilo meter lang. Welch' ungeheurer Fortschritt! Ins Ungemessene stürmt die Entwicklung weiter, der Zurückbleibende ist verloren im Daseinskämpfe. Darum heißt es auch in Oesterreich Schritt halten. Der Gang der politischen Ereignisse in unserem Staate war für die Entwicklung des Verkehrswesens nicht förderlich. Großbritannien, Deutschland

und Frankreich yaben schon ihre höchste Entwicklungsstufe erreicht. Unter den rückständigen Staaten ist Oesterreich mit 10 9 Perzent, gegen Ungarn mit 26 Perzent, gegen Ruß land mit 14 Perzent zurückgeblieben. "Auf 100 Quadratkilometer Fläche kommen in England 10 9 und in Oesterreich nur 6 1 Kilometer Bahnen. Die letzten zwei Jahre haben Oesterreich noch weiter zurückgebracht. Wenn auch ein übertriebenes Vorwärtsstürmen ungesund ist, so sollte auch die Bedächtigkeit nicht krankhaft sein. Oesterreich braucht

könnte. Ueber begangene Sünden soll man Reue empfinden, dann aber in sich gehen und sich bekehren. Die österreichische Eisenbahnpolitik der letzten zwei Menschenalter war gewiß nichts weniger als mustergiltig. Wie aus den früher ge machten Angaben hervorgeht, hielt Oesterreich bis zum Jahre 1840 auf dem Gebiete der Eisenbahn längen mit den anderen Staaten fast gleichen Schritt. Erst von da an begannen Deutschland, Frankreich und England allmälig vorzugehen und seither ist Oesterreich immer mehr

zurückgeblieben. Anfangs war in Oesterreich, wie fast in allen übrigen Staaten, der Ersenbahnbau lediglich der Privatunternehmung überlassen. Beispielsweise erhielt die Firma M. A. von Rothschild im Jahre 1836 die Konzession zum Erbaue der Nordbahn, im Jahre 1838 Baron Sima die Konzession zum Baue der Bahn nach Ungarn. Kaum waren diese Konzessionen ertheilt, kam im Jahre 1844 schon ein Umschwung zum Staatseisenbahnwesen im großen Stile. Die Linien Wien—Brünn, Prag—Sachsen, Wien—Graz —Triest, Wien—Linz

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 19
Data: 29.12.1900
Descrizione fisica: 19
liehen ungarischen Ziffern gefälscht waren. Bereits im September dieses Jahres konnte ein Wiener Blatt darauf Hinweisen, dass die ungarische Ausfuhr nach Oesterreich im ersten Quartale 1900 die österreichische Ausfuhr nach Ungarn weit überstiegen habe. Aus den Ergebnissen der Statistikdes österreichisch-mngarischen Zwischen handels in den ersten neun Monaten des lau fenden Jahres ersehen wir. dass nicht Oester reich. sondern Ungarn das größere wirtschaftliche Interesse an der Aufrechterhaltung

der Zoll gemeinschaft zwischen beiden Reichshälften hat. Oesterreich hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres nach Ungarn rund 12.5 Milli onen Metercentner Waren ausgeführt, von Ungarn dagegen in derselben Zeit rund 20 Milli onen Metercentner Waren bezogen. Es ist selbst verständlich. dass diese beiden Ziffern für sich allein noch keinen Schluss auf die Bilanz des Zwischenverkehrs zulassen, da Quantitäten und Wert der Waren einander nicht entsprechen. Die Details machen es indessen

zweifellos, dass auch die Wertbilanz unseres Handels mit Ungarn passiv ist, d. h. wir im geschäftlichen Verkehre mehr an Ungarn zahlen, als wir von dort er halten. Den größten Antheil an der ungarischen Ausfuhr nach Oesterreich haben die Artikel Ge treide und Mehl, die für Ungarn ein Plus von über 9 Millionen Metercentner ergeben. Dem Werte nach wird diese Mehrausfuhr Ungarns von dem Massenartikel Getreide und Mehl viel leicht compensiert durch unsere Mehrausfuhr an Textil- und Papierwaren, Zucker

auf einigen industri ellen Gebieten den Rang abgelaufen hat, indem es zum Beispiel in den ersten neun Monaten dieses Jahres an Eisen und Eisenwaren um fast 300.000 Metercentner mehr nach Oesterreich aus führte, als es von uns bezog. Oesterreich hat also nicht die mindeste Ur sache, für die Aufrechterhaltung einer Zollgemein samkeit noch Opfer zu bringen, in der Oester reich ohnehin bereits der zahlende Theil ist. Damit fällt das wichtigste Argument, das Un gleiches mit Ungarn. Denn schon begannen unsere

altconservativen Blätter — die nun mehrigen eifrigen Verfechter der früher bekämpften katholischen Volkspartei — im Chor den Aus gleich als „nicht gar so schlecht", „als nicht ganz unannehmbar", „als nicht ohne Vortheil für Oesterreich" rc. hinzustellen, um auf dessen Annahme vorzubereiten, damit wir Bauern eben nicht gar so erschrecken, wenn das gerade Gegen- theil von dem geschieht, was uns versprochen wurde. Daher die Abneigung gegen die Kathol. Volkspartei. Weiter, mein Freund, wird jetzt von den Alten

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Neue Inn-Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 04.11.1893
Descrizione fisica: 8
der Unter schied zwischen unserem Handelsausfuhrertrage und unserer Zahlung ans Ausland, rasch dem Null punkte zusinkt. Das sind die traurigen Folgen der von Ungarn her uns in leichtfertigster Art aufgebürdeten „Va luta-Regulierung," welche die ans internationale Großkapital gebundene liberale Partei sowohl in Ungarn wie in Oesterreich parlamentarisch durch- preffen half. Und es ist wahrlich nicht das Ver dienst Pleners und seines „deutsch-fortschrittlichen" Anhanges, daß wir glücklicherweise wenigstens

Weg und das ist die Aufnahme der Baarzahlungen. Wir haben zwar keine bestimmte Verpflichtung über nommen, wir sind aber darin übereingekommen, die Aktion der Valutaresorm innerhalb fünf Jahren durchzuführen." Die Frage ist nur, ob Oesterreich-Ungarn das Letztere andauernd kann. Und gerade dies wird von den bedeutendsten Finanzmännern und auf Grund der thatsächlichen Verhältnisse vom gesunden Menschen verstände bestritten. Sehr richtig commentirte da her ein Börsenblatt Wekerle's bombastische Erklä rung dahin: Das höre

sich an, wie wenn ein insolvirter Schuldner sagt: er zahle, bis er einen Haupttreffer macht. Wer schafft uns denn eine Milliarde Gold bei dem enorm wachsenden Gold agio, welche Milliarde für volle Baarzahlung not wendig ist, und aus welchen Mitteln wird das stetig abfließende Gold dann von den internatio nalen Geldfürsten zurückgekauft? Oesterreich-Ungarn ist nicht finanziell situirt wie England, Frankreich und Deutschland, die ihre Schulden im Inland placirt haben; es ähnelt vielmehr Italien, das seine Goldwährungs

-Liebhaberei mit 600 Millionen Lire neuer Staatsschulden, mit Zurückbehaltung seines Papiergeldes, mit der Flucht sogar der Scheide münze ins Ausland und mit einem Goldagio von 13 Percent jetzt büßt. Und aus dieser offenen Wunde blutet Italien unheilbar. Wünschen die liberalen Parteien Oesterreich-Ungarns uns ähnlich zu betten und wollen sie die Steuerzahler noch stärker tribu tär an das jüdische Speculationskapital machen? Am 14. Mai 1892 erklärte der österreichische Finanz minister Dr. Steinbach

wollen wir das Urteil des anerkannt tüch tigsten europäischen Finanzmannes, des Direktors der Bank von England, über die „Valuta-Regu- lirung Oesterreich-Ungarns nochmals anführen, das er im August l. I. abgab. Er erklärt dieselbe für einen unheilvollen Mißgriff, indem er schreibt: „Es ist nöthig, zu erwägen: 1. ob Oesterreich-Ungarn im Stande sein wird, einen Goldstandard zu erreichen, 2. ob es ihn, wenn es ihn erreicht, aufrechterhalten kann? Mir scheint, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen die erste Frage

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 23.05.1902
Descrizione fisica: 16
haben. Kritische Hage. Die „Tiroler Bauern-Zeitung" hat in einer früheren Nummer unter der Ueberschrift: „Was soll der Bauer von der Politik wissen?" den Lesern dar gelegt, dass Oesterreich-Ungarn seit dem Jahre 1867 i ein Doppelstaat ist, d. h. aus zwei selbständigen Staaten besteht, Oesterreich und Ungarn, oder, wie man auch sagt, Cisleithanien und Transleithanien (weil Oesterreich diesseits [cis], Ungarn jenseits [trans] des Grenzflusses Leitha liegt). Jeder dieser Staaten hat seinen eigenen Reichsrath

und sein eigenes Mini sterium; beide haben ihre eigenen Gesetze, ihren eigenen Staatsaufwand rc. — Und dennoch sind beide Staaten zusammen, von einer anderen Seite betrachtet, ein Reich; sie sind eine Monarchie unter dem einen Herrscher; ein Reich sind sie ferner in den Beziehungen im Verkehr nach außen. Wenn ein anderer Staat, z. B. Frankreich, Italien, mit unserem Reich etwas zu thun hat, so tritt er nicht mit Cis-, auch nicht mit Transleithanien in Verkehr, sondern mit der Gesammtmonarchie Oesterreich

-Ungarn. Und wenn's, was Gott verhüten wolle, zum Kriege käme, so würde ihn nicht Oesterreich allein oder Ungarn allein, sondern die Gesammtmonarchie Oesterreich- Ungarn führen. — Es gibt darum bei uns außer dem österreichischen und dem ungarischen, noch ein drittes, nämlich ein gemeinsames Mini sterium, das aus dem Minister des Aeußern, dem Kriegsminister und dem Reichsfinanzminister besteht. Der Minister des Aeußern unterhält den Verkehr mit den auswärtigen Staaten, der Kriegs minister

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 01.02.1902
Descrizione fisica: 16
der agrarischen Kreise Deutschlands fördern stets neue, unerwartete Wünsche zu Tage. Ihre Forder ungen wachsen täglich, und womit sie sich heute noch begnügten, das genügt ihnen schon morgen nicht mehr. Die reichsdeutschen Landwirthe streben nichts Geringeres an, als jeglichen Wettbewerb von sich fern zu halten. Besonders hat es Deutschland auf die Vieheinfuhr aus Oesterreich-Ungarn abgesehen, welcher der Garaus gemacht werden soll. Daß diese Wünsche von der Regierung eine liebevolle Unterstützung finden

. Dieses Sonderübereinkommen, das gleichzeitig mit dem jetzigen Zoll- und Handelsverträge zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland zu Stande kam und ein Jahr später in Wirksamkeit trat, sollte beide Vertragstheile davor sichern, bei der Einfuhr von Vieh in das andere Zollgebiet der Willkür der Be hörden des betreffenden Staates preisgegeben zu sein. Nebenbei bemerkt, wurde bei den seinerzeitigen Vertragsverhandlungen dieses Uebereinkommen wie ! auch die Ermäßigung der deutschen Getreidezölle ! als Kompensation dafür

stellung die Möglichkeit geboten werden, den deutschen Markt mit Schlacht«, Nutz- und Zuchtvieh zu be schicken sobald gewisse Bedingungen unserseits erfüllt waren. Eine dieser Bedingungen war die gesetzliche Tilgung der Lungenseuche in beiden Reichshälften. Dieser Forderungen wurde unserseits dadurch ent sprochen, daß sowohl in Oesterreich als auch in Ungarn Lungenseuchentilgungsgesetze geschaffen wurden; es gelang auf Grund dieser Gesetze hüben wie drüben, in Oesterreich allerdings früher

, die Lungenseuche vollständig auszurotten. Ein selbstverständlicher Ver tragspunkt dieses Viehseuchenübereinkommens ist die Seuchenfreiheit des Gebietes, von wo die Viehaus fuhr stattfinden soll. Aber obwohl seit vielen Jahren, dank der ergriffenen Maßregeln, die Lungenseuche weder in Oesterreich noch in Ungarn mehr vorkommt und große Gebiete stets auch von allen übrigen Seuchen frei sind, schneidet uns Deutschland die Viehaussuhi. fast gänzlich ab. Die dortigen Be hörden sind ungeachtet der genauen Erfüllung

aller vertragsmäßigen Bedingungen unserseits nie um einen Vorwand verlegen, um unsere Vieheinfuhr dort hin unmöglich zu machen. Tatsächlich kann nur einiges Schlachtvieh von Oesterreich - Ungarn eingeführt werden, und dieses darf nicht in den freien Verkehr gelangen, sondern muß in bestimmte Schlacht häuser gebracht, und dort nach kurzer Zeit geschlachtet werden. Hätte das deutsche Reich nicht so großen Mangel an Schlachtvieh, so wäre uns, davon sind wir überzeugt, auch diese Ausfuhr schon lange un möglich gemacht

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 10.03.1894
Descrizione fisica: 12
berechnet. — Alle Zusendungen sind frankirt an die Administration der j „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen, l Handschriften nicht znrückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. — Korrelpoirderye« : werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M. 10 . Jmft, Samstag beit 10. Marz 1894. 7. Jahrgang. MMmnts mxkw sekyett _ Ngemm meii. Orsterreich «ach dem Jahre 1848. Im Jahre 1848 wurde Oesterreich die Konstitution gegeben

Existenzfrage des Volkes, aber nicht als Uebertüuchungs- oder Bindemittel eines Regieruugs- systems aufzusassen sind. Es fehlte damals bei uns in Oesterreich leider an Männern, welche den Staats mann vom Volkswirthjchafter zu treuneu imstande waren. Niemand trat hervor, der den hochgradigen Egoismus der Erwerbsgruppeu zu brechen gewagt hätte und dies deshalb, weil derselbe Egoismus die Lebensbedingung des Absolutismus war; Niemand strebte darnach, das nach und nach völlig erstarrte Zunftwesen zu stürzen

eines Erwerbszweiges erst zwingen. Leider brachten es ungünstige Verhältnisse dahin, daß Bruck in seinem Wirken unterbrochen wurde. Dazu trug außer dem Umstaude, daß ihn eine diplomatische Mission nach Konstantinopel führte, das Entstehen mehrfacher Differenzen mit den übrigen Mitgliedern des damaligen Ministeriums Schwarzenberg - Stadion viel bei. Dessenungeachtet ist fast alles, was während der letzten Dezennien in Oesterreich an wirthschaftlichen Reformen sich Bahn brach, auf Vruck's Thätigkeit zurückzuführen

, so der Aufschwung des Agrarwesens, des Eisenbahnwesens, des Post- und Telegraphenwesens, der Flußregu lirung usw. Mau darf ihn als den Bahnbrecher der wirthschaftlichen Thätigkeit in Oesterreich be zeichnen. Um das Agrarwesen war es damals sehr schlecht bestellt. Vor dem Jahre 1848 lag eine erdrückende Menge von persönlichen und dinglichen Lasten, eine ganze Reihe von Zehnten, Frohndeu. Giebigkeiteu und Servituten aller Art auf unserer Landwirth schaft. Durch die Revolution war aber in fast ganz Europa

eine allgemeine Grundentlastuugsbcweguug in Fluß gekommen und in Oesterreich war dies auch der Fall. — Die Bauern des westlichen Tirols hatten zwar schon 1406 gewaltsame Versuche ge macht, ihre Unabhängigkeit, ihre zertretenen Frei heiten wieder zu erkämpfen und später wiederholten sich diese Versuche in Salzburg, Steiermark, Ober- uud Niederösterreich und Ungarn. Dieselben scheiterten jedoch sämmtlich au der aufgewendeten Gegeugewalt und das Los der Bauern gestaltete sich umsoschlecbter. Was das treibende

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 10.07.1897
Descrizione fisica: 10
Völker der Monarchie getragen worden ist. Die Deutschen sind unleugbar die Träger der geschichtlichen Vergangenheit unseres Staates, das wird auch weder von Slaven noch Ungarn im Ernste bestritten; sie sind seit ihrem unter Rudolf von Habsburgs Führung im Jahre 1278 bei Ieden- speugen erfochtenen Siege, in Folge dessen die Habsburger nach Oesterreich kamen, stets und immer für den Bestand der Gesammtmonarchie eingetreten und haben auch ständig eine führende Rolle gespielt, was schon dadurch bedingt

war, als durch Jahrhunderte die österreichischen Herrscher die deutsch-römische Kaiserkrone getragen. Seit damals hat sich die Sachlage allerdings gewaltig geändert; Oesterreich ist aus Deutschland heraus, ganz nach dem Osten gedrängt worden, hat aber doch seine Weltstellung nach wie vor behauptet. Es wäre nun ungerecht, wollte man den Deutschen das Verdienst, die alte Machtstellung Oesterreichs in schwerer Zeit getreulich gestützt und verfochten zu haben, allein zuschreiben. Wie eben der kurze geschichtliche Ueberblick

war, welcher in seinem Bestreben, ganz Oesterreich zu germanisiren, dieses Verdienst nicht an erkennen wollte. Hätte Kaiser Josef die Germanisirung Oester reichs durchgeführt, so hätte er, nach dem Voran geführten, vom Wege der Gerechtigkeit abweichen, oder wenigstens alle Rücksichten auf das nationale Empfinden eines Großtheiles seiner Völker hintan Jwst, Samstag den 10. Juli 1897. setzen müssen. Ob das löblich ist, das ist unschwer zu beurtheilen. Hätte er es aber gethan, so gäbe es heute keinen Nationalitätenhader mehr

in Oester reich und im Reichsrathe keine Debatten über deutsche und czechische Sprachenzwiste. Josef II. war aber keine so rücksichtslose Natur wie Napoleon oder Bismarck, sein Wollen blieb hinter dem Können zurück und seine zweifellos zu überstürzt ins Werk gesetzten oder angebahnten Reformen blieben ohne den von ihm gewünschten Erfolg, weil er davor zurückbebte, mit der erforderlichen Gewalt vorzu gehen. Die Vorsehung wollte es nicht, daß in Oesterreich ein Volks/tamm stark genug sei

den deutschen Süden und Norden, helle Begeisterung lohte in allen Gauen auf und die Bedingungen für das heutige deutsche Reich waren auf einmal vorhanden. Die Nachwirkungen der von Bismarck langer Hand vorbereiteten und im Spiegelsaale zu Ver sailles zum Abschluß gelangten Aktion der „Einigung der deutschen Stämme" blieb natürlich auch für Oesterreich nicht aus. Im Gegentheil, sie führten zu einer Spaltung unter den unserer Monarchie zugehörigen Deutschen. Eine Zahl der österreichischen Deutschen nahm

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 20
Data: 02.12.1899
Descrizione fisica: 20
- percentigen Zinsfüße zu emittieren. Bei einem Schuldenstande von 10.000 Millionen macht die Erhöhung des Zinsfußes um 1 Percent 100 Millionen Gulden aus. Das sind die Vortheile der Valutaregulierung! Redner kommt hieraus aus die Aufhebung des Tiroler Getreideausschlages zu sprechen, die über Verlangen der Ungarn unter Be gehung eines Gesetzesbruches geschehen müsse. Er beschäftigt sich sodann mit der Bank frage und erklärt, seine Partei habe von jeher den Standpunkt vertreten, dass Oesterreich und Ungarn

Trinkgeld oder andere Sachen hin sich wird umstimmen lassen, zu Gunsten der Ungarn zu stimmen. Redner kommt sodann auf die Quote zu sprechen. Die Beschlüsse des Sub- comitSs der Quotendeputation waren eine ärgere Niederlage für die Volkswirtschaft in Oesterreich, als Sedan für Frankreich war. Während Oesterreich im Jahre 1867 als besiegter Theil sich von Ungarn die Friedens bedingungen im Dualismus dictieren lassen musste, wurde damals das Quotenverhältnis mit 70 zu 30 fixiert, wobei aber die indirecten

Auf- theilungsgrundsatz nicht acceptiert, weil Oesterreich bei 85 Percent der betreffenden Einfuhrartikel consumiert, sondern hier werden die Zölle vorweg für die gemein samen Auslagen verwendet, so dass Ungarn 15 Perzent zahlt und Oesterreich 85 Percent. Er vergleicht die Entwicklung Oesterreichs und Ungarns seit dem Jahre 1867und verweist auf die ungeheuere Zunahme des Wohlstandes und der Production in Ungarn, während in Oesterreich ein entschiedener Rückgang zu verzeichnen sei. Redner erklärt zum Schluffe

, seine Partei werde gegen diesen Ausgleich, welcher das allgemeine Interesse der öster reichischen Reichshälfte verletze, stimmen und denselben mit allen Mitteln - bekämpfen in Zukunft wie bisher. Wenn wir auch jeder zeit bereit sind, einen gerechten Ausgleich mit jedem Volke in Oesterreich zu schließen, werden wir uns nie und nienials zu Heloten herabdrücken lassen. — Das ist die Stellung einer Volkspartei, das sind keine Worte eines k. k. Regierungs lakaien. Was Abgeordneter Jax über die verhängnisvollen

wirtschaftlichen Folgen des neuesten Uebereinkommens der beiden Reichs hälften für Oesterreich sagte, das ist ebenso seit jeher die Anschauung der christlichsocialen Partei gewesen, als es deren politischen Grundsätzen entsprach, wenn er energisch be- nichts zu schwer fallen lassen, um die christ liche Kundschaft allseits zu befriedigen! Ge rade jetzt in der Zeit, wo die antisemitische Bewegung die christlichen Frauen und Männer erst von der leidigen Gewohnheit, bei Juden zu kaufen, losreißen

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