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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 14
Data: 05.11.1897
Descrizione fisica: 14
Seite 2 Wie kann man behaupten, daß die österreichisch- ungarische Monarchie, gestern noch einfach öster reichisch, heute österreichisch-ungarisch, morgen un garisch-österreichisch und wahrscheinlich noch etwas anderes mehr, bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge eine definitive, sichere Basis habe. Das Oesterreich des Jahres 48 ist nicht mehr das des Jahres KV und dieses ganz verschieden von Oester reich-Ungarn des Jahres 67. Während der dreißig Friedensjahre, in welchen die Wunde von Sadowa

vernarben konnte, war es in beständiger innerer Verwandlung, so daß Oesterreich-Ungarn des Jahres S7 spezifische Verschiedenheit ausweist von dem des JahreS 67. Wenn das, was die Tschechen als ihr historisches Recht gleich den Ungarn beanspruchen, nämlich: Ein autonomes unabhängiges Königreich, zur Existenz gelangt und eine Regierung zu Dreien statt einer zu Zweien auftaucht, so entsteht die Frage für uns: Wird dieses österreich-ungarisch- döhmische Reich dieselben Elemente des europäischen

Gleichgewichtes und denselben Faktor der europäischen Politik repräsentieren wie das heutige Oesterreich- Ungarn? Preußen konnte, als es Deutschland schuf, Oesterreich aus demselben hinauswerfen; aber immer und in den Augen der ganzen Welt hat Oesterreich für einen deutschen Staat gegolten und zwar nicht ohne Grund, wenn man bedenkt, daß deutsches Blut, deutsche Sprache, deutsche Kultur, deutsche Politik (?) bisher ungetheilt vorherrschend waren. Glaubt man, daß diese Deutschen, welche fast ausschließlich

sich nicht auch auf ganz Europa ausdehnen? Eitler Wahn, zu glauben, daß mit Empor kommen der Tschechen sich der Schwerpunkt der Monarchie von Deutschland entfernen und natur gemäß Nußland nähern werde! Die das glauben, bedenken nicht, daß außer den Tschechen noch andere Slaven in Oesterreich leben, welche nichts von Ruß land und vom böhmischen Reiche wissen wollen und unterschätzen die Anziehungskraft des großen Deutsch land. Der Knoten des europäischen Problems liegt nicht in Konstantinopel, nicht in Petersburg

, das anderswo zum Gedrihen Aller geübt wird, nachzuahmen, den Fortschritt auf allen Gebieten zu beobachten, sich mit Meraver Zeittmß. reichische HauS. Es gab ein Erzherzogthum, das den österreichischen Namen trug. Es giebt im öffentlichen Rechte Europas seit 1804 einen Staat, welcher den Titel eines Kaisertums Oesterreich an nahm und welcher 1L67 diesen Titel verdoppelt hat in jenen von Oesterreich-Ungarn, aber Oesterreich in dem Sinne, wie man sagt: Frankreich, Spanien Italien, Rußland. Deutsches Reich

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 14
Data: 10.01.1900
Descrizione fisica: 14
«Sckes Mersuer Aeitttvg. «».4 leiten verhinderte und somit die aufgelegn Ab lehnung deS Ausgleichs durch den ReichSrath hinter trieb, geradezu eine staattrcttende, eine staatser haltende That!' — Ja! man hat nicht Orden und Stellen genug in Oesterreich, um diese „edle patriotische That' der Tschechen gebührend zu lohnen? Welche Bauern will denn der Orakelmann da frozzeln? Also: den Staat erhalten, heißt die Staaiinothwendigkeiten verhindern! Nun, jetzt wird ei klar, aus diesem „wahrhaft edlen

- schitzen, Feudalen und Klerikalen und ihres slavischen Trosses kommen! Der freundliche Rathgeber für Oesterreich vergißt bei alledem nur Eint: die Deutschen. Diese freilich hätten die Regierten zu sein, die gar nicht gefragt werden. Aver die Deutschen haben sich schon Laden! und Thun nicht gefallen lassen und sie gestürzt — wie glaubt sie denn dieser ge heime Rath bestimmen zu können, sich einer aus gesprochenen Herrschaft der Rechte zu fügen? Niemals — das ist die einzige Antwort auf diese Zumuthung

. In nationalen Dingen gibt eS keine Majorität und keine Majorisierung und keine parlamentarischen Uniformen! DaS hat eben die Geschichte der letzten Jahrzehnte in Oesterreich be wiesen, die eben nichts anders waren, als Versucher die Deutschen daselbst durch die slavische Ueberzahl zu majorisieren, d. h. zu erdrücken. Und waren denn die Parteien der Rechten nur aus Liebe zum Staate bereit, den Ausgleich Badeni'S und BilinLkt's zu genehmigen? Nein, sie waren duzn erkauft wie die Tschechen

durch die Sprachenverordnungen und noch jetzt verlangen sie als Preis für ihre Zu stimmung die unverkümmerte Herrschast über Oesterreich. Aber der Staat und die Deutschen sind nicht so reich, die srenndliche Hilfe der Majo rität zu — bezahlen. ES ist erkannt worden, daß welche ihre Befriedigung in der Abkehr von der Welt und «inem Leben im Sinne deS strengen OssenbarungSglaubenS suchte. DaS Grübeln über die Dogmen der Erbsünde und der Erlösung verwickelte jedoch bald ihren regen Geist in einen unseligen Kamps

, als daß sie in eine so ernste Verbindung NNlvIlliM konnte. Sie gieng ganz in ihrer häuslichen Oesterreich nicht gegen die Deutschen regiert werden kann und nun verlangt dai Bilinski erst recht! DaS heißt Oesterreich vollends in den Umsturz treiben. Und das Alles, damit um Gotteswillen nur wieder BilinSki und Dipauli Minister sein können! Und zu so einer kindischen Rathgebung gibt sich ein Regierungsblatt, der „Pester Llohd', her! Ktfornt des Militar-Strafprojeffes. Wien, 7. Januar. Zur Reform

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 02.06.1897
Descrizione fisica: 16
Meralm Tütmlg. M <«»»»: Zum Abholen »ierteljShrta fl 1.SS; h-liMi fl.,.Z0! zanzlährlg ll. 6.S0. - Vitl »lulttll-un, IN'» Hau» in »i-rau und «ozn»! «teNeljilhrl, Il.l.sv: h-lijthrl, fl. ^ n im kl 1 ganzjährig fl 7.10. — Oesterreich » Ungar«i Mit Zusendung »iericliähriz a. ».—! halSjiSri, si. 4.— ; aaiujähri, i>. ». — Ittuzelae Nummer» 5 »r. - JaferttoaSPre«» Ällltlllll« »«»»»»» ^ l-rif. Snnahvie »oa galertiont-Lustrügea In allen gnIeraten-Äuresu» del In- unk Suslande». — Srsqetnl jedenDtenltag

, daß es nicht gelingt, die Obstruktion der deutschen Opposition zu brechen — aber Ne gierung und Majorität zerbrechen sich noch immer den Kopf, wie das machen, und tragen äußerlich große Zuversicht zur Schau. Badeni lacht und lächelt, als halte er noch immer keine Ahnung davon, daß er ein ganzes Volk, das wichtigste Volk in diesem Reiche, sich zum erbitterten Gegner gemacht hat; die Majorität versucht es mit Drohungen und mit einer Fülle von Plänen, die nun ausgeführt werden sollen, um die Deutschen in Oesterreich

natürlich nicht), wir Tschechen aus dem Wenzelsreiche (die Deutschen zählen natürlich nicht), wir Feudale und wir Mucker aus den Alpenländern, wir haben uns darüber geeinigt, wie Oesterreich, wie die Schule aussehen soll— und die volksbewußten Deutschen und die freisinnige Bevölkemng muß sich fügen!' Es ist nur gut, daß die Herren in der Gier, Alles an sich zu reißen, nichr gezögert haben, ihre schönen Pläne hübsch aufzudecken; es ist nur gut, daß jeder Mittwoch, den Ä Juni 18S7. Tag neue Schläge

- noch eine Parlamentskrise — denn Oesterreich selbst steht in der Krisis, Seit der Aera Taasse dreht sich das Reich lang sam hinüber zum Slavenihum, vollzieht sich der Prozeß, aus dem deutschen Oesterreich ein slavisches zu machen, eine Vorherrschaft des Slaventhums zu begründen. Heute ist die Krise eingetreten, welche darüber entscheiden muß, ob diese Absicht gelingt oder nicht gelingt. Eine weltgeschichtliche Krisis macht Oesterreich durch, die auch auf Europa zurück wirken muß. Der deutsche Stamm in Oesterreich

kämpft «inen Entscheidungskampf für sich und für das alte Oesterreich, welcher auch auf die Stellung des ganzen deutschen Volkes in Europa Einfluß nehmen wird. Die Römlinge, die Liechtenstein, Dipauli und Ebenhoch kämpfen mit den Slaven wider die Deutschen in Oesterreich auch heute, wie sie einst Wälsche und Wallonen, Jrländer und Spanier nach Deutschland und Oesterreich geführt haben, um daS deutsche Volk niederzuwerfen. Es handelt sich nicht mehr um Badeni und um die Zl. Jahrgang. Geschäftsordnung

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 25.08.1899
Descrizione fisica: 8
schaftlichen Verhältnissen zu leiden habe und auf ihn die meisten Staatslasten überwälzt werden. An der Hand statistischer Angaben zog er einen Vergleich zwischen der Belastung des Bauernstandes in Oesterreich und der in Preußen und gelangte hiebei zu folgenden Er gebnissen : 1. In Oesterreich: 22 Procent Grundsteuer vom Ertrage. Neuestens 2 Millionen Nach laß, allein dafür Freilassung der Personalein kommensteuer von den Zuschlägen. Infolge dessen, sowie infolge der Verminderung der Steuerbasis

für die gesammten Zuschläge zahlt der Bauer heute mehr als früher. Besitzüber tragung 3'/4 Procent. — In Preußen 11 Procent Grundsteuer, keine Landeszuschläge, mäßige Bezirks- und Gcmeindelasten. 2. In Oesterreich: kein Reichszuschuß für die Kosten des Volksschulwesens, so daß alles den Ländern und Gemeinden zur Last fällt. — In Preußen: Uebertragungsgeblihr 1 pCt. Bei Fideikommissen 3 Procent. Ueber 40 Millionen Staatszuschuß für Erhaltung der Volksschulen. 3. In Oesterreich: Schutzzölle für Getreide

, dieselben werden aber durch die freie Einsuhr des ungarischen Getreides und Mehles und durch den Schwindel des Mahloerkehres ganz illusorisch für unsere Landwirtschaft. Zoll schäden für unsere Landwirtschaft durch Un garn 40 Millionen jährlich. — In Preußen: Durchschnittlich der Sack Getreide mindestens um 1 fl. mehr wert, weil der Zoll auch wirk lich im Werte zum Ausdruck kommt. 4. In Oesterreich: Fast alljährlich werden neue Fideikomisse errichtet. Aufkauf von Bauern gütern durch den Großgrundbesitz. In Böh men hat Fürst

das zweite Fünftel, so daß auf Bauern- und Kleingrundbesitz kaum noch drei Fünftel ver bleiben. — In Preußen: Der Staat kauft Latifundien im großen Stile, zerlegt dieselben und schafft Bauernbesitze daraus, die er als Nentengüter an deutsche Ackerbaufamilien be gibt, die, wenn sie ihren Jahrespacht zahlen, darauf in festem Besitze bleiben und nach 60 Jahren in das freie Eigenthum derselben ge langen. 5. In Oesterreich: Bei uns kam die Agrar gesetzgebung über den schüchternen Versuch der Festsetzung

eines Anerbenrechtes, das aber bis her nicht eingeführt wurde, nicht hinaus. — In Preußen: In Preußen haben Hannover, sowie andere Provinzen längst ein eigenes Höferecht (Höferolle), und geht man neuestens ernstlich daran, ein bäuerliches Heimstättenrecht zu schaffen. 6. In Oesterreich:. Vergebliche Vorlagen behufs Einführung bäue^ücherZwangsgenossen- schasten. Im übrigen kaum dürftige Anfänge eines selbständigen bäuerlichen Genossenschafts wesens. Kümmerliche Unterstützungen der landwirtschaftlichen Vereine

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 07.12.1901
Descrizione fisica: 16
die Tschechen, wenn sie mit diesen zur Berathung kommen, Oesterreich bis in seine Grund festen erzittern machenden Forderungen zu einer Zeit, in welcher viel wichtigere und unaufschiebbare Be rathungen vor, Her Thüre stehend Drohend hängt die AuSgleichssrage, drohender noch die Frage über die Gestaltung der künftigen Handelsverträge über Oesterreich und da sollen die Völker Oesterreichs sich herumstreiten, wie jene zwei Hirten in der Fabel, die sich auch so lange stritten, bis der eine ohne Schaf

und der andere ohne Wolle war. In der Frage des ungarischen Ausgleiches ver öffentlichte ein österreichischer Industrieller dieser Tage in einem Berliner Blatte einen Aufsatz, den wir heute an diese Stelle zu setzen uns verpflichtet wähnen. In diesem sehr bemerkenswerthen Aufsatze heißt es: „Die Ueberspannung der ungarischen Eigensucht hat in Oesterreich eine unerwartete Reaktion hervor gebracht. Die Zolltrennungsgelüste treten auch in Cislenhanien mächtig auf. Die österreichischen In dustriellen, die bis vor wenigen

Veterinärpolitik^verhinderte, daß wir von Ser bien, das ökonomisch m.tf Oesterreich angewiesen ist, im letzten Vertrage differennelle Begünstigungen er langten und dort mit dex Konkurrenz anderer Staaten schwer zu kämpfen haben. Der für beide Theile er sprießliche Verkehr zwischen den Balkanvölkern und der Monarchie konnte sich bisher nicht recht ent falten, die Ausbreitung der österreichischen Industrie ist durch ungarische Schuld unterbunden, weil wir den östlichen Nachbarn die Agrarprodukte, mit denen

sie uns bezahlen, nicht abnehmen. Auf der anderen Seite empfinden die österreichischen Fabrikantm die Konkurrenz der deutschen Industrie im Jnlande drückend. Um den ungarischen Agrarprodukten den deutschen Markt zu öffnen, mußte Oesterreich die Jndustriezölle herabsetzen. Die stark entwickelte Uuternehmerschast weist nun mit Erfolg darauf hin. daß Oesterreich nach Deutschland Rohprodukte exportiere, von dort Fertigfabrikate beziehe, anstatt daß die Arbeitslöhne, welche bei Verwandlung des Rohstoffes

werden nur unter der Bedingung vergeben, daß alles Material in Ungarn beschafft werde. In den Schulen wird nur ungarisches Papier, beim Ver sandt der Mineralwässer nur ungarisches Glas ge duldet. Die österreichischen Kreise sehen diesen Klein krieg mit steigendem Unmuthe, weil Ungarn hiezu als Krieqsschatz den Kredit ausnützt, den ihm das wirthschaftliche Verhältnis zu Oesterreich bietet. Ohne Oesterreich wäre es mit dem ungarischen StaatS- kredil schlimmer bestellt, so schlimm, wie einst mit dem Kredite« der Balkanstaaten

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 11.10.1896
Descrizione fisica: 18
MIM !» Zum «ih-leu »ierteljihrig fl. l.s»! halMbrl ^ ' Oesterreich, U»,arn: Mit . . .. . ^«seodun,'«tertell . .. . . «ich Taris. Snuahme »»» Jalertiial-Austrigt» I» allen gulerateu-Bureau» d«t In- aud Autlade». — a. s.60. — Mit Zuftell-uag ta'»Hau» in Mir»» »nd B»»e»t »ierteljthri» fl. ».«! halijthri, >1. ».«o riz ll. : halisthri» II- 4,— ! Laazjthri, k. ». — ltt»t»lo« N»»»er» j eint teil«» Tiealtaz, Iinnerttag uiid Siwltoq^ ».«! »««»Mrl,?,».«-» , « Nr. W. Tonntag, den RI.Oktober 18SK

. 3V. Jahrgang. Zu Oesterreichs Nahe«. Meraa, S. Okt. 1SS6. Mit einem Eifer, der einer besseren Sache würdig wäre, ist Ministerpräsident Graf Baden! bemüht, den österreichisch-ungarischen Ausgleich zu sichern. Leicht ist seine Arbeit nicht, denn wenn seine Be mühungen in der zisleithanischen ReichShälste nicht gänzlich zwecklos sein und bleiben sollen, so muß die Basis des Ausgleiches eine solche sein, daß sie dm Herren Ungarn acceptabel ist, oder mit anderen Worten, Oesterreich muß mehr, bedeutend mehr

den Ausgleich viel nölhiger als Oesterreich, weil es seine HauptauSfuhr, die Erzeugnisse des Ackerbaues und der Viehzucht, schwerlich anders unterzubringen vermag als io Oesterreich, da es sonst auf allen Seiten von Ländern umgeben ist, die gleichfalls überwiegend Ackerbau treiben. Oesterreich aber, dessen landwirtschaftliche Produkte im eigenen Lande kon sumiert werden können, hat für seine industriellen Erzeugnisse den Weltmarkt offen! Dagegen verschließt sich Ungarn denselben immer mehr und mehr

, selbst unter offenbarer Verletzung der hierauf bezüglichen Bestimmungen des letzten Ausgleichs! Wir gehen noch weiter, wir behaupten, daß ein Scheitern des Ausgleichs dann geradezu zum volks- wirthschastlichen Segen für Oesterreich werden kann und werden muß, wenn seine Regierung es ver steht, die Gunst des Augenblicks zu nützen, um einen Zollzusammenschluß mit dem deutschen Reich her» beizusühren. Letzteres ist zu einem solchen mit Oester reich allein bereit, nicht aber zu einem Zollbündniß mit Oesterreich-Ungarn

, denn der zollfreie Getreide import aus Ungarn würde den unter viel schwieri geren Verhältnissen arbeitenden Landwirthen des deutschen Reichs die Existenzmöglichkeit nehmen! Der Beweis dafür, daß die letzteren wohl mit Oesterreich, nicht aber mit Ungarn zusammen leben können, ist leicht zu führen. Nehmen wirken Haupt» exportartikel UngamS, den Weizen! Mit Weizen 5 sind in Ungarn 32.700 Quadratkilometer bebaut. :: in Oesterreich nur 11.2ö(j Quadratkilometer, und, < waS noch wichtiger ist. der DurchschnittSertrag

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Lienzer Zeitung
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Pagina 5 di 14
Data: 19.03.1898
Descrizione fisica: 14
Erste Beilage zu Nr. 9 der „Lienzer Zeitung' vom 19. März 1898. Die Stellung der Deutschen in Oesterreich. Durch die deutschfeindliche Politik, die ihre Erklärung zum Theile in der Erinnerung an Sadowa findet, ist ein steter Rückgang des Deutschtums in Oesterreich zu verzeichnen. Nun muß man sich doch fragen: Ist dieser Rückgang des Deutschtums in einem Niedergange, im Verblühen des deutschen Ost markvolkes zu suchen? Hat das deutsche Volk in Oesterreich auf natürlichem Entwickelungs gange

ausgelebt und den Höhepunkt der Kul tur überschritten? Ist das deutsche Volk etwa nicht mehr imstande, an Negierungsgeschäften nach seiner kulturlichen Wertmessung theilzunehmen? Keineswegs; das deutsche Ostmarkvolk ist noch immer das bedeutendste; es wird aber gewaltsam niedergerungen. In einem Völkergeinengsel wie Oesterreich ist der Bestand des Staates in seiner derzeiti gen Form nur durch den Zusammenhalt aller Völker gesichert. Deshalb wird jede völkische Regung des der Negierung am gefährlichsten

erscheinenden Volksstammes zn vereiteln gesucht. Oesterreich bedient sich zu diesem Zwecke eines längst erprobten, sattsam bekannten Mittels: es wird Volk gegen Volk ausgespielt. Nach dem bekannten Sprichworte: „Wenn sich zwei streiten, freut- sich der dritte', hat auch der österreichische Staat bis her nur einen Vortheil gehabt, wenn sich die Völker Oesterreichs in deu Harm gelegen sind. Ein Blick in die jüngste Geschichte Oesterreichs bestätigt dieses. Das Bestreben, das derzeitige Verhält niß

wir heute eine deutsche Vorherrschaft in Oesterreich. Die Deutschen sind also nicht etwa im Niedergange begriffen, sondern unser Aufstreben ist verhin- 'dert worden. In Oesterreich leben 8'5 Millionen Deutsche gegenüber 15 Millionen slawischer uud romanischer Einwohner. Diese 15 Millio nen bilden aber nur als Menschenmasse ein Uebergewicht; denn in kulturlicher Beziehung stehen die 8 5 Millionen Deutsche hoch über den anderen 15 Millionen. Es darf auch nicht vergessen werden, daß diese Deutschen, mögen

sie noch so zerstreut wohnen, durch die gemeinsame deutsche Sprache ein einziges Kulturvolk bilden, während die slawisch-roma nische Mehrheit in nahezu ein Dutzend Völk chen zerfällt, denen das Gemeinsame, die ein heitliche Sprache, fehlt. Der Wert eines Volkes für den Staat besteht aber^ unstreitig in der Bei tragsleistung der Erhaltnngskosten, in der Abgabe der Steuern'. Es zahlen nun in Oesterreich: ^ - Millionen'Gulden ' Direkte Indirekte Steuern Steuern Zusamm. 8.5 Mill. Deutsche 66.3 169.2 23S S 5.5

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 07.06.1894
Descrizione fisica: 8
. Graf Ha r- rach erstattet Bericht über die Regierungsvorlage be treffend die Convention zwischen Oesterreich-Ungarn und Russland vom 18-/6. Mai d. Js. und stellt den Antrag, dieser Handelskonvention in Uebereinstimmung mit dem diesfälligen Beschlusse des Abgeordnetenhauses die verfassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen. Nik. Dumba betont dic große Bedeutung des vorliegenden Vertrages für die Industrie, dad Gewerbe und die landwirtschaftliche Production in Oesterreich, welches darauf angewiesen sei

und Gold. Oesterreich hatte die aus diesen Schwankungen entstehenden Versicherui'gs-Prä- niien zu bezahlen, dic Mertbcsiimmung der österreichi scheu Produetc w-r an den Wert dcS Silbers gebun den, und dieses war ein SpeculationSobjeci geworden. Das hatte das srühere Ministerium eingesehen, und infolge dessen sei cS in die Valutaregulierung einge treten. Die angebahnte Valutaregulierung war ein fach und in zwei Hauptbestandtheile getheilt: Ucber- gang zur Goldzahlung einerseits und Ordnung

. Im Gegentheile; eS habe sich ja dic Production deö Goldes in staunenswerter Weise gehoben, und cS be stehe nicht mehr der geringste Zweifcl darüber, dass es Oesterreich gelingen werde, das erforderliche Gold aufzutreiben. Redner gibt der Ueberzeugung Ausdruck, dass in den Vorlagen nur das Interesse des Staates vertreten sei und empfiehlt deren Annahme. Bei der Abstimmung gelangen sodann alle drei Gesetzentwürfe unverändert in zweiter und dritter Lesung niit allen Stimmen gegen die des Grafen Knefstein

—Czernowitz—Suczawa für Rechnung des Staate? und dic eventuelle Ein lösung dieser Bahn durch den Staat so wie die Her stellung nichrercr Localbahnen in der Bukowina; be treffend die Abänderung von Bestimmungen des An hanges znr ReichSrathS-Wahlordnnng in Betreff der Wahlbezirke in Oesterreich unter der Enns; bctreffend die Ausbringung der Mittel zur Herstellung dritter Stockwerke auf zwei i'ractcn dcr Wiener tcchnischcn Hochschule und den Gcs^cntwurs betreffend die Auf bringung dcr Mittel

, Graf Haugwitz, Hlavka, Lobmeyr, Graf Montecuccoli, Fürst Orsini- Roscnbcrg und Graf Potocki. Hicmit ist dic Tages ordnung erschöpft. Se. Durchlaucht Ministerpräsident Fürst zu Windifch-Grätz: Im Allerhöchsten Auf trage Sr. Majestät des Kaisers erkläre ich den Reichs rath für vertagt. Inland. Dem Berichte der Valutacommission des Herren hauses, welches die drei Vorlagcn nach dcn Beschlüssen des Abgeordnetenhauses angenommen hat, ist eine Ueber sicht über die bis 26. Mai d. I. in Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 30.05.1900
Descrizione fisica: 16
dieser Verhältnisse und in jeder Weise zur Sache legitimiert.' Politische Nachrichten. Meran, 2S Mai. Die zweite Plenarsitzung der österre i ch i schen Delegation verhandelte über das Budget deS Auswärtigen. Es sind elf Redner eingetragen, da runter vier Tschechen contra. Kastan (Tscheche) bespricht die Berliner Reise des Kaisers und erklärt, die Tschechen könnten dieselbe unmöglich als Stär kung der Großmachtstellung Oesterreich-Ungarns ansehen. Berlin sei durch den Besuch der Mittel punkt der europäischen

Politik geworden. In Rußland aber habe dies eine Mißstimmung erzeugt. Redner bezeichnet es als Affront gegenüber den Tschechen, daß die Betheiligung des Kaisers an der Enthüllung des Standbildes des Kaisers Sigismund im Pro gramm in Aussicht genommen n orden sei. Dank der Initiative des Kaisers Franz Josef sei dieser Affront dem tschechischen Volke erspart geblieben. Die Tschechen wollten die besten Beziehungen zu Deutschland, aber nicht, daß Oesterreich Ungarn ein Vasallenstaat Deutschlands

werde. Vor Angriffen Rußlands, welches Oesterreich-Ungarn stets Beweise eines loyalen, korrekten Vorgehens gegeben habe, habe sich Oesterreich-Ungarn nicht zu fürchten. Der Dreibund habe Oesterreich-Ungarn wirthschastliche Nachtheile gebracht. Das deutsche Zolltarifprojekt weise auf eine beabsichtigte enorme Erhöhung des Zolles hin. Redner kritisiert die Politik Oesterreich- Ungarns gegenüber Serbien und Montenegro und wünscht eine Anlehnung an Rußland. Stransky (Tscheche) führt aus, der Besuch des Kaisers sei

von den Berliner Arrangeuren aufgebauscht worden. Die österreichische Diplomatie hätte rechtzeitig ab winken sollen. Redner wirft Goluchowski Unsteligkeit und Wankelmüthigkeit in der Politik vor und mein», der Einfluß Oesterreich-Ungarns in Konstantinopel sei ganz geschwunden, das beweise die Äffaire des österreichisch-ungarischen Militärattaches Frhrn. von Gießl. Redner verlangt die Vorlegung von Roth büchern und wirft Goluchowski Einmischung in die innere Politik zum Nachtheile där Tschechen

vor, welche daher mit Mißtrauen Goluchowski gegenüber erfüllt sind. Demel erklärte, die Deuifchen billigten vollkommen die Politik Goluchowski's und hielten am Dreibunde und der Bekräftigung desselben durch die intimen Beziehungen der Monarchen unter ein ander fest. Nicht minder freudig begrüßten sie das Einverständniß mit Rußland in der Orientfrage und die freundschaftlichsten Beziehungen zu diesem aufstrebenden Staat. Redner wünscht einen engen wirthschastlichen Anschluß zwischen Deutschland und Oesterreich

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Pagina 2 di 22
Data: 09.01.1898
Descrizione fisica: 22
Seite S Böhmen an die Seite setzen. Die Deutschen sehen sich zur Vertheidigung ihreS Volksthums gezwungen und entwickeln sich zu einer ausschließlich nationalen Partei. Es ist die Frage, ob unter solchen Ver hältnissen Oesterreich-Ungarn als Großstaat inmitten der europäischen Nationalstaaten sich erhalten könnte. Dieses Problem sollten die nichtdeutschen Völker schaften der Monarchie einmal ruhigen BluteS zu Ende denken. Graf Andrassy jun. hat in seinem bekannten Buche über den Ausgleich

es offen einge standen, daß Ungarn ohne Oesterreich zum Range eines machtlosen Balkanstaates a Is, Rumänien herab sinken würde. Vielleicht blicken die österreichischen Polen nach Preußen und Rußland und fragen sich, ob sie mit ihren Volksgenossen in jenen beiden Reichen tauschen wollen. Für die Tschechen aber würde jede Veränderung der mitteleuropäischen Landkarte den sicheren Tod ihreS Volksthums be deuten. Es ergcken sich also durchaus keine glän zenden Aussichten für die heutigen Primgeiger

im österreichisch-ungarischen Konzerte. Ich erblicke eine Rettung, sagte Redner, ausschließlich in einem gründ- lichen Systemwechsel, darin, daß auch die Slaven in Oesterreich dem österreichischen Staatsgedanken, der deutschen Sprache als staatlicher Geschäfts- und Armeesprache Konzessionen machen. Es ist aller-! dings sehr die Frage, ob die nichtdeutschen Völker und insbesondere die Tschechen zu dieser Einsicht sich durchdrungen werden. Angesichts des impulsiven Nationalismus der Tschechen ist es absolut noth

Nationalwerth zu verletzen. Die klerikale Partei war der erbittertste Feind des Deutschthums. Sie war ein Hauptbestandtheil des eisernen Ringes unter Taaffe; sie ist heute derjenige Faktor, der allein die gegenwärtige ReichSrathsmajorität ermöglicht. DaS polnisch-tschechische Verbrüderungssest begrüßt den Obmann der katholischen Volkspartei, welche als Vertretung der kerndeutschen Alpenländer die übrigen deutschen Abgeordneten in ihrem Verzweiflungs- kämpfe um das Deutschthum in Oesterreich in das Unrecht

Presse und von den klerikalen Ab geordneten Tirols jede tschechische Tendenzlüge gegen uns verbreitet und, was die Hauptsache ist, die katholische Volkspartei inklusive der Tiroler Gruppe befindet sich in einer parteimäßigen Organisation mit den Todfeinden des Deutschthums in Oesterreich, „Dotter hab'» mier noh loan g'fragt, aber der Hear Pfarrer weard nvh heunt kämmen.' Drauf geahn ml« zum Testament. „WaS ist Dei letzter Wille?« frag ih. ,JH will mit zwoa Geistliche« begraben wearen und daß drei

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 10
Data: 09.01.1902
Descrizione fisica: 10
Seite 2. M. 3. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 9. Jänner 1902. Jahrg. XV. oder vertrieben. In Deutschland hat ein alter erbitterter Kirchenhasser eine wüste Hetze gegen den heiligen Kirchenlehrer Alfons Liguvri und gegen das Bußsacrament angezettelt, die in Oesterreich ihr wilde! Echo fand bei den „Stall- deutschen'. Auch in Oesterreich wollte man einen Culturkampf wie in Frankreich herauf beschwören. Die Los von Rom-Bewegung wurde ins Parlament getragen, das Protokoll des Ab geordnetenhauses

wurde — wie ein katholischer Abgeordneter sich bezeichnend ausdrückte — zum Mistwagen der Abfallsfreunde gemacht. Und nicht zufrieden, den Clerus, den CvUbat, die Buchte m gehässigstes Weise zu schmähen und in den Koth zu ziehen, hat man — trotz des jammervollen Zustandes, in dem das Parlament sich befindet — noch einen Klostersturm in Seme gesetzt. Wahrhastig, die Pforten der Hölle können mit ihren Helfershelfern in Oesterreich im letzten Jahre zufrieden sein; diese haben das Ihrige redlich gethan

in Oesterreich und noch weniger in Tirol hat die göttliche Ver heißung. Wie Skandinavien, England, Russland, zwei Drittel von Deutschland, nicht zu reden von Nordafrika, Kleinasten und dem Balkan, könnte auch Oesterreich von Rom losgerissen werden; ob auf politischem Wege oder durch protestantische Propaganda, ist Nebensache. Die Los von Rom-Bewegung hat im letzten Jahre unleugbare Fortschritte gemacht; es wäre traurige Selbsttäuschung, diese Thatsache abzuschwächen oder geringschätzen

zu wollen. Die Erwartung, dass die Bewegung, weil in erster Linie politisch und in ihrer Tendenz hochverräterisch, bald im Sande verrinnen werde, hat sich nicht «»füllt; es haben die geldmächtigen und nach Pxoselyten lüsternen Führer des „Evangelischen Bundes-, sowie des „Gustav Adolf-Vereins' in Deutschland sich dahintergesteckt und fördern den Abfall in Oesterreich auf alle Weise. Der erstere hat erst um Weihnachten wieder sine halbe Mill'vn hiefür spendiert. unberechenbarem Segen begleitet

es aber Bureaux, Werkstätten und Fabrikslocals, wo glaubenslose und social demokratische Arbeiter ihren Mitarbeitern einfach keine Rnhs lassen, bis sie ihren Vereinen bei- Soll die katholische Kirche in Oesterreich theilnehmen an der Unzerstörbarkeit der Gesammt- kirche, so muss das katholische Leben, das öffentliche wie das private, ein weit intensiveres, kräftigeres werden, als es bisher gewesen. Wenn wir nun auch von jenem Posten, den die Katho liken Oesterreichs ihrer Zahl nach im öffentlichen Leben

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Pagina 1 di 14
Data: 23.07.1897
Descrizione fisica: 14
^ . »Merani L«m «bholeu »ierteljShri, fl. »SS; haibtibrtg fl.».Z<l;gmijiahrts st- S.-iii . R 7 »a. — Oesterreich » Uag-ru! Mit Zusendung °i-rl-l,ahrigfl. ^ Mil Luftellun, tu'» Hau» ta vteraa un>> ivozear «ierteljährtg !l anzlähri» n. ». — Etazeme St»«««»» 5 ' »ach laris. «»»-hm- «on Inlertioaj-Austrigen I» all«» Ji>ler-t-»-«uresu» dci In- uns Äuela-«-». —Srlqein« l-oea Iie»»«a». T»»»-r«t-g «ad Sa»»t-g, Ar. 88. Freitag, den SS, Juli lS»7. St. ZchlMg. ?ie Deutsche» i» Keßeneich- Meran, 22. Juli

— welches mit Besorgniß auf die Entwickelung in Oesterreich hinblickr. Wenn Europa mit uns sich befaßt — wie sollte es Deutsch land nicht thun? Diejenigen, welche Oesterreich wie eine Südseeinsel regieren möchten, die verein samt im Weltmeere liegt und empfindlich thun, wenn Europa sich ein Urtheil über Oesterreich herausnimmt oder in Deutschland Bruderneigungen zum Durchbruche kommen, sind wahrhaft unver ständige Leute. Die Weltgeschichte, sagen wir die Geschichte Europa's, hat noch niemals vor den Grenzen

der Gewehre gebildet wird. Die draußen horchen scharf herüber nach Oesterreich — wir horchen hinüber. Hören wir einmal, was die Berliner „Nationqlzeitnng' schreibt. Sie sagt: In dem Augenblicke, wo die Deutschen ihre nationale Stellung und Existenz gegen die Ver gewaltigung durch den Staat vertheidigen müssen, bricht dieser Staat nothwendig auseinander. Ohne die politische Mitwirkung der Tschechen konnte das Kaiserreich Oesterreich sehr wohl bestehen und in den fünfziger und sechziger Jahren sogar

in allen europäischen Fragen eine erste Rolle spielen, ohne die Deutschen ist Zisleithanien ein geographischer Begriff .... Die allgemeine Kultur hat von den Tschechen uni Slovenen nichts zu erwarten, haben sie doch nicht einmal sür die panslav.stische Welt eine Bedeutung. Diese Welt ruht ausschließlich auf der russischen Sprache und der griechisch-ortho doxen Kirche . . . Mit dem Siege der Klerikalen und der Tschechen würde Oesterreich aus der Reihe der großen Kulturstaaten verschwinden. Denn seit dem Bestände

der Ostmark ist auch ihre Kultur an die Deutschen gebunden . . . Wie sie die Monarchie Oesterreich geschaffen, sind es auch die Deutschen allein, die sie in allen Wechselfällen ge rettet, die ihr den Zusammenhang mir den großen europäischen Geschicken bewahrt haben. Wenn aus den anderen Nationalitäten sich der eine und der andere Mann bedeutsam, als Staatsmann oder als Feldherr, hervorthat, so war er durch Bildung und Sprache längst zum Deutschen geworden. Die historischen Namen

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 13.04.1899
Descrizione fisica: 8
: .Welche Pflichten erwachsen uns Deutschen im Reiche aus der nationalen Be wegung in Oesterreich?' Wir können es uns nicht versagen, des allgemeinen politischen Interesses halber einzelne Stellen dieser Rede wiederzugeben: „Seit dem Jahre 18KK, wo das staats rechtliche Band zwischen Oesterreich und den übrigen Staaten völlig gelöst wurde, hat der Kampf der anderen Nationalitäten gegen das deutsche Element, der in Oesterreich niemals geruht hat, einen ganz ungeheuren Aufschwung genommen und zu unserer Zeit

zu sorgen, daß die acht Millionen Deutsche in Oesterreich ihrem Volksthum nicht verloren gehen. Diese Pflicht ist für uns umso größer, als unsere Brüder jenseits der schwarzgelben Pfähle gerade als unser»: Vorposten dastehen im heißen Kampfe gegen slavische Begehrlich keit und slavischen Uebermuth. Lassen wir sie im Stich und werden sie übermannt, dann kommt die Reihe an uns, dann wird die slavische Hochfluth alles vernichten, was deutsche Wissenschaft und deutsche Kultur seit Jahrhunderten zum Wohle

der gesammten Menschheit geschaffen. Wenn einst unseren deutschen Brüdern der Spruch Vas vioti's — Wehe den Besiegten — gilt, dann ist dies auch gleichzeitig das Signal zum Untergange des Deutschen Reiches. Es ist der einfache Trieb der Selbsterhal tung, der uns veranlaßt, dem heißen Kampfe in Oesterreich nicht mit verschränkten Armen zuzusehen. An die Deutschfreundlichkeit aller maßgebenden Elemente können wir nach den trüben Erfahrungen aus ehrlicher innerer Ueberzeugung nicht glauben. Als unser gro ßer

Staatsmann Fürst Bismarck den Zwei bundsvertrag abschloß, geschah dies in der Voraussetzung, daß in Oesterreich die Deut schen ihre Vormachtstellung behalten und be haupten würden, auf die sie nach ihrer wirth- fchaftlichen und kulturellen Bedeutung ein gutes Recht haben. Ein slavisirtes Oester reich dagegen ist und wird unser Feind sein, der seine Pfeile von Böhmen aus bis in das Herz Deutschlands entsenden und keine Ge legenheit vorübergehen lassen wird, uns heim tückisch in den Rücken zu fallen

. Jedoch ist es nicht abzuleugnen, daß auch die Deutschen in Oesterreich einen gut Theil an den mißlichen Zuständen selbst Schuld tragen. Falsch aber sind die Behauptungen von deutschseindlicher Seite, daß die Deutschen eine Zerstückelung der österreichischen Mon archie und Vernichtung des Habsburgischen Herrscherhauses herbeizuführen beabsichtigen, denn die Erhaltung Oesterreichs, als eine politisch und militärisch starte Großmacht liegt doch nur im eigensten Interesse Deutsch lands. Ein slavisirtes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 10
Data: 22.02.1902
Descrizione fisica: 10
in Oesterreich und besonders in den Grenzdistricten unterzubringen. Da nun die nächsten größeren Städte Deutschlands an der tirolischen, salzburgischen, böhmischen und schlesischen Grenze diesen Landstrichey näher liegen als Wien, ja sogar, oft wegen der viel besseren Zugsverbindungen, schneller zu erreichen sind, als die Landeshauptstädte, so find diese Concurrenz- Hemühungen mit bestem Erfolge begleitet — zum Schaden der österreichischen Zeitungsindustrie und her österreichischen Druckindustrie

. Sonst lamentiert man im Finanzministerium immer, wenn man ihm ein Steuerobject entzieht, und die Volksvertreter haben nur selten das Glück, eine Steuerfreiheit ihren Wählern zu erringen; den ausländischen Zeitungseigenthümern aber fiel unbegehrt in der Sylvesternacht 1899—190Y ein Neujahrsgeschenk inihre Betriebe, von dem sich die größten San guiniker untex ihnen nichts haben träumen lassen. Ob es gut ist für die Erhaltung des Patrio tismus in Oesterreich und ob in Oesterreich die Vaterlandsliebe

in den Grenzdistricten besonders geyährt wird, wenn statt österreichischer Blätter meist Blätter aus dem Nachbarreiche gelesen werden, möchten wir gerade nicht behaupten. Wir wissen aber, dass man in Deutschland von Seite der Regierung die Macht der Presse genau so erkannte und fürchtete, wie in Oesterreich, dass man dort aber auch mit Hilse der Localpresse und der Amtsblätter dadurch, dass man den deutschen Buchdruckerei- besitzern< die ja auch meistens den ganzen Einfluss auf diese Blätter durch Eigenthum

Oesterreich, es dem Staatsanwalte über lassend, sich die Censury^emplare zu ver schaffen, Bis der österreichische Staatsanwalt solche ausländische Zeitungen und Bücher dem objectiven Ver fahren überantworten kann, findjsie längst in den Händen der Leser und eine solche nachträgliche Confiscation besorgt nur noch die Reclame. Uns wundert es sehr, dass sich die österreichischen ZeitungsherauSgeber diese einseitige und ihren Interessen und dem ganzen Zeitungswesen so zuwiderlaufende Behandlung jahre lang

den Gesetzentwurf, betreffend die philoxerierten Weingärten, sowie die Vor lage, betreffend die Gebürenerleichterungen und Ge- bürenbesreinngen für Anleihen von autonomen Körperschaften. Uokitische Wundschau. Inland. Wertagung des Ausgleiches. Aus Abgeordnetenkreisen wird uns geschrieben: Es kann bereits als sicher angenommen werden, dass den Parlamenten in Oesterreich und Ungarn sowohl der autonome Zolltarif, wie die Frage des Aus gleiches in der Frühlingssession nicht mehr unter breitet werden wird; der Grund

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Volksblatt
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Pagina 3 di 10
Data: 04.03.1899
Descrizione fisica: 10
im Wustkvereinssaale in Wien. Als Redner traten aus: Capucinerpater Benno Au räch er, der durch seine hinreißende Beredsamkeit in Deutschland ähnlichen Ruf genießt wie Abelin Oesterreich und Abgeordneter v. Zallinger. Dieser gieng aus von der großen Protestversammlung in Bozen, die von demselben Geiste beseelt war und kam zum Schlüsse auf die A n b e t un g s ki r ch e in Bozen zu sprechen. Wir lassen die Rede im Auszuge folgen, v. Zallinger fagte nach der erwähnten Ein leitung: »Die heutige Versammlung

solche Vorsälle künftig hintangehalten werden. In dem Rufe: »Los von Rom' verbirgt sich auch das Wort: „LoS von Oesterreich!' Die Männer des Umsturzes können es nicht vergessen, dass man in diesem Reiche seit den Tagen der Babenberger bemüht war, den Geist des Christenthums und der katholischen Religion auch in das öffentliche Leben einzuführen Gegen daS katholische Oesterreich geht der Kampf, auf seine Zerbröckelnng ist es abgesehen. Zum Rufe: „LoS von Rom!' und »Los von Oesterreich!' hat der natio nale

Streit den Vorwand gegeben. Nach altem Recepte möchten die Feinde des katholischen Oesterreich dieses Reich durch Verhetzung der Nationalitäten zerstören. Das wird aber nicht gelingen. Die Kaisertreue der Völker Oesterreichs hat ihren tiefsten Grund in ihrer Glaubenstreue; der Katholicis mus ist daS stärkste Band, das die Völker dieses viel sprachigen Reiches verbindet und die nationale Frage findet ihre beste und sicherste Lösung im Christenthum, nach den Grundsätzen und unwandelbaren Principien

der christlichen Gerechtigkeit, nicht aber nach den „Wetterlaunen' politischer Parteien! Oesterreich ist darum in so großer Verwirrung, weil es an seinem katholischen Berufe irre geworden ist, fagte vor mehr als 30 Jahren schon ein großer Bischof Tirols. Nichts thut uns mehr noth als die Weckung katholischer Ge sinnung und katholischer Begeisterung. Wie man das katholische Volk vom Papste und den Bischösm trennen möchte, so möchte man auch das öffentliche Leben von der Religion trennen. Redner zeigte sodann

vom 52. Abte des Klosters Muri-Gries gelegt. Im Tympanon des Haupt- portales sehen wir Rudolf von Habsburg als Verehrer des allerheiligsten Sacramentes, im großen Mosaikbilde in der Hauptapside Se. Majestät unseren apostolischen Jubelkaiser als Schirmherrn dieser Kirche, neben ihm steht schützend St. Michael, der den Drachen der Em pörung siegreich überwunden. Wie viele Acte der Ver ehrung des Kaiserhauses für das allerheiligste Sacra- ment, wie viel sichtlicher Schutz für Oesterreich liegt zwischen Rudolf

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Brixener Chronik
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Pagina 9 di 10
Data: 28.02.1899
Descrizione fisica: 10
ein Telegramm des Cardinal-StaatS» seeretärs Rampolla aus Rom verlesen: „Der hl. Vater spendet mit der ganzen Liebe seines Herzens den Segen, um den er von der heutigen Versammlung gebeten worden ist.' — Als Redner traten auf: Capueinerpater Benno Äuracher, der durch seine hinreißende Beredsamkeit in Deutsch land ähnlichen Ruf genießt Wie ?. Adel in Oesterreich, und Abg. v. Zallinger. Dieser gieng ans von der großen. Protestversammlung in Bozen, die von demselben Geiste beseelt war, und kam zum Schlüsse

war, dessen! Tendenz mit dem Rufe: Los von Rom! zu- samm nsM. Im Namen der katholischen Eltern, den n Sö >ne oN der Hochschule studieren, müssen wir fordern, dass solche Vorfälle künftig hintan- gehaltm werden. In dem Rufe: LoS Von Rom! verbirgt sich auch daS Wort: LoS von Oesterreich! Die, Männer des Umsturzes können es mcht vergessen, > dass man in diesem Reiche seit den Tagen der Babenberger bemüht war, den Geist des Christen thums und der katholischen Religion auch in das öffentliche Leben einzuführen

. Gegen das katho- lische Oesterreich geht der Kampf, auf seine Zer- bröckelung ist es abgesehen. Lum Rufe: Los. von Rom! und: Los von Oesterreich! hat der nationale Streit den Vorwand gegeben. Nach altem Recepte möchten die Feinde deS katholischen Oesterreich dieses Reich durch Verhetzung der Nationalitäten zerstören. Das wird aber nicht gelingen. — Die Kaisertreue der Völker Oester reichs hat ihren tiefsten Grund in ihrer GlaubenS- treue; der Katholicismus ist das stärkste Band, das die Völker

diese» vielsprachigen Reiches ver- bindet, und die nationale Frage findet ihre beste und sicherste Lösung im Christenthum, nach den Grundsätzen und unwandelbaren Principien der christlichen Gerechtigkeit, nicht aber nach den ,Wetterlaunen' politischer Parteien! .Oesterreich ist darum in so großer Verwirrung, well eS an seinem katholischen Berufe irre geworden ist,' sagte vor mehr als dreißig Jahren schon ein großer Bischof Tirols. Nichts thut un< mehr noth als die Weckung katholischer Gesinnung und katholischer

überwunden. Wie viele Acte der Ver ehrung deS Kaiserhauses sür das allerheiligste Sacrament, wie Ml sichtlicher Schutz für Öster reich liegt -zwischen Rudolf vön, Habsburg und unserem glorreich regierenden Jubelkaiser! Kann eS ein zeitgemäßeres, kann es ein segenbringen- dereS Werk zu Sr. Majestät RegierungSjuöilänm geben als diese Anbettmgskirche, Diesen Mittel- plmkt der eucharisdschen Bewegung für Oesterreich- Ungarn, Deutschland und die Schweiz ! Dieselbe gestaltet sich durch das allerhöchste

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 27.09.1892
Descrizione fisica: 8
trinker nach dem bekannten Liede zu erfüllen, oder - den Haifisch habe, das rothe Meer der italienischen Weine an die Meeresufer' Oester reichs gelockt. Haben wir denn in Oesterreich nicht schon genug eigenen Wein? Haben wir nicht eine Weinproduction? Allerdings; aber das genügt nicht. Herrliche Zeit, wo die kühnsten Phantasien so erfüllt werden! Verlegen wir uns einmal aufs Rechnen und berechnen wir, wie groß und gewaltig die Flut ist, mit der Oesterreich überschwemmt werden wird. Wir nehmen zur Hand

: Italien .... mit H,430.000 Hektaren i) Frankreich . . . . „ 1,837.000 Spanien .... „ 1,605.000 Oesterreich-Ungarn „ 655.000 Oesterreich ohne Ungarn 2) „ 224.451 Tirol und Vorarlberg „ 14.832 Deutschland. . . . „ 120.000 Davon Elsass-Lothr. allein „ 34.000 Ganz Europa erzeugt eine Weinmenge, im Durchschnitt berechnet, von 117,331.000 Hekto liter. Außer Europa werden bloß 4,886.000 Hektoliter erzeugt. Auf die einzelnen Länder ver theilt sich das so: Italien . . . . erzeuK31,WYM0Hektol. Frankreich

., . . „ 27,000.000 „ Spanien . , . . „ 27,000.000 „ Oesterreich-Ungarn „ 9,841.000 „ Oesterreich ohne Ungarn 2) „ 3,747.236 Tirol und Vorarlberg Deutschland . . . Schweiz . . . . 307.791 2,350.000 992.000 Äußer Europa erzeugt Algerien am meisten, nämlich 2,500.000 Hektoliter. Nun/kommt die Berechnung der Ausfuhr aus den einzelnen Ländern. Da stand bisher nicht Italien, dys am meisten Wein erzeugt, an der Spitze, sondern die Reihenfolge war diese: Spanien . Frankreich führtaus9,000.000Hektol.») „ „ 2,500.000

„ 1) Mehr als der dritte Theil der Weinpflanzungen in Europa/ 2) Nach dem österreichischen statistischen Taschenbuche. Ausgegeben 1892. 2) Den dritten Theil des Erzeugnisses. Italien (biszurWein- zollclausel) . . führt aus 2,000.000Hektol.^) Oesterreich-Ungarn „ 731.000 „ Deutschland . . . führt aus 193.000 „ Warum Italien so wenig ausführte? Es war abgesperrt gegen Oesterreich und in den letzten Jahren auch von Frankreich. Darnach kann man ermessen, welche Weinmengen in Italien in den letzten Jahren

theil nehmen, aber das zunächst liegende Einfuhrland ist Oesterreich. Im Jahre 1882, bei oer großen Überschwemmung durch die Wasserkatastrophe, hat sich die Wassermasse immer mehr angesammelt, je mehr sie sich Italien näherte, bei der nächsten Überschwemmung mit Wein wird die Masse immer mehr abnehmen, je weiter es gegen Norden geht. Die ärgste Zerstörung wird sie in Südtirol anrichten. Die Weinproduction Deutschlands wird kaum einen Schaden erleiden, aber die Oesterreichs. Noch zwei Berechnungen

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 18.12.1896
Descrizione fisica: 16
'' Abonnement-''?^ Nteraui Aum Abholen vierteljährig fl. 1.65; haibiäbrig fl.Z.ZU; ganzjährig fl, S.«i>. — Mit jjufkllaung in'tHaui in Meraa und Bozeu! Biertellährii fl jihrig fl. 7.Z0. — Oesterreich »Uugaru: Mit Zusendung »ierteljährig fl. ».—: halblährig fl. 4.— ! ganzjährig fl. S. — Einzeln« Nummern i nach Tarif. Annahme von Jnsertioni-AuftrSgen in allen Zns-raten-Äureaul deZ In- und Anlande». — Erscheint jeden Dienitag, Donnertrag und Sam»tag, !WKW^?»sa»tt Nr. M. Freitag, de« 18. Dezember

wartet. Was nun den Grafen Badeni betrifft, so sieht dieses Warten weniger nach einer ziel bewußten Führung aus als nach Gelegenheits politik, wie wir sie nun schon an die vielen Jahre in Oesterreich gesehen haben. Graf Wurnibrand, der ehemalige Handels minister der Koalition, verwies in seiner fein durch dachten Rede zum Dispositionsfonds auf die Nach theile einer Politik, welche kein festes Vorhaben, kein ausgesprochenes Ziel und nicht Kraft und Schwung genug hat, eine Politik der Entschieden heit

zu machen, kurz eine parteipolitische Regierung zu sein, wie deren in Ungarn eine besteht und staunenswerthe Thaten, wenn auch nicht immer mit reinlichen Mitteln, vollführt. Gras Wurmbrand verkennt die Schwierigkeiten nicht, die einem partei politischen Regimente bei uns in Oesterreich im Wege stehen; wir sind bis in die Knochen bureau kratisch — wir haben daher ein Administrations ministerium, bei dem von oben bis unten das große Wort „Schweigen' herrscht. Das ist aber auch die Ursache so vieler

, der durchaus kein Oppositioneller ist; er sehe keinen Grund, zu dem Ministerium in Opposition zu treten, weder einen politischen noch einen nationalen. Trotzdem sieht Graf Wurmbrand für Oesterreich recht schwere Zeiten kommen. Er sieht den Ansturm der Reaktion, er sieht den Ansturm der Slaven voraus, die nicht mehr Böhmen und Mähren, sondern Oesterreich beherrschen wollen. „Ein slavisches Oesterreich' ruft Wurinbrand aus, „ist eine historische Unmöglichkeit'. Seine ganze Hoffnung, daß diese Anschläge ver

eitelt werden, setzt Wurinbrand auf die liberale Partei, „die schon so oft in großen Katastrophen in Oesterreich den Staatsgedanken hochgehalten habe'; Einigkeit empfiehlt er den Deutschen, welche niemals so große Verluste erlitten hätten, wenn sie einiger gewesen wären. Die Reaktion, welche Graf Wurmbrand im Anzüge sieht, meldet sich auch mit Frecherrn von Dipauli zum Worte. Rußland: griechisch-orthodox; Deutschland: protestantisch; Oesterreich: römisch katholisch — das ist das Rezept für die innere

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 29.04.1896
Descrizione fisica: 8
haben, daß sie die Einsetzung des Bürgermeisters der deutschen und christlichen Stadt Wien nach ihrer Willkür ver hindern können? Daß wäre denn doch eine üble Vor bedeutung sür unser hartgeprüstes Oesterreich! Die dahin siechende, sich liberal, nennende Partei Oesterreichs wird zwar auch alle Anstrengungen machen, um Dr. Lueger als Verkörperung dbr antiliberalen Bestrebungen 'nicht, ans Ruder gelangen zu lassen, doch auf diese braucht doch nicht gehört zu werden, da sie sich in den langen Jahren der Macht

, weil er die natürliche Ordnung der Dinge umgestoßen hat, weil er den Ein fluß aus das öffentliche Leben, welcher in Oesterreich mit seiner nahezu ausschließlich katholischen Bevölkerung naturgemäß der katholischen Kirche gebürt, an sich ge rissen hat und dadurch Oesterreich gegen Oesterreich re giert. Wenn Oesterreich sich selbst zurückgegeben werden will, so muß es den Liberalismus überwinden und sich als kath. Oesterreich reconstruiren. Die conservativen Ansätze dazu in der allgemeinen liberalen Versumpfung

im katholischen Oesterreich als „Staatsschütze' be- i stehen zu lassen. Das katholische Oesterreich wird die! Bethätigung der katholischen Kirche für seine sociale l Wiedergeburt dulden, aber nur neben, gegebenenfalls! hinter dem Liberalismus; sollte es dem Liberalismus - gelingen, wieder unumschränkt zu herrschen, wird er. auch ohne und gegen die Kirche regier?». An diesem j Wendepunkte der staatlichen Entwicklung steht Oester-- reich. Deshalb findet die „Neue Freie Presse', daß ^ durch die Wahlresorm

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 4
Data: 03.12.1901
Descrizione fisica: 4
der Confession sagen zu können, dasA das Wirken der Barmherzigen Brüder und Schwestern anerkannt werde, und dass es tief bedauert werden müsse, dass in der Reichsvertretung eine derartige Kritik gefällt und von dem Präsidium anstandslos zugelassen wird. (Lebhafter Beifall.) — Abgeordneter Dr. Scheich er bemerkt, dass die Debatte bereits 36.000 fl. koste, und zwar mdUo, dass es keinem französischen Congre- gationisten einfalle, nach Oesterreich zu kommen. In der Debatte wird über alles geschmäht

sehnsuchtsvoll die Besserung ihrer Lage erwarten, abermals zu täuschen und die Zeit zu vertrödeln. Ich berichtige, dass bezüglich der Aufnahme und Bewachung von Orden strenge Gesetze und Verordnungen bestehen, die auch gehand habt werden. Es sollen nun Congregationen aus Oesterreich gewiesen werden, die sich selbst erhalten, dem Staate nichts kosten und sich sogar dem Volke im Unterrichts- nnd Krankenpflegwesen dienstbar er weisen. Es wäre dies ein brutaler Gewaltact, ein eminent freiheitsfeindlicher

Terrorismus, eine'Into leranz, wie sie ärger nicht gedacht werden kann. Ich berichtige . . . . — Abgeordneter Albrech t: Dass Sie nichts berichtigen! (Heiterkeit.) — Abgeordneter Wohlmeyer: .... Dass die Herren Judenliberalen nicht die geringste Einwendung gegen die Einwanderung fremder Juden erheben, die her kommen, um sich bei uns Vermögen zu schaffen und die christliche Bevölkerung zu schädigen, und dass des christlichen Volkes von Oesterreich. Ich constatiere, dass ein einziger Jude in Oesterreich

weit mehr Vermögen besitzt, als das gesammte Vermögen der katholischen Kirche in Oesterreich ausmacht. Die Herren Eisenkolb und dessen engere Gesinnungsge nossen mögen eS unterlassen, uns Religion zu predigen (Heiterkeit), sie, die sich anmaßen, als.Andersgläubig^ als Protestanten, als Renegaten die Religion in der frechsten und infamsten Weise zu beleidigen. (Beifall.)- Die „Los von Rom'- und „Los von Oesterreich Hetze wird von ihnen im Interesse der Juden be trieben, um daraus Capital zu schlagen

angelegt war, die öffentliche Meinung zu fälschen, das Volk zu betrügen und auszubeuten, um es materiell und geistig zu Grunde zu richten. Das Elend der großen Massen ist nicht auf das Conto der Klostergeistlichen, sondern auf die Thätig keit der fortschrittlichen Parteien zu setzen. Ich be richtige thatsächlich . ... — Abgeordneter Alwin Hantch: Das ist schon eine tödtliche Berichtigung! (Heiterkeit.) — AbgeordneterWohlm eyer: .. . dass 40.106 kirchliche und Ordenspersonen in Oesterreich bestehen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 31.07.1897
Descrizione fisica: 4
die Wie derherstellung der liberalen Herrschaft, die Angliederung Deutschösterreichs an das preußischeProtestantenreich(!),der Triumph der Sozialdemokrane und des Judenthums. Die einzige deutsche Partei, welche auch wahrhaft österreichisch ist, sei die katholische Volkspartei. Natürlich. Aber nun zur Schrift selbst. Da heißt es: Lange war es Winter für das christliche Volk in Oesterreich gewesen .... da endlich schien der Frühling anzubrechen . Auf eine neue herrliche Blüthe des Christenthums, auf fruchtbare

und Pflicht verloren ging, dies ficht den klerikalen Schreiber nicht an — wenn nur die Severinusbrüder wieder zu Ehren kommen. Und diese herrliche Aera ist gefährdet in ihrer weiteren Entwicklung. Das Freimaurerthum (!) hat neue Kräfte gewonnen, um Oesterreich zu zerstören und die Völker zu bedrücken! Und Millionen Deutsche in Oesterreich, die ihr Deutsch thum vertheidigen, sind nichts als Knechte des Freimaurer- thums. weil sie deutsch fühlen und weil sie sich die Augen nicht verbinden lassen

von den christlich-sozialen Gauklern, welche im Wiener Stadtrath klerikale Vorspanndienste leisten. So malt sich in einem klerikalen Kopfe die Welt. Nicht um die Interessen des Deutschthums, nicht um Oesterreich dreht sich in letzter Linie sein Sinn, sondern um die Interessen des Klerikalismus, dem alle Völker dienstbar zu machen, die einzige und Hauptaufgabe ist. Das deutsche Volk in Oesterreich ist aber gewitzigt. In seiner Erinnerung sind die Tage noch zu lebendig, in welchen das freie Wort in Oesterreich

, dem Ausgleichsprovisorium unter der Bedin gung, daß es nichts als die Verlängerung des bestehen den Zustandes enthält und daß es auch in Oesterreich mit Zustimmung der Reichsvertretung zustande kommt, kein Hinderniß mehr zu bereiten. Ein Hauptverdienst an dein Friedensschlüsse ist dem Präsidenten des Abgeord netenhauses Desider Szilagyi zuzuschreiben. Deutschland und Griechenland. Ueber die neueste Schwenkung der deutschen Politik in der griechischen Frage äußert sich die „Natio nalzeitung', indem sie schreibt: „Die neuesten

Bedeutung, zumal die „Nowoje Wremja' die völlige Solidarität Rußlands mit Oesterreich-Ungarn in der orientalischen Frage als über jeden Zweifel erhaben bezeichnet, und sagt, in Wien wisse man, daß die auswärtige Politik Rußlands und Frankreichs in allen internationalen Fragen eines Sinnes sei; jede Macht also, welche mit Rußland auf diesem Gebiete Hand iu Hand gehen wolle, müsse sich auch in Von G. Struder. 2 Der C-.ngetretene schien den kühlen Empfang weiter nicht zu bi, :erken. Er hängte seinen Hut

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