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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 7 di 18
Data: 04.02.1899
Descrizione fisica: 18
Wilhelm IV. von Preußen, die ihm an gebotene deutsche Kaiserkrone anzunehmen, und die geschickte Taktik des Erzherzog Reichsverwesers Johann kamen der öster reichischen Politik zu Hilfe. Die preußischen Bestre bungen, einen engern Bundesstaat, die sogenannte Urion, zn gründen, wußte Oesterreich zu hintertreiben. Preußen fügte sich 29. November 1850 den öster reichischen Forderungen in der Olmützer Punktation, Die Union wurde aufgegeben, und die Bundesver fassung blieb unverändert

dessen Bedeutung und allgemeinen Werth wir demnächst in einem besonderen Auf sätze würdigen. Theil der bisherigen Schranken zwischen Deutschland und Oesterreich wegräumte. In dem russisch-türkischen Konflikt, der zum Orient krieg führte, nahm Oesterreich zuerst eine vermittelnde Stellung zwischen Rußland und den Westmächtcn ein. Nach dem Ausbruch des Krieges vereinigte es sich mit Preußen zu einem gegenseitigen Garantievertrag (20 April 1854), dem 24. Juli auch der Deutsche Bund beitrat. Nunmehr richtete

Oesterreich an Rußland die Forderung, die Donausürstenthümer zu räumen, und als infolgedessen die Russen abzogen, traten österreichische Truppen bis zum Frieden an ihre Stelle. Nach dem Falle von Sewastopol nahm Oesterreich die Vermittelung wieder auf. die dann 30. März 1856 zum Abschluß des Pariser Friedens führte. Unterdes war in der innern Verwaltung Oester reichs unter dem Minister Bach ein anderes System zur Durchführung gelangt So schloß man mit dem Papst das Konkordat vom 18. August 1855

) und Solferino (24. Juni) brachten die Lombardei in die Hände Frankreichs, das sie an Sardinien gab. Die Katastrophe von 1859 hatte einen innern Umschwung in Oesterreich zur Folge. Der Minister des Auswärtigen, Graf Buol-Schauenftein, legte sein Amt nieder; an seine Stelle trat Graf Rechberg (17. Mai 1859). Am 21. August wurde uuch Bach, der Minister des Innern, durch Graf Goluchowski ersetzt. Der Finanzminifter Bruck empfahl eine Rück kehr zu dem konstitutionellen System, da nur auf diesem Wege

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 14
Data: 05.11.1897
Descrizione fisica: 14
Seite 2 Wie kann man behaupten, daß die österreichisch- ungarische Monarchie, gestern noch einfach öster reichisch, heute österreichisch-ungarisch, morgen un garisch-österreichisch und wahrscheinlich noch etwas anderes mehr, bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge eine definitive, sichere Basis habe. Das Oesterreich des Jahres 48 ist nicht mehr das des Jahres KV und dieses ganz verschieden von Oester reich-Ungarn des Jahres 67. Während der dreißig Friedensjahre, in welchen die Wunde von Sadowa

vernarben konnte, war es in beständiger innerer Verwandlung, so daß Oesterreich-Ungarn des Jahres S7 spezifische Verschiedenheit ausweist von dem des JahreS 67. Wenn das, was die Tschechen als ihr historisches Recht gleich den Ungarn beanspruchen, nämlich: Ein autonomes unabhängiges Königreich, zur Existenz gelangt und eine Regierung zu Dreien statt einer zu Zweien auftaucht, so entsteht die Frage für uns: Wird dieses österreich-ungarisch- döhmische Reich dieselben Elemente des europäischen

Gleichgewichtes und denselben Faktor der europäischen Politik repräsentieren wie das heutige Oesterreich- Ungarn? Preußen konnte, als es Deutschland schuf, Oesterreich aus demselben hinauswerfen; aber immer und in den Augen der ganzen Welt hat Oesterreich für einen deutschen Staat gegolten und zwar nicht ohne Grund, wenn man bedenkt, daß deutsches Blut, deutsche Sprache, deutsche Kultur, deutsche Politik (?) bisher ungetheilt vorherrschend waren. Glaubt man, daß diese Deutschen, welche fast ausschließlich

sich nicht auch auf ganz Europa ausdehnen? Eitler Wahn, zu glauben, daß mit Empor kommen der Tschechen sich der Schwerpunkt der Monarchie von Deutschland entfernen und natur gemäß Nußland nähern werde! Die das glauben, bedenken nicht, daß außer den Tschechen noch andere Slaven in Oesterreich leben, welche nichts von Ruß land und vom böhmischen Reiche wissen wollen und unterschätzen die Anziehungskraft des großen Deutsch land. Der Knoten des europäischen Problems liegt nicht in Konstantinopel, nicht in Petersburg

, das anderswo zum Gedrihen Aller geübt wird, nachzuahmen, den Fortschritt auf allen Gebieten zu beobachten, sich mit Meraver Zeittmß. reichische HauS. Es gab ein Erzherzogthum, das den österreichischen Namen trug. Es giebt im öffentlichen Rechte Europas seit 1804 einen Staat, welcher den Titel eines Kaisertums Oesterreich an nahm und welcher 1L67 diesen Titel verdoppelt hat in jenen von Oesterreich-Ungarn, aber Oesterreich in dem Sinne, wie man sagt: Frankreich, Spanien Italien, Rußland. Deutsches Reich

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Volksblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 08.10.1898
Descrizione fisica: 10
Erscheint jeden Mittwoch und SamStag früh. — PrSnumeratton für Bozen: halbjährig fl. l.SO, ganzjährig fl. S.so. Francs per Post für Oesterreich- Ungarn halbjährig fl. SH0, ganzjährig fl. S —: für Deutschland ganzjährig M. IS.— ; für die übrigen Länder d. Weltpostvereines ganzjährig FrcS. . — Einzelne Nummern 10 kr. — Unversiegelte Reklama tionen sind portofrei. Aür Gott, Kaiser und Waterland! Briefe und Gelder werdeu franco erbeten, - Manu skripte nicht zurückgestellt. — Jnfertions-Ge- bühr

im nichtdeutschen Theile der Monarchie der Absolutismus als Hemmschuh aller nationalen Ent wicklung hingestellt, so wurde in deutschen Landen wieder auf die großen Errungenschaften hingewiesen, welche -in freiheitlicher Hinsicht in den sogenannten Culturstaaten Baden und Württemberg zu verzeichnen waren. Alle diese liberalen Bestrebungen wurden von Frank reich aus kräftigst unterstützt, wo die Loge alles daran setzte, wieder eine Revolution in Scene zu setzen, um dadurch ihren Brüdern in Oesterreich das „Agi

' zu gleichem Handeln zu geben. Der Februarrevolution in Paris folgte in der That die Märzrevolution in Wien, und somit erscheint der Kampf in Oesterreich zum höchsten Stadium gelangt Zu sein. ^ ^,7.- ^ 7 - Das Beispiel mehrerer deutscher Staaten, in welchen dem Liberalismus Concessionen gemacht wurden, wirkte in Wien aneifernd, und die Regierung, welche wohl die Mittel besessen hätte, energisch dagegen zu wirken, bewies sich diesem so gewaltigen Anstürmen gegenüber leider zu schwach

. Wien aber hatte den härtesten Parteiterrorismus zu empfinden, wurde aber bald unter Zuhilfenahme der Bajonette zur Raison gebracht und die Ruhe sollte wieder nach langer Zeit in der Residenz Einkehr nehmen. Nachdem endlich auch Ungar» wieder unterworfen war, kam wieder die Zeit des Friedens für Oesterreich. Nun wurde mit aller Energie an der Reorganisierung des Reiches geschritten. Nach manchen Enttäuschungen, die ein sogenanntes constitutionelleS Regime der Regierung brachte, sollte Jeuilleton

so, wie wenn der Betreffende vom Blitze erschla gen worden wäre, was namentlich bei Schusswunden in das Herz zu beobachten ist. gibt eS wieder. Fälle, wo die angestellten Beobachtungen ganz andere Resul- täte aufwiese«. Im Alterthume hielt mau eine Herz wunde für absolut tödtlich. Dagegen sind viele Fälle der Absolutismus in Oesterreich wieder zur Herrschaft kommen. Diese Rückkehr zum Absolutismus zeigte sich aber als ein schwerer Fehler, denn von nun ab lastete der Hass deS Liberalismus schwer^auf Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 06.11.1895
Descrizione fisica: 8
Tette L Meraner Zeilvvg. Nr. 133 28 Prozente zu den Kosten der gemeinsamen An gelegenheiten bei, welche für das Jahr 1895 mit rund 149 Millionen Gulden veranschlagt sind. Ge wöhnlich wird, schreibt die „Bohemia', angenommen, Oesterreich zahle 70, Ungarn 30 Prozent der ge meinsamen Auslagen oder — mit Rückficht darauf, daß für die, Ungarn einverleibte Militärgrenze 2 Prozent im Vorhinein dem ungarischen Staats schatze zur Last geschrieben werden und nur der Rest im Verhältniß

von 70 zu 30 aufgestellt wird — Oesterreich zahle 68.6, Ungarn 31.4 Prozent. Daß die österreichische Reichshälfte thatsächlich über 72Pro zent trägt, soll später nachgewiesen werden. Die für die Bestimmung der Quote maßgeben den Verhältnisse haben sich feit dem Jahre 1887, in welchem der Ausgleich zum letzten Male er neuert wurde, ungleich mehr verändert, als die irgend einen der anderen Ausgleichspunkte betreffen den Momente. Würde jeder der beiden Vertrags theile einseitig nur die für eine Verschiebung

zahlenmäßig zu vergleichen. Hierzu kann aber vor Allem die Vergleichung des österreichi schen Staatsaufwandes mit dein ungarischen dienen. Die ungarische Delegation selbst hat, wie wir dem Buche des Hofrathes Beer über den „Staats haushalt Oesterreich-Ungarns' entnehmen, im Jahre 1877 die Erträgnisse der direkten und indirekten Abgaben Oesterreichs einerseits, Ungarns anderer seits, als gerechte Grundlage der Quotenbestimmung erklärt. Damals ergab die Vergleichung der beiden Budgets, daß daS ungarische

sich zum österreichischen wie 29 zu 71 verhielt, wenden wir dieselbe Methode für den gegenwärtigen Zeitpunkt an. Im öfter- reichischenVoranschlage für dieses Jahr sind die Ein nahmen mit 638 Millionen, in dem ungarischen Voranschlage für dieses Jahr die Einnahmen mit nahezu 468 Millionen Gulden präliminirt. Würden die gemeinsamen Auslagen der Höhe der beiden Budgets entsprechend vertheilt, so müßte Ungarn j.tzt mit 42 Prozent, Oesterreich mit 58 Prozent derselben belastet werden. Nun ist das Budget eines Staates

allerdings ein wichtiger An haltspunkt sür die Beurtheilung seiner wirthschaft lichen Kraft, aber doch kein absoluter Maßstab der selben. Sonst müßte die finanzielle Macht Frank reichs, seinem enormen Budget gemäß, ungleich größer sein, als die Englands, was thatsächlich nicht der Fall ist. Immerhin wird die Vergleichung der Aufwendungen, welche Ungarn für seine besonderen und Denkmaler Wien» und Oesterreich-Ungarns in bunter und doch übersichtlicher Anordnung zeigen. Dome und Theater, Burgen auf hohen

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Volksblatt
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Pagina 7 di 8
Data: 10.10.1900
Descrizione fisica: 8
Sie mich damit aus! Das hat für Mich keinen Wert.' Ich habe mir aus dem vorgelegten statistischen Materials die Ziffern herausgenommen und gesunden, dass ohne Rücksicht aus die Zollbewegung Oesterreich- Ungarn nach Italien eingeführt hat, im Jahre 1885 176.623 Hectoliter und im Jahre 1890 6612 Hecto liter. Die Aussuhr Oesterreich-Ungarns nach Italien ist also immer geringer geworden. Der Satz fällt stetig. Anderseits hat Italien nach Oesterreich-Ungarn im Jahre 1885 7878 Hectoliter eingesührt, im Jahre 1890 17.608 Hectoliter. So minimale

Seetransporte und bei den in Frankreich bezahlten hohen Preisen seinen besseren Wein nach Frankreich gebracht und sür die niederen Volksclassen, besonders in der Lombardei und Venetien, aus Tirol und Oesterreich etwas Wein ein geführt. Das hat mit dem französisch italienischen Zollkriege aufgehört. Diese Ziffern, wie sie der Ausschussbericht bringt, beweisen, wenn sie überhaupt etwas beweisen, in unserem Sinne, sie beweisen nämlich durch die ge ringen Zahlen, dass der österreichisch-ungarische Weinbau And

andererseits, das sind die Momente, welche wir fürchten mit Rücksicht auf § 5 und welchen wir die vollste Beachtung zu schenken bitten. Der Ausschussbericht, meine Herren, spricht von einem Exportinteresse Oesterreich-Ungarns nach Italien, welches ebenfalls gefördert werden müsst. Nun, meine Herren, dieses Exportinteresse kann höchstens sür mini mal kleine Grenzländer und Grenzbezirke bestehen, im allgemeinen existiert es nicht. Es ist ja auch ganz be greiflich. Italien ist nach allgemeiner Annahme heute

das erste weinproducierende Land in Europa, seine Production nimmt den ersten Rang in Europa ein. Oesterreich-Ungarn ist nach Matlekovits der vierte wein bautreibende Staat in Europa, und zwar mit einem Umfange von 632.000 Hectar Weinbaufläche, denen im Jahre 1889 ein Ertrag von ca. 10 Millionen ent» sprachen hat, richtiger 9,950.000 Hectoliter. Wenn ich nun diese 10 Millionen Hectoliter Ertrag nur zu dem geringen Durchschnittspreise von 20 fl. bewerte, der gewiss nicht hochgegriffen, so gibt das 200

Millionen, welche einem Capitale von über sünf Milliarden ent sprechen, das im österreichischen Weinbaue liegt. Wenn wir, meine Herren, von einem österreichischen Exportinteresse nach Italien sprechen, so brauchen wir ja nur die Ziffern anzusehen und die werden sagen, dass es kein solches gibt. Oesterreich hat kein Interesse an dem Exporte nach Italien. Die größte Ziffer, meine Herren, hat nicht jene Summe erreicht, um welche der Export Italiens in die kleine Schweiz in einem Jahre gestiegen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 6
Data: 16.05.1901
Descrizione fisica: 6
keine Gelegenheit vorübergehen lassen, um zu versichern, dass ihr Patriotismus echt und lauter ist. Hat doch die „Ostdeutsche Rundschau' noch vor einigen Tagen geschrieben: „Los von Rom' heißt nicht „Los von Oesterreich', nein, „Los von Lom' ist Rettung wie für Italien, Spanien, Frank reich u. a. so auch für Oesterreich — für die ganze Welt.' Und der alldeutsche Parteitag, der unter dem Eindrucke der Rede des Erzherzogs Franz Ferdinand gestanden ist, hat nichts eiligeres zu thun gehabt, als zu versichern, dass

des österreichi schen Staates und wollen ihm ein Marschierpulver eingeben; weil aber der Kranke sich doch noch nicht zu den Todten legen will, schwindelt man ihm vor, dass das Marschierpülver ja das einzige Mittel sei, um ihn gesund zu machen. Wenn ein Arzt so etwas thut, so ist er ein Schwindler, und die Alldeutschen, die jetzt die „Los von Rom '-Bewegung als das letzte Rettungsmittel ausgeben, um Oesterreich zu retten, machen auch nichts anderes, als das Schwindel geschäft itn großen. Um den Alldeutschen

die Heuchlermaske vom Gesichte zu reißen, verlohnt eS sich, das stettographische Protokoll des Abgeordnetenhauses vom 4. December 4899 aufzuschlagen, da dasselbe ein wichtiges Docu- Ment der „patrwtischen' Gesinnung der Alldeutschen enthält. Der Abgeordnete Dr. Sileny hatte damals einen Bericht über eine alldeutsche Versammlung in FriedrichSruh, wohin damals die österreichischen All deutschen Mlgerten und bei welcher Gelegenheit sie ihr Herz über ihre Ansichten über Oesterreich, aus schütteten, erstattet

. Der Bericht war den „Hamburger Nachrichten', also einem ganz unverdächtigen Blatte, entnommen. Ein gewisser Muthhorst aus Hamburg hatte als erster Redner betont, dass die deutsch nationale Bewegung in Oesterreich „nicht ange kränkelt sei vom alten Aberglauben an'eine morsche Staatsform, an ein überlebtes dynastisches System, das in einem verwickelten Staatengebilde keine Be rechtigung mehr habe.' Also diesem Herrn gefällt das dynastische System in Oesterreich nicht mehr, damit aber keine Täuschung

über seine Worte ent stehen konnte, hielt er es noch für nothwendig, hin zuzufügen, dass die deutschnationale Bewegung so lange arbeiten werde, bis „es dereinst ein einiges Brvßes Alldeutschland gebe von der Nordsee bis zur Adria.' Diese 'Worte begeisterten den jetzigen Ab geordneter Stein derart, dass er Nachstehendes sagte: „Aber so, wie die Zustände jetzt sind, wäre Deutsch-Oesterreich kein Gewinn für das Reich, die „Los vonRom!'-Bewegung muss erst weitere Fort schritte machen, das dortige Deutschthum

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 13.04.1899
Descrizione fisica: 8
: .Welche Pflichten erwachsen uns Deutschen im Reiche aus der nationalen Be wegung in Oesterreich?' Wir können es uns nicht versagen, des allgemeinen politischen Interesses halber einzelne Stellen dieser Rede wiederzugeben: „Seit dem Jahre 18KK, wo das staats rechtliche Band zwischen Oesterreich und den übrigen Staaten völlig gelöst wurde, hat der Kampf der anderen Nationalitäten gegen das deutsche Element, der in Oesterreich niemals geruht hat, einen ganz ungeheuren Aufschwung genommen und zu unserer Zeit

zu sorgen, daß die acht Millionen Deutsche in Oesterreich ihrem Volksthum nicht verloren gehen. Diese Pflicht ist für uns umso größer, als unsere Brüder jenseits der schwarzgelben Pfähle gerade als unser»: Vorposten dastehen im heißen Kampfe gegen slavische Begehrlich keit und slavischen Uebermuth. Lassen wir sie im Stich und werden sie übermannt, dann kommt die Reihe an uns, dann wird die slavische Hochfluth alles vernichten, was deutsche Wissenschaft und deutsche Kultur seit Jahrhunderten zum Wohle

der gesammten Menschheit geschaffen. Wenn einst unseren deutschen Brüdern der Spruch Vas vioti's — Wehe den Besiegten — gilt, dann ist dies auch gleichzeitig das Signal zum Untergange des Deutschen Reiches. Es ist der einfache Trieb der Selbsterhal tung, der uns veranlaßt, dem heißen Kampfe in Oesterreich nicht mit verschränkten Armen zuzusehen. An die Deutschfreundlichkeit aller maßgebenden Elemente können wir nach den trüben Erfahrungen aus ehrlicher innerer Ueberzeugung nicht glauben. Als unser gro ßer

Staatsmann Fürst Bismarck den Zwei bundsvertrag abschloß, geschah dies in der Voraussetzung, daß in Oesterreich die Deut schen ihre Vormachtstellung behalten und be haupten würden, auf die sie nach ihrer wirth- fchaftlichen und kulturellen Bedeutung ein gutes Recht haben. Ein slavisirtes Oester reich dagegen ist und wird unser Feind sein, der seine Pfeile von Böhmen aus bis in das Herz Deutschlands entsenden und keine Ge legenheit vorübergehen lassen wird, uns heim tückisch in den Rücken zu fallen

. Jedoch ist es nicht abzuleugnen, daß auch die Deutschen in Oesterreich einen gut Theil an den mißlichen Zuständen selbst Schuld tragen. Falsch aber sind die Behauptungen von deutschseindlicher Seite, daß die Deutschen eine Zerstückelung der österreichischen Mon archie und Vernichtung des Habsburgischen Herrscherhauses herbeizuführen beabsichtigen, denn die Erhaltung Oesterreichs, als eine politisch und militärisch starte Großmacht liegt doch nur im eigensten Interesse Deutsch lands. Ein slavisirtes

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 12.09.1895
Descrizione fisica: 8
hat seine ehrliche Mühe gelohnt: in noch nicht einem Jahre sind von jenem Buche 2S.V00 Exemplare abgesetzt worden. Kein Wuvder, daß da dem Autor im Siege die Schwingen wuchsen, daß er in einem neneu Werke seine Praxis noch vervollkommnete, uns erneut ein weites Gebiet in angenehmster Weise vertraut macht und eS unS sozu sagen „ad oculos demonstrirt'. Er schiebt uns das gesammte Oesterreich-Ungarn freundlich in die Rocktasche und wir brauchen das Buch nur auszuschlagen, so finden wir Alles, was wir nur irgendwie

Taschenatlas von Oesterreich- Ungarn mit seinen -12 Karten und Diagrammen (Preis fl. 2.40), der in der vorhin genannten Verlagsanstalt in mustergiltiger Ausstattung erschien, ist kein todtes Buch, er ist vielmehr ein lebendiges Werk, das eine klare und deutliche Sprache für einen Jeden spricht, der sich auf dem bezeichneten Gebiete auf die denkbar bequemste Weise angenehm unterrichten will. Es ist wohl der Mühe werth, auch von dieser Stelle aus einen Blick in das Büchlein zu werfen. Schade

auf dem Quadratkilometer lebe». Niederösterreich, Schlesien und Böhmen sind am dichtesten bevölkert; Ungarn hat 54 „Durch schnittsmenschen' auf den Quadratkilometer, 2? mehr wie Oesterreich. Karte 14 lehrt uns, daß die Äesammtuionarchie fast 29 Millionen römisch-katholische, 4^ Millionen griechisch-katholische Christin zählt; es sind evangelische Cchristen, meist in Ungarn lebend, vorhanden und fast 2 Millionen Jsraeliten — 4 4°/^ der Bevölkerung. Eine halbe Million Staatsbürger schwört beim Barte des Propheten

der Kronländer und die der 66 bedeutendsten Städte. Das „liebe' Cilli hat mit seinen drei goldenen Sternen im blauen Felde un seres Erachtens das einfachste, aber auch das geschmackvollste Wappen, mit welcher Ansicht wir dem springenden Bock Kecske- mets oder den Iglauer Igeln allerdings nicht zu nahe treten wollen. Reizende, farbenprächtige Tafeln, diese Wappenblätter! Zu einem künstlerischen Genuß kommt man auch beim Anblick zweier Blätter, die uns hervorragende Bauten und Denkmäler Wiens und Oesterreich

nach Flächeninhalt und Tiefen angegeben sind. Der Plattensee ist in Bezug auf seine Größe zwar dem Bvdmsee mit seinen ^474 s^Klm. Fläche um ein tüchtiges Stück, um fast 200 s^-Klm. voraus, aber jener hat dafür eine Maximaltiefe von 276 M., während letzterer nur bis auf 16 M. hinabgeht, dabei aber noch den ansehnlichen Neusiedlersee, der an feiner tiefsten Stelle nur 10 M. Tiefe hat, um 6 M. übertrifft. Wenn wir uns die Verwerthung der Bodensläche betrachten, finden wir, daß sich Oesterreich und Ungarn in Bezug

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 14
Data: 13.10.1897
Descrizione fisica: 14
zusammenzubringen hoffen dürfen, so werden sie doch vielleicht lieber Alles beim Alten lassen. Goldene Worte finden wir in einer Flugschrift, welche jüngst in Deutschland erschienen ist und den Nationalitätenkampf in Oester reich behandelt. Es heißt dort: „Thöricht und unwürdig für uns Reichsdeutsche wäre es, den Kampf unserer Volksgenossen in Oesterreich nicht von ganzem Herzen und mit reichen Mitteln zu unterstützen. Die Sache der Deutschböhmen ist ganz und voll eine Sache des deutschen Volkes. Die deutsche

in Oesterreich. Es heißt darin: „Man be trachtet Oesterreich als die „schwache Stelle' des Dreibundes. Man ist gewöhnt auf Oesterreich als auf einen deutschen Staat ohne inneren Halt zu schauen, und die Slavophilen Aksakow und Fadejew haben offen ihre Meinung ausgesprochen, daß der Weg nach Konstantinopel über Wien führt. Wir Russen müssen stets eingedenk sein, daß Oesterreich — und die Zeit ist vielleicht nahe — nächst Frank reich unser bester Kamerad in der Entscheidung der allgemeinen europäischen Fragen

sein kann. Oesterreich ist der einzige Staat, der noch nie (die „P. W.' vergessen 1761, 1762 und auf das Auxiliarkorps Schwarzenberg 18.2) mit Rußland Krieg geführt hat, Oesterreich soll zum Nutzen und mit Hilfe des Slaventhums gedeihlich fortbestehen. Die national-föderative Autonomie ist die oräre 6u jour, und das deutsche Element ruht auf etwas erschüttertem Boden, was sich in einer ängstlich betonten Solidarität mit dem „Gcsammtvaterland' dokumentiert. Nach Rußlands Annäherung zu Bul garien und Polen

kann Oesterreich kaum noch gleich- giltig Rußland gegenüber sein und dürfte der Aufnahme in den friedlichen franko-russischen Bund gern ent gegensehen. (???) Die lokalen Wirren zwischen Deutschen und Slaven beizulegen und die Deutschen zur Erkenntniß ihrer wahren Rolle (d. h. Staats bürger 2. Klasse!) zu bringen, ist eine sehr wichtige Aufgabe für Oesterreich, die durch die beiden Natio- naliläten vom Kaiser Franz Joseph entgegengebrachte Sympathie ausführbar ist. Auch Rußland sieht die Aufgabe vor sich, neben

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 12.06.1899
Descrizione fisica: 6
, das Gebier des anmaßenden und srcchen Feindes wurde von dm deutschen Heeren zuerst occu- pirt und die rasche Reihe der erfochtenen Siege bewirkte militärisch wie politisch die fürchterliche Niederlage Frankreichs. Nicht ganz so schrecklich, aber im gewissen Sinne von unverkennbarer Aehnlichkeit ver hält es sich mit den wirtschaftlichen Kriegs vorbereitungen. die zur Zeit von Ungarn gegen Oesterreich betrieben werden. Von al len Details abgesehen, läßt sich der ganze Ausgleichskonslikt eben

doch aus die einfache Formel zurückführen, daß Ungarn den großen Werth kennt, die der zollfreie ungarische Ab satzmarkt sür die industrielle Produktion Oesterreichs besitzt und daß die Ungarn des halb dir anmaßlichsten Forderungen durchzu setzen glauben, wenn sie nur mit der Drohung heranrücken, zwischen Ungarn und Oesterreich Zollschranken aufzurichten. Aber bange machen gilt nicht, auch bei diesen ungarischen Husa renstückchen nicht. Mit aufrichtiger Freude ist die jüngste Kundgebung des Industriellen- Klubs

, der mächtigen Vereinigung der größten Fabrikanten Oesterreichs, welche die Zoll trennung sordern, als ein Beweis dafür zu begrüßen, daß die österreichische Industrie mit völlig kaltem Blute das von den Ungarn an die Wand gemalte wirtschaftliche Schreck« bild anblickt. Wenn es schon, wie immer sicherer wird, zur Zolltrennung Ungarns von Oesterreich kommen soll, dann, so spricht der Industriellen-Klub tapsn und offen aus, ist es entschieden besser, österreichischerseits nicht ruhig abzuwarten, bis Ungarn

mit seinen Kriegsvorbereitungen zu Ende kommt, sondern wenn Oesterreich das Präveniere spielt und schon jetzt so bald als möglich das getrennte Zollgebiet herbeijühren hilft. Es ist gewiß ein sehr ernster Entschluß der da von einer Bereinigung österreichischer Großindustrieller gesaßt wurde, unter denen bekanntlich gerade die Textilindustrie eine maß gebende Rolle spielt, also jener Fabrikations zweig, der in noch hervorragenderem Maße als die übrigen auf den Absatz seiner Waren in Ungarn angewiesen ist. Aber dessenunge

, wie sie von Ungarn betrieben wird, lediglich den Zweck verfolgt, Zeit zu gewinnen für die Vorbereitung der wirtschaftlichen Trennung und- für deren Ver legung auf einen für Oesterreich möglichst un günstigen Zeitpunkt. Als diesen Zeitpunkt sehen nämlich die Ungarn den Ablauf der großen internationalen Handelsverträge an, an dem Oesterreich ohne Sicherheit seines Verhältnisses zu Ungarn gleichzeitig gezwun gen sein wird, mit den auswärtigen Staaten in ein neues Verhältnis zu treten, das ganz anders gestaltet

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 07.05.1901
Descrizione fisica: 6
, und wird durch die neugeschaffene Situation mit unerbittlicher Logik auch der Weinhandel Oesterreichs an die Seite der Produktion gedrängt, welche einen Zollschutz für ihr Erzeugnis verlangt und immer verlangen muß. Fällt die Weinzollklausel im Handelsver trage mit Italien, so können die italienischen Weine in unsere Monarchie nur zu jenem Zollsatze nach Oesterreich-Ungarn gelangen, welcher den meistbegünstigten Staaten gewährt wird.!) Es müssen dann auch die Weine Frank reichs, die von Spanien und Griechenland

eine Bewegung gel tend, welche für seine Weine die gleiche Be günstigung von Oesterreich-Ungarn verlangte, die den italienischen Weinen zugestanden wurde, von der Ansicht ausgehend, daß durch die »Klauselbestimmungen' nicht eine Grenz» verkehrsbegünstigung, sondern eine Begünsti gung der Weine des ganzen Königreiches Ita lien zum Ausdrucke gelangte. Frankreich besitzt seit 13. Februar 1334 bezüglich der Zollbe handlung das Recht der meistbegünstigten Staaten gegenüber Oesterreich. Die Angele genheiten

verschleppten sich bis zum Jahre 1396 hauptsächlich aus dem Grunde, weil bei dem häufigen Wechsel der Minister in Frankreich es nicht zu energischen Vorstellun gen bei der österreichischen Regierung kam. Im Jahre 1396 kam es endlich zu einer Einigung in dem Sinne, daß Frankreich auf die Anwendung der Weinzollklausel zu seinen Gunsten verzichtete, wogegen Oesterreich-Un garn alle seine Rechte aufgab, die ihm aus dem Meistbegünstigungsoertcage mit Tunis vom Jahre 1356 erwuchsen. Oesterreich-Un garn halte

im Jahre 1356 einen Meistbegün-» stigungsvertrag mit Tunis abgeschlossen, der keine Kündigungsklausel enthielt und sohin nicht gekündiget werden konnte. Unser Staat verzichtete freiwillig auf sein Begünstigungsrecht gegenüber Tunis unv ge stattete damit dieZolleinigung zwischen Tunis und Frankreich. Ohne diesen Verzicht hätte Tunis den von Oesterreich-Ungarn eingeführ ten Produkten die gleiche Begünstigung ge währen müssen, welche jetzt die Produkte Frank reichs bei der Einfuhr genießen. Seit 133 t übt

Frankreich über Tunis das Protektorat aus, Frankreich strebte jedoch an zu erreichen, daß Tunis auch handelspolitisch als französisches Territorium angesehen werde, um zolljrei seine Waren dorthin einzuführen. Dem stand jedoch Oesterreich-Ungarn hinder lich entgegen, das dann mit Recht verlangen konnte, daß auch seine Produkte zollfrei ein geführt werden können. - Oesterreich-Ungarn hat auf sein Meistbe günstigungsrecht gegenüber Tunis im Jahre 1396 verzichtet, weil die Gefahr nah? lag, mit Frankreich

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 09.10.1897
Descrizione fisica: 4
die- russische Vormundschaft zu verheißen. So führt ein Traf P.' K. im Organ des Fürsten Uchtemski im „Petersburger Wjedomosti'aus ; ^Nach unserem Bündniß mit Frankreich, nach dem Em pfang, der dem russischen Kaiserpaar in Wien bereitet wurde, nach dem. was bei der Erwiderungsvisite des Kaisers von Oesterreich zum Ausdrücke kam, nach Festi gung des slavischen Elements in Oesterreich mit dem sla vischen Ministerium an der Spitze, nach den Ausfällen der Deutschen in Böhmen und Mähren, nach der Ver söhnung

Rußlands mit Bulgarien, und was die Haupt sache ist — nach der unerwarteten, aber um so erfreu licheren Annäherung der Polen an Rußland und dem Vertrauen, welches ihnen der russische Zar persönlich im Herzen von Polen ausgesprochen- hat — ist der letzte Graben, der uns von Oesterreich trennte, zugeschüttet; der- Zankapfel, die Quelle der ewigen Weiterungen und der ewigen Entfremdung, verschwindet? Wenn die Polen mit Rußland versöhnt sind, so kann Oesterreich nicht länger Rußland feindselig gesinnt

sein, ja. kann ihm gegen über nicht einmal gleichgiltig bleiben. Rußland wieder um kann, wenn es in Oesterreich nicht mehr den Herd der polnischen Opposition sieht, nichts dagegen haben, daß Oesterreich in den friedlichen russisch-französischen Bund ^aufgenommen wird. In der That hat es für Oesterreich weiter keinen Sinn und Zweck, sich an Deutsch land zu klammern, welches ihm nur drohen . . . kann: Gott selbst (!) hat ihm befohlen, sich Rußland und Frank reich anzuschließen, die niemals daran , denken werden, etwas von Oesterreich zu nehmen

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Der Burggräfler
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Pagina 1 di 18
Data: 13.04.1901
Descrizione fisica: 18
der Production gedrängt, welche einen Zollschutz für ihr Erzeugnis ver langt und immer verlangen muss. Fällt die Weinzollclausel im Handelsverträge mit Italien, so können die italienischen Weine in unsere Monarchie nur zu jenem Zollsätze nach Oesterreich-Ungarn gelangen, welcher den meist begünstigten Staaten gewährt wird. E» müssen dann auch die Weine Frankreich», jene von Spanien und Griechenland und auch die von Rumänien und Serbien zum gleichen Zoll wie die italienischen Weine zur Einfuhr zugelassen

Stellungnahme Frankreichs zur ita lienischen Weinzollclausel erläutert. Schon in den ersten Jahren nach der Activie- rung der Weinzollclausel seitens Italien» machte sich in Frankreich eine Bewegung geltend, welche für seine Weine die gleiche Begünstigung von Oesterreich-Ungarn verlangte, als sie den ita lienischen Weinen zugestanden wurde, von der Ansicht ausgehend, das» durch „Clauselbestimm ungen' nicht .eine GrenzverkehrSbegünstigung, fouvern eine Begünstigung der Weine de» ganzen Königreiches Italien

zum Ausdrucke gelangte. Frankreich besitzt seit dem 18. Februar 1884 bezüglich der Zollbehandlung das Recht der meist begünstigten Staaten gegenüber Oesterreich. Die Angelegenheiten verschleppten sich bis zum Jahre 1896 hauptsächlich au» dem Grunde, weil bei dem häufigen Wechsel der Minister in Frankreich es nicht. zu energischen Vorstellungen bei der österreichischen Regierung kam. Im Jahre 1896 kam e» endlich zu einer Einigung in dem Sinne, das» Frankreich aus I die Anwendung der Weinzollclausel

zu seinen Gunsten verzichtete, wogegen Oesterreich-Ungarn alle seine Rechte aufgab, die ihm aus dem Meist- begünstigungSvertrage mit Tunis vom Jahre 1856 erwuchsen. Oesterreich-Ungarn hatte im Jahre 1856 einen Meistbegünstigungsvertrag mit TuniS abgeschlossen, der keine KündigungSclausel enthielt und sohin nicht gekündiget werden konnte. Unser Staat verzichtete freiwillig aus sein Be. gÜnstigungSrecht gegenüber Tunis und gestattete damit die Zolleinigung zwischen TuniS und Frankreich. Ohne diesen Verzicht hätte

TuniS den von Oesterreich-Ungarn eingeführten Produc- ten die gleiche Begünstigung gewähren müssen, welche jetzt die Products Frankreichs bei der Einfuhr genießen. Seit 1884 übt Frankreich über Tunis das Protectorat aus, Frankreich strebte jedoch an zu erreichen, das» TuniS auch handelspolitisch als französische» Territorium an gesehen werde, um zollfrei seine Waren dorthin einzuführen. Dem stand jedoch Oesterreich-Ungarn hinderlich entgegen, das dann mit Recht ver langen konnte

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 18
Data: 10.05.1902
Descrizione fisica: 18
nach Oester reich zu importieren, verzichtet, gegen Concessionen, welche ihm Oesterreich damals in Bezug auf das Protcctorat in Tunis bieten konnte. Aber Frank reich hat nur auf die Dauer des italienischen Handelsvertrages, auf zwölf Jahre verzichtet. Es ist nun fraglich, und ich wäre sehr glücklich, wenn mir diese Frage von der hohen Regierung beant- wortet würde, ob Frankreich nach Ablauf der zwölfjährigen Dauer des italienischen Handesver- tragcs wirklich von seinem Rechte Gebrauch

. Ich hoffe daher, dass der italienische Handelsvertrag rechtzeitig ge kündigt wird und dass für den Fall einer Prolon gierung im Wege der Verhandlungen mit Italien die Weinzollclausel aus dem Vertrage eliminiert werde. Sollte dos nicht erreichbar sein, so können wir nichts anderes als die Kündigung auf das dringendste wünschen und empfehlen. Ich glaube aber auch, dass aus einem ganz flüchtigen Rückblick auf die commercicllen Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien, wie sie sich in diesen zehn Jahren

ent wickelt haben, wenigstens mir als Laien und Land wirt hervorzugehen scheint, dass Oesterreich weniger denn je einen Grund hat, Italien gegenüber mit besonderen Concessionen vorzugehen. Italien, meine Herren, importiert jetzt größtentheils deutsches und englisches Eisen, Italien hat den Rübcnzuckerbau begonnen, es gründet Zuckerfabriken, es gründet fortwährend' Baumwollspinnereien, seine Industrie producte machen uns bereits im Mittelmeere eine sehr fühlbare und sehr bedeutende Concurrenz

von 17 Millionen Kronen; ferner in dem selben Jahre 550.000 Metercentner Obst und Ge müse für 11,500.000 Kronen, Oel zum Beispiel 40 000 Metercentner im Werte von 3'/, Millionen, Seide im Werte von 17 bis 18 Millionen, das alles, meine Herren, vollkommen zollfrei. Ich bemerke, dass sogar auch gezwirnte Seide zollfrei aus Italien nach Oesterreich importiert wird. Wein importierte endlichItalien in den Jahren 1897, 1898 und 1899 jährlich circa 1,500.000 Metercentner zu dem Begünstigungszolle der Clausel im Werte

nicht dass wir Italien gegenüber zu besonderen wirt schaftlichen Concessionen genöthigt sein sollten. Es muss auch die Zollpolitik cntwas vom volks wirtschaftlichen Standpunkte gemacht werden, und man muss bei jeder Zollposition die Rückwirkung auf die einheimische Prodnctivn auch in Berück sichtigung ziehen. Oesterreich fördert durch jede Concession an Italien, welche den Massenimport italienischer Weine möglich macht, nur den Weinbau Apuliens und Siclliens; niemand wird aber be haupten können, dass

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 08.06.1892
Descrizione fisica: 4
sich zu verbreiten. Allenthalben hat man freilich bei unbe fangener Erwägung, das Unhaltbare der Kombination zugeben müssen, aber trotzdem läßt man die Angelegen heit nicht ruhen. Etliche Franzosen haben sogar em pfohlen, eine Haupt- und Staatsakten gegen uns einzuleiten, indem sie in der französischen Kammer die Anregung geben, den Goldabfluß nach Oesterreich nach Möglichkeit zu hemmen. Daß die Franzosen ge rade an dem doch schon offiziell als Schlagwort ge kennzeichneten Ausdruck „Kriegsschatz' so sehr Anstoß

nehmen, ist charakterisch für dieselben. Sind es doch die Franzosen, welche durch ihren ungeheuren Aus wand in der Beschaffung von Kriegsmaterial Europa beunruhigen; nun sollten sie sich plötzlich selbst beun ruhigt fühlen? ES hat übrigens den Anschein, als ob die Franzosen das Schlagwort vom Kriegsschatz nnr so nebenbei sich zurechtgelegt hätten, in der Haupt sache aber deßhalb eifersüchtig sind, weil Oesterreich den ersten Schritt zur finanziellen Consolidirung unter nimmt, sür

welchen in Frankreich noch manche Vorbedin gungen fehlen. Der Wortführer der mit Oesterreich „unzu friedenen' französischen ^ammermitglieder ist — be zeichnend genug'. — der durch lukrative Geldgeschäfte mit Oesterreich reich gewordene Finanzier Sonbayran. In seiner Rede hat es dieser Deputirte für gut be funden, gegen uns die Beschuldigung zu erheben, daß wir eS bei der Valutaregulirung auf eine Benach- theiligung der im Auslande ansässigen Besitzer von österreichischen Renten abgesehen hätten. Diese Be hauptung

ist geradezu ein Hohn auf die traditionelle. österreichische Ehrlichkeit. Wir zweifeln zwar nicht, daß eS in Frankreich unbefangene Leute genug gibt, welche die Worte des Depulirten Sonbeyran auf ihren wahren Werth zurückzuführen wissen, nicht- destoweniger könnten beim Zusammentreffen widriger Umstände sich mißliche Folgen ergeben, wenn die Geldbeschaffung schon jetzt ernstlich in Frage käme. Wenn die Valutaregulirung nach den Ideen Sonbey- ran'S durchgeführt würde, dann hätte Oesterreich

seinen Gläubigern noch eine Entschädigung für die Unbe quemlichkeiten zu leisten, die sich aus der Konversion der Werthpapiere ergeben. Aber so weit geht nun einmal die Gemüthichkeit nicht; es wird gesche hen, was recht ist, und nicht mehr. Den Groll der spekulativen Franzosen werden wir wohl auch noch zu ertragen wissen. Oesterreich steht heute staatsfinanziell gekräftigt da, und dem Finanzminister braucht es nicht mehr beson ders zn geniren, wenn etliche Spekulanten an der Pariser Börse übler Laune

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 07.03.1902
Descrizione fisica: 8
Nr. 55 „Bozner Zeitung- (Südtiroler Tagblatt) Freitag, den 7. März 1902. .. V »u IM lichen Weise bei Beamtenernennungcn. — Diese Institution der slavischen LandSmannministcr, denen ein Gegengewicht zur Wahrung der Interessen des DeulMhums nicht entgegensteht, trägt zur fort schreitenden Slavisierung und zur immer mehr um sich greifenden Zurückdrängung des Deutschthums in Oesterreich wesentlich bei. — Es ist daher höchste Zeit, daß zum mindesten ein Gegengewicht geschaffen wird durch Ernennung

eines Ministers, dessen Aus gabe nur in der Wahrung und Geltendmachung der Interessen und Rechte des Deutschthums zu be stehen hätte. Befähigungsnachweis und Han delsverträge. In den Handelsverträgen, die Oesterreich-Ungarn abgeschlossen hat, findet sich in Konsequenz der Meistbegünstigung die Bestimmung, daß die Angehörigkeit der vertragschließenden Staa ten gegenseitig in Bezug auf den Antritt, den Be trieb und die Abgaben von Handel und Gewerbe den Inländern völlig gleichgestellt sein sollen

. Diese Bestimmung ist durch die Einführung des Befähig ungsnachweises in Oesterreich etwas verschoben wor den, zunächst im Verkehr mit dem Deutschen Reiche. Nach wie vor kann im Deutschen Reiche auf Grund der dort bestehenden Gewerbesreiheit jeder Oester- reicher sich als Handwerksmeister niederlassen, nicht aber in Oesterreich jeder Reichsdeutsche, es sei denn, daß zuvor der Reichsdeutsche in Oesterreich den Be fähigungsnachweis erbracht hat, was schwierig, wenn nicht unmöglich ist. In den leitenden Kreisen

des Deutschen Reiches hat man sich über diese Verschie bung der Meistbegünstigung bisher als unerheblich hinweggesetzt. Indessen mehren sich im Deutschen Reiche die Klagen, daß österreichische Staatsange hörige, die in Oesterreich selbst den Befähigungs nachweis nicht erbracht haben, nach dem Deutschen Reiche wandern und sich dort als Handwerksmeister niederlassen, was ihnen nach Artikel 19 des Han delsvertrages nicht verwehrt werden kann. Bei der Neuregelung

des Haudclsvertragsverhältnisscs wird reichsdeutscherseits wahrscheinlich diese Ungerechtigkeit zur Sprache gebracht werden. In einem Berliner Blatt wurde kürzlich eine Zusatzbestimmung vorge schlagen, wonach österreichische Staatsangehörige sich im Deutschen Reiche nur dann als Handwerksmeister niederlassen dürfen, wenn sie nachweisen kön nen, daß sie den Befähigungsnachweis für Oester reich erbracht haben. Dieser Vorschlag schützt das Deutsche Reich wenigstens vor der Zuwanderung unwillkommener Einwanderer, die in Oesterreich als Pfuscher

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 6
Data: 02.07.1901
Descrizione fisica: 6
, damit dieselben unseren heimischen Markt überschwemmen, die Landesproducte im Preise drücken oder gar unverkäuflich machen und den hei mischen Weinbau, der wegen der Reblaus- und Peronosporaschäden eine schwere Krise zu bestehen hat, um Hunderte von Millionen schädigen. Wir brauchen uns übrigens gar nicht auf die angeführten Ziffern zu berufen, um darzuthun, dass in Oesterreich jederzeit genug Weine vorhanden waren, um den Bedarf zu decken. Jedermann, 5er im Wein baue thätig ist oder mit ihm Fühlung hat, weiß, dass

scher Weine auf das Beispiel Frankreichs hin und sagt, durch den Import billiger Auslandsweine war es den Franzosen möglich, selbst in den schwierigsten Zeiten ihren heimischen Bedarf zu decken und ihren bedeutenden ExpM in voller Höhe aufrecht zu er halten, so dass derzeit der neuerdings reiche Ertrag der französischen Weinernten glatten Absatz findet. In Oesterreich liegen heute nach seiner Meinung die Ver hältnisse ebenso. Nach unserer festen Ueberzeugung ist aber ein Vergleich der französischen

Weinbauverhältnisse von ehedem mit unseren gegenwärtigen heimischen Ver hältnissen nach gar keiner Richtung hin zulässig, und zwar auS folgenden Gründen nicht: 1. Haben wir in Oesterreich, wie schon nach gewiesen, noch immer genug Jnlandsweine, um den Bedarf des Eigenconsums und des Exportes.zu decken. In Frankreich hingegen stand während der schwierigsten Zeiten in den Achtziger-Jahren einer Production von etwa 20 Millionen Hektolitern ein Inlandsbedarf von über 30 Millionen Hektolitern und ein Export

von 1^/2 bis 2 Millionen Hektolitern gegenüber. Frank reich musste daher importieren, Oesterreich hingegen braucht nicht zu importieren. 2. Geht in Oesterreich die Verseuchung des Weinbaues durch die Reblaus viel weniger rasch vor sich, so dass es bei entsprechender staatlicher Fürsorge für den Weinbau gelingen wird, die Krise zu über winden und den kleinen Hauer auch weiter auf der ererbten Scholle sesshaft zu erhalten. In Frankreich hingegen bewirkte die sich rapid ausbreitende Reblausseuche in großen Gebieten

heimische Production geradezu geringfügig. Frankreich hingegen exportirte jährlich rund 16 Millionen Hektoliter Wein im Werte von reichlich Vs Milliarde. Mit dem Vorstehenden ist also wohl der Beweis für unsere Behauptung, die franzosischen Weinbau verhältnisse von ehedem ließen sich mit den heutigen Verhältnissen des österreichischen Weinbaues nicht vergleichen, erbracht. Wir glauben nunmehr die sub 1 gestellte Frage dahin beantwortet zu haben, dass Oesterreich genug Weine produciert, um seinen Bedarf

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 24.09.1897
Descrizione fisica: 4
von wohlunterrichteter Seite ui d wirkt in vie len Theilen überzeugend. Wir entnehmen ihm: „Unsere Volksgenossen in Oesterreich, vor allem in den deutschslavischen Ländern, sind jetzt in einer beklagens- werthen Lage. Der alte Nationalitätenstreit ist seit den unseligen Sprachenverordnungcn des Grafen Badern zu hellen Flammen aufgelodert. Die Deutschen fühlen sich von einer rohen Mehrheit bedroht und vergewaltigt, sie sind aufs Aeußerste darüber erbittert, daß eine „polnische Regierung' die alte Vorherrschast

ihrer Sprache und Kultur der Nimmersatten slavischen Begehrlichkeit opfert und sie empfinden das zugleich als schweren Undank, da sie, nur sie — Oesterreich gegründet und erhalten haben, während alle anderen Stämme immer nur an ihre Sonderinteressen gedacht haben und denken; ja sie be ginnen an der Zukunft ihres Staates zu verzweifeln Und zwar geschieht das keineswegs nur in Böhmen und Mähren, auch die Deutschen der Donau- und Alpen länder nehmen leidenschaftlich Partei sür ihre Stammes genossen

. Nun wird wohl behauptet, daran sei die Trennung Oesterreichs von Deutschland im Jahre 1866 schuld. Aber dagegen mich man doch fragen: Hat jemals wer nach Josef 11. den Versuch gemacht, die Deutschen als den herrschenden Stamm zu behandeln, ihnen die Stellung einzuräumen, die sich die Magyaren in einer sehr ähnli chen Lage in Ungarn gesichert haben? Deutsche oder deutschsprechende Beamte haben allerdings unter Metter nich und dann wieder in den Jahren der verschrienen Reaktion nicht nur Oesterreich

18(55 mit dem Föderalis mus, den er nur durch die Klerikalen und die nichtdeut chen Nationalitäten hätte durchsetzen können, der also diesen zu größerer Selbstständigkeit verhelfen mußte. Mit solchen ° Bundesgenossen begann man 1866 den Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland, nicht viel anders als einst Ferdinand II. Und gesetzt auch den Fall, er wäre für Oesterreich siegreich verlaufen, so hätte Oesterreich doch niemals daran gedacht, das übrige Deutschland in eine engere bundesstaatliche Verbindung

mit sich zu bringen, also sein Deutschthum zu stärken, daß es die Herrschaft hätte behaupten können, denn die mit ihin verbündeten Mittelstaaten schlugen sich um ihrer ungeschmälerten Souveränität willen, und außerdem hatte ich Oesterreich in einem geheimen Vertrage mit Frank reich ausdrücklich verpflichtet, keine engere Verbindung als bisher mit den deutschen Staaten einzugehen. Nach der Katastrophe von 1866 trat wieder ein jäher Systemwechsel ein. Mit dem Ausgleichs zwischen Oester reich und Ungarn kamen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 23.02.1897
Descrizione fisica: 4
, Gras Rechberg und ich. Es galt das Schicksal Schleswig-Holsteins zu entscheiden, und da er klärte Graf Rechberg, das Land könne nur dann Preußen überlasten werden, wenn Oesterreich zur Herstellung des Gleich. gewichteS in Deutschland eine Entschädigung erhalte. Er wies auf die Grasschaft Glatz als solche hin. Davon aber konnte SÄ der Gesinnung des Königs keine Rede sein. Oesterreich konnte nicht einmal darauf hinweisen, daß die Bewohner jenes Landes mit dem Tausche der Herrschast einverstanden

wären. DaS war nicht der Fall, vielmehr waren Petitionen und Adressen an den König eingelaufen, in denen er gebeten wurde sie nicht von Preußen zu trennen. Ich setzte damals dem Kaiser von Oesterreich auseinander, daß es dem Gedanken un seres Bündnisses entspräche, wenn die Herzogthümer ohne sol ches Opfer Preußen zufielen. Unser Hund, so sagte ich. sei keine ErwerbSgenossenschast, welche den Ertrag nach Per- zenten vertheile, er gleiche vielmehr einer Jagdgesellschaft, bei welcher jeder Theil

und konnten Eu opa, das auf diese Wendung nicht vorbereite war, das Gesetz vorschreiben. Der König von Bayern hätte allerdings mit den übrigen Fürsten Süddentichands dem Kai ser von Oesterreich ein Stück seiner Souverainität abtreten müssen, aber die Einschränkung wäre nicht so groß gewesen wie jene, zu welcher er sich 1871 freiwillig verstand. Dieser Umstand ist es denn, der bewirkte, daß man diese Unterhand lungen als ein Pudendum behandelte. Weder wir, noch auch Oesterreich, das im Monate darauf Baiern

zum Bundesge nossen gewann, mochten Erwähnung davon thuu, daß wir im Mai über die Theilung Deutschlands verhandelten. Ich weiß freilich nicht, ob diese Ordyung eine endgiltige gewesen wäre, und ob nicht doch später ein Waffengang zwischen Oesterreich und Preußen nothwendig war, um die dauernde Gestaltung Deutschlands herbeizuführen.' Und zur Krönung des Planes ließ BiSmarck, nach seiner eigenen Erzählung, dem Wiener Hofe das Weitere erbieten : „Ich schlug vor, daß wir schlag kräftig

, wie wir waren, uns gemeinsam gegen Frankreich wen den sollten, in der Absicht, eS zur Herausgabe des Elsaß zu zwingen, Oesterreich konnte dann Straßburg nehmen, Preußen Metz behalten . . . Napoleon hatte damals eine schwache, durch die mexikanische Erpedition zerrüttete Armee, er hätte uns nicht widerstehen können.' Im zweiten Bande sind die Briefe veröffentlicht, welche Benedek während des Feldzuges von 1866 an seine Gattin schrieb. Der bedeutungsvollste derselben ist aus Olmütz vom 13. Juli, also sieben Tage

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