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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 11 di 14
Data: 02.12.1898
Descrizione fisica: 14
fackel des Nationalitätsprinzipes unter die europäischen Mächte. Das Völkerreich, welches dasteht zwischen der germanischen, slavischen und romanischen Welt, in dem alle Stämme vereint sind, das mit allen übrigen Nationen Europa's stammverwandt ist, es bleibt ein lebendiger Protest gegen den centralisirten nationalen Einheitsstaat; Oesterreich, das die bleibt ein Oesterreich, das dem stärksten Anprall der Revolutionsarmeen ausgesetzt war. Erzherzog Karl von Oesterreich hat zuerst die Legende

von der Unbesiegbarkeit des Corsen zerstört; das Land der Treue, Tirol, hat heldenmüthig und siegreich für seine Freiheit, seine Religion und seine Dynastie gekämpft und in der Völkerschlacht bei Leipzig siegten die Verbündeten unter der Führung des Fürsten Schwarzenberg und haupt sächlich durch Oesterreichs Beihilfe. „Die Haltung der habsburgischen Monarchie — sagt ein Historiker — war für alle Verhältnisse Europa's ausschlaggebend. Die bloße Neutralität hätte Oesterreich große Erwerbungen, Preußen den Untergang

mit dem andern Rufe „Los von Oesterreich!" In den Tagen der Gegenreformation kämpfte Oesterreich im Wesen den gleichen Kampf wie heute. Dazu hatten die kaiserlichen Erbstaaten fast durch zwei Jahrhunderte den heftigsten Anprall des tür kischen Fanatismus, der vielfach im Bunde mit äußern und innern Reichsfeinden stand, auszu halten, um Europa vor der Ueberstuthung des ungläubigen Barbarismus zu schützen. Es kam die Zeit der großen Umwälzung jenseits des Rhein, die Stürme unter Napoleon, dem gekrönten Revolutionär

. Wieder war es katholische Vormacht geblieben ist Widerspruch gegen die Spaltung Deutschlands durch die große Revolution des 16. Jahrhunderts; Oesterreich, welches nicht durch Eroberungskriege, nicht durch Blut und Eisen, sondern durch fried liche Verträge gegründet und groß geworden ist, es bleibt ein lebendiger Protest gegen die Ge waltpolitik, die bei Solverino und Königgrätz siegreich geblieben ist. Darum ist der Ausspruch so wahr, den Palazki im Jahre 1848 gethan: „Wahrlich, existirte der österreichische Staat

nicht schon längst, man müßte im Interesse Europa's, im Interesse der Humanität selbst sich beeilen, ihn zu schaffen." Ein Kaiser von Oesterreich ist also von selbst durch seinen Beruf ein Kämpfer gegen die Revo lution, unser Jubelkaiser ist es aber in des Wortes schönster und schwerster Bedeutung gewesen wäh rend des halben Jahrhundertes seiner Regierung. Schon als jungem Erzherzog begegnen wir ihm auf der Flucht vor dem Aufruhr, der das alte Habsburgerreich in seinen Grundvesten er schütterte

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Neue Inn-Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 16.10.1892
Descrizione fisica: 8
um die kolossale Summe von rund zweihundert Millionen Gulden mehr Lasten trägt, als vor zwanzig Jahren! Eine ganze Reihe neuer Steuern mußten eingeführt werden, um die Staatseinnahmen auf diese Höhe hinaufzubringen. Wir bekamen einen Kaffee- und einen Petroleum- Zoll, eine Erhöhung der Zucker- und Branntwein- Steuer; Oesterreich hat die höchste Hauszinssteuer in Europa, die Erwerbsteuer ist drei- bis viermal so hoch wie in Preußen. Die Einkommensteuer wurde zufolge kaiserlichen Patentes vom 29. Oktober 1849

, das erstemal im Jahre 1850 in Oesterreich eingehoben. Dieselbe hat 3 Klassen: Zu der 1. und 3. Klasse wird die Steiler mit 5 pCt., in der 2. Klasse mit 1 bis 10 pCt. des Einkommens berechnet. Durch die Berordnung vom 13. Mai 1859 wurde dieses Steuermaß um dann mit Finanzgesetz vom 19. Dezember 1862 abermals um y 5 und endlich mit Finanzgesetz vom 26. Juli 1868 um 3 / 5 erhöht, so daß dieselbe nun mehr das Doppelte des ursprünglichen Ausmaßes betrügt. In der 1. und 3. Klaffe beträgt die Steuer

in Oesterreich 10 pCt. des Einkommens, beziehentlich 8 l / 2 pCt. bei Steuerpflichtigen, wo Erwerbs- und Einkommensteuer zusammen nicht mehr als 300 fl. betrügt. In der zweiten Klasse betrügt diese Steuer 2 bis 30 pCt. des Einkommeus. Dagegen wird in nachstehenden Staaten von je 100 Münzeinheiten des Einkommens an Steuern gezahlt: England von 1.75 bis 2.50 pCt. Hamburg „ 0.60 „ 3.50 „ Preußen „ 0.45 „ 3.00 „ Baiern „ 0.25 „ 3.50 „ Württemberg „ 2.00 „ 8.00 „ Das reiche Württemberg hebt

also einen Durch schnittssatz von 5 pCt. ein, Oesterreich erhebt in der 1. und 3. Klasse 10 pCt., in Württemberg ist der höchste Satz 8 pCt., in Oesterreich 20 pCt. Die arme Bevölkerung Oesterreichs ist daher um 12 pCt. höher besteuert, als die reiche Bevölkerung Württem bergs. Dabei besitzt Oesterreich eine staatliche Ver zehrungssteuer, Umlagen und Zuschläge für Land, Bezirk und Gemeinde, die in Böhmen allein die durchschnittliche Höhe von 85 pCt. der direkten Staatssteuern erreichen und eine Belastung durch Gebühren

und Stempel, von der ich gar nicht sprechen will, so daß man sagen kann, wir sind die Höchst besteuerten in Europa. Dies zeigt sich auch aus dem Vergleiche der Steue Leistung der größeren Städte Europas Pro Kopf der Bevölkerung. Mau zahlt in Dresden fl. 15.20 pro Kopf, in London fl. 17.39, in Berlin fl. 17.89, in Wien fl. 44.13. Es herrscht in Oesterreich eine ungeheure Belastung der arbeitenden Klasse der Be völkerung, insbesodere des bürgerlichen und bäuerlichen Mittelstandes, dagegen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 03.07.1897
Descrizione fisica: 10
dieses zum neuen Abonnement ein und ver weisen auf die am Kopf des Blattes ersichtlich ge machten Bezugsbedingungen. Die Administration. I«r politische« Geschichte ««serer Monarchie. (Fortsetzung.) Große innere Zerwürfnisse hatte in der deutsch- habsburgischen Monarchie die Reformation herbei geführt. Die Lehre des Dr. Martin Luther hatte auch in den österreichischen Ländern ihre Anhänger gefunden und manchen zum Abfall von der katho lischen Kirche bewogen. Als dann unter Fer dinand II. in Oesterreich

; Oesterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien wurden unterworfen und der Weiterbestand der österreichischen Monarchie war wieder gesichert. Der traurige und in seinen Folgen so verderbliche dreißigjährige Krieg hatte für Oesterreich wenigstens die eine gute Folge, daß durch ihn das Gefühl der Zusammengehörigkeit der einzelnen durch das Haus Habsburg vereinigten Königreiche und Länder immer lebendiger wurde. Durch den dreizehnjährigen spanischen Erbfolge krieg, in welchem hauptsächlich deutsch- österreichische

und böhmische Truppen in Verwendung kamen, erhielt Oesterreich einige italienische Länder und Belgien. Infolge der letzteren Erwerbung wurde ihm aber in Frankreich eine gefährliche Nachbarschaft und durch die italienischen Erwerbungen wurde es in alle Geschicke der unglücklichen Halbinsel verflochten und gerieth durch das erklärliche Streben, sich seinen welschen Besitz zu sichern, mit begehrlichen Nachbar mächten, sowie mit der noch heute bestehenden natio nalen Abneigung der Italiener gegen jede Fremd

herrschaft in Konflikt. Seit 1550 hatten auch mit nur geringen Unterbrechungen die Kä pfe um Ungarn mit dem Erbfeinde der Christenheit, den Türken, fortgedauert. Durch zwei Jahrhunderte mußte I Oesterreich seinen Ansprüche auf Ungarn durch ge- waffnete Hand Nachdruck verleihen, aber es er forderte der größten Kraftanstrengungen, und zeit weilig war das türkische Ungarn größer als das österreichische. Die Türkenkriege bilden glorreiche Blätter in Oesterreichs Annalen, welches damals Europas Vormauer

die Erbfolge der weiblichen Nachkommen des regierenden Kaisers in Ermangelung männlicher sichergestellt werden. Die pragmatische Sanktion war bei Lebzeiten Karls nicht nur von den österreichischen Ländern, sondern auch von den europäischen Mächten Europas anerkannt worden, wurde aber sofort ig- norirt, als Maria Theresia den Thron bestieg. Bayern, Frankreich, Spanien und Preußen griffen gleichzeitig zu den Waffen, um Oesterreich zu zer- stücken. Da zeigte sich, daß es den Habsburgern in der That gelungen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 10.03.1894
Descrizione fisica: 12
berechnet. — Alle Zusendungen sind frankirt an die Administration der j „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen, l Handschriften nicht znrückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. — Korrelpoirderye« : werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M. 10 . Jmft, Samstag beit 10. Marz 1894. 7. Jahrgang. MMmnts mxkw sekyett _ Ngemm meii. Orsterreich «ach dem Jahre 1848. Im Jahre 1848 wurde Oesterreich die Konstitution gegeben

Existenzfrage des Volkes, aber nicht als Uebertüuchungs- oder Bindemittel eines Regieruugs- systems aufzusassen sind. Es fehlte damals bei uns in Oesterreich leider an Männern, welche den Staats mann vom Volkswirthjchafter zu treuneu imstande waren. Niemand trat hervor, der den hochgradigen Egoismus der Erwerbsgruppeu zu brechen gewagt hätte und dies deshalb, weil derselbe Egoismus die Lebensbedingung des Absolutismus war; Niemand strebte darnach, das nach und nach völlig erstarrte Zunftwesen zu stürzen

eines Erwerbszweiges erst zwingen. Leider brachten es ungünstige Verhältnisse dahin, daß Bruck in seinem Wirken unterbrochen wurde. Dazu trug außer dem Umstaude, daß ihn eine diplomatische Mission nach Konstantinopel führte, das Entstehen mehrfacher Differenzen mit den übrigen Mitgliedern des damaligen Ministeriums Schwarzenberg - Stadion viel bei. Dessenungeachtet ist fast alles, was während der letzten Dezennien in Oesterreich an wirthschaftlichen Reformen sich Bahn brach, auf Vruck's Thätigkeit zurückzuführen

, so der Aufschwung des Agrarwesens, des Eisenbahnwesens, des Post- und Telegraphenwesens, der Flußregu lirung usw. Mau darf ihn als den Bahnbrecher der wirthschaftlichen Thätigkeit in Oesterreich be zeichnen. Um das Agrarwesen war es damals sehr schlecht bestellt. Vor dem Jahre 1848 lag eine erdrückende Menge von persönlichen und dinglichen Lasten, eine ganze Reihe von Zehnten, Frohndeu. Giebigkeiteu und Servituten aller Art auf unserer Landwirth schaft. Durch die Revolution war aber in fast ganz Europa

eine allgemeine Grundentlastuugsbcweguug in Fluß gekommen und in Oesterreich war dies auch der Fall. — Die Bauern des westlichen Tirols hatten zwar schon 1406 gewaltsame Versuche ge macht, ihre Unabhängigkeit, ihre zertretenen Frei heiten wieder zu erkämpfen und später wiederholten sich diese Versuche in Salzburg, Steiermark, Ober- uud Niederösterreich und Ungarn. Dieselben scheiterten jedoch sämmtlich au der aufgewendeten Gegeugewalt und das Los der Bauern gestaltete sich umsoschlecbter. Was das treibende

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 28.07.1900
Descrizione fisica: 10
in d,r „Tiroler Land-Zeirung" weiteste Verbreitung und werden billigst berechnet. Alle Zusendungen sind frankirt an die Administranon der „Tirole. Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift »erden nicht angenommen. Haubschriftev nicht zmückuestellt. Offene Reklamationen find vortoire» UorrrsysuSeUßr« werde:' 8aLke-,» an gen immer, and eventuell auch ho.orirt. M 30. Zmft, Samstag, ce.. 28. Juli 1900. 13. Jahrgang. AWMklliellts ito \tkiin\ . luigeno mmii. Oesterreich -- Keine Weltmacht

haben aber einen neuen Begriff konstruirt: den der Weltmächte. Und als Weltmacht will man Oesterreich nicht recht anerkennen. Den Staaten, die augenblick lich vom Glücke begünstigt sind, paßt die Gesellschaft in ihrer bisherigen Zusammensetzung nicht, und sie möchten deshalb Oesterreich-Ungarn und Italien ausgeschaltet wissen. Das geschieht aus sehr einfache Weise. Wir haben Großmächte zu verbleiben wie bisher, sie aber erheben sich souverän in den Welt mächte,:and. Wenigstens die Presse thut

dies. Unter den zahlreichen Artikeln, die sich mit dem Thema „Weltmacht oder Großmacht?" befaßten, ist uns besonders einer ausgefallen, der in der „Köln. Volkszlg." erschienen ist. Da heißt es: „Als wir noch zur Schule gingen, erfuhren wir. daß es fünf Großmächte gäb?: Rußland, Oesterreich, Frankreich, England und -Preußen. Letzteres galt eigentlich als fünftes Rad am Wagen; im Auslande wurde cs nicht als ebenbürtige Großmacht anerkannt und vielfach nicht einmal im Jnlande. Das wurde rasch anders, als Preußen

ihre Ansprüche angemeldet und nicht ohne Erfolg. Da gegen darf man Oesterreich-Ungarn und Italien hier nicht mit aufzählen. Letzteres hat nach dem verun glückten Gastspiel in Abessinien seinen Versuch, eine Rolle auf dem Welttheater zu spielen, ausgegeben. Oesterreich-Ungarn hat eine zu wenig entwickelte Küste und Handelsmarine, außerdem hindert es sein Nationalitäten st reit. Nur ein Staat mit geschlossener Nationalität kann Weltpolitik treiben; Oesterreich-Ungarn würde in eine asiatische oder af rikanische

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 10
Data: 15.02.1895
Descrizione fisica: 10
dem Frieden ihre Wehrkraft aufs höchste; ihre jähr lichen Ausgaben für das Militär betragen jetzt über 1000 Millionen Gulden; und die Deutschen mußten ebenfalls stets ihr Heer vermehren, um eines Überfalles sicher zu sein. Das mußte auf alle anderen Länder besonders aus Oesterreich um so mehr einwirken, als ja auch das Königreich Italien seine Heeresmacht zu Wasser und zu Lande steigerte und das ungeheure Rußland starke Truppenmassen an der österreichischen und preußischen Grenze zu sammenzog

. Bismarck sah die Gefahr kommen und gieng Ende der 70er Jahre nach Wien, um dem Kaiser von Oesterreich ein Bündnis anzubieten zur Erhaltung des Friedens uttd des gegenseitigen Besitz standes. Diesem Bündnis trat später Italien bei und so sollte nian meinen, daß jetzt diese drei Staaten zusammen nicht mehr so viel Militär brauchen wür den, um den europäischen Frieden aufrecht erhalten zu können. Allein diese edle Absicht konnte umso weniger erreicht werden, als es zwischen Frankreich und Ruß land

zu einer gewissen Entente cordiale (freund schaftlichem Verhältnisse) kam. Frankreich und Ruß land besitzen zusammen eine weit größere Truppen macht als der Dreibund und so muß der dermalige Heeresstand der Dreibundstaaten aufrecht erhalten bleiben. Wer sich an die großen Heeresauslagen im deutschen Reichstag erinnert, den möchte das Gruseln ankommen über die Kosten, die das deutsche Heer verursacht. Oesterreich hat allerdings auch stetig sein Heer vermehrt, aber immer mit Rücksicht auf die Finanzlage

in einem so langsamen Tempo und immer in verhältnißmäßig so bescheidenein Um fange, daß deutsche Blätter oft ärgerlich darüber ge klagt haben, daß in unserem Reich so wenig Kosten für die Wehrmacht ausgegeben, daß unsere Wehr kraft verhältnißmäßig so gering sei. In der That hat Oesterreich für das Heer nur ausgegeben, was im Interesse der Erhaltung der Macht und der Wohl fahrt des Reiches und der Länder unbedingt noth- wendig war. Und die Schuld an den gegenwärtigen Militärzuständen Europas trägt unser Reich

wahrhaftig nicht; wir mußten unglücklicherweise zur Erhaltung unserer Machtstellung und unserer Dynastie, zur Erhaltung des Friedens im Interesse aller österreichischen Unterthanen unser Heer ver mehren. Man denke sich nur heutzutage einen Krieg. An Furchtbarkeit wird er keinem früheren uachstehen; Ackerbau, Viehzucht, Handel, Gewerbe, alles muß darunter leiden; besonders aber wehe dem Lande, in welchem er geführt wird. Deshalb mußte auch Oesterreich stets auf die Vervollkommnung seiner Truppenmacht

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Neue Inn-Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 19.11.1892
Descrizione fisica: 8
ist, des geistig höchst stehenden, steuerkräftigsten und zahlreichsten Stam mes im Staate ist. Nach unseren Gold- u. Silber münzen müßte man denken, lateinisch sei die Staatssprache in Oesterreich. Denn lateinisch ist die Umschrift um den Kopf des Kaisers, lateinisch sogar die Werthbezeichnung bei den 10- und 20- Kronenstücken auf der Adlerseite: X Coronne in der Umschrift und 10 Coi\ unterhalb des Adlers. Soll etwa auch im Gebrauch die lateinische Ab kürzung Cor. für „Krone gewählt werden, um jeden deutschen

, nicht einmal zum indoeuropäischen Sprachstamm gehörige magyarische Sprache prangt stolz auf allen Münzen der jenseitigen Reichshälfte, und die Sprache des ersten europäischen Kulturvolkes, das in Europa allein die Muttersprache von zehnmal soviel Menschen ist, eine Weltsprache mit einer Weltliteratur, eine der edelsten Blüthen am arischen Sprachstamm, ist von den Münzen dieser Reichs hälfte verbannt. Was vermöchte beredter den Nieder gang des Deutschthums in Oesterreich zu predigen, als das inschriftliche Schweigen unserer

, daß diese Reichshälfte „Oesterreich" heißt. Dieser staatsrechtlichen Unklar heit und Verwirrung entspricht auch die Umschrift auf unseren Münzen, auf welchen es heißt: „Kaiser von Oesterreich, König von Böhmen, Galizien, Jl- lyrien und apostolischer König von Ungarn". Nun gibt es aber gar kein Königreich Jllyrien, dafür aber ist Dalmatien, das thatsächlich auch zu dieser Reichshälfte gehört, gar nicht genannt, weil es staatsrechtlich zu Ungarn gehört, und die Herren Magyaren es am Ende krumm nehmen könnten. Warum

aber sind neben dem Kaisertitel gerade nur die Königreiche genannt, und nicht auch die anderen Länder, die staatsrechtlich diesen König reichen ganz gleich stehen! Warum ist vor allem die Anführung des Titels „Erzherzog von Oester reich" weggeblieben, jenes ehrwürdigen Titels, der auf das Stammland des Reiches hinweist und an den die habsburgische Herrschaft in Oesterreich an knüpft, die bekanntlich von der Belehnung Albrechts mit Oesterreich und Steiermark durch seinen Vater, den deutschen Kaiser Rudolf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 06.05.1898
Descrizione fisica: 4
Vortrage. Bevor ich jedoch näher in dieses Thema eingehe, ist es nothwendig, daß ich Sie mit dem Zuständen, welche in Oesterreich bis zum Jahre 1848 bestanden haben, bekannt mache. Es ist nothwendig, daß ich Ihnen ein klares Bild entwerfe über die vormärzlichen Zustände, welche für Sie vom großen Interesse sind, weil es für uns von großer Wichtigkeit und ungeheurer Bedeutung ist; von jener Zeit aber eines der traurigsten Bilder in der Geschichte Oesterreichs. Betrachten wir vor allem die politischen

Zustände vor dem Jahre 1848. Oesterreich wurde in den napoleonischen Kriegen sehr gedemüthigt. Nach dem Sturze Napoleons war Oesterreich groß und mächtig — äußerlich — und zwar gestalteten sich die Ver hältnisse in Paris nach dem Jahre 1815 sehr günstig für Oesterreich und man glaubte nunmehr, Oesterreich werde weiter den großen Einfluß, den es vor den napoleonischen Kriegen gehabt hat, einnehmen. So waren die Zustände nach außen, aber im Innern war es anders. Durch die langwierigen kostspieligen

Kriege war Oesterreich innerlich sehr krank und vollständig zerklüftet. Die Zustände waren derart beschaffen, daß man von einem politischen Leben in Oesterreich vom Jahre 1815 bis zum Revolutionsjahre 1848 überhaupt nicht sprechen kann; ein Einfluß des Volkes, des Bürgerthums, auf die Gesetzgebung bestand nicht im entferntesten. Es bestand zwar noch immer die alte Ständeverfassung, diese hatte sich jedoch durch 18 Jahre vollständig überlebt. Die Ständeverfasiung war eine Versammlung von uniformirten

, es gehe nicht an, daß die unter geordneten Magistratsbeamten von dem Volke gewählt werden, sondern sie müßten mit Zustimmung der Re gierung ernannt werden. So sah es in politischer Beziehung aus. Die finanziellen Verhältnisse entsprachen vollkommen den politischen. Sie können sich schlechtere Verhältnisse gar nicht denken, als diejenigen es waren, die in Oesterreich in der ersten Hälfte des Jahrhunderts bestanden haben. Die Verhältnisse hatten sich derart gestaltet, daß die Staatsschulden

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 10.05.1901
Descrizione fisica: 12
Durch dieses Gesetz sei auch nicht zu sürchten, dass die gute Ware vertheuert werde, sondern man werde sie um den gebürenden Preis und unter den wahren Namen erhalten. Hiedurch sei sowohl dem Consu- menten wie dem Producenten geholfen. Ferner er örterte Redner die einzelnen Bestimmungen des Ge setzes und erklärte, dass, wenn das Gesetz richtig gehandhabt wird, cs im Ganzen und Großen ge eignet ist, den bestehenden Uebelständen größtentheils abzuhelsen. Alle Staaten rings um Oesterreich

werden. Die deutsche Krisis 1866 und die Legion Klapka. Von Prof. P. Max Straganz. 14 In Deutschland war inzwischen eine stürmische Bewegung ansgebrochen für die Elbeherzogthümer und das Erbrecht des Augustenburgers, an der sich vorzüglich solche betheiliglen, welche den Nationalismus auf ihre Fahne geschrieben hatten. Die Kleinstaaten des Reiches thaten mit, vielleicht haupt sächlich deswegen, weil Oesterreich und Preußen am Londoner Vertrage festhielten; Kundgebungen folgten auf Kundgebungen, in den Kammern

Privatfürften- recht. Da dieses nur ebenbürtige Ehen anerkennt, so sei zweifellos, dass Descendenten aus nicht eben bürtigen Ehen weder Namen noch Rang oder Wappen des Vaters führen, noch zur kaiserlichen Familie gehören. Der Jungczeche Kramarsch erklärte unter anderem, das Bündnis mit Deutschland müsse loyal sein. Deutschland selbst müsste die „Los von Rom"- Bewegung, welche sich zugleich gegen Oesterreich richtet, verurtheilen. Man müsse dem Herrn Erz herzog Franz Ferdinand dankbar sein, welcher den Muth

und seiner Würde, die erforderlichen Maßnahmen ergreifen müsste, um sich durch eine militärische Besetzung des Herzog thums Schleswig ein Pfand für die Erfüllung seiner gerechten Forderungen zu verschaffen." Am 14. Jänner des folgenden Jahres (1864) wurde dieser Antrag mit 11 gegen 5 Stimmen abgelehnt, woraus die Vertreter Oesterreichs und Preußens folgende Erklärung abgaben: „Angesichts der eben erfolgten Ablehmmg ihres gemeinsamen Antrages müssen die aller höchsten Regierungen von Oesterreich und Preußen lebhaft *) Schulthess

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 17.06.1893
Descrizione fisica: 12
beträgt die Zahl der deutschsprechenden Kinder weniger als 50 Prozent, in den meisten dieser Länder ist sie überhaupt eine verschwindend kleine. Der Konfession nach sind 2.510,469 der Schulkinder in Oesterreich römisch-katholisch, 177.331 griechisch-katholisch, 96.797 isra elitisch, 59.300 evangelisch, 27.841 grie chisch-orientalisch und 1191 andersgläubig. Oesterreich hat gewiß gerechte Ursache, mit der Entwicklung seines Volksschulwesens, seit dem Erlaß des Reichsvolksschulgesetzes zufrieden

sind, so hat dies seinen ganz natürlichen Grund darin, daß in der kurzen Zeit von 1869 an, Länder, die in der tiefsten Unkultur steckten, sich nicht auf eine Stufe mit alten Kulturländern erheben lassen. Darüber hin wird noch ein Zeitraum vergehen. Politische Uederslcht. Hesterreich - Angarn. Die Reden des Grafen K al n o ky, die derselbe in den Delegationsausschüssen über die allgemein friedliche europäische Lage und über das gute Verhältniß, in welchem Oesterreich- Ungarn zu den Außenstaaten steht

des Grafen Kalnoky für ein der Ruhe Europas günstiges Symptom." Die „Petersb. Gas." vermerkt die „glänzende, kühne und offene Rede" des Ministers als ein sehr erfreuliches Friedenssyniptom, das darauf Hinweise, daß die auswärtige Politik Oesterreich-Ungarns ihren früheren herausfordernden Charakter abgelegt habe. Die Rede müsse von allen Friedensfreunden für durchaus befriedigend gehalten werden. Die englische „Times" spricht sich ähnlich ans und sagt auch: Wie Frankreich für Deutschland, so ist Rußland

für Oesterreich der Haupt gegenstand der Wachsamkeit. Wenn Rußland sich ruhig verhält, befindet sich auch Oesterreich wohl. Die lange galizische Grenze ist eine Quelle der Vorsorge in kritischen Zeiten und die Beziehungen mit den Nachbarn an der Donau bringen Oesterreich in Kol- lisionsgefahr mit den vermeintlichen oder wirklichen Interessen Rußlands. Jetzt ist zufällig Rußland seit längerer Zeit außerordentlich ruhig und es scheine, als ob es das kostspielige Experiment von 1877 zu wiederholen nicht geneigt

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Tiroler Post
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Pagina 11 di 14
Data: 15.06.1901
Descrizione fisica: 14
und zu ihrem geliebten Kaiser hause zurückzukehren — die Ueberzahl der Feinde war zu groß gewesen, die Macht des Welteroberers Napoleon I. noch nicht gebrochen, und trotz aller Anstrengungen und Opfer, die das Land, gebracht blieb Tirol von Oesterreich losgetrennt und wurde zwischen Bayern, Italien und Frankreich getheilt. Noch im Jahre 1805 war der Krieg zwischen Oesterreich und Frankreich wieder ansgebrochen, bei welchem sich damals schon die Tirolerdurch ihre Tapferkeit auszeichneten. Im Preßburger Frieden

von Oesterreich zu wanken, nur für diesen hatte er das Land von der Fremd herrschaft befreit, er begehrte nichts für sich als ein Unterthan Oesterreichs bleiben zu dürfen. Für die Dauer konnten sich jedoch die Tiroler nicht behaupten, neue Siege machten die Franzosen immer übermüthiger und in dein am 14. Oktober 1809 geschlossenen Wiener Frieden mußte Kaiser Franz neuerdings sein treues geliebtes Tirol dem Feind überlasse)!. Die Tiroler aber wollten es nicht glauben, daß keine Rettung für sie sein solle

gewärtig sein konnte! Andreas Hofer hatte sich in einer Alpen hütte verborgen, in der er leider später entdeckt wurde, Speck bacher, einer der muthigsten Anführer, hielt sich wochenlang im Kuhstalle seiues eigenen Hauses versteckt, bis es ihm endlich glückte, nach Oesterreich zu entfliehen. Gottlieb's Versteck war so gut gewählt, daß ihn Niemand dort entdeckt hätte, allein er verließ es freiwillig. Nicht Mangel an Nahrung trieb ihn dazu, denn ein Freund versorgte ihn damit, nicht die Kälte scheuchte

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 16
Data: 08.09.1900
Descrizione fisica: 16
von aller Habe durch den Blutmenschen Roberts ausgewiesen, und über London unter schauder hafter Behandlung in die Heimat spediert wor den. Das ist die Quittung für die unter stiller Duldung der Regierung von Oesterreich gelie ferten Pferde und Sättel. Ju Wien herrscht darüber große Entrüstung, auch zeigte sich wie der das goldeue Wieuerherz, indem die Ver triebenen von der Bevölkerung reichlich beschenkt wurden. China. Der Krieg. Das Concert der Mächte hat durch den russischen Vorschlag eine empfindliche Störung erlitten

in Oesterreich tagte gegenwärtig in Graz. Erschienen waren 106 Delegierte, doch sind einige davon wieder abgezogen. Aus den deutschen Gegenden Oesterreichs sind alle Ab geordneten der Socialdemokcatie erschienen. Einer der ersten Anträge war gegen die Deutschnatio nalen gerichtet; er lautet: „Die deutsche Social demokratie Oesterreichs begrüßt im Namen der deutschen Arbeiterschaft die unschuldig eingeker kerten Opfer deutschnationaler Niedertracht in Saaz." Der Ministerpräsident kommt auch nicht besonders

gut weg. Dr. Adler sagt: „Koerber sei gerade der richtige Mann für Oesterreich, denn es bestehe keine Gefahr, dass ihm jemals etwas einfalle." Die Socialdemokratie rühmt sich, auch etwas zustande gebracht zu haben, was bisher niemand in Oesterreich konnte, das friedliche Zusammenwohnen aller Arbeiter der verschiedensten Nationen. Die Partei sei stolz darauf, dass sie diese Schwierigkeiten besiege. Pernerstorfer bespricht die elenden Zustände Oesterreichs, die eine Stimmung der Verzweif lung

allgemein Hervorrufen. Die allgemeine Stimmung präge sich in den Bewegungen aus, an deren Kopf immer „Los" stehe. Hier, wo die schwäch sie und dümmstePartei, die Deutschnationalen, herrsche, müsse man ihnen sagen, dass sie das Volk verrathen und verkaufen. Feuda- lismus und Clericalismus nennt er jene Mächte, die Oesterreich zugrunde richten während doch die Nationalen sagen, die Feinde Oesterreichs seien: Rom, der Adel und die Juden. Der Parteileitung wird der Vorwurf der Unthätigkeit gemacht. Krapka

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 27.08.1892
Descrizione fisica: 8
an die Buchdruckerei Carl Vampe Imst, einzusenden. MiMMlils Miieii MM _ iinpomuicii. Zur Steuerreform. Die „Schweizerische Landw. Zeitschrift" brachte kürzlich eine Notiz, in welcher sie Fiuf dw Fr^: „Wer zahlt am meisten ©tcuerfiS anlSbSyfc „Da werden unsere Bauern inwMore^lDM^. „Wir zahlen am meisten!" Uno^wch nicht der Fall. Unsere Nachbarn HhkW-^wl mehr, vor Allem auch die Oesterreicher. Es mögen nachfolgende Angaben unseren Steuer zahlern einigen Trost verschaffen: In Oesterreich beträgt die Grundsteuer 22'7

-Kapelle, welche aus dem 13. Jahrhundert stammt, im Weiler- gleichen Namens in der Gemeinde Leutasch befindet. In einer Kapelle sind doch gar nie auch nur ganz winzige Fügchen schwarz aus weiß zu suchen, oder sollten doch wenigstens keine zu finden sein. Staate die Besteuerung eine so hohe ist, wie in Oesterreich. Die direkten, indirekten Steuern, die Stempel, Tapen und Gebühren bilden zu sammen eine Last, welche wohl kaum von irgend einem Staate erreicht werden dürfte. Innerhalb weniger Jahre

Zeiträume wie folgt gewachsen: in Frankreich um 33430/0, in Italien um 3548%, in Oesterreich um 43°82%. unb in Deutschland gar um 54-09%. Die Schuldet: der einzelnen. Staaten be laufet: sich für das Deutsche Reich auf 8000 Mill. Mk., für Oesterreich-Ungarn auf 9000 Mill., für Spaiüen auf 10.400 Mill., für Italien auf mehr-als 11.000,Mill., für England und Ruß land auf je 15.000 Mill», für Frankreich auf 25.000 Millionen Die folgende Tabelle zeigt das allinählige Altwachsen des- Schuldenstandes

der in diesem Aufsatze genannten Länder seit einem Jahrhunderte. Daraus können die Leser viel lernen und sich darüber allerlei Gedanken machen. Es betrugen die Staatsschulden in den Jahren: 1787 1816 1866 1880 1887 in Millionen Mark Frankreich 1500 1680 3300 24798 25000 Großbritannien 4880 16990 16680 14834 15000 Spanien 600 2250 3600 10333 10400 Italien 240 900 1200 10006 11000 Oesterreich Ung. 696 1800 2190 7992 9000 Rußland 600 2400 1800 7211 15000 Deutschland 240 1020 900 4821 8000 Das Traurigste

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 07.05.1898
Descrizione fisica: 18
und Drängen des jetzt modern gewordenen nationalen Radikalismus nicht verwirrt hat. Wenn irgendwo, so bedarf Oesterreich in der Sprachensrage der Betonung des gemeinsamen Staatsgedankens. Und heute wie vor Jahren klang aus den Aus führungen des Redners als Motiv die Mahnung zur Pflege des Patriotismus und der Einheit hervor. „Wir werden", so sagte er damals, „die natio nale Frage in Oesterreich lösen" und dieselbe Hoffnung klingt auch diesmal aus seinen Worten heraus. Nicht mit Gewalt

: Die innere Harmonie der Nationen in Oesterreich ist gründlich gestört. Der Grund liegt ausschließlich in dem eigenthümlichen politischen System, welches seit dem Wiener Kongreß alle leitenden Staatsmänner Oesterreichs befolgt haben. Sie haben sich stets auf die unerläß lichsten, aber Nächstliegenden Aufgaben beschränkt, die Ordnung der Finanzen, die Schlagfertigkeit des Heeres, eine ehrliche Verwaläugg u. s. w. Das ist aber nur Werkeltagsarbeit für Leute, welche am Ruder des Staates stehen

. Die eigentliche Staats kunst besteht in einem etwas weit Höherem, darin nämlich, daß die Staatsmänner die jeweilig welt beherrschenden Ideen in sich aufnehmen und mit ihrer gewaltigen Triebkraft, die sie in ihren Dienst stellen, die Zwecke des Staates leichter, rascher und und vollständiger zu machen. Das ist in Oesterreich immer verabsäumt worden. Diejenigen Ideen, welche die Empfindungen der Massen am meisten bestimmen, welche die größten Geister entflammten, haben unsere Staatsmänner abgelehnt

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 8
Data: 08.09.1899
Descrizione fisica: 8
muss es klar sein, dass es die Regierung als eine Ehrenpflicht auffasst, der Volksvertretung zu ihrem Recht auf Arbeit zu verhelfen. Man zeige diesen Willen, dann wird es dem und jenem auch schwerer sein, sich der Pflicht zur Arbeit zu entziehen. — Die Delegationswahlen haben Zeit! Denunziantenpakk. Man schreibt uns: Der Cooperator von Russbach in Nieder-Oesterreich ist berechtigt, Weggelder dafür zu verlangen, dass er in Tiefenthal Religiousunterricht ertheilt. Da der Tiefenthaler schön er ia nische

Briefe als portofreie Dienstsachen und schädige dadurch das Aerar. Bravo, Schönerianer! Die Unaufrichtigkeit der Jungczechen. Wenn in Oesterreich eine Partei sagt, dass sie tödtlich beleidigt sei, so kann man hundert gegen eins wetten, dass es die Jungczechen sind. Auch jetzt sind sie es wieder und es hat sie in diese üble Stimmung sonderbarer Weise Niemand anderer als Dr. Ebenhoch gebracht. Derselbe sei den Czechen ein falscher Freund gewesen, da er im „Linzer Volksblatt" erklärt, dass die Zeit

" der „Alldeutschen". In Hamburg waren sie versammelt und ganz Europa sah — nicht auf sie. Wir treffen da eine ganze Reihe bekannter Namen, denn die meisten dieser Herren haben sich schon öfters blamiert. Da ist dea Präses, Professor Dr. Hasse, da iü der famose Samoa-Lehr, der maulsertige Wolf, der Wiener Reichsrathsabgeordnete Heeger u. s. w. Zuerst kam der „Kampf der Deutschen, in Oesterreich an die Reihe. BesagterHeeger war „tief ergriffen" und konstatierte in diesem Stadium, dass die Alldeutschen der Ostmark

der Versammlung „im Geiste" beiwohnten, als einem Stückchen Zukunft des ersehnten herr lichen Alldeutschlands. In diesem Herbst noch hofft Heeger die schlechten Rathgeber des öster reichischen Kaisers (das sind jedenfalls diejenigen, die keine preußische Provinz aus Oesterreich machen wollen!) weggeweht zu sehen. Die österrei chischen „Alldeutschen" seien ein kampferprobtes (!) Fähnlein, auf das die Reichsdeutschen viel leicht noch einmal würden rechnen müssen. Die übrigen Redner kitzelt ein wenig

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 29.10.1892
Descrizione fisica: 16
und erst ein Windstoß treibt ihn in wirren Fetzen über den düsteren Almboden. gischer Herrscher, der in engen Kontakt mit der gereiften Weisheit des Kaisers und Königs Franz Josef tritt, durch diesen Verkehr nicht ge winnen sollte. Es gibt keinen Lebenden, dem die Welt für eine im Dienste des Friedens er folgreich geübte Staatsknnst mehr verpflichtet wäre, als dem Monarchen Oesterreich-Ungarns. Seit dem Abschlüsse des Berliner Friedens, seit vierzehn Jahren >alsv, hat es viele Momente ge geben

, in welchen der Mangel weisen und zeit gemäßen Rathes unaussprechliches Unheil über die Menschheit bringen konnte. Aber die Stimme Oesterreich ^Ungarns und die seines Herrscher? war immer für den Frieden. Ohne es je im Geringsten an Loyalität für seine Alliirten, an persönlicher Würde und an patrio tischem Muthe fehlen zu lassen, hat Kaiser und König Franz Josef das Gewicht seiner Weisheit und Erfahrung stets für eine Politik der Ge duld und der Langmuth zur Geltung gebracht. Keine Macht ist in dieser Periode mehr

gereizt worden, als Oesterreich-Ungarn. Zahlreiche An schläge gegen den Frieden und gegen die Ruhe der Monarchie sind angezettelt worden. Es wurden die gebührenden Vorsichtsmaßregeln gegen den Effekt solcher Pläne ergriffen, die Pläne selbst jedoch ignorirt. Es kann nur als ein Ge winn für Europa betrachtet werden, daß ein so weiser und bedächtiger Souverän, wie es der Kaiser und König von Oesterreich Ungarn ist, Gelegenheit findet, die allgemeine Situation mit seinem jüngeren Alliirten zn besprechen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 3 di 10
Data: 20.11.1897
Descrizione fisica: 10
bemüht ift, allen nichtdeutschen Nationen, welche Oesterreich bewohnen, möglichst gerecht zu werden, auch ihre Pflicht gegenüber dem deutschen Volks stamme in gewissenhaftester und ernsthaftester Weise sich vor Augen halten muß. Gegen den Schluß seiner Ausführungen hin, sagte der Ministerpräsident, er glaube, daß die Redner der Opposition meistens den Stand vor Erlassung der Sprachenverord nungen vergessen, denn alle ihre Beschwerden kon- zentriren sich dahin, daß erst durch die Sprachen

wurden unter König Karls I. Regierung (1625 bis 1649) Tabak - Lizenzen verkauft. Den ergiebigsten Gebrauch von der Steuerkraft des Tabaks machten zuerst Venedig, welches 1657, hierauf Oesterreich, welches 1670, später Frankreich, welches 1674 das staatliche Tabakmonopol einführte. Das Tabak monopol trägt Frankreich alljährlich 300 Millionen Franken ein, England 97 2 Millionen Pfund Ster ling, Oesterreich und Ungarn zusammen 35 600.000 Gulden. Aber auch andere Staaten beziehen aus dem Tabake

aus Innsbruck Nach einer Be sprechung der Parteiorganisation hielt Herr Prof. reich-Ungarn verbreitete. Eine Vorstellung von der Wichtigkeit desselben möge die durchschnittliche jähr liche Tabakernte Deutschlands in den Jahren von 1873 bis 1883 geben. Dieselbe betrug über 44 Millionen Kilo. Seitdem ist der Tabakbau freilich zurückgegangen, er ist aber immer noch umfangreich genug. Unter anderem produziren Oesterreich-Ungarn 800.000, Rußland 150.000, Holland 60.000 Zentner jährlich. Die Gesammtproduktion

). Diesen Ländern schließen sich an Deutschland mit 1:9 Kilo und Oesterreich-Ungarn mit 1-5 Kilo. Dasselbe Verhältniß ergiebt^ für Frankreich 0-8, Italien 0 75, England 0 6 und Rußland 0 5 Kilo. Auch Nordamerika verbraucht sehr große Tabakmengen: 15 Kilo auf den Kopf. Dieser große Konsum be ruht aber, wie bereits berührt, nicht einzig auf dem Tabakrauchen. Das edle Kraut wird auch gekaut und in Pulverform als sog. Schnupftabak, in die Nase eingezogen. Letzteren Gebrauch verdanken wir ebenfalls den Ureinwohnern

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