8.794 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1901/16_08_1901/UIBO_1901_08_16_1_object_8313768.png
Pagina 1 di 8
Data: 16.08.1901
Descrizione fisica: 8
befolgten Vertragssystem. . . . Gerade Oe st erreich-Ungarn ist es vor allem, gegen dessen wirtschaftliches Interesse der deutsche Tarif- Entwurf in erster Reihe gerichtet ist. Rach dem Verkehrsdaten des Handelministeriums be trug die Einfuhr des deutschen Reiches nach Oesterreich-Un garn in den drei Jahren 1898, 1899 und 1900 im Jahres durchschnitt 598,847.000 Kronen, dagegen betrug die Aus fuhr Oesterreich - Ungarn nach Deutschland 871,780.000 Kronen; es verbleibt somit eine active Handelsbilanz

zu Gunsten unserer Monarchie von 272.883,000 Kronen; das ist, niit dieser nicht unbeträchtlichen Summe führt Oesterreich- Ungarn mehr Werthe nach Deutschland aus, als das deutsche Reich nach Oesterreich und Ungarn einführt. Die Hauptwarengruppen, die diese active Handels bilanz zwischen dem deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn verursachen, sind: Getreide, Mehl, Malz, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Pflanzen, Zug- und Schlachtvieh, andere Thiere und thierische Products, sowie Holz und Kohlen

. Diese Warengruppen allein geben einen Ueberschuss zu Gunsten Oesterreich-Ungarns von 420,628.000 Kronen, also nahe das Doppelte des Ueberschusses des Gesammiverkehres. Daraus kann jeder ersehen, welches Gewicht Oesterreich- Ungarn auf den Verkehr der erwähnten Warengruppen zu legen hat, und diese Warengruppen sind ausschließlich Gruppen der Land- und Forstwirtschaft. Ohne die Entwicklungsgeschichte des gegenwärtig gelten den Handelsvertrages Oesterreich-Ungarns mit dem deutschen Reiche zu kennen, müsste

jeder, der diesen Wagenverkehr vor sich sieht, genau sagen, dass Oesterreich-Ungarn auf den Vertragsverhältnis mit dem deutschen Reiche eingehen kann, wenn die Ausfuhr land- und forstwirtschaftlicher Producte gesichert ist. Trifft dieses nicht zu, dann schwindet der Hauptgrund für einen Tarifvertrag mit Deutschland, dann beabsichtigt eben das deutsche Reich die ernstliche Aus schließung unseres Hauptverkehres und haben wir für die leichtere Einfuhr deutschen Provenienzen nach Oesterreich- Ungarn keine Gegenconceffionen

zu machen. . . . Der eingangs erwähnte Fachmann bringt dann eine Menge Beispiele für seine Behauptungen, ferner statistische Daten für die Aus- und Einfuhr in Jndustrie-Producten und kommt dann zu folgendem Schluffe: Im großen Ganzen ist der Tarif-Entwurf für die In dustrie Oesterreich-Ungarns nicht so gefährlich und könnte

1
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1899/18_11_1899/OBEWO_1899_11_18_1_object_8024612.png
Pagina 1 di 18
Data: 18.11.1899
Descrizione fisica: 18
. Der österreichisch-ungarische Ausgleich ist bekanntlich seitens des Ministeriums Thun auf Grund des §14 persektionirt worden. Wenigstens zum grüßen Theile. Ein Gesetz, das Ueberweisungsgesetz, ist unerledigt geblieben. Dasselbe soll nun aus parlamentarischem Wege erlediget werden und damit dürste es zweifel los seine großen Schwierigkeiten haben. Bevor dieses Gesetz im Abgeordnetenhause, nämlich in Ver handlung gezogen werden kann, muß die Quoten frage, die Frage, wie viel Oesterreich und wie viel Ungarn

und vorgelegt. 1. Die österreichischen Quotenschlüssel. Brutto-Einnahmen an direkten und indirekten Abgaben- fl886 bis 1897.) Oesterreich 4935 8 Millionen Ungarn 3199 8 „ Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von . . . 60 92 Perzent Für Ungarn von . . . 39.08 „ Rach einer weiteren Tabelle wären aus den oben angeführten Bruttoziffern der direkten und indirekten Abgaben auszuscheiden: Für Oesterreich 176 1 Millionen Für Ungarn 137.5 „ Wird diese Ausscheidung vorgenommen, dann ge stalten

sich die für die Quote zu berechnenden und oben angeführten Brutto-Einnahmen in Millionen Gulden folgendermaßen: Oesterreich . . 4935-8 (— 176 1) 4759 7 Ungarn . . . 3199 8 (— 137 5) 3062 3 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von . . . 60 86 Perzent Für Ungarn von .... 39-14 „ Werden ferner jene Abgaben ausgeschieden, welche in Oesterreich oder in Ungarn selbständig bestehen und in dem andern Reichstheile nicht eingehoben werden, so ergeben sich folgende Modistrationen der zuletzt angeführten

Steuersummen in Millionen Gulden: Oesterreich . . . 4759-7 j— 57-6) 4702 1 Ungarn .... 3062-3 (— 161.4) 2900 9 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oester.eich von ... . 61.-85 Perzent Für Ungarn von 38.15 Wird nun zugunsten Ungarns noch weiter in Abzug gebrecht die Einnahme der bestandenen Militärgrenze, die allerdings nur bis zum Ende des Jahres 1894 ausgewiesen ist, so ergiebt sich folgende Modifikation in Millionen Gi'lden: Oesterreich 4702 1 Ungarn .... 2900 9 (-69.7) 2831.2 Daraus ergäbe

sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von ... . 62.43 Perzent Für Ungarn von -.37.57 II Dir ungarischen Quotenschlüsse!. Brutta-Eirnahmen an direkten und indirekten Abgaben. (1886—1897). Ungarn ....... 3199 8 Millionen Oesterreich 4935 8 „ Daron sind nach ungarischem Vorschläge auszn- scheiden in Millionen Gulden: Ungarn .... 31998 (— 558-7) 2641 1 Oesterreich . . . 4935-8 (- 117 6) 4818-2 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Ungarn ton 28 24 Perzent Für Oesterreich von .... 71.76 „ Sollen

2
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1902/08_03_1902/OBEWO_1902_03_08_1_object_8026338.png
Pagina 1 di 24
Data: 08.03.1902
Descrizione fisica: 24
, daß nicht nur diese Prämien fallen gelassen, sondern auch der Schutzzoll auf Zucker, der bisher in Oesterreich 11 Goldgulden beträgt, auf 5 Franken, also nicht ganz 5 Kronen ermäßigt werde. Im Weigerungsfälle drohte England mit Strafzöllen in der Höhe der Differenz dieser Zollsätze. England machte dabei geltend, daß hohe Zölle die Möglichkeit für die Kartellbildung der Zuckerindustrie bieten, und die Kartelle den Export von Zucker zu den billigsten Preisen ermöglichen, weil sie sich durch die höheren Inlandspreise ent

, den Inlandspreis des Zuckers hoch zu halten und dadurch eine Aufzahlung aus den'Weltmarktpreis zu ' erzielen. Denn das eine läßt sich nicht leugnen. Oesterreich hat gegenüber den konkurrirenden Staaten in der Zuckerproduktion eine sehr ungünstige Posiüon — höhere Frachten, geringere Rübenernten und einen minderen Zuckergehalt. Das steigert die Erzeugungskosten gegenüber. Deutschland um ein Bedeutendes. Deutschland scheint auch dieses Uebergewicht ausnützcn zu wollen, um seinem Bundesgenossen den Rang

abzulaufen, wie wir dcs auf wirthschaftlichem Gebiete schon lange gewohnt sind. Deutschland will nämlich seinerseits diesen Forderungen Englands nachgeben und kalkulirt dabei, daß es jedenfalls die Krisis leichter überstehen könne als Oesterreich. Nimmt Oesterreich die Forderungen Englands an, und geht dabei ein Theil der österreichischen Zucker fabriken zugrunde, so wird Deutschland den Schlag noch immer aushalten und einen Theil der lästigen Konkurrenz los. Widerstrebt Oesterreich und führt England

seine Strafzöüe gegen Oesterreich ein. dann reißt Deutschland den ganzen Import Englands an sich und wirft Oesterreich aus diesem Gebiete ganz hinaus. Die Krisis auf dem Gebiete der Zuckerindustrie ist hervorgerufen durch den allgemeinen Kampf ums Dasein infolge der riesigen Ueberproduktion. Früher waren Oesterreich und Deutschland neben Frankreich die Staaten, welche die Zuckerproduktion in der Hand hatten. Es kostete der Wiener Zentner Zucker 26 fl. und darüber, oder der Meterzentner

es nur ein Heilmittel — eine starke Einschränkung der Zuckererzcugung. Heute philosophirt man darüber, ob der Weltmarktpreis des Zuckers steigen werde, wenn die hohen Zölle fallen, während man gar nicht erwägt, daß an eine Besserung nicht zu denken ist, solange die Ueberproduktion nicht aufhört. Der natürliche Gang der Heilung der ungesunden Ver hältnisse wird sein, daß sich Oesterreich allmählich auf die Deckung des Inlandsbedarfes zurückziehen wird, und die Konkurrenz am Weltmärkte, die es wegen

3
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1902/14_02_1902/TI_BA_ZE_1902_02_14_9_object_8359424.png
Pagina 9 di 16
Data: 14.02.1902
Descrizione fisica: 16
wird mitgetheilt, dass auch im Elsass und Lothringen (Grenzländer gegen Frankreich) die Seuche aufgetreten sei. Dem wird noch hinzugefügt, dass dort für den Grenz'- verkehr mitFrankreich ähnliche Bestimmungen gelten, wie in Baiern für den Grenzverkehr mit. Oesterreich. Wozu wohl diese Zusammenstellung von Frank reich und Oesterreich? Folgender Satz gibt die Aufklärung: „Man ist fast versucht, in den . . . . bis her Frankreich gegenüber geltenden ähnlichen Be stimmungen über den Grenzverkehr wie in Maiern

ist gegen Frankreich offen. Also — so ist zwischen den Zeilen herauszulesen — soll Süddeutschland wieder seuchenfrei, soll Norddeutschland vor dem Einbruch der Maul- und Klauenseuche geschützt, soll sür ganz Deutschland die Seuchengefahr beseitigt werden, s o muss in Baiern gegen Oesterreich die Grenz sperre verhängt werden. Denn Oesterreich ist für Baiern der Seuchenherd. Das gienge uns Tirolern noch ab. Wie bitter haben es wiederholt unsere Bauern empfunden, wenn wegen nichts und wieder nichts, ganz im Wider

spruch mit dem geltenden Veterinär-Uebereinkommen, die baierische Grenze für die Rindereinfuhr aus Oesterreich gesperrt worden ist. Der angeführte Artikel der preußischen „Centralstelle für Viehverwertung", der massenhaft Verbreitung findet, ist nichts weiter, als ein Druck auf die baierische Staatsregierung, dass sie die Grenzsperre gegen Oesterreich verhänge. In der That, „unfreundliche Nachbarn" sind uns die Deutschen draußen. Ihr Bemühen geht ganz handgreiflich darauf hinaus, die Vieheinsuhr

aus Oesterreich zu unterbinden. Wo sie konnten, haben sie es schon bisher versucht, und ist infolgedessen unsere Viehausfuhr nach Deutschland bedeutend zurückgegangen. Und jetzt denken sie neben dem ge planten hohen Viehzoll auf neue veterinärpolizeiliche Belästigungen, ja sogar auf die — Grenzsperre. Wenn es wenigstens Thatsache wäre, dass Oesterreich der Seuchenherd für Süddeutschland ist, dann müsste man das Verhalten der Deutschen mit Schweigen hinnehmen. Dies ist aber nicht wahr. Nach den amt lichen

Ausweisen stand Oesterreich, was die Maül- und Klauenseuche betrifft, nie so günstig wie jetzt. Im Monat November war in ganz Oesterreich kein Fall zu verzeichnen. Es ist also ganz aus der Luft gegriffen und ungerecht, dass man die Schuld an der in Süddeutschland wirklich sehr bösartig auf- tretenden Seuche uns Oesterreichern zuschieben will. Man sucht eben nach einem Vorwand, um unsere Grenze sür den Viehverkehr sperren zu können. Wir hoffen, dass unsere Regierung rechtzeitig einschreiten

4
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1897/26_06_1897/OBEWO_1897_06_26_1_object_8022977.png
Pagina 1 di 10
Data: 26.06.1897
Descrizione fisica: 10
und Weise ihrer gegenwärtigen politischen Bethätigung angesehen und ist es aus diesem Grunde vielleicht wünschenswerth, einige der Hauptpunkte aus der politischen Geschichte und Vergangenheit Oesterreich- Ungarns in die Erinnerung zurückzurufen, um solchergestalt eine unbefangene Erwägung der Be rechtigung oder Nichtberechtigung einzelner, von den Parteikämpfern im Verlaufe der letzten Parlaments tagung aufgestellten Behauptungen zu ermöglichen. Es ist nicht nöthig, in die diesbezüglichen Aus führungen

die ältesten Zeiten einzubeziehen, in denen das Gebiet des heutigen Oesterreich-Ungarn von den verschiedensten Völkern: Gothen, Rugiern, Longo- barden und Avaren besetzt war, sondern wir be rühren nur kurz, daß schon im siebenten Jahr- bundert unter dem Schutze der Avarenherrschaft lue Slaven sich auf dem Boden der jetzigen Mo narchie seßhaft machten, während in den Alpen ländern und im Nordwesten derselben sich ein deutscher Stamm — die Bajoarier oder Bayern — behauptete. Am Ende des achten Jahrhunderts

Nomaden horden der Ungarn mit der Eroberung des Landes bis zur Enns alle schönen Hoffnungen mit der Frankenherrschast hier vernichteten. Aber die Fürsten aus dem Stamme der Sachsen warfen die Ungarn zurück und Otto der Große begründete aufs neue die Ostmark des nunmehrigen deutschen Reiches. Die weiten Gaue und Marken bevölkerten sich wieder mit deutschen Stämmen und die Ostmark er hielt im Volksmunde die Bezeichnung Ostirrichi oder Oesterreich. Im Jahre 996 gelangte das Ge schlecht der Babenberger

in den Besitz der Ostmark und erwarb auch die erbliche österreichische Mark grafenwürde. Unter seiner Herrschaft blühte Oester- reich in kultureller und wirthschaftlicher Beziehung rasch empor und der letzte Babenberger trug sich schon mit dem Gedanken, sämmtliche von deutschen Elementen bewohnte östliche Länder unter seinem Szepter zu einem Königreiche zu vereinen. Er starb aber 1246 im Kampfe gegen die Ungarn und wurde sein Plan zugleich mit ihm vorläufig begraben. Während Oesterreich

durch die Politik, welche Wenzel der Heilige den ihm folgenden Fürsten vorgezeichnet, dem deutschen Reiche einverleibt war. Durch das Aussterben der Babenberger war Oesterreich herrenlos geworden und es entspannen sich nun Kämpfe und Streitigkeiten um den Besitz desselben. Schließlich riß es Otakar von Böhmen an sich, dessen Herrschaft sich von 1253 an über Böhmen, Mähren, Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain erstreckte. Damals hatte es den Anschein, als ob von Böhmen aus im Südosten des deutschen Reiches

5
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1902/17_01_1902/TI_BA_ZE_1902_01_17_9_object_8359392.png
Pagina 9 di 16
Data: 17.01.1902
Descrizione fisica: 16
) dadurch zu Schaden kommen. Nicht bloß sehr wichtig ist es, die richtigen Zollsätze zu treffen, es ist fast noch schwieriger, besonders bei uns in Oesterreich. Die ganze Reihe der Zollsätze, wie sie für alle einzelnen Artikel des Handels bestimmt werden, nennt man den Zolltarif. Man kann also kurz sagen: Den richtigen Zolltarif festsetzen ist eine sehr wichtige und mindestens ebenso schwierige Auf gabe, welche Regierung und Reichsrath miteinander zu lösen haben. Per autonome Zolltarif. Man liest

dieser Zollsätze etwa eine benachbarte Regierung, die von Oesterreich oder Russland, gefragt und deren Zustimmung eingeholt? Keine Spur davon; sie hat vielmehr alles heimlich gehalten. Sie hat sozusagen nur sich selbst gefragt: Wie hoch muss für dieses und jenes Product der Zoll sein, damit dasselbe gegen die ausländische Concurrenz ausreichend geschützt wird? Um sich darüber klar zu werden und das Richtige zu treffen, musste sie freilich im Innern des Reiches selbst Umschau und bei Fachleuten, Grundbesitzern

, möglicherweise sehr zu kurz kommen. Soll nämlich die Volkswirtschaft gedeihen, so muss nicht bloß fremde Einfuhr wo möglich ferne gehalten, es muss auch die Ausfuhr der eigenen über schüssigen Producte ins Ausland thunlichst gefördert werden. Oesterreich erzeugt viel mehr feines Obst, als in Oesterreich selbst gebraucht wird. Aehnliches gilt vom Hopfen, von Malz, Holz u. dgl. Müssten die überschüssigen Erzeugnisse im Jnlande aufgebraucht werden, so würde ihr Preis, weil zu wenig Nachfrage ist, sehr tief

sinken und dadurch die Production ähnlich geschädigt, wie es bei der aus wärtigen Concurrenz der Fall ist. Die Regierung muss deshalb auf Mittel und Wege sinnen, die Ausfuhr zn befördern. Ausfuhr von Oester reich bedeutetaber E i n f u h r für jenes Land, wohin die Ausfuhr erfolgt. Jetzt stehen wir beim schwierigen Punkt. Oesterreich will nach Deutschland ausführen; Deutschland will die Einfuhr hindern. So ist es z. B. beim Vieh und beim Getreide. Vieh und Getreide geht von Oesterreich-Ungarn

viel nach Deutschland; nun hat aber die deutsche Regierung in ihrem auto nomen Zolltarif für Vieh und Getreide viel höhere Zölle angesetzt, als früher. Dadurch würde aber die österreichische Vieh- und Getreide-Ausfuhr gehin dert, oder wie man sagt, unterbunden. Es wird aber auch allerhand aus Deutschland nach Oesterreich eingeführt «nd dagegen könnte es nun Oesterreich in seinem autonomen Zolltarif ebenso machen. Auf diesem Wege käme es dann zu einem sogenannten Zollkrieg, der darin besteht, dass sich die betref

6
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1899/08_09_1899/TIRVO_1899_09_08_1_object_7697697.png
Pagina 1 di 4
Data: 08.09.1899
Descrizione fisica: 4
Verhältnisse in Oesterreich sind so uner- .quicklich traurige und zugleich so verworrene, daß gar nicht abzusehen ist, wann diese ziel- und planlose Wirtschaft ihrem Ende entgegen gehen wird. Die Völker bekämpfen einander sozusagen bis ans Messer, die Regierung aber steht diesen Zuständen zum Theil gleichgiltig und verständnißlos, zum Theil rathlos gegen über, anderentheils aber statt diesen unheilvollen Brand zu löschen, schürt sie noch das Feuer, weil sie recht gut weiß, daß sie so ihre Existenz

hat. Genossen! Genossinnen! Freunde! Kommt daher alle, Niemand fehle! Es gilt nicht nur das Andenken des großen Todten zu ehren, es gilt auch zu zeigen, daß die Arbeiterschaft eine einige,fest geschlossene Masse ist, die den kommenden Ereignissen in Oesterreich mit ruhigem Auge entgegensieht. Auf denn zur Lassallefeier! XX Zur Erinnerung an Lassalle. (Gest. 3*. Aug. *86<0. was nützen alle aufgespeicherten Reichthümer ( und alle Früchte der Livilisation, wenn sie immer nur für einige wenige vorhanden

als vierter Punkt: „Die internationale Social demokratie und der Nationalitätenstreit in Oesterreich." Zu diesem Punkte arbeitete die Ge- sammtexekutive der Partei einen Antrag aus, der schon seinerzeit veröffentlicht wurde, den wir aber des Zusammenhanges wegen heute noch einmal abdrucken. Auf der Konferenz der Parteivertretung der tschecho- slavischen Socialdemokratie wurde nämlich über diesen Punkt eine ausführliche Diskussion geführt, aus der sich zwei Abänderungsvorschläge ergaben, die, sowie

der Antrag der Exekutive selbst, in der Partei presse zur Erörterung gebracht werden sollen. Der Antrag der Gesammtexekutive lautet: Resolution. Da die nationalen Wirren in Oesterreich jeden politischen Fortschritt und jede kulturelle Entwicklung der Völker lähmen, da diese Wirren in erster Linie auf die politische Rückständigkeit unserer öffentlichen Einrichtungen zurückzuführen sind, und da insbesondere die Fortführung des nationalen Streites eines jener Mittel ist, durch die die herrschenden Elasten

sich ihre Herrschaft sichern und die wirklichen Volksinteressen an jeder kräftigen Aeuße- rung hindern, erklärt derParteitag: Die endliche Regelung der Nationalitäten- und Sprachen frage in Oesterreich im Sinne des gleichen Rechtes und der Gleichberechtigung und Vernunft ist vor allem eine culturelle Forderung, daher im Lebensintereste des Proletariats gelegen; sie ist nur möglich in einem wahrhaft demokratischen Ge meinwesen, das auf das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht gegründet

7
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1901/30_11_1901/TIPOS_1901_11_30_1_object_7990051.png
Pagina 1 di 16
Data: 30.11.1901
Descrizione fisica: 16
reichischen Truppen feuern sehen." Aus diesen Worten geht doch klar hervor, dass Bismarck kein „Alldeutscher", sondern ein aus gesprochener Preuße war. Doch wir wollen uns über Bismarcks Stellung zu Oesterreich noch weiter klar werden. So äußerte sich Bismarck schon im Jahre 1851 dem Grafen Esterhazy gegenüber: „Nun denn, so mögen wir einen guten Krieg haben, um Oesterreich aus Deutschland hinauszuschaffen." Seht da den „Alldeutschen"! Am Frankfurter Bundestage spielte Bismarck den wahren Diabolus

gegen Oesterreich; er war eilt wahres Schreckenskind für die österreichischen Diplomaten, und gegen den Grafen Esterhazy äußerte er offen: „Ich bin ein erklärter Feind Oesterreich s." Als Oesterreich im Krimkriege 1854 vom deutschen Bunde Truppenleistungen verlangte, wollte Bismarck nicht bloß die begehrten (.0.000 Manu aufstellen, sondern sogar 200.000, aber — gegen Oesterreich ! (Siehe Bismarcks eigene Aufzeichnungen.) Wie Bismarck beim Friedensschlüsse im Jahre 1866 gegen Oesterreich gesinnt war, schreibt

, welche von österreichischem B r 0 d e l e b e n u n d im p r e u ß i s ch e n F a h r w a s s e r s ch w i m m e n! Dies zur Beleuchtung der Stellung Bismarcks zu Oesterreich und seiner blinden und vaterlands- oerrätherischen Schwärmer und Lobhudler in Oesterreich ä la Schönerer, Wolf, Jro, Stein und Consorten! Protest gegen die Klösterliche. Resolution des christlichsocialen Vereines in Tirol. Der christlichsociale Verein in Tirol fühlt sich in seiner am 21. November 1901 im Gast hofe „zur Alpenrose" abgehalteneu

Posi tiven Gesetzen nicht in Widerspruch tritt. Er protestiert dagegen im Namen jener staatsgrundgesetzlich gewährleisteten Freiheit, welche jedem Staatsbürger in Oesterreich rückhaltlos solange gebürt, als derselbe nicht gerichtsbehörd lich als Schädling seiner Mitbürger erwiesen ist. Er protestiert dagegen aus aufrichtiger Liebe zur Wahrheit, welcher durch die von den er wähnten Reichsrathsabgeordneten gegen die katho lischen Orden und Congregationen lancierten grundlosen Verdächtigungen

der religiösen Orden hiemit zum großen Theile österreichische Staatsbürger deutscher Na- tion compromittieren, was umso bedauernswerter erscheint, als letztere durch ihre Seelsorgs- und Lehrthütigkeit als treue Hüter deutscher Sprache und deutscher Sitte sich bewähren und jederzeit bewährt haben. Er protestiert dagegen in besonderer sym pathischer Fürsorge für die Erhaltung und För derung der Wissenschaft und Kunst in Oesterreich, insoferne nach wie vor auch heute die Klöster häufig genug als traditionelle

8
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1897/18_09_1897/OBEWO_1897_09_18_1_object_8023095.png
Pagina 1 di 10
Data: 18.09.1897
Descrizione fisica: 10
und daß eine jede österreichische Regierung mit dessen nationalen und wirthschastlichen Interessen in sehr beträchtlichem Maße zu rechnen hat. Und doch ist es so. Ein Blick auf die statistischen Nachweisungen über die Nationalitätenverhältnisse Cisleithaniens allein muß dies lehren. Nach der Bevölkerungszister geordnet, rangiren die Nationalitäten in Oesterreich folgendermaßen: Deutsche 8,460.000 Seelen Czechen 5,470.000 „ Polen 3,720.000 „ Ruthenen 3,200.000 „ Slovenen 1,200.000 „ Italiener 700.000 „ Serbo-Kroaten.... 700.000

Romanen 210.000 Ungarn 10.000 Andere 200.000 „ Wir finden also 14 29 Millionen Slaven (Czechen, Polen, Ruthenen, Slovenen, Serbo - Kroaten) und 23-89 Millionen Seelen als Gesammtbevölkerung von cisleithanisch Oesterreich, somit eine alle anderen österreichischen Nationalitäten an Kopfzahl überragende slavische Mehrheit vor. Dieselbe bildet zwar kein geschlossenes Sprachengebiet, dessenungeachtet geht sie in Sprachen- und Nationalitätsangelegenheiten — das hat die letzte Session des Reichsrathes

gelehrt — geschlossen vor. Sie hat die böhmische Frage Imst, Samstag den 18. Sept^ber 1897. 10. Jahrgang. zur slavischen Frage gemacht und was dieselbe für Oesterreich bedeutet, das ist aus dem obigen Zlffern- werk theilweise ersichtlich. Daß die dem Deutschthum in Oesterreich so un günstigen Nationalitätenverhältnisse nun aber nicht allzusehr einflußnehmend auf die Gestaltung der inneren Politik unseres Staates, daß die Träume der verschiedenen slavischen Fanatiker von einem Vor herrschen

des Slaventhums in Oesterreich nicht zur Wirklichkeit werden können, das kann man hin wiederum auch durch die Statistik erweisen. ^ In einem von vielen Nationalitäten bewohnten Staate ist für die Frage des Voryerrschens einer derselben, außer ihrer geschichtlichen Vergangenheit auch ihr Kulturwerth oder Kulturgrad maßgebend. Natio nalitäten von geringer Kultur und Bildung werden den gebildeteren Nationalitäten nachstehen müssen. Und dies würde in Oesterreich den slavischen Stamm treffen. Es bedarf

da keines Nachforschens und Sondirens in der Kultur-Vergangenheit — wiewohl dieses einzig und allein nur den Deutschen zum Vor theile gereichen könnte — sondern es braucht nur eine Beobachtung des heutigen Kulturgrades der Völker. Derselbe wird in der Hauptsache nach dem Perzentsatz der einem Volksstamme zugehörigen Analphabeten bemessen. Analphabeten in Oesterreich: sich um die Frage handelt, welcher Volksstamm in Oesterreich der führende oder vorherrschende sein soll. Ueber diesen Punkt muß sich die Regierung

9
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1898/02_12_1898/OBEWO_1898_12_02_11_object_8023938.png
Pagina 11 di 14
Data: 02.12.1898
Descrizione fisica: 14
fackel des Nationalitätsprinzipes unter die europäischen Mächte. Das Völkerreich, welches dasteht zwischen der germanischen, slavischen und romanischen Welt, in dem alle Stämme vereint sind, das mit allen übrigen Nationen Europa's stammverwandt ist, es bleibt ein lebendiger Protest gegen den centralisirten nationalen Einheitsstaat; Oesterreich, das die bleibt ein Oesterreich, das dem stärksten Anprall der Revolutionsarmeen ausgesetzt war. Erzherzog Karl von Oesterreich hat zuerst die Legende

von der Unbesiegbarkeit des Corsen zerstört; das Land der Treue, Tirol, hat heldenmüthig und siegreich für seine Freiheit, seine Religion und seine Dynastie gekämpft und in der Völkerschlacht bei Leipzig siegten die Verbündeten unter der Führung des Fürsten Schwarzenberg und haupt sächlich durch Oesterreichs Beihilfe. „Die Haltung der habsburgischen Monarchie — sagt ein Historiker — war für alle Verhältnisse Europa's ausschlaggebend. Die bloße Neutralität hätte Oesterreich große Erwerbungen, Preußen den Untergang

mit dem andern Rufe „Los von Oesterreich!" In den Tagen der Gegenreformation kämpfte Oesterreich im Wesen den gleichen Kampf wie heute. Dazu hatten die kaiserlichen Erbstaaten fast durch zwei Jahrhunderte den heftigsten Anprall des tür kischen Fanatismus, der vielfach im Bunde mit äußern und innern Reichsfeinden stand, auszu halten, um Europa vor der Ueberstuthung des ungläubigen Barbarismus zu schützen. Es kam die Zeit der großen Umwälzung jenseits des Rhein, die Stürme unter Napoleon, dem gekrönten Revolutionär

. Wieder war es katholische Vormacht geblieben ist Widerspruch gegen die Spaltung Deutschlands durch die große Revolution des 16. Jahrhunderts; Oesterreich, welches nicht durch Eroberungskriege, nicht durch Blut und Eisen, sondern durch fried liche Verträge gegründet und groß geworden ist, es bleibt ein lebendiger Protest gegen die Ge waltpolitik, die bei Solverino und Königgrätz siegreich geblieben ist. Darum ist der Ausspruch so wahr, den Palazki im Jahre 1848 gethan: „Wahrlich, existirte der österreichische Staat

nicht schon längst, man müßte im Interesse Europa's, im Interesse der Humanität selbst sich beeilen, ihn zu schaffen." Ein Kaiser von Oesterreich ist also von selbst durch seinen Beruf ein Kämpfer gegen die Revo lution, unser Jubelkaiser ist es aber in des Wortes schönster und schwerster Bedeutung gewesen wäh rend des halben Jahrhundertes seiner Regierung. Schon als jungem Erzherzog begegnen wir ihm auf der Flucht vor dem Aufruhr, der das alte Habsburgerreich in seinen Grundvesten er schütterte

10
Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1894/21_03_1894/UIBO_1894_03_21_2_object_8309903.png
Pagina 2 di 4
Data: 21.03.1894
Descrizione fisica: 4
Faktum beweist, daß selbst die Zigeuner die Civilehe nicht wollen. Frankreich- Der Aufenthalt unseres Kaisers und der Kaiserin in Mentone hat den Franzosen Gelegenheit geboten^ allerlei Phantasien zu Tage zu fördern. So gab eine Zeitung aus Südfrankreich (Montpellier) ihrer Anschauung in folgender Weise Ausdruck: „Das Vertrauen, welches der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich in unsere Gastfreund schaft gesetzt haben, die Herzlichkeit, welche ihnen die so patriotisch gesinnte Bewohnerschaft

unseres mittelländischen Meerbusens (von Nizza) bezeigen, dessen mildes Klima und stärkende Lüfte ihren Majestäten so wohl bekommen, sind die Anzeichen einer eigenthümlichen Stimmung, welche Frankreich und Oesterreich mit einander gemein ist. — Oesterreich ist mit Deutschland und Italien verbündet, die Spitze dieses Bundes ist offenbar gegen Frankreich gerichtet und dennoch fühlten sich der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich so wenig als unsere Gegner, daß sie aus freien Stücken zu uns kommen

und sicher sind nur Achtung und freundliche Theilnahme von uns zu erfahren. In der That finden sie auch auf ihrer Reise überall nur Zuvorkommenheit und herzliche Zu neigung, allerseits blicken ihnen heitere Mienen entgegen, gleich den Strahlen jener erwärmenden Sonne des Südens, welche ihnen jeden neu ihre Willkommgrüße darbringt. — Woher nun dieses Vertrauen der höchsten Herrschaften auf uns, woher diese Zuneigung unserer Bürger zu ihnen. Warum ist der Kaiser von Oesterreich der einzige

von den Herrschern der Tripel-Allianz, der sich eine Reise nach Frankreich gestatten darf, ohne jede Furcht vor feindlichen Kundgebungen, ja sogar im Gegentheil völlig sicher dortselbst eine gute Aufnahme zu finden. ? — Deshalb weil es zwischen Frankreich und Oesterreich keinen Zwist mehr gibt, der von irgend einer Seite Abneigung erwecken könnte, nachdem der alte Hader in ehrenvoller Weise auf dem Schlachtfeldc bci- gelegt worden ist. — Deswegen auch, weil, welches immer die Lage sein mag, die ohne Verschulden

beider Theile durch die Umstände herbeigeführt wurde, Oesterreich ebensogut als Frankreich fühlt, daß das unglückliche Schicksal, das beide Reiche zu Gegnern machte, nur eine scheinbare Feindschaft geschaffen hat, deren Einflüsse eine gegenseitige Zuneigung seiner Zeit aufheben wird. Deshalb endlich, weil wir trotz unserer verschiedenen politischen Stellung, die selben Hoff nungen und beide zugleich die selben Aussichten für die Zukunfthaben. Deshalb ist es möglich, daß ein Glied der Tripel allianz

11
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1900/12_09_1900/TIPOS_1900_09_12_2_object_7988653.png
Pagina 2 di 8
Data: 12.09.1900
Descrizione fisica: 8
, einen Dienst erwiesen, dessen volle Tragweite im gegenwärtigen Augen blicke sich nicht ermessen läßt. In freudiger Er griffenheit sende ich Eurer königlichen Hoheit zum Ausdrucke meines innigsten Dankes den bischöflichen Segen und zeichne in höchster Ver ehrung ergebenster Cardinal Jos. Anton G r u s ch a Fürsterzbischof von Wien. Endlich hat die h ö ch st e kirchliche Stelle in Oesterreich zu der Duell-Angelegenheit Stel lung genommen. Das katholische Volk wird dies mit freudiger Genugthuung begrüßen

aus, damit die Regie rung erkläre, ob die Betyätigung christlicher Gesinnung ein Hindernis sei, den Officiersrang zu erlangen, beziehungsweise beizubehalten. Der Dreibund. Aus Wien kommt die be fremdende Nachricht, dass Oesterreich und Ita lien in der Chinafrage unter allen Umständen mit Deutschland gehen würden, und sollte sich auch ein Conflict ergeben; beide Staaten wür den nur dann ihre Truppen aus Peking zurück ziehen, wenn Deutschland dies gleichfalls thue. Diese Nachricht ist befremdend

. Man hat in der deutschen Presse bisher Oesterreich und Ita lien in Bezug auf China nicht bagatellmäßig genug behandeln können, als ob diese beiden Staaten dort gar nichts zu sagen Hütten. Italien ist in China durch eine Landmacht von ca. 2000 Mann und durch eine stattliche Kriegs- flotille vertreten, wäre also unter Umständen in den ostasiatischen Gewässern eine keineswegs zu unterschätzende Stütze Deutschlands. Aber Ita lien hat vorläufig in China ebenso wenig Sonderintercsse zu verfolgen, wie Oesterreich

hat Deutschland den Russen gegenüber in einem solchen Falle erklärt: Wenn ihr Oesterreich angreift, habt ihr es mit uns zu thun. Das Gegentheil ist der Fall.' Als der Battenberger ein Opfer seiner österreichfreundlichen Gesinnung wurde, erklärte Bismarck: Die ganze Balkanfrage sei für Deutsch land nicht die Knochen eines pommer'schen Gre nadiers wert. Brutaler, rücksichtsloser konnte die Absage an Oesterreich wohl nicht mehr er folgen. Aber noch mehr! Bald darauf kam hinter dem Rücken Oesterreichs

jener schmach volle deutsch-russische Rückversicherungsvertrag zu Stande, der Russland für den Fall kriege rischer Verwicklungen auf der Balkanhalbiusel die wohlwollende Neutralität Deutschlands zu sicherte. Das war im höchsten Grade treu- und ehrlos an Oesterreich gehandelt, denn dieser Vertrag widersprach schnurstracks den Dreibund verträgen. In einen Krieg auf der Balkan halbinsel konnte damals Russland nur mit Oester reich verwickelt werden; für diesen Fall also hatte Bismarck den Russen

12
Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1902/28_03_1902/UIBO_1902_03_28_10_object_8314199.png
Pagina 10 di 16
Data: 28.03.1902
Descrizione fisica: 16
; er hat mehr gethan, indem er den Weg wies, den der österreichische Staat gehen muss, um aus den Wirren, die ihn bedrängen, herauszukommen. „Vergessen wir nicht," mahnte Dr. Kathrein in einer Rede, die er anläßlich der Budgetdebatte hielt, „dass wir Deutsche in Oesterreich nicht allein sind, dass neben uns noch andere gleichwertige Cultur- völker leben, deren Rechte wir achten, deren nationalen Be dürfnissen wir liebevoll entgegenkommen müssen. Sie — und damit wandte sich Dr. Kathrein

erhabenen Monarchen. Allein die. Politik hat zwischen Oesterreich und Deutschland Grenzen gezogen und diese Grenzen müssen hüben und drüben beobachtet werden. Uns Deutschen in Oesterreich hat die Geschichte unsere Stellung angewiesen an der Seite des Thrones der Habsburger, hier stehen wir treu und fest geschaart um unseren Kaiser, den wir Alle lieben und verehren. Wir wollen vereint mit den übrigen Volksstämmen des großen Reiches eintreten für Oesterreichs Ansehen und Oesterreichs Machtstellung

. In diesen Worten Dr. Kathreins spiegelt sich das Programm der deutschconservativen Partei in Oesterreich ge treulich ab. Jeder Deutsch-Oesterreicher, der es mit den Deutschen ehrlich meint wird Ihnen folgen müssen. Und man wird gut daran thun, die Deutschen in Oesterreich recht oft daran zu erinnern, daß die Partei, an deren Spitze Dr. Kathrein steht, wirklich den Namen einer Staatspartei verdient, und dass sie die einzige Partei in Oesterreich ist, deren Programm auf festen Grundlagen ruht, deren Ab sichten

durchführbar sind, und die dem deutschen Volke keine utopischen Staatsromane erzählt. Man schwächt die Kraft der Deutschen in Oesterreich, wenn man sie an Aufgaben verschwendet, für die sie nicht ausreichen kann. Verschiedenes. (Andreas Hofer.) P. Ferdinand von Scala O. Cap. erfreut uns soeben mit des Herausgabe seines lang ersehnten fünfactigen Volksschauspieles „Andreas Hofer". Wie es von einem P. Ferdinand, dem Verfasser des „Peter Mayr, „Wirt an der Mahr" nicht anders zu erwarten ist, gehört

13
Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1901/22_02_1901/UIBO_1901_02_22_2_object_8313505.png
Pagina 2 di 10
Data: 22.02.1901
Descrizione fisica: 10
Dringlichkeitsan träge, Petitionen und Interpellationen nur zum Zwecke der Obstruction in zahlloser Menge überreicht, Die deutsche Krisis 1866 und die Legion Klapka. Von Prof. P. Max Straganz. 8 Sybel ist nicht der erste, der Oesterreich das Recht der Führung Deutschlands abstreitet, jenes Deutschlands, für das es in den Tagen korsischer Herrschaft fast verblutete. 1813 lautete die Sprache anders. Den Gedanken „Los von Oesterreich" hat zuerst 1831 in kräftiger, aber an Sophis men reicher Sprache

ein Würtemberger, Paul Pfizer,*) dem deutscheu Volke nahe zu legeu gesucht. Pfizer erblickte das Heil Deutschlands im Anschlüße an Preußen. „In Deutschland", meint der redselige Schwabe, „ist für Oester reich und für Deutschland ist voll Oesterreich fortan nichts mehr zu erwarten." Der Pfizer'sche Gedanke erlosch nicht, sondern fand bei vielen Anklang: ein protestantisches, deut sches Kaiserthum mit Ausschluss von Oesterreich ist nicht erst eine Erfindung Bismarcks, er hat es als „Stockpreuße

man aber in diesem Parlamente Oesterreich aus dem Reiche hinauszudrängen suchte, desto mehr war Preußen bereit, sich in den Besitz des Erbes seiner einstigen Macht stellung in Deutschland zu setzen. Leitender Mann in Berlin war damals General v. Radow itz, ein persönlicher Freund des Königs Friedrich Wtlhelm IV. (seit 1840). Der österreichische Gesandte Graf Prokesch bezeichnet Radowitz als einen „Mann von seltenem Wissen und großer Willens- stärke, dabei von einem großen Zauber der Rede und sitt licher Stärke

, der durch seine ganze Persönlichkeit den durch Wissen, Wünschen und Gemüth ihm verwandten König für sich gewonnen hatte." Rach seiner Idee sollten die deutschen Klein- und Mittelstaaten unter Preußells Führung einen Bund bilden, ein Kleindeutschland, das mit Oesterreich erst einen Bund zu schließen hätte, genau dasselbe Programm, welches v. Gagern im Frankfurter Parlamente am 16. December 1848 der Versammlung vorgelegt hatte. Gagerns Plan, den preußischen König als Kaiser an die Spitze des Reiches setzen zu lassen

, war damals ein öffentliches Ge heimnis. Es war ein Glück für Oesterreich und seinen jugendlichen Kaiser, dass die Leitung der auswärttgen An gelegenheiten in den Händen eines Staatsmannes lag, der sicheren, festen Blickes in die Zukunft sah und die geschicht lich begründete, aber so sehr gefährdete Machtstellung des

14
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1901/01_06_1901/OBEWO_1901_06_01_1_object_8025734.png
Pagina 1 di 10
Data: 01.06.1901
Descrizione fisica: 10
von 1830—1898 genügt, um den ungeheuren Fortschritt des Verkehrsweses in den letzten siebzig Jahren zu zeigen. Oesterreich-Ungarn hatte im Jahre 1830 Eisen bahnen in der Länge von 121 Kilometern, im Jahre 1840 von 475 Kilometern, im Jahre 1850 von 2240 Kilometern, im Jahre 1860 von 5160 Kilo metern, im Jahre 1870 von 9761 Kilometern, im Jahre 1890 von 26.501 Kilometern und im Jahre 1898 von 34.780 Kilometern. Deutschland hatte 1830 gar keine Eisenbahn, 1840 solche in der Länge von 469 Kilometern, 1870

von 39.450 Kilometern und 1898 von 49.560 Kilometern. — Aus der ganzen Erde waren 1830 Eisenbahnen von 332 Kilometern Länge, im Jahre 1898 waren die Eisenbahnen 752.472 Kilo meter lang. Welch' ungeheurer Fortschritt! Ins Ungemessene stürmt die Entwicklung weiter, der Zurückbleibende ist verloren im Daseinskämpfe. Darum heißt es auch in Oesterreich Schritt halten. Der Gang der politischen Ereignisse in unserem Staate war für die Entwicklung des Verkehrswesens nicht förderlich. Großbritannien, Deutschland

und Frankreich yaben schon ihre höchste Entwicklungsstufe erreicht. Unter den rückständigen Staaten ist Oesterreich mit 10 9 Perzent, gegen Ungarn mit 26 Perzent, gegen Ruß land mit 14 Perzent zurückgeblieben. "Auf 100 Quadratkilometer Fläche kommen in England 10 9 und in Oesterreich nur 6 1 Kilometer Bahnen. Die letzten zwei Jahre haben Oesterreich noch weiter zurückgebracht. Wenn auch ein übertriebenes Vorwärtsstürmen ungesund ist, so sollte auch die Bedächtigkeit nicht krankhaft sein. Oesterreich braucht

könnte. Ueber begangene Sünden soll man Reue empfinden, dann aber in sich gehen und sich bekehren. Die österreichische Eisenbahnpolitik der letzten zwei Menschenalter war gewiß nichts weniger als mustergiltig. Wie aus den früher ge machten Angaben hervorgeht, hielt Oesterreich bis zum Jahre 1840 auf dem Gebiete der Eisenbahn längen mit den anderen Staaten fast gleichen Schritt. Erst von da an begannen Deutschland, Frankreich und England allmälig vorzugehen und seither ist Oesterreich immer mehr

zurückgeblieben. Anfangs war in Oesterreich, wie fast in allen übrigen Staaten, der Ersenbahnbau lediglich der Privatunternehmung überlassen. Beispielsweise erhielt die Firma M. A. von Rothschild im Jahre 1836 die Konzession zum Erbaue der Nordbahn, im Jahre 1838 Baron Sima die Konzession zum Baue der Bahn nach Ungarn. Kaum waren diese Konzessionen ertheilt, kam im Jahre 1844 schon ein Umschwung zum Staatseisenbahnwesen im großen Stile. Die Linien Wien—Brünn, Prag—Sachsen, Wien—Graz —Triest, Wien—Linz

15
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/20_12_1899/TIPOS_1899_12_20_5_object_7987834.png
Pagina 5 di 16
Data: 20.12.1899
Descrizione fisica: 16
in Gegenwart des bayrischen Generallandescommlssars dass sie sur Bayern g wollen, dagegen ihr Herz Oesterreich gehöre und sic sur Oesterreich vom Herzen gern Alles hrngeben. 1816.) — Freitag. 22., s f Zcnc. (-V ) 9 Jakob Hüters, des Führers der Wiedertäufer. 1536.) Christliche Gesinnungsgenossen! gm- Das schönste Fest unser er hl. Religio» ist das Wcihnachtsseft Der alte deutsche Bolksbranch. an diesen, Tage unter den Christbaum Gaben für die Angehörigen und Freunde zu legen, verleiht dem Feste

übt, wurde von den deutschen Centrumsblättern zumeist verworfen. Wir erinnern da nur an das geradezu scanda- löse Liebäugeln der „Köln. Volkszeitung" mit dem Judenthum, was leider auch in Oesterreich in der kathol. Presse theilweise Nachahmung fand. Umso erfreulicher ist es, dass sich in derl etzten Zeit in den deutschen Centrumsblättern ein Umschwung zu voll ziehen scheint. Hier möge eine solche Kund gebung Platz finden. In einer Artikelserie: Aus Oesterreich— Christlicher Socialismus

, die auch in sonsti ger Hinsicht sehr beachtenswert erscheint, führt die „Augsburger Postzeitung" u. a. aus: „Dass der christlichen Arbeiterpartei ein gewisser Erdgeruch anhaftete und deren Ver treter nicht nach Essbouquet duften und mit dem Fleuret fechten, ist in ihrer Natur begründet, sowie dass ihre Organe sich den Verhältnissen anpassen. In Oesterreich ist der in ihr ausgeprägte Antisemitismus ein Act der Nothwehr gegen die von den Juden geübte Ausbeutung. Diese haben alle wirt schaftlichen Adern unterbunden

ist in Oesterreich lediglich ein Product des Josephinismus." Mit dieser Annahme hat der Artikel den Nagel auf den Kopf getroffen. Dass die „Augsburger Postztg." vor sichtig „in Oesterreich" beifügt, geschieht natürlich mit Rücksicht auf das deutsche Centrum. Sonst passt der Mantel auch für Deutschland. Allein noch ein weit wich tigeres Geständnis betreffs der christlich socialen Partei finden wir angeführt. Es mag der altconservativen Partei wohl nicht angenehm sein, wenn sich hie und da trotz der aufmerksamen

publicistischen Arbeit eine Stimme in Deutschland erhebt, welche den Schleier von der sorgfältig verdeckten Wahr heit betreffs unserer österreichischen Verhält nisse lüftet. Umso freudiger begrüßen wir die so aufdämmernde Erkenntnis. Das Centrumblatt schreibt mit anerkennenswerter Offenheit: „Die katholische Kirche in Oesterreich wird aus den jetzigen Stürmen siegreich her vorgehen trotz aller gegentheiligen Behaup tungen und Prophezeiungen. Politisch und parlamentarisch wird es aber, was Oester reich

16
Giornali e riviste
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1893/04_11_1893/INNZEI_1893_11_04_1_object_8309246.png
Pagina 1 di 8
Data: 04.11.1893
Descrizione fisica: 8
der Unter schied zwischen unserem Handelsausfuhrertrage und unserer Zahlung ans Ausland, rasch dem Null punkte zusinkt. Das sind die traurigen Folgen der von Ungarn her uns in leichtfertigster Art aufgebürdeten „Va luta-Regulierung," welche die ans internationale Großkapital gebundene liberale Partei sowohl in Ungarn wie in Oesterreich parlamentarisch durch- preffen half. Und es ist wahrlich nicht das Ver dienst Pleners und seines „deutsch-fortschrittlichen" Anhanges, daß wir glücklicherweise wenigstens

Weg und das ist die Aufnahme der Baarzahlungen. Wir haben zwar keine bestimmte Verpflichtung über nommen, wir sind aber darin übereingekommen, die Aktion der Valutaresorm innerhalb fünf Jahren durchzuführen." Die Frage ist nur, ob Oesterreich-Ungarn das Letztere andauernd kann. Und gerade dies wird von den bedeutendsten Finanzmännern und auf Grund der thatsächlichen Verhältnisse vom gesunden Menschen verstände bestritten. Sehr richtig commentirte da her ein Börsenblatt Wekerle's bombastische Erklä rung dahin: Das höre

sich an, wie wenn ein insolvirter Schuldner sagt: er zahle, bis er einen Haupttreffer macht. Wer schafft uns denn eine Milliarde Gold bei dem enorm wachsenden Gold agio, welche Milliarde für volle Baarzahlung not wendig ist, und aus welchen Mitteln wird das stetig abfließende Gold dann von den internatio nalen Geldfürsten zurückgekauft? Oesterreich-Ungarn ist nicht finanziell situirt wie England, Frankreich und Deutschland, die ihre Schulden im Inland placirt haben; es ähnelt vielmehr Italien, das seine Goldwährungs

-Liebhaberei mit 600 Millionen Lire neuer Staatsschulden, mit Zurückbehaltung seines Papiergeldes, mit der Flucht sogar der Scheide münze ins Ausland und mit einem Goldagio von 13 Percent jetzt büßt. Und aus dieser offenen Wunde blutet Italien unheilbar. Wünschen die liberalen Parteien Oesterreich-Ungarns uns ähnlich zu betten und wollen sie die Steuerzahler noch stärker tribu tär an das jüdische Speculationskapital machen? Am 14. Mai 1892 erklärte der österreichische Finanz minister Dr. Steinbach

wollen wir das Urteil des anerkannt tüch tigsten europäischen Finanzmannes, des Direktors der Bank von England, über die „Valuta-Regu- lirung Oesterreich-Ungarns nochmals anführen, das er im August l. I. abgab. Er erklärt dieselbe für einen unheilvollen Mißgriff, indem er schreibt: „Es ist nöthig, zu erwägen: 1. ob Oesterreich-Ungarn im Stande sein wird, einen Goldstandard zu erreichen, 2. ob es ihn, wenn es ihn erreicht, aufrechterhalten kann? Mir scheint, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen die erste Frage

17
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1902/01_02_1902/OBEWO_1902_02_01_4_object_8026241.png
Pagina 4 di 16
Data: 01.02.1902
Descrizione fisica: 16
der agrarischen Kreise Deutschlands fördern stets neue, unerwartete Wünsche zu Tage. Ihre Forder ungen wachsen täglich, und womit sie sich heute noch begnügten, das genügt ihnen schon morgen nicht mehr. Die reichsdeutschen Landwirthe streben nichts Geringeres an, als jeglichen Wettbewerb von sich fern zu halten. Besonders hat es Deutschland auf die Vieheinfuhr aus Oesterreich-Ungarn abgesehen, welcher der Garaus gemacht werden soll. Daß diese Wünsche von der Regierung eine liebevolle Unterstützung finden

. Dieses Sonderübereinkommen, das gleichzeitig mit dem jetzigen Zoll- und Handelsverträge zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland zu Stande kam und ein Jahr später in Wirksamkeit trat, sollte beide Vertragstheile davor sichern, bei der Einfuhr von Vieh in das andere Zollgebiet der Willkür der Be hörden des betreffenden Staates preisgegeben zu sein. Nebenbei bemerkt, wurde bei den seinerzeitigen Vertragsverhandlungen dieses Uebereinkommen wie ! auch die Ermäßigung der deutschen Getreidezölle ! als Kompensation dafür

stellung die Möglichkeit geboten werden, den deutschen Markt mit Schlacht«, Nutz- und Zuchtvieh zu be schicken sobald gewisse Bedingungen unserseits erfüllt waren. Eine dieser Bedingungen war die gesetzliche Tilgung der Lungenseuche in beiden Reichshälften. Dieser Forderungen wurde unserseits dadurch ent sprochen, daß sowohl in Oesterreich als auch in Ungarn Lungenseuchentilgungsgesetze geschaffen wurden; es gelang auf Grund dieser Gesetze hüben wie drüben, in Oesterreich allerdings früher

, die Lungenseuche vollständig auszurotten. Ein selbstverständlicher Ver tragspunkt dieses Viehseuchenübereinkommens ist die Seuchenfreiheit des Gebietes, von wo die Viehaus fuhr stattfinden soll. Aber obwohl seit vielen Jahren, dank der ergriffenen Maßregeln, die Lungenseuche weder in Oesterreich noch in Ungarn mehr vorkommt und große Gebiete stets auch von allen übrigen Seuchen frei sind, schneidet uns Deutschland die Viehaussuhi. fast gänzlich ab. Die dortigen Be hörden sind ungeachtet der genauen Erfüllung

aller vertragsmäßigen Bedingungen unserseits nie um einen Vorwand verlegen, um unsere Vieheinfuhr dort hin unmöglich zu machen. Tatsächlich kann nur einiges Schlachtvieh von Oesterreich - Ungarn eingeführt werden, und dieses darf nicht in den freien Verkehr gelangen, sondern muß in bestimmte Schlacht häuser gebracht, und dort nach kurzer Zeit geschlachtet werden. Hätte das deutsche Reich nicht so großen Mangel an Schlachtvieh, so wäre uns, davon sind wir überzeugt, auch diese Ausfuhr schon lange un möglich gemacht

18
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1897/10_07_1897/OBEWO_1897_07_10_1_object_8022997.png
Pagina 1 di 10
Data: 10.07.1897
Descrizione fisica: 10
Völker der Monarchie getragen worden ist. Die Deutschen sind unleugbar die Träger der geschichtlichen Vergangenheit unseres Staates, das wird auch weder von Slaven noch Ungarn im Ernste bestritten; sie sind seit ihrem unter Rudolf von Habsburgs Führung im Jahre 1278 bei Ieden- speugen erfochtenen Siege, in Folge dessen die Habsburger nach Oesterreich kamen, stets und immer für den Bestand der Gesammtmonarchie eingetreten und haben auch ständig eine führende Rolle gespielt, was schon dadurch bedingt

war, als durch Jahrhunderte die österreichischen Herrscher die deutsch-römische Kaiserkrone getragen. Seit damals hat sich die Sachlage allerdings gewaltig geändert; Oesterreich ist aus Deutschland heraus, ganz nach dem Osten gedrängt worden, hat aber doch seine Weltstellung nach wie vor behauptet. Es wäre nun ungerecht, wollte man den Deutschen das Verdienst, die alte Machtstellung Oesterreichs in schwerer Zeit getreulich gestützt und verfochten zu haben, allein zuschreiben. Wie eben der kurze geschichtliche Ueberblick

war, welcher in seinem Bestreben, ganz Oesterreich zu germanisiren, dieses Verdienst nicht an erkennen wollte. Hätte Kaiser Josef die Germanisirung Oester reichs durchgeführt, so hätte er, nach dem Voran geführten, vom Wege der Gerechtigkeit abweichen, oder wenigstens alle Rücksichten auf das nationale Empfinden eines Großtheiles seiner Völker hintan Jwst, Samstag den 10. Juli 1897. setzen müssen. Ob das löblich ist, das ist unschwer zu beurtheilen. Hätte er es aber gethan, so gäbe es heute keinen Nationalitätenhader mehr

in Oester reich und im Reichsrathe keine Debatten über deutsche und czechische Sprachenzwiste. Josef II. war aber keine so rücksichtslose Natur wie Napoleon oder Bismarck, sein Wollen blieb hinter dem Können zurück und seine zweifellos zu überstürzt ins Werk gesetzten oder angebahnten Reformen blieben ohne den von ihm gewünschten Erfolg, weil er davor zurückbebte, mit der erforderlichen Gewalt vorzu gehen. Die Vorsehung wollte es nicht, daß in Oesterreich ein Volks/tamm stark genug sei

den deutschen Süden und Norden, helle Begeisterung lohte in allen Gauen auf und die Bedingungen für das heutige deutsche Reich waren auf einmal vorhanden. Die Nachwirkungen der von Bismarck langer Hand vorbereiteten und im Spiegelsaale zu Ver sailles zum Abschluß gelangten Aktion der „Einigung der deutschen Stämme" blieb natürlich auch für Oesterreich nicht aus. Im Gegentheil, sie führten zu einer Spaltung unter den unserer Monarchie zugehörigen Deutschen. Eine Zahl der österreichischen Deutschen nahm

19
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1902/17_01_1902/TI_BA_ZE_1902_01_17_10_object_8359393.png
Pagina 10 di 16
Data: 17.01.1902
Descrizione fisica: 16
Seite 10 Tiroler Bauern-Zeitung Nr. 2 anderen großen Nachbarstaaten geschlossen hat, ab. Es gilt also, neue Zoll- und Handelsverträge zu schließen. Zuvor muss aber auch Oesterreich seinen autonomen Zolltarif fertiggestellt haben, weil bei den Zollverhandlungen vom autonomen Zolltarif ausge gangen wird. Regierung und Parlament stehen olfi. vor der großen wichtigen Doppelaufgabe: 1. den richtigen autonome n Zolltarif fest zusetzen und 2. die richtigen Vertragszölle zu erreichen oder gute Zoll

(welche keine oder nur ganz niedrige Zölle für landwirtschaftliche Erzeugnisse wollen), sondern dass am allermeisten die österreichische Land wirtschaft dabei geschlagen wird. Anfangs haben manche geglaubt, Deutschland wolle sich nur gegen Amerika schützen; mit Oesterreich werde es schon handeln lassen. Soviel man aber jetzt hört, macht die deutsche Regierung ein nicht gar so freundliches Gesicht gegen uns. Man braucht auch nur die österreichische Viehausfuhr nach Deutschland sich nach den Ziffern anzusehen

und man wird sogleich er kennen, dass wenigstens die hohen Viehzölle gegen Oesterreich gemünzt sind, jedenfalls unsere Land wirtschaft am meisten treffen. Die gesammte Vieh einfuhr in Deutschland umfasste im Jahre 1900 65.000 Ochsen im Werte von 27 Millionen Mark, davon 92 'Percent aus Hesterreich; 58.500 Stück Jungvieh im Werte von 11°8 Millionen Mark, davon 59'8 Percent aus Oesterreich; 71.000 Kühe im Werte von 216 Millionen Mark, davon 57 3 Percent aus Oesterreich, und 111.336 Pferde im Werte Don 77°6 Millionen

Mark, davon 14*7 Percent aus Oesterreich. Ende des Mo nates November wurde nun von der „Oesterreichischen Centralstelle zur Wahrung der sorst- und landwirt schaftlichen Interessen bei Abschließung der Zoll- und Handelsverträge" eine Conferenz abgehalten, eigens um sich darüber klar zu werden, welchen Schaden die hohen deutschen Viehzölle der österreichischen Landwirtschaft bringen würde. Dabei erklärte sogar der Vertreter des Landesculturrates von der Bukowina, dass die Gesammtviehausfuhr

20
Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1902/24_01_1902/UIBO_1902_01_24_4_object_8314085.png
Pagina 4 di 12
Data: 24.01.1902
Descrizione fisica: 12
Ereignisse der Stadt HM i. I. 1901.) Jänner: Herausgabe eines officiellen Adressbuches der Stadt Hall als Neujahrsentschuldigung Die deutsche Krisis 1866 und die Legion Klapka. Von Prof. P. Max St rag anz. 45 (Schluss.) Abgelehnt wurde das Bündnis nach dem Plane Nigra's nicht von Bismarck, sondern von Napoleon III., der es vor zog zu warten, bis Preußen, von Oesterreich niedergeworfen, seine Hilfe in Anspruch nehmen würde. Napoleon III. hoffte auf diese Weise von Preußen noch größere Zuge ständnisse

zu erhalten, als Bismarck sie damals zu geben bereit war. Aber eine andere Folge halten diese Verhandlungen. Es ist kein Zweifel, dass der Vertrag, den Oesterreich just um diese Zeit, — 12. Juni — mit Napoleon III. abschloss unter dem Eindrücke der Traktationen des „rothen Prinzen" mit Preußen stand. Diese „Neutralitäts-Convention" kennen wir bloß aus einer Inhaltsangabe bei Rothan; der genaue Wortlaut ist nicht bekannt. Darnach verpflichtete sich die französische Regierung der österreichischen gegenüber

- abzutreten, mag der Krieg enden, wie immer. Außerdem verzichtet Oesterreich aus eine Hegemonie, „die Deutschland unter seine Alleinherrschaft bringen würde, und verpflichtet sich, keine das europäische Gleichgewicht störende Besitzer weiterung ohne Frankreichs Zustimmung vorznnehmen." Na poleon III. verpflichtete sich bei Wiederabtretung Venetien's an Italien folgendes festzusetzcn: 1.) Ansrechterhaltung der weltlichen Herrschaft des Papstes und Unverletzlichkeit des noch der Regierung

desselben unterstehenden Gebietes, und zwar ohne damit den zu Gunsten der übrigen Rechte des hl. Stuhles gemachten Vorbehalten vorzugreifen. 2.) Anerkennung und Unverletzlichkeit der neuen Grenze zwischen Oesterreich und Italien. 3.) Entschädigung für die venetianischen Festungen und die Ausgaben, die Oesterreich zur Sicherung seiner neuen Grenzen zu machen haben werde. 4.) Verpflichtung Jtalien's, einen der venetianischen Bevölkerung entsprechenden Theil der österreichischen Staatsschuld zu übernehmen. 5.) Klauseln

, welche verhindern sollte, dass der Hafen von Venedig für die österreichische Küste eine Drohung werde. Schließlich er klärte stch Napoleon III. dazu bereit, der italienischen Be völkerung Freiheit zu gestatten, wenn sie sich gegen das „ge einigte Italien" erheben sollte; Oesterreich hingegen behielt sich das Recht vor, für die ihrer Länder beraubten Fürsten des kaiserlichen Hauses Entschädigung außerhalb Italien zu

21