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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 25.08.1899
Descrizione fisica: 8
schaftlichen Verhältnissen zu leiden habe und auf ihn die meisten Staatslasten überwälzt werden. An der Hand statistischer Angaben zog er einen Vergleich zwischen der Belastung des Bauernstandes in Oesterreich und der in Preußen und gelangte hiebei zu folgenden Er gebnissen : 1. In Oesterreich: 22 Procent Grundsteuer vom Ertrage. Neuestens 2 Millionen Nach laß, allein dafür Freilassung der Personalein kommensteuer von den Zuschlägen. Infolge dessen, sowie infolge der Verminderung der Steuerbasis

für die gesammten Zuschläge zahlt der Bauer heute mehr als früher. Besitzüber tragung 3'/4 Procent. — In Preußen 11 Procent Grundsteuer, keine Landeszuschläge, mäßige Bezirks- und Gcmeindelasten. 2. In Oesterreich: kein Reichszuschuß für die Kosten des Volksschulwesens, so daß alles den Ländern und Gemeinden zur Last fällt. — In Preußen: Uebertragungsgeblihr 1 pCt. Bei Fideikommissen 3 Procent. Ueber 40 Millionen Staatszuschuß für Erhaltung der Volksschulen. 3. In Oesterreich: Schutzzölle für Getreide

, dieselben werden aber durch die freie Einsuhr des ungarischen Getreides und Mehles und durch den Schwindel des Mahloerkehres ganz illusorisch für unsere Landwirtschaft. Zoll schäden für unsere Landwirtschaft durch Un garn 40 Millionen jährlich. — In Preußen: Durchschnittlich der Sack Getreide mindestens um 1 fl. mehr wert, weil der Zoll auch wirk lich im Werte zum Ausdruck kommt. 4. In Oesterreich: Fast alljährlich werden neue Fideikomisse errichtet. Aufkauf von Bauern gütern durch den Großgrundbesitz. In Böh men hat Fürst

das zweite Fünftel, so daß auf Bauern- und Kleingrundbesitz kaum noch drei Fünftel ver bleiben. — In Preußen: Der Staat kauft Latifundien im großen Stile, zerlegt dieselben und schafft Bauernbesitze daraus, die er als Nentengüter an deutsche Ackerbaufamilien be gibt, die, wenn sie ihren Jahrespacht zahlen, darauf in festem Besitze bleiben und nach 60 Jahren in das freie Eigenthum derselben ge langen. 5. In Oesterreich: Bei uns kam die Agrar gesetzgebung über den schüchternen Versuch der Festsetzung

eines Anerbenrechtes, das aber bis her nicht eingeführt wurde, nicht hinaus. — In Preußen: In Preußen haben Hannover, sowie andere Provinzen längst ein eigenes Höferecht (Höferolle), und geht man neuestens ernstlich daran, ein bäuerliches Heimstättenrecht zu schaffen. 6. In Oesterreich:. Vergebliche Vorlagen behufs Einführung bäue^ücherZwangsgenossen- schasten. Im übrigen kaum dürftige Anfänge eines selbständigen bäuerlichen Genossenschafts wesens. Kümmerliche Unterstützungen der landwirtschaftlichen Vereine

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 20.09.1892
Descrizione fisica: 8
- und Handelsbündnis mit Oesterreich und Deutschland erhoffen. So ganz verclansuliert und unbestimmt oder besser ge sagt „harmlos' wurde dabei ein Punkt, nämlich die famose Weinzollclausel, in die Welt gesetzt. Nur wenige, vor allem der Abgeordnete Baron Dipauli, haben der Bestimmung eine große, folgen- schwereWirknng verheißen. Die Warnungen wurden mit einigen spöttischen Bemerkungen abgethan. Aber die Herren haben die Kraft des Weines unterschätzt. Immer deutlicher, immer offener wurde diesseits und jenseits

der-Grenzen der wahre Sachverhalt aufgedeckt, bis auch die letzten Herzens geheimnisse entschleiert wurden. Wir wollen den Gang der Entwicklung von Stufe zu Stufe ver folgen, bis zu dem Grade der Be—geisterung, wo sich zeigt, welche Zukunft die ganze Frage hat. Der Weinzoll werde, so hieß es in Oesterreich, herabgesetzt, aber erst, wenn Italien seinerseits den Zoll herabgesetzt habenwürde, und Italien würde sich nicht beeilen; es würde soviel Conlance (Rück sicht, Wohlanständigkeit, diplomatische Noblesse

) haben und nicht mit einemmale Oesterreich schädigen. Man suchte selbst die Ansicht zu ver breiten, dass von der Weinzollclausel sogar ein zelne Gebiete unserer Monarchie Nutzen ziehen werden. Es ist anders gekommen. Nachdem man in Italien erst einmal die Kraft der Weinzoll clausel verkostet hatte, war man davon ganz be rauscht und stürmte thatsächlich vorwärts mit un ersättlicher Gier. Das Land der Orangen und Deficits fcheute sich nicht, die höchste Eilfertig keit anzuwenden. Die italienischen Weinbergbe sitzer „konnten

es nicht erwarten, dass die Herab setzung des Weinzolles in Kraft trete, welche durch die Clausel in Aussicht gestellt wurde, und d a e s von de r i ta-l i« n i s ch en R e g i e r u n g abhieng, dieselbe ins Leben zu rufen, so ward sie in der Presse und im Parlament so lange gedrängt, bis sie nachgab, den Weinzoll selbst herabsetzte und Oesterreich dadurch nöthigte, das Gleiche zu thun'. („N. Fr. Pr.' v. 30. August.) Damals wurde das erstemal der Schleier der Wahrheit gelüftet. Aber der Appetit wächst

der Bestimmung. Warum kommt Italien nicht frisch auf den Ein fall, die eisernen Reservoirs anzustreichen und ihnen die Holz färbe zu geben? Das würde so ungefähr die gleichen Dienste leisten. — „Dafür (!) aber,' schreibt das „Vaterland' weiter, „verlangt Italien, dass die österreichische Regierung von der chemischen Analyse (genauen Untersuchung auf den Gehalt) der Weine verzichten solle.' (Oesterreich hatte einen Alkoholgrad vorgeschlagen, den die süditalienischen Weine nicht besitzen.) Sie würden schon

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 11.10.1896
Descrizione fisica: 18
MIM !» Zum «ih-leu »ierteljihrig fl. l.s»! halMbrl ^ ' Oesterreich, U»,arn: Mit . . .. . ^«seodun,'«tertell . .. . . «ich Taris. Snuahme »»» Jalertiial-Austrigt» I» allen gulerateu-Bureau» d«t In- aud Autlade». — a. s.60. — Mit Zuftell-uag ta'»Hau» in Mir»» »nd B»»e»t »ierteljthri» fl. ».«! halijthri, >1. ».«o riz ll. : halisthri» II- 4,— ! Laazjthri, k. ». — ltt»t»lo« N»»»er» j eint teil«» Tiealtaz, Iinnerttag uiid Siwltoq^ ».«! »««»Mrl,?,».«-» , « Nr. W. Tonntag, den RI.Oktober 18SK

. 3V. Jahrgang. Zu Oesterreichs Nahe«. Meraa, S. Okt. 1SS6. Mit einem Eifer, der einer besseren Sache würdig wäre, ist Ministerpräsident Graf Baden! bemüht, den österreichisch-ungarischen Ausgleich zu sichern. Leicht ist seine Arbeit nicht, denn wenn seine Be mühungen in der zisleithanischen ReichShälste nicht gänzlich zwecklos sein und bleiben sollen, so muß die Basis des Ausgleiches eine solche sein, daß sie dm Herren Ungarn acceptabel ist, oder mit anderen Worten, Oesterreich muß mehr, bedeutend mehr

den Ausgleich viel nölhiger als Oesterreich, weil es seine HauptauSfuhr, die Erzeugnisse des Ackerbaues und der Viehzucht, schwerlich anders unterzubringen vermag als io Oesterreich, da es sonst auf allen Seiten von Ländern umgeben ist, die gleichfalls überwiegend Ackerbau treiben. Oesterreich aber, dessen landwirtschaftliche Produkte im eigenen Lande kon sumiert werden können, hat für seine industriellen Erzeugnisse den Weltmarkt offen! Dagegen verschließt sich Ungarn denselben immer mehr und mehr

, selbst unter offenbarer Verletzung der hierauf bezüglichen Bestimmungen des letzten Ausgleichs! Wir gehen noch weiter, wir behaupten, daß ein Scheitern des Ausgleichs dann geradezu zum volks- wirthschastlichen Segen für Oesterreich werden kann und werden muß, wenn seine Regierung es ver steht, die Gunst des Augenblicks zu nützen, um einen Zollzusammenschluß mit dem deutschen Reich her» beizusühren. Letzteres ist zu einem solchen mit Oester reich allein bereit, nicht aber zu einem Zollbündniß mit Oesterreich-Ungarn

, denn der zollfreie Getreide import aus Ungarn würde den unter viel schwieri geren Verhältnissen arbeitenden Landwirthen des deutschen Reichs die Existenzmöglichkeit nehmen! Der Beweis dafür, daß die letzteren wohl mit Oesterreich, nicht aber mit Ungarn zusammen leben können, ist leicht zu führen. Nehmen wirken Haupt» exportartikel UngamS, den Weizen! Mit Weizen 5 sind in Ungarn 32.700 Quadratkilometer bebaut. :: in Oesterreich nur 11.2ö(j Quadratkilometer, und, < waS noch wichtiger ist. der DurchschnittSertrag

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Volksblatt
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Pagina 12 di 20
Data: 31.05.1893
Descrizione fisica: 20
der Kirche nur um so leuchtender hervortreten, und fördern dadurch die Verehrung und Liebe Aller zu der einen katholischen Kirche. Gegenwärtig ist nun in Oesterreich die Sachlage eine solche, daß im Centrum des Reiches die katholi schen Interessen bloß durch ein Tagblatt vertreten werden, daß aber dieses eine Tagblatt zugleich das ausgesprochene Organ einer bestimmten politischen Partei ist. welche weder die einzige berechtigte politische Partei ist, der die österreichischen Katholiken sich an schließen

im katholischen Oesterreich einen Zustand vor uns, der auf die Dauer ohne Schaden für Kirche und Volk kaum haltbar sein dürfte. Den großen Parlaments parteien, die seit Längerem zugleich Regierungs parteien sind, steht im Mittelpunkte des politischen Lebens Oesterreichs kein katholisches Tagblatt zur Seite, das, unabhängig von ihrer Politik und i m Volke wurzelnd, die Interessen der kirchlichen Frei heit und des geistig-sittlichen wie materiellen Volkswohles kräftig und rückhaltslos in allewege verträte

dieser Angelegenheit dort beigemessen wurden zeigt der Andrang zu den Be rathungen der Preß-Section, die stets von 200 bis 500 Theilnehmern der Katholikenversammlung in der Art besucht war, ^daß wiederholt andere Sectionen darunter an Betheiligung litten. Was die Großmacht der Tagespresse in unseren Tagen bedeutet, fühlt jeder erfahrene Mann täg lichmehr, vom Staatsmann und Bischof bis hinunter zum Seelsorger, Gewerbsmann, Bauer und Arbeiter, zumal in Oesterreich, wo die leitende Großpresse zu mehr

als Zweidritteln in jüdischer Gewalt, abhängig vom Groß capital und vom christenthumsfeindlichen Reformjudenthum bedient ist. Speciell die Wiener Banken- und Börsen presse und dazu die große Reptilpresse bietet dafür ein Spiegelbild, aus welchem die ganze Zerfahrenheit der öffentlichen Zustände im ehemals katholischen Staate Oesterreich und die vorurtheilsvolle Abwendung Vieler vom Christenthum vollständig erklärbar wird. Jeder Staat, jedes Volk und jede Partei hat die Presse, die sie verdienen

Katholikentages in Linz der Ent wickelung und Vervollkommnung der katholi- fchenVolkspresse in Oesterreich diesmal vollste Aufmerksamkeit zu. Man wollte mehr als schöne Reso lutionen und enthusiastische Worte) man forderte Th ate n, wie sie Männern gebühren. Lobend wurden nun auf dem Linzer Tage zwar „die Opfer, Mühen und Leistun gen der einzelnen katholischen Preßunternehmungen in Oesterreich, die alle mit außerordentlichen Schwierigkeiten kämpfen,' anerkannt) aber man erklärte auch ebenso einstimmig and

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Der Burggräfler
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Pagina 10 di 16
Data: 02.04.1898
Descrizione fisica: 16
, daß wir Ihnen mit dem Antrage, den ich da» letztemal und jetzt die Ehre hatte, im Namen meiner Partei einzubringen, in dieser nationalen Beziehung friedlich und treu die Hand reichen. (Ruf links: Ein schüchterner Schritt!) Endlich komme ich zum Hauptvorwurfe und dabei werde ich auch auf den Borwurf des „schüchternen Schrittes' zurückkommen. DaS Hauptmotiv der Trennung ist folgende»: Wir stehen auf dem Boden und dem Standpunkte, daß es für Oesterreich das größte Unglück ist, wenn die österreichischen Verhältnisse vom rein

, daß er nicht anders gemacht wer den kann, und das benimmt ihm auch den Bor- wurf der Schüchternheit. Nachdem er aber im österreichischen Interesse nach unserer Auffaffung nur so gemacht werden kann, ist er kein schüch terner, sondern ein entschiedener, bedachter und bewußter Schritt. Oesterreich ist kein Staat einer einheitlichen Nation. Der Standpunkt, Oesterreich von einer Nation aus regieren zu wollen, ist unmöglich. E» muß endlich aufhören, daß eine Regierung in Oesterreich die Nationen gegen einander auSspieien

kann. Oesterreich ist in Mitteleuropa gegenüber den geeinten Nationalstaaten gerade in seiner Völkermischung heute wie ehemals immer noch der Mittelpunkt de» europäischen Gleich gewicht es. E» hat die „Revue des deux mon- des“ diesen Gedanken im letzten Winter sehr > schön auseinandergesetzt. E» ist aber der Ausbau i dieses große» österreichischen Gedankens, daß ge- j rade eine kerndeutsche Partei der österreichischen < Alpenländer, der österreichischen Erbländer mit. { einem deutschen Hintergründe

der berechtigten Einsprüche der Deutschen (in Oesterreich hat uns in den Verband der Ma- ; jorität geführt und hält uns dort, weil wir der j Ansicht sind, daß bei den numerischen Bcrhält- j nissen der Nationen Oesterreichs es wünschenswerth j sei, daß wir gerade dadurch in die Lage kommen, . für die deutschen Forderungen entschieden eintreten j zu können. Voraussetzung bleibt natürlich unsere ? Sebständigkeit in nationaler Beziehung und ! die Wahrung unseres streng österreichischen j Gedankens

. Ob wir in der oder jener Form für sie eintreten, ist unserer Entscheidung üder- j lassen. Wenn wir dafür eintreten, so ist das ! Alles, was Sie fordern können. ' Aber ich möchte Sie noch auf etwas Andere» • aufmerksam machen. Die Stellung, welche die ! Deutschen in Oesterreich gehabt habe», wieder ! erringen zu wollen, ist ein schöner Traum. Aber ' Sie dürfen nicht vergessen, was in der Zeiten - Flucht darüber gerollt ist, daß es nicht möglich , ist, heute vielleicht an das Jahr 1864 oder 1865 ; anzuknüpfen

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 24.11.1900
Descrizione fisica: 12
. Oesterreich, ein starker, mäch tiger Staat, so lange es deutsch war, ist heute auf dem besten Wege, zum Spott und Höhne der Welt zu werden und nebenbei von allen Nachbarn wegen seiner Schwäche auch wirth- schaftlich geplündert zu werden. Die Aussichten, welche sich uns für die Zukunft bieten, wenn nicht bald und gründ lich Wandel geschaffen wird, sind sehr trübe, überall um uns sehen wir starke, einige Staa ten, die manchmal mehr scheinen wollen, als sie wirklich sind. Sehen wir einmal über unsere Grenzen

und Kanäle können die Lasten nicht fassen, neue Absatzge biete werden gesucht und auch gefunden, sieg reich weht die deutsche Flagge im fernen Osten und was wohl am wichtigsten süc uns ist, Deutschland fühlt sich so stark, um bei den nächsten europäischen Handelsverträgen die Führerrolle zu übernehmen. Schauen wir ein wenig über die Leitha, da sehen wir unseren ungarischen Bruder, wie er nach und nach unsere wirthschaftlichen Hilfsquellen-zu den seinen macht und uns, nachdem er sich an Oesterreich

großgesogen hat, mitleidig belächelt und uns noch immer mehr als zwei Drittel zu den gemeinsamen Auslagen beitragen läßt. Wahrlich ist es an der Zeit, einmal über unsere wirthschaftlich-politische Lage nachzu denken und sich zu fragen: Mußte es denn mit Oesterreich so weit kommen? Die Ant wort ist einfach. Ja, es mußte so kommen, weil es die „Führer' so haben wollten, sie wollten den Stillstand und haben ihn endlich auch erreicht. Aber sie wollen noch mehr, sie wollen Oesterreich in seiner tiefsten

politischen und wirthschaftlichen Erniedrigung sehen, weil sie hoffen, dann ihre Saat reifen zu sehen. Triefend den Mund mit dem Spruche .für Kaiser und Vaterland' und in Wirklichkeit die ärgsten Egoisten, so sind unsere klerikalen Volksverführer immer gewesen und sind es noch heute. Keiner dieser Herren hat noch dem Volke darüber Aufklärung gegeben, was es Oesterreich, was es seinen Völkern, was es dem deutschen Volke in Oesterreich für einen Nutzen gebracht hat, daß sich die Klerikalen, dem deutschen

Volke entstammenden Abgeord neten mit den die Einheit des Staates zer reißenden Tschechen verbunden haben. Soll Oesterreich vielleicht noch einen Ausaleich mit einem böhmischen Ministerium abschließen müssen? Oder haben die Tschechen unseren Abgeordneten vielleicht versprochen noch einen weiteren Staat in Oesterreich bilden zu helfen, an dessen Spitze ein Ministerium für Tirol und Vorarlberg wäre? Möglich ist Alles. Seil Ungarn selbstständig geworden ist, haben die Tschechen keine Ruhe gegeben

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Meraner Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 19.01.1896
Descrizione fisica: 16
Schulaufwand in Oesterreich und in Preußen.) Ueber da» wichtige Kapitel deS Aufwandes für Bildungszwecke hielt in Wien am IS ds. der Konziplst der statistischen Zentralkommission Uni» verfilätSdozent Doktor Ferdinand Schneid auf Ver anlassung des sozialwissenschaftlichen BildungSvereins vor einer zahlreichen Hörerschaft einen sehr lehrreiche» Bortrog. Redner gab zunächst ein historisches Bild über die Schullost im Allgemeinen und in Bezug aus Oesterreich und Preußen im Besonderen. Er zeigt, daß Letzteres

weit mehr auS Staatsmitteln für die Schulen leiste als Oesterreich. Dies ergibt sich am klarsten aus folgender Tabelle: Oesterreich Preußen Hochschulen ö.000.000 fi. 14,000.000 Mark Mittelschulen 7.S00.000 . 31.000,000 . Fachschulen 6,500,000 . 10,000000 . Volksschulen 40.000.000 . 177,000000 . Summe bS.000000 , 232,000.000 Mark Davon leistet der Staat in Perzenten ausgedrückt: in Oesterreich in Preußen Hochschulen 99.» Perzent 100 Perzent Mittelschulen 74.» . 47 Fachschulen

72/ „ 82,: , Volksschulen 0» „ 40.» , AIS durchschnittliche Kopfsteuer ergibt die» in Oesterreich fl. 1.71, in Preußen Mark S.90 per Kopf, oder mit Berücksichtigung der schulbesucheuden Kinder (für das Jahr 1LS1) in Oesterreich 14 fl.. in Preußen 31 Mark. Ueberall, sagte Redner, werde vom Staate lür die Volksschule mehr gethan al» bei uu«, was Redner mit Beispielen über Deutschland, namentlich Preußen, Boyern, Württemberg, Sachsen, Hessen und Frankreich beweist. Frankreich habe eigene Schul» baukassen geschaffen

und denselben nicht weniger als 277 Millionen Franks zugeschossen. Der Vortragende piaidirte zum Schluss» sür eine radikale Remedur in Oesterreich. sKarl Zeller), der Komponist deS .Vogelhändler' und .Obersteiger', der vor längerer Zeit erkrankte, befindet sich auf dem Wege der Besserung, darf aber noch nicht arbeiten und hat vom österreichischen Unter richtsministerium — Zeller ist Hofrath in diesem Ministerium — einen neuerlichen Urlaub von drei Monaten erhalten. sDer Waffen-Export Deutschlands.) Der französische

Konsul in Leipzig schreibt: Die Fabrikation von Waffen in Deutschland ist vorwiegend eine Txportindustrie, deren Absatz sich jährlich aus 30—40 Millionen Mark belänft. Namentlich im Jahre 18VS florirte diese Ausfuhr; China deckte seinen erheblichen Bedarf an Waffen und Munition in Deutsch land, ebenso Rumänien uud Bulgarien, das nur «inen ganz geringsügigen Theil deS Bedarfes durch Bezüge aus Oesterreich deckte. Desgleichen find der deutscheu Industrie die Lieferungen sür die Türkei zugefallen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 12.01.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 8. v Bozner Zeitung (Sürtiroler Tazblalt.) Politische Betrachtungen. Einer Kritik unseres österreichischen ParteilebenS begeg nen wir in den „Preußischen Jahrbüchern', welche von Zeit zu Zeit aus der Feder eine? österreichischen Konservativen StimmungSberichle über das politische Leben in Oesterreich veröffentlichen. Diese Emanationen haben insoserne ein be sondere« Interesse, als sie gelegentlich scharfe Streiflichter auf das Treiben der deutscben Parteien werfen. Der Versasser dicker

Erörterungen steht außerhalb aller parlamentarischen Fraltionen in Oesterreich und ist seiner politischen Auffassung nach Föderalist von gut deutscher Gesinnung. Den Christlich- Sozialenjivindizicrt der Versasser die Ausgabe, die Ultramon- tanen zu verdrängen, eine Anschauung, welche freilich von völliger Verkennnng des innersten Wesens unserer Christlich- Sozialen zeigt. Treffend aber sind die Betrachtungen des Amor» über das politische Bild der nächsten Zukunft nach Einberufung deö neuen Reichsrathe

«: Der Verfasser sagt mit Recht: „Wenn man sich über die Stellung der Deutschen im künftigen Abgeordnetenhaus«! ein Bild zu machen versucht, so kann man zu keinem anderen als dem allerungünsiigstcn Ergebnisse kommen. Die 170 Vertreter de« deutschen Volkes in Oesterreich, die aus den alten Gruppen bisher hervorge gangen sind, werden mindestens in süns Parteien zerfallen, die 2V—25 Abgeordneten der neuen Wahlgruppe, die nach der Kopfzahl auf die deutsche Nationalität entfallen dürsten, werden den sünf Parteien

- körpers gewinnen dürfte, und werden uns vorläufig darauf b' schränken müssen, den kleinen Krieg zu führen, weil wir zu einem Feldznge im größeren Stil weder organisirt sind, noä> über die nöthigen „Generalspersonen' verfügen. In einer Hinsicht zeigen die verschiedenen Schattirungni der deutschen Politiker in Oesterreich allerdings eine merk würdige Uebereinstimmung-, sie halten insgesammt ihr Pro gramm für das allein berechtigte, für das volkSbeglückcnd' slaqtSerhaltei.de, es macht sich aber Niemand

Gedanken dar über, ob es überhaupt möglich ist, für eines dieser Pro gramme auch nur vorübergehend die allerknappste Majorität zu erreichen. Außer Herrn Dr. Lucger, dcr sich ohne Zweifel in vollem Ernste vorgesetzt hat, mit seinen — Gc- memplätzen die Welt, zum Mindesten aber Oesterreich zu er» obern, dürste sich sogar unter sämmtlichen gemäßigten deu'.' fchen Politikern nicht einer finden, dcr die Bildung einer Majorität in erreichbare Aussicht nimmt, in welcher seine Ansichten die herrschenden

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 19.01.1901
Descrizione fisica: 12
und ein noch traurigerer für die klerikalen Führer, die nun einsehen müssen, daß ihre Ühr abgelaufen ist. Darum die Wahnsinns ausbrüche in den altklerikalen Blättern, die die „katholische' Sache nur noch mehr ver schlechtern. , . Aber auch den Wiener Ableger des Kle rikalismus hat das Volksgericht in furchtbarer, jedoch gerechter Weise heimgesucht. Diese Partei unter der Führung Dr. Luegers, die vor vier Jahren noch Oesterreich erobern wollte, ist, wenn man unsere Schöpferparter ganz Oesterreich hinausgefeuert worden

Programm. Der deutsche Bauer und Bürger, der noch vor we nigen Jahren sich gar nicht erinnerte, daß er ein Deutscher sei, sondern sich in Oesterreich als N u r-Oesterreicher fühlte, wurde durch die letzten feudal-klerikalen Regierungen gezwungen, seiner nationalen Sonderinteressen bewußt zu werden, so daß sich nun auch die Deutschen in Oesterreich als Nation fühlen. Die Deut schen in Oesterreich, die immer glaubten und noch glauben, Oesterreich könne nur auf deut scher Grundlage gedeihen, wurden arg

ge täuscht, diese Meinung wurde ihnen in den letzten Jahren gründlich ausgetrieben. Das Volk, welches in Oesterreich das gutmüthigste, das zufriedenste und am leichtesten zu regie rende war, wurde in einen Zustand innerster Verdrossenheit gebracht, es wurde ihm der früher ihm unbekannte Unterschied zwischen Staats- und Volksinteressen mit Gewalt bei gebracht. Das deutsche Volk in Oesterreich ist nun endlich seiner Kraft bewußt geworden; mit Stolz kann heute jeder Deutsche auf die letzten Wahlen

zurückblicken, die ein flammendes Zeichen in die klerikale Finsternis schrieben, daß Oesterreich weder ohne die Deutschen, noch gegen die Deutschen regiert werden könne. Frei kann er wieder mit Josef II. ausrufen: „Ich bin stolz darauf — ein Deutscher zu sein.' Die Wähler haben geiprochen, das Urtheil ist gefällt; möge der große Augenblick kein kleines Gesch lecht finden! Am politische» SchauMe. Inland. Wieder ein Wahlwerber. Wie die „Mer. Ztg.' erfährt, soll von der Dipauli- Parter sür die Neuwahl

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Lienzer Zeitung
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Pagina 5 di 20
Data: 16.06.1900
Descrizione fisica: 20
Lrflt Seilage zu M. N der „Lenzer Zeitung' vom 16. Zum IM. Industrie- oder Ackerbau- staak. Es wurde zum östern davon Mitheilung gemacht, daß der Centralverband der Indu striellen in einer Druckschrift den Glauben zu verbreiten versucht hat, daß sich Oesterreich in einem Uebergangsstadium vom Agrar- (Acker bau) zum Industriestaat befinde. Wir haben auch schon oft betont, daß wir die Bedeutung der Industrie durchaus nicht unterschätzen und stehen nicht an, auch heute unserer Meinung dahin

werden, herunter zudrücken. Wenn nun zugegeben werden muß, daß die Industrie dazu berufen ist, in mancher Rich tung der Landwirtschaft unter die Arme zu greifen, so sind wir in Oesterreich noch lan ge nicht auf dem Standpunkte, um sagen zu kön nen, wir befinden uns im Uebergange vom Ackerbau- zu einem Industriestaat. In dieser Angelegenheit hat soeben die Centralstelle zur Wahrung der land- und forst wirtschaftlichen Interessen beim Abschlüsse von Handelsverträgen eine Schrift herausgegeben, welche unsere

künftige Handelspolitik vom Standpunkte der Land- und Forstwirtschaft in Erwägung zieht und das Märchen vom „In dustriestaat' Oesterreich gründlich zerstört. Der Verfasser dieser trefflichen Schrift, Ludwig Frankl, weist nach, daß von der Ge- sammtbevölkerung Oesterreichs (ohne Ungarn), welch letztere 56 Millionen 250.000 Ein wohner beträgt, 15 Millionen 100.000 oder 57^/ig Procent auf die Land- und Forstwirt schaft entfallen. Außerdem kommen noch 370.000 Personen oder l^g Procent da- zuzurechnen

, welche bei den mit der Forst- und Landwirschaft in Verbindung stehenden Indu strien (Ziegeleien, Sägereien zc.) beschäftigt sind. Auf die eigentliche Industrie entfallen hin gegen nur 4 Millionen 140.000 Personen oder lö^/io Procent. Im Jahre 1890 waren in Oesterreich (ohne Ungarn) 23 Millionen 895.413 Ein- wohner. Von diesen lebten 19 Millionen 128.205 in Orten unter 20000 Einwohnern. Es hatte also die Landbevölkerung eine Stärke von 67 Procent, während auf die städtische Bevölkerung nur 33 Procent entfielen. Schon

in Bezug auf die Bevölkerung sind also wir vollauf berechtigt, Oesterreich als einen Agrarstaat zu bezeick^i. Noch deutlicher wird uns dies aber klar, wenn wir unsere Handesbilanz, d. h. das Er gebnis unserer Ein- und Ausfuhr den fremden Ländern gegenüber betrachten. Diese Handels bilanz kann der Hauptsache nach ein zweifaches Bild anfweisen: Entweder sie ist activ, d. h. wir waren imstande, mehr ins Ausland zu liefern, als wir von dort bezogen haben, oder sie ist passiv, d. i. wenn die Einfuhr

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 29.04.1896
Descrizione fisica: 8
haben, daß sie die Einsetzung des Bürgermeisters der deutschen und christlichen Stadt Wien nach ihrer Willkür ver hindern können? Daß wäre denn doch eine üble Vor bedeutung sür unser hartgeprüstes Oesterreich! Die dahin siechende, sich liberal, nennende Partei Oesterreichs wird zwar auch alle Anstrengungen machen, um Dr. Lueger als Verkörperung dbr antiliberalen Bestrebungen 'nicht, ans Ruder gelangen zu lassen, doch auf diese braucht doch nicht gehört zu werden, da sie sich in den langen Jahren der Macht

, weil er die natürliche Ordnung der Dinge umgestoßen hat, weil er den Ein fluß aus das öffentliche Leben, welcher in Oesterreich mit seiner nahezu ausschließlich katholischen Bevölkerung naturgemäß der katholischen Kirche gebürt, an sich ge rissen hat und dadurch Oesterreich gegen Oesterreich re giert. Wenn Oesterreich sich selbst zurückgegeben werden will, so muß es den Liberalismus überwinden und sich als kath. Oesterreich reconstruiren. Die conservativen Ansätze dazu in der allgemeinen liberalen Versumpfung

im katholischen Oesterreich als „Staatsschütze' be- i stehen zu lassen. Das katholische Oesterreich wird die! Bethätigung der katholischen Kirche für seine sociale l Wiedergeburt dulden, aber nur neben, gegebenenfalls! hinter dem Liberalismus; sollte es dem Liberalismus - gelingen, wieder unumschränkt zu herrschen, wird er. auch ohne und gegen die Kirche regier?». An diesem j Wendepunkte der staatlichen Entwicklung steht Oester-- reich. Deshalb findet die „Neue Freie Presse', daß ^ durch die Wahlresorm

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Lienzer Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 01.07.1899
Descrizione fisica: 16
Erste Beilage zu Nr. 19 der „Lienzer Zeitung' vom 1. Juli 1899. Der letzte Bauer oder wie man in Oesterreich Zizialpolitik macht. Das halbamtliche „Wiener Tagblatt' vom 27. Mai d. I. enthält die folgende tro ckene Drahtnachricht: Mürzsteg, 26. Mai. In Mürz- steg wurden nunmehr sämtliche Bauerngüter, bis auf eines, zumeist für Forst- lind Jagd zwecke, aufgekauft. Die Gemeinde besitzt nur mehr einen einzigen Bauern. In nur fünf Zeilen ist damit die Fest stellung eines socialökonomischen Vorganges

, wieder, wie ehemals, die Wildnis ausdehnen, die nicht soviel Hirsche und Gemsen, als jetzt Menschen ernährt. Das ist das Ende einer mehrhundert- jährigen Bauerusiedeluug! Eine weitschauende Sozialpolitik! Ist denn etwa Oesterreich so überreich an Kultur boden, daß man unbedenklich die Anbaufläche zu Gunsten hocharistokratischer Jagdreviere ver ringern darf? Bringt es eine solche Fülle landwirtschaftlicher Erzeugnisse hervor, daß uns der Ueberfluß bange macht iind wir des halb Aecker und Wiesen Hirschen und Gemsen

überlassen können ? Oder besitzt es etwa noch freie, knltursähige Ländereien, ans denen man die ausgekauften Bauern ansiedeln kann? — Nichts von alledem. Was die ersten zwei Fragen anbelangt, so weiß wohl fast jeder Schuljunge, daß unsere landwirtschaftliche N,ch- ungsslache durch den Hochgebirgscharaktcr n»es großen Theiles Oesterreich, aber auch durch die ungeheueren Waldgebiete unseres Feudalbesitzes sehr bedeutend eingeschränkt ist, und daß unsere einheimische Bodenproduktio» den Volksbedarf

2 Hektar u. s. w. Oesterreich theilt eben mit Deutschland, das ^,83 Hektar auf den Einwohner aufweist, das Schicksal, landarm zu sein. Damit be antwortet sich anch die letzte der obigen Fra gen von selbst. Die ausgekauften Bauern müssen entweder selbst auswandern, oder sie verdrängen andere Bauern von der Scholle und machen sie landflüchtig. Da werden von Zeit zu Zeit scheinheilige Warnungen vom Stapel gelassen, mit denen man durch den Hinweis auf das Auswaudel erelend in über seeischen Ländern

man in Oesterreich die Dinge leichten Herzens dem entgegengesetzte» Ende zu. Da>5 ist nicht nur Volksfrevel, sondern auch schwere Versündigung am Staate, der zu seiner Erhaltung der Geld- uud Blut- stener bedarf, die ihm kein noch so wildreiches Jagdrevier zu leisten vermag. Und hat man denn an dem Beispiele des alten Rom, des bourbonischen Frankreich. Irlands usw. noch uicht die Thatsache eiusehen gelernt, daß das Anwachsen der großen Luxusgüter zur Zer rüttung des Staatsweseus führt? Diejenigen, deuen

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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 8
Data: 23.11.1901
Descrizione fisica: 8
. Ich bin stolz darauf, dass ich zuerst in Oesterreich diesen Grundsatz aus gesprochen habe: Der sesshafte Mann soll Rechte haben, der Vagabund braucht keine. Die Socialdemokraten sagen zwar: was kann einer dafür, wenn er ein Jahr hier und ein anderes Jahr dort in Arbeit ist? Ich antworte: ich kann auch nicht dafür und der Bauer und Gewerbsmann ebenfalls nicht. Ich glaube, wenn einer brav arbeitet, wird er durch schnittlich es auch länger an einem Orte aus halten und nicht gezwungen jein, immer

! „Wir Christlichsoeiale sind für die größte Freiheit in Bezug auf das Vereins- und Ver sammlungsrecht. Wir wollen auch die Press freiheit, aber nicht die Pressfrechheit. Wir wollen, dass solche Institutionen geschaffen werden, welche die Ehre eines jeden einzelnen wie die jeder Corporation, aber auch die Ehre der Religion vertheidigen. Wir verlangen aber auch, dass die höheren staatlichen Behörden den Muth aufbringen, hiefür einzutreten. Ich be haupte, das Unglück, das über Oesterreich ge- kommen, ist zum größten

dazu. Wenn in Ihr HanS ein unge betener Gast kommt, der die Dienstboten und die Hausleute gegen den Hausherrn aufhetzen will, so werfen Sie ihn hinaus. Dasselbe gilt im großen Vaterlande Oesterreich. Wenn jemand hereinkommt und da die Leute aufhetzen will gegen Kaiser und Reich, so ist die Regierung verpflichtet, ihn hinauszuwerfen.' Gegen die wahren Volks- und Neichsfeinde. „Der Dr. Erler hat eine große Rede im Parlamente gehalten gegen die angebliche Gefahr der Einwanderung französischer Congregationen

. Diese Leute sieht Dr. Erler nicht; gegen diese wettert er nicht und sieht keine G fahr von ihnen. — Weiter heißt's im Liede: ,Von Norden her dringt eine Schar mit wüth« geschwung'nen Keulen^ — nämlich die alldeutschen Vaterlandsverräther; auch diese sieht Dr. Erler nicht. Sie hämmern laut vernehmlich am Throne der Habsburger, sie bedrohen unser Vaterland Oesterreich und wollen, dass Oesterreich eine preußische Provinz werde. Dies alles sieht Erler nicht. Er sieht nicht die Juden

österreichisch! „Wir Ch> istlich sociale sind in Bezug auf Oesterreich immer dafür, dass alle ehrlich ar beitenden Stände geschützt werden vor der Ausbeulung. Friede soll herrschen unter allen Nationalitäten. Jeder soll sein Recht behaupten — die Deutschen aber an erster Stelle, denn sie bilden das Rückgrat des österreichischen Staates. Gerade die Altconservativen haben eine große Verantwortung sich aufgeladen, weil sie durch ihr Verhalten zu einer gewissen Zeit den Schönererianer» die Ausrede geboten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 10
Data: 13.01.1900
Descrizione fisica: 10
Seite 2 „Der Tiroler' Donnerstag, 11. Jänner 1900. berechtigung ihrer Sprache bei allen Landes- und Reichs behörden. ja auch in der Armee! Jede Beschränkung bieser Gleichberechtigung im Interesse der StaatSeinheit wird als Bruch des Staatsgrundgesetzes ausposaunt. Und doch muss, soll in Oesterreich nicht balylonische Sprackrüvtrwirrung einreihen, irgend eine Vermittlungs oder Staatsspr.iche gelten, welche denn auch trotz allen Geschreies der Nichtdeutschen unter dem Drucke un bedingter

Naturncthwendigkeit immer bestanden hat und noch heute thatsächlich besteht. Welche Sprache soll nun in Oesterreich diese Ver» mittlung übernehmen? Die Geschichte dieses Staates, hie eigenthümlichen Verhältnisse desselben, der thatsäch liche heutige Zustand geben auf diese Frage die ganz entschiedene Antwort: Die Vermittlungssprache kann in Oesterreich nur die deutsche sein. Die nichtdeutschen Völker empfinden dies aber als eine unberechtigte und gegen die Staatsgrundgesetze verstoßende Bevorzugung der Deutschen

und wollen nicht einsehen, dass eine ge wisse Beschränkung ihrer Sprache zu Gunsten der deutschen VermiitlungSsprache ein Op^er ist, welches sie nicht den Deutschen, sondern dem Staate bringen müssen. Nur nationale Verblendung kann die nichtdeutschen Völker Oesterreichs diese Thatsache übersehen lassen. Es ist doch klar, dass man angesichts der unbedingten Nothwendigkeit einer Vermittlungssprachc in Oesterreich nicht die französische oder nach Art des Mittelalters die lateinische Sprache zur Vermittlung wählen

wird, sondern nur unter den im Stahle ge sprochenen Sprachen. Und da ist es denn doch kür das blödeste Auge evident, dass nur das deutsche Idiom VermitttungSsprache sein kann. ES liegt eine eigen thümliche Nemesis in der Thatsache, dass die Tschechen, Polen, Ruthenen, Croaten und Zlovenen. so oft sie zu sammenkommen, um in gemeinsamer Berathung über die Anmaßung der Deuschen zu klagen, deutsch ver- handeln müssen, um sich gegenseitig verständlich zu machen. Das Deutsche ist die Sprache aller Gebildeten in Oesterreich, das deutsche

Idiom ist somit über da» ganze Reich verbreitet, der deutsche Stamm ist der culturell an» höchsten stehende, die Deutschen zahlen in Oesterreich mebr als die Hälfte aller indirccten und zwei Drittel' aller directen Steuern, somit ist es vor allem deutsches Geld, welches die Culturentwicklung der anderen Völker bestreiken hilft, und da bezeichnet man eS angesichib der unbedingten Nothwendigkeit einer Ver mitttungSsprache als eine Anmaßung, wenn die Deutschen verlangen, dass ihr Idiom

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 19.03.1901
Descrizione fisica: 8
', und wenn das erfüllt ist, wird ein Knoblauch mehr duften und der bota nische Krieg zu Ende sein. (Stürmischer Beifall.) Dr. Lneger, von stürmischen, nicht endenwollendem Beifall be grüßt, Dankt zuerst allen, besonders den lielen Wienern, für das zahlreiche Erscheinen. In allen Städten. Gemeinden und Gauen unseres lieben Vaterlandes, sagt Redner, vom äußersten Westen im Vorarlberg bis äußersten Osten in der Bukowina, ruft man Heute mit uns: Wir sind und bleiben Oesterreich er, wir sind und bleiben Christen

sein, wie in allen anderen Punkten und unsere Treue wird sich- gerade da zeigen. Ich möchte wünschen, dass heute die Mitglieder des Ministeriums anwesend wären. Ich möchte wünschen, dass sie die Massen des Volkes sehen und daraus erkennen, dass sie muthig zusein haben, dass sie nicht zu zittern brauchen, wenn ein Daszynski, Seitz und Genossen spricht, dass sie sich überzeugen, dass hinter unserem Vaterlande Oesterreich und der Religion, die wir bekennen, das gesammte Volk gewappnet dasteht. Sie sind nicht hier. . So rufe

ich den Ministern von hier aus zu: „Habt Muth und seid doch endlich einmal Eurer Aufgabe bewnsst; regiert in Oesterreich österreichisch, unter drückt diejenigen, die unser Vaterland unterdrücken wollen, und dann werdet. Ihr Dank verdienen für ewige Zeiten!' Bürgermeister Dr. Lueger schloss mit den Worten: „Immer gut deutsch, gut christlich, immer gut österreichisch jetzt und für alle Zeiten!' (Brausender Beifallssturm.) Vorsitzender Vicebürgermeister Strobach sprach sämmt lichen Rednern den Dank aus, worauf

betrachten werden, die ^Wiederholung derartiger Angriffe zu verhindern und wenn solche neuer dings versucht werden sollten, diese mit aller Entschieden heit zurüchuweisen. Die Versammlung erblickt in den Demonstrationen Abneigung gegen Oesterreich und in der „Los von Rom'-Hetze die größte Gefahr für das deutsche Volk in Oesterreich, da hiedurch nur neuerlicher Zwiespalt in die Reihen desselben getragen und auf diese Weise die Widerstandsfähigkeit des deutschen Volkes inbesonders gegen über dem Indenthnme

der höchsten Achtnng wert. Die Liga be fürwortet die Bildung eines Ehrengerichtes, dessen Entscheidung eine wirkliche Genugthuung für die ungerecht beleidigte Partei sein würde. So etwas wär' für Oesterreich auch sehr wünschenswert, wo Rauferei mit langen Messern als Ehrensache gilt. — DaS erste Gesetz ohne den § 14 seit etwa vier Jahren veröffentlichte die „Wiener Zeitung' vom 15. März 1901, ein Gesetz, womit die Giltigkeits- dauer der Festsetzung der Recruten-Eontingente ver längert und die Aushebung

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Lienzer Zeitung
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Pagina 9 di 19
Data: 20.04.1901
Descrizione fisica: 19
. Schweizergasse Nv. 22, 1. Stock. Schöne Aussichten! Am 23. März l. I. hat sich die Quo- teadeputation constituiert. Was ist die Quo ten-Deputation? Das ist ein Ausschuß, der aus den beiden gesetzgebenden Körperschaften Oesterreich-Ungarns gewählt, die Frage zu be rathen hat, wie viel zu den beiden Reichs hälften gemeinsamen Auslagen, z. B. Militär, Consulate zc. Oesterreich und wie viel Ungarn zu zahlen hat. Diese Quotendeputation hat sich nun unlängst in Wien versammelt und hat über die in Rede stehende

Frage verhan delt. Vor zwei Jahren wurde der Schlüssel, nach welchem die Beitragspflicht der beiden Reichshälften zu den gemeinsamen Auslagen berechnet wird, die Quote, bekanntlich so fest gesetzt, daß Oesterreich 65'4 Procent und Ungarn 34'6 Procent zahlen soll. ? Das ist ein ungerechtes Verhältnis, wel ches mit nur geringem Unterschied (früher zahlte Oesterreich gar 70 und die Ungarn 30 Procent) schon seit zwei Jahrzehnten besteht. Vom Jahre 1870 bis 1890 hat sich die Gesammtbevölkerung Ungarns

um mehr als zwölf Procent vermehrt, die industrielle allein um 41 Procent, die handelstreibende um 31 Procent. Ungarn ist zu alldem um taufende von Quadratkilometer größer als Oesterreich. Nehmen wir nur das eine Jahr 1896, so finden wir, daß Ungarn um 65 Millionen Gulden Schlachtvieh nach Oesterreich geführt hat, während Oesterreich nur um 3^ Mill. Gulden Schlachtvieh nach Ungarn lieferte. In Ungarn kommt auf den Kopf jährlich 14 fl. 40 kr. Steuer, während in Oesterreich 21 fl. 70 kr. kommen

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 12
Data: 08.11.1900
Descrizione fisica: 12
» , ^ „»ozner das Verhalten der katholischen Volkspartei, die Di Pauli- Frage u. s. w. Zum Schlüsse betonte Redner noch die Nothwendigkeit der deutschen Staatssprache, eines deutschen und cen- tralistischen Oesterreich, die unbedingt nothwendige Vorherrschaft der Deutschen in Oesterreich zc. und schloss mit den Worten: '„Ein deutsches Oesterreich wird bestehen Und ein slavisches muß untergehen!' Gemeinde-Vorsteher Winkler sprach über die Haus elassen-, Hauszins-, Erwerb- und Einkommensteuer

, daß die Socialdemokraten einen eigenen Kandidaten aufstellen werden. Weiter griffen noch in die Debatte ein: Egger-Knsstein und Verwalter Eichelter-Kirchbichl, sodann schloß Dr. Erler die melirsM- dige Versammlung. Cm ilngarWr Doillm-Odcr-Kaiial? Die letzten Monate mit ihrer Kohlentheuerung haben uns aufs Neue den Werth großer Wasserstraßen würdigen lassen, freilich nur platonisch oder besser : negativ, denn in Oesterreich ist die Kanal frage ja noch immer ungelöst. Ja, sie ist eigentlich so wenig beachtet

Sicherheit über denZDonau-Oder-Kanal angestrebt hat. Die Kanalfrage Drückt in Oesterreich nicht vorwärts und so scheint Ungarn sich wieder einmal zum selbständigen Vorgehen entschlossen zu haben. Ein Budapester Blatt, dem gute Beziehungen zum ungarischen Ackerbauministerium nachgesagt werden, meldet, die amtlichen Studien betreffs Verbindung der Donau mit der Oder in der Route des Nahrichte« Ur. ?5» Waagthales seien abgeschlossen und man sei dabei zur Er kenntnis gelangt, daß die Kanalisierun

.5 des Waagflusses bis Sillein, sowie die Herstellung eines Kanales von Sillein nordwärts bis Oderberg zur Verbindung mit dem Oder laufe keinen allzugroßen Schwierigkeiten unterliegen würde,' auch keinen allzubedeutenden Kosten, wird der Bauaufwand doch nnr auf 202 Millionen Kronen geschätzt. Mit der Anlage des Donau-Oder-Kanals auf unga rischem Gebiete erwürbe unser östlicher Nachbar mit einem Schlage völlige Freiheit seines nördlichen Frachten verkehres von Oesterreich. Die Getreide- und Mehl- ausfuhr Ungarns

einer solchen Wasserstraße gelangen sollte. Mit anderen Worten, zu dem Donau-Oder-Kanal Ungarns müßte sich unbe dingt ein Donau-Moldau-Elbe-Kanal Oesterr eich s ge sellen, wenn die gleichmäßige Wirlschaftsentwicktung im Westen und Osten der Monarchie nicht geradezu unheilbar schweren Schaden erleiden soll. Es läßt sich vielleicht noch hinnehmen, dass weder Oesterreich noch Ungarn über einen großen Schiffahrts- Canal zur Nord- oder Ostsee verfügen. Unerträglich aber wäre die Ungleichheit, unerträglich wäre

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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 8
Data: 27.09.1900
Descrizione fisica: 8
am 1. und 2. October berechtigen. Daher sind die Fahrkarten in Bozen nicht abzugeben, sondern als Legitimation für die Rückfahrt auf zubewahren. — Das Betriebs-Jnspectorat der 5. k. priv. Südbahn gewährt die 50pereentige Fahrpreisermäßigung nur Corporationen, welche infolge einer Revolution. Der jüdische Soci führer verstieg sich hiebei zu den unsäglich frechen und gemeinen Worten: „Vermag Oesterreich diese Revolution nicht auszuhalten, oder ist es zu feig, sie über sich ergehen zu lassen, dann stirbt

es, aber es stirbt keinen schönen Tod, sondern verreckt elend auf dem Schindanger der Weltgeschichte'. Und Dr. Adler fügte hinzu: «Das sind die Ziele, daS ist das Programm, für das wir kämpfen, und durch das wir uns von allen Parteien in diesem Oesterreich unter scheiden.' — So sieht der «Patriotismus' der Rothen aus. Dafür stellte Genosse Pernerstorfer die sehr billige (ohne jeden Beweis zu versuchen) Behauptung aus: Oesterreich sei durch den Katholicismus an den Rand des Abgrundes ge führt worden

ihren 97. Geburtstag. — Am 23. September feierte der in weiten Kreisen be kannte Jnnsbrucker Kaufmann Dominicus Zambra mit seiner Gemahlin das Fest der goldenen cismus, sondern den Liberalismus und das Judenthum, die Väter der Socialdemokratie, welche den Nationalitätenstreit angesacht haben. Was Oesterreich retten und seine Zukunft sichern kann, ist die Rückkehr zu der ihm von der Vorsehung gestellten Aufgabe: ein Hort des Katholicismus zu sein. Was kann Oesterreichs Länder auf die Dauer zusammenhalten

, als die gemeinsame An hänglichkeit zur rechtmäßigen, altangestammten Dynastie und der gemeinsame katholische Glaube der Bevölkerung? Mögen daher die Sociführer rufen: „Oesterreich muss sterben'; wir Katholiken hoffen: „Oesterreich wird ewig steh'n.' Psrkeisteuer. Zum Schlüsse noch etwas, worin auch die Katholiken vom Gegner noch viel lernen können: die Rührigkeit der Rothen und der Eifer für die Verbreitung ihrer Presse. Es wurden in den letzten zwei Jahren 3648 Volks-, 17.945 Vereins-, 7672 Z 2-Versammlunaen

, sowie 234 Conferenzen abgehalten. Ihre Presse ist um drei Blätter ver mehrt worden; die Zahl socialdemokratischer Blätter ist von 21 auf 24 gestiegen. An 50.000 Genossen haben die Parteisteuer entrichtet, und zwar an 518 Orten in Oesterreich. Hochzeit. — Das oberhalb Gais im Tauferer-- thale gelegene Bad Neuhaus ist mit dem alten Schlosse durch Kauf in den Besitz des Herrn I. Ebner von Niederdorf übergegangen. — In Kematen hat am 23. September der Bauer Jsidor Hörtnagl den ledigen, braven Arbeiter

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Volksblatt
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Pagina 9 di 12
Data: 13.10.1900
Descrizione fisica: 12
einem auswärtigen Staate und bedenkt dabei den weiteren Umstand nicht, dass wir die Meist- begünstigungsclausel gegen andere Staaten auch haben. Ja, wenn Italien heute davon Gebrauch macht, kommt nicht bloß italienischer Wein nach Oesterreich, sondern Wein aus allen Ländern, denen wir die Meistbegün stigung gewährt haben. Damit machen wir Oesterreich zum Markte sür die Weine der ganzen Welt. AuS allen Weltgegenden werden die Weine nach Oesterreich strömen und der österreichische Weinbau wird vogel frei

zu diesem Zollsatze abschließt und ipso 5aew tritt, wie eS im Texte deS § 5 heißt, dieser Zollsatz in Oesterreich ein. Der bereits in dieser Debatte mehrfach citierte Fachmann und ungarische Abgeordnete Matlekowits hat iu seinem bekannten Werke den Ausspruch gethan: ES Aibt gewisse Industrien, welchen man den Schutzzoll von vorneherein bewillige« muss, weil diese Industrien sonst eine so mächtige Agitation ins Leben rufen würden, dass die Bekämpfung dieser Agitation viel schwieriger wäre als der Schutzzoll

zu Oesterreich einigermaßen zu documen- tieren im Stande find. Schon Mazarin hat den Anspruch gethan, „dass das Haus Habsburg nirgends leichter als in seiner Felsenseste Tirol bekämpft werden kann.' Als Tirol im Jahre 1819 dreimal die französischen und die damit verbündeten deutschen Truppen aus seinem Lande mit eigenen Kräften hinausgeworfen hatte, da kam jene denkwürdige Huldigung der vier Stände Tirols vom 1. Mai 1809 zustande, welche in dem Satze gipfelte: „Eher könne man den Tiroler vom Erd boden

vertilgen als ihm. das ^Gefühl der Treue und Anhänglichkeit für das Kaiserhaus und die Monarchie herausreißen.' (Bravo seitens der Parteigenossen.) Als im Jahre 1843 die Bewegung in Oesterreich eine solche war, dass die Regierung von allen Seiten bestürmt und ihr von allen Seiten in verschiedener Weise die verschiedensten Schwierigkeiten bereitet wurden — ich gehe darauf nicht näher ein — da stellte ein schlichter Bauer im tirolischen Landtag den Antrag: „Auch wir haben Beschwerden

hat eS als eine Landessache be trachtet, als eS eine kostspielige Anstalt für Weinbau in St. Michele gegründet hat. Und auch die öster reichische Regierung hat in alter Zeit unter Kaiser Josef und Maria Theresia für den Weinbau in Tirol Vieles gethan und den Weinbau mit speciell öster reichischen und tirolischen Interessen vertreten, aus dem Grunde, weil Oesterreich an den welschen Confinen, wie der Ausdruck lautet, eine Art Militärgrenze haben wollte, wozu eS eine dichte Bevölkerung wünschte, und diese dichte

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 13.09.1895
Descrizione fisica: 6
. (Telegramme des Correspondenz-Bureau.) Wien, 12. Sept. Der Graf von Flandern reiste mit seinem Sohn Albert nach Constantinopel und kehrt anfangs Oktober nach Brüssel zurück. Prag, 12. Sept. Graf Badeni reiste mit dem Grasen Ledebur um halb 10 Uhr abends nach Wien ab Berlin. 12. Sept. Der „ReickSanz.' schreibt anlässlich der bevorstehenden Rückreise Sr. Majestät deS Kaisers von Oesterreich: „In den letzten Tagen haben außer der Armee Tausende deutscher Männer und Frauen Ge- legenhnr gehabt, die ritterliche

Gestalt des österreichi schen Kaisers an der Seite des deutschen Kaisers zu sehen, gleich der Verkörperung treuer Bundesgenossen- schast, in welcher Oesterreich-Ungarn sich mit dem deut schen Reich zu einem Bollwerk des europäischen Frie dens zusammengeschlossen hat. Die Deutschen im Reiche fühlen sich mit den Brüdern in Oesterreich-Ungarn eins in der Liebe und Verehrung f:'r die seltenen Herrschertagenden Kaiser Franz Josephs'. Die „Nordd. Allg. Ztg.' sagt, das Bündnis beider Reiche sei ein sicherer

Hort des Friedens und eine Gewähr deS wirt schaftlichen Gedeihens. Das Blatt drückt die hohe Verehrung für Kaiser Franz Joseph aus und sagt, das deutsche Volk sei ihm für die bisherige Erhaltung des Friedens und für den Willen, denselben weiter zu bewahren, dankbar. Stettin, 12. Sept. Nach Schluss des Manövers hielt in Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich der deutsche Kaiser vor der versammelten Generalität und den Officieren eine Besprechung des Manövers. Er dankte sodann

. Der deutsche Kaiser führte das Franz Joseph Kürassier-Regiment Nr. 2, Kaiser Franz Joseph dagegen dem deutschen Kaiser sein HußarenRegiment Nr. 16 vor. Die Dcfilierung erfolgte im Galopp, was einen überwältigenden Anblick gewährte. Stettin, 12. Sept. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich spendete den Armen Stettins 4000 Mark. Der deutsche Kaiser begleitete den Kaiser von Oesterreich zum Bahnhof, wo auch der König von Sachsen erschien Der deutsche Kaiser trug die öster reichische, der Kai

>er von Oesterreich die preußische Uniform. Nach der äußerst herzlichen Verabschiedung trat Kaiser Franz Joseph die Rückreise mittelst Son derzuges an. St. Petersburg, 12. Sept. Der deutsche Reichs kanzler Fürst Hohenlohe ist nach Berlin zurück gereist. Belgrad, 12. Scpt. Der Finanzminister delegierte drei höhere Funktionäre seines Resfortö nach Wien, Berlin und Paris, um die AuSfolgung neuer Obli- gationen der serbischen Staatsschuld an den betreffen den Bankstellen zu überwachen. Tanger, 12. Sept

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Der Burggräfler
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Pagina 3 di 16
Data: 27.11.1897
Descrizione fisica: 16
Der Burggräfler traurigen Zustände zu schaffen. Unsere Liberalen wären schließlich auch bereit, einen Ausgleich mit 80 zu 20 Prozent zu schließen, denn ihre Verehrung sür die in Ungarn herrschende jüdisch, freimaurerische Klique ist ja unbegrenzt. Käme daS Ausgleichsprovisorium nicht zustande, dann wäre der Schaden für Oesterreich und der Nutzen für Ungarn übrigens noch größer, als er schon durch das Nichtzustandelommen des Ausgleiches ist. Beim Zustandekommen des Ausgleichspro» visoriumS

auch zum großen Theile für in Ungarn gewachsenes Ge treide, bez. Mehl, den Zoll ausgezahlt, trotzdem sie keinen hiesür entrichtet hatten. Oesterreich mußte zu diesen erschwindelten Zollrückzahlungen 70 Prozent beitragen! Unsere Liberalen, bezw. deren jüdische Führer haben mit Rücksicht auf ihre ungarischen Bundesgenossen ein Interesse, daß weder ein gerechter AuSgleich, der Oesterreich gebührend entlastet, noch daS Provisorium, welches wenigstens die Aufhebung des MahlverkehreS im Gefolge

der lassen. Wolf drohte im Frühjahr im Parlamente! Goldwährung. Unermüdlich hat Baron Dipauli mit der „Germania irredenta', das heißt, mit der i auch hingewiesen auf die ungerechte Belastung Tirols „Widerrechtlichen Losrcißung der deutschen Pro- \ durch die Grundsteuerregulirung, und er hat es vinzen von Oesterreich und deren Vereinigung mit \ auch erreicht, daß eine hohe Summe zur Behebung Deutschland'; Wolf war es. der im Reichsrathe j dieser Ungerechtigkeit in Tirol angewiesen wurde, drohte

Gründen hier der Wiedergabe; es genüge festzustellen, daß dort ver langt wurde, Deutschland möge Oesterreich den Krieg erklären - wegen der Sprachenverordnungen. Wolf gehört zu jenen Leuten, welche bei deutschnationalen ; Millionen Grund- steuernachlaß einzutreten hat; dabei sei der Antrag erwähnt, daß diese 2'/, Millionen nur zur Be hebung der Ungerechtigkeiten verwendet werden. Ferner sein Initiativantrag auf Abschreibung der Grundsteuer bei Elementarereignissen, der ganz im Sinne Dipauli's

angenommen wurde und circa 1 Million jährlichen Steuernachlaß bewirken wird- Ausland. £$¥*£<« wird von den Schiffen und Truppen der Mächte allgemach verlassen. England hat sich zurückgezogen und Oesterreich ist im Begriffe j Abgeordnetenhaus gethan: .Warum sollen die deutsch- Wahlrechte desgleichen zu thun. Geirernl ist von Kuba unter Festen der österreichischen Volkshymne demonstrativ : Es sei ferner erwähnt, die Tüchtigkeit des Baron Verachtung zeigen, welche die schwarzgelbe öfter- z Dipauli's

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