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Der Bote für Tirol
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Pagina 4 di 10
Data: 19.10.1872
Descrizione fisica: 10
, am wünschenSwerthesten gemeinschaftlich, für einen poli» tischen oder wenigstens für einen Gerichtsbeznk ein Armen- und SiechenhauS, wo thunlich mit einem Arbeite Hause verbunden zu er» ichten. Die Ver handlungen hierüber hat der Landesausschuß mit den Gemeinden zu pflegen und auSzutra^en. Der Staatsball Oesterreichs. II. chj: ßWken. Von dem Tage, an welchem Rudolf von Habeburg seine Söhne mit den öslerr. Ländern belehnte, war Oesterreich daS bevorzugte Kaiserland. Während die äußere Ordnung des Reiches immer mehr

und mehr zersiel, einigle und kräftigte sich Oesterreich, gewann an territorialer Selbstständig- keit und staatlicher Macht. Alle die Veränderungen, in denen sich Oesterreich mehr unv mehr vonDeutsch- land »rennte, dienten dazu, Oesterreich aus deutschem Boden heraus zur «ärsüllung seines eigenthümlichen Berufes heranreifen zu lassen. Dieser Berus in seiner staatlichen Gestaltung drängte von seinen süd lichen Bergen zur Küste des adrialijchen Meeres, drängte nach Böhmen, dessen geschichtliches Leben

immer nach Verbindung mit Oesterreich zog, drängte stromabwärts nach Ungarn. Ls ist dieser Beruf in Jahrhunderten in Erfüllung gegangen. Er wurde vermittelt durch wahrhaft provideutielle Fügungen, durch Gesetze und Nothwendigkeiten, welche in den Verhältnissen der Länder, Bölker und Dynastien ge gründet waren und sich in den großen Zügen der Geschichte entwickelten. Die Familienpolitik des HanseS Habsburg war in ihrem konsequenten Streben und Wirken der Aus druck cer natürlichen Bedingungen

, und sie hat da mit der Welipolitik gedient. Kraft des Titels und der Mittel der Kaijerwürde, durch das Schwert, wie durch friedliche Erwerbungen vergrößerte das Hauö Oesterreich sein Besitzthum in rajchen, groß artigen Erfolgen, und indem feine Fürsten die Haus macht bauten, gründeten sie eine europäische Groß macht. Es haben auch andere Dynastien versucht, die ver schiedenen Völkerschaften im Quellenreich der Donau zu verbinden. Bon alten Zeiten her ist ein mehr oder minder bewußtes Streben bemerkbar, hier einen umfassenden

Staat zu gründen. Der gewallige Ottokar von Böhmen herrschte eine Zeit über Oesterreich. Die Luxemburger haben eS durch die Verbindung Böhmens mit Ungarn und die Erbverbrüderungen mit Oesterreich versucht, aber im Plane der Gestaltung Oesterreichs war es nicht be schlossen, daß die Vereinigung schon damals und von dieser Seite erfolgen sollte. Zudem war Oesterreich schon so bedeutend, so klar und überwältigend in seinem Wesen, daß eS nicht aufgehört hätte Oester reich

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 11.08.1874
Descrizione fisica: 8
u. Tailina pudljcjst. Äureau, Wien, Äanheusteillgaiie 7. DienstW Seit 11. August 1874 England und Oesterreich. Die Anwesenheit der Kaiserin von Oesterreich aus der Insel Wight, wo sie auf Steephill sehr komfor tabel eingerichtet ist, gibt einem Londoner Journale, dem „Dailly Telegraph' vom 4. August Veranlassung, das Verhältniß England's zu der österreichischen Monarchie zu erörtern. Das genannte Blatt, wel ches das eigentliche Organ des Volkes ist, bietet zunächst der Monarchin einen herzlichen

Willkomms gruß und bemerkt, daß die durch ihre Schönheit, die Güte ihre» Herzens und ihre erlauchte Abstammung bekannte Dame, auch wenn sie nicht Kaiserin vor» Oesterreich wäre, für Engländer ein Gegenstand des Interesses sein würde. „Aber' — fährt dos genannte Blatt fort — „eS gibt noch besondere Gründe, warum die Vertreterin des Hauses HabSburg eines Willkommens unter uns sicher sein sollte. Von allen Alliancen zwischen England und fremden Ländern ist die gewisseste, festeste und zuverlässigste

diejenige, welche die Monar chien England und Oesterreich seit vielen Generationen verbündet.' Die ersten zwanzig Regierungsjahre des Kaisers Franz Joseph — fährt das Blatt ungefähr fort — sind allerdings in England nicht populär gewesen, aber die Tage find vorüber, da die Habs- burgische Monarchie Despotismus im Staate und in der Kirche repräfentirte. Die Loyalität der Wiener Regierung hat die italienische Einheit bestätigt und als ein Factum acceptirt. Ungarn ist wieder zufrie den und „Oesterreich

selbst, statt von einem autokra tischen und priesterbeeinflußten Despotismus regiert zu werden, genießt jetzt eine ordnungsmäßige und konstitutionelle Freiheit, wie sie in keinem der großen festländischen Staaten größer oder auch nur gleich groß existirt.' Zwar hat Oesterreich «noch große Schwierigkeiten zu überwinden, ehe es innerlich wie äußerlich consolidirtist,- „indessen in allen Schwierig- leiten, mit welchen sie noch ;u kämpfen haben wird, hat die österreichisch-ungarische Monarchie die herz liche

Sympathie diese« Landes auf ihrer Seite, und jedes Ereigniß, welche« die Integrität des Kaiser reiches bedrohen würde, würde von Engländern aller Parteien als voll von Gefahren für die Interessen Großbritanniens angesehen werden ' Oesterreich und England — heißt eS im weiteren Verlaufe — haben ein gemeinsames Interesse an dem beiderseitigen Wohlbefinden. Oesterreich ist keine Seemacht, und kann mit uns daher nicht in den Calvinen collidiren, und wir haben kein Motiv den österreichischen Einfluß

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 12
Data: 13.09.1873
Descrizione fisica: 12
des Florentiner KabinetS von 1366, jüngst veröffentlicht hat. Dieses Buch enthält ganz merkwürdige Enthüllungen aus dem Jahre 1866 und kann nicht verfehlen, überall die größte Sen sation zu erregen, wo die Machinationen der Feinde Oesterreichs aus jenem Unglücksjahre noch Geheimniß find. Ihre Politik zeigte sich als die perfideste, die man sich denken kann. Dvrch alle ihnen zu Gebote stehenden Organe suchten sie Oesterreich als die aggressiv vorgehende Macht, kurz als den Angreifer hinzustellen

, der ihnen nichts Anderes als die Noth wehr übrig lasse. Und da legt das Buch Lamar mora's so recht schlagend dar, daß es gerade Preußen war, welches denKrieg gegen Oesterreich um jeden Preis wollte, und daß die Rathgeber der preußi- schen Krone alle Minen springen ließen^ um den greisen König zum brudermörderischen »riege zu drangen. Und noch mehr! das preußische Kabinet, das diesen furchtbaren Kampfzum Ruhme und Wohle Deutschlands, zur Erstarkung seiner Mach', gegen Oesterreich zu kämpfen vorgab, — nahm keinen An stand

, um das piemontesische Bündniß zu gewinnen, sich in Verhandlungen über die Hingabe eines ur alten deutschen Ge b i e t S the ileS, des Kreises Trient und Roveredo, als Judaslohn einzulassen. Richt genug daran, — griff man an der Spree zu dem saubersten Mittel, um Oesterreich lahm zu legen, — zur Insurrektion Ungarns, und eröff nete Unterhandlungen mit Klapka und Kossuth. Ja eS wurden sogar die Bande deSBluteS zwi schen den Höfen zu Berlin und Wien benützt, um da« Ssterr. Kabinet zu täuschen. Bor

einer solchen Politik überkommt.in der That jeden ehrlichen Menschen das Grauen. Nur dem hiesigen „Tagblatte' war eS vorbehalten, von den Steinen, welche Lamar mora in diesem Buche gesammelt, einen aufzu greifen und denselben gegen sein eigenes Vaterland, gegen Oesterreich selbst zu schleudern, um aus Koste« der österreichischen Politik die seiner Feinde in ein besseres Licht zu stellen, was selbst die Preußischen Blätter nicht wagten. Ist man zwar nicht gewohnt, im Orgaue des hiesigen konstitutionellen Vereines

besondere österreichische Sympathien zu treffen, so geht e» doch etwa» z« weit, den An trag Oesterreich», Venetie« abtreten zu wollen, wenn ihm von Frankreich freie Hand gelassen würde, fich an Preußen zu entschädigen, noch unmoralischer,u finden, als die Machinationen seiner Feinde. So sehr hätte sich daS Tagblatt von den Erfolgen, die im Jahre 1866 die damaligen Feinde Oesterreichs errungen haben, doch nicht blenden lassen sollen, daß es nun bei Beurtheilung des moralischen Wer thes der politischen

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 01.08.1876
Descrizione fisica: 10
a. M., Rudolf Mosse in Wir», Berlin »nd München, Engel und Saffin», publicist. Äureau, Wien. Raulicnstciiigalie 7. Roller und i!omp., Wie», I. Riemergaffe, t». 174. Die Annexion Bosniens. Ueber die gegenwärtig wied-r neuaustauchende Idee Bosnien in Oesterreich einzuoerle'bcv, trotzdem die öffentliche Meinung sich iu der entschiidcnsten Weise gegen diese «omxion ausgesprochen hat, geht der „Allg. Zeitung' ein Schreiben zu, in welchem alle Gründe angeführt werden, durch welche die öffentliche M:inuvg

gerechtfertigt wird. ES läßt sich wohl nicht mit Erfolg bestreiken heißt e» in dem besagten Schreiben, daß eine Annectiruug Bosniens durch Oesterreich für dieses ftvr keine Lorthtile mit sich brächte. Bosnien ist dsS Hinter land DalmatienS, Bosnien ist das eigentliche Land, dessen Küste Dalwaiien genannt wird. Sichrr ist e», daß Dalmatien erst durch eine Besitzergreifung Bosniens und die Vereinigung de« letzteren mir dem Königreich Dalmatien. rech: aufgeschlossen, zu einer Bedeutung gebracht

werden würde. Der Vortheil läge in handelspolitischer Richtung, wäre aber wohl nicht — wie es eine osficiöse ungarische Correspondenz. dir ebenfalls die Annexion Bosniens befürwortete, geweint — ein strategischer, wenigstens wissen wir nicht wer Dalmatien angreiftu sollte, und gegen wen Oesterreich e», auch ohne Bosnien zu besitzen, nicht vertheidizea könnte. Der Bortheil, den die Annexion Bosniens direct für Dalmatien und indirekt daher für die gesummte Monarchie mit sich brächte, bleibe unangetastet

dürfte, als ju welcher der bei den ReichShäljttn gehörig Bosnien angesehen werden s oll. Auch finanzielle Schwierigkeiten würden sich geltend machen. Ein bedeutendes Capital müßte ja in das Land investirt werden, nm e» auf eine höhere S lufe ter Cultur zu h-ben, zu civilifiren, ertrags fähiger zu machen, und über Capitalien zu einer In» vestltioo. die vielleicht erst recht spät Früchte bringen wüide, gebietet Oesterreich am wenigsten. Die an. se hvliche Zahl der Kronländer, die Oesterreich bereits

»- lL76. bildenden und staatSerhaltenden Facloren deutscher und ungaris chcr Nuiioroi ät g sickeit «reid-n könnte sondern mehr noch darauf, daß Oesterreich-Ungarn in Folge dessen bald aufhören würde, da» zu sein, wa» es heute ist, vielleicht sogar in territorialer Hin sicht. jedenfalls ober in nationaler. Es würde unfehl bar ein slavischer Staat werden. Ob aber in Europa Plutz sei, sür zwei überdies sich so nahe gerückte slavische Siaaten, dünlt uns ni e sehr strittige Frage. Könnten

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 02.11.1876
Descrizione fisica: 4
u?.d Homv.. I. »leincrMse, 1<t. Donnerstag den Rovember 1876 Ein neuer Fanatismus. 3^0. Die orieatalischezi Wirren haben bei uns eine ganz neue SpezieS von Polilikein gezeitigt — d-e Fanatiker de» Friedens. Ihre Devise lautet: „Erhallung deS Frieden« um jeden Prelö!' Es ist ihnen nicht genug, daß die Politik, welche Oesterreich« Ungarn bei dem drohenden Zusammenstöße zwischen Rußland und der Türkei verfolgt, keine kriegerische ist, daß Oesterreich-Unga> v alleS ausgiboten hat und bis zur Stunde

noch aufbietet um jenen Zusammen stoß abzuwenden und von demselben, wenn er doch erfolgt, möglichst wen!« berührt zu werden. Sie be guügen sich nicht damit, »aß Oesterreich - Uügarn Wiederholt in feierlichster Weise erklärt, es strebe keinen Gebietszuwachs an und trag: >ich mit keinen AnnexiooSgedanke«. Nein, die Fanoiiker des Friedens verlangen noch wehr. Sie wollen d^S Wort .Krieg' für die ganze Dauer des orieutalijchen Conflictes aus dem österreich schen Staatslexicoa gestrichen haben und nur der Minister

kann auf ihren Beifall zählen, der vor der versammelten Volksvertretung einen heiligen Eis darauf schwört, daß ihn, möge kommen was da wolle, ruchlS iu der Welt dazu bringen werde, da« Schwert aus der Scheide zu ziehe». Alle», nur kein Puloergeruch! Sie bekommen augenblicklich Nervenzucke», diese sriedeoSseligen Her ren, wen» jemand uur im leisesten Tone von der entferntesten Möglichkeit spricht, daß am Ende doch auch Oesterreich trotz seiner eminent friedlichen Politik gezwungen fein könnte, seine rauhe Seite

h-rauSzu» kehren. Sie haben sich in da» Axiom der Türken» freunde von der erhabenen Mission Oesterreich» zur ewigen Ruhe so tief eingelebt, daß sie sie ganze Orlentfragenurnoch vom türkischen Standpunkte aus be» trachten. Sie denken nicht daran, »aß die Erhaltung der Türkei und des -»tutus c^rio unOreit, so wünschenswerlh dieselbe sür Oeste -r -ich auch wär?, doch nicht von Oesterreich allein abhängt, und daß unsere frommen Wünsch' nicht im Stande sind. d 'N eisernen Gang der Welibegebenhuten

aufzuhalten. E« fällt ihnen nicht bei. daß Oesterreich nicht nur zu dem sratris quo, sondern auch zu dem Gedank-n e>»e« status novriL Stellung nehmen muß, damit ihm dieser -italus liovu- nicht über »ea Kops wachse. Sollen wir die Aostimnzpoliuk und den passiven Widerstand, womit eS unsere C^cheu m>!» Feudalen so herrlich weit gebracht, >n unsere ^uSvärlige Politik einführen? Wird es un« etwas helfen, wen» wir gegen die Ereigniss-, die auch an u»s heraalreten werden, unter Abstngung einer Fricdenshymoe

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 29.04.1880
Descrizione fisica: 4
sich heut? auch der „Standard,, mit folgend?!! Worten: „Es schont, daß Gladstone'S AuZruf „Ilanäg otk!' (Hände weg!) entweder gar nichts oder etwas bedeutet, das zu verhindern Oesterreich und Deutschland drei Millionen Bewaffnete ins Feld stellen würden. Wenn es jemals wirtlich bewiesen werden könnte, daß Ruß land der Freund der Freiheit und Oesterreich ihr Feind ist; wenn es je klargestellt werden könnte, daß der Appetit Rußlands nach Land und Einfluß im Osten Europas heute schon befriedigt

ist uns daß dagegen Oesterreich daran denke, die freie Entwicklung der Völker auf dcr Balkanhalbiiiscl aus selbstsüchtigen und habgierigen Motiven zu beeinträchtigen, dann zweifeln nir nicht, daß die Sympathien aller Englän der Rußland und nicht Oesterreich zugewendet werden. Aber vorläufig ist kein Anhaltspunkt sür eine solche Behauptung vorhanden. Wenn Gladstone bessere Gründe für seinen Widerwillen gegen Oesterreich hat, als den: daß die Beziehungen Englands zu Oesterreich und Deutschland durch das Cabinet

als ein englischer Premier zu verdächtigen. Unter anderen Dingen muß er. w-nn im Amte, seine jüngst bekannt gegebenen Theorien über die engliicheii Bezie hungen zu Oesterreich ändern. DaS englische Volk wirv nicht dulden, daß die alle und bewährte Allianz der beiden Monarchien durch eine Haltung wachsamen Mißtrauens und steter Befürchtung ersetzt werde. Seine russenfreundlichen Illusionen mag man vorerst mit einem Lächeln und Achselzucken aufnehmen, allein seine „Hänoe weg'-Drohungen gegen Oesterreich

sind unerträglich. Es erscheint unbegreiflich, ist aber leider nur allzu wahr, daß er wenige Tage vor feinem AmtSan» »ritt seine unauslöschliche Eifersucht gegen die österreichisch- ungarische Politik schriftlich kundgegeben hat. Er traut den Gortichakoffs und Jgnatiesss, und grollt Oesterreich, weil es sich zu keiner entschiedenen orientalischen Politik bekenne. Die englische Sicherheit im Osten Europa'S verliert ihren Stützpunkt, wenn Herr Gladstone fort fährt, zwischen dem Londoner und Wiener Cabinet

Zwietracht und Mißtrauen zu säen. Kein Wunder, wenn die „Nordd. Mg. Ztg.' entrüstet sragt: »ob das einzige Z>el Hrn. Gladstone'S die Ermuthigung d r Unternehmungen gewisser Mächte ist. die gern im Trüben fischen, und ob es ihm wirklich darum zu thun, die verhältnißmäßige Ruhe im Osten Europa» Politik Oesterreichs und Europa's nicht? Das ein- zige Resultat seiner Opposition gegen Oesterreich ist eine Vermehrung der Unruhe der durch Race und Religion getrennten Völker der Balkan - Halbinsel. Leider

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 12
Data: 14.10.1876
Descrizione fisica: 12
bestehen oder ent stehen könnte. ES war. ein hochbedeutsamer Augen blick. als Kaiser Franz Joseph, den Grafen Andrassy an seiner Seite, in das hiesige russische Palais fuhr, und bald darauf Kaiser Alexander den Besuch im Berliner Königsschloße erwiederte. Die Basis der russischen Politik Oesterreich gegenüber ist seitdem eine unveränderte geblieben und Kaiser Alexander hatte im Mai d. I. wohl ein Recht, dem Grafen Andrassy gegenüber auf die drei Kriegsorden hinzuweisen, welche er als Symbol

seiner Politik dem ersten Minister Oesterreich-Ungarns zu Ehren angelegt hatte. Ein Bündniß zwischen mächtigen Reichen, deren Interesse, oder richtiger vielleicht, deren Politik, lange Jahre hindurch mannigfach kollidirend war, kann im» vier nur auf der Grundlage eines Kompromisses ge schehen. Es bedürfte deiner ausdrücklichen Versiche rung in feierlich vertragsmäßiger Form, daß die An näherung zwischen Oesterreich und Rußland sich nur auf der Basis einer — im eintretenden Falle — ge meinsam zu erstrebenden

Lösung' der Orientfrage, unter vollkommener Würdigung und Berücksichtigung des beiderseitigen, bei einem aufrichtigen Freundschafts- Verhältniß nicht kollidirenden Interesses sich vollziehen konnte. Die fortschreitende Kultur hat die Zwecke und Lebensinteressen der Staate« mannigfach ver ändert. Die gewaltige Entwickelung des europäischen Eisenbahnnetzes hat Entfernungen abkürzen, Verbin dungen schaffen gelehrt, weit entlegene Gebiete ein ander näher gebracht. Seitdem Oesterreich in Novi

einen Ausgangspunkt für eine zukunftsreiche Eisen bahnverbindung nach den südöstlichen Meeren besitzt, sind seine Interessen an einer früher oder später un vermeidlichen staatlichen Neugestaltung aufderHämuS- Halbinfel wesentlich andere geworden, als dies zur Zeit des Fürsten Metterinch der Fall war. Aber der Fall einer staatlichen Neugestaltung der heute die europäische Türkei bildenden Gebietstheile ist noch nicht eingetreten. Würde die Türkei heute zerfallen und Oesterreich in die Nothwendigkeit versetzt wer

noch zu viel Schwierigkeiten zu überwinden. Wohl aber hat Oesterreich mit der Eventualität zu rechnen, daß ihm eines Tages die Mission unabweislich zu fallen könnte, um nicht zu ^agen: zufallen wird, seine staatlichen Zwecke mit den Interessen der Kultur und der Civilisation zu vereinen und aus dem Schütte der Jahrhunderte im Südosten der heutigen Reichs gränzen neues Leben erblühen zu lassen. Das Interesse der Civilisation fällt der türkischen Resormfrage gegenüber mit dem Interesse Oesterreich- Ungarns zusammen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 10
Data: 12.06.1875
Descrizione fisica: 10
Summe von 5 Millionen unter diesem Titel auf dem Blidgcleniwnrfe, doch dürfte sich dieselbe bei der Schlußredaktio» wohl noch bis aus 3 oder 3'/> Millionen he»abmindern, so daß das Gesammtmebrerfo> reiniß res j!riegö»iinisteriui»S pro l876 sich schließlich ans 5 bis 5'/^ Millionen stel len dürste. Hch AVien» 10. Juni. (Die auswärtige Politik Oesterreich-Ungarns.) Eö ist gegen über gewissen Angriffen auf das auswärtige Amt, nämlich den gegenwärtigen Leiter des Ministeriums des Aeuß°ru bereits

wiederholt betont worden, daß vie Politik desselben einen stieng österreichischen Cha rakter trage und daß die Haltung des Ministeriums des Aeußern eine i» jeder Begehung konekle sei. Nichtsdestoweniger fehlt es ni >, t an Versuchen, die Autorität des auswäitigen Amtes zu unteigraben und dasselbe auf Bahnen zu drängen, welche Oesterreich- Ungarn nie zum Heile dienen können. Das zeigte sich eben jetzt, wo Loid Deiby im ei-glischen Parla mente die FriedenSvermittelungen der englischen Diplo matie in Berlin

näber auseinandersetzte und durch blicken ließ, daß Oesterreich Ungarn nicht zu jenen Mächten gehört habe, vie aus dem politischen Hori zonte irgend welche drohende Anzeichen für die Ge fährdung des europäischen Friedens e»kennen wollen, um sich der englischen Mediation anzuschließen. Diese letztere ist freilich nicht nur in Berlin, sondern auch in Wien auf keinen fruchtbaren Boden gefallen, und man kann sagen, daß das Experiment des Lord Derby als Leiters der auswärtigen Politik Großbritanniens

mit der Wiederaufnahme der alten, von Lord Pal- nierston vielfach gehandhabten Jnterventionspolitik ein entschiedenes Fiasko gemacht und auch die letzten Hoffnungen derjenigen zerstört habe, die geheim oder offen gegen Oesterreich- Ungarn und dessen verfassungs mäßige Consolidirung konspiriren und eine europäische Conflagration heraufbeschwören wollen, um Oester reich.Ungarn zu schädigen und auf diesem Wege ihre vorgesteckten Ziele zu erreichen. Es ist dies — Dank der Umsicht und dem Bewußtsein des Grafen Andrassy

, die Intentionen seines Monarchen getreu zu erfüllen — nicht gelungen, und darum der Zorn und die Angrisse, die heute von Seite der föderali stischen, speciell altczechischen Presse in Böhmen und Mähren gegen den Staatsmann Grafen Andrassy und die Autorität des auswärtigen Amtes Oesterreich- Ungarns gerichtet werden. Die schönen Seelen haben sich gefunden und ge währen neuen, vollen Einblick in ihre Machinationen gegen den. VerfassungSstaat., Sie, die für alle mög lichen Eventualitäten die Verfassungspartei

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 07.06.1873
Descrizione fisica: 6
Mosf« in Wien, Berlin u. München- 129. Zamjlag den 7. Juni ^873 Der heutigen Nummer unserer Zeitung liegt die GratiS-Beilage „Jllnstr. Uvterhaltungsbl.' sür die lausende Woche bei. Der Czar in Wien. Seit der vorjährigen Zusammenkunft der drei Kaiser tn Berlin steht es außer allem Zweifel, daß zwischen den drei nordischen Mächten Rußland, Preußen und Oesterreich nach jahrelanger Spannung und selbst offener Feindseligkeit wieder ein freundliches, innig« S Verhältniß Platz gegriffen habe. Mag

Beschlüssen manifestirte, ist dieShalb auch heutzutage nicht mehr zu besorgen. Sie ist einfach eine Unmöglichkeit. — Zu der zweiten Sorte von Politikern, welche das freundschaftliche Verhältniß zwischen den drei Kaiser» Höfen mit scheelen Augen ansehen, gehören jene liebens würdigen heimischen „Patrioten', welche keinen sehn licheren Wunsch kennen, als Oesterreich, wenn nicht in offenem Conflicte mit den übrigen Mächten, doch wenigstens vereinsammt und auf sich allUn angewiesen zu sehen

, die jedes Wölkchen a» politischen Himmel, aus welchem sie einen Sturm gsg-n Oesterreich pro- gntisticiren zu können glauben, mit Jubel begrüßen, weil sie überzeugt find, daß die P.ime, mit denen sie sich tragen, nur in einem bedrängten und geschwächten Oesterreich auf Verwirklichung rechnen könnten. Die sen biedern „Patrioten' ist eS darum ein Gräuel zu schauen, daß zwischen Oesterreich und seinen mächtigen Nachbarn im Norden und im Osten ein sreundschaft» liches Verhältniß sich herausgearbeitet

hat. Durch dasselbe werden alle ihre »erstickten Berechnungen jämmerlich zu Schanden gemacht. Ihr Mißmuth ist darum begreiflich. Als im vorigen Jahre, nachdem Kaiser Franz Joseph die Einladung d^S deutschen Kaiser» zu den großen Truppenmanöoern in Berlin angenommen hatte, ^die Kunde verlautete, daß auch Czar Alexander bei derselben Gelegenheit nach der preußischen Hauptstadt kommen werde, da beeilten sich jene fraglichen .Patrioten', triumphirend in die Welt hinauszurusen. daß dies ein Schachzug gegen Oesterreich sei. daß Graf Andrasfy

eine Niederlage erlitten hab- und daß die Berliner Reise des Czaren nichts Anderes bezwecke, als die zwischen Oesterreich und Deutschland ausgeheckten Pläne zu durchkreuzen. Die Nichtigkeit dieser ganz«n Darstellung wurde nur zu bald vor aller Welt enthüllt. Ais eS nun nicht mehr anging, die Sache in diesem falschen Lichte dar zustellen, affcctirte man eine Gleichgiltigkeit gegen die ganze Drelkaiser-Z^sammenkunft und suchte glauben zu machen, dieselbe habe nicht die geringste ernstere Bedeutung

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Pagina 2 di 6
Data: 24.08.1874
Descrizione fisica: 6
Kampfstätte des Friedens errungen, das hat die letzte, in Wien abgehaltene, glanzvolle n»d die froheren Unternehmungen dieser Art noch überragende Weltausstellung klar gestellt, cS lebt dieS nnverlöfch- lich in unserer Erinnerung. Diese Weltausstellung hat aber »och weiter gezeigt, welche Wandlung mit dem im In- nern sich verjüngenden Oesterreich auch nach Außen vor sich gegangen ist. Oesterreich ha^ sich die Achtung der Welt, die Achtung seiner mächtigen Nachbarstaaten wiedereroberl

von dem goldenen Zeitalter der Kindheit und tritt mit dem Zeichen der Reife dem Ernste des Lebens entgegen, rer ungesucht nnc> angerufen der Begleiter des voll jährig gewordenen Thronfolgers werden wird. Doch überschreitet der Sohn unseres Monarchen »icht un vorbereitet die Schwelle eines neuen Lebensabschnittes. Ganz Oesterreich bat den Prinzen Rudolf wachsen unr gedeihen gesehen. Wie die Hand deS eben so kundigen als liebevollen Gärtners die Pflanze sich naturgemäß entwickeln läßt, bis sie Blüthen treibt

Fassung in die Öffentlichkeit gedrungen und konnte daraus mtt wahrer Befriedi gung entnommen werden, daß der Thronfolger mit vollem Verständniß und rastlosem Eifer für seinen hohen Beruf vorbereitet werde. Schon an der Wiege habe» übrigens dem Kron prinzen Rudolf glückliche Sterne geleuchtet. Zwar ist während der letzten 16 Jahre schweres Ungemach über Oesterreich hinweggezogen; wir haben Rieder lagen im Feld? uud im Kabinete zu verzeichnen; wir haben mil politische» und wirthschaftlichen Krisen

zu kämpfen gehabt; wir haben Einbußen an Land nnv Bevölkerung erlitten: allein ist rer Thronfolger nicht glücklich zu preisen, dem alle diese Schicksals schläge noch nichis anzuhaben vermochten? Dessen zarte Kindheit gefeit war gegen die düstern Sorgen des Tages? Der noch ruhig schlummern konnte, wenn Kanonen auf reu Schlachtfeldern donnerten, wo Oester reichs Ehre nnd Ruhm engagirt waren? Ja, Kron prinz Rudolf kam erst zum vollen Bewußtsein der schweren Zeit, die aus Oesterreich gelastet, als die Wolkcu

, sondern in seinerZweckmäßigkeit anch Wohl ergehen und Zufriedenheit verspricht. Und die Grundsteine dieses Neubaues sind unter inneren und äußeren Stürmen und Kämpfen von dem Vater deS Kronprinzen Rudolf gelegt worden, der, als er, feiner Jugend schmerzbeklommen Lebe wohl sagend, auf den Thron gehoben wurde, dem Ehaoö gegenüberstand. DaS alte Oesterreich war in Trümmer gesunken, blutige Empörung erhob ihr Haupt, Ungarn war so gut wie verloren und Lom- bardo-Benetien bedroht. Kaiser Franz Joseph erwies sich aber stärker

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Pagina 3 di 4
Data: 11.08.1880
Descrizione fisica: 4
- liche Eröffnung der vom Alpenclub „Oesterreich- auf der Adlersrnhe in einer Höh- von N-M^Fuß erbau» ten Erzherzog Johann-Hütte statt. Gleichzeitig wird auch das auf der Spitze d^s Hroßglockners errichtete Kaiserkreuz eingeweiht werden. (Zur Waffen - Anfuhr nach Oesterreich.) Das deutsche Reichs-Postamt veröffentlicht folgende Bekannt machung: «N ch einer neuerlichen Mittheilung der österreichisch-ungarischen PostVerwaltung muffen nicht nur die im Durchgang durch Oesterreich-Ungarn zu befördernden

Waffensendungen, sondern auch die nach Oesterreich-Ungarn selbst gerichteten, von einem Was- sengeleitschein derjenigen österreichischen Bezirkhaup:- Mannschaft begleitet sein, in deren Sprengel die österr. Eingangs-Station belegen ist. VeriHieäenes. (Dir Zchühenftst-Auszeichnungen.) Wie die.Wiener Zeitung' meldet, hat der Kaiser mit allerhöchster Ent schließung vom 3. August in Anerkennung der bei der Beranstaltung und Durchführung des Ersten österrei chischen Bundesschießens in hervorragender Weije

Europa herumgekommen war Ustd außer seiner Mntteriprache noch ungarisch, deutsch, italienisch, sranzösilch und eng. lisch sprach. Neveke Dost. Wien, 9. August. Die „Sonn- und Montags- Zeitung' hält eine gesetzliche Regelung der Sprachen frage für dringend geboten, die Proclamirung der deutschen Sprache zur Staatssprache aber sür etwas Oberflächliches und Schädliche», da eine Staatssprache in Oesterreich so wenig existire. als eine ItaatSreligion. Iact'.sch besitze die deutjche Sprache als Mittet

. daß der Parteitag nur ein niederösterreichiicher und nicht ein Parteitag von ganz Deulfch-Oesterreich sei. Diesem Bedauern gaben z. B. die „Neue Freie Presse', die „Vorstadt Ztg.' das „Extrablatt' Aus druck ; daS erstgenannte Blatt beklagte, daß. die Ber- fasslliigsparte, in zerstreuten und »eripcengten Haufen kämpje und fast leder Wahlkreis sein eigenes Programm und seine eigene Toctik habe. Die Mahnungen, sich aus die eigene RegierungSfähigkeit zu besinnen, kamen der in Mödting vertretenen Partei

von der „Presse' und der „Wiener Mg. Ztg.' zu. welch' letztere daran erinnerte, Saß die Provinzialparteitage schon sehr oft durch unpraktische Programme mehr geschadet als ge nützt haben. Rom, 9. August. „Diritto' berichtigt eine im „Mo» niteur Univerjel' enthaltene Berliner Correspondenz dezügb-ch der Regelung der Donauschissfahrt vom Eisernen Thor bis Golatz und sagt, Italien habe bereits erklärt, daß Oesterreich-Ungarn als Uferstaat an der Ausübung der Flußpolizei theilnehm-n müsse. Telegramme äer „Svzner

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Pagina 1 di 8
Data: 10.12.1879
Descrizione fisica: 8
, nichts Ordnungswidriges ge legen ist. (Rufe links: Die Verfassung gewährt diese Möglichkeit.) Ministerpräsident Graf Taaffe fortfahrend : Gott sei Dank, diese Elemente nehmen nun Theil an dem verfassungsmäßigen Leben, und ich glaube, es ist ein großer Schritt weiter geschehen zur Bekräftigung des verfassungsmäßigen Lebens in Oesterreich. (Bravo! rechts.) Es ist der Vorwurf erhoben worden, daß ein Coalitionsministerium besteht, und daß dieses Coali- tionsministerium nach der einen Seite lächelt, nach der andern Seite

droht. Dieses Coalitions-Ministerium hat sich eben zur Aufgabe gestellt, eine Versöhnung und eine Vereini gung herbeizuführen (Bravo! Bravo! rechts), daher, glaube ich, dürfte dieses so sehr beanständete Lächeln, das aber, wie ich glaube, nicht nur nach einer Seite hin gezeigt wirb, vielleicht theilweise gerechtfertigt sein. Es ist weiter der Vorwurf gemacht worden, daß die Regierung nicht zielbewußt sei. Die Regierung hat ihr Ziel, und dieses Ziel ist: die Nationalitäten in Oesterreich

zu vereinigen, und zwar auf dem Bo den der gemeinschaftlichen österreichischen Verfassung. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen rechts.) In einem Puncte muß ich mich aber mit dem Herrn Borredner einverstanden erklären. Er will nämlich Oesterreicher haben, eine österreichische und nicht eine nationale Majorität. In diesem Puncte erkläre ich mich vollkommen einverstanden, denn Oesterreich be steht eben aus verschobenen Nationalitäten, deren Rechte man aber auch wahren muß. (Lebhafter Ber yll

rechts), denn sie sind gleichberechtigte Fac- toren unseres Oesterreich, und eben der Begriff der Nationalitäten, die in Oesterreich leben, bilden zusam men die Oesterreicher; und wenn diese Nationalitäten von einander gegenseitig und von der Regierung an erkannt werden, dann, meine Herren, werden auch alle gute Oesterreicher sein! (Lebhafter Beifall und Hände klatschen rechts; Widerspruch links; anhaltende Be wegung.) Politische Tages-Clzronik. Inland. Innsbruck, 10. December. ^ Das „Fremdenblatt

war, nachzuweisen, was Oesterreich-Ungarn die Herstellung des Kriegsinstru mentes kostet. Wer ihm vorwirft, daß er es unter lassen habe, auch anzugeben, was die Verwendung der Armee koste, hat ihn einfach nicht verstanden oder wollte ihn nicht verstehen.' Nachdem der Antrag des Abgeordneten v. Czedik (Herabsetzung des Friedensstandes der Armee) im Abgeordnetenhause abgelehnt wurde, sieht sich die „N. Fr. Presse' zu folgender charakteristischer Erklä rung veranlaßt: „Wir haben den Antrag Czedik's unterstützt

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 12
Data: 25.05.1878
Descrizione fisica: 12
resnltirende AuStrittS-Erklärung Eurer Excellenz aus dem Club Mit den gleichen Gefühlen znr Kenntniß nehmen. Genehmigen Euer Excellenz den Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung, mit der ich mich zeichne Eurer Excellenz ganz ergebenster Joses Freiherr v. Eichhosf.' ^— Von den gestern erschienenen Wiener Blättern beschäftigen sich mehrere abermals mit der Frage der Stabilisirung deS AnSgleicheS zwischen Oesterreich nnd Ungarn. Die „N. Fr. Pr.' versichert, eS werde dieser Gedanke nicht mehr

von der Tagesordnung der Dis« cnssion verschwinden und sich in Ungarn ebenso, wie in Oesterreich Geltung nnd Zustimmung zu verschaffen wissen. Ebenso getraut sich die „Vorstadt-Zeitung' heute schon zu sagen, daß dieser Ausgleich jedeufallö der letzte „auf Zeit nnd Kündigung' sein wird. Aber malige AnSgleichsverhandlungen würden entweder zu einer festeren, dauernden Einigung oder znm vollstän digen Bruche, znr Personalunion führen. Die „Deut sche Zeitung' sucht aus den österr.VersassungSgesetzen den Nachweis

zu liefern, daß der auf dcu Sechzig- Millionen-Credit bezügliche AnSsprnch TiSza'S „nur durch die Delegationen' für Oesterreich nicht gelte. Mit niehr Recht könne der österr. Reichsrath sagen: „Nur durch den ReichSrath.' *— Das gestrige „Fremdenblatt' meint, eS könne weder England noch Rußland vernünftigerweise dar auf rechnen, durch den Krieg mehr zn erlangen, als dnrch den Eongreß. Die AnSgleichnng der Sonder- Jnteressen der einzelnen Mächte ist nur möglich durch die europäische Berathung. Das beste

, daß der Einigung zwischen Nußland und England eine zweite zwischen Rußland und Oesterreich folgen müsse. Die „Wien. Ab end Post' bemerkt: -Während sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Mission Schnwalosf'S nnd ihre voraussichtlichen Resultate gerichtet hatte, haben sich in Konstantinopel Ereignisse vollzogen, welche den Blick von der diplomatischen Action einigermaßen ablenken und für den Augenblick wenigstens, der Betrachtung der Vorgänge in der türkischen Hauptstadt zuwenden. L. IVien, 23. Mai

. Dem „Daily Telegraph' berichtet man von hier, Oesterreich habe Rußland po sitiv erklärt, daß es die Abtretung Antivari'S an Montenegro nicht dulden könne und seien infolgedessen die österreichisch-russischen Beziehungen sehr gespannt. Wie wir nnn Alle wissen, hat Oesterreich-Ungarn noch während des Krieges, also vor 'Abschluß deS russich-türkischen Vertrages von San Stefano, der russischen Regierung erklären lassen, daß eS einer Ab tretung irgend eiueS HasenS an Montenegro unbe dingt nicht zustimmen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 23.09.1878
Descrizione fisica: 8
, Deutsch land für jetzt ganz von dem Gedanken derartiger Schritte abgekommen ist, so ist eS selbstverständlich, daß die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten unserer Monarchie nicht für eine derartige anSsichtS- lose Sache etwas nnternehmen wird. Für Oesterreich-Ungarn kann es sich nur darum handeln, bei all' seinem Vorgehen den Boden des ^ erliner Vertrages nicht zu verlassen. Infolge dieser ersten Bedingung für unsere Politik tbeilt man auch das uns im Artikel 25 des besagten Vertrages über tragene

Mandat in zwei streng gelrennte Puncte. Der erste Absatz des eben genannten Vertragsartikels sagt klar und deutlich: „Die Provinzen Bosnien und Herzegowina sollen von Oesterreich besetzt und ver- wallet weiden', bindet uns also an keine Neben- besliminnng. Die Aussührung dieser VertragSbestim - mnng ist, da es bis jetzt nicht gelungen ist, eine, wenn auch nicht nothwendige, so doch ans manchen Grün den erwünschte Convention mit der Psorte zum Ab schlüsse zu bringen, wie bekannt, ohne diese erfolgt

. Bosnien nnd die Herzegowina wird, ob nun die er wähnte Convention zn Stande kommt oder nicht, mit vollem Rechte von nns besetzt gehalten uud verwaltet werden können. UebrigeuS liegt die besagte Conven tion auf unserer Botschaft in Konstantinopel vollstän dig zur Unterschrift der Pforte bereit; eS ist also auch nicht unsere Schuld, wenn dieselbe nicht schon längst die Fertigung der Psortenvertreter trägt. Abhandeln wird sich Oesterreich, deß kann sich die Türkei für versichert halten, nicht« lassen

des Fürsten Gortschakoff und mit den Beziehungen zwischen Oesterreich und Nußland. Die „N. F. Pr.' schreibt: „Oesterreich steht am Scheidewege, es wird zwischen Rußland uud England wählen müssen, aber rasch, sonst überflügeln die Thatsachen allen Er wägungen.' DaS „Tagblatt' erklärt,'Oesterreich sei stark genng, nm im Oriente ans eigener Kraft eine Position einzunehmen, die seinen Interessen und seiner Macht entspricht. Nicht ein.Einvernehmen mit Ruß land, souderu mit Europa würde die Gefahren be seitigen

, mit denen die orientalis^e Frage Oesterreich und Europa mehr denn je bedroht. Nach dem „Frem denblatt' hätte Oesterreich, was immer sich in Ruß land anbahne, keinen Grund, eine Aenderüng in den bekannten Beziehungen zwischen den drei Kaiserreichen eintreten zu lassen', sofern die russische Negiernngö- politik au eiuer loyalen Ausführung des Berliner FiiedniS festhält uud nicht die Bahnen eines pansla- Vistischen Negimenttiö betritt ^ Nach einer der „Pol. Corr.' auSBukaiest zu kommenden Meldung

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 12.09.1878
Descrizione fisica: 4
a. M., Rudolf Moste in Wien, Berlin und München, Rotier UN» «tom»., Sien, I. Riemergaste» ls. .N 20S. Donnerstag, den 12. September 1878. Gegen die politischen Schw arzseher. Die .Montags»Revue' wendet sich gegen jene Preßorgane, die die neueste Lage Oesterreichs im schwärzesten Lichte zu sehen belieben und die fortwäh rend mahnende Cassandrarufe ertönen lassen. Das osfi» ciöse Blatt läßt sich also verlauten: Zuerst war es Rußland, das man gegen Oesterreich in Constantinopel conspiriren ließ

, und in demselben Augenblicke, wo Rußland wegen des Rhodope-Aufstan des und wegen Batum sich nahezu im Kriegszustande der Türkei gegenüber befand, fanden es Jene, die Oesterreich unter allen Umständen überall von Feinden umgeben wissen wollen, ganz natürlich, daß Rußland in Constantinopel als Rathgeber der Pforte fungire und ihr selbstverständlich den Rath ertheile, Oesterreich Widerstand zu leisten. Ja selbst England, das auf dem Kongresse in erster Linie für das Occupations- mandat eingetreten, wurde der Intrigue

gegen Oesterreich für möglich gehalten, eS sehr be greiflich fanden, daß Montenegro Hand in Hqnd mit der Türkei gegen uns gehe, unbeschadet des beinahe offenen Kampfes, in welchem Fürst Nikita mit dem Padischah wegen der montenegrinischen Grenzfrage ßch befindet, oder daß Serbien den Kampf gegen Oesterreich in dem nämlichen Augenblicke unterstütze. wo es sich selbst der arnautischen Angriffe erwehren muß? Den entschiedenen Erklärungen Serbiens, seiner wiederholten und erst vor wenigen Tagen mit dem größten

Nachdrucke erneuerten Versicherungen, daß ein gutes Einvernehmen mit Oesterreich im Interesse Ser biens liege, und daß die serbische Regierung Alles auf« biete, damit dieses Interesse nicht gefährdet werde, haben Jenen, die den österreichisch-serbischen Krieg schon gerne eskomptirt gesehen hätten, abermals einen Strich durch die Rechnung gemacht, und so blieb bei der Jagd nach gefährlichen Feinden Oesterreichs nichts Anderes übrig, als sich nach einem anderen Gegner auf der Landkarte umzusehen

, und da es denn doch wenig Wahrschein lichkeit für sich hatte, einen Angriff von Seite Schwe dens oder der Schweiz auf Oesterreich zu prognosti« ciren, so war die Meldung sehr willkommen, daß ita- lienischerseits demnächst Truppenübungen stattfinden, zu welchen freilich auch österreichische Officiere geladen werden, die aber nichtsdestoweniger nur eine Kriegs vorbereitung gegen Oesterreich sein konnten. Es fehlte nur noch der Kriegsfall, aber wo die Begriffe fehlen, da stellt auch ein Lssus bsIL zur rechten Zeit

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 04.08.1876
Descrizione fisica: 8
ab. Heute findet bei Hrdlorez eine Feldübung der Präger Garnison mit Ausnahme der Artillerie und Kavalerie statt. *—2. Aug. Um die auf Böhmen entfallendeStaatö- fnbvention für den Klerus im Betrage von 120,000 fl. sind in der Prager Diöcese 431, in der Budweiser 351, in der Königgrätzer 331, in der Leitmeritzer 239 Kleiiker eingeschritten, im Ganzen liefen 255 Gesuche mehr als im Vorjahre ein. Pest, 2. Aug. Auf dem Wege über Pest erfährt die öffentliche Meinung in Oesterreich, wie man, allem Anscheine

verschaffen wolle». Zwar gibt es in Oesterreich nnd in Ungarn Viele, welche glau ben, daß jenes sicherlich patriotische Gefühl noch in anderen Formen Ausdruck finden kann, allein hier liegt ein principieller DissenS vor, dessen publicistifche Diskussion jedoch himmelweit von jenem Standpunkte entfernt ist, den einige, die Frage der Annexion ab lehnend behandelnde Organe einnehmen. Für diese Organe kann Oesterreich nicht annectiren, weil es zu schwach ist, weil es angeblich nicht die Mittel

für die Entwicklung feines bisherigen Besitzes aufbringt, kurzum, es gibt Organe, welche Oesterreich als einen kranken Mann hinstellen möchten, und damit sein An sehen im europäischen Concerte heruntersetzen. Wenn man gegen eine solche Auffassung Front macht, so ist dies nur zu berechtigt, wiewohl es dahingestellt blei ben mag, ob andererseits die Art und Weise, wie gewisse Organe den AnnexionSgedanken vertreten, mit ener Auffassung, welche der „Lloyd' propagirt, im vollen Einklänge steht. So wenig

eS aber auf der einen Seite für unser staatliches Machtbewußtsein gleichgiltig sein kann, daß man Oesterreich nicht blos den Willen, sondern noch weit mehr die Kraft zu einer AktionSpolilik obstreitet, so wenig kann eS gleich- giltig lassen, daß man den fast täglich auftauchenden Gerüchten über diese oder jene militärische Maßnahme u. dgl. nicht in energischer Weise eine Schranke zieht. Die öffentliche Meinung weiß sehr genau, was sie von jenen Gerüchten zu halten hat. wenn sie den- elben jedoch im Zusammenhange

kennt man ihn nicht und ist dort nur zu leicht bereit, Oesterreich ;u verdächtigen. In diesem Falle gilt faktisch der Satz : superLiiiZ, non nocsnt. (Boh.) Slgram, 2. Aug. (Landtagssitzung.) ConteBnratti interpellirt, ob der BannS beim dolkswirthschastlichen Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn die In teressen Croatiens gewahrt habe, und ob er geneigt sei. bejahendenfalls hierüber Aufklärungen zu geben. Folnegovic interpellirt, mit welchem Rechte sich das gemeinsame Aerar die Pensionstaxen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 8
Data: 05.03.1878
Descrizione fisica: 8
elcheS den letzten Entschluß der Volksvertretung er ratheil läßt, für die Conserenz auszustatten. Alle uns zugehenden Nachrichten lassen die Situa tion in einem friedlichen Lichte erscheinen; eö ist zur Stunde nicht wahrscheinlich, daß Oesterreich - Ungarn zur Geltendmachung seiner Wünsche andere als diplo matische Mittel werde nöthig haben. Wien. März. Der Abgeordnete Vosnjak und Genossen haben die Regierung wegen der erfolgten Sistirnng der LandtagSwahlen interpellirt. Als das Ministerinn

, ist der Kernpunkt ihrer Beschwerden. Es liegt mir da, uni die Ausführungen der Herren Redner zu wider legen, lediglich ob, den Beweis zu liefern, daß die Frage, welchen Zollsatz andere Leute einführen wer den, von deni Zollsätze, den wir Ihnen vorschlagen, 384 ganz und gar unabhängig ist, und daß unser Zollsatz auf die Zollpolitik anderer Länder gar keinen Einfluß hat, noch haben kann. Wenn ich von Italien absehe, welches zunächst ein nach Oesterreich, theilweise wenigstens, Wein im- portirendeS Land

ist, und von Frankreich, welches selbstverständlich große Mengen werthvoller Weine nach Oesterreich importirt, so sind es die Gebiete von Deutschland und England, welche man von jeher als Exportgebiete für unseren Wein ansah, und welche unserer Weinproduktion zu erhalten, seit vielen Jah ren die Tendenz der österreichischen Handelspolitik war. Ich möchte Ihnen, meine Herren, nun beweise», daß unser Exportinteresse kein so außerordentlich be deutendes ist, wie es hier von vielen Seiten ange nommen wird, uud

daß die zollpolititischeu Maßnah men der letzten Jahre ans diesen Export den gehegten Einslnß nicht gehabt haben. Es ist bereits von meinem unmittelbaren Herrn Vorredner bemerkt worden, daß unsere Gesammtpro- dnktion an Wein in Oesterreich-Ungarn eine bedeu tende ist, sie beträgt 20 Millionen Hektoliter, davon entfallen auf Ungarn circa 14 Millionen, auf Oester reich K Millionen Hektoliter. Von dieser Produktion von 20 Millionen Hektoliter beträgt die Ausfuhr im Ganzen nur circa 130.000 bis 150.000 metrische Centner

hältnisse zur Einfuhr, welche diese Länder — Eng land und Deutschland — an anderen Weinen haben, daß unsere Zollpolitik für dieselben durchaus uicht maßgebend sein kann, daß die Frage, welche Zölle wir erheben, für die Frage, welche Weinzölle jene Länder erheben sotten, von gar keiner Bedeutung ist. Meine Herren! In England beträgt die Einfuhr an Weinen 800 000 bis 900.000 Hektoliter; in der Einfuhrliste kommt Oesterreich-Ungarn als importiren- deS Land gar nicht vor. Aus Deutschland, worunter

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 6
Data: 13.02.1878
Descrizione fisica: 6
gegen die Bewilligung des Kredits hielt, ist nach Wien nur sehr unvollständig telegraphirt worden. Der Ex-Premier erging sich nämlich in den heftigsten Jnvektiven gegen Oesterreich-Ungarn, „das auf der Konferenz zn über wachen Englands Aufgabe fei.' Oesterreich, sagte Gladstoue, habe bei jeder europäischen Komplikation uuglücklicher Weise die Grundsätze einer Politik adop- tirt, welche den verwandten VolkSstämnien außerhalb der Gränzen Oesterreichs feindlich fei. Oesterreich habe mit großen internen Schwierigkeiten

zu kämpfen; diese dürfen jedoch keinen unheilvollen Einfluß auf die Lösung der schwebenden Frage haben. Zn solchen Zwecken dürfe England sich nie wieder mit Oesterreich vereinen. Diese Expektorationen, auf die wir wohl noch gelegentlich zurückkommen werden, beweisen nns zunächst nur, daß der Staatsmann Gladstone gänzlich im Phraseur und Agitator untergegangen ist. Meri- torisch erwidern wir für heute nur das Eine, daß Herr Gladstone von dein Wesen der österreichischen Verfassung nicht die geringste

Ahnung zu haben scheint. Hätte er unsere StaatSgruiidgesetze gelesen, würde er wissen, daß in Oesterreich die Nationalität ebenso wenig, wie die Konfession einen Einfluß auf die poli tischen Rechte übt. '— 11. Febr. Mehrere Blätter melden, daß österreichische Kriegsschiffe nach dem Bosporus ab gehen und erblicken in dem Erscheinen der verschie denen Flaggen vor Konstantinopel eine Demonstration zur Wahrung des Rechtes der europäischen Mächte, bei der Zerstörung der Türkei ein Wort mitzureden

sein. Dort wie da residiren dann nach der Papstwahl neue Personen und unter diesen dürsten sich auch leichter ueue Verhältnisse ausbilden; dies gewiß nur zum Wohle Aller. Was aber bei der bevorstehenden Papstwahl das Oesterreich- Uugaru zustehende Präclufivrecht betrifft, so berichtet darüber das heutige „Fremdeublatt', „daß bereits zur Zeit der ersten bedenklichen Erkrankung deS verstorbe nen Papstes — im Jahre 1875 — die ersten Vor kehrungen getroffen worden sind. Es wurde damals der Wiener Erzbischof Kardinal Nanfcher

zur Aus übung der Exclusive im Namen Sr. Majestät deS Kaisers von Oesterreich anSersehen und gleichzeitig für ihn der Kardinal Fürst-Primas von Ungarn als even tueller Substitut bestellt. In Folge Ablebens des Kardinals Rauscher ist nun diese Mission auf den schon im Jahre 1875 als Substituten designirten Fürst-Primas von.Ungarn übergegangen' und hat der selbe vor seiner Abreise nach Rom von Sr. Majestät dem Kaiser wie auch dem Grafen Andrassh die nöthi gen Instruktionen entgegengenommen.' ^— 11, Febr

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 10.03.1880
Descrizione fisica: 4
, Rottcr end iicmp. in Wien. I. Memergaff» 18. ö7. Mittwoch, den Itt. Mär? Kronprinz Radolf verlobt. Die Nachricht von der Verlobung des Kronprinzen Rudolf wiederhallt in allen Gauen des weiten Oesterreich. Auch von den Südmarken mögen die tiefgefühltesten Glückwünsche zu dem hohen Brautpaare dringen und zu seinen erlauchten Eltern. Die innigen Bande, welche alle Nationalitäten Oesterreich - Ungarns mit dem Kaijerhause der Habsburger verknüpfen, sind ja oft und durch solch' zahlreiche Kundgebungen

werden. Die Verlobung des Kropprinzen erfüllt den heißen Wunsch von Millionen, welche in Sehnsucht des Momentes warteten, der ihnen die Bürgschaft bringen sollte, daß die hohen Tugenden, die, unsern Kaiser auszeichnen, sich in direkter Linie von Geschlecht zu Geschlecht fortpflanzen werden. Die Braut die Kronprinzen Rudolf, die zukünftige Kaiserin von Oesterreich, gilt als «ine der schönsten Prinzessinnen der. europäischen Regentenhäum. Sie ist im Schlosse zu Laeken am 24. Mai 1864 . geboren und ist somit 16 Jahre

alt. Der Bräutigam steht im Alter von 22 Jahren; sein kaiserlicher Dater war 24 Jahre alt, als er die siebzehnjährige Prinzessin Elisabeth aus Bayern als seine Braut nach Oesterreich führte. Kronprinz Rudolf erwählt sich seine Lebens gefährtin, wie wir schon eben andeuteten, aus einem Königshause, da« mit der österreichisch - ungarischen ' l ^ : ' ' ''' Mo-iarchie in engster Beziehung steht. Die Mutter der Braut. Königin Maria Henriette, ist als Er,Her zogjn von Oesterreich im Jahre 1336 zu Pest

zu machen. Der muthige Sinn und das edle Herz, welche die Königin damals zeigte, wie der ganze Character der belgischen Monarch»», lassen daraus schließen, daß sie auch ihrem >l?inoe eine v .»zügliche Erziehung gegeben und daß Prinzessin Step >^me, wenn sie in unser Land- einzieht schon ei» gutes Theil von Sympathien filr das schöne Oesterreich und seine Bewohner aus der Heimat mit zu uns bringen wird. Kronprinz Audolph, welcher jetzt ain Hofe zu Brüs sel a!s Gast weilt, wird sich in den modernen Ideen

, welche die^ Moiiarchie trafen, brachen lichtere Tage an. und der Kronprinz, welcher jetzt die Tochter des konstitutionell- ste>l Fürsten von Europa heimführt, wuch» in einer Zeit am, da Oesterreich sich wieder in die Reihe der Verfassungsstaaten itelle.i durfte. Der Kronprinz hat- düstere und helle Tage in seinem Lande gesehen, und wie sein kaiserlicher Vater hat er die ernsten Mahnung gen der Geschichte nicht nur aus den Büchern vorne men können. So hat er einen freien klaren Blick für die Forderungen der Gegenwart

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 21.06.1880
Descrizione fisica: 4
. Zur Conferenz verlautet wenig. Die Zurückhaltung, die Oesterreich und Deutschland in der jüngsten Zeit den meisten Orientfragen gegenüber beobachtet haben, veranlaßt den „Golos' zu dem triumphirenden Aus spruch, daß Oesterreich und Deutschland im Orient in den Hintergrund gedrängt sind, daß Niemand von ihnen spreche, Niemond noch ihnen frage, daß die Meinung. Oesterreich werde, gestützt auf Deutschland, im Orient die erste Rolle spielen, sich als ein Wahn erweise, und daß die russische Diplomatie wohl

nicht verfehlen werde, aus dieser Wendung die geeigneten Konsequenzen zu ziehen. Darauf antwortet die deutsche „St. Petersb. Ztg.' : .Die Mahnung des „Golos', in der orientalischen Frage über Oesterreich hinweg zur Tagesordnung zu schreiten, scheint uns — wenn auch Oesterreich sich in den letzten Wochen wenig an der activen Orientpolitik betheiligt und eine zurückhal« tende Stellung eingenommen hat — wenig plausibel, sogar recht leichtsinnig. Oesterreich ist ans der Balkan- Halbinsel zu stark interessirt

und engagirt, um im entscheidenden Augenblicke aus dem Spiele zu bleiben. Wer Oesterreich nichi in Rechnung zieht, könnte leicht die Rechnung ohne den Wirth gemacht haben und un angenehme Nachrechnungen zahlen müssen.' Asien. Die neuesten Nachrichten aus Afghanistan — schreiben die „Times' — klingen noch unbestimmt. Es liegt nichts BesorgnißeriegendeS darin, aber auch nichts, was die Hoffnung ermuthigen könnte, die Neuordnung des Landes sei scho n so weit vorgeschritten um eine Frist für den Beginn

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 29.12.1874
Descrizione fisica: 8
. Berlin u. München. Saget». EaHiaa publlcift. Bureau, Wien, Ranhensteingasse 7. ^ 296 Dienstag den 29. Dezember 1874 » ZVlit 1. «saiuisr 1375 beginnt der 33. Jahrgang dieses Blattes ----- und ersuchen Wir um rasche Erneuerung des Abonnements, damit in der Versen dung keine Störung eintritt. Die Abonnementspreise sind am Kopse ersichtlich. Ait 1. dünner beginnt sin neues kgclust spitnuenckes Feuilleton : „IVKv »vt«tvi»v ?olineirom!tn von ?r. Lio^vl. Oesterreich uud Serbien. Noch immer

, welche über die Tragweite und de ren mögliche Consequenzen des Sieges der „Omla- dina' (Jungliberaleu) in Serbien ganz andere An sichten zum Ausdruck bringen, als sie in den Berichten aus Belgrad etablirt stehen! Derwisch Pascha, der General-Gouverneur von Bosnien, soll fest überzeugt sein, daß die jungliberalen Minister in Serbien, von denen noch keiner 35 Jahre alt ist, und die reich und unabhängig ihre Studien im Ausland zurückgelegt haben, gegen Oesterreich-Ungarn eine geradezu feind lich: Richtung einschlagen

werden. In deu oben er wähnten beinahe wörtlich übersetzten Briefen wird versichert, daß der neue Unterrichts- und Kultusmi nister Novakovitsch, Borsteher der Nationalbibliolhek in Belgrad, auf die Gefahren hinwies, welche für Serbien erwachsen müssen, wenn sich Oesterreich-Un garn an die Spitze der geistigen Bewegung in den südslavischen Ländern stellt. Novakovitsch wachte auf die Errichtung der Universität in Agram aufmerksam, dann auf die Bedeutung der neuen Patriarchenwahl in österreichisch Serbien

und Derwisch Pascha ist mit der Ansicht einverstanden, daß Oesterreich-Ungarn die Mission übernommen habe, die Katholiken und die Serben in Bosnien von Agram und von Karlowitz aus an sich zu lecken. Die Stambulanec in Bosnien schreien daher im ChoruS mit den Jungliberalen in Belgrad: Serbien möge sich sofort von Oesterreich» Ungarn emauzipiren. Der Finanzminister Jovano- witsch thut dies auch. Als derselbe vor einigen Iah» ren da» radicale Blatt „Sloboda' (Freiheit) in Gens (Schweiz) herausgab und später

mit Miletitsch in Ungarn die Zeitschrist „Zastroa' gründete, beschul digte derselbe: daß in den Ministerien von Wien und Pest die größten Feinde aller Slaven sitzen, und daß sich die Serben hüten mögen, von jenen Staatsmän nern etwas Gutes zu erwarten, welche den Slowaken in Ungarn, den Czecheu in Oesterreich nicht gerecht werden wollen. Pirotjanacs. der neue Minister de« Aeußern, prononcirt französische und englische Sym pathien und sein Kollega Jooanowilsch, Korrespon dent für einige Paris«-. Beiliner

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