Geschichte. Uebergabe der gesürsteten Grafschaft Tirol an das Haus Oesterreich ini Jahre i3<)3. Meinhard NI., der letzte Sprosse aus dem Stamme der alten Beherrscher Tirols, war gestorben. Er war der einzige Sohn Ludwigs deS Markgrafen von Bran denburg und Margaretha'S der Erbgräsin von Tirol, mit dein Zunamen die Maultajche. Er starb den >3. Männer auf dem Schlosse .Tirol im 20. Jahre sei nes Alters, und bereits vermählt mit Margaretha, der Schwester Rudolphs I V., Erzherzogs von Oesterreich
. So w-'.r die Erbgräsin Margareiha n',i kinderlos. Sie war mit dem Hause Ocstcrreich-Habsburg sehr nahe verwandt. Ihr Varer, Heinrich, der sogenannte König von Böh-nen und Polen, war cer Bruder jener Elisa beth, welche mit Rudolph? von Habsburg Sohne, Al brecht , vermahlt, deneiben Hauses, so wie noch an derer Fürstenhäuser von Europa Stammmutter ward. Die Nachfolge in Tirol war den Herzogen von Oesterreich bereits seierlicb zugesichert, wenn der männ liche Stamm der Grafen von Tirol erloschen
zu übergeben, wenn sie und ihr Ehegemahl ohne minder sterben soll ten. 4) Der Fall trat nun ein, und Oesterreich hatte kraft der feierlichsten Vertrage die gerechtesten Ansprüche auf die Nachfolge in Tirol. Gegen die Verwirklichung dieser Ansprüche standen von Seite deS damals in so viele Sprossen zertheilten baierifchen Hauses, so wie von den ebenfalls mit Mar garethen nahe verwandten Grafen von Gerz, und wohl auch von manchen tirolischen, auf ihre Vergrößerung einzig, und bisher nicht ohne Erfolg
, bedachten Edel leuten manche Hindernisse entgegen. Oesterreich mußte eilen, allen diesen zuvor zu kommen, wenn eS nicht fei ner Rechte verlustig gehen wollte. Es wurden deswegen gleich nach dem Tode deS jungen Meinhards, wahrscheinlich ans Veranstaltung des Bischofs zn Brixen, Matthäus, welchen mehrere Gefchichtforsci er sur der Erbgräsin Margarethens natür lichen Bruder halten, Ei-borhen nach 'Wien abgeord net, 2) um den regierenden Herzog Rudolph Iv. zu er- >) Kàrnthncrische Zeitschrift. Ili. Vèmdche
, wo er seinen durch so große Beschwerlichkeiten ermatteten Körper erfrischen konnte. Der Name Her- zogsbrunn, den diese Quelle heut zu Tage führt, ver ewigt das Geschehene. (Es wäre sehr wünschenswert!), daß'bei diesem Brunnen nicht nur ein anständiges Denk mal über den ersten Eintritt der Herzoge von Oesterreich in Tirol errichtet, sondern auch, daß über diesen Krüm- ler Thauern ein besserer und sicherer Saumschlag herge stellt würde.) (Beschluß folgt.) Siche vic Nore Nr. ì. ') Seel, Gesch. v- Tir. II. I>. ox Lie>rer