und Vasaty. Abg. R. v. Carneri (gegen) meint, seine Prophezeiungen seien schnell in Afüllnng gegangen. Die Majorität habe ihr Ver trauen in die Regierung verloren, und die Negierung habe die Majorität nicht mehr in der Hand. Seine Vaterlandsliebe mache ihn nicht blind für die Ge fahren, welche Oesterreich drohen, seine Ueberzeugungs- treue aber gebiete ihm auch, den Weg anzugeben, auf welchem noch eine Rettung möglich sei. Die allgemeinen Zustände in Europa, die militärischen Rüstungen sind sür die Dauer
. Selbst die Slaven haben schon gesagt, dass es ihnen unter dem Cabinet Auersperg besser gieng wie unter dem Cabinet Taaffe. Die Politik des Grafen Taaffe sei nicht energisch, und es werde der Tag kommen, an welchem die Regierung selbst ihr Antlitz vor den Folgen ihrer Politik verhüllen werde. Man spreche immer von der geistigen Ueberleaenheit der Deutschen in Oesterreich; aber auch die Griechen in Rom waren geistig überlegen und doch Sclaven, weil e» kein Griechenland mehr gab. Die Deutschen in Oesterreich
und Opferwilligkeit von Seite des Volkes und seiner Vertreter, ernste Thatkraft, Muth und Confequenz von Seite der Regierung, und Oesterreich kann geordnet im Innern und mit Achtung gebieten der Unabhängigkeit nach außen dastehen. Wenn man über die Großmachtsbesähigung von Oesterreich ur theilen wolle, dürfe man sich 'nicht an das Flüsschen Leitha halten, sondern müsse die gesammte Monarchie im Äuge haben. Oesterreich besitze die finanziellen und politischen Mittel, um selbständig seine Mission z» erfülle
», und ohne gezwungen zu sein, wie eine kleine Partei es wolle, einem mächtigen Nachbar willenlos zu folgen. Redner entwickelt die direkte und indirccte Besteuerung Oesterreichs und weist aus der Vergleichung mit den anderen Staaten Europas nach, dass Oesterreich keineswegs, wie immer be hauptet werde, zurückstehe. Redner erörtert in sehr eingehender Weise die Einnahmen und Ausgaben des Staates und das hiermit in Verbindnng stehende Steigen und Sinken der Consnmtions-Fähigkeit der Bevölkerung. Die Einkünfte
Oesterreich-Ungarns be tragen 830 Millionen Gulden, ein Betrag, der in Europa nur von Deutschland und Frankreich über- troffen werde. Redner bespricht hierauf die einzelnen Kategorien der Einnahmen, die Gebüren, das Post- und Telegraphenwesen, die Staatsbahnen, deren Er trägnis er auf 2 Percent schätzt u. s. w. Bezüglich des Lotto bedauert er, dass man den kleinsten Spiel satz, der früher 3 Kreuzer C.-M. betragen hatte, herabgesetzt und dadurch dem ärmeren Volk die Be theiligung am Lotto erleichtert