. Sein Nach bar Oesterreich ist verarmt und neutralisiert, Ungarn auf weniger als 8 Millionen Einwoh ner herabgedrückt. Sein anderer Nachbar Ru mänien hat den Zugang zum Schwarzen Meer iund gravitiert mehr nach Osten, und schließlich Griechenland, das ohne Allianzen dasteht, und Mcht einmal die Hälfte Jugoslawiens ausmacht, sowohl was Territorium als auch Bevölkerungs- !gahl betrifft. Jugoslawien träumt die Vov- kkriegsexpansionsträume weiter, betreibt eine immer verwegener sich äußernde Penetrations
hat, streitig zu machen. Wir sind jedoch nicht die einzigen, auf die die jugoslawischen Cxpansionspläne es abgesehen haben. Nicht zufrieden mit der Vertragskette, durch die es sich seine Grenzen gesichert hat, in iSaint Germain gegen Oesterreich, in Tnanon gegen Ungarn, in Neuylli sur Seine gegen Bul garien und schließlich auf der Botschafterkonfer renz des Jahres 1921 gegen Albanien, spitzt heute Jugoslawien auf neue Gebietserwerbun- !gen zum Schaden seiner Nachbarstaaten. Von Oesterreich verlangt
? Die slowen^ch? Liga von Maria Saal arbeitet also unter Voll dampf, um das ohnehin schon zusammenge schrumpfte Oesterreich noch weiter zu verstüm-, meln, indem sie die Abtretung der Zone von Klagenfurt unter die „Oberhoheit des mächtigen südslawischen Königreiches' fordert. Von Rumänien verlangt Südslawien den Rest des Banales, inklusive das Territorium von Temesvar. Was Griechenland betrifft, so hat wohl niemand in Jugoslawien daran ge dacht, die Aspirationen auf Saloniki aufzuge ben. Das S. H. S.-Kön
nicht wert war. Man könnte darauf wetten, daß diesesmal die alte Diploma tie am Qua! d'Orsay mit den Serben von Bel grad ein äußerst schlechtes Geschäft abgeschlossen habe. Zumindest ebenso mager, wie jenes, das Rußland mit Serbien gegen Oesterreick) abge schlossen hat. Das alte Oesterreich hatte, wenn schon keine großherzigen Vorsätze, so doch wenigstens einen weiten Horizont, eiserne Disziplin und vor allem die Funktion, die europäische Zivilisation gegen den gesetzlosen Balkan zu verteidigen