, und die Vorwürfe, die von der eigenen Partei gegen die Regierung ge richtet werden, wollen nicht enden. Das Ministerium ist in Verlegenheit, wie eZ den Sturm beschwichtigen soll, denn es fragt sich, ob Corti's Rücktritt, von dem man spricht, den Groll der Radikalen besänftigt. Wie englische Blätter behaupten, hätte Italien gern ein Mandat zur Besetzung Albaniens aus dem Kongresse herausgeschlagen, aber Oesterreich hätte eui sehr ent- schieden?- Veto dagegen eingelegt. Zwischen Wien und dem Quirinal sollen
, welche geeignet wären, die durch die Veröffentlichung des englisch - türkischen Ver trage- vom 4. Juni hervorgerufene Aufregung zu be ruhigen. Man begreift, mit welchem Vorbehalte diese Gerüchte aufzunehmen sind, doch müssen wir bemerken, daß eine hochgestellte und wohlunterrichtete Person ihnen heute zum Echo diente. Türkei. Der „Allg. Ztg.' schreibt man aus Con- ftantiuopel: Die Pforte hat ihre Zustimmung zu der österreichisch ungarischen Occupation Bosniens und der Herzegowina Oesterreich in einer Note
bekannt gegeben, die, wenngleich der Wunsch Europa's als Motiv an gegeben wird, deutlich beweist, daß man hier aus eine Befestigung der freundnachbarlichm Beziehungen zwi^ schen Oesterreich und der Pforte rechne. In der er wähnten Note heißt es beiläufig: „Um dein Wunsch Europa's nachzukommen, nimmt die Pforte den Be schluß des Cougresses bezüglich Bosniens und der Her zegowina in der von der österreichischen Botschaft ge wünschten Form an und behält sich indessen vor. die Details direct
.' In dieser Note spricht sich, wenn auch nur indirecl. deu! lich die;,Erwartung aus, daß die Mark, was ihren europLischen Besitzstand anüelangl, .auf d«n Schutz Oesterreichs rechne. In der That kann, selbst wenn eiy analoger Vertrag, M^ der englisch-türkische zwischen Oesterreich und der'Pforte nicht bestehen sollte, der Besitzstand der Türkei, wie ihn der Berliner Vertrag normirt, als durch Oesterreich und England geschützt betrachtet werden, da ein weiteres Vordringen Ruß land's doch nur möglich wäre
, wenn dasselbe den Kampf mit Oesterreich und England aufnehmen wollte. England. Ueber die englische Besitzergreifung von Cypern gibt der Speci«lcorrespoudent des Londoner „Daily Telegraph« unter dem 12. Juli aus Nikosia nachstehenden detaillirten Bericht: „Das Geschwader Lord John Hay's kreuzte schon seit einigen Tagen vor der Insel; dann erst brachte das Avisoboot „Salamis' den Herrn Walter Baring. welcher den kaiserlichen Ferman zur Uebergabe der Insel brachte. Herr Baring conserirte sofort mit dem Admiral