- novertrag auch eine Sicherheit fstr die Brennergrenze durch internationale Abmachungen zu erreichen. Auch an uns ist im Laufe der Verhandlungen die Frage ge kommen, wie sich Deutschland zu einer etwaigen Ein beziehung der Brennergrenze stellen würde. Die Ant wort, die wir darauf gegeben hatten, ist, glaube ich, selbstverständlich: zunächst ist einmal diese Anfrage an die falsche Adresse gerichtet. Ue'ber die Brennergrenze hat Oesterreich zu entscheiden, da Oesterreich an Italien grenzt
. — Wenn aus der Unterdrückung eines Volkes die Gefahr einer Störung des Friedens entsteht, ist der Appel an den Völkerbund gegeben. — Die Mussolini- Rede fordert nicht nur die Entdeutschung Süjdtirols, sondern ist in der ganzen Welt als eine Kriegsdrohung gegen Deutschland und Oesterreich aufgefaßt worden. Derartige Drohungen sind mit dem Geiste des Völker bundes schlechthin unvereinbar, unvereinbar mit ihm ist der ganze Ton, die Ueberheblichkeit und Maßlosigkeit von Mussolinis Ausführungen, die kein Ausdruck innerer Kraft
gelegen erklärte. Angesichts dieser offenkundigen Erklärung ist es uns unmöglich, fernerhin ruhig zuzusehen und die Hände in den Schoß zu legen. Ich werde als Landeshauptmann von Tirol in pflichtgemäßer Wahrung der 'Rechte des Landes an die Bundesregierung als den nach der Ver fassung berufenen'Faktor mll der Aufforderung heran treten, ungesäumt izu prüfen, ob nicht die Voraussetzun gen gegeben find, die Frage dem Völkerbünde vorzu legen, dessen Mitglieder Oesterreich und Italien find
. ' , Zum Vorwürfe, daß mau sich in Deutschland und Oesterreich stets nur um die wenigen SWtirolerdeut- schen bekümmere, während andere Deutsche doch auch nicht anders behandelt würden, stellte der Bundeskanz ler^ fest, daß in „keinem anderen Staate eine deutsche Minderheit nach den eindeutigen Erklärungen der maß- gebenden Faktoren einem völligen Assimilationspro zeß mit der herrschenden Klasse unterworfen und damit dem Verluste des eigenen Volkstums entgegengeführt werde." Der Kanzler tellte
dann mit, daß auf die Drohung Mnssolini mll einem Einfalle in Oesterreich der Ge sandte beim Quirinal beauftragt wurde, Aufklärungen zu verlangen, in welchen der italienische Ministerprä sident die Erllärnug abgegeben habe, daß er niemals daran gedacht habe, Oesterreich zu beunruhigen. Wr Mögen versichert sein, /,daß kern einziger Kombat tant (!)'jemals den Brenner Werschrellen werde." Ans diesem Grunde habe die Bundesregierung die Frage, !ob sie den Völkerbund gemäß Art. .10 und 11 des Völ kerbundstatuts