. Abg. Dr. Straffner sagte in seiner Rede unter anderem folgendes: Es ist nicht das erstemal, daß man davon spricht, daß die Schicksalsstunde Oesterreichs gekommen sei. Cs waren immer die Tage der Rot, in denen diese Frage aufgeworfen wurde. So ist auch in der jetzigen Zeit, in der es in Oesterreich an allen Ecken und Enden fehlt, das österreichische Problem wieder akut geworden; während man es aber früher vielfach als ein innenpolitisches ansah, ist es jetzt zu einem außenpoliti schen geworden
. Durch die Friedensverträge vom Jahre 1919 wurde zwar die Frage der österreichisch-ungarischen Monarchie gelöst, nicht aber die Frage Oesterreich. Durch den Friedensvertrag von St. Germain wurde Oesterreich zu einem lebensun fähigen Gebilde gemacht, nachdem man entgegen dem nationalen Selbstbestimmungsrecht weite deutsche Wirtschafts gebiete, wie Deutsch-Südtirol, das deutsche Sudetenland und andere Gebiete, nichtdeutschen Staaten eingliederte. Lediglich die burgenländische Frage wurde in einer für das Deutschtum
günstigen Form gelöst. Aber trotz der Angliederung des Vur- genlandes ist Oesterreich, auf sich allein gestellt, auf die Dauer als Kultur st aat nicht lebensfähig. Deshalb spricht man immer und immer wieder von dem unge lösten österreichischen Problem, das für ganz Europa unter Amständen zur Gefahr werden kann. Am das österreichische Problem und die Gefahren, die mit einer unrichtigen Lösung dieses Problems für die Deutschen verbunden sind, leichter zu verstehen, ist es notwendig, sich die politische
des Auslandes wäre ein viel allge-j meineres gewörden, wenn nicht in Oesterreich selbst der Glaube an die Lebensfähigkeit Eingang gefunden hätte. Die Sozial demokraten glaubten in jenen Tagen, daß Oesterreich lebensfähig gemacht werden könnte, wenn ihre wirtschaftliche Theorie in die Tat umgesetzt würde. Die Versuche, die mit würden sie auch auf den Polizeipräsidenten rechnen können, ganz natürlich, denn es wäre eine revolutionäre Handlung, wenn der Polizeipräsident einer legal zustandegekommenen Regierung
hat, wie dies mit Stimmenmehrheit bei Verhandlungen im Haag im heurigen Jahre festgestellt wurde, hat das österrei chische Problem vorübergehend einen Abschluß gefunden. Der Glaube der Lebensfähigkeit wurde in dieser Zeit mit anderen Mitteln verfochten. Angestelltenabbau, Gehaltsresormen, Steuererhöhungen, sogenannte wirtschaftliche Reformen, waren die Zeugen dieses Glaubensbekenntnisses. Das Problem Oesterreich gelangte dadurch auf ein rein innenpolitisches Ge leise, umsomehr, als Altbundeskanzler Dr. Seipel verstand