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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 14.04.1909
Descrizione fisica: 10
RrdaMon und Administration Maximilianstraße 7/II. — Manuskripte werden nicht retourniert, anonyme Einsendungen bleiben unberücksichtigt. — Inserate nach Tarif. — Bei wiederholter Einschaltung entsprechende Ermäßigung. — Die „Volks-Zeitung" erscheint jeden Montag, Mittwoch und Freitag mittags. Bezugspreise: Für Oesterreich: Durch Austräger monatlich 1 K, vierteljährig 3 K, halbjährig 6 K, ganzjährig 12 K; durch die Post monatlich 1.20 K, vierteljährig 3,60 K f halbjährig 7.20 K, ganzjährig 14.40

K, Einzelnummer in Innsbruck und auswärts 10 Heller. Deutschland vierteljährig 3.S0 K, Schweiz vierteljährig 4.50 K. Nr. 45 Innsbruck, Mittwoch, 14. April 1909 17. Jahrg. Die Ursache. Innsbruck, l£ April. Also gehen die Verhandlungen mit Serbien wegen Wiederabschluh eines Handelsvertrages zu Ende. Nicht etwa daß, wie allgemein erwartet, durch ein positives Ergebnis der Unterhandlungen Normen für die künftigen Beziehungen Oesterreich- Ungarns zu Serbien geschaffen worden wären. Nein \ Der Tragödie letzter Teil

endet anders, als er nach aller menschlichen Voraussicht, den Geboten po litischer Klugheit hätte enden müssen: nicht bei einem Handelsvertrag, sondern beim AeußeHen, bei einem Zollkrieg! « Wohl mögen Optimisten hoffen, daß die näch- f sten Tage noch eine Wendung bringen, denn die Un- Dterhandlungen sind ja noch nicht abgebrochen. Aber d wer den großen Mut nicht besitzt, der vonnöten ' ist, um bei der Haltung Oesterreich-Ungarns bei den Verhandlungen sich noch zu einer Hoffnung auf ein günstiges

Endergebnis aufzuschwingen, mutz sich sagen: Der Zollkrieg mit Serbien ist eine Tat sache. Wenn nun der verderbliche wirtschaftliche Krieg eintritt, der allerdings keine Menschenleben kostet, aber unserer Volkswirtschaft unermeßlichen Scha den zufügt, dann drängt sich die Frage auf: Warum ist es so gekommen? Wo sind die Schuldigen, welche die Verantwortung für alles Kommende zu tragen haben? Schuld ist Oesterreich-Ungarn, schuld ist un sere Negierung, die eigentlich nicht mehr ist als ein Vollzugsorgan

bei den Vertrags- Verhandlungen bezweckte? Eigentlich kann mari von ' Vertrags-Verhandlungen gar nicht sprechen, denn Oesterreich-Ungarn und Serbien ha ben im Grunde genommen überhaupt nicht wegen Abschluß eines Handelsvertrages unterhandelt, son dern nur herumgefeilscht, auf welcher Basis die Verhandlungen gepflogen werden sollen. Serbien verlangte nämlich: als Grundlage der Vertrags- Verhandlungen soll das Handelsprovisorium gel ten, welches am 31. März abgelaufen ist, also die Einfuhr jener geringen Mengen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 23.10.1908
Descrizione fisica: 12
in seiner Eigenschaft als General- Truppcninfpektor vorzunehmenden sonstigen Inspizie rungen erfolgen nach den mit allerhöchster EntschUe- Hung vom 14. März 1895 ergangenen Befehlen, die auch in allen übrigen Belangen vollinhaltlich in Kraft bleiben. v. Georgi m. p. Feldmarschalleutnant." Die Balkankonferenz u. Oesterreich- Ungarn. Oesterreich Ungarn würde sich der Teil nahme an einem neuerlichen europäischen Kongreß kerineswegs verschließen, wenn vorher die Bürgschaft dafür gegeben wird, daß derselbe die Annexion

Bosniens und der Herzegowina als vollzogene Tat sache betrachten und sich in keinerlei Kritik dieses Schrittes der habsburgischen Monarchie einlafsen wird. Ebenso sei die von Oesterreich Ungarn freiwil lig proklamierte Räumung des Sandschaks Noviba- zar als eine lediglich Oesterreich-Ungarn und die Türkei angehende Sache von den Beratungen der Konferenz auszuschließen. Wenn man nun hört, daß auf dieser Konferenz auch über an Serbien und Montenegro zu gewäh rende Kompensationen beraten

werden soll, so wird man seitens Oesterreich-Ungarns zweierlei klipp u. klar erklären müssen: Erstens: für die Annexion Bosniens und der Herzegowina, welche eine Angelegenheit zwischen uns und der Türkei ist, hat Serbien keinerlei Kompen sationen zu beanspruchen und zweitens: es muß ganz ausgeschlossen bleiben, daß der Sandschak als Kompensationsgebiet in Frage kommt. Wie wir aus sehr guter Quelle hören, wird Oesterreich-Ungarn von der befriedigenden Aufklärung über diese zwei Punkte seine Teilnahme an der geplanten

, Oesterreich-Un garn werde von diesem Standpunkte durch irgend- welch diplomatischen Schachzüge abzubringen sein, so würde er in Bälde eine sehr unangenehme Enttäu schung erleben. Die Bilanz der Okkupation. Der Berliner Vertrag vom 13. Juli 1878 erteilte an Oesterreich-Ungarn den Auftrag in Bosnien und der Her zegowina europäische Zustände herzustellen. Aus diesem Mandate entstanden nun ein Recht und eine Pflicht, ein Recht gegenüber den zu besetzenden Ländern. Daß Oester reich-Ungarn diese seine Pflicht

redlich und erfolgreich er füllt hat, darüber besteht bei den Großmächten keine Mei nungsverschiedenheit ; mit welchen Lasten aber diese Pflicht für die Völker Oesterreich-Ungarns verknüpft war, das schei nen die Mandatgeber bisweilen zu. vergessen, und auch in der europäischen Presse wird davon fast nicht mehr gespro chen. Zur Besetzung mußten wie das „Deutsche Volksblatt" erinnert mehr wie vier Armeekorps aufgeboten werden. Die Türkei leistete Widerstand, den zu brechen die Großmächte uns ganz

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 19.03.1909
Descrizione fisica: 12
Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen, Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. M IS. Imst, Freitag, den 19. März 1909. 22. Jahrgang. Die serbische Antwort. Der Gesandte Serbiens am Wiener Hofe, Dr. Simitsch, hat am 15. März dem Baron Aehrenthal die Antwort der Belgrader Regierung auf die Note des österreichisch - ungarischen Gesandten, Grafen Forgach, überreicht. Oesterreich-Ungarn hatte be kanntlich anfangs dieses Monats

das serbische Kabinett verständigt, daß die österreichisch-ungari schen Regierungen nicht in der Lage seien, solange Serbien gegenüber der Monarchie eine unfreund liche Haltung einnehme, den Handelsvertrag der parlamentarischen Erledigung zuzuführeu. Die österreichische Note hatte damals auch die Hoffnung ausgesprochen, Serbien werde seine Haltung in Bezug aus Bosnien ändern und die Absicht, mit Oesterreich in friedliche und freundschaftliche Be ziehungen zu treten, bekanntgeben. Zweideutig und hinterhältig

ist nun die Antwort des Belgrader Kabinettes. Die Note der serbischen Negierung lehnt sich an die serbische Zirkulardepescye an, die als Antwort Serbiens auf den freundschaftlichen Ratschlag Rußlands allen Großmächten unterbreitet wurde. Serbien bleibt bei der Phrase, daß die rechtlichen Beziehungen zwischen Serbien und Oesterreich unverändert ge blieben, daß das Königreich die Ausübung der nachbarlichen Pflichten und die Pflege der Bezieh ungen, welche den beiderseitigen Interessen ent sprechen, sortzusetzen

bemüht sei. Die serbische Re gierung meint, daß es am besten wäre, wenn die Regierungen Oesterreich-Ungarns ihren Parlamenten den Handelsvertrag zur Erledigung unterbreiten würden. Durch eine Verwerfung des Vertrages würde entweder ein verläßlicher Ausgangspunkt für eventuelle neue Vertragsverhandlungen erlangt werden, oder man würde sich im gegenteiligen Falle auf Grund der Dispositionen in den Parla menten und der agrarischen Strömungen über zeugen, daß man die Idee des Abschlusses

eines Tarifvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien überhaupt aufgeben müsse. Die serbische Regierung spricht weiter die Bereitwilligkeit aus, falls der Handelsvertrag bis Ende dieses Monates parlamentarisch nicht erledigt würde, die Giltigkeit desselben provisorisch bis Ende dieses Jahres zu verlängern. Diese Antwort der serbischen Regierung wird in Oesterreich als vollkommen ungenügend bezeichnet. Oesterreich verlangt vor allem Klar heit, ob Serbien überhaupt ein freundschaftliches Verhältnis

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 20
Data: 08.03.1912
Descrizione fisica: 20
Nach den amtlichen Produktionsdaten für Oesterreich und für Ungarn und unter Berücksich tigung des Weinverkehres mit dem Zollauslande schätzt Hofrat Portele den Jahresweinkonsum von Oesterreich-Ungarn in den letzten zehn Jahren auf jährliche 8 bis 8,2 Millionen Hektoliter, von welchen rund 5 bis 5,2 Millionen Hektoliter auf Oesterreich entfallen dürften. Im Mittel der Jahre 1900 bis 1911 kann die Weinproduktion Oesterreichs auf rund 4.7 Millionen Hektoliter ge schätzt werben, woraus sich ergibt

, daß Oesterreich heute seinen Weinbedarf nicht in der Gänze durch die eigene Produktion zu decken in der Lage ist. Diese Annahme wird auch durch die Tatsache be stätigt, daß Ungarn ständig seit vielen Jahren wesentlich größere Mengen von Faßweinen und Weinmost nach Oesterreich einführt, als umge kehrt von Oesterreich nach Ungarn ausgeführt werden. Dieser Ueberschuß der ungarischen Ein fuhr betrug in den Jahren 1905 bis 1907 im Bruttogewichte jährlich 300.000 bis 400.000 Me terzentner, 1908 603.698 Meterzentner

30. November aus Ungarn nach Oesterreich 1911 und 1910 eingeführten Wein wirtschaftsprodukte betrug nämlich 37,938.347 K, bezw. 34,454.580 K, gegenüber dem Handels werte der Ausfuhr Oesterreichs nach Ungarn in der gleichen Zeit von nur 6,187.392 K im Jahre 1911 und 10,160.466 K im Jahre 1910. Der Weinwirtschaftsverkehr zwischen Oesterreich und Ungarn schloß daher für Oesterreich in den ersten elf Monaten 1911 mit einem Fehlübertrag von 31,750.955 Iy, gegen 24,294.114 K im Jahre 1910 ab. Diese Tatsache

wurden 90.750 Meterzentner Tafeltrauben 2 ) gegenüber 76.486 Meterzentner im Herbste 1910 im Han delswerte von 4,083.750 X, bezw. 3,441.870 K aus Ungarn nach Oesterreich eingeführt und ent spricht die 1911er Einfuhr, selbst angenommen, daß 40 Meterzentner in einem Bahnwaggon ver laden werden können, über 2200 Waggonladun gen. Die Tafeltraubenkultur und eine in rich tige Wege geleitete besonders gepflegte Ausfuhr der produzierten Tafeltrauben nach dem Norden wäre für unsere südliche Weinwirtschaft

ausfichts voll; allerdings müßte der Ausfubrbandel des Südens sehr ernst mit der ungarischen Konkur renz rechnen. Hofrat Portele nahm Veranlassung, bei der Besprechung der Weinverkehrsverhältnisse zwi schen Oesterreich und Ungarn auch auf die An griffe einzugehen, welche unsere Weinwirtschaft vor kurzem im Landesverbände der ungarischen Weinproduzenten fand. Eine besondere Beach tung verdienen seine Bemerkungen gegenüber der seitens der ungarischen Weinproduzenten geführ ten Klage über den mangelnden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 11.12.1908
Descrizione fisica: 16
für die Tat? Tie Sozialdemokratie ist in Oesterreich eben eine Macht geworden, die auch geeinte bürgerliche Parteien nicht so kurzerhand von der positiven Parlamentsarbeit auszuschalten vermögen, wollen sie in Wechselwirkung nicht sich selbst gefährden. Im politischen Leben kann man nicht ungestraft eine Bewegung ignorieren, die wie keine zweite in der Tiefe des Volkes wurzelt, aus diesem heraus, all sein Leiden, Hoffen und Sehnen verkörpernd, groß und mächtig geworden ist. Ter rächende Arm der Nemesis

. Das „persönliche Regiment" des Dieners. Ein großes reichsdeutsches Blatt schrieb vor ein paar Tagen, Oesterreich besitze heute politische Freiheiten, wie sie in England nicht größer seien, während in Deutschland die Reaktion immer wei ter um sich greife. Es ist wahr, Oesterreich hat Deutschland gegenüber heute schon manches vor aus. Tie Sozialdemokraten in Oesterreich sind die letzten, die dies bestreiten würden. Ist das Oesterreich des „Jubiläumsjahres" ein grundver schiedenes von dem Oesterreich

noch zur Jahr hundertwende, also vor kaum acht Jahren, ist dies doch in erster Linie ein Erfolg der sozialdemo- kratischen Partei. Welch große Leistungen das Proletariat zur Umgestaltung des alten Polizei staates Oesterreich vollbracht hat, das wird die Geschichte, die große Richterin der Menschheit, mit eherner Schrift rühmend der Nachwelt ver mitteln. Traurig ist aber die Situation, in die Oester reich seither nach außen geriet. Die Demokrati sierung des Staates fiel zusammen mit einer re aktionären

Periode in der äußeren Politik. Mit dem Padischah und seiner Palastclique, die Ströme von Blut des eigenen Volkes vergossen, die besten Elemente der Türkei ins Ausland trieben, hat sich Oesterreich ganz gut vertragen. Die neue Türkei, die in kürzester Zeit ein ftaunenerregen- des Reformwerk vollbrachte, wird in einer Art behandelt, die äußerst verletzend wirken muß. Aehrenthal brachte es in der kurzen Zeit seiner Tätigkeit als Minister des Aeußern bereits so weit, daß wir isoliert

von allen anderen Mächten sind. Nach Abführung der Kammerdebatte über den Dreibund, die sich Italien in der letzten Woche leistete, gibt es keinen Zweifel, daß Oesterreich nur mehr in Deutschland einen Verbündeten hat. Doch auch hier ist es weniger Liebe und Inter essengemeinschaft, die Zusammenhalten, als ein gleiches Schicksal der beiden Staaten. Deutschland ist isoliert durch die Unverantwort lichkeit und Unsicherheit des persönlichen Regi mentes seines Kaisers, Oesterreich ist isoliert durch die unverantwortliche

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 09.01.1909
Descrizione fisica: 12
wieder in dumpfen Drohungen. Also, das ungarische Barometer ist wieder aus Sturm gestellt, und es wird sehr bald die Kraftprobe ein- treten, welche zeigen soll, ob der Einfluß des sich um den Thronfolger gruppierenden Adels in Oester reich, oder die mit der ungarischen Negierung ver bundene liberal-sreimaurerische Klique die stärkere bleiben wird. Oesterreich Ungarn hat gegenüber Monte negro deu Höchst-Zolltarif in Anwendung gebracht. Diese Maßregel, welche sich gegen Mon tenegro richten soll, hat anch

gebührenfrei, 8 Kronen per 100 Kg.; frische Fische, bisher frei, 10 Kr.; Dörrfische, bisher 7 Kr. 70 Heller, jetzt 30 Kr; Käse, bisher 13 Kr., jetzt 60 Kr. per 100 Kg. Die Fleischpreise in Kattaro sind rapid gestiegen. Die Spannung zwischen Oesterreich-Ungar» und dem armseligen serbischen Staate ist in der letzten Woche durch eine herausfordernde Rede des serbischen Ministers des Aeußern, Milowano- witsch, sehr erheblich vermehrt worden. Milo- wanowisch sagte im serbischen Parlamente, in der Skupschtina

gegen Rußland den Kulminations punkt. Man kam aus die unglückselige Idee, Oesterreich-Ungarn in die Balkanhalbinsel einzubeziehen, damit dieses das Zentrum des Wi derstandes gegen Eroberungen Rußlands bilde. Da man den kleinen Valkanstaaten nicht voll vertraute, bestellte man Oesterreich-Ungarn als Wächter gegen Rußland, bis sich die Lage am Balkan gefestigt haben werde. Da es jetzt vollkommen klar ge worden ist, daß Rußland am Balkan keine agres- sive Absichten verfolge, ist die Mission Oesterreich

- Ungarns aus der Balkanhalbinsel beendet. Statt deffen sprach Oesterreich-Ungarn durch die Annexion Bosniens und der Herzegowina die Absicht aus, aus der Balkan Halbinsel ständig zu verbleiben. Was man vor 30 Jahren auf dem Berliner Kongresse als Argument für die Okkupation Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich-Ungarn vor brachte, daß nämlich aus diese Weise das Vor dringen Rußlands verhindert, der Balkan aber Oesterreich-Ungarns Kultur eröffnet werde, erscheint heute als bitterste Ironie

. Denn die Freiheit, welche die Balkanvölker seit 1813 bis 1876 er langten, erhielten sie durch Rußland, während Oesterreich-Ungarns erster Schritt am Balkan darin besteht, daß es das Volk zweier serbi scher Länder zu Sklaven machte. Den Balkan Völkern droht nur von Oester reich-Ungarn Gefahr und das Gleichgewicht muß gegen Oesterreich-Ungarn verteidigt werden. Oesterreich-Ungarn muß der Weg zum A eg ä i scheu Meere versperrt werden. Oesterreich-Ungarn muß aufhöreu, ein Balkan st aat zu sein, deun

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 10
Data: 03.04.1909
Descrizione fisica: 10
gemacht haben. Anr Dienstag vorm, überreichten die Gesandten der Signatarmächte in Belgrad im Ministerium des Aeußern die gemeinsame Note der Mächte mit der Mahnung an Serbien. Oesterreich sofort die gewünschte Erklärung zu geben, andernfalls müßte es die Verant wortung allein tragen. In einer längeren Sitzung des serbischen Kronrats wurde die Note angenommen und dem serbischen Gesandten in Wien übersandt. Dieser überreichte die Note Mittwoch den 31. März vorm, dem Minister des Aeußeren Baron

in seinen Rechten nicht berührt und daß es sich demgemäß den Entschließungen anpassen wird, die die Mächte in Bezug auf den Artikel 25 des Berliner Vertrages treffen werden. Indem Serbien den Ratschlägen der Großmächte Folge leistet, verpflichtet es sich, die Haltung des Protestes und des Wider standes, die es hinsichtlich der Annexion seit dem vergangenen Oktober eingenommen hat, a u f z u g e b e n und es verpflichtet sich ferner, die Richtung seiner gegenwärtigen Politik gegenüber Oesterreich-Ungarn

zu ändern und künftighin mit diesem letzteren auf dem Fuße freundnachbarlicher Beziehun gen zu leben. Diesen Erklärungen entsprechend und im Vertrauen auf die friedlichen Absichten Oesterreich-Ungarns wird Serbien seine Armee bezüglich der Organisation, der Dislokation und des Effektivstandes auf den Stand vom Frühjahr 1908 zurückführen. Es wird die FreiwilligenundBanden entwaff- nen und entlassen und die Bildung neuer irre gulärer Korps auf seinem Gebiet ver hindern." Mittwoch vormittag wurde die Note

gleichzeitig der serbischen Skupschtina in geheimer Sitzung vorgelegt. Sie wirkte einfach niederschmetternd, wurde aber still schweigend angenommen. Oesterreich-Ungarns Forderungen sind also ohne jede Abschwächung durchgesetzt worden, während es selbst Serbien nicht die geringste Zusage gemacht hat. Serbien aber war nur die Marionette in Rußlands Händen, der eigentliche Besiegte ist Rußland und seine Hinter männer. Daher auch das Wehegeschrei und Gezeter der russischen und englischen Presse, weil das Ränke

spiel gegen Oesterreich und die Verhetzung der Balkan staaten nichts weiter erreicht hat, als auf einmal den deutschen Michel in seiner ganzen gewaltigen Stärke und Größe vor Europa und vor der ganzen Welt sich aufrichten zu sehen, bereit, mit seinen derben Fäusten sein Recht zu wahren. Deutschland und Oesterreich, vereint im festen Bündnis, das ist eben doch das Germanentum, das dem Slaventum eine unblutige, aber umso empfindlichere Schlappe beigebracht hat. Darum sprechen die Gegner

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 10.09.1910
Descrizione fisica: 20
aber die tschechischen Parteien selbst Arbeits politik, statt nationale Ueberbietungspolitik gegen einander treiben. Seit Rieger die alttschechische Partei führte und autoritativ das Tschechenvolk politisch erzog und leitete, hat man es versucht, die Tschechen auf ein Programm zu einigen, ge lungen ist es nie, am wenigsten seit die Jung tschechen die Alttschechen verdrängt hatten und selbst wieder von den radikal-nationalen Parteien majorisiert werden. Das Verhältnis Oesterreich-Ungarns und Italiens im Dreibunde

ist in diesen Tagen wieder viel beachtet worden. Der italienische Minister des Auswärtigen, di San Giuliano, weilte auf österreichischem Boden und war hier Gegenstand zahlreicher Aufmerksamkeiten. Die wesentlichen Punkte der Beratungen zwischen dem Grafen Aehrental und dem Marchese Giuliano in Salz burg waren: Mittel und Wege zu suchen, auch die Gefühle des Volkes in Oesterreich-Ungarn wie ! in Italien gegeneinander freundlicher zu gestalten - und dadurch den Dreibund zu festigen, über dessen ! Notwendigkeit

die leitenden Staatsmänner einig i sind. Zu dem Ende sollte, so erklärt man auf ! österreichischer Seite, di San Giuliano sich über- i zeugen, daß man in Oesterreich keinerlei wirkliche ' Abneigung gegen Italien oder die Italiener habe ! und daß man auch den in Oesterreich lebenden Italienern ihre Forderungen und Wünsche gerne ' erfülle, soweit dies eben die Verhältnisse der Mo narchie und das Gesamtwohl des Staates zulassen und daß man in Oesterreich gerne eine Verständi gung zwischen Italien

und Oesterreich sehe. In diesem Zusammenhang haben denn auch die seit längerem an der Grenze vorgekommenen Zwischen fälle, die immer Anlaß zu Erregung gaben, den j Gegenstand der Besprechung gebildet. Seit Wochen ! sind übrigens schon Noten getauscht worden in ! dieser Sache und das Ergebnis ist, daß Italien i eine aus Vertretern des politischen und militärischen ! Ressorts gebildete Kommission im Oktober nach ! Wien entsendet, welche mit den österreichischen ! Vertretern gleichlautende Regeln ausarbeiten

soll ! für die den Grenzsicherungs- und -Ueberwachungs- ! dienst versehenden Organe und eine besondere \ Unterweisung für die an der Grenze stehenden I Truppen. In Italien hofft man auch, daß die ! Prozesse, wie sie in Triest und Trient gegen i irredentiftische Demonstranten ziemlich ! häufig angestrengt werden, seltener würden, oder ! nicht mit so strengen Urteilen endigten. Man möge ! solchen übermütige, unbesonnene Streiche Einzelner j in Oesterreich nicht so ernst nehmen, dafür dürften ! in Italien dieselben Streiche

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 4 di 20
Data: 30.04.1909
Descrizione fisica: 20
und 1 einer Gemeinde. Auch der Getreide umsatz hat fich weiter gehoben, und zwar für eingeliefertes Getreide von 928.850 Zentner im Vorjahr auf 1,315.461 Zentner, für verkauftes Getreide von 946.011 Zentner auf 1,261.001 Zentner. Per Kandelsvertrag mit Kumänien. Am 22. April vormittags fand in Bukarest die Unterzeichnung des Handelsvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Rumänien statt. — Das neue Uebereinkommen ist ein Tarifvertrag, enthält also VertragSzölle, soweit die speziellen Exportinteressen Oesterreichs

eS erfordern, während Rumänien die Einfuhr eines Kontingentes von Rindern, Schweinen und Schafen in geschlachtetem Zustande zugestanden wird. Der Rinderimport steigi dadurch von 10.000 Stück im ersten Jahre auf 35.000 Stück, das Schweinefleischkon- tingent von 30.000 auf 70.000, während die Einfuhr von Schafen in geschlachtetem Zustande mit 30.000 Stück fixiert ist. Im letzten Jahre betrug die Ausfuhr Oesterreich-Ungarns nach Rumänien ungefähr 119 Millionen Franken, der Import der Monarchie aus Rumänien

von Oesterreich, finden daher von österreichischer Seite Widerspruch. Kine Witttärrevolution in der Türkei. Vom Balkan kommen wieder gar traurige Nachrichten. In der Türkei löst die eine Revolution die andere ab und man darf wohl sagen, daß wieder eine auswärtige Macht — nämlich die immer intriguanten Engländer — die Hand im Spiele haben und die revolutionäre Bewegung mit ihrem Gelbe nährt. Seit die Engländer es nicht erreichen konnten, daß Oesterreich gegen das deutsche Reich Stellung nehme und eS hindere

, seine Flotte zu ver vollständigen, die eS unbedingt braucht, wenn seine Besitzungen in Afrika nicht schutzlos sein sollten und der deutsche Seehandel auch weiter sich entwickeln soll, find die Engländer auf Oesterreich ebenso schlecht zu sprechen, wie früher auf Deutschland. Die Rache dafür sollte sein, daß man Oesterreich anläßlich der Annexion von Bosnien und Herzegowina Schwierigkeiten machte, die bis zu einer sehr drohenden Kriegsgefahr führten. Daß die Serben gegen Oester reich so feindlich auftreten

konnten und insbesondere für die De monstrationen Geld hatten, war die Schuld Englands. Als die Engländer sahen, daß Oesterreich nicht von den Serben das Gruseln lernen wollte, da suchte England die Türkei für fich und gegen Oesterreich zn gewinnen und wollte den Sultan dazu bewegen, als ehemaliger Herrscher über Bosnien und Herzegowina die Zu stimmung zur Annexion zu verweigern. Der Sulan aber ließ fich u betören, stimmte der Annexion zu und I . . : . V ri'lt C ' IT ch G> ' s u l TiT.'ttrit. Gn^and

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 14
Data: 26.06.1909
Descrizione fisica: 14
ehesteus einzuscudeu. Die Redaktion und Administration. Solferino. -Obwohl die Italiener den 50. Jahrestag der Schlacht von Solferino (24. Juni 1859) zum An laß einer italienifch-französischen Verbrüderungs leier nehmen, obwohl ferner dieser Jahrestag für Oesterreich und das Haus Habsburg nur schmerzliche Erinnerungen wachrufen kann, läßt sich Kaiser Franz Josef bei der offiziellen italienischen Ge denkfeier durch den österreichischen Botschafter am Quirinal, Gras Lützow, vertreten. Darin liegt

) die habsburgischen Nebenländer (Sekundogenituren) in Oberitalien verloren: das Grvtzherzvgtum Toskana und das Herzogtum Mo dena. Die Witwe des letzten Herzogs von Mo dena, Franz V. aus dem Hause Oesterreich-Este, ist die Herzogin Adelgunde, bekanntlich die einzige noch lebende Schwester des bayrischen Prinzregenten. In großmütiger Selbstverleugnung gibt Kaiser Franz Josef an diesem Jahrestag seiner Nieder lage und der dadurch für feine Dynastie herbei geführten Gebietsverluste einen Beweis seines Festhaltens

, den 26. Juni 1909 22. Jahrgang. ist: Deutschland und Oesterreich halten gegen ; Italien die Bundestreue, Italien aber tut, was j es will, gleichviel ob das nun dem Bunde ent spricht oder widerspricht! Man braucht z. B. i nur an die jetzt viel kolportierte Broschüre „1912" zu erinnern, ein italienisches Machwerk, in welchem der österreichische Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand, als der schärfste Feind Italiens hin- ; gestellt und als Ziel der österreichischen Marine- l Politik die Vorherrschaft

im Adriatischen Meer bezeichnet wird. Diese,, wertlose Broschüre eines ! unverantwortlichen Anonymus wird in Italien ; mit merkwürdiger Reklame verbreitet. Nimmt j man noch dazu, daß die prononcierte Feier des j Jahrestages von Solferino überhaupt nicht in die ! gegenwärtigen Bündnisverhältnisfe Italiens zu ! Oesterreich und dem Deutschen Reich paßt, so er- ! scheint die selbstverleugnende Beteiligung des i Kaisers Franz Josef (durch einen offiziellen Ver treter) desto bewundernswerter. Ein neuer Be weis

dafür, wie bereitwillig Kaiser Franz Josef seine Gefühle und die Gefühle der habsburgischen Dynastie zurückstellt, wenn er glaubt, einer poli tischen Idee ein Opfer bringen zu müssen. So hat er 1870 beim deutsch-französischen Krieg die Neutralität bewahrt, trotz 1866 und trotz glän zender Bündnisanträge seitens Napoleons III. Ebenso hat Kaiser Franz Josef die offizielle Be teiligung Oesterreich-Ungarns an der italienischen Jubiläums-Ausstellung 1911 (zur 50. Wiederkehr des Gründungsjahres

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Tiroler Post
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Pagina 6 di 20
Data: 20.04.1906
Descrizione fisica: 20
Oesterreichs durch jene Kraft gestützt werden, die i m Volke selber ruht; um so notwendiger ist es also, daß in Zukunft Oesterreich ein Par lament besitze, das wirklich eine „Volksver tretung" ist, das also auf breitester Grundlage gewähltist, wie sie das allgemeine, gleiche Wahl recht der Regierungsvorlage schaffen will. Die Privilegierten — dies hat die Erfahrung bewiesen, dies haben ihre Redner selbst einge standen — haben sich fast immer in den Dienst der Negierung gestellt; sie haben auch schon

sind seine humoristischen Epen: „Nibelungen im Frack" und „Der Pfaff vom Kahlenberg". — WaS Grün als Dichter auszeichnet, ist eine bilderreiche und doch klare, begeisterte, schwung volle Sprache voll Kraft und Wohllaut. — Warum wir aber besonders eine Lanze für ihn einsetzen, ist sein begeistertes Oesterreicher- tum, das halten wir ihm vor allem zu Gute und sehen darum von anderem ab. In einer Zeit, wo von allen Seiten Revolution drohte, wo die jungen, kräftigen Geister offen und ver steckt „Los von Oesterreich

!" schrien, ist er eine ragende Säule des Vertrauens und der Liebe zum Vaterlande. „Riesin Austria, wie herrlich glänzest du vor meinen Blicken!" So beginnt seine be rühmte „Hymne an Oesterreich" (in den „Spa ziergängen"). — Vertrauen heißt die Fessel, die dir gilt, dein Volk z« binden Und um Brüder sie und Brüder und um Fürst und Volk zu winden; Wenn der heil'ge Regenbogen stolz sich wölbt durch Wetter- grauen, Strahlt aus ihm herab das große, schöne, ew'ge Wort: Vertrauen! Drum wohl darfst du stolz

und freudig, Austria, dein Haupt erheben, Durch der fernsten Zeiten Nebel wird dein Gebild noch glän zend schwebe«: „T i r o l jt r Post" würde ein österreichisches Parlament dastehen, das auf Grund deS allgemeinen, gleichen Wahlrechtes vom Volke gewählt wäre, das ein starkes Oesterreich, eine starke Monarchie braucht, um selber leben, gut leben zu können. Darum ist die Wahlreform jetzt drin gender als je geboten. Sie ist um so wich tiger, als der magyarische Chauvinismus nur mehr durch die Nationen

gebrochen werden kann. Nichts wird aber mehr dazu dienen, die Nationen in Angarn zu wecken, als das allgemeine, gleiche Wahlrecht in Oesterreich. Darum hat Dr. Lueger schon oft erklärt: Am die magyarischen Chauvinisten zu bändi gen, um die Monarchie zu retten, ist das all gemeine, gleiche Wahlrecht bei uns und drüben notwendig. Also greifen wir zu; es ist, wie die Dinge heute liegen, eine patriotische Tat. Die Wendung in Ungarn. Bürgermeister Dr. Karl Lueger äußerte sich Vertretern deS „Neuigkeits

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Pagina 1 di 8
Data: 03.06.1911
Descrizione fisica: 8
K 8.50, ganzjährig K 5.—. Das neue lvehrgesetz. Nun ist daS neue Wehrgesetz für Oesterreich-Ungarn publiziert und damit in den Mittelpunkt der Parla mentspolitik in Oesterreich, wie in Ungarn gestellt worden. Seine Durchdringung wird auf beiden Seiten Kämpfe kosten. In Oesterreich, speziell wird zur Ge- setzwerdung eine Zweidrittelmajorität der beiden Häuser des Reichsrates erforderlich sein, da dieser von nun ab durch zehn Jahre, auf sein verfassungsmässiges Recht, das Rekrutenkontingent jährlich

Wehr- gesetz wird demnach eine starke Verbesserung des Aus- bildungsgradeS des ganzen Reservoires an Soldaten zur Folge haben, da nunmehr die sogenannten „Ersatz reservisten" eine bedeutende Reduktion erfahren werden. Durch die Wehrreform wird der Kriegs stand an ausgebildeten Soldaten, der bisher approximativ im Heere 800,000 und in den beiden Landwehren zu sammengenommen 400.000 Mann betrug, auf über zwei Millionen Soldaten anwachsen. Von den Kosten für die Wehrreform entfallen auf Oesterreich

an einmaligen Ausgaben quotenmäßig 48.32 Millionen Kronen,während für fortlaufende Ausgaben die diesseitige Reichshälfte 41.47 Millionen Kronen aufzubringen haben wird. In Oesterreich wird die Hauptschwierigkeit bei der Annahme des Wehrgesetzes bei dessen unklarer Stili sierung in staatsrechtlichem Belang, sowie beim neuen Militärstrasprozesse liegen, wo da8 Kriegsmini sterium so ziemlich auf allen Linien den Rückzug vor der magyarischen Separationspolitik angetreten hat. Zum erstenmale fand

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Tiroler Post
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Pagina 5 di 16
Data: 06.03.1909
Descrizione fisica: 16
. Nach diesen Mitteilungen hat Serbien sich Rußland gegenüber bereit erklärt, auf alle politischen Kompenfationsansprüche, die es aus dem Titel der Annexion Bosniens und der Her zegowina durch Oesterreich-Ungarn diesem Staate gegenüber erhoben hat, zu verzichten und seine militärischen Vorbereitungen im vollsten Maße einzustellen, falls Oesterreich-Ungarn dasselbe täte. Gleichzeitig erklärt Serbien, daß es be strebt sein werde, in Hinkunft mit Oesterreich- Ungarn ein freundschaftliches Verhältnis auf rechtzuerhalten

wird. Alles in allem: Wenn auch die Lage noch nicht vollständig geklärt ist, hat sie sich doch be deutend gebessert, da Serbien gewillt scheint, jene Ansprüche aufzugeben, deren Aufrechterhaltung eine Gefahr für den Frieden bedeutet hätte. Der russische Schritt wird hoffentlich die Wirkung haben, daß die notwendigen direkten Verhand lungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Ser bien in kurzer Zeit werden beginnen können. Belgrad, 4. März. Die serbische Regierung hat der russischen Regierung offiziell mitgeteilt, sie sei bereit

, auf alle politischen Forderungen (territoriale Kompensationen usw.) zu verzichten und abzurüsten, wenn Oesterreich sich gleichfalls zur Abrüstung verpflichte. Ferner erklärte sich die serbische Regierung bereit, in Zukunft ein besseres Verhältnis mit Oesterreich zu pflegen. Eine Unterredung mit Jswolsky. Paris, 6. März. Ein Petersburger Jour nalist hatte eine kurze Unterredung mit dem Mi nister des Aeußern Jswolsky, wobei sich der Minister folgendermaßen ausdrückte: „Die Rolle Rußlands bei der Lösung

auf einer Mächtekonferenz oder sonst von den anderen Großmächten in ent sprechender Weise geregelt werden möge. Be stimmte Forderungen der Serben seien nicht präzisiert. Der Weg der direkten Verständigung Oesterreich-Ungarns wurde von der serbischen Regierung abgelehnt. Petersburg, 6. März. Die Antwort Ser biens auf die russische Intervention ist bereits im Ministerium des Aeußern eingelangt. Ein Schritt der Mächte beim Kaiser? Paris, 5. März. Gestern fand eine Unter redung des Ministerpräsidenten Clemenceau

mit dem Minister des Aeußern Pichon statt. Wie die Blätter melden, besteht die Absicht, durch den französischen Botschafter in Wien nach Instruk tion Rußlands, Englands und Italiens vom Kaiser Franz Josef eine Audienz zu erbitten, falls Aehrenthal darauf beharren sollte, jede andere Vermittlung mit Serbien, als die direkte Verhandlung, abzulehnen. Von anderer Seite wird gemeldet, daß es nicht zu diesem Schritte kommen dürfte, da Oesterreich wahrscheinlich einen möglichst friedlichen Verlauf wünschen dürfte

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 24.10.1908
Descrizione fisica: 16
der österreichischen Delegationen mit der Wahrheit heraus und gaben zu, daß sie sich auf die Abgabe von Erklärungen beschränken und von der Einbringung eines Antrages absehen werden. (!) Ä-r ÄS hm -Anal Der König von England hat Kaiser Franz Josef ein Handschreiben überreichen lassen, das in freundschaftlichem Tone gehalten ist. In dem Schreiben anerkennt König Eduard die Rechte Oesterreich- Ungarns auf die okkupierten Provinzen Bosnien und Herzegowina, hält aber den Zeitpunkt der voll zogenen Annexion wegen

der neuen Aera in der Türkei für nicht geeignet. Zur Einverleibung Bosniens und der Her zegowina. Der Berliner Vertrag vom 13. Juli 1878 erteilte an Oesterreich den Auftrag, in Bos nien und der Herzegowina europäische Zustände herzustellen. Aus diesem Mandate entstanden nun ein Recht und eine Pflicht gegenüber den zu be setzenden Ländern. Daß Oesterreich-Ungarn diese seine Pflicht redlich und erfolgreich erfüllt hat, da rüber hesteht bei den Großmächten keine Meinungs verschiedenheit; mit welchen Lasten

aber diese Pflicht für die Völker Oesterreich-Ungarns ver knüpft war, das scheinen die Mandatgeber bisweilen zu vergessen, und auch in der europäischen Presse wird davon fast nicht mehr gesprochen. Zur Be setzung mußten mehr wie vier Armeekorps auf- geboten werden. Die Türkei leistete Widerstand, den zu brechen die Großmächte uns ganz allein überließen. Dabei verloren wir an Toten und Ver wundeten mindestens 5000 Mann. Bloß die ma terielle Seite berücksichtigt, ergaben sich daraus für uns etwa folgende Kosten

Sicherheit und Ord nung herrschen, hat sich österreichisches Kapital dort hin gezogen, das sich gewiß auf 200 bis 300 Millionen veranschlagen läßt. Nicht eingerechnet sind die Kosten der Kulturarbeit durch Gemeinden und das Land selbst, obgleich die Aufbringung dieser Kosten erst durch die Okkupation ermöglicht wurde. Sehr schwer ins Gewicht fallen für die Völker Oesterreich-Ungarns ferner die politischen Folgen, indem zwischen Oesterreichs Regierung und Abgeordnetenhaus verhängnisvolle Wirren entstanden

und ein neuer, dauernder Streitfall zwischen Oester reich und Ungarn geschaffen ward. Auch diese politischen Ergebnisse der Okkupation haben ihre materielle Seite und müßten, wenn eine annähernde Berechnung versucht würde, sicher nicht geringer an geschlagen werden als obige Beiträge. Doch soll von diesen Folgewirkungen, als innerer Angelegenheit, hier abgesehen werden. Jedenfalls bleibt aber ein Betrag von rund zwei Millionen Kronen als Be lastung übrig, der von Oesterreich-Ungarn durch die Besetzung

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 14.07.1906
Descrizione fisica: 16
an, in welcher der * Wunsch ausgesprochen wird, daß die Vertreter Oesterreich-Ungarns auf der nächsten Haager Kon- . ferenz angewiesen werden, sich in fördernder Weise an der Diskussion eventueller Anträge auf all mähliche Einschränkungen der militä rischen Rüst ungen sämtl ich er Staaten zu ' beteiligen. Ein Aktionskomitee für die Wahrung bäu erlicher Interessen für die Alpenländer hat sich in den letzten Wochen gebildet. Dasselbe setzt sich aus Mitgliedern aller in den Alpenländern bestehenden maßgebenden Parteien

treten gibt, bezüglich welcher aber die Anschauungen der einzelnen Parteien derzeit noch ziemlich weit auseinandergehen, unbedingt geboten erscheint. Hoffentlich wird aber die erfolgte Annäherung es mit sich bringen, daß der politische Kampf auf diesen Gebieten in Zukunft ein weniger schroffer und ein mehr sachlicher, als persönlicher werden wird. Der Zollkrieg zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien ist nun binnen Jahresfrist schon zum zweitenmal eingetreten, Oesterreich hat die vorläufigen

handelspolitischen Abmachungen, welche eine Grundlage für den kommenden Handelsvertrag mit Serbien bilden sollten, zurückgezogen und die Grenzsperre gegen die Einfuhr serbischen Viehes und anderer serbischer Waren verhängt. Die Be strebungen Serbiens gehen in der letzten Zeit da hin, sich in wirtschaftlichen Dingen Oesterreich gegen über die Hände möglichst frei zu machen und eine Vereinigung der Balkanfürstentümer in Zoll- und Handelssachen zu bilden. Da aber 90 Prozent der gesamten serbischen Ausfuhr

nach Oesterreich- Ungarn geht, hatte Oesterreich begreiflicherweise doch auf ein Entgegenkommen Serbiens gehofft, wenn es sich um die Einfuhr österreichischer Produkte nach Serbien handelt. Das war aber eine arge Täuschung. Oesterreich hatte für 71 Posten des serbischen Zolltarifs Herabsetzung verlangt, Serbien hatte jedoch nur bei 11 Positionen Ermäßigung eintreten lassen. Hingegen forderte es von Oester reich weitestgehende Erleichterungen für die Ein fuhr seines Viehes nach Oesterreich-Ungarn

. Das war unserer Regierung zu dick und da sie sah, daß Serbien bei allen Verhandlungen sich weitgehendster Unaufrichtigkeit bediente, brach sie die Verhand lungen entgiltig ab und die Grenzsperre trat in Wirksamkeit. Die Verwegenheit der serbischen Regierung, einen Zollkrieg mit Oesterreich zu ris kieren, geht daraus hervor, daß im vergangenen Jahre der Handelswert der aus Serbien nach der Monarchie gelieferten Ochsen, Stiere, Kühe, Ziegen, Schafe, Lämmer, Schweine und des Federwildes Kr. 38,3 Millionen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 10 di 20
Data: 30.03.1912
Descrizione fisica: 20
der Mündung in den Ahrn bach bis zum Zösenbach, Antholzerbach von der Mündung in die Rienz bis zum Antholzersee. Oesterreich-Uirgavirs Atttzeirhan-el im Jahve Der Außenhandel des Zollgebietes Oesterreich-Un garns hat in den letzten Jahren eine Aenderung er fahren, die für die wirtschaftlichen Zustände des Reiches sehr gefährlich werden könnte. Der Außenhandel Oesterreich-Ungarns gestaltete sich im Laufe der letzten 20 Jahre auf folgende Art: Jahr - Einfuhr Ausfuhr W.'ri in Millionen Kronen Handels

. Doch scheint nach der Natur der Dinge das Handelsdefizit für Oesterreich-Ungarn eine ständige Erscheinung zu bleiben. Daraus droht uns die Gefahr, daß unsere Goldschätze ins Ausland wandern werden. Bisher hat die Oesterreichisch-Unga- rische Bank das Gold durch den Verkauf von Wert papieren sich verschafft. Nun zahlen wir ins Ausland jährlich 400 bis 500 Millionen Kronen Zinsen an die ausländischen Inhaber österreichischer Wertpapiere. Dazu gesellt sich das Handelsdefizit. Alle Rechnungen ins Ausland

zu sorgen. Schauen wir uns etwas näher die wichtigen Satzposten des österreichisch-ungarischen Außenhandels an. Im Jahre 1910 haben wir vom Auslande bezogen: in Millionen Kronen Erzeugnisse der Land- und Forstwirt schaft und Fischerei .... 1353 Erzeugnisse des Bergbaues . . . 389 Erzeugnisse der Industrie . . . . 1186 Im selben Jahre war der Absatz Oesterreich-Ungarns ins Ausland folgender: Erzeugnisse der Landwirtschaft rc. in Millionen Kronen 725 . . . 198 Erzeugnisse der Industrie .... 1664

19, Wolle und Wollwaren 275, Seide und Seidenwaren 99, Maschinen 106, Bleche 104, Bücher 50 Millionen Kronen. Die Textilindustrie und damit zusammenhängende Bekleidung haben für Oesterreich-Ungarn im Jahre 1910 rund 800 Millio nen Kronen Ankauf aus fremden Gebieten gebraucht. Bücher und Zeitschriften sind im Jahre 1910 nach Oesterreich-Ungarn gekommen aus Deutschland . . für 46,423.000 Kronen Frankreich . . „ 622.000 „ Italien . . . „ 1,179.000 „ Rußland . . . „ 987.000 „ Schweiz . . . „ 417.000

bringt das Studium des Außenhandels Oesterreich-Ungarns sehr unerfreuliche Dinge ans Tageslicht. Möchten die Abgeordneten die sem Gegenstände mehr Aufmerksamkeit schenken. Reinuireratioii an die Handarbeitslehrer- innen. Der Tiroler Landesausschuß hat unter dem 4. März 1912 an sämtliche Ortsschulräte in Tirol ein Zirkular erlassen, dem wir folgendes entnehmen: „Ge mäß dem Beschlüsse des Landesausschusses vom 6. Mai 1911, Z. 1346, werden vom Jahre 1912 angefangen Beiträge des Landes und Gebietes

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 20
Data: 22.08.1903
Descrizione fisica: 20
Alle h eute für die Papstwahl giltigen Konsti tutionen betonen in Rücksicht darauf denn auch auf das Strengste die unbedingte Freiheit und Unabhängigkeit der Wahl. Nichts ist in den Vorschriften über die Papstwahl mit einer solchen Sorgfalt und Vorsicht behandelt, wie das Bestreben, jeden äußeren Einfluß von der Wahl fernzuhalten. Die Stellungnahme Oesterreich-Ungarns bekun det, daß seine Regierung nicht gewillt ist, diese Vorschriften zu respektiren und diese Thatsache bildet

eine nicht wegzuleugnende Gefahr für die Papst- wahten überhaupt. Was Oesterreich-Ungarn darf, dürfen die anderen katholischen Mächte, Frankreich und Spanien, auch. Wenn Oesterreich, Frankreich und Spanien heute aber die Exklusive, das „Veto" oder die Einsprache, als ihr „Recht" beanspruchen, wer will dann andere Mächte hindern, ebenfalls ein solches Recht zu verlangen. Mit genau so großem Recht und Unrecht können dann auch überwiegend protestantische Staaten oder das schismatische Ruß land dasselbe Recht beanspruchen

. Wo sollte es da aber hinkommen mit der Freiheit der Papstwahl, welche das Interesse der Katholiken aller Länder gebieterisch verlangt. Ueber die Gründe, welche Oesterreich-Ungarn zur Einflußnahme bewogen, ist mancherlei geschrieben worden. Von vielen Seiten wird gesagt, daß die Aktion ein speziell ungarisches Gepräge hatte. Der ungarische Aerger, daß das noch kurz vor der Erkrankung des Papstes Leo anberauncke Konsistorium abgehalten wurde, ohne daß die durch den Tod des Kardinals Schlauch entstandene Lücke

unter den ungarischen Kardinalen ausgefüllt wurde, mag eine Rolle dabei gespielt haben, daß bei der österreichisch ungarischen Regierung der Entschluß zu der Exklusive gegen Kardinal Rampolla zur Reife gedieh. Ob dies alleiniger Grund gewesen, muß aber doch be zweifelt werden. Ein von der „Neuen freien Presse" angegebener Grund, daß Leo XIII. auch nach dem Regierungsantritt des Königs Viktor Emanuel II. es ablehnte, den Kaiser von Oesterreich zu empfangen, wenn dieser als Gast des Königs von Italien im Quirinal

weilen würde, kann gewiß auch nicht aus schließlich bestimmend gewesen sein, denn Pius IX. und Leo XIII. haben dies stets und gegenüber jedem katholischen Monarchen ebenso gehalten. Und dann dürfte ja auch wohl der damalige Kardinal staatssekretär bei der Papstwahl dafür nicht büßen müssen. Von französischer Seite ist behauptet worden, daß Oesterreich bei seinem Vorgehen weniger aus GrölzcnvcrliäUnisse einiger Kirche« Deutschtirols. Riesige Dimensionen dürfen wir in unfern Städte-, Kloster- und Land

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 9 di 20
Data: 27.02.1912
Descrizione fisica: 20
erfolgt. — Einzelne Nummern 10 b. 1 Nr. 16. Die Wettereignisse. y. dis 22 . Februar. Oesterreich betrauert den Verlust eines Mannes, der es aus dem dumpfen und öden Zustand einer diplomatischen Leisetreterei hinanführte zu den schwindelnden Höhen der großen Weltpolitik, eines Mannes, der durch seine kluge Berechnung und kalte Geistesgegenwart unserem Staate zwei Pro vinzen erhielt und das Recht Oesterreich-Ungarns auf die Annexionsländer gegen eine Schar beute gieriger Diplomaten zu verteidigen wußte

gegen ihn das Schwert führte, eingetragen. Schon in der bosnischen Krise war seine persönliche Feindschaft mit dem russischen Minister des Aeußern Jswolsly der Sache nicht gerade förderlich und in späterer Zeit, als er bereits auf dem hohen Piedestal eines „österreichischen Bismarck" sich befand, glaubte er seinen persönlichen Neigungen noch mehr die Zügel schießen lassen zu können und verdarb damit manches Spiel. Die damit verfolgte Absicht, Oesterreich im Dreibund eine Deutschland ebenbürtige Stellung

als Charakteristikum für die gegenwärtige Weltlage, welcher eine ganze Sturmflut von Erörterungen über eine Aussöhnung zwischen Deutschland und England, Ruß land und Oesterreich, Italien und O ester - reich ein durch und durch friedliches Gepräge verschaffen will. Eine Annäherung Italiens an Oesterreich liegt tatsächlich vor. Die Franzosen haben aus diesem Umstande bereits die Folgerungen gezogen und haben in der Kammer ein Marine programm beschlossen, welches ihrer Flotte im Mittelmeer die Vorherrschaft sichern

ein Flottenübereinkommen zwischen Oesterreich und Italien, in welchem mit Recht die Forderung nach einer starken Flotte laut wird, aber mit dem logischen 8aIto mortale, Oesterreich könne ohne Sorge dem Ausbau der italienischen Flotte entgegensehen, während Italien bei einer Vergrößerung unserer Flotte Mißtrauen hegen müsse, und eine feste Norm für das Verhältnis der Rüstungen verlangt wird. Für die Franzosen tritt die „Nowoje Wremja“ in die Arena, wenn sie Italien rät, aus dem Dreibund auszutreten

und verlangt kurz und bündig ein Heilmittel gegen den Russenhaß bei den 25 Millionen Slawen des Donaustaates. Ein Postulat von bestechender Klassizität! An dem Streit der Slawen, dessen Ursachen vorzüglich in Agrar fragen liegen, ist die österreichische Regierung wohl bedeutend unschuldiger als das Blatt an der Newa, welches gut täte, einmal in der Geschichte des Neo slawismus etwas nachzublättern und hier sich die Gründe für diesen Zustand zu suchen. Politischen Geifer gegen Oesterreich verspritzt Herr

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 3 di 20
Data: 05.09.1903
Descrizione fisica: 20
rechtzuerhalten, und einen vollständigen Zusammen bruch des ottomanischen Reiches abzuwenden: Wenn eine zwangslose Unterredung über politische Dinge zwischen dem Kaiser Franz Joses und König Eduard in der Hofburg stattgefunden hat, wird der Kaiser zweifellos die Versicherung oder vielmehr die erneute Versicherung erhalten haben, daß Großbritannien die Bemühungen Oesterreich-Ungarns mit Genug- thuung betrachten muß und nur hofftn kann, daß diese Bemühungen mit dem Nachdruck betrieben

zu können. In zwischen ist die Stimmung in Ungarn pessimistisch; man glaubt, der Kaiser werde sich nach den Kon ferenzen mit der österreichischen Regierung und den Militärautoritäten noch weniger bereit finden, in die nationalen Armeezugeständnisse zu willigen. Selbst in den Obstruktionsparteien macht sich schon die Stimmung dahin laut, daß man vorläufig mit der magyarischen Unterrichtssprach ein den Militärbildungs- anstalten und der ungarrschen Militärgerichtssprache vorlieb nehmen müsse, während man in Oesterreich

auch gegen diese Konzessionen als den Anfang vom Ende der gemeinsamen Armee protestirt. In Ungarn rechnet man noch immer mit etnem künftigen Kabinett Wekecle, giebt aber selbst zu, daß das Maß der nationalen Zugeständnisse, mit dem es sich begnügen würde, die Obstruktion nicht befriedigen wird. In Oesterreich ist die Stimmung einfach die: Wollen die Ungarn die eigene Armee, aut, so sollen sie die selbe selbst bezahlen. Bei dem Niedergange der un garischen Landwirtyschaft dürfte Ungarn die etwa 70 bis 75 Millionen Kronen

, welche das ungarische Heer mehr erfordern würde, als der jetzige ungarische Beit.ag zur Erhaltung der gemeinsamen Armee, kaum zu übernehmen gewillt und im stände sein. — Ein Verrath d e r deutschen Volkspartei in Oesterreich, welcher durch die Enthüllungen des ungarischen Abg. Polonyi bekannt gemacht wurde, ist zwar vom Abg. Kaiser abgeleugnet worden mit der Ausflucht, es hätte sich lediglich um einen privaten Meinungsaustausch einzelner deutschvölkischer Abgeordneter gehandelt, aber der ungarische Abg. Nikolano

die Opposition die selbstständige un garische Armee erkämpfen würde. Ein hervor ragendes Mitglied der deutschen Volkspartei richtete nach diesen Wiener Konferenzen ein Schreiben an Polonyi, die Partei sei geneigt, in Oesterreich eine Aktion für die Personalunion und in erste Linie im Interesse der ungarischen Armee einzuleiten. Die Opposition trat sofort mit Kossuth diesßalls in Unterhandlung und Polonyi wurde nach Wien ge sandt, um die Bedingungen der Unabhängigkeitspariei mündlich zu überbringen

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Pagina 5 di 8
Data: 30.03.1912
Descrizione fisica: 8
reich-Ungarns ist auf dem Zustand des Handelsdefizits schon vier Jahre stabilisiert. Was weiter wird, kann niemand vorauswissen. Doch scheint nach der Natur der Dinge das Handelsdefizit für Oesterreich-Ungarn eine ständige Erscheinung zu bleiben. Daraus droht uns die Gefahr, daß unsere Goldschätze ins Ausland wandern werden. Bisher hat die Oesterreichisch-Unga- rische Bank das Gold durch den Verkauf von Wert papieren sich verschafft. Nun zahlen wir ins Ausland jährlich 400 bis 500 Millionen

. Der allgemeine Staatsbankerott würde dann die Folge sein. Doch ist dies nicht unsere Sache, für die Zu kunft der Oesterreichisch-Ungarischen Bank zu sorgen. Schauen wir uns etwas näher die wichtigen Satzposten des österreichisch-ungarischen Außenhandels an. Im Jahre 1910 haben wir vom Auslande bezogen: in Millionen Kronen Erzeugnisse der Land- und Forstwirt schaft und Fischerei .... 1353 Erzeugnisse des Bergbaues . . . 389 Erzeugnisse der Industrie . . ... 1186 Im selben Jahre war der Absatz Oesterreich

1910 waren folgende: Kaffee 72 Millionen Kronen, Tabak 51, Getreide 75, Reis 47, Felle 81, Kohle 173, Baumwolle und Waren daraus 491, Flachs 28, Jute 19, Wolle und Wollwaren 275, Seide' und Seidenwaren 99, Maschinen 106, Bleche 104, Bücher 50 Millionen Kronen. Die Textilindustrie und damit zusammenhängende Bekleidung haben für Oesterreich-Ungarn im Jahre 1910 rund 800 Millio nen Kronen Ankauf aus fremden Gebieten gebraucht. Bücher und Zeitschriften sind im Jahre 1910 nach Oesterreich-Ungarn

ungefähr 400 Millionen Kronen aus. Was werden wir abfitzen, bis die Wälder ausgeraubt sein werden? Dann wird das Handelsdefizit noch größer. Im ganzen und großen bringt das Studium des Außenhandels Oesterreich-Ungarns sehr unerfreuliche Dinge ans Tageslicht. Möchten die Abgeordneten die sem Gegenstände mehr Aufmerksamkeit schenket». Reinunerntion an die Handarbeitslehrer innen. Der Tiroler Landesausschuß hat unter dem 4. März 1912 an sämtliche Ortsschulräte in Tirol ein Zirkular erlassen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 10.10.1908
Descrizione fisica: 18
der französischen Republik versendete Handschreiben die notwendigen Er klärungen. Das Handschreiben des Kaisers setzte die Stel lung Oesterreich-Ungarns in Bosnien und der Herzegowina auseinander. Die Umwälzung in der Türkei habe den Charakter des Staates voll ständig geändert und es ergeben sich daraus ge wisse Rückwirkungen auf das Mandat Oesterreich- Ungarns und auf die okkupierten Provinzen. Die Völker in Bosnien und der Herzegowina fordern die Erteilung einer Konstitution, wie eine solche j den Völkern

der Türkei gegeben wurde. Der Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn könne sich dieser gerechten Forderung nicht ent ziehen, aber er sei nicht in der Lage, den Unter tanen des Sultans in Bosnien und der Herzego wina eine Verfassung zu geben. Ferner wies das Schreiben in allgemeinen Ausdrücken auf die Agitationen hin, deren Schau platz Bosnien und die Herzegowina ist und welche die Sicherheit Oesterreich-Ungarns bedrohen. Es müsse deshalb im Interesse Oesterreich-Ungarns und der Völker

der okkupierten Provinzen an die Herstellung definitiver Zustände in Bosnien und der Herzegowina gedacht werden. Der Kaiser teilte den Souveränen und dem Präsidenten der französischen Republik mit, daß Oesterreich-Ungarn unverzüglich an diese formelle Aenderung des staatsrechtlichen Ver hältnisses der okkupierten Provinzen schreiten werde. Endlich verständigte der Kaiser die Empfänger seines Handschreibens von dem Entschlüsse, die österreichisch-ungarischen Truppen aus dem Sandschak Novibazar herauszu ziehen

von Mazedonien j auf. Oesterreich-Ungarn beweist dadurch auch, daß es auf eine friedliche Durchführung der Aktion

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