für uns Oesterreicher sehr wichtiger politischer und wirt schaftlicher Fragen. Oesterreich hat das Genfer Ab kommen unterzeichnet, das uns in die Enge zwängte, die nicht über lang eben zu eng wer den muß. Es ist wahrscheinlich, daß wir wieder nach Genf gehen müssen und dort wird die Frage aufgeworfen werden, was soll geschehen, wenn Oesterreich nicht lebensfähig ist? Der Völ kerbund wird sich zu entscheiden haben über den Anschluß Oesterreichs an ein größeres Wirtschaftsgebiet. Uns ist es natürlich nicht gleich
gültig, an was für ein größeres Wirtschaftsgebiet wir angeschlossen werden. Die Frage wird deshalb jetzt wider akut (dringend), weil in nicht gar langer Zeit das deutsch-österreichische Wirt schaftsabkommen. das bekanntlich nur ein Provi sorium darstellt, abläuft. Wir möchten nun wissen, wie man die Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland regeln will und welche Haltung die Entente dieser Frage gegenüber einnimmt. (Und dazu muß man akurat nach Berlin fahren! D. R.) Außer dieser Angelegenheit
nröchten wir noch an dere wirtschaftliche Fragen besprechen, so z. B. die Frage des internationalen Kabels (Telegraphen- linie) Berlin—Prag—Wien—Budapest, die Frage des Paßzwanges zwischen Oesterreich und Deutsch land usw. Wir freuen uns — bemerkte Dinghofer abschließend — über die freundliche Aufnahme in allen politischen Kreisen Berlins, wo man unseren Angelegercheiten ein sehr gutes Verständnis em- g egend ringt." So Dr. Dinghofer. Die Freude Tr. Dinghofers in Ehren, uns käme aber vor, schwei gen
er raten, um gemeinsam ins deutsche Valutaelend unterzusinken! Dr. Dinghoser hat offerckar die Meinung, daß unsere Sanierung nicht zum Ziele führe, daß also unsere Regierung eines schönen Tages werde nach Genf zum Völkerbund gehen müssen, um ihm zu sagen, mit der Sanierung ists nicht gegangen, wir sind nicht lebensfähig, wir bit ten um die Erlaubnis, uns an Deutschland anschlie ßen zu dürfen. Herr Doktor, das war nicht klug gesprochen. Wir wissen wohl, daß das heutige Oesterreich einem Baum gleicht
, dessen Aeste und Wurzeln man weit zurückgestutzt hat, das man in unnatürlicher Weise wirtschaftlich verstümmelt hat. indem man es von den Ländern trennte, die ehe mals Zu Oesterreich gehörten. Ganz unschuldig sind unsere Großdeutschen bekanntlich nicht, daß es so gekommen ist. Bestünde heute das alte Oesterreich noch, so könnte es in wirtschaftlicher Beziehung die ganze Welt auslachen. Es ist natürlich sehr schwer, sich in die neue Lage zu finden; es braucht viel Ar beit ja viel mehr Arbeit als bisher