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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 12
Data: 05.08.1928
Descrizione fisica: 12
mit einem Giern und einer Nummer kenntlich gemacht. Verwaltung «nInnsbruck. Ilrarimilianstraste 9 (Telephon 741. 742 ). An diese lind alle Bestellungen. Geldsendungen und Beschwerden wegen Nichtzustellung des Blattes zu richten Alle Nach richten und Berichte lind zu senden an die Neda kt on des „Tiroler Volks« boten" in Fritzens (Unterlnntol). Sir. 31 Innsbruck, Sonntag, Sen Z. August «928 iS. Jahrgang Nach Sem Wiener Sängerfest. Wenn man das Leben und Treiben in unserem kleinen Oesterreich aus den Bahnen

und in den Städten in den letzten 2 Wochen etwas betrachtete oder richtiger gesagt in dasselbe hineingeriet, so mochte man an den bekannten Bienenhausmarsch erinnert werden. Nur müßte der Text etwas ge ändert werden und es müßte heißen: Oesterreich ist ein Bienenhaus, die Sänger sind — die Bienen, sie fliegen ein. und aus .... Es ging ja wahrhaftig zu wie bei einem Bienenhaus und das Bienenhaus das war die alte Kaiserstadt Wien. In die Hun derttausende kamen die deutschen Sangesbrüder, zwar nicht herangeflogen

Blättern wiegen und den Honig sammeln. Und sie haben wahrhaft, so viel man von ihnen hören konnte, Honig gesammelt, nicht einen wirklichen oder goldenen oder metallenen Honig, sondern einen viel besseren. Es waren Tausende darunter, die Oesterreich noch nie gesehen hatten, die es nur kannten aus ihren Zeitungen und die daher nicht selten eine ganz verschrobene, verzerrte und schiefe Vorstellung davon sich machten. Ich erinnere mich lebhaft, wie vor wenigen Jahren Ansichtskarten in Oesterreich

und noch mehr in Deutschland in Umlauf waren — vielleicht sind sie es noch — auf denen Oesterreich dargestellt war als alte ver grämte Frau oder abgehärmtes und ausgehunger tes Mädchen ohne Schuhe mit zerzausten Haaren, beschmutzten, zerrissenen Kleidern usw. Diese Jam mergestalt von einer Frauensperson erhob flehent lich ihre abgemagerten Hände zu einer stattlichen schönen Frau, die Deutschland darstellte. Das Bild sollte bedeuten, Oesterreich ist nichts, Oesterreich kann nichts, Oesterreich

hat nichts, wenn Deutsch land nicht hilft, ist es verloren. Nun haben die Leute aus der Nähe Oesterreich gesehen, wie es und was es in Wirklichkeit ist. Man konnte gar nicht selten die Worte hören: „Jetzt haben wir erst Oesterreich entdeckt." Sie haben es mit eigenen Augen gesehen, Oesterreich ist ein schönes Land, >as Volk ist ein kerniges, ein wackeres, ein tüchti ges. ein kunstsinniges, aber auch ein sehr liebes Volk, das sich würdig jedem anderen deutschen Stammesvolk an die Seite stellen kann; Oester reich

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Alpenland
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Pagina 1 di 8
Data: 10.09.1925
Descrizione fisica: 8
“m Oesterreich halbjährig 8 3.-, Einzelverkaufspreis 8 0.15 — Im Deutschen Reiche halbjährig 2.80 NvlüHLLrL. - Ausland halbjährig sctiw. Fr. Die Bezugsgebühr ist stets im Vorhinein zahlbar. - Borauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen rur entsprechenden Aufzahlung verhallen. — Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern offen

Z u s a m m e nih a ng e s von wir t- schastl ich e r und P o-lik is cher Einheit, die Friedrich List an einer anderen Stelle sogar als Zivillingsschwestern bezeichnet, von denen die eine nicht zur Geburt kommen könne, ohne daß die andere folgt, muß jetzt Gemeingut des deutschen Volkes «rden, geradeso wie die daraus gefolgerte Einsicht, daß nur bei einer nationalen Hand«el sp o- lit i k Oesterreich gerettet werden könne. Keine Donauföderation und keine wirtschaftliche An- Näherung an die Nachfolgestaaten

die wirt- Rtliche unld politische Souveränität derselben ga stiert werden, so müßte trotzdem eine sülche Kom- Mtion von jedem echten Deutschen abgelehnt wer- A, weil, übgefelhen von der Tatsache, idaß durch ^solche bloße wirtschaftliche Annäherung mit den «chfölgestaaten Oesterreich nioch weniger gerettet kann, die daraus entstehenden wirtfchastli. M Bindungen verschiedener ökonomischer Natur Hl bloß aus Zoll- sondern auch laus Wäihrungs- ^ finanzpolitischem Gebiete, wie dies die Anhän

- einer solchen Kombinakidn solidst zngeben) den Sitzen politischen Anschluß Oesterreichs an Mschland auch schon eine Zollunion zwischen die- § Heiden Staaten sehr erschweren, ja aus legalem vielleicht gar unmöglich machen würden. Auch Wßte eine zweimalige Ilmstellung der österreichi schen Volkswirtschaft dieselbe in ihrer Stabilität er schüttern, weshalb !auch schon als Uebergangsstn- dium diese -Kowibination abzulehn'en wäre. Da fer ner Oesterreich «durchwegs wirtschaftlich wie politisch der schwächste Teil

bei «der Zusammenstellung des Präsereuzsystemes «mit den Nachfolgestaaten wäre, so ist es auch Noch ungeidiß, 0b die Gegenzugeständ nisse, dile Oesterreich dann auch den Nachsolgestaaten zu gewähren hätte, nicht die Vorteile «der Gewäh rung von Vorzugszöllen von Seiten der Nachfolge- stalaten ou Oesterreich wieder aus höben, ja sogar eine schlechtere Situation wie bisher schlaffen könn ten. Und schließlich ist bei der Frage der Vorzugs zölle Oesterreichs und der Nachfolgestaaten nicht die große Schwierigkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 05.03.1928
Descrizione fisica: 8
» PostzettuagUift, 8» Einzelnummer durch di« Bost 23Drasch«. Monat-.Bezugrvreis« * Durch die Austräger in Jnnsbrnck 3.40 Schilling. Zam Abholen in den Verschleißstelen in Innsbruck 3 Schilling. Auswärts durch die K o lp » r t» « re und durch die Post für De.utsch»st«rre ich 3.40Schillma. Für Deutschland 5 Schilling Für das übrige Ausland 6 Schilling. Die Samstagnummer als Wochenblatt nierteljährlich 2.4O Schilling. Nr. 84 Innsbruck. Montag den 8. März 1928 36. Jahrgang Mussolinis Antwort an Oesterreich

. Mussolini hat über Oesterreich, gegen Oesterreich ge sprochen. Es war seine Antwort auf die Nationalrals- debatte über die Gewaltherrschaft des Faschismus int deut schen Südtirol. Seine Antwort war eine Drohung. Er rede zum letztenmal über das Schicksal des unglücklichen deutschen Stammes, der unter sein blutbeflecktes Ruten bündel gefallen ist; wenn Oesterreich noch einmal gegen die Mißhandlung der Brüder jenseits des Brenners zu prote stieren wagt, dann wer/)e er „Taten sprechen lassen". Er droht

, er werde Oesterreich auf seine Zustimmung zur Auf nahme der Jnvestitionsanleihe warten lassen. Er droht, er werde jeden Protest mit der Verstärkung des Druckes in Südtirol beantworten. Mussolini wirft Oesterreich Undankbarkeit vor. Hat nicht Renner 1920 der italienischen Regierung für ihre Un terstützung bei der Volksabstimmung in Kärnten, Schober 1921 Italien für die Hilfe bei dem Abschluß des Vertrages von Venedig gedankt? Wirklich, er wagt es, von Venedig zu reden. Dankbarkeit zu heischen für die Erpressung

, unter deren Druck Oesterreich das deutsche Oedenburg preisgeben mußte! Und Kärnten? Ach ja, die Welt versteht schon, war um Italien dcrs Drautal, die Operationslinie der italieni schen Flügelarmee im Fall eines Krieges gegen Jugoslawien lieber im Besitz des entwaffneten Oesterreich, als in dem der Jugoslawen wissen wollte! Aber warum immer uns Italien damals geholfen hat — es war nicht das faschi stische, es war noch das demokratische Italien, das da mals Oesterreich geholfen hat. Mussolini leugnet ganz

italienische Volk gestürzt hat. gleich in der Unterwerfung unter einen Despotismus, der seinen Unter tanen vom Brennörpaß bis zu den Gewässern von Syrakus weniger Menschen-, weniger Bürgerrechte gelassen hat als je der Despotismus der Zaren in seiner schlimmsten Zeit! „Wir sind nicht," donnert Mussolini, „die Schüler jenes Oesterreich, das ein Jahrhundert lang die Straßen von halb Europa mit Henkern bevölkert, und ununterbrochen Galgen aufgerichtet hat." Nicht? O ja, gerade das ist der Faschismus. Wo wäre

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 18
Data: 13.06.1926
Descrizione fisica: 18
fraglich gewesen, ob es den Franzosen gelungen wäre, die Bolschewik! an seinen Grenzeil. ain Rheine aufzuhalten und niederzuwersen. Heute könnte Europa gerade noch so bolschewikisch sein, lvie es Rußland ist, wenn Oesterreich zusammenge brochen ivüre. Dr. Seipel kam dalln auf die Ret tung Oesterreichs vor dem wirtschaftlichen Zusam menbruch irn Jahre 1922. Man fragt mich im Aus land immer, sagte er. wie lvir es gemacht haben. Ganz einfach: Wir stellten uns auf den Boden der gegebenen Tatsachen

, machten nicht eine Politik des Träumens und erwarteten nicht ilnsere Ret tung voll irgend einem günstigen Zufall, nahmen den Völkerbund beim Wort und verlangtell von ihm Hilfe, nahmen die ims gebotene Hilfe all und hörten auch nicht auf das Geschrei, es sei wellig ehrenhaft für einen selbständigen Staat, sich unter die Vormundschaft des Völkerbundes zu stellen. Die Folge ist, daß Oesterreich lebt. Die Aktion des Völkerbundes, die irn Jahre 1922 zur Rettung Oesterreichs unternommen wurde

, hat nicht etwa nur das Leben dieses neueil Staates um einige Jahre mit künstlichen Mitteln verlängert. Oester reich selbst hat die seither verflossene Zeit benützt, um die in ihm selbst liegcnbcn Kraftquellen für- neues Leben nutzbar zu machen. Oesterreich ist le benswillig. Das hat sein Volk durch sein Verhal ten während der Sanierung bewiesen, denn wozu hätte es alle großen Opfer, die ihm die auf die Er haltung der Staatseinnahnlen gerichtete Stellerpoli tik und die Verminderung der Staatsausgaden

er zwingende Ersparungspolitik auserlegt hat, auf sich genommen, wenn es nicht Oesterreich om Leben er halten wollte. Oesterreich ist lebensfähig. Freilich llicht so, als ob alle Oesterreicher ohne Sorge unr das Leben ihres Landes dahinleben könnten; frei lich nicht so, als ob sie ihre Wirtschäft leicht ausrecht- erhalten und wieder zur frühere Höhe emporfüh ren könnten; freilich nicht so. als ob nicht das Oesterreich, das nach dem großen Kriege übrig ge blieben ist, den Gedanken auf Selbstbefriedigung

des Landes aus eigenen Mitteln und ohile fremde Hilfe hätte aufgeben müssen. Wenn man aber von Oesterreich nicht verlangt, daß es sich für ein autarkes (das sich selbst versorgt) Wirtschaftsgebiet hält, ohne es zu fein, wenn man es als Glied der Völkerfamilie betrachtet, wenn man die unzähligen Fäden auch der einzelnen Volkswirtschaften zu einem organisierten Ganzen zusammenfaßt, dann ist es lebensfähig. (Das heißt mit anderen Worten, es muß dafür gesorgt werden, daß die wirtschaft- lichen Beziehungen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 18.06.1931
Descrizione fisica: 16
auch auf internationa- lem Gebiete steht. Der Internationalen Landwirtschafts, kommiffion bietet sich hier ein großes Feld fruchtbringen, der Tätigkeit. Ihre bisherigen Leistungen bürgen dafür, daß sie die Aufgaben, die ihr in der Zukunft bevorstehen, zum Nutzen der Landwirtschaft aller Länder lösen wird. Unsere handelspolitische Lage. In einer Versammlung sprach Bundesminister Dr. Dollfuß Wer die Stellung Oesterreichs im Rahmen der europäischen Wirtschaft. Der Minister führte hiebei unter anderem aus: Oesterreich

führt viel mehr ein als es ausführt. Zu den wenigen Staaten, bei denen die Ausfuhr aus Oester reich die Einfuhr nach Oesterreich überwiegt, gehören Ita lien, zu einem gewissen Grade Jugoslawien und teilweise noch Frankreich. Alle übrigen Staaten Europas führen nach Oesterreich bedeutend mehr ein, als Oesterreich aus führt. Diese Feststellung besagt, daß wir, so klein wir als Wirtschaftskörper fein mögen, handelspolitisch für diese Staaten mehr bedeuten als ste für uns. Run ist handels politisch

nach dem Kriege durch das System der Meist- begünstigung eine sehr schwierige Situation für uns entstanden. In der jetzigen 'Zeit der Handelsver tragsverhandlungen werden Wege gesucht, die Staaten, die ein Interesse an der Einfuhr nach Oesterreich haben, zu veranlassen, ihrerseits Industrieartikel aus Oesterreich zu beziehen, um Industrie und Gewerbe wieder neu zu beleben, weil darin nicht bloß diese Berufsgruppen und ihre Angestellten und Arbeiter, sondern auch die Land wirtschaft das allergrößte Interesse

haben. Ich bin über zeugt, daß die handelspolitische Lage Oesterreichs keine verzweifelte ist. Aus der Tatsache, daß viele Staaten an der Einfuhr nach Oesterreich ein großes Interesse haben, sind wir handels politisch stärker als viele andere Staaten. Wenn man zur Erleichterung der wirtschaftlichen Lage Europas bei- tragen will, muß man mit dem linearen System der Meistbegünstigung brechen und zu dem Prinzip der Präferenz übergehen. Damit kämen wir, wenn auch nicht zur Beseitigung der Wirtschaftskrise

an den Gesamtausgaben des Bun- des noch weiter gesunken. Im folgenden soll ein Ver- gleich der Ausgaben für das Heereswesen in den Rach- barstaaten Oesterreichs gegeben werden. Der Aufwand für das Heereswesen beträgt pro Kopf der Bevölkerung in Ungarn 8 21.92 Deutschland „ 19.90 Tschechoslowakei „ 28.98 Jugoslawien „ 24.15 Oesterreich „ 15.85 Schon aus dieser Gegenüberstellung geht hervor, daß das Bundesheer in Oesterreich weitaus billiger ist als die Heere in den anderen Staaten, die Oesterreich benach- hart

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 19.01.1928
Descrizione fisica: 18
. Dienstag, 24 Timotheus Mittwoch, 25. St. Pauli Bek.: Donnerstag, 26. Mainrad. Zie NOsillikUiiteii her Die bedeutendste Folge des Weltkrieges ist roochl die Auflösung der österreichisch-ungarischen Monarchie. Am Weltkriege haben zahlreiche Staaten teilgenommen, da- von als unsere Freunde Deutschland, Bulgarien und die Türkei, als unsere Gegner aber etliche Dutzend. Von allen Kriegsteilnehmern hat außer Montenegro, das von Jugoslawien verschlungen wurde, nur Oesterreich-Ungarn den Krieg

Bedeutung erlangt. Oesterreich-Ungarn das in aller und jeder Beziehung vollends von Deutsch land abhängig gewesen sei, habe hinter der deutschen Ein heit die Rolle einer Rull gespielt, wodurch Deutschland zum Zehner sich auswuchs. Tatsächlich war die über- ragende Stellung, welche Deutschland vor dem Weltkrieg innegehabt, nur möglich geworden infolge seiner Rücken- üeckung durch Oesterreich-Ungarn. Rur im Bündle mit der Donaumonarchie hatte Deutschland Weltpolitik treiben können. Dlas Bündnis

mit Deutschland ist denn auch Oesterreich-Ungarn zum Verhängnis geworden. Rußland und Italien waren ja geborene Gegner ber Habsburger Monarchie, Frankreich und England hätten an der Erhaltung dieses Staatswesens mehr Interesse gehabt als an dessen Zerstörung, wenn nicht Oesterreich- Ungarn als die stärkste Rückendeckung Deutschlands ge- gölten hätte und dessen Zertrümmerung nicht als unum gänglich notwendige Voraussetzung 'für ibie nachhaltige Schwächung Deutschlands betrachtet worden wäre. Der Weltkrieg

hat in erster Linie der Demütigung Deutsch, lands gegolten und Oesterreich-Ungarn hat 'seine bis zum Ende bewahrte Dündnistreue mit seinem Untergänge be zahlen müssen. In den aufgezwungenen Pariser Friedensverträgen wurde die österreichisch-ungarische Monarchie, nachdem sie fast 400 Jahre ruhmvoll bestanden hatte, in ihre Teile au^elöst und daraus die sogenannten Nachfolgestaaten geformt. Galizien und Lodomerien wurden zum neu- erstandenen polnischen Staat geschlagen, die Bukowina, Siebenbürgen und Teile

Ländergruppe wurde durch die Slowakei und Kar- patho-Rußland vergrößert und als Tschechoslowakei zu einem selbständigen Staate gemacht. Der Rest Ungarns wurde nach dem Verluste von zwei Dritteilen seines früheren Gebietes gleichfalls selbständig. Rach solcher Aufteilung waren noch übrig die ältesten Erbländer der Habsburger. Diese wurden ünter Abtrennung von Süd- tirol und Südsteiermark und unter Hinzunahme des Burgenlandes als der Staat Oesterreich erklärt und mit den Lasten der Rechtsnachfolge

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Alpenland
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Pagina 1 di 8
Data: 20.08.1925
Descrizione fisica: 8
enthält auch rilanche düsteren Momente, die eher einen tragischen Ausgang vermuten laffeit als einen freudigen, falls man die einzig mögliche Lösung, den Anschluß Oesterreichs an das Deutsche Reich vermeiden will. Das eine ist sicher, daß das von den Ententemächten geschaffene Oesterreich eher den Stoff für eine Tragö die abgibt und daß die Katastrophe schon längst herein- gebrochen wäre, wäre es nicht den klugen österreichi schen Regisseuren gelungen, die -Lösung des dramatischen Knotens

hinauszuziehen. Ich befinde mich mit meiner Ansicht im Gegensätze zürn gewesenen österreichischen Finailzmillister Doktor K i e n b ö ck, der in feiner neuesten Publikation „Das österreichische Sanierungswerk" den Gedanken zum Ausdruck bringt, daß die Sanierungsarbeiten soweit fortgeschritten seien, daß man hoffen könnte, Oesterreich würde als selbständiger Wirtschaftskörper genau so be stehen können, wie unser Nachbarstaat die Schweiz. Dr. Kienböck ist mit dieser seiner Auffassung den Plä> nen treu

einem selb ständigen Oesterreich wesentlich entgegenarbeitet. Dies wäre auch nicht! gut möglich, denn seine Kraft reicht kaum über den Aktionsradius des Herrn Dr. Seipel und Dr. Kienböck und Genossen hinaus. Der Per sonenwechsel im November vorigen Jahres war lediglich eine Milderung aber n i ch t eine A e n d e r n n g des Svstems, durch das Oesterreich als selbständiger Wirtschaftskörper erhalten werden soll. Das Zutratten zum Gelingen dieses Planes scheint aber selbst in christlichsozialen Kreisen

, die die Nachfolgestaaten zit gewähren hätten, das selbständige Oesterreich gesichert werden könnte. Was man bis setzt über die Ansichten der Beautachter erfahren Hai, dürfte aber die Hoffnung Regierung in der entschiedensten Weise gegen einseitige Vorzugszölle ausgesprochen hat. Aber selbst dann, wenn die Begutachter auf den Ge dankengang der christlichsozialen Führer eingegangen wären und tatsächlich die Vorzugszölle als geeignetes Mittel für die Erhaltung des selbständigen Wirtschasts- körpers Oesterreichs gesunden

, die es ihnen ermöglichen, zur wirtschaftlichen Autarkie überzugehen. Diese Wirt schaftssysteme der Nachfolgestaaten sind aber selbst bei Gewährung von Vorzugszöllen gegenüber Oesterreich nicht geeignet, der darniederliegenden österreichischen Volkswirtschaft auszuhelfen, denn die machtpolitische Konstellation Miteleuropas ist heute eine derartige, daß die Vorzugszölle, selbst wenn sie zugestanden würden und die Zustimmung des Völkerbundes fänden, niemals praktisch wirksam würden. Wien, das Handels- unb Fi nanzzentrum

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Der Arbeiter
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Pagina 3 di 10
Data: 22.01.1930
Descrizione fisica: 10
des alten Europa gegeben hat. Erhebungen vor dem Krieg haben ergeben, daß von Zeit zu Zeit ganze Industriestaaten von einer Arbeitslosigkeit heimgesucht wurden. Es ist nicht mehr für den Bedarf erzeugt wor den, sondern auf Vorrat. Die Folge davon war. daß man die Waren nicht anbringen konnte und die In dustrie ihre Betriebe reduzieren oder einstellen mußte. Bei uns in Oesterreich zeigt sich mußt Du verlangen, wenn Du Kathreiners Kneipp Malzka ffee kaufst Und auf die Schutzmarke Kneipp Bild achten! 4Ü2

, der ein großes Wirtschaftsgebiet, das für sich allein existieren konnte, aufgeteilt hat. Das heutige Oesterreich ist nicht imstande, alle feine Arbeitskräfte zu beschäftigen. Viele Intelligenzen und manuelle Arberter sind zum Nichts tun verurteilt. Es bildet sich eine Reservearmee von Arbeitslosen und Angestellten, die sozial und p o - lisch gefährlich werden kann. Wir werden in den nächsten Jahren mindestens durch- , schnittlich über 100.000 Arbeitslose zählen. Im alten Oesterreich konnte

man diese Ueberschüsse geistiger und wirtschaftlicher Kräfte verwenden zum Aufbau jener Gebiete, die in der Kultur nicht gleich mäßig fortgeschritten waren. Der Inlandsmarkt Neuösterreichs ist sehr klein und überdies auch deswegen wenig aufnahmsfähig, weil die Leute infolge ihrer finanziellen Lage die Erzeugnisse nicht kaufen können. Vom Bundesbeamten bis zum Hilfsarbeiter haben sie ja kaum soviel, um den bloßen Lebensunterhalt zu fristen. Oesterreich ist eigentlich nur ein langgestrecktes Grenzgebiet

. Die Waren müssen über die Zollschranken hinüber und wenn man dann drüben ist, dann sieht man, daß sich in den Nachfolgestaaten eine neue Industrie gebildet hat, denn selbstverständlich haben die Lenker dieser Staaten ein Interesse daran, drese auch industriell unabhängig zu machen. ! Dazu kommt noch, daß im alten Oesterreich eine l a I lgemeine Wehrpflicht bestanden hat; ohne Anhänger des Militarismus zu fein, muß man zugeben, daß im heutigen Gebiet von Oesterreich seinerzeit 60.000 Mann ständig unter Waffen

gestanden sind, daß 60.000 Mann also dem Arbeitsmarkt entzogen wurden, die ihre aktive Dienstzeit leisteten. Diese 60.000 Personen brauchten naturgemäß Nahrung, Kleidung und Wohnung. Zur Schaffung dieser Dinge hat man wieder Leute beschäftigen müssen. Heute haben wir nicht einmal 20.000 Mann in der Wehrmacht, das ist ge genüber der Vorkriegszeit eine Differenz von 40.000 Personen. Diese 40.000 Personen wollen aber Beschäfti gung finden. Wien war ferner das Zentrum der Ver waltung des alten Oesterreich

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 1 di 12
Data: 29.05.1926
Descrizione fisica: 12
den 16. Mai fand in Wien eine Riesenkundgebung für den Anschluß Oesterreichs an Deutschland statt, zu der Red ner aus allen Parteien Deutschlands erschie nen. Der Anschlußgedanke ist in letzter Zeit in Oesterreich wieder bedeutend gewachsen. Aus druck dafür ist auch die Mitteilung, die der Präsident des Nationalrates, Dr. Dinghofer, am 20. Mai in einer Wiener Versammlung machte, in der er erklärte, daß die von Ita lien ausgehenden Bestrebungen zur Schaffung eines Garantiepaktes mit Jugoslawien

und der Tschechoslowakei unter Einbeziehung Oesterreichs und Ungarns glücklicherweise als gescheitert zu betrachten seien. Oesterreich habe Bindungen abgelehnt, die geeignet sein könn ten, den Anschluß Oesterreichs an Deutschland zu erschweren. Die Erkenntnis sei heute Allge meingut geworden, daß Oesterreich wirtschaft lich nur geholfen werden könne, wenn es an ein großes Wirtschaftsgebiet angeschlossen wür de. Es sei überflüssig, zu sagen, daß aus wirtschaftlichen, politischen und nationalen Gründen nur das Deutsche

Ber einigung dauernd ausgeschlossen sei. wenn nicht die Zustimmung des Völkerbundrates hie für vorliegt. Allerdings verpflichtet sich Oesterreich im Artikel 88. außer der Zustim- mung des Völkerbundrates sich jeder Hand lung zu enthalten, die mittelbar oder unmit telbar oder aus irgendwelchem Wege seine Un abhängigkeit gefährden könnte. Eine Reihe von völkerrechtlich anerkannten Zollunionen (Bel gien-Luxemburg, Schweiz-Liechtenstein, Polen- Danzig) beweisen jedoch, daß die staatliche

Un abhängigkeit der Vertragsstaaten durch den Ab- schluß einer Zollunion nicht gefährdet ist und auch nicht als gefährdet betrachtet wird. Das erste Genfer Protokoll vom Oktober 1922 betont die Freiheit Oesterreichs hinsichtlich aller sein Wirtschaftssystem und seine Handelsbezie hungen betreffenden Angelegenheiten, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß Oesterreich seine wirtschaftliche Unabhängigkeit nicht da-^ durch antastet, daß es irgend einem Staate ein Sondersystem oder ausschließliche Vorteile

bilden demnach diese beiden Pro tokolle ein schwerer zu überwindendes Hin dernis für einen wirtschaftlichen Zusammen schluß zwischen Deutschland und Oesterreich als selbst die Friedensdiktate. Bedenkt man je doch, daß beim Abschluß einer Zollunion oder eines Wirtschaftsbündnisses das Recht der ein seitigen Lösung des Vertragsverhältnisses vor gesehen ist und daß ferner, was die öster reichischen Zolleingänge betrifft, die Einfuhr aus Deutschland nach Oesterreich nur 15 v. S). der Gesamteinfuhr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 21.07.1923
Descrizione fisica: 16
ia Innsbruck: LS.LLV K Ä«m Abhole« i« Jn«s. dttrck: 17.WO K. Arrsw. durch dieK»lp»rte«re und durch die P-st für Deutfch-Oestsrreich: 1S.Ü00!(, für Deutsch. iand 25.000 K Üsbr. Ausland 36.000 K Jl. Eine Niederlage des Volkes. Unser Genosse Dr. Bauer hat in einem großange legten Werke die Geschichte der NackstriegSjahre in Oesterreich besprochen. Selbstverständlich hat unser Genosse auch über das Zustandekommen des Genfer Paktes ausführlich berichtet. Als unmittelbaren An stoß der Genfer Aktion bezeichnete

Bauer den Plan Seipels, Oesterreich an Italien zu verschachern. Seipel bot Italien eine Währung»- und Zollunion mit Oesterreich an. Italien sollte Oesterreich in seine Währungsgemeinschaft ausnehmen und es dadurch vor der drohenden Währungskatastrophe bewahren. Dafür sollte Oesterreich in dem italienischen Wirt schaftsgebiet ausgehen, sollte es sich wirtschaftlich und politisch Italiens Protektorat unterwerfen; ein „größeres Italien" sollte sich so bis zur Donau aus dehnen. Damit wäre

über Oesterreich die Brücke zwischen Italien und Ungarn geschlagen worden; die Brücke zwischen Jugoslawien und der Tschecho- flowakei wäre in die Macht Italiens gefallen. Als man in Prag und Belgrad von diesem sau beren Plan Seipels erfuhr, war die Aufregung dort keine kleine. Italiens Machtsphäre bis an die Tore Preßburgs und Marburgs vorgeschoben, das be deutete eine schwere Störung des Gleichgewichtes in Mitteleuropa, das za verhindern die dringendste Ausgabe der tschechoslowakischen Regierung

war. Der tschechische Minister des Aeußern Di'. Benesch alarmierte sofort die Kabinette in Paris und Lon don und auch den Völkerbund in Gens und malte das Schreckensgespenst eines unmittelbar drohen den Krieges in Mtteleuropa in den stärksten Far ben an die Wand. Italien dürfe unter keinen Um ständen Oesterreich einsacken, der Völkerbund müsse dafür sorgen, daß Oesterreich vor der drohenden Währungskatastrophe gerettet und unter die Kon trolle der Entente gestellt werde, damit Oesterreich seine günstige Lage

zwischen der Kleinen Entente und Italien nicht für sich ausnützen könne und nicht zum Anlaß eines Krieges zwischen diesen beiden Machten werde. Als in Gens der Bölkerbundrat zusammentrat, zeigte es sich, daß Benesch mit seinen Bemühungen, die Einsackung Oesterreichs durch Italien zu ver hindern, vollen Erfolg hatte. An Stelle der italie nischen Vorherrschaft über Lesterreich, die Seipel in Verona *rmgestrebt hatte, kam nun das gemein same Protektorat der Ententemächte und der Tsche- choslowakei über Oesterreich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 14.07.1925
Descrizione fisica: 16
, sind dem Landtag entzogen; also hat er in ihre Führung nichts dreinzureden. Die unentrinnbare Folge dieser Uebergabe der Macht an die Landeshauptleute wäre, daß Oesterreich nur scheinbar ein Verfassungsstaat bliebe. Das wäre nur die täuschende Form; die Wahrheit wäre: der allmächtige, der unverant wortliche, der diktatorische Landeshauptmann. Und da er gemäß seiner Bestellung durch die Mehrheit des Landtages, überall ein Parteimann ist, ein ausgesprochener Partei mann sein muß, so kann man sich die Entwicklung

soll die Staatsbürgerschaft nach dem Heimatsrecht entschieden wer den. Wenn also in dem Zeitpunkt, da der Vertrag von Saint-Germain in Kraft trat — 16. Juli 1920 — jemand öie Heimatsberechtigung in einem Gebiete Deutschöster- :eichs besaß, also in einer Gemeinde zuständig war, die zu sein Ge'biete unseres Oesterreich gehört, so wurde er dadurch österreichischer Staatsbürger. Ebenso wurden wieder alle diejenigen, die die Zuständigkeit in einer Gemeinde besaßen, die einem der Nachfolgestaaten zufiel, dadurch Staatsange

hörige dieses Staates. Nun hat Polen in einem Vertrag, den es mit der Latente, nicht mit Oesterreich, geschlossen hat, als seine Staatsbürger alle diejenigen altösterreichischen Staatsbür ger anerkannt, „die auf dem genannten Gebiet von dort wohnhaften Eltern geboren wurden, wenn sie auch zur Zeit des Inkrafttretens dieses Vertrages — 10. Jänner 1920 — selbst dort nicht wohnhaft sind", also als seine Staatsbür ger auch Personen anerkennt, die sonst, gemäß ihrer Hei matsberechtigung, österreichische

Staatsbürger wären. Nun hat Jugoslawien einen ähnlichen Vertrag mit der Entente geschlossen, der am 16. Juli 1920. also am gleichen Tage wie der Friedensvertrag von Saint-Germain, in Kraft getreten ist. Ein gleicher Vertrag ist am 4. Septem ber 1920 zwischen Rumänien und der Entente in Kraft ge treten. Zwischen der Tschechosiowakei und Oesterreich regelt die Staatsbürgerschaftsanerkennung der sogenannte Brünner Vertrag vom 7. Juni 1920; ebenfalls wurden zwi schen Italien und Oesterreich wegen >bcr

ist der Artikel 64 des Friedensvertrages von Saint-Germain. Darin erkennt Oesterreich als Staats angehörige alle Personen an, „die zur Zeil des Inkraft tretens des gegenwärtigen Vertrages (von Saint-Germain) das Heimatrecht auf dem österreichischen Staatsgebiet be sitzen und nicht Angehörige eines anderen Staates sind". Auf dieses „und nicht Angehörige eines anderen Staates sind" hat sich die Regierung berufen. Nun erscheint es dem gesunden Menschenverstand wie dem natürlichen Rechtsgefühl gleichermaßen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 06.12.1929
Descrizione fisica: 8
AichenpMU der österreichische« HeimstwMeu. Tteiblr und Pabst ttekern den Franzosen die Daten über die Bewaffnung der Heimatwehren. Wenn wir von Zeit zu Zeit der österreichischen Oesfent- I lichkeit über Waffenschmuggel der Heimatwehren aus dem Auslände oder Einbrüche in staatliche Waffenmagazine für die Heimatwehren Mitteilung machten, so hallte uns jedes Mal aus der bürgerlichen Heimatwehrpresse die An klage entgegen: „Die roten Hochverräter wollen das Aus land auf Oesterreich hetzen

. Nun hat aber das Ausland aus dem Munde der Hei matwehrführer selbst erfahren, wie stark die Heimatwehren in Oesterreich sind und über welchen Waffenbestand sie verfügen. Wir haben bereits gestern kurz darauf hingewie sen, daß einer der bedeutendsten außenpolitischen Publizi sten Franst e chs. der Korrespondent des „Matin", der zu gleich der Vertrauensmann des französischen Außenmini sters Briand ist Herr Jules Sau er wein, mit den Herren Sie idle, Pabst. Pfrimer und dem stei rischen Landeshauptmann Rintelen

erzählt nun der Steidle zur Publikation für die ganze Welt, daß Oesterreich die Waffen nicht abge liefert und sie in sichere Verstecke für die Heimatwehr faschisten gegeben hat, so daß angeblich mit diesen Waffen ungefähr 100.000 Mann komplett ausgerüstet werden könnten. Das ist aber noch nicht alles. Die Welt erfährt nun durch Sauerwein aus dem Munde der Steidle, Pabst und Genosien authentisch, daß in Oesterreich große, bewaffnete, illegale Formationen bestehen, die nicht nur nach öster reichischen

Gesetzen, sondern auch nach dem Friedensvertrag verboten sind. Enthüllungen von auhenholitischen Plänen der Heimatwehreu. Gleichzeitig mit dem Interview der Heimatwehrführer durch den journalistischen Vertreter des französischen Natio nalismus brachte aber die größte bürgerliche Zeitung der Schweiz, die „Neue Zürcher Zeitung", die sehr gute Bezie hungen zur Entente hat, einen aufsehenerregenden Artikel aus Wien über die Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien. (Wir haben darüber ebenfalls gestern

tralität schwächen und es unfreiwillig in die Balkanpolitik hineinmanövrieren wollen, in den hiesigen diplomatischen Kreisen ganz allgemein mit dem größten Mißtrauen be trachtet. Man unterstreicht, daß Oesterreich vor allem Ruhe benötigt und gewaltsame Experimente, welcher Art sie immer sein mögen, die in der letzten Zeit wesentlich ver schlechterte Wirtschaftslage nur ungünstig beeinflußen könnten. Es sei vom Standpunkte des Sacro egoismo zwar verständlich, daß Italien die Einkreisung Jugoslawiens

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 27.08.1922
Descrizione fisica: 12
noch einmal die äußerst kritische Lage Oesterreichs darzulegen und daraus zu verweisen, daß Oesterreich nicht mehr auf die mehr als zweifelhafte Entscheidung des Völ kerbundes warten kann. Der Anstoß zu dieser Reise und zu der sich nun in Oesterreich entwickeln den Politik ist ohne Zweifel in London gegeben worden, wo der österreichische Vertreter mit dem italienischen Außenminister Schauzer eine Unter redung hatte. Sclianzer habe dort eine wirtschaft liche Hilfsbereitschaft durchblicken lassen. Wenn nun Oesterreich

diesen italienischen Strohhalm er greift, so will es sich doch zuvor über seinen Schritt bei seinen nächsten Nachbarn in Prag und Berlin orientieren. Die Reise nach Berlin kann sa nur aus Gefühlsmotiven entspringen, denn von Deutschland kann weder eine politische noch eine wirtschaftliche Hilfe im jetzigen Moment kommen. Es wird also Dr. Seipel dort nur betonen, daß trotz allem ande ren Oesterreich den Gedanken an den endlichen An schluß an das deutsche Mutterland nicht aufgibt. In Prag liegen die Dinge

etwas anders; denn man spricht davon, daß die Tschechoslowakei bereit sei, für Oesterreich eine zweite Fünshundert-Millionen- Anleihe aufzulegen, anderseits interessiert dort na türlich auch sehr die politische Seite der ganzen Ak tion, wiewohl auch Frankreich und Jugoslawien sehr darauf sehen würden, wie der italienische Ein fluß in Oesterreich zustandekommt und sich aus wirkt." Das käme also aus eine Art ital. Ku ratel oder wirtschaftlichen Anschluß an Italien hin aus, von der jüngst in den Blättern zu lesen

war. Diese Lösung würde natürlich nicht bloß den i italienischen Ausdchnungsbestrebungen, sondern! auch der englischen Politik entsprechen, deswegen wurde sie auch von England angeregt. England sucht in Mitteleuropa wieder ein Gegengewicht ge gen das übermächtige Frankreich zu schaffen. Des wegen die Ausdehnung des italienischen Einflusses über Oesterreich. Damit könnte Deutschland und Italien einen geschlossenen Block bilden. Die Kre ditverweigerung, die von England ausging, soll diese Slbsicht fördern

. Daß Frankreich nicht gerade große Freude an dieser Lösung hat. ist begreiflich. Ihm wäre die Ausdehnung des tschechischen Ein flusses über Oesterreich lieber, daher die neue tsche chische Hilfe, die in Aussicht gestellt wird. Es dürfte daher diesmal wirklich die Entscheidung über unser Schicksal beim Völkerbund liegen. Unserer Mei nung.nach kann weder Tschechien noch Italien Oesterreich schlucken, wenn es nicht daran bersten will. Die Entscheidung muß meines Erachtens fallen mit der Einführung der neuen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 24
Data: 20.02.1925
Descrizione fisica: 24
unseres Finanzministers bekommt man den Ein druck, daß lange nicht alles, was bezüglich Oesterreichs in Genf borgegan \ der Oeffentlichreit mitgeteilt wird. Es>wrrö nur versickert, daß der Völkerbund heute, nach der Genfer Tagrnr, ürer Österreich wieder eine bessere Ansicht habe, als er sie früher gehabt, und daß deswegen auch das vom Völkerbundkomitee diesmal über Oesterreich abgegebene Gutachten bedeutend besser ausgefallen sei, als cs ursprünglich geplant gewesen. Die Folge dieser günstigen Wendung

sei, daß im Auslande das Vertrauen zu unserem Staatswesen wieder gestiegen ist. Diese Ver lautbarungen sind ziemlich allgemein gehalten und klin gen so geheimnisvoll, daß sie die verschiedensten Deu tungen zulassen. Oesterreich muß sich von Seite der Megerstaaten eine sehr harte Behandlung gefallen lassen. Duuh die aufgezwimgenen Friedensverträge wurde Deutschsfterreich an allen Grenzm grausam verstümmelt und sehr wertvoller Gebiete beraubt. Me seit Jahr hunderten bestehenden

Geschäftsverbindungen wurden durch die Aufrichtung von Zollschranken ringsum jäh Unterbunden. Ueberdies wurde unser kleiner Staat mit Ungarn als den Rechtsnachfolger der alten Monarchie Mngestellt und mit der ganzen Verantwortung für den Verlorenen Krieg belastet. Die haßerfüllten Sieger woll ten es den Deutschen in Oesterreich und den Magyaren in Ungarn gehörig heimzahlen, daß diese zwei Völker die Hauptstützen des Bündnisses Oesterreich-Ungarns mit Deutschland gewesen sind, und daß ebenso diese zwei Völker den Weltkrieg

an der Seite Deutschlands mit ganzer Kraft und vollem Ernst mitgemacht, wahrend die übrigen Völker der alten Monarchie mehr oder weniger Landesverrat geübt haben. Das heutige Oesterreich hat zu feinem Umfang und zu seiner Volkszahl eine viel zu große Hauptstadt. Der Zwergstaat Oesterreich und die -Weltstadt Wien passen schlecht zusammen. Das jetzige Oesterreich hat aus den Zeiten der alten Monarchie eine ^reich entwickelte Industrie, welche über die Bedürfnisse und Aufnahmsfähigkeit des Inlandes weit

Wiederher-- -'stellung des alten Rerchsverbandes Oesterreich-Ungarn. Wer weder der eine noch der andere rettende Ausweg ist derzeit gangbar. Einen Anschluß an Deutschland dulden 'die Siegerstaaten nicht, imb eine Donaukonföderation wird derzeit von allen Nachfolgestaaten abgelehnt. Eine solche Verbindung wäre nach allem, was' vorgefallen ist, eure bloße Vernunftehe, und auch eine solche ist insolange ganz umnöglich, als kein Teil davon etwas wiffeir will. In den Siegerftaaten kornmt mehr und mehr

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 24.09.1925
Descrizione fisica: 16
stöhnend um Hilfe fleht und alle Bedingungen des anderen ohne weiteres annimmt. Das ist ein recht ein seitiger Friede. Aber so war der v-m der Entente mit Oesterreich abgeschlossene. Man hat unser Gebiet zusam mengestutzt auf einen kaum lebensfähigen Rumpf, uns diktiert und befohlen zu gehorchen. Man ha. uns sozu sagen die Grenzen gesperrt und aufgetragen zu leben. Daß die Entente über Aufforderungen oder höchstens schmeichelhafte Lobreden nicht hinauskommt, hat die Genfer Konferenz bewiesen

. Zwar hatte Oesterreich einmal in der Nachkriegszeit einen Führer, der imstande gewesen wäre, Oesterreich emporzureißen, wenn ihm das Volk gefolgt wäre: unser gewesener Bundeskanzler D. Seipel. Er bewies uns deutlich, daß zu einem so großen Sanierungswerke nicht bloß ein geschickter unermüdlicher Arbeiter gehöre, son dern vor allem eine Persönlichkeit, die auch in den an deren Staaten etwas bedeutet. Das war bei Dr. Seipel der Fall. Dr. Seipel ist ein Mann, mit dem sich in Europa nicht bald wird einer messen

wohlauf sein könnte. Zn Oesterreich hat man aber schon lange erkannt, daß die <*uslanbsaufftd)tcn wenig zum Wohlergehen beitragen und haben daher dessen Vertreter immer wieder besonders den Nachbarländern Absatzgebiete gesucht, gesucht Quellen zu öffnen, aus denen neue Auffrischungen in ; en erschlafften österreichischen Körper rännen. Darüber auch unser Außenminister Dr. Mataja jetzt nach der Genfer Reise im Hauptausschuß berichtet. Er führte aus: . Wir haben alle Anstrengungen gemacht, um Han

suchen, um eine größere wirtschaftliche Bewegungsfreiheit zu gewinnen. Es war also klar, daß sich Oesterreich, da es ihm allein nicht möglich war, mit den Nachbarstaaten dauernd zu nützlichen Verträgen zu kommen, jetzt an den Völker- bund wandte. Der ursprüngliche Plan war der, daß die Nachbarstaaten Oesterreich eine Wohltat gewähren, indem sie mit ihm für gewisse Artikel Vorzugszölle vereinbaren — auf Gegenseitigkeit. Oesterreich hätte für irgend einen Gpezialartikel, den es erzeugt

, z. B. von der Tschechoslo- wakei oder von Jugoslawien einen besonders günstigen Zollsatz erhalten und hätte dem Nachbarland für einen anderen Artikel, in dem in Oesterreich nicht selbst eine Industrie besteht, ebenfalls einen besonderen Satz ge währt, so daß also Oesterreich mit allen Nachbarstaaten und alle Nachbarstaaten mit Oesterreich in einem engen Wirtschaftsverband gestanden wären. Es war aber nicht beabsichtigt, daß auch die N a ch- barstaatenuntereinandersich durch ein solches System verbänden, denn dann wäre

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Alpenland
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Pagina 1 di 12
Data: 04.01.1922
Descrizione fisica: 12
die Vertragsverhandlungen Zwischen Oesterreich und der Tschechoslowakei und bezeichnet es als ein besonders Verdienst der verantwortlichen Staatsmän ner Oesterreichs, daß sie mit den Nachbarn friedliche Bezie hungen anzuknüpfen versuchen, die für die Zukunft aller Teile ersprießlich seien. Das Blatt sieht in der Ernennung Popovic's zum Gesandten in Wien ein Zeichen, daß Jugoslawien dem Beispiel der Tschechoslowakei folgen und ein analoges Abkommen mit Oesterreich, wie das von Sana schließen wolle. — „Temps" hofft schließlich

mi: den Deutschen im Reiche und in Oesterreich, aber auch in der Schweiz, im Elsaß, in Italien, in Polen und wohin immer die Friedensschlüsse Splitter unseres Volkes verschlagen ha ben, unter höchstes völkisches Gut bedeutet. Aber national sein heißt für uns, das nationale Empfinden überall schützen und so wie wir jede andersnationale Neberhebung ablehnen, lehnen wir auch eine p angermanistische ab. Wir gestehen zu, daß es Leute unter uns gibt, die alles, was nicht deutsch ist, geringschätzen, gerade

über die Oesterreich in, Burgenlande zu gewährenden Erleichterungen nun fest- gestellt werden müssen. Bei der Vorberatung eines handels politischen Abkommens mit Ungarn wird Oesterreich selbst verständlich seinem bisherigen Standpunkte treu bleiben und nur einen Vertrag zustande kommen lassen, der keine Spitze gegen einen Dritten enthält. mm VerMrrdung der österreichischen KWstschStze. Paris, 3. Jänner. (Korrbüro.) Der „Temps" meldet m einer Wiener Korrespondenz, es sei von der Regierung Scho ber keineswegs

der Begegnung Scho- Merrelchs Don unserem ^-Vertreter in Wien. Aus dem Chaos von Zufallsstaaten mit Zwangsgrenzest, welche die Diktate von Versailles, ?t. German und Prmnm^ geschaffen haben, schalen sich allmählich Gebilde heraus, — von Oesterreich und Deutschland abgesehen nach an fänglichem überstolzem Kraftbewußtsein immer mehr. den Tatsachen der Unzulänglichkeit der .eigenen Konstüuttmr Rechnung tragen müssen. Dies gilt insbesondere- von de^ Tschechoslowakei, die während ihrer anfänglichen mrr fram

zösischen Orientierung neben dem mißgünstigen Freunde imv Zwillingsbruder Polen kaum einen Anrainer hatte den sie nicht als Feind betrachtete. Oesterreich nahm, dank jemtg Unzulänglichkeit und Schwache unter diesen die ungefähr- lichste, um nicht zu sagen verachtetste Stellung em. f Inzwischen aber hat sich das Bild der großen Politik eimgermaßen verändert. Frankreichs Vor^rung «' Europa qeqenüber England, das sein Weltreich nach E Kriege ne» ordnen mußte, ist nach Bereinigung der PaMchen «"d dep

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 14
Data: 01.02.1925
Descrizione fisica: 14
für uns Oesterreicher sehr wichtiger politischer und wirt schaftlicher Fragen. Oesterreich hat das Genfer Ab kommen unterzeichnet, das uns in die Enge zwängte, die nicht über lang eben zu eng wer den muß. Es ist wahrscheinlich, daß wir wieder nach Genf gehen müssen und dort wird die Frage aufgeworfen werden, was soll geschehen, wenn Oesterreich nicht lebensfähig ist? Der Völ kerbund wird sich zu entscheiden haben über den Anschluß Oesterreichs an ein größeres Wirtschaftsgebiet. Uns ist es natürlich nicht gleich

gültig, an was für ein größeres Wirtschaftsgebiet wir angeschlossen werden. Die Frage wird deshalb jetzt wider akut (dringend), weil in nicht gar langer Zeit das deutsch-österreichische Wirt schaftsabkommen. das bekanntlich nur ein Provi sorium darstellt, abläuft. Wir möchten nun wissen, wie man die Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland regeln will und welche Haltung die Entente dieser Frage gegenüber einnimmt. (Und dazu muß man akurat nach Berlin fahren! D. R.) Außer dieser Angelegenheit

nröchten wir noch an dere wirtschaftliche Fragen besprechen, so z. B. die Frage des internationalen Kabels (Telegraphen- linie) Berlin—Prag—Wien—Budapest, die Frage des Paßzwanges zwischen Oesterreich und Deutsch land usw. Wir freuen uns — bemerkte Dinghofer abschließend — über die freundliche Aufnahme in allen politischen Kreisen Berlins, wo man unseren Angelegercheiten ein sehr gutes Verständnis em- g egend ringt." So Dr. Dinghofer. Die Freude Tr. Dinghofers in Ehren, uns käme aber vor, schwei gen

er raten, um gemeinsam ins deutsche Valutaelend unterzusinken! Dr. Dinghoser hat offerckar die Meinung, daß unsere Sanierung nicht zum Ziele führe, daß also unsere Regierung eines schönen Tages werde nach Genf zum Völkerbund gehen müssen, um ihm zu sagen, mit der Sanierung ists nicht gegangen, wir sind nicht lebensfähig, wir bit ten um die Erlaubnis, uns an Deutschland anschlie ßen zu dürfen. Herr Doktor, das war nicht klug gesprochen. Wir wissen wohl, daß das heutige Oesterreich einem Baum gleicht

, dessen Aeste und Wurzeln man weit zurückgestutzt hat, das man in unnatürlicher Weise wirtschaftlich verstümmelt hat. indem man es von den Ländern trennte, die ehe mals Zu Oesterreich gehörten. Ganz unschuldig sind unsere Großdeutschen bekanntlich nicht, daß es so gekommen ist. Bestünde heute das alte Oesterreich noch, so könnte es in wirtschaftlicher Beziehung die ganze Welt auslachen. Es ist natürlich sehr schwer, sich in die neue Lage zu finden; es braucht viel Ar beit ja viel mehr Arbeit als bisher

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 08.04.1926
Descrizione fisica: 16
Wert und die richtige Bedeutung hat, wenn das große Deutschland dem kleinen Oesterreich beinahe den Zoll krieg machen und sich gegen uns kaum weniger feindselig abschließen würde wie die anderssprachigen Nachfolge staaten. Wenn Deutschland auf den dereinstigen Anschluß Oesterreichs tatsächlich jenen Wert legt, der von so vielen und einflußreichen Kreisen behauptet wird, so möge es heute für unsere so schwer heimgesuchte Volkswirtschaft das tun, was ihm durch keinen aufgezwungenen Frie

densvertrag verwehrt wird, es möge uns also in seiner Zollpolitik entgegen kommen. Oesterreich möchte nach Deutschland hauptsächlich agrarische Erzeugnisse aus führen, nämlich Nutz- und Zuchtvieh, Pferde, Schnittholz usw. Deutschland wäre ja auch bereit, diese Einfuhr aus Oesterreich durch niedrige Zollsätze zu begünstigen, wenn dafür Oesterreich der deutschen Industrie die Einfuhr er leichtern würde. Die Landwirtschaft hätte bei letzterer Forderung Deutschlands nur ihren Vorteil. Denn Haupt- sächlich

und Württemberg, wo die landwirtschaftlichen Verhältnisse vielleicht nicht einmal so günstig sind wie in Oesterreich, die Bevölkerung ein tiefes Verständnis für die Bedeutung der Agrikulturwirtschaft hat, faßt man hier als in einem alten Industriestaat die Landwirtschaft gleichsam als das fünfte Rad am Wagen auf. Und doch ist gerade dieser Zweig der österreichischen Volkswirtschaft so ausgestaltungsfähig wie kein zweiter. Im Vollbewußt sein der Verantwortung wage ich die Behauptung, daß alle Zweige

der österreichischen Landwirtschaft, mit Aus nahme des Weizen- und Maisbaues, bei entsprechender Förderung in einer verhältnismäßig kurzen Zeit, etwa in einem Dezennium, so weit sein können, daß der Eigen- bedarf Oesterreichs voll gedeckt werden kann. Ich hege auch das feste Vertrauen, daß selbst die Viehzucht in Oesterreich so gefördert werden kann, daß wir von jeder Einfuhr unabhängig werden. Voraussetzung für diese Ausgestaltung der österrei chischen Landwirtschaft sind allerdings zwei Punkte: Ent sprechende

finanzielle Hilfe und entsprechender Zollschutz. Der Zollschutz scheint das Näherlregende, da dies ohne Heranziehung des Auslandes gewährt werden kann. Ich habe in der letzten Zeit hauptsächlich darauf Wert gelegt, daß die V i e h a u f z u ch t in Oesterreich eine e n t- sprechendeFörderung erfahre. Zu diesem Zweck habe ich die Einführung von erhöhten Zöllen für Vieh und Fleisch und für Gefrierfleisch verlangt. Be- sonders diese letzte Forderung ist nicht verstanden worden und ich will erklären, weshalb

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 26.08.1922
Descrizione fisica: 16
F-varSrerch nicht untätig bleiben soll. Schließlich liege die dritte und letzte Losung in einem engen politischen und wirt schaftlichen Zusammenschluß mit der Tschechoslowakei und Jugoslawien und diese sei vielleicht die einzige Lösung, die Oesterreich retten könnte, ohne daß es unter Vormundschaft gestellt werden muffe". Und das natürlich, weil es den Plänen der französischen politischen Kreise am besten zusagen wurde. Indes sind Seipel und Schantzer in Verona augekommen und haben gestern

bereits die Ver handlungen begonnen. Nach der römischen „Tribuna" nehmen an den Besprechungen von italienischer Seite Außenminister Schauer, der Generalsekretär im italienischen Außenministe rium Contarini und auf österreichischer Seite Bundeskanzler Dr. Seipel und der österreichi sche Gesandte beim Qnirinal Kwiatkowsky teil. Nach Informationen aus Wiener Kreisen ver lautet, daß die italienische Regierung für die dringend notwendige Hilfe für Oesterreich fol gendes Programm aufgestellt

habe: 1. Sofortige Verwirklichung der aus der Kon ferenz von Portorose gefaßten Beschlüsse, soweit sie Oesterreich und Italien betreffen; 2. Flüssigmachung des bereits von Italien be willigten 70-Millionen-Lirekredites für Oester reich; 3. Bereitwilligkeit Italiens, die Garantien für einen Teil des großen Kredites für Oester reich zu übernehmen. Die italienische Regierung stehe aus dem Standpunkte , daß sich ihre Hilfsaktion für Oesterreich im Rahmen des Vertrages von St. Germain und des Protokolles

von Portorose be wegen müffe. Innerhalb der kürzesten Zeit sol len alle Derkchrserleichterungen in Kraft treten, die in dem Protokoll vorgesehen sind, so daß schon dadurch zwischen Oesterreich und Italien .ein enges Wirtschastsband geknüpft würde. Italien will jedenfalls den Eintritt Oester deichs in die Kleine Entente verhindern, ebensowenig aber will es dem Anschluß Oesterreichs an Deutschland zustimmen. Das ist der Punkt, wo die Interessen Italiens und Frankreichs gemeinsam sind. Die „Tribuna" gewährt

die Erhaltung • der Selbständigkeit Oesterreichs und werde in der Vollversammlung des Völkerbundes am 4. September einen Be schluß zugunsten der Hilfeleistung und Wieder aufrichtung Oesterreichs im Interesse der Er haltung des Friedens provozieren. „Giornale di Roma" tritt dafür ein, daß Oesterreich eine dauernde finanzielle Hilfe seitens aller Mächte, einschließlich der Vereinigten Staaten, gewährt werde. Das Blatt betont neuerlich, daß Italien die Entstehung einer Vor herrschaft in Oesterreich nichtdulden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 14.01.1924
Descrizione fisica: 8
dem Oesterreich der Errungenschaften des neuesten technisch vollendeten Verkehrsmittels teilhaftig wird, die drahtlose Telegraphie diene nicht nur den Interessen des Handels und der Beschleunigung des Weltverkehrs, sie sei auch geeignet, zu einem politischen Verständigungsmittel zwischen den Völ kern der Erde zu werden, ein Ziel, das namentlich Oesterreich mit allen Kräften anstrebe. Im Anschluß an die Feier wurde sogleich der drahtlose Verkehr ausgenommen. Das erste Telegramm richtete

Postanweisungsver kehrs mit Oesterreich. Vom 15. ds. an wird der Postanweisungsverkehr mit Oesterreich wieder aus genommen. Der höchstzulässige Betrag einer An weisung nach Oesterreich ist 6 Millionen österr. Kronen und von Oesterreich nach der Tschechoslo wakei 3000 tschechische Kronen. Nach Oesterreich kann man nur auf 100 österr. Kronen abgerundete Beträge senden. Oesterreichisch-italienischer Handelsverkehr. Ag. Volta veröffentlicht eine italienische Statistik über die ersten neun Monate des Jahres 1923

über den Handelsverkehr mit Oesterreich. Die Einfuhr nach Italien aus Oesterreich betrug 222 Millionen Lire an Wert, die Ausfuhr Italiens nach Oesterreich 197)4 Millionen Lire, daher für Italien ein De fizit von 24 Y? Millionen Lire resultiert. Die deutsche Währungsreform. Die amerikani schen Vertreter im Ausschuß für Währungs- und Budgetfragen, General Davens und Owen Poung, haben nach dem „Petit Par." in den letzten Taigen die ihnen von der Reparationskommission zur Ver fügung gestellten Akten über die deutsche

Außenhandels nicht mehr die Rede sein, so daß die weitere Sta bilhaltung der Währung nur noch eine Frage des Reichsbudgets und damit für die Uebergangszeit der Gewährung von Auslandkrediten ist. Herabsetzung der Gütertarife der deutschen Reichsbahn. Die Reichsbahn hat, wie aus Berlin gemeldet wird, mit Rücksicht aus die zehnprozentige Ermäßigung des Kohlenpreises beschlossen, die Gütertarife vom 20. Jänner an um acht Prozent herabzusetzen. Wertbriefverkehr mit Jugoslawien. Zwischen Oesterreich

und dem Königreiche der Serben, Kroa ten und Slowenen ist der auiae- nvmmen worden. Der Höchstbetrag für Wertbriefe aus Oesterreich nach Jugoslawien ist mit 10.000 Goldfranken (d. i. derzeit 140 Millionen Kronen), jener f ür Wertbriefe aus Jugosiawien nach Oester« reich mit 500 Dinaren festgesetzt. Wertschachteln sind nicht zulässig. Ausweisung von Valutaschwbern in Frankreich. Die Pariser Polizei hat neun Ausländer, sieben Russen und zwei Griechen, ausgewiesen, weil sie an der Pariser Börse Baissespekulationen

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Alpenland
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Pagina 6 di 8
Data: 03.03.1923
Descrizione fisica: 8
ihrer Bewunderung Ausdruck geben. Auch die „Royal Mail" stellte einen ab fahrt bereiten Dampfer zur Besichtigung während der Einschiffung zur Verfü gung. Auch auf diesem Dampfer genoß inan die ely tische Gastfreundschaft. Bei der Schlußsitzung wurde die Errichtung' von Derbandsgeschästsstetlen erörtert und das Tiroler Lande s-R e i s e b ü r o eingeladen, die Interessenvertretung des Berbandes für Oesterreich 311 übernehmen. BMwirWaft. AWLortrag nbu Österreich in London. Aus London wird uns geschrieben: Bor

einigen Ta gen hielt der Presse-Attachee der Londoner Gesandtschaft, Dr. Bach, irn City of London College einen Vortrag über Oesterreich. An Stelle des im letzten Augenblick erkrankten Lord Parmoor übernahm der Gesandte Frau ck e. n st e i n den Vorsitz. Er gedachte der großen Verdienste, die sich Lord Parmoor um Oesterreich crwor- ben, llnd betonte in einem sehr beifällig' ausgenommeuen Schlußwort die besonders wichtigen Aufgaben Oesterreichs auf kulturellem und künstlerischem Gebiet. Der Vortra gende

Dr. Bach begann mit einer Darstellung der Eiw bvßeu, die Oesterreich durch den Fricdeilsvertrag, ua- imentlich auf wirtschaftlichenr Gebiete erlitten, und der verheerenden Folgen, die die Aushungerung Oesterreichs während des Jahres 1919 für seine Staatsfinanzen und die gesamte Volkswirtschaft hatte; auch die absichtliche Zerstörung des Eisenbahnnetzes der alten- Monarchie wurde in ihrer Bedeutung hervorgehoben. Nach dieser Einleitung beschäftigte sich der Vortragende hauptsächlich mit den Versuchen

Oesterreichs, sich aus eigener Kraft wieder emporzuarbeiten. Versuchen, die dank der nun ein mal nicht aus der Welt zu schassenden geographischen Lage des Landes und dank der Anstrengungen aller produk tiven Elemente des Landes bedeutende Erfolge gehabt hätten. Die Erholung der- Landwirtschaft, die Ausnüt zung der Wasserkräfte'die Einführung des elektrischen Be triebes auf gewissen Bahnstrecken und die Tatsache, daß Oesterreich trotz alledem in gewissen Produktionszwei gen noch intimer führend ist, wurde

entsprechend hervorge hoben und an der Hand der wirtsüpftlichen Tatsachen gezeigt, wie unrichtig die häufig gehörte Ansicht ist, daß der Oesterreicher und namentlich der Wiener, der Arbeit nicht sonderlich zugetan sei. Im Zusammenhang mit der Schilderung der österreichischen Eisenbahnen wurde aus den Fremdenverkehr hingewiesen und entgegen gewissen Ausstreuungen gezeigt, daß der englische Tourist in Oesterreich noch immer sehr billig leben könne. Zwei Dinge seien jetzt in Oesterreich von entscheidender Not

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