, daß ein Landesverteidigungsminister mit so großem Beifalle gesprochen hat, wie heute der Herr Minister Schönaich. Seine Exzellenz hat heute in seiner Rede seine Verwunderung darüber ausgedrückt, warum von allen den Rednern, die in der Rekrutenangelegenheit ge sprochen haben, keiner ein Wort der Aner kennung für die Armee, die wir ja alle Hoch- Halten, gefunden hat. Der LandesverLeidiguugsmirrister nicht ver antwortlich. Ich erlaube mir, Seiner Exzellenz die Ant wort darauf zu geben und ihn darauf auf merksam zu machen, warum in Oesterreich
, warum hier in diesem Parlamente niemand dazugekommen ist, ein Wort der Anerkennung für die Zustände in Bezug auf das Militär- wesen in Oesterreich auszusprechen. Meine Herren! Wir sind gewiß alle einig, wenn ich sage: der Grund hiefür darf nicht in der Armee, nicht in dem Offizierskorps, nicht im Geiste der Armee selbst gesucht werden; der Grund, warum hier niemand ein Wort der Anerkennung ausgesprochen hat, liegt ganz wo anders. Er liegt, offen gestanden, bereits in der Verfassung
werden. Der LandesverteidigungLminister, der hier im Hause fitzt, der uns gegenüber verantwort lich ist, ist gezwungen, jedem Abgeordneten in den meisten Fällen zu erklären, daß alles das, was wir Vorbringen, schön und recht ist, daß er es anerkenne, daß er zugebe, daß es beseitigt werden solle, daß aber nicht er das ändern könne, sondern daß er eS nur beim Kriegs minister vortragen, anregen, ihm vorlegen könne. Sehen Sie, meine Herren, in dieser ganz merk würdigen Einrichtung, die außer in Oesterreich, wie ich glaube, in keinem Staate besteht
, ist der Grund zu suchen, warum keiner von den vielen Abgeordneten, warum keine der hier ver tretenen Parteien es für nützlich gefunden hat, ein Wort der Anerkennung gegenüber der Regie rung und der Militärverwaltung auszusprechen. Das ungesunde Aeryattrris i« Ilugaru. Ein weiterer Grund, warum niemand ein solches Wort hier gesunden hat, liegt in unserem Verhältniffe zu Ungarn. Wir wissen, daß man in Oesterreich alles daS, was wir als wünschens wert anerkennen, daß man in Oesterreich
gerade das Militärwesen dazu benützt, um von uns oder von unseren Wählern pekuniäre Vorteile zu erpressen, darf für unsere Offizierswitwen und Offizierswaisen, deren Notlage wir ja alle anerkennen, nicht gesorgt werden. Meine Herren! Dieses ungesunde Ver hältnis zu Ungarn ist einer jener Gründe, warum kein Abgeordneter dazu gekommen ist, sich in Bezug auf den Militarismus zu expo- nieren, für den in Oesterreich bestehenden Mili- tarismus irgendeine Verantwortung durch Worte der Anerkennung