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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 5
Data: 27.10.1910
Descrizione fisica: 5
der „Innsbrucks Nachrichten' zum Ausdruck kommt. Patriotismus in Oesterreich. Wenn wir die Karte von Europa besehen, so finden wir im Herzen des Kontinentes einen Staat, der durch Schönheit und Reichtum der Natur in gleicher Weise hervorragt wie durch die Verschiedenartigkeit seiner Bewohner, seiner geographischen, klimatischen, kulturellen und wirt schaftlichen Verhältnisse. Dieser Staat ist unser Vaterland Oesterreich. Daß dieses Reich trotz der verschiedenartigsten Verhältnisse und der widerwärtigsten

Umstände, unter denen der Nationalhader an erster Stelle steht, daß dieses Staatengebilde trotz einer jahrzehntelangen Bevor mundung seiner Völker und einer heute noch schleppenden Verwaltung dennoch immerwährend starke Fortschritte macht, ist der beste Beweis für seine Bestandsberechtigung. Wir brauchen uns deshalb gar nicht zu berufen auf jenes Wort, das einmal einem französischen Diplomaten, das anderemal Bismarck und wiederum Palacky in den Mund gelegt wird und welches heißt: „Wenn Oesterreich

nicht bestünde, so müßte es geschaffen werden.' Wie aber sieht es im gewöhnlichen Leben — wir wollen nicht von den Augenblicken der Gefahr sprechen — in diesem Lande mit der Vaterlandsliebe aus? Passiert es z. B., daß ein Fremder, sagen wir ein Preuße, der den strammen Polizeistaat gewohnt ist, nach Oesterreich kommt und hier die Lässigkeit in allem bekrittelt, so kann er dessen sicher sein, daß er bei dem Oester reicher vollste Zustimmung und Bekräftigung im Schimpfen findet. Eine Ausnahme gibt

, dort seine Waren zu beziehen, wo er sie am besten und zugleich am billigsten erhält. Wie viele Waren aber sehen wir aus dem Auslande einführen, die der Betreffende vielleicht bei etwas weniger Bequemlichkeit und etwas mehr Patrio tismus in Oesterreich zum gleichen Preise, aber in geschmackvollerer und zuweilen auch gediegenerer Ausführung erhalten könnte! Wählen wir einen anderen Fall: Vor zwei Jahren feierte auch die Stadt Brixen das 60jährige Regierungsjubiläum unseres Kaisers. Gewiß, ein ebenso seltener als eminent

Jahren für die Auswanderung aus Europa das stärkste Kontingent liefert. Durch diese Tatsache haben Schiffahrts gesellschaften Millionen verdient, leider fremde, denn in Oesterreich fand sich bei dem Mangel an Unternehmungsgeist und an Patriotismus bis vor kurzem keine Gesellschaft zur Rettung dieses Volksvermögens. Seit wenigen Jahren besorgt diese Auswanderungsreisen die Austro-Americana. Wenn es — selten genug einmal — vor kommt, daß österreichische Kaufleute als Pioniere des Handels sich in fernen

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 28.06.1905
Descrizione fisica: 8
vorzunehmen. Man weiß, in welchem Wett laufe mit Deutschland das um 13 Millionen Ein wohner schwächere Frankreich seine Armee vermehrt hat. Hingegen hat Oesterreich-Ungarn Heute um 16 Bataillone Infanterie der ersten Linie weniger als 1870, und die Kompensation wird in der Land wehr gesucht. An Kavallerie beträgt die Vermehrung in dieser Epoche in Deutschland 21, Italien 30, Frankreich 97, Rußland 218 Eskadronen — in Oesterreich 6 Eskadronen! Auch in der Artillerie rangiert Oesterreich-Ungarn an letzter

Stelle. Die graphischen Beilagen zeigen dies in belehrender Weise. Frankreich nützt die Volkskrast zu Zwecken der Armee am meisten aus, 95 ausgebildete Sol daten auf 1000 Einwohner, Oesterreich mit 48 am wenigsten. Daß im Augenblicke uns in bezug aus Feldgeschütze die meisten Staaten Votaus sind, ist bekannt. Die neue französische Kanone gibt in der Minute 17 gezielte Schüsse ab, unser jetziges Ge schütz nur 3 Schüsse! England hat bereits über 1000 Maschinengewehre, Deutschland 16 Abteilun gen

, Rußland 12, die Schweiz 4 zu 8 Gewehren, bei uns werden erst Versuche damit gemacht. Es fehlt au Mannschaft, an Geld. Oesterreich-Ungarn hat das relativ kleinste Rekrutenkontingent, von je 10.000 Einwohnern 28 Rekruten, Frankreich 50, Deutschland 48. Welche Reformen sind nun zunächst wünschenswert? Bei den Fußtruppen Erhöhung der Friedensstände ohne kostspielige Vermehrung der Friedenskadres, mit Ausnahme der Artillerie keine Vermehrung. Die zweijährige Dienstzeit hat wirt schaftliche Vorteile

, aber bei den vielfachen Unter schieden der körperlichen Entwicklung und der Kul turstufe in Oesterreich-Ungarn, bei den Sprach schwierigkeiten, gibt es doch Regimenter, in denen vier Sprachen gesprochen werden, Gegenden, wie die des Lemberger Korps, wo ein Drittel der Zeit Feiertage sind (römisch-katholische, griechisch-katho lische, griechisch-orientalische, und jüdische), die der Ausbildung verloren gehen, wird die zweijährige Dienstzeit ein schweres.Problem sein. Indes kann eine erheblich größere Zahl

von 38 aus 48 Millionen zieht er die Konsequenz. Auch für die Kriegsmarine führt der Autor das Wort; sie stand einst an vierter Stelle und nimmt jetzt den achten Rang ein. Katholischer Kehrervnnd für Gester- reich.. Am Pfingstmontag tagte im katholischen Lehrerseminare in Wien die diesjährige Delegierten versammlung des Katholischen Lehrerbundes sür Oesterreich. Bundesobmann Johann Meier konnte 26 Delegierte aus den verschiedenen Kronländern begrüßen. Es lag ein reiches Programm vor, dessen Ausarbeitung nahezu zehn

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 18.10.1909
Descrizione fisica: 8
«in Interesse an der Erhaltung der Monarchie hat und wer aus ei' nem Zerfalle des Reiches Nutzen ziehen könnte? Ich will ganz absehen von dem Interesse der Dy nastie, welches ja außer jedem Zweifel steht. Was die auswärtige Politik betrifft, so hat gerade das heurige Jahr gezeigt, daß Oesterreich-Ungarn im innigen Verbände mit dem Deutschen Reiche im Stande war, den Völkern Europas den Frieden zu erhalten. Alexander von Peez hat in einer jüngst erschienenem Publikation .^England und der Kontinent

' in einer jeden Unbefangenen über zeugenden Weise die intrigante Politik Eng lands klargelegt und gezeigt, in welcher gefährlichen 'Situation sich Oesterreich-Ungarn befindet. Eins Schwächung Oesterreich-Ungarns oder gar ein Zer fall der Monorchie würde für England die will kommene Gelegenheit sein, unsägliche Wirren in Europa herbeizuführen; denn dann wäre Teutschland isoliert, und wenn es auch noch so stark ist, so würde doch die Möglichkeit in Europa den Frieden zu stören, viel leichter gegeben sein, und wie so oft

Tür und Tor geöffnet und es hätte eine gute Gelegenheit, feine Großmachtstellung zurück zugewinnen. Endlich wären es die kleinen Staa ten unserer südöstlichen Grenze, welche sich bei einem Zerfalle Oesterreichs gierig auf die Beute stürzen würden. , Man sieht also, daß es genug äußere Feinde Oesterreich-Ungarns gibt. Unser einziger Bun desgenosse kann nur das mächtige Deutsche Reich sein. Das Bündnis mit ihm ist ein, durch die Ver hältnisse gesichertes, da es für beide Teile eine ge genseitige

Rückendeckung bietet und da das na türliche Interesse jedes Teiles den Untergrund des Bündnisses darstellt, wenn Oesterreich-Ungarn seine Großmachitstellung behauptet. Wenn wir uns mm die verschiedenen Elemente aus denen Oesterreich-Ungarn zusammengesetzt ist, ansehen, so müssen wir leider zu der Ueberzen- gung kommen, baß unserem Staate der große einigende Reichsgedanke fehlt, daß im Gegenteile wichtige Gruppen das Bestreben haben,- die Klam mern, die das Reich zusammenhalten, mehr und mehr zu lockern

- würde, unbedingt zum Zerfalle Oesterreich-Ungarns in zwei Mittel- staaterr führen, wodurch die so wichtige Macht stellung unseres Donaustaates im europäischen Staatenkonzert untergraben wäre. Selbstverständ lich müßte eine solche Umgestaltung der Karte Eu ropas schwere allgemeine Folgen nach sich ziehen. Es handelt sich also darum, den Dualismus mit der Machtstellung der Monarchie in. Einklang zu bringen-, was keineswegs unmöglich ist, wenn nur der gute Wille dazu vorhanden ist. Der Kreis jener gemeinsamen

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 12
Data: 23.12.1911
Descrizione fisica: 12
Charaktereigenschaft des ttrittelns hat wohl ihre Berechtigung, aber sie stammt nicht von den Schattenseiten der österreichischen Aufgaben, sondern sie hängt vielmehr mit den hellsten Lichtseiten dieser Aufgaben zusammen. Kurz gesagt: Oesterreich hat unter allen Staaten derWelt die größte, die höchste, die zukunftsreichste Sendung. Oesterreich hat die weltgeschichtliche Aufgabe, das schwierige Problem zu lösen, wie es möglich ist, eine Anzahl verschiedener Nationen, Rassen. Sprachen in einem einheitlichen Reiche

zu vereinigen. Laster- reich ist nicht, wie manche meinen, ein lediglich durch Diplomatie, Eheschließungen. Erbfälle, Verträge zu sammengestückelter Organismus. Oesterreich ist viel mehr notwendig aus den Bedürfnissen der Völker an dieser Bölkergrenze erwachsen. Das lehrt die ganze Geschichte der Vergangenheit seit den Römer zeiten. Aber daraus geht eben hervor, daß das öster^ reichische Problem eines der schwierigsten der Welt ist. Bei keinem anderen Staate der Welt sind eben solche Bedingungen

soll man nicht, wenn irgendwo etwas.nicht sofort klappt, ausrufen: Armes Oesterreich: Nein: Reiches O esterreich! sollen wir rufen, wenn hinter jeder neuen Lösung wieder eine neue Frage austaucht. Oesterreich hat seine Sendung von der Bor- sehung erhalten. Das hat Kaiser Friedrich III. er kannt. als er zu seinem Symbol die fünf Vokale V machte, mit der Bedeutung: ^ugtria Lrit In Qrdc Ultima, d. h.: Oesterreich hat die höchsten und letzten politischen Probleme zu lösen. Und Ludwig XIV. von Frankreich, der größte Feind

Oesterreichs, hat gesagt: Wenn man dies Oesterreich vernichtet ain Boden liegen wähnt, so zieht eS immer wieder ein Wunder aus der Tasche und steht lebendiger da als je. Die ganze Geschichte Oesterreichs beweist diese höhere Sendung unseres Reiches. Sie ist verkörpert in den GestaltenRudolfsvonHabsburg, Ferdinands ll., in der Haltung des Reiches gegen die Türken sowie in dessen Haltung während der Religionswirren. Wie oft hat man Oesterreich aufgegeben? Wir haben es ja noch selber erlebt

, daß man in allen Ständen, von den höchsten bis zu den niedersten, nach dem Jahre 1866 glaubte. Oesterreich sei vernichtet. Und doch war auch das nun eine Wendung zu einer neuen notwendigen Entwickelung. Oesterreich hat auf einem beschränkteren Gebiet dieselbe Sendung, die allen Reichen, allen Völkern der Welt als letztes, freilich nie ganz zu erreichendes Kämpfende Herzen. Erzählung von Alinda Jacoby. 3 Nachdruck v«rbot«n. „Welches Glück, der quälenden Aussicht der Tante entrinnen zu können!' — Purpurglut zog

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Volksblatt
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Pagina 1 di 12
Data: 09.10.1909
Descrizione fisica: 12
, waren die Deutschen in Oesterreich nicht mehr imstande, die leitende Stelle, die sie in der ganzen Monarchie inne hatten, ausrecht zu erhalten. Sie verloren zunächst Ungarn. Bedrängt in ver schiedenen Königreichen des Landes, da, wo sie mit einer großen Anzahl fremdsprachiger Bevölkerungen verbunden waren, wurden sie von einer Stelle in die andere gedrückt, und sogar in rein deutschen Ländern gerieten sie in eine nichts weniger als leichte Stellung. Es war das ja ganz natürlich. Denn wenn Oesterreich-Ungarn

. als Kaiseden Thron bestiegen, mit kurzen Unterbrechungen an der Spitze Deutschlands gestanden hatte, mußte durch das gewaltsame Hin austreiben Oesterreich'Ungarns pus Deutschland die Herzschlagader des Deutschtums in Oesterreich-Un garn unterbunden werden. Das fortwährend Oester reich zufließende deutsche Blut kam nicht mehr nach Oesterreich-Ungarn, und die Deutschen sind dadurch in eine schwere, man möchte fast sagen trostlose Lage versetzt worden. Was M da zu tun? Meiner Ansicht nach bleibt den Deutschen

. Aber etwas dürfen sie nicht tun. Sie dürfen durchaus nicht über die Grenzen schielen; das ist Hochverrat und eine Schädigung aller guten staatstreuen Deutschen in Oesterreich-Ungarn. Es ist auch nicht zulässig, daß von feiten des Deutschen Reiches in die Verhältnisse unserer Nachbarmonarchie eingegriffen wird. So wie wir es uns verbitten, daß das Ausland sich in unsere Geschäfte mischt, so Hab auch Oesterreich-Ungarn das Recht, es sich zu vertitten, daß wir hineinschauen. Ich möchte das Wort König Ludwigs

I. wiederholen, daß er in der Befreiungshalle niederlegte, die er fünfzig Jahre nach der Schlacht bei Leipzig eröffnet hat, und das ich vor zwei Monaten zu den bayrischen Turnern sprach: „Mögen die Deutschen nie vergessen, wo. durch die Befreiungskriege notwendig wurden, und wodurch sie gesiegt!' Diese Worte gelten jetzt ganz besonders für das Verhältnis des Deutschen.Reiches zu Oesterreich-Ungarn. Notwendig wurden die Be freiungskriege durch die Uneinigkeit der Deutschen und deren Eifersucht. Möchte

so etwas nie mehr vorkommen in dem Verhältnisse zwischen den zwei großen Nachbar reichen. Gesiegt hat das Deutsche Reich durch Einigkeit, und was Einigkeit vermag, das haben wir gerade im letzten Jahre gesehen. Durch die Einigkeit der Deutschen mit Oesterreich-Ungarn wurde für beide ein schwerdrohender Krieg verhindert und der Frieden gewahrt. Dank dem wieder hergestellten guten Verhältnissen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn war es auch nur möglich, daß 1870 so schöne, schnelle Siege er rungen

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Volksblatt
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Pagina 4 di 14
Data: 22.06.1907
Descrizione fisica: 14
bis zur Generalversammlung unbesetzt. Bei den Holzarbeiten in St. Gertraud (Ulten) wurde der 20jährige Pahlersohn Johann Zöschg von St. Walburg durch einen fallenden Baum stamm zu einer fast unkenntlichen Masse erschlagen. Er war aus der Stelle tot. Nordtirol, 20. Juni. (Verschiedenes.) In Oesterreich leben beiläufig 9.300.000 Deutsche, Nichtdeutsche sind 16,500.000; in Ungarn leben 8.800.000 Magyaren, 10,600.000 Nichtmagyaren. Sollen nun die Minoritäten in beiden Staaten auf die Majoritäten keine Rücksicht nehmen

? Ist es nicht geziemend, daß jede Nation sich dem gleichen Rechte und Gesetze unterwirst und sich friedlich mit der andern verträgt? Das gebildetste Land der Erde ist Großbritannien, es treffen dort auf 1000 Ein wohner 170 Volksfchüler; an die zweite Stelle rückt der deutsche Schulmeister mit 158 Volksschülern. Die feingebildeten Franzosen nehmen erst die siebente Stelle ein. Gleich nach den Franzosen kommt das liebe Oesterreich mit 132 Volksschülern. Die Unge bildetsten sind die Serben mit 41 und die Russen

mit 37 Schülern. Unter 1000 Rekruten sind des Lesens unkundig: In Deutschland die Hälfte, in der Schweiz 6, bei den hellen Franzosen 58,m Oesterreich- Ungarn gar 220 (das drücken aber die lieben Un garn absichtlich so hinab), bei den Russen 620, bei den Serben 796; also der deutsche Schulmeister ist allen über! Auch im Erdäpfelkonsum nimmt er die erste Stelle ein. Deutschland produziert 435 Mill. Meterzentner, Rußland 228 Mill., Oesterreich- Ungarn 165 Mill. Die größte Maisproduktion haben die Vereinigten

Staaten von Amerika mit 642 Mill. Meterzentner, dann folgt Oesterreich-Ungarn mit 43 Mill. Auch mit Hafer sind die Vereinigten Staaten von Amerika am besten versehen: 144 Mill. Meterzentner, Rußland mit 138 Mill., Frankreich mit 37 und Oesterreich-Ungarn mit 29 Mill. Meter zentner. Das beste Roggenland ist Rußland, dann das Deutsche Reich, dann Oesterreich-Ungarn; daS beste Weizenland ist auch Rußland, an vierter Stelle steht Oesterreich-Ungarn und Deutschland erhält den fünften Platz. Das an Wein

reichste Land ist Frank reich, dann kommen Italien, Spanien, Oesterreich- Ungarn mit 8 Mill- Hektol. Am meisten Bier zu Fortsetzung siehe Seite 7.

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 19.01.1905
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 8. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 19. Jänner 1905. Jahrg. XVIII. Ich brauche nicht darzutun, daß durch jene frevelhafte Lästerung das Verbrechen der Religions störung wohl in der krassesten Form begangen worden ist. Wir haben daher ein Recht zu verlangen und verlangen es auch, daß in diesem katholischen Oesterreich durch das Gesetz und dessen Anwendung Gott mindestens ebenso geschützt werde wie der mindeste Untertan. Und wenn unsere Staatsverwaltung

von Blut bewiesen hat. Uebrigens hätte ich keinen Aristoteles ge braucht; denn wir sehen selbst nur zu deutlich, wie weit Oesterreich mit dieser systematisch ge duldeten und heimlich geförderten Behandlung der Religion, ihrer Diener und ihrer Anhänger und mit der Duldung dieser alles zersetzenden, schamlosen und gewissenlosen Presse gekommen ist. Und hinter dieser Presse stehen gewisse dunkle Ehrenmänner und spielen sich als Volkstribunen aus, um dann ihre niedrige, jeder Ehre und jeden Anstandes bare

besteht die Grundbedingung eines überzeugten deutschvölkischen Parteibekenntnisses. Die zweite Stufe ist dann ein verseuchter Protestantismus nach eigenem Geschmack und endlich ist dann das deutsche Volk so völkisch geworden, daß es heidnisch werden kann. Als daher diese Leute daran gingen, ihre tiefe geistige und sittliche Verrohung und ihren abgrundtiefen geistigen und sittlichen Kaltur- niedergang und -Rückschritt nach Oesterreich zu verpflanzen, da mußten sie vor allem den Kampf

Heidentum bedeute. Es ist ja lächerlich zu glauben, daß die nahezu 2000jährige, glorreiche Weltkultu? des Christentums von der Schnapsverdämmerung dieser deutschen Brüder etwas zu befürchten hätte; aber es ist ganz gut möglich, daß ein einzelnes Land, ein einzelner Staat an dem zersetzenden Gift dieser religionslosen Sippe Schaden leiden und zugrunde gehen kann. Und jenes Land, das ich meine, ist das liebe Oesterreich. Diese Sippe weiß eS ganz gut, daß Oester reich, so lange es katholisch

ist, ein festes Gefüge bilden und treu zur Dynastie stehen wird; sie weiß es ganz gut, daß die Macht und Größe Oester reichs traditionell mit dem Katholi zismus verknüpft ist. Darum muß vor allem der katholischen Religion der Kampf gelten, um so die deutschen Kronländer Oesterreichs für den preußischen Magen verdaulicher zu machen, wie Herr Dr. Porzer in der Wiener Protest versammlung ausführte. Bismarck tat ja einmal den Aussprach: „Oesterreich hat noch zu viele Katholiken, die uns den Magen

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 12
Data: 02.04.1910
Descrizione fisica: 12
auf jedes Dopend. Pr. 4V. Brixen, Samstag, den 2. April ^9^0. XXIll. HcTbrc;. Moleummonopol in Oesterreich. Wien, 30. März 1910. Unter den Gebrauchsartikeln, die sich der öster reichische Finanzminister als Behelfe zur Sanierung des Budgets ausersehen hat, befindet sich auch das Piekoleum. Schon im Dezember 1909 wurden im PMmente vom Finanzminister einleitende Vor lage» erstattet und die damals in Aussicht gestellte Verordnung erlassen, welche den Konzessionszwang für Verarbeitung von Erdöl und den Vertrieb

des Petroleums mittels Tankwagen ausspricht. (Tank- Vagen sind Wagen mit großen Eisenfässern, ähnlich dm Aufspritzwagen; sie führen Petroleum direkt den Kleinhändlern zu. Tankschiffe bringen Petroleum H riesigen Kesseln nach Europa, Tankwaggons in die großen Städte und Tankwagen zum Verschleißer; Ms diese Weise ersparen die Amerikaner die tt Oesterreich soll nun das Petroleummonopol eingefühlt. werden, dessen Ertrag heute mit acht Millionen Kronen bewertet wird. Auch Deutschland will dasselbe Monopol

einführen und 60 Mil- Mven Mark daraus ziehen. In Oesterreich liegen jedoch ganz andere Verhältnisse vor als in Deutsch land. Oesterreich produziert heute etwa 12 Millionen Meterzentner Rohöl, wovon es selbst nur 4 Mil lionen Meterzentner Rohöl verbraucht. Deutschland dagegen gewinnt selbst nur eine ganz unbedeutende Menge Oeles und ist mit seinem Konsum (10 Mil lionen Meterzentner) lediglich auf den Import an gewiesen. In Oesterreich soll das geplante Monopol, über dessen Form man überhaupt

noch nicht einig ist, den Schutz der heimatlichen Erdölproduktion und der Raffination desselben, also der gesamten Petroleumindustrie bezwecken. Bis 1907 bestand in Oesterreich ein Petroleumkartell, dessen Erneuerung aber nicht stattfinden konnte, weil die amerikanische Standard-Oil-C?mpany durch ihre Zweiggesellschaft, die Vakuum-Oil-Company, die österreichische Roh ölgewinnung und Raffination unter ihre Kontrolle, d. h. Oberherrschaft bringen wollte. Unter dieser Bedingung sollte den österreichisch-ungarischen Raf finerien

Petroleumgeschäft in die Hände nahmen, haben heute daraus schwere Sorgen und auch die Rohölproduzenten von Galizien produzieren heute vielfach mit Verlust. Die Wut der Amerikaner kehrt sich weniger gegen das Absatzgebiet Oesterreich-Ungarn als gegen die Konkurrenz, welche ihnen das österreichische Pro dukt in Deutschland macht. Sie hatten es sich da selbst bereits sehr bequem eingerichtet-, das Deutsche Reich war in die Klauen ÄeH Petroleumtrusts ge- raten, der die Preise diktierte, aber vorläufig seine Macht

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 16.12.1908
Descrizione fisica: 20
— '. ' >^5 »r.M Mittwoch, de« RS. Dezember 1SV8 Vevtscher Reichstag. herangetreteir ist. Ick will <cker mehr sagen: c„^ n>,...--?> Wir haben, ebenso wie andere Mächte, eine trafm ^ d ^-Dm t sche Reich. Kriegsmarine hinweist. Die schwere Gefahr für das Bündnis mit Oesterreich? Bürgermeisterwahl in Karlsbad. 5»pickÄk,»»s^ Ungarn und fiir das Deutsche Reich bedeute. Bei der Konstituierung der GemÄickevertre- lick das Mort un^ Der deutsche Reichskanzler muß es gestatten, in tung wurde der bisherige

ausfindig machen läßt. Unsere Rüstung -Dreadnought-Thp von 18.000—22.000 Tonnen gen sind von der Notwendigkeit diktiert. Uns nach deUtschm übergegangen, es fei daher Unbedingt ersorder- verschiedenen'Fronten verteidigen Au können. Ich aber prüfen, ob sie so viele Tausende iv-n N«,,, KkiviR-n lich, daß Oesterreich den Bau von 3 Schiffen bestreite^ nicht, daß die Lage in Emmpa zurzeit A' zU'l8.000-19.000 Tonnm raschestens in An? keine besonders behagliche ist; das aber ist sicher. griff nimmt, Knnal

Oesterreich-Ungarn. Freundschaft nnd Treue sind sehr , schöne Dinge; aber sie können nur geübt werden unter Berücksichtigung der Interessen Deutschlands nnd der Interessen der ganzen Welt, soweit es' sich UM den Frieden handÄt, keinar wenn er Oesterreich, veranlaßte, den Frieden LaMagsabgeordneten der Stadt Bozen, Dr. v. grinische Regierimg sucht uach einem Borwand, seinerseits nicht zU erschweren. Was wir von Walther,' Gelegenheit geben sollte, seinen Um VerhandlungenM einer friedlichen Verstän

den Rüstungen OesterreichMngarns in den letzten Wählern Wer die schwebeiKen Fragen des Land- digUng mit Oesterreich anzuknüpfen. Der monte-- Tagen vernommen haben, deUtet doch darauf tages Und dessen Tätigkeit bisher Ausführlichen! negrinifche Ministerpräsident hat sich geäußert, hin, daß Oesterreich-Ungarn damit Umgehe, Bericht zU erstatten. Seine AnsstMngen wur- daß bei gegenseitigem Wen Willen erne Ber gegen Serbien.losgehen. Der deutsche Einfluß den von der Versammlung mit lebhaftem, lang- stäiüigung

mit Oesterreich zu erzielen sem werde, nülß aufgeboten werden, !um diese kriegerischen andauerndem Beifall belohnt. In der darauf-« Aspirationen Kischanden werden zu lassen. BoK- folgenden Debatte sprach Herr Lehrer DelUg nien wid die Herzegowina sind in der Tat nach im Namen der Lehrerschaft für das ihr be denk Worte Bismarcks nicht die Knochen eines wiesen« Wohlwollen ihm den Dan? aus nnd bat Pommer'schen. Grenadiers wert. Die österreichi- ihn Um weitere Unterstützung. Auf ein Ersuchen Tkolisches. Mer'an

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 22
Data: 18.12.1903
Descrizione fisica: 22
hintanzuhalten, nur Erfolg wünschen und die Bemühungen zur Aufrechterhaltung des swäus yuo und der Prosperität der dortigen Länder trur unter stützen; dies sei ein Verdienst Golnchowskis, für das ihm Dank gebühre. FinanzMinister Burian erklärte im Namen des Grasen Goluchowski, daß die Gerüchte über deu Abschluß einer Mili tärkonvention zwischen Oesterreich jeder Grundlage entbehren. Ministerpräsident Graf Tisza erklärte im ungaris ch e n Abgeordnetenhaus, er sei verpflichtet, der betrübenden Erscheinun gen

zu gedenken, welche die jüngste Debatte im österreichischen Herrenhanse geoffen bart habe. Wir begegnen daselbst lebendigen Re- miniszenzen des Zentralismus, der den Staat zweimal an den Rand des Abgrundes ge bracht hat. Der Dualismus hat hie Aera been digt. Der Grundgedanke des Ausgleichs war, mren konsolidierten ungarischen Staat auf na tionaler Grundlage zu errichten und gleichzeitig Oesterreich zu konsolidieren. Ungarn unterstützte diese Bestrebungen Oesterreichs mit aller Kraft. Trotzdem hatten hie

Bemühungen wenig Erfolg. Der staatliche Zusammenhang in Oester reich ist gelockert: und nun sind wir Zeugen der verhängnisvollen Verblendung, daß jene Fak toren, deren Aufgabe es sein würde, Oesterreich zu konsolidieren, uno die darin gescheitert sind, nun mit dem Ansprüche hervortreten, in Ungarn Einfluß W üben. Graf Tisza bemerk sodann bezüglich der Aeußerung Dr. von Körbers, daß die Militärreform keine vollzogene Tatsache bildet, es wäre eine Verletzung der schuldigen Ehrfurcht gegen die Krone, daran

zu zweifeln, daß die zugesag ten Reformen auch wirklich durchgeführt werden. Diese Reformen ständen mit dem Aus gleiche nicht in Widerspruch Er sei völlig über flüssig, daß man in Oesterreich die gemeinsame Armee und den Ausgleich gegen ungarische Aspi rationen verteidige. tkngarn halte treu zum Ausgleich. Die von Kossuth vertretene Idee der Personalunion habe nur einen starken Bun desgenossen, nämlich jene Strömung in Oester- reia), welche sich bemüht, den Ausgleich im zen- tralistischen Sinne auszulegen

an sich ist, so werden wir doch mit der wirt schaftlichen Trennung zu rechnen haben und dermalen sollte es die wichtigste Aufgabe aller wirtschaftlichen Kreise sein, diese vorzubereiten.' Zum Schlüsse plaidierte der Redner sur den na tionalen Ausgleich in Oesterreich. Der Bericht wurde mit großem Beisalle zur Kenntnis genommen und dem Abg. Groß der wärmste Dank und uneingeschränktes Vertranen votiert. Wie der römische Korrespondent der „Zeit' meldet, hatte er Montags Gelegenheit, einen hohen italienischen Regierungsfunk tion

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 8
Data: 22.02.1908
Descrizione fisica: 8
ist es in Serbien noch in Erinnerung, daß im Jahre 1905 Wien eine militärpolitische Studie erschien, die tisch mit einem mazedonischen Feldzuge agte^ Sie kam zu dem Schluß, daß militärische Operationen Oesterreich-Ungarns in der Richtung gegen Mazedonien wegen der unzureichenden Ver kehrsmittel im Sandschal Novibazar ihren Weg durch das Königreich Serbien zu nehmen hätten. Erft nachdem Serbien niedergeworfen und dadurch seines Selbstbestimmungsrechtes beraubt wäre, könnte an eine weitere Offensive

für Oesterreich noch haben, wenn auf Grund de. selben Rußland den Anspruch erheben dürste, an die Realisierung vertragsmäßiger Konzessionen, die Oesterreich seit Jahrzehnten besitzt, Gegenforderungen zu knüpfen! Man kann nur staunen über die Anmaßung dieses Vorschlags, den zwar nicht die russische Regierung, aber die ihr nahestehende Presse vertreten hat: daß das Bahn projekt Uoatz-Mitrowitza durch eine Transversalbahn von der Donau zur Adria für Oesterreich „kompen siert', d. h. möglichst entwertet

- schakbahn heroorgetreten sei und es ist mehrfach, wenn auch die sachliche Berechtigung dazu nicht ge leugnet wurde, doch die Wahl des Zeitpunktes als unpassend bezeichnet worden. Aber Baron Aehren thal hat bekanntlich in der ungarischen Delegation kein Hehl daraus gemacht, daß er sich eine einheit liche Politik der Monarchie nach durchgeführter wirtschaftlicher Trennung zwischen Oesterreich und Ungarn nicht vorzustcllen vermöge. Die neue Bahn / Lrr BurggM« wird aber nach ihrer Fertigstellung

ein wichtiges Bindeglied für die kommerziellen Interessen der beiden Staaten der Monarchie abgeben, denn vollen Nutzen können Oesterreich und Ungarn von ihr nur haben, wenn das gemeinsame Zollgebiet im bisherigen Umfang bestehen bleibt. Der Bau dieser Bahn wird infolge der großen technischen Schwierig keilen, die in dem Gebirge zu überwinden sind, geraume Zeit in Anspruch nehmen; soll sie in den letzten Jahren der laufenden Ausgleichsperiode, wenn die Verhandlungen über den nächsten Ausgleich auf genommen

erfordert, kann man es also im Hin blick auf den Ausgleichstermin gutheißen, daß die Angelegenheit bereits jetzt in die Wege geleitet wurde. Oesterreich gewinnt durch den neuen Schienen- »urg ' gariens unabhängige Verbindung mit der Türkei, die ihm schon längst gebührt hätte; die Türkei hat davon den reziproken Vorteil: es ist also sehr wohl zu verstehen, daß sie ohne weitere Schwierigkeiten ihre Zustimmung zu dem Plane des Baron Aehren- thals gegeben hat. Ganz anders verhält es sich jedoch

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 8
Data: 19.02.1908
Descrizione fisica: 8
sich damit ein weites Gebiet der Betätigung. Feste vergehen mit dem Tage, dem sie gegolten. Schöpfungen der Nächstenliebe und der sozialen Fürsorge bleiben und kommen einem künftigen Geschlechte zugute. Der Aufschwung des patriotischen Gefühls, den das Herannahen des 2ubiläumstages in ganz Oesterreich erzeugt, ermög- licht die Durchführung von Werken, die hervorzu bringen dem Alltag nicht gegeben ist und die nur im Zuge der Begeisterung geschaffen werden können. Deshalb ist cs von Bedeutung, daß nicht die Kräfte

Oesterreich tatsächlich der Friedensstörer der Welt geworden sein. Derselbe Freiherr von Aehrenthal, der vor Jahresfrist als die stärkste Stütze der europäischen Friedens- und Ver- söhnungspolitik gepriesen wurde, gilt heute für die Mehrheit der russischen, englischen, französischen und italienischen Zeitungen als hinterhältiger 2ntrigant, der die gesamte europäische Diplomatie getäuscht und hintergangen habe. Die Urheber dieser plumpen Hetze glauben davon zwar kein Wort, aber die tau send Weiterträger

Tittoni in Desio und auf dem Semmering einleitete, sehen deshalb einer Falle für Baron Aehrenthal nicht unähnlich. Denn warum sonst dieser große Lärm. (Es ist doch klar, daß dadurch Oesterreich und das angeblich hinter diesem stehende Deutschland dadurch als Friedensstörer hingestellt werden sollen. Das, was Baron Aehrenthal unter nahm, ist ja eigentlich das Wenigste und Geringste, was Oesterreich überhaupt unternehmen konnte: Eine Eisenbahn von 100 Kilometern, wozu wir bereits feit 30 Jahren

des Zaren wieder aus der Welt schaffen können, wie beispiels weise 1897 ein Telegramm Nikolaus II. den sieg reichen türkischen Heeren in Thessalien Halt gebot. Die Sandschakbahn aber ist ein anderer Fall. Der oerantworttiche Letter der Auswärtigen Politik Oester reich-Ungarns hat den Eisenbahnplan amtlich bekannt gegeben, die finanziellen und technischen Vorberei- tnngen sind, bereits im Gange, der Sultan hat seine Zustimmung ausgesprochen. Hinter Oesterreich steht als Bundesgenosse das Deutsche Reich

, dessen Kaiser das feierliche Versprechen gegeben hat, er werde die Dienste, welche Oesterreich auf der Konferenz von Skigeciras Deutschland erwiese», durch die gleiche treue Bundesgenosscnschaft erwidern. Die Erllärungen, welche Baron Aehrental vor der österreichischen De legation über den Streitfall abgegeben hat, zeigen deutlich, daß sich der Elftere des Ernstes wohl be wußt ist. Ebenso ist daraus zu entnehmen, daß Baron Aehrental nicht gesonnen ist, den Plan der Sandschakbahn wegen des Presselärmes

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Der Burggräfler
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Pagina 3 di 8
Data: 04.12.1909
Descrizione fisica: 8
/8w BmggrSfl« auf die Bundestreue des Deutschen Reiches, oit gegenwärtige Slavenpolittk ln Oesierr-^4 als gegen den Dreibund und gegen da, Zusammengehen Oesterreich-Ungarn» mit den deutschen Reich ge« richtet. Die Dringlichkeit -oird abgelehnt. Nächste Sitzung morgen. Die ungarisch- Krise. Wien. 3. Dezember. Ministerpräsident Dr. Wekerle konferierte nach An« tunst in Wie» mit Staatssekretär Vertesy, Grafen Aehrenthal, Grafen Zichy und wurde wieder um 1 Uhr vom Kaiser in Audienz empfangen

Reiches sei eine unheilbare Bloß st ellung und die Deutsch-Oesterreicher müßten gegen eine solche Auslegung des Begrisfes Treue entschieden Verwahrung einlegen. Es sei ein gewaltiger Irrtum, wenn man im Deutschen Reiche glaube, daß Oesterreich-Ungarn jemals diese Treue vergelten werde. Die österreichische Regierung sei ein notorischer Feind de» Deutschtums. Es gäbe keinen Natkonalitäten- kampf mehr, sondern nur noch einen Kampf des Staates Oesterreich-Ungarn gegen die Deutschen.' So sprechen

Alldeutsche über ihre österreichische Heimat und agitieren im Deutschen Reiche gegen dessen Bündnis mit Oesterreich und gegen die Be tätigung der Bundertreue, und zwar am Grabe Bis marck's, der das Zustandekommen des deutsch-öfter« reichlichen Bündnisses in die Wege lettete und für die Besetzung von Bosnien und Herzegowina durck Oesterreich war. Bekanntlich haben vor drei De zennien die Deutsch-Liberalen Oesterreich» gegen die Okkupation Bosnien» durch Oesterreich gestimmt, indem sie die Mittel

-Oesterreicher warnte, über die Grenzen zu schielen, was er als Hochverrat und Schädigung aller guten staatserhal tenden Deutschen in Oesterreich brzeichnete. einem Menfchenalter die später durch den Beitritt Italien» zum Dreibünde erweiterte Allianz beider vichte in» Leben trat. Ich hege da» Vertrauen, »atz da» Zusammenhalten der drei ver bündeten Reiche auch ferner seine Kraft ür die Wohlfahrt ihrer Völker und die Erhaltung de» Frieden» bewahren wird.' Ei» Giftmordanschlag gegen eine ganze Schwadron

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Pustertaler Bote
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Pagina 5 di 18
Data: 15.01.1909
Descrizione fisica: 18
zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien ist durch eine befriedigende Er klärung des serbischen Ministers Milowano- witsch beigelegt worden. — Die Verhandlungen zwischen Oesterreich-Ungarn und der Türkei haben auf Grundlage wesentlich erweiterter Zugeständnisse seitens Oesterreich-Ungarn wieder begonnen. Man glaubt, daß die österreichischen Vorschläge zu einer Verständigung führen werden. — Der österreichische Botschafter Mark graf Pallavicini hat auf Grund seiner neuesten Instruktionen Kiamis Pascha folgende

Vor schläge gemacht: Oesterreich-Ungarn hält seine Propositionen betreffend den Abschluß des Handlungsvertrages aufrecht, gibt im voraus seine Zustimmung zur Erhöhung der türkischen Zölle von elf auf fünfzehn Prozent und zur Einführung gewisser Monopole. Oesterreich Ungarn ist serner bereit eine Geldentschädigung von 2,500.000 türk. Pfund als Ersatz für die türkischen Staatsgüter in Bosnien zu zahlen, wenn die Türkei die Güter als osmanisches Staatseigentum autentisch nachweist. Die „N. Fr. Pr.' meldet

aus Konstantinopel, daß nicht nur das Deutsche Reich, sondern auch Frankreich und Italien Oesterreich unterstützen, um die Türkei zur Annahme der angebotenen wirtschaftlichen Vorteile zu bewegen. Mit der Forderung einer Selbstverwaltung für Bosnien, die die Türkei selbst nicht verlangte, steht Ruß land völlig allein. In den Kreisen'der eng tischen Botschaft leugnet man jegliches Interesse an dieser Frage, da England sie als eine rein österreichische Angelegenheit betrachtet. Die Führer der serbischen

Räuberbanden erließen nachstehenden Aufruf an ihre Räuber genossen : „Brüder, die Stunde der Befreiung hat geschlagen. 200.000 serbische Bajonette und ebensoviele Gewehre, getragen von 400.000 festen serbischen Armen, werden bereitgehalten, um der grausamen Herrschast Oesterreich-Un garns in den serbischen Ländern jenseits der Drina ein Ende zu setzen. Serben! Seid be reit, mit der Schneeschmelze auch die Freiheit von unseren Bergen niedersteigen zu lassen. Unter dem Scheine der Frühlingssonne

die politisch vorteil hafte Aussicht auf eine rasche Beendigung einer schwebenden Frage und den Wert der Wieder ausnahme der freundschaftlichen Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn überwogen zu haben. Diese Erwägungen dürsten durchdringen nnd zum Beschlüsse der Annahme führen. Der montenegrinische Ministerrat entsandte den Sektionsrat Jvanowitsch nach Belgrad mit der Aufgabe, von der serbischen Regierung eine neuerliche Subvention von 2 Millionen Franken sür Montenegro zu erwirken. Tiroler Landtag. Der Landtag

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 12
Data: 07.12.1904
Descrizione fisica: 12
aber als ziemlich feststehend angenommen werden, daß er nicht so starr gewesen'wäre, wenn hinter der österreichischen Regierung ein arbeitsfähiges, starkes, einiges Parlament stünde. So zeigt sich auch in diesem Falle, wie furchtbar die Verant wortung jener ist, welche das Parlament nicht zur Ruhe kommen lassen. Aber noch andere, recht in teressante Erscheinungen sind zutage getreten. Das Deutsche Reich hat Rußland Begünstigungen zu gewendet, die es Oesterreich-Ungarn, seinem Bun desgenossen, vorenthielt

. Es ist wahr, politische und Handelsverträge brauchen sich nicht zu decken. Allein sie können sich doch decken und sollen sich decken, falls die politischen, nationalen und wirt schaftlichen Verhältnisse so liegen wie zwischen Oesterreich-Ungarn und dem Deutschen Reiche. Hieraus kann man aber auch den Wert jener Phrasen ermessen, welche eiüe Zollunion zwischen den beiden Staaten anstreben. Wenn uns Deutsch land nicht einmal einen halbwegs annehmbaren Handelsvertrag gewähren will, so wird es umso- »rniger

— was übrigens Bismarck oft ausgesprochen hat — eine Zolleinigung mit uns wollen. Was wird nun werden? Zunächst wird der geltende Handelsvertrag gekündiget werden, der dann Ende 1805 abläuft. Dann kommt es, falls Deutschland nicht noch einmal Annäherung versucht, zum Vertrags losen Zustande, zu« Zollkriege zwischen Deutschland und Oesterreich. Deutschland versperrt unserer Landwirtschaft und Viehzucht seine Grenzen ; Deflet * reich wird Retorston üben und die deutsche Industrie vom österreichischen Gebiete

wird. Deutschland wird noch einmal an unsere Türe klopfen. Seine .gewaltige Industrie kann des bisherigen, sehr rentablen Absatzes in Oesterreich-Ungarn nicht entbehren. Es wüßte nicht, wohin es die überschüssigen Produkte werfen sollte. Neue Märkte, einträgliche Absatzgebiete findet man nicht über Nacht, auch nicht in einem oder zwei Zähren. Dazu sind große Vorarbeiten der Konsulate usw. notwendig. Die deutsche Ausfuhr nach Oesterreich-Ungarn machte im Jahre 1903 — 695 Millionen Kronen aus, davon kommt

der größte Teil auf die Industrie. Von Deutschlands «esawtausfuhr gehen 37 Proz. nach Oesterreich- Ungarn. Deutschland also wird wieder anklopfen und nochmals verhandeln müssen. Bis dahin könnten wir uns gedulden, wenn unser Hauswesen ordnungs mäßig bestellt wäre. Aber leider sind die Divge .im Parlamente schier trostloser denn je. Wann werden die Völker endlich ausstehen und ihren sauberen Vertretern Ernst zeigen? — Bald, ehe es spät ist. , iu« „£•* *»•» Xetn“»£*t»cgmt$ brivgt da« »Korrespondenzblatt

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 14.04.1909
Descrizione fisica: 8
den ern sten Willen .haben, .mit einander in FriÄ>en zn leben, die k?ine wesentlichen Interessen halben, welche sie trennen könnten, ni »do» Krieg hinein- treiben zu wollen.' Was Oesterreich insbesondesr betrifft, so ,ua- gen die inneren .nationalen Streitigkeiten und das labile «Verhältnis zwischen den Ländern dies seits nnd jenseits der Leitha ohnedies genn>g an dem Marke 'des österreichischeir Staates iriid 'hin dern die Voller air der freien EnÄoickluirg ihres Wohlstandes, als daß es noch änßere

blück aber der rechtliche Schein bestehen, daß nicht der Kaiser von Oesterreich, fondern der .Sultan der rechtsgültige Beherrscher Bosniens nnd der Herzegowina sei, obgleich er, selbstverständlich sich hütete während der langen Zeit von 39 Jahren, anch nur .omran schüchternen Versuch zn .machen, diese Souveräni tät m -irgend einem Punkte zur Geltung zu Hriiw, gen. Ettdlich entschloß sich die Reichsregierung die sem Schein, diese FWon zn bossiKgen und zu erklären, datz von nun an der österveichische

Kai- fer awh formell sein Herr.scherrecht auf diese' bei den ' türkischen Provinzen auÄehnen arnd auf seine Erben übertrügen werde. Dieses. Erklären des Kaisers von Oesterreich stand fyrmoll gcßmh -M Widerspruche .mit dem Berliner Vertrage und es .mag auch dahÄrgostellll sein, ob der ZeitMnkt für diesen, AnneMonsaH der Reichsreglerung.gut >gewäM war, mtd oH die Annexion Möst -mrt der tNöttgen Klugiheit in Angriff Benommen worden ist. Die Tü^sr war zweifÄkis ün Rechte, wvM sie den AnnexwnsaK! Mht

DliÄr^ruchslos zur Kenntnis nahm: denn sie konnte immerhin .nach dem BMstwben d^ Ber liner Vertrages noch einen 'IWen. HoffnuargsWim? mler haben, .in Zukunft einmal.gegen Ersatz aller Millionen, die Oesterreich für Bosnien gÄÄsteü hatte.Wd gegen «nisprechende Garantien, daß iilicht abermals 'die Anarchie an di» Stelle de? Ordnung treten werde, wieder in dan Besitz dey von Oesterreich okkuzierren Provinzen zn geÄil- gen. Es war daher vollständig begreiflich nnd For- vekt, daß Oesterreich trachtete

die kleine -Gebietsvergrößerimg nicht gönnten, imd sich zu Schrrncherrn fi'or igroß-serbWe Träu me ausHtiwerfein verjä«hton. So stand -Oesterreich, so staiU» Europa plötzlich vor enrer höchst lkritischen Srtilation. Serbien be gann, ernrmitert durch Rußland lurd im Geher, mon gefördert dnrch.Engiland, svine Rüstungen. Oesterreich stand bei der ihm zur Pflicht «Ävor» deiien Anfgabe, >dm Usbvrmut der Serben nöti- ganfalls nm Waffengewalt zu brechen in Gefahr von den Russen im Rücken angegriffen

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 04.09.1903
Descrizione fisica: 16
eines seiner Mitarbeiter mit dem berühmten Leipziger Historiker Karl Lamp recht über die österreichische Kultur - Mission. „Ich habe mich in der letzten Zeit,' sagte Lamprecht, „viel mit Oesterreich und ins besondere mit dem Deutschtum in Oesterreich be schäftigt. Die Deutschen waren im Lande immer gleichsam die Aristokraten. Die Macht dieser Aristokratie wurde aber gebrochen durch den Libe ralismus. Der Liberalismus ist seiner Natur nach demokratisch und nationalistisch. So wurden durch ihn die niederen Schichten

entfesselt und der sür Oesterreich unheilvolle Nationalitäten- streit zog herauf. Durch den. Liberalismus ge rieten die Deutschen in Oesterreich in die Sack gasse, in der sie noch heute teilweise stecken. Heute freilich geht wieder ein aristokratischer Zug durch die Welt, da der Idealismus wieder zur Herrschaft sticht. Für das Deutschtum im all gemeinen kann dies nur von Nutzen sein. Der Zusammenhang zwischen Deutschtum und Oester reich war nie stärker als heute. -Vor mehr als hundert Jahren, als Nicolai

seine österreichischen Fahrten beschrieb, war uns Oesterreich ein Weit fremderes Land, als heute. , Ich glaube aber auch, daß Oesterreichs Einfluß, insbesondere in künstlerischen und literarischen Dingen, auf Deutschland kein geringer ist. Ich denke dabei in der Kunst insbesondere an die Sezession, — Wie die deutsche'Bewegung in^.Oesterreich sich weiter enttvickeln. wird?' Ich glaube immer, daß eine Verständigung.niit der Krone die einzig rich- tigA'-emW /möglich'k,'Lösung' 'ist.' Das war wohl auch Bismarcks Meinung

, der ja Mmer die Hinge in Oesterreich mit wachsamem Auge,, verfolgte Ich habe mit ihm darüber gesprochen. So streMe ich Knmal im.MsPrach die Frage, ,ob' nicht Trieft Än Freihäfen für das Deutsche Reich lächelte. Später sagte er, der sich über die öster reichischen Dmge besonders vorsichtig auszu drücken .Pflegte, zu dem Thema der Treue der Deutschen gegenüber der Dynastie: „Früher stiegen di? Deutschen zu Pferde, wenn der Kaiser rief ...' Er sprach den Satz nicht zu Ende, und.es bleibt uns frei

von zwei Monarchen erörtert werden wird, die in erster Linie den Frieden Europas wollen. — Der „Standard' schreibt: Oesterreich-Ungarn hat die Verpflichtung, den status guo auf dem Balkan aufrecht zu erhalten und einen voll ständigen Zusammenbruch des ottomanischen Reiches abzuwenden. Wenn eine zwanglose Un terredung über politische Dinge zwischen Kaiser Franz Joseph und dem König Eduard in der Hofburg stattgefunden, wird der Kaiser zweifel- ö>s die Versicherung oder'vielmehr die erneute Versicherung

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 04.09.1903
Descrizione fisica: 8
Reichstag die Obstruktion aufgeben und das bis herige Rekrutenkontingent bewilligt werden, dann wird auch in Oesterreich die Rekrutenkontingentsziffer nach Einreihung dieser freiwillig sich meldenden Assentirten festgestellt werden, und es.wird dann von der Gesammtzahl der in Oesterreich Assentirten nur noch die fehlende Zahl der Kontingentsziffer zur Ableistung ihrer Dienstpflicht nach den Losnummern den Truppenkörpern zugewiesen werden. „Oesterreichs Kultnrmission.' ' Das Prager Tagblatt

' veröffentlicht in seiner vorgestri gen Nummer ein Interview eines feiner Mitarbeiter mit dem Leipziger Historiker Karl. Lamprecht über „Oesterreichs Kul turmission'. „Ich habe mich in letzter Zeit,' sagte Professor Lamprecht, „viel mit Oesterreich, und insbesondere mit dem Deutsch- ihum i n O e st e r r e i ch beschäftigt. Populationistisch steht es ja sehr gut. Die großen Städte üben eine starke Ab sorptionskraft aus. In und um Wien wohnen so viel Slaven als in ganz Nordböhmen. Und die werden noch zumeist

vom deutschen Wien aufgesaugt. Die Berichte der statistischen Zen tralkommission liefern dafür die überzeugendsten Beweise. Lei der hat nun Oesterreich z ü wenig große S t ä d t e. Daran sind die Umstände der Kolonisation, die Bodenverhält nisse schuld. In Oesterreich kam es nie zu jener durchaus festen und starken absoluten Monarchie, die am Ende jeder moderne Staat durchgemacht haben muß. Gewiß haben Ma- Vir- L«W ria Theresia und Josef der Zweite in dieser Hinsicht noch die entschiedensten Anstrengungen

stokratie wurde aber gebrochen durch den Liberalismus. Der Liberalismus war seines Natur nach demokratisch und natio- ^ nalistisch. So wurden durch ihn die niederen Schichten ent fesselt und der für Oesterreich unheilvolle Nationalitätenstreit zog herauf. Durch den Liberalismus geriethen die Deutschen Oesterreichs in die politische Sackgasse, in der sie noch Heute theilweise stecken. Heute freilich geht wieder ein aristokrati scher Zug durch die Welt, da der Idealismus wieder zur Herr schaft strebt

. 'Für das Deutschthum im allgemeinen kann dies nur von Nutzen sein. Der Zusammenhang zwischen Deutsch land und Oesterreich war nie stärker als heute. Vor mehr als hundert Jahren, als Nikolai seine österreichischen Fahrten be schrieb, war uns Oesterreich ein weit fremderes Land als heute. Ich glaube auch, daß Oesterreichs Einfluß, insbesondere m künstlerischen und literarischen Dingen, auf Deutschland kein geringer ist. Ich denke dabei in der Kunst insbesondere an die Secession, in der Literatur an Männer

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Lienzer Zeitung
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Pagina 5 di 28
Data: 04.01.1908
Descrizione fisica: 28
Erste Beilage zu Nr. 1 der „Lienzer Zeitung' Ueberschüsse und Steuerlast in Oesterreich. Der 146 Millionen-Ueberschuß, mit dem das Rechnungsjahr 1906 im österrei chischen Staatshaushalte schloß, hat berech tigtes Aussehen auch außerhalb der schwarz gelben Grenzpfähle erweckt. Im Deutschen Reiche ist man auf der Suche nach neuen Steuerquellen, um den stetig wachsenden Fehlbetrag im Haushalte des Reiches, zu dessen Deckung die Matrikularbeiträge der Einzelstaaten in steigendem Maße heran gezogen

werden müssen, auszugleichen; in Frankreich hat der Finanzminister kürzlich im Ministerrate mit Befriedigung festge stellt, daß das Jahr 1906 nur einen Ab gang von 14 Millionen aufweise. Wie glän zend steht dagegen Oesterreich mit seinem 146 Milliouen-Ueberschuß da! Diese Tat sache wird in der ausländischen Presse viel erörtert und dient namentlich in reichsdeut- schen Blättern zum Vergleiche mit den Fi nanzzuständen des Reiches. So schreibt darüber das „Berliner Tageblatt': „Der österreichische Kaiserstaat

der Staatseinkommensteuer an den Landtag heranzutreten. Ist das nicht eine höchst beachtenswerte Erscheinung in der inneren Entwicklungsgeschichte der beiden Staaten? Oesterreich galt von jeher als eine Art von „kranker Mann' in finan zieller Hinsicht, auf den man in Preußen mit unverholenem Stolze, mit überlegenem Selbstbewußtsein, mit achselzuckendem Mit leid herabsah. Und nun? Hüben wie drü ben mehrt sich der allgemeine Wohlstand, weisen die Staatseinnahmen aus Steuern und Zöllen erhebliche Mehrerträge gegen die Voranschläge

-volkswirtschaftliche Zeitschrift kürz lich zur Charakterisierung der japanischen Finanzen veröffentlicht, die aber auch sür Oesterreich Geltung und Bedeutung haben. Demnach beträgt die auf den Kopf der Bevölkerung fallende Steuer bei den Fran zosen 37.80, den Oesterkeichern 34.41, den Engländern 32.18, den Italienern 28.46, den Deutschen 19.68, den Amerikanern 14.09 und den Japanern 12.61 Jen (1 Jen gleich 3 L 43 K). Das Jahresein kommen in den einzelnen Ländern beträgt per Kopf der Bevölkerung in Amerika 440

, England 360, Frankreich 312, Deutschland 247, Oesterreich 167, Italien 140 und in Japan nur 60 Jen. Klar darstellen läßt sich die Steuerlast eines Volkes nur aus der Verbindung dieser beiden Daten, aus dem Verhältnis der Besteuerung zum Volks einkommen. Demnach beträgt die Steuer auf den Kopf der Bevölkerung im Verhält nis zum Einkommen in Amerika 3.2 Pro zent, Deutschland 7.9, England 8.9, Frank reich 12 .2, Italien 20.3, Oesterreich 20.6 und in Japan 21 Prozent. Diese letzten Ziffern muß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 12
Data: 24.03.1906
Descrizione fisica: 12
oder Ablehnung der Wahlreform wird diese Frage entschieden werden; und von dieser Entscheidung wird eS abhängen, ob das Parlament den unnützen, ja gemeinschädlichen Sprachenstreit fortsetzen oder sich fruchtbringender Arbeit auf dem Gebiete der Sozialreform zuwenden wird; vom Aussehen deS zukünftigen Parlaments wird es abhängen, ob Oesterreich die Krise bestehen wird, in der es sich befindet, ob die Monarchie auf neue, feste Grundlagen gestellt wird, um ihre weltgeschichtliche Aufgabe erfüllen

Seemacht auszubilden. Den westlichen Teil des Mittelmeeres kann es nie beherrschen, weil hier des Nachbarn Frankreich altes Regiment besteht. So muß es sich dem Adriatischen Meer zuwenden, wo es nur mit dem zur See minder starken Oesterreich sich abzufinden hat. Außerdem weisen es handels politische Beziehungen nach dieser Seite gegen die türkisch-albanische Küste und es ist be kannt, daß es darnach strebt, Albanien in seine Macht zu bekommen, um von Süden und von Nordwesten her die österreichischen

Herrschers. Und dem Einflüsse Deutschlands bei dem um seine Macht bangen Sultan von Marokko ist es zuzuschreiben, daß die Kon ferenz zur Beratung der ganzen Angelegenheit nach ÄlgeciraS einberufen wurde. Aus all dem Vorgesagten ergibt sich, daß Oesterreich das größte Interesse daran hat, Deutschlands Bemühungen um die Fernhaltung Frankreichs von Marokko erfolgreich zu sehen. Es darf sich nicht der Willkür einer Staaten gruppe aussetzen, die im Mittelländischen Meere gebieten möchte, von dem Oesterreich

einen so großen Teil innehat. Es muß zu verhindern ! suchen, daß Italien zur See sich allzusehr aus- ! breite, was unbedingt der Fall sein würde, wenn Deutschland den kürzeren zöge. Anderer seits aber darf Oesterreich das französische Vorrecht in dem nachbarlichen Marokko nicht unbedingt bestreiten, weil es damit jene Rolle zu hart träfe, die eS selbst in den Balkan ländern zu spielen berechtigt ist. Denn so wie Frankreich erklärt, es müsse im Interesse der Sicherheit von Algier und Tunis die Möglich keit

haben, in Marokko jederzeit die Ordnung aufrecht erhalten — dies ist die vielbesproch ene Polizeifrage —, ebenso beruft sich ja auch Oesterreich darauf, daß seine Nachbarschaft mit dem Balkan ihm ein bedeutendes politisches Vorrecht dort sichert. Um aber von diesem Vorrecht Gebrauch machen zu können, darf es sich ebensowenig mit Frankreich als mit England verfeinden. Denn es kann deren Unterstützung gegen die nicht immer bundesfreundliche und sehr selbstsüchtige Balkanpolitik Deutschlands nicht entbehren

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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 8
Data: 19.11.1904
Descrizione fisica: 8
. Dann wird der Staat darunter nicht leiden; dann wird er das einheitliche Subjekt des Willens auch aller in Oesterreich wohnenden Nationalitäten sein. (Widerspruch,) Der Minister präsident hätte es gerne vermieden, sich schon jetzt über diese Angelegenheit zu äußern, die wahrscheinlich Gegenstand von Anfragen und Anträgen biloen werde (Lärmende Unterbrechung und Zwischenrufe seitens der Alldeutschen sowie Erlers); allein die jüngsten Ereignisse inJunsbruck zwingen dazu. — Der Minister präsident verweist darauf

umschlingt, was nicht nur durch Worte, sondern jahrelang durch Taten und durch erprobte Waffen bruderschaft bewährt worden. Warum also jetzt die Ablehnung, die mit der ganzen Vergangen heit im Widerspruch steht. (Weil bisher auf Deutsche noch keine Revolversalven fielen. D. Red.) Es ist nicht wahr, daß die Deutschen in Oesterreich Mit den Italienern in blutigem Zwist leben sollen, daß Haß und Verfolgung anderer Nationalitäten eine notwendige Grundbedingung der Stellung der Deutschen sein soll. (Lebhafter

Beifall und Händeklatschen.) Durch die Geschichte des selbst bewußten Deutschtums in Oesterreich zieht sich der goldene Faden unausgesetzter Bemühung um Erhaltung des Reiches durch das Blut der Deutschen. (Lebhafter Beifall.) Die Tradition biete die Gewähr des Friedens, für den alle Besonnenen einstehen werden. (Lebhafter Beifall.) In der Sache selbst könne der Ministerpräsident das Haus nur bitten, die eingebrachte Vorlage über die Errichtung einer italienischen Rechts fakultät baldigst in Beratung

und gegen die Peinvolle Nötigung bieten, Unterstützung zu suihen. — Auf jene Fragen, welche der Ministerpräsident als Bestellung des eigenen Hauses bezeichnen möchte, übergehend, betont er: Oesterreich müsse jenen Staaten nachzueifern suchen, die ringsum Reichtümer sammeln, und dürfe, wenn es auch keine Kolonialpolitik treibt, nicht länger zögern, sich die erforderlichen Sicherheiten für dasjenige zu schaffen, was es auch zu leisten vermag. Oesterreich verfügt über eine entwicklungsfähige Landwirtschaft

, über eine fortschreitende Industrie und einen aus starke Ausdehnung angewiesenen Handel. Wenn nun das Deutsche Reich mit eiliger Hand Handelsverträge um Handelsver träge abschließt — und der Ministerpräsident hofft, daß auch der Vertrag mit Oesterreich-Ungarn zustande kommt — wenn es seinen neuen Zolltarif länger festgestellt hat und Wasserstraßen baut, wenn Italien seine Wirtschaft durch Verein barungen neuer Handelsverträge nach außen hin zu befestigen trachtet und die größten Opfer für seinen inneren Ausschwung

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