sten und die Noth am größten ist. Bei solcher Arbeit treten alle Parteifragen zurück vor der großen, erhebenden Ausgabe, unseren Volks genossen den angestammten deutschen Boden zu er halten. Diese Aufgabe läßt sich aber durch unsere Ar beit allein nicht lösen, bedarf vielmehr der entschie denen und opferwilligen Mitwirkung des gefammten deutschen Volkes in Oesterreich. In dieser Beziehung wäre wohl zu wünschen, daß die zur Beifügung stehende Entschiedenheit nicht in Fraktionskämpfen
zwischen Stammesgenossen verbraucht, sondern in voller Stärke gegen die nationalen Gegner gerichtet wird und daß der ärgste Feind des deutschen Volks- stammeS in Oesterreich, die nationale Lauheit vieler seiner Angehörigen, einem lebendigen Nationalge fühle und einer kräftigen Bethätigung desselben weichen möge. Auf unserem Arbeitsgebiete hat die Unterord nung parteipolitischer Anschauungen unter den ge meinsamen nationalen Gedanken erfreulicherweise angedauert. Demzufolge sehen wir auch mit großer Befriedigung
als 20 Jahre gegebenes Beispiel klar vor die Augen geführt haben, daß uns Deutschen in Oesterreich nur durch uns selbst, und zwar durch Arbeit, Beharrlichkeit und Entschiedenheit geholfen werden kann. Hiebei darf wohl auch mit Befriedigung hervor gehoben werden, daß die gemeinsame Thätigkeit im heiligen Dienste unseres Volksthums ohne Unter- schied des Geschlechtes, der sozialen Stellung und der politischen Ansichten ein Band der Freundschaft und Liebe um uns Alle geschlungen hat, die in diesem Dienste
, selbst das erzkatholische Musterland Spanien, das freilich schon jetzt von Mönchen und Pfaffen wim melt, wie ein Aas von Maden und Schmeißfliegen, trägt Bedenken, die auswandernde Fluth von schwar zen Volksausbeutern aufzunehmen — nur das glück liche Oesterreich, das offenbar noch nicht katholisch genug ist, um für das Schicksal Italiens und Spa niens reif zu werden, öffnet den gefährlichsten aller Verschwörer, die nur den Befehlen des „Souveräns' in Rom gehorchen, nimmer aber den Gesetzen irgend einer weltlichen
Autorität freiwillig Anerkennung zollen, unbedenklich die Thore. Daß katholische Edel leute den auswandernden Mönchen ihre Schlösser zur Verfügung stellen, wäre schließlich Privatsache ; wären wir Deutschnationale die Hochverräther, als die man uns stets denunzirt, wir müßten aus allen Kräften dahin wirken, daß womöglich alle Jesuiten, Liguorianer, Redemptoristen. Assumptionisten u. s. w. in Oesterreich Unterschlupf finden — umso gewisser und rascher würde sich das Geschick Oesterreichs er füllend