führt, können nicht schlagender sein. Preußen nennt sich gebunden, gegen Frankreich, durch einen Vertrag, der von der überwiegenden Mehr zahl der Regierungen, in deren Namen er verhandelt wurde, weder ratificirt ist noch rakiffcirt werdet« wird: ist es etwa nicht gebnnden gegen Oesterreich durch jenen viele Jahre älteren Vertrag, der seine eigene und die Unterschrift aller übrigen Zollvereinsmitglieder trägt? Angenommen aber auch, daß diese ältere Ver« tragspflicht nicht eristirte oder beliebig
ignorirt werden könnte, wie kann der Vertrag mit Frankreich ein Hin derniß sein, über die Zolleinigung mit Oesterreich zu verhandeln, sobald es gewiß ist, daß dieser Vertrag, weil ihm die Zustimmung der Vereinsgenossen Preußens fehlt, weder perfect ist noch werden kann? Preußen erklärt, unbedingt den Tarif in einer Rich tung revidiren zu müssen, welcher Oesterreich nimmer mehr zu.folgen sich entschließen werde: der Eintritt Oesterreichs in den Zollverein würde also dasjenige System permanent
Zollvereines schlechthin als unmöglich zu erklären? Wenn Preußen ein System, welches die Grundlagen des Zollvereines verschiebt, an die Spitze seiner Handelspol/tik der Zukunft stellt, dann weist es. .nicht sowohl die Zolleinigung mit Oesterreich ab, dann sprengt es den deutschen Zoll verein. Wie Dem aber auch sei, EineS ist sicher. Der Ver trag vom 19. Februar lSZZ besteht zu Recht und der Artikel 25 dieses Vertrages' nimmt in peremtorischer Weise die Einleitung von kommissarischen Berathungen in Aussicht
, um entweder über eine Zolleinigung zwi schen Oesterreich und dem Zollverein oder doch über die möglichste Annäherung der beiderseitigen Zolltarife zu verhandeln: Oesterreich darf es fordern und fordert es jetzt, daß der Zollverein, Preußen an der Spitze, der zweifellosen Verpflichtung, solche Berathungen eintreten zu lassen, nachkomme. Würde auch von dieser Verpflichtung Umgang genommen werden, so würde nicht auf Oesterreich der Verdacht fallen, daß e6 Gründe habe, die Debatte zu scheuen; wohl
aber würde es Preußen schwierig finden, den Argwohn abzuweisen, daß kein handelspolitischer Vortheil, den das deutsche Oesterreich ihm zn bieten vermöchte, schwer genug wiege, um das politische Lucruin einer Verbindung mit dem französischen Ausland dafür hinzugeben. Der „Allg. Ztg.' wird aus Wien geschrieben, daß die angeblich officiöse Stimme des Wiener Korrespon denten der Präger Zeitung, der die Eventualität einer Anerkennung Italiens von Seite Oesterreichs beleuch tete, durchaus nicht mehr als 'der Ausdruck