Andreas Hofer, der ruhmvolle Führer im tyroler Volkskampfe 1809 und seine Erschießung zu Mantua am 20. Februar 1809 : historisches Charakterbild
«Das ist eilt herrliches Land,' sprach der Oberst, als sie an einem freundlichen Tage ermüdet auf einsa men Fußsteigen einen Gebi'rgs-Paß erstiegen halten und ihr Auge über die Bergketten hinschweiste, aus denen sich der hohe „Orteler' über die Wolken erhob, .in Eiskegel, so hoch, wie die höchsten Gebirge der Schweiz und noch von keines Menschen Fuß erstiegen. So weit das Auge sah , nichts als blendender Schnee und Eisgefilde, dazwischen Wasserfalle und eingestürzle Eisberge, unten
aber am Abhange der Gebirge, wo der Schnee aufhörte, grüne Matten mit hölzernen, grau schimmernden Alpenhütten, wo die Hirten oder Sennen des Sommers ihr Vieh weideten bis zum Herbste und Käse bereiteten. „Aber,' fragte der Oberst, „ist's denn überall so rauh und habt Ihr Tyroler denn Nichts als Eure Viehheerden in diesen engen Thälern? Müßt Ihr jedes Körnlein Frucht und jedes Tröpstein Wein aus dem Reiche draußen in Euer Gebirge schaffen?' „Hoho!' lachte der Sandwirth und faßte mit beiden Händen stolz