und außer Ruhe gebracht; dafür — wertvoller als jene Leidenschaft — e « inniges, schön« Äernrhab-en, eine echte Herzri«-- Gerichtssaal. Wie die Offiziere im Kriege gestohlen haben. In Graz stand vor einigen Tagen der gewesene k. k. Oberst und Kommandant des 2. Dragonerregiments Hugo Schwann wegen Diebstahls vor Gericht. In der tschechischen^ Presse war neben anderen hohen Dieben auch sein Name! genannt worden, eine Hausdurchsuchung forderte eine, Reihe „Fronterinnerungen" zutage und nun erstattete
er die —. ..Selbstanzeige", um mit seinem reinen Gewissen langsam der Justiz zuvorzukommen. Die Anklage sagte,' daß der Oberst von der Front an seine Frau zwölf Tep piche, Bilder, Teekannen, Kupfer, Messing, Luster, itailie- nifche Weine ustv. geschickt habe, die er nicht etwa gekauft,; sondern einfach hatte in den Wohnungen der vertriebe- nen Bevölkerung zusammenpacken lassen. Es war die nackte Plünderung, wie sie ja allseits getrieben wurde. Sagte doch der damalige Chef der politischen Gruppe in- Udine achselzuckend
als Zeuge, aus: »Es wurde sehr viel als herrenloses Gut betrachtet, und jeder hat sich das Recht usurpiert, sich die Sachen anzueignen. Von den Deutschen wurden Sammeltransports zusammengestellt, die systematisch alles, was nicht miet- und nagelfest war, in die Heimat beförderten." Und nochmals konstatierte der Zeuge, er habe „sehr oft gegen hohe Ofiziere, die Mein und Dein nicht trennen konnten, einschreiten" müs sen. Ein Zeuge, damals Wachtmeister, bestätigte, daß sich der Oberst 12 Teppiche
, 2 Heiligenbilder (wie fromm!), mehr als 30 Kilogramm Schrapnellringe, eine Alarm glocke (aus einer Kapelle), 20 Türfüllungen, Messing- und Eisenbefchläge angeeigner habe. Ein anderer Zeuge sagte aus, daß der Oberst Patrouillen beauftragte, aus den Häusern Teppiche und Einrichtungsgegenstände mitzu bringen, die Deute verpacken und auf das Schloß seiner Frau nach Böhmen schicken ließ! Der Angeklagte redete sich auf seinen Diener aus, der' ihn im Uebereifer miß» verstanden und seinen Befehl, „Erinnerungen
von der Front" in di« .Heimat zu senden, zu schlecht aufgesaßt habe! Tatsächlich glaubte der Richter diesen Schwindel und der Oberst wurde frei gesprochen — wohl ein skandalöses Urteil! Der Staatsanwalt meldet« die Be rufung an A« dre Ledkuburxer AnftimmMtzs- bereHtizte» in Tiro!, und Bsrerldergl Von ungarischer Seite werden über die ixt Oedenburg und Umgebung stattfindende Ab stimmung Meldungen in Umlauf gesetzt, die den! Zweck verfolgen, die Abstinrmenden über den ge heimen Charakter der Abstimmung