lebe Frankreich!' „Es lebe Rußland!' seien nicht bloß Freudenrufe, sondern auch Hoffnungsrufe.' Die Berliner Blätter heben, mit mehr oder weniger Schärfe, übereinstimmend dieunterwürfigeArt hervor, mit welcher Frankreich das russische Kaiserpaar empfängt, geben aber auch der Empfindung Ausdruck, daß dieser Besuch an der diplomatischen Lage nichts ändern und Kaiser Nikolaus die französischen Revanche gelüste nicht begünstigen werde. Er sei gegenwärtig der Herrscher zweier Reiche
die Vorstellung der Bot schafter statt. Kaiser Nikolaus sprach den öster reichischen Botschafter Grafen Wolken- stein-Trostburg, welchen der Kaiser seit seiner Kindheit kennt, in sehr freundlicher Weise an, erinnerte ihn an die Zeit, da Graf Wolkenstein in Petersburg accredirt war, und erkundigte sich nach dem Befinden des Kaisers Franz Josef. Um 7 Uhr abends fuhr das Kaiserpaar durch die prachtvoll beleuchteten Straßen in das Palais Elysse zum Diner bei dem Präsidenten Faure; dasselbe hatte 225 Gedecke
. In seinem Trinkspruche sagte Kaiser Nikolaus, er sei mit unvergeßlichen Traditionen nach Frankreich gekommen, um eine Nation zu begrüßen, mit welcher Rußland so kostbare Bande vereinen. Diese Freundschaft könne durch ihre Beständigkeit nur einen segensvollen Ein fluß ausüben. Auch in Paris wurde wie in Cherbourg die Ver haftung eines verdächtigen Mannes vorgenommen, welcher 6000 Franks für die Ueber- lassung eines Zimmers bot, in einem Hause, wo der Kaiser Passiren mußte. Der Fremde stellte die Be dingung, ganz
