- übernehmen auch die Anzeigen- «ureau» in Wien. Anzeigen lind im vor hinein zu bezahlen. ManuitriPt» werden nicht zurückgesandt. Nr. Ä08 Schrifrleiwn»: Bintlerstr. 1K. Mittwoch, den 14. September 191V. Fvmsprechstelle: Nr. SS 7V. Jahrg. Die Stadt Bozen und der Dolomiten-Verkehr. Unter dieser Ueberschrift haben die „Bozner- Nachrichten' in ihrer Nummer 195 vom 28. August d. I. neurerdings einen längeren Artikel gebracht, welcher abermals mit großer Wärme für das soge-- nannte „großzügige' Projekt Bozen
-Völs Kastelruth eintritt, aber ebenso wie alle anderen früheren Artikel der „Bozner- Nachrichten' in dieser Ange legenheit an einer gewissen Unklarheit leidet. Es werden uns da auf vier Spalten eine Menge schön klingender Phrasen im Brusttone einer phanta sievollen Ueberzeugung vorgetragen, aber keine ein zige Ziffer, keine konkrete Tatsache angeführt, aus der man erkennen könnte, daß wirklich das Heil einzig und allein in der Ausführung des „groß zügigen' Projektes liege. Im Gegenteile
werden noch Tatsachen, welche über jeden Zweifel erhaben sind, in Abrede gestellt. Das generelle Projekt, wel ches die Bauunternehmung Riehl für die Linie über Blumau und Völs ausarbeitete, enthält näm lich tatsächlich eine längere Zahn stangenstrecke mit der Maximal st ei- gung von 150 °/o»- Wenn der Artikelschreiber der „Bozner-Nachrichten' das in Abrede stellt, so dürfte er in dieses Projekt und iein andeues existiert nicht, wohl gar keinen Einblick genommen haben. Uebrigens wäre es bei der Einigkeit
und dem guten Willen aller maßgebenden Faktoren, auch Wohl möglich, die Zahnstange auf der Waid- brucker Linie ganz zu eliminieren. Zur Anwendung der Zahnstange haben sich die Waidbrucker nur aus dem Grunde bequemt, weil die Kürze der Zeit nicht mehr erlaubte, die langwierigen Terrainaufnahtnen für ein Adhafionsprojekt vor dem Kommissions tage durchzuführen. Aus dem oben Gesagten erhellt, weshalb wir der Ansicht der „Bozner-Nachrichten' die Angele genheit der Grödner Bahnfrage, fei es nun zur Genüge
zu bewältig > gen hat, so ließe sich das noch eher rechtfertigen. iMit der ruhigen und besonnenen kauf männischen Ueberlegung, welche, wie die „Bozner-Nachrichten' ganz richtig sagen, in der alten Handelsstadt Bozen von jeher in so hervorragender Weise zu finden war, läßt sich schlechterdings nicht vereinigen, ein halbes Dutzend Millionen aufzuwenden, um eine Bahnverbindung herzustellen, welche langsamer und kostspieliger zum Endziele befördert, als es auf anderem Wege mög lich