jenen angenehmen Schatten schen ken, ohne den man beispielsweise in tropischen Gegenden ein erledigter Mann wäre: die Pa namahüte. Sie sind berühmt geworden. Nicht in ihrem Ursprungsland, sondern vielmehr in Karlsbad. Eduard VII. trug als erster den Pa namahut dort — und machte ihn berühmt. Ihn und Monte Christi, eine kleine Stadt in Ekuador, wo die ersten Panamahüte herstammten. Vielleicht ist man dort daraufgekommen, diese Hüte zu machen, weil man Schatten brauchte, viel Schatten, denn wie schon der Name
der- sammelt sich die ganze Hausmenagerie einträch tig dort unten . . . In den Bambushütten von Monte Christi werden sich weiter die Finger der flinken Frauen regen, die sich schaukeln lassen, wenn der seltene Wind einmal, ein wenig bläst, und die das Wasser nur zum Trinken kennen. Es regnet nämlich höchst selten in Monte Christi, wie überhaupt in Ekuador. Mit dem Panamahut hat dies alles nur so viel zu tun,, daß es eben die Umgebung ist, in der er alljährlich zu Hunderttausenden entsteht. Nicht allein
in Monte Christi. Man arbeitet überall in Ekuador daran. Doch Monte Christi ist gewissermaßen seine Heimatstätte, sein Ur sprungsort. . . . Pänamahüte bestehen aus den Fasern einer Palmenart, die man heute auch in Java kennt — wo man ebenfalls bereits Panama- Hüte herstettt. Man kann diese Hüte pressen und in die Tajchestecken — es wird ihnen nichts aus machen. Man kann sie fallen lassen — sie wer- mit harter Fron bezahlt den leicht wie ein seidenes Tuch zu Boden schweben. Aber wie sie gemacht
werden, das ist ein Ka pitel für sich, und gerade kein glänzendes. In jeder der schaukelnden Hütten Monte Christis sitzt mindestens eine Indianerin. Sie sitzt auf einem Holzbock, weit nach vorne gebeugt, daß die Brüste nach oben gedrückt sind, daß die Lunge eingezwängt ist. Vor ihr auf dem Boden steht eine Holzform und über sie gezogen die tausend feinen Strohfäden, mit denen der Hut gefloch ten wird. Beim Flechten muß das Stroh mit Wasser feucht gemacht werden. In einer Stel lung, in der jedem Europäer schon nach zehn