, der sich an Schönheit und Farbenpracht mit dem Gardasee messen könnte? Und über diesem in den blendendsten Nuancen des herrlichsten Blau und Grün glitzernden und flimmernden Wasserspiegel wölbt sich das wolkenlose Firmament, das sich wie ein wunderschöner Samtbaldachin um die Köni gin des Tages und ihren Strahlenkranz breitet. Die gigantischen Bergmajestäten des Seebeckens halten zu beiden Seiten des blauen Sees getreulich Wacht am Felsentor Tirols; der König der Berge, der Monte Abdahn Effendi. ■Reiseerzählung
Bande zu durchschauen, die aus fünf Personen bestand, die in Summa nur drei Namen hatten, nämlich zwei Achmed Agha, Baldo mit seinen lieblichen Töchtern, und seine Brüder, der Monte Stivo und der etwas zwerghaft geratene Monte Brione, dann der kolossale Monte Oro mit seiner Gefährtin, der schönen Rocchetta, sowie der imposante Monte Castello,esie alle beschirmen als treue Wächter die Pforten der tirolischen Felsenburg und dessen kostbarstes Kleinod, ihn. der zu ihren Füßen schläft und süß träumt
, den herrlichen, blauen Gardasee. Und heute haben sich diese Berginajestä- ten, diese trotzigen, sturm- und wetterharten Wächter der Südtore Tirols in neue Gala geworfen, wohl zur Feier des morgigen Festes unseres Landespatrons St. Josefus. Wie blendend die neuen Hermelinpelze, die diese Bergmajestäten sich um die Schultern geworfen, in der Sonne leuchten und schim mern wie reines Bergkristall! Besonders die wegen ihres Liebreizes im ganzen Tiroler- lande berühmten Töchter des Monte Baldo verstehen
Bart, der im Verein mit den schneeweißen Locken der Majestät ein so ehrwürdiges Aussehen gibt, daß alle Paladine ringsum sich willig seinem Szepter beugen. Selbst die zanksüchtige Rocchetta wagt es nicht, die Töchter des Monte Baldo zu necken, obwohl sie auf d:e e glühend eifersüchtig, weil die hübschen Monte Baldo- töchter über den See hinüber mit dem, Monte Oro kokettieren. O, wie sie diese eitlen, neckischen Prinzessinnen haßt, die eifersüch tige Rocchetta, glühend haßt, man sieht in ihren Augen
das Feuer wilder Eifersucht glimmen, man sieht, wie es der Bergkönigin in den Fingern zuckt, einen Stein aus ihrem Felsenthron zu schlagen und ihn hinüber zuschleudern über den See auf die schelmi schen Schneeprinzessinnen, um diesen die Lust zum Kokettieren mit ihrem Gatten gründlich zu vertreiben. Nur die Scheu vor dem gestrengen Monte Baldo, der durchaus keinen Spaß versteht, hält die Eifersüchtige in ihrer Wut zurück. Aber sie sehen heute auch gar zu hübsch aus, die schelmischen Töchter des Monte