Die Delegation nahm sodann das Hecresor- dinariuin an. Graf Nehrenthal beantwortete einige In terpellationen, darunter eine des Del. Dr. Sou- knp, betreffend die Ausweisungen österreichischer Arbeiter aus Preußen. Er wies darauf hin, daß das Attswcisuugsrecht zn den staatlichen Hoheits- rechten gehört, ans die kein selbständiger Staat verzichte. Die allerengsten nnd freundschaftlich sten Beziehungen, wie sie erfreulicherweise zwi schen nns und dein Deutschen Reiche bestehen
, können uns nicht das Recht verleihen, zu ver? langen, das; die prenßischen Behörden, die aus lediglich iunerpolitischen Rücksichten als notwen dig anerkannten Postnlate ihrer Verwaltnngs- grundsätze aufgeben. Der Minister gab hierauf eine ahnliche Darstellung, wie in seiner Rede anläßlich der Beratung des Budgets d es Äußern. Ein Antrag des Del. Stanek auf Eröff nung der Debatte über diese Jnterpellations- beantwortnng wurde abgelehnt. Del. Klosatsch stellte den Dringlichkeits antrag: „Das Ministerium des Äußern
wird aufgefordert, sich mit der österreichischen und mit der ungarischen Regierung behufs Ergrei fung von entsprechenden Retorsionsmaßregeln gegen die Ausweisungen aus Preußen ins Ein vernehmen zu sehen' und erklärte, in Berlin sei man feige. Die Ausweisungen widersprächen dem Völkerrecht und dem Handelsvertrag. Präsident Dr. Baernreither erteilte Klofatsch den Ordnungsruf. Del. v. Stransky bekämpfte die Dring lichkeit. Nach Reden der Del. Kr amarsch und Se liger Pro, v. Parish gegen und v. Koz- lowski Pro
, wurde die Dringlichkeit mit 28 gegen 16 Stimmen abgelehnt. Hierauf folgte die Fortsetzung der Debatte über das Marinebudget. Es sprachen die Del. v. Stranski, Seliger und Unterkir- Her, welch letzterer erklärte, daß er, weil die Kriegsverwaltnng keine genügenden Ga rantien dafür geboten hat, daß die Söhne des Vaterlandes in Zukunft nicht mehr zu waghalsigen Unter nehmungen in Friedenszeitenheran- gezogen werden, die sie mit dem Tode oder mit schwerer Erkrankung bezah len müssen, als Vertreter
Deutsch tirols dermalen ni cht in der Lage sei, für das außerordentliche Erforder nis des Heeres und derMarine ein zutreten. Del. Dr. S chu sterschitz trat warin für den Marinekommandanten ein, ebenso Dr. v. Koz- l o w s k i. Im Verlaufe der Debatte dankte Graf Mon- tecnccoli für die eingehende Beratung der Marinevorlagen, aus welcher hervorgehe, daß die Marine auch zukünftig des Wohlwollens nnd der Förderung der Delegation bedürfen werde. Gegenüber dem Del. Dr. Trefie erklärte Graf Montecnccoli