Tappeiner-Höhenpromenade Sonne und Luft sind die wesentlichen Kurmittel von Merano. Eine in Mittel europa einzig dastehende winterliche Sonnenscheindauer und -Stärke und dazu die große Trockenheit der Luft, durch welche der direkte thermische, chemisch wirksame und lichtstarke Angriff der Sonnenstrahlung besonders erhöht wird, bilden die Grundlage aller Kuren von Merano. Der möglichst weitgehende Genuß der durchsonnten Luft hat den ersten Anteil an der Erneuerung des Blutes und an der Heilung

krankhafter Organe, Dazu kommt die entsprechende Ernährung, welche in den Meraner Fremdenhäusern einer reichlich und sorgfältig zubereiteten Herrschaftskost entspricht, und die vorgeschriebene Diät, deren moderne Formen ganz individuell für den einzelnen Fall in den Sanatorien auf wissenschaftlicher Grundlage verabfolgt werden. Sämtliche Fremdenhäuser von Merano haben Balkone und Loggien für die Freiluftliegekuren und ein weitgezogenes Netz von gut gepflegten Promenaden und Kurwegen dient der reichlichen

Bewegung in winterlicher Sonnen milde und systematischen Terrainkuren. Berühmt sind die Traubenkuren von Merano im Herbst, wohl die angenehmsten Medizinen bei verschiedenen Magen-, Darm- und Blasenleiden, die Obstkuren mit dem saftreichen und wohlschmeckenden Edelobst des Meraner Tales; frisches Tafelobst ist den ganzen Winter über und bis zur Neuernte zu haben. Für Milchkuren, Mineralwasser-Trinkkuren und Kräutersaftkuren unterhält die Kur- vorstehung eine Trinkhalle, in der Milch, Wässer, Säfte

und Präparate, nach ärzt licher Anordnung auch erwärmt, abgegeben werden. Trinkkuren können zu jeder Jahreszeit ausgeführt werden, da alle Heilwässer von internationaler Berühmtheit in Merano zu haben sind. Ebenso die Kaltwasserkuren jeder Art, Bäderkuren,

wir zu einer hölzernen Schutzhütte und zu einer Villa ländlichen Stiles. Hier kreuzt den Weg der Tirolersteig, der von der Pfarrkirche ausgeht. Nun dreht sich die Promenade an die Westseite des Monte di Merano (Küchelberges) und wir müssen uns entscheiden, ob wir eben fortschreiten wollen zur Restauration Schlehdorf oder absteigen zur L a n- desfürstlichen Burg, die von der Stadt gar ein ladend heraufgrüßt. Vorerst tun wir keines von beiden, sondern betrachten das nun ganz veränderte Land schaftsbild. Das Etschtal

weitet sich nämlich dem Monte di Merano entlang zu einer tiefen Bucht aus, in deren inner stem Winkel das Dörflein Quarazze (Grätsch) idyl lisch ruht. Darüber steigt, weinzeilengefurcht, ein Hang empor, bekrönt vom Schlosse T i r o 1 o , das umflankt ist von zwei Burgen: Der erneuerten, vielzackigen Brun nenburg rechts und dem düsteren, schweren. Turn stein links. Zwischen diesem und dem Schlosse Tirolo das Kirchlein S. Pietro. Unter dem Heiligtum er heben sich zwei schloßartige Gebäude; Der Turner