Bestrahlung, die ein sanft an- steigender Boden zuläßt, tun dazu ein übri ges. So vereinen sich in Meran mehrere ganz besondere Umstände zur Erhöhung der Sonnenkrast und die Ausnützung derselben bestimmt den Wert des Einflusses, den die klimatischen Verhältnisse auf den Organis mus ausüben. Das Bad in Lust und Sonne wird in Meran zum ersten Heilmittel. Daher ist das Gehen und Wandern im Sonnenlicht für den Meraner 'Kurgast eine Forderung des Kurgebrauches oder zumindest das Liegen in Freiluist u>nd Sonne
, wenn dem geschwächten Gast das Gehen nicht möglich ist oder ärztlich zuerst noch nicht zugegeben worden kann. Wie an allen Meraner Häu sern Balkons, Loggien und Liegehallen oder Terrassen dem Sonnengenuß dev Gäste und de« einheimischen Bewohner gewidmet sind, so gibt es auch tausend Wege in die Weite, aiuif denen die liebliche Kraft des Sonnen lichtes der! Winter- und Frühlingszeit aus genützt werden kann. Wiederum hat die Natur selbst das meiste diaAU beigetragen, daß diese tausend Wege so angenehm
Schenna auf seinem Hügel und zu all diesen Zielen gibt es mancherlei Wege, die Sonntags, wenn die Meraner und Maiser Familien sichs gönnen können, von Scharen sich sonnender Menschen bevöl kert sind. Wenn dann erst alle Obstbäume blühen und ihr Reigen dieKönig Lau- rinstraße zum Schloß Tirol hinauf be gleitet, im stillen, trauten Winkel von St. Valentin um das kleine Heiligtum sich drängt, den düftorn Turm von Rubeln um tanzt, die Efeuwände des Katzensteins erhellt und am Marlingerberg sich hinzieht
, wenn man von jedem Hohenweg das Tal von wahren Blütenfluten durchwogt sieht und alle Sonnenluft ihren Duft austrinkt, dann sind diese kurzen Frühlnigswochen das Höchste, was Meran an Schönheit zu geben hat, — bis seine Trauben und Aepfel in ungeheurer Fülle ein zweitesmal das Entzücken des Wanderers bilden, der die Meraner Wege durchschreitet. Sicherlich ist es ein großer Vorzug der meisten dieser Wege, daß sie auch fahrbar sind und einem kränklichen, schwachen, kei ner Ansirenaunn gewachsenen Menschen kind ebenso