; mögen daher nicht bloß seine Seelsorgekinder, son dern auch seine vielen Bekannten und Mit brüder des theuren Kranken auch fenerhin im Gebete gedenken. Von der Passer. (Die kindische Wuth der „Meran er Zeitung.") Liebe Post! Dein letzter Bericht über Meran, welcher seiner Freude Ausdruck verlieh, dass der „Judenstämmling" und Herausgeber der sattsam bekannten „Meraner Zeitung" aus dem II. Wahlkörper geworfen und somit seine Kandidatur als Kurvorsteher besiegelt wurde, hat seinen Zweck erreicht
, ohne sich an denselben heranzuwagen. Eine freche Lüge ist es aber, wenn sich die „Meraner Zeitung" brüstet, es soll sehr schwer sein, „ein Exemplar dieses mit Ausschluss der Oeffentlichkeit erscheinenden Blattes zu erlangen." Der Herr Redakteur wäre sicher froh, hätte er nur die Hälfte Deines Leserkreises, liebe Post. Auffallend war mir das große Reinlichkeits gefühl der weißen Jüdin und das ihres Setzers, der ja nach der „Meraner Ztg." Handschuhe anlegen musste, um ein schneidiges katholisches Blatt, wie die „Post" anzugreifen
. Es sei mir auch gegönnt, Deinem zahlreichen Leserkreis, liebe Post, etwas „Erheiterndes" mitzutheilen, aus dem Berichte der „Meraner Ztg.", welche wörtlich schreibt: „Unsere Druckereilokale wer den unmittelbar nachher desinfiziert." Wir freuen uns dessen sehr und glauben auch, dass der Dust der geliebten „weißen" Nelke für solche Redaktionen, die nur durchwallt sind vom edlen Knoblauchgeruche, sehr gefährlich ist, weshalb der Redakteur gut that, sich selbst und die ganze jüdische „Stube
" zu desinfizieren. — Aber, wirst Du fragen, liebe Post, die Redak tion der „Meraner Ztg." ist ja seit kurzem ganz „christlich" geworden, sie ist, wie es scheint, in die Schule Dr. Selles gegangen, um das „reine Evangelium" zu hören, dessen sie sich jetzt mit großem Eifer — obwohl jüdisch — annimmt? Nun da hast Du wieder recht, liebe Post. Der arme Redakteur der „Meraner Ztg.!" »Zwei Seelen wohnen, ach, in seiner Brust." Eine ist jüdisch, die andere protestantisch. Es scheint, dass der hiesige protestantische
Pfarrer Dr. Selle „in der Wartezeit auf Pfingsten" für den Judensprößling Ellmenreich, Redakteur der Meraner Ztg.", den heiligen Geist herab gefleht hat, da der Herr Redakteur bereits schon so vertraut ist mit dem „reinen Evangelium", dass er sich wohl anschicken könnte, dem Herrn Dr. Selle auf jene „ideale Höhe" zu folgen, von der aus Pastor Selle mit ihm „geistlich richten" könnte. Du siehst nun, liebe Post, dass unser jüdisch-protestantisches Wurstkessel organ, genannt „Meraner Ztg.", mehr Mitleid