wiederholt einzusenden. Den AnfpcuchSber«ch> Ziegenschirm, welter hinten kam die Mutter. ES war ganz dunkel. „Laß Dich küssen!' Mariechen küßte mich . . . Mariechen zitterte . . . nicht wie damals, ganz anders ... das war der Kuß der Angst, - Als wir in H>rr>i MayerS Villa ankamen, hatte dieser seinen Sonutagsrausch. Neben ihm saß seine ebenfalls etwas betrunkene Köchin. Die Mutier wußte es so einzurichten, daß Mariechen neben Herrn Mayer zu sitzen kam. An der andern Seite MariechenS saß ich. Die Augen
verschüttete Wein, so daß er über seine Weste ran» . . . ,OH, ist vaS Allerheilig'n a traurigS Fest, wenn man so wem da unten hat, — was nutzt mi mei Geld, jetzt hab 1 niemand wehr.' „Aber genganS, Herr von Mayer', sagte die Mutter, „so dllrfens nit denken; Sie haben ja 'S schönste Leben, sie haben ja u nS als guete Freund. Uns, die Mariedl.' „Nix nutzt mi mei Geld! Am gfcheidesten i lag bei der Mamm.' „Geh, Mariedl', ermähnte die Alte, — ich mag sie nicht mehr Mutter nennen, — „sagi
ihm, daß er Di no hat.' „Ja, Herr Meyer, das müssen Sie vergessen, sie ist ja im Himmel . . . —' «Ja, jo, sie ist im Himmel; aber i, . . . so a seinS Lebn hob» können, sovl Geld haben und nix davon, . . . mi mag niemand.' „Aber, Herr von Mayer, sie treiben einem ja die Thränen in die Augen, . . . sagS doch, Mariedl, wie gern wir ihn haben.' Mariechen schaute mich an. Ernst, groß — sie war nicht mehr daS Kind, ich sah nicht mehr in Kinderaugen, ich sah in die Augen deS Unglücks. — Es war nicht mehr Mariechen, es war Maria
. Sie waren ja auch wie a Vater zu ihr ...' — „Ja, ja, wie a Bater! Gell, Töchterle, gell, Du bleibst schon bei mir.' Seine Hand tastete nach dem Scheitel deS Mädchens. .Aber, Herr Mayer.' „Ah was i bin ja Dei Ba—Va—ater', lallte dieser. „Ja, ja, Di hab' i no. gell Mariele.' Der betrunkene Alte umfaßte Mariechen und zog eS an sich und schmiegte seine weinrothe Wange an's Gesicht des Mädchens und beruhigte die Sträubende: . . . „Bin ja wie Dein Bater, ... wie Dein Ba—Ba—ater. Nit wahr Frau Mutter?' Diese erwiderte: „Ja freili
, Herr von Mayer, ja frei» Wie ist der rothe Wein so schal! . . . AaS bewegt die Gardine mit ei»em Mal? Da zittert ein seltsamer, blasser Schein, — da sieht ein« todte Frau herein, die noch nicht lang im Grabe lag . . . Und seltsam hart di« Wanduhr tickt . . . Die todte Frau ganz leise nickt: „Ja heut ist Allerseelentag.' - Mir war's jetzt, als ob der Tod im Zimmer wär. Oder besser die Verwesung. Der Alte war unter neuen Rührsellgkeitskrämpsen ins Nebenzimmer geschwankt. Aus einmal zerklirrte