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Giornali e riviste
Alpenzeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 28.09.1930
Descrizione fisica: 8
von Io Hanns Rösler Max hat' ein Wort nötig: er möchte wissen, wie man „Sympathie' schreibt. Aber er hat kein Lexikon zu Hanse. Max sagt: „Ich bin «in freier Staatsbürger, und das genügt. Ich werde in die Staatsbiblio thek gehen und dort im Lexikon nachsehen.' — Max kommt in die Staatsbibliothek. Vor dem Tore mustert ihn mißtrauisch der Portier. »Wo hin?' — „In die Staatsbibliothek.' — „Gera deaus. Mittelste Tür.' Hinter der Türe steht schon wieder einer: „Schinne und Stöcke sind abzugeben.' „Verzeihen

Sie', meint Max, „ich will nur auf einen Sprung — nur schnell etwas nach sehen — ich komme sofort zurück . . .' „Schirme und Stöcke sind abzugeben. Hier ist ihre Marke.' Max gibt seinen Stock ab nnd geht durch die Halle. Hinter einer Säule schießt einer auf Ihn zu. „Wohin?' — „In die Staatsbibliothek.' „Da sind Sie. Was wollen Sie hier? — „Et was nachsehen.' — „Was nachsehen?' — „Ein Wort im Lexikon.' — „Also Sie wollen hier lesen?' — „Ja.' — „Lesesaal dritte Tür rechts.' > Max geht in den Lesesaal dritte

der Eltern mit Va tersnamen der Mutter und ein Strafregister auszug. Ferner ist anzugeben, warum und wo zu Dringlichkeit vorliegt.' „Aber, verehrter Herr', wurde jetzt Max un ruhig, «ich will doch nicht hier Ehrenmitglied werden! Ich will doch nur ein Wort im Lexikon nachsehen, ein einziges Wort!' „Dann brauchen Sie keinen Leseschein.' „Aber der Beamte im Leseaal sagte, daß ich ohne Schein nicht in den Lesesaal darf.' „Da hat er recht.' „Aber —' „Was wollen Sie denn im Lesesaal

? Sie wollen doch nicht im Lexikon lesen, sondern nur nachsehen. Das können Sie auch ohne Lesefchè im etymologischen Kabinett, erster Stock, Tür Nr., 22.' Max stieg wieder in den ersten Stock. „Kann ich «in Lexikon haben?' „Da müssen Sie erst einen Antragsschein un terschreiben.' Max unterschreibt den Antragsschein. Der Beamte stempelte darauf das Wort „Geneh migt'. — „Kann ich ein Lexikon haben?' fragt Max nochmals. - „Ja. Wenden Sie sich an den Herrn gegen über.' Max wendet sich an den Herrn gegenüber. „Ich möchte ein Lexikon

.' — Der Beamte schiebt Max einen Zettel zu. „Schreiben Sie Ihre Wün sche auf den Biicherzetiel.' Max füllt den Bücherzettel aus. Schreibt: ein Lexikon. Max gibt den Zettel dem Beamten. Der Beamte gibt Max eine Nummer. „Ihre, Nummer wird ausgerufen. Warten Sie da drü ben.' , Max hat die Nummer 25S. Dsr Beamte rust gerade aus: „Nummern 83 bis 87.' Nach zwanzig Minuten hört Max: „Nummer 2S3 bis 2o6.' — Max eilt znr Ausgabe. Erwar tet sein Buch. Aber Max erhält.nur seinen Zet tel. Darauf stelzt: „Nähere

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Volksbote
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Pagina 2 di 12
Data: 08.06.1922
Descrizione fisica: 12
. „O du Heilige, du Jungfräuliche, du Mut ter im Himmel,' flüsterte es, „ich Hab' ja nichts Böses getan; aber ich Hab' soviel eine Unruh', — es ist nicht mehr wie früher . . . ich kann nicht helfen, ich muß alleweil an ihn denken . . . gelt, du bist nicht zornig auf mich? . . . ich Hab' dich schon noch gern und W Vater daheim auch . . . aber es fällt mir alleweil der Max ein . .. ist soviel ein guter Mann o heilige Mutter, g'rad' die Unruh' nimm mir weg!' Es betete leise fort, dann wurde es ganz still. Ueber

nicht mehr lange beieinander sein.' Das Mädchen blickte erschrocken auf und frckgte ängstlich: „Wie meinst denn das?' „Rosele, ich muß nächste Woche abreisen — nach Wien.' Das Mädchen erblaßte heftig und fing an zu zittern, dann weinte es auf: „Fortgehen und nimmer kommen?' „Rosele,'. fragte der junge Mann. leise, „siehst du mich ungern fortgehen?' „O Max, Max,' jammerte das Kind, „mir ist soviel zeitlang!' „Rosele sag', möchtest du mit mir gehen?' „Nein . . . wohl! wohl!' schluchzte das Mädchen

, „wenn ich g'rad' dürft!' „Rosele,' sagte der junge Mann weich, „sei ein bißchen still und hör' einmal. . . . Ich muß fetzt nach Wien. Ich habe dort große Aufträge bekommen. Ich werde viel Geld verdienen und mir ein eigenes Heim einrichten kürtnen . . . Rosele, wenn ich übers Jahr, sobald die Alpe» grünen, wie der komm' und dich frag': „Rosele, willst du mit mir gehen, willst du meine Frau wer den?' — was sagst' denn nachher dazu?' • Das Kind wurde blaß. „Max,' schrie es, „Inst du auch S»mß trei ben

mit mir?' „Keinen Spaß, Rosele, — mir ist vollkom men Ernst — magst du mich nicht?' „O Max, du bist ein nobler, studierter Herr, und ich kann nichts und bin nichts.' „Rosele, du bist ein Engel . . . willst du mit mir durch das Leben gehen?' ' „Max, mit niemanden lieber als mit dir, wenn in: mich willst, wenn ich dir nicht zu schlecht bin,' flüsterte das Mädchen und wandte sein erglühendes Antlitz dem Manne zu. „Rosele, Hab' ich dein Wort?' fragte der Maler und streckte seine Rechte hin. „Ja,' hauchte das Mädchen

und legte seine Hand in die des Mannes Lange standen die beiden und schauten schweigeird auf den See hinaus, der in him melblauer Klarheit wie ein offenes Auge vor ihnen lag. Beide trugen das Herz zu voll — sie konnten nicht reden. „Und hast du mich auch ein bißchen gern, Rosele?' fragte nach einer langen Pause der Maler. „O Max, von ganzem Herzen! Lieber als alles in der Welt, lieber als mein Leben!' beteuerte das Mädchen. Der Maler wollte das Rosele an sich zie hen und küssen. Er entwand

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 17.04.1924
Descrizione fisica: 12
noch ein.' „Hat der... der Mensch etwas gegen dich?' „Gegen mich? — Nein, eher gegen dich... Aber wir wecken ihm den Stolz noch her unter tun mrd seinen Heiligenschein klein- iveis vcrzupfen. Einen Faden hab ich schon, den man weiter spulen kann, haha.' Der Faden, von dem die Alte sprach, lag im Gsroldhofe. Dort ging näinlich ein an derer Wind. Schon bald nach des Vaters Tode hatte Max der Wirlschafterin aufgetra gen, sie müsse sparsamer kochen und die Einnahmen und Ausgaben jeden Monat mit ihm verrechnen. Ob der magcrern Kost

ent stand natürlich ein Murren unter dem Ge sinde, das bald in der Gemeinde semen Widerhall fand. Zu Lichtmessen verringerte der junge Bauer die Zahl seiner Dienstboten, indem er den Bauknecht und die Mitterdirn gehen ließ. Der Hof brauchte nicht soviel Arbeitsleute, sagte er. Daraus entstand neue Aufregung unter den Zurückbleibenden, die noch größer wurde, als der Bauer an den Iwhen Dienstlöhnen zu mäkeln versuchte. Im Lause des Winters trieb Max auch die klei nen Gelder, die der Bater

Weife über gif tige Lästerzungen verfügten, bliesen mit aller Kraft ins Feuer. Unter den zirrückgebllebe- nen Dienstboten im Geroldhofe war Karhi, die Felddirn, eine Kameradin der Pirnig „Volks Kote' Sette S. 3fc. 16. Lina. Diese benützten sie nun als Spionin und Zuträgerin, bauschten alles, was ihnen die Magd hintevbrachic, mit Lügen und Ucibertreibungen auf. so daß das Bild des jtmgen Gerold immer schwärzer wucke. Es hieß bald, der Gerold Max fei vom Geld teufel besessen. Den ganzen Tag sei

in den schlimmsten Farben aus, beriefen sich bald aus diese, bald auf jene Personen, die es erzählt hätten, setzten aber immer hiazu, sie selbst glaubten nichts davon, man ttie dem Max unrecht, und er könne einein erbarmen. Dn der Ovffentlichkeit blieb nur das Schlechte haften und wucherte üppig fort wie ein Un kraut. So geschah es, daß Max ein halbes Jahr nach dem Tode seines Vaters schon im Ruse eines Geldwucherers und Geizhalses dastand. Manchem erschien die Sache nach allem, was sie früher von dem jungen Men

schen gesehen hatten, doch ganz unmöglich. Sie gewann aber um so mehr, an Wahr scheinlichkeit, als Max keinen überflüssigen Kreuzer mehr ausgab und nicht ein einziges- mal mchr bei einer Unterhaltung oder !n einem Gasthaus sich blicken ließ. — — In der Woche nach Georg, kam der Koonsrator mtf den Gerollchof und lud seinen Freund ein, mit ihm zum Frühjahrsschießen nach Weitenbach zu gehen; doch Max erklärte mit verblüffender Entschiedenheit: „Ich bin kein Schütz mehr. Ich sch ehe nimmer

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 09.08.1929
Descrizione fisica: 6
, Spechtenhauser Max, San ier Josef, Pristinger Franz. Ranch Heinrich, Äußerer Johann, Äußerer Rudolf, Etzthaler Hans, Oberhofer Johann, Pfeifer Alois, Schal ler Franz, Balzano; Camper Math jun., Rai ner Josef, Gurschler Alois, Bauer Johann, Eg ger Josef seil., Proßtiner Franz, Bolzano, 010 Teiler. S t a n d m e i st e r s ch e! b e: Lafogler Si mon, 128 Kreise, Unterlechner Josef, Gamper Josef, Spechtenhauser Max, Egger Josef jun., Rainer Sebastian Hafer Anton, Äußerer Hans, Haller Hans, Langer Anton

, v. Dellemonn Luis. Etzthaler Haus, Schwarzer Eduard, Oberhofer Jàhaniì. Bauer Johann, Ungericht Josef. Loch inomi Andreas, Gamper Math, sen., Pfeifer Alois, Gamper Math, jnn., Santer Josef, La geder Alois, Egger Josef sen., Natici) Heinrich, Santer Sebastians Äußerer Rudolf, Winkler Josef, Specliteuhaufer Josef, Schaller Franz, Herenhofer Anton, 90 Kreise. Standseric: Lafogler Simo», 29 Kreise, Unterlechnsr Josef, Rainer Sebastian, Spech tenhauser Max, Strasser Haus, Cggzc Josef jun., Ganiper Josef, Gamper

, Spechten hauser Max, Äußerer Hans, Egger Josef jun., Halle Hans, v. Dellemann Luis, Sch'varzer Eduard, Etzthaler Hans, Oberhafer Johann, Unqericht Josef, Baue Johann, 41g Kreise. Gruppenschießen: 1. Egge Josef jun., Lafogler Simon, v. Delleinann Luis, 249 Kreise: 2. Gampe Josef, Spechteuhauser Mar, Rainer Sebastian: 3. Unterlechner Josef, Pfeifer Alois, Ladurner Michl; 4. Äußerer Hans, Schwarzer Eduard, Herrnhàfèr Anton: 5. Bauer Johann, Hofer Anton, Langer Anton; K. Haller Hans, Oberhofer Joh

., Winkler Josef: 7. Etzthaler Hans, Ungericht Josef, Ste'mkeller Julius: 8. Bochmann Andreas, Egger Josef sen., Nauch Heinrich: 9. Svechtenhauser Josef, Gamper Math, sen., Ganiper Math, jun.; 10. Santer Josef, Santer Sebastian, Gamper Zacharias, 179 Kreise. Standnu m mernprämie n: Lafogler Simon, 30 Nummern, v. Delleinann Luis, Un terlechner Josef, Rainer Sebastian, Spechten hauser Max, 13 Nummern. Kleink al i b e r f e stsch eib e: Gamper Joses, Mitterhöf, Sènàles, 03 Teiler, Gamper Math, jun., Santer

, Spech tenhauser Josef, Frl. Dallagnola Luisa, Spech tenhauser Max, Egger Josef sen., Riva Luis, Frank Florian, hochw. Haller Anton, Gritsch Josef, v. Dellemann Luis, 940 Teiler. Kleinkaliberschle ck ersch erÜe: Lan^ ger Anton, 3 Teiler, Unaericht Josek, Gamperi Math, sen., Egger Josef mn., Ladurner Michl,^ Rainer Sebastian, Hofer Anton. Nanch Hein-! rich, Gainper Math, jnn., Lafogler Simon. Au-^ ßerer Rudolf, Äußerer Hans, Bauer Johann.. Torggler Hans, Oberhofer Johann, Tomedi

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Dolomiten
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Pagina 4 di 6
Data: 26.08.1940
Descrizione fisica: 6
Bfetfer. Bauer, u. d. Maria Mahlknecht. 13. Rudolf deS Josef Zanotti, Schuhmacher. N. b. Franziska Dorigo. 13. Rosa deS Max Rofanelli, Arbctter, u. d. Maria Mariacher. 13. Giau franco deS Reuzo Del Marco, kaufmänni scher Beamter, u. d. Jole Eourbtster. 20 . Vice deS AmadeuS ZnccatcM. Arbeiter, u. d. B'arin Eremonini. . 20. Karl deS Viktor Arman, Schneider, n. d. Marga- retba sticiger. 22. Johann deS FabrizbiS Bellegrinclli Arbeiter, u. d. Genrma Donega. 32. Lucia» deS Angelus Minotto, Arbeiter

. Er hat sich ablösen lassen — hat getauscht, ja — und heute fährt er die westliche Tour —' Friede! starrt den Mann an. Irgend et was schwingt in Max Könneckes Stimme, das sie hellhörig macht. Und warum sieht Max auch so krampfhaft an ihr vorbei? Nein — „Herr Könnecke — Sie lügen — ich fühle cs —' Ach, und da ist die wilde Angst schon wiederda und fällt über Friede! her. „Sagen Sie mir die Wahrheit!' schreit sie fast. „Er ist verunglückt, ja?' Beschwörend streckt Max die Hände gegen das Mädchen ans. „Nein

, Ehrenwort, das nicht. Aber —“ Er hält inne, tritt von einem seiner krum men Beine aufs andere. „Die Sache ist nämlich die', meint er hilflos, „ich hab's ihm versprechen müssen, nichts zu sagen — aber das ist Quatsch — Sie erfahren'? ja dach, wenn Sie bei der Firma anrufen — er muß regelrecht verrückt gewesen sein ^— ein vernünftiger Mensch mit'n bißchen Gr-ips im Schädel tut doch so was nicht —' „Herr Könnecke!' fleht Friedest „Er ist nicht mehr bei uns!' platzt Max mit der Mitteilung heraus. „Hans

— Hans ist nicht mehr —?' Ent geistert sinkt Friede! aus den Stuhl zurück. „Nein!' ruft sie. „Doch. Er hat sich die Papiere geben lassen. Bei Müller & Teminler haben sie sich auch nicht schlecht gewundert. 2lber das ist eben immer dasselbe — wenn's dem im Schädel tut doch so was nicht —' „Weshalb hat Hans denn allfgehört?' „Weshalb? Weshalb?' Max Könnecke hebt die Schultern und läßt sie wieder sin ken. „Keine Ahnung. Vielleicht, möglich ist ja alles, hat er was Besseres in Aussicht gehabt

. Dem Frohwein hat er erzählt, er hätte das Fahren mit dem Lieferwagen satt, er wolle Privatchauffeur werden. Und einem anderen Kollegen hat ec gesagt, er hätte eine pickfeine Stellung. Als Chauffsur bei einem Filmfritzen. Mir gegenüber hat er den Mund nicht aufgemacht', schließt Max und sieht verlegen zu Baden. Friedel hat, nachdem sic weiß, daß sich ihre schlimmen Befürchtungen nicht erfüllten, ihre Beherrschung einigermaßen zurückge- funden. Längst steht sie hinter den Laden tisch, den Kopf

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 07.10.1899
Descrizione fisica: 8
St, ÄSO „Nozner Nachrtchte«' S Die InseMönigin. Aus dem Englischen von Gd. Magner. 3!achdruck verboten. (52. Fortsetzung.) „Max!' hauchte sie leise und zaghaft hervor. „Ist es möglich?' „Blanche!' rief Max, und in seiner Stimme lag das ganze Gefühl der Seligkeit, welche nun sein Inneres erfüllte. Und wie Blanche jetzt ihren Namen aus seinem Munde vernahm, so zauderte sie licht mehr und flog mit eirem Aus- ruf der höchsten Freude in seine Arme und an sein Herz. Innig hielten sich die Liebenden

, welche sich nach so harten Erfahrungen endlich wiedergefunden hatten, einige Augenblicke umschlungen. „Komm', Blanche' laß' uns forteilen,' sprach Max dann, als der erste Rausch des Entzückens ^verflogen war, und ihm Her Gedanke kam, daß die Gefahr durchaus nicht beseitigt sei. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.' Er zog sie mit sich fort, der Thür zu; ehe sie diese je doch erreichen konnten, war bei Lord Conelly das Bewußt sein zurückgekehrt und aufspringend eilte er auf Max zu. „Elender, wer bist Ou,' rief er wüthend

, „daß Du es wagst mir entgegenzutreten?' ' „Zurück!' donnerte ihm Max entgegen, indem er sein Schwert zog. ) Der Graf wich zurück. Die herkulische Gestalt Annesley's And seine stolze Haltung, sowie die Stimme waren ihm bekannt. Es ward ihm ihm klar, daß der Mann bei ihm kein Soldat seiner Leibwache sei. Rasch zurückweichend, zog auch er sein Schwert, welches er angelegt hatte, da er des Abends nie ohne dasselbe sein Zimmer zu verlassen pflegte. „Stehe mir Rede, wer bist Du?' herrschte er Max

an, während eine leise Unsicherheit durch den Ton seiner Stimme klang. ' - l ^ ^ ^ ^ ' Statt der Antwort nahm Max den breitkrempigen Hut! Hon seinem Kopf und wendete sich verart, daß der Schein des ' Lichtes voll auf die Züge seines Gesichtes fiel. - „Himmel!' rief der Graf voll Entsetzen, indem er zurück-1 taumelte und das Schwert seiner Hand entfiel. Er war über- - zeugt, daß Max Annesley todt war, und so konnte der vor ihm Stehende nur eine überirdische Erscheinung sein, welche ge- ^ kommen war, um Blanche ans

seiner Gewalt zu befreien und das an ihm begangene Unrecht zu vergelten. Das war der erste Gedanke, der die Seele des Grasen beim plötzlichen Erkennen seines Feindes bewegte, im nächsten Augenblick jedoch' sagte er sich, daß in Betreff des Todes desselben ein Irrthum obgewaltet haben mußte, denn es war keine Täuschung, es war der gefürchtete Nebenbuhler, der ihm plötzlich und so unerwartet gegenüber getreten war. . Max benutzte di? Ueberraschung des Grafen, um dessen Schwert aufzuheben, und sein eigenes

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 08.10.1902
Descrizione fisica: 8
Mich. Da erschien einmal zufällig ^'itt es > überhaupt Zufäl- K'gksitejn! ?) eine injeue Erscheinung auf der gesellschaftlichen Mldfläch g der zwei Mädchen. Er hieß Max. Und Max stach vortheUiafjj gegm alle Uebrigen ab. Das ivav einmal wirk lich „Jemand.' Denn die Umgebung der Aveundinnen be stand hauptsächlich aus blutjungen, nichtssagenden Herrchen, Ane sie heutzutage in der Großstadt häufig vorkommen, -mitj leerem Hirn und leerem Wesen, . die mit ihren achtzehn«-oder neunzehn JaWen LMst genommen

sein^ w^ .. .< Max hingegen dieser ganz reizende Mensch, zählte bereits! M die 25 Jahre und besaß entschieden den Tttvus der«, Her- Aei^brecher Er war bleich. Nicht! von jener faden, welken Blässe, die vom Nachtschwärmen konw.it, sondern man konnte sie eine durchgeistigte Blässe nennen, wie man sie an. Leutan' 'beobachtet^ die oin iZntenlsiveÄ Geistesleben führen. Dazu ^aibchischwarzes »natürlich gewelltes Haay ,von dem ihm ?ine Locke so rechk interessant M die hohe Denkerstirne fiel!, und AMnAnde, dunjkle Augen

m!it ein M ach so Mm, süßen. Blick — rothe Lippen und blitzende Zähne. Am schönsten A>ar er im ^rack. Da sah. er ganz wie ein Gvaf„ a iis , mit seiner Vornehm-lässigen Haltun^/ denn nicht die. Geburt ist es, ^ 'aUkokmUsch'es Ausschons verleiht, sondern der nmers Mel. - -Man sieht diesen Max und begllsift, daß dke zwei Sieb- WnjäWgen ganz weg sein mußten. Und so war'es auch. Mna und WilhelmiiM gestandsn es einander. Bei ihrer Mlchen Geschmacksrichtung hätt^e das übrigens auch schon Wihcir Passkren

können, daß sich alle Zwei W dyn-seltoni lungen Mann interessicken, und war es merkwiirdigerweise Wher noch nicht vorgekommen, so traf das Unglück schließ lich diesmal ein. . - Loyal, wie sie Waren, berichteten ne einander unter Thrä nn ihre Liebs zu Max -- mitj entsagungsvollem, ijieheim ^eh,<denn Zede wollte edel sein, ihr Leid tapfer im He^en «agen u,n!d, falls Max die Eine lieben sollte, wüM: die'^ln- Mücke-de«s?remckm At-Weae stehen. - „ Es^MKM^anz Mtimmt/ d sich so viel mit /lhncitt beschäftigtie, eine von ihnetn

liebte. unL Wenn er W enrmäl erklärte, dan wußte schon di; andere, was ihre Wicht war. . ^-Alidesseni mechfe der geliebte Max thatsächlich beiden HreuMnnen ein Mch^ den Hof, denn das war einnml so ^ MMHnh^ von ihm; es gab ja doch mchts schöner^, als M M»en, iungen Mädeln zü flirten und einen Eindruck auf «le Neien Herren zui machen 7 die lieben kleinen Geschöpfe - Patenten es, daß man nett und lieb zu ihnen War^ und er! N^/e keiner wehe thun und keine zurüÄetzen, und so lieb l'ch' «osolut

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Volksbote
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Pagina 5 di 12
Data: 03.04.1924
Descrizione fisica: 12
sich aber nicht vom Flecke, sondern starrte immer zum Geroldhofe em por. Mtt einem Male rollten die Hellen Zäh ren über seine durchfurchten Wangen. Er begann mtt unheimlich greller Sttmme zu beten: ^-err, gib ihm die ewige Ruhel Herr, gib ihm di« ewige Ruhe! Herr, gib chm die ewige Ruhel... Max bet mt| v . Herr, gib ihm die ewige Ruhe — und das ewig« Licht leuchte ihm — bet — bet!' »Vater — Vater — für wen betest du denn?' »Für mich selber — Herr gib ihm die ewige Ruhe — bet, bet — und das ewige Licht leuchte

ihm.' Der Sohn schrie entsetzt auf: »Vater, du bist nicht bei Sinnen. Gehen wir heim, gehl' „Ich bin nie so klar bei Kopf gewesen wie heute,' ries der Greis, dann wurde feine Stimme wieder mild, und er sprach schluch zend: »Schau Max, oft wenn ich da vorbei- gegangen bin, Hab ich mir gedacht, daß sie mich einmal in großem Geleite da herunter tragen. Wohl hundert Nachbarn und Freunde uno Verwandte werden da um meinen Sarg stehen und beten — Herr, gib ihm die ewige Ruhe — das, was wär' ein ehrenhafter letz ter

Gang... Aber das wird alles nicht fein, mich tragen sie nie da herunter. Ich geh heute fort und kehre nimmer heim. Mein letzter Gang ist heute; darum bet ich mir sel ber aus dem Toteneggele das Seelsngebet... Herr, gib ihm die ewige Ruhel' „Vater, du bist ganz wir-r im Kopf — du bist sehr krank', sagte zitternd der Junge. «Wir gehen jetzt heim. Komm, ich führe dich.' „Rein, Max, wir gehen -zum Doktor in die Stadt — aber nicht zum medizinischen Dok tor, sondern zum Gerichtsdoktor

. Wenn ich dem meine Sache vorgetragen Hab, bekomm ich schon ein anderes Heim, und — und der Gerold ist nicht mehr der Gerold. „Vater, dich schüttelt das Fieber. Komm, geh mtt mir. Sprich jetzt nicht mehr.' Laß mich reden, Max, sonst kann ich nicht ruhig sterben. Heute muß ich dir etwas sa gen, was ich längst schon hätte sagen sollen. Oooh!' Plötzlich rutschte der Greis von der Bank auf die Knie nieder, streckte die Hände ge faltet zum Sohne empor und rief weinend: »Mar, Bub, lieber Bub, verzeih mir, ver zech

mir — du hast einen schlechten Vater!' „Vater, Bater!' schrie angstvoll der junge Mann, »du bist ganz non Kopf.' Er faßt ihn unter den Achseln, hob ihn auf die Bank empor, setzte sich neben ihn aus die Totenbank und umschlang ihn mtt beiden Armen. „Max, du Guter, Lieber!' stufzte der Greis; »jetzt laß mich reden... Heute bring ich's heraus, ein andermal nicht mehr.' »Wir reden daheim, Bater.' »Nein, da, jetzt... Sei still und paß auf, was ich sag... Der — der Geroldyof — oooh mein Gott, ist's schwer

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Volksbote
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Pagina 5 di 12
Data: 10.04.1924
Descrizione fisica: 12
»v-rr»v<,te* Donnerstag. 3m 10. AprS ISA. Mit Hilfe des Sohnes richtete er sich em por' und ließ sich von diesem eine Strecke weit führen, dann ging er wieder ohne Un». tersützung Ms ins Dorf. Beim Postwirt atz er eine «arme Suppe und trank ein Glas Wein dazu. Augenscheinlich gekräftigt bestieg er hernach mit dem Sohne den Wagen und sie fuhren ziemtzch flink ins Stiidtlein Frund- dühel hinaus, das sie in drei Stunden er reichten. Dort brachte Max den Pater sogleich MN Spitalarzt

. Dieser untersuchte den Alten lange Zeit utb äußerte dann, es liege ein schwerer Herzfehler vor, der noch nicht alt fei «nd ro» UeberanstrengMg oder von einer grotze« Aufregung hertomme. Es wäre äußerste Schormng notwendig, jedes Auf wärtsgehe», auch Treppensteigen, ja sogar da» Niederbück» müff« vermieden werden. Al» Medikament verschrieb er eine Essenz in Einreiben und Tropfen bei etwaigen Anfällen. Schon aus der Miene des Doktors erkannt« Max, daß für den Dater wenig Hoffnung mehr vorhanden sei

, und das ' Munde ihn MstvamSg. Den Wien selbst aber schien fein Zustand nicht im mindesten zu be kümmern. Pom Doktor fort gingen sie zw» Rößbnirt» bestMen ein Nachtquartier und »ahme» einen kräftigen Imbiß. Sodann ver langte der Greis, daß ihn Max ins Kapu- ziuerkloster begleite. Dort suchte er einen al ten Pater in seiner Zelle auf und blieb mit ihm länger als «ine Stunde allein. Ms er wieder heroustrat, schien er zwar etwas an gegriffen, doch blickte er viel heilerer darein. ( „Max,' flüsterte

er. „jetzt ist mir alles ab- genommen. Wie wenn «in Mühlstein vom Herze« weggewälzt war, so kommt'» mir vor .. . GM Max» ich kann mich auf dich oerlaffea?' „Ganz und gar, Daser! Die Sach ist jetzt »eine Sach. Ich Hab schon ein Gewissen,' be teuerte der Junge. .La, du bist brav, Gott sei Lob und Dank! Ich dmcke dir, Max, ich danke dir. Unser Herr wird dir'» vergelten.' Während der Nacht war der Greis, trotz dem er wenig schlafen konnte, ziemlich ruhig, frühzeitig am andern Tag fuhren sie wieder nach Hause. Große Schwierigkeiten

hatte der Aufstieg auf Grünegg. Obwohl sie alle zehn, . zwölf Schritt« rasteten, strengte es den Greis doch übermäßig an, und sie brauchten mehr 'als zwei Stunden vom Dorfe bis zum Gewld- Hof. Droben erlitt der Alle wieder einen H«zanfall, der aber durch die Tropfe» de» Doktors rasch behoben wurde. I I» der nächsten Zeit blieb Max auch unter tags daheim beim Dater. Dieser legte ihm alle Urkunden und Schriftstücke vor, die der Sohn sorgfältig ordnete, während der Greis fein Testament aufsetzte. Merkwürdigerweise

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 28.02.1924
Descrizione fisica: 12
, was uns nicht lieb ist?' Max ließ die Büchse in der Stube zurück; sie traten auf die Diele, wo der Hund regungs los lag und sie anstarrte. „Max, was soll man davon halten? — Cs überkommt mich eine entsetzliche Angst, wenn ich an Friedrich denke. Sag', weißt du nichts' von ihm und wohin er heute ge gangen?' Der Förster schaute anscheinend verwundert atlf die geängstigte Frau und fragte zurück: „Ast er denn den ganzen Tag nicht zu Hause gewesen? Ms ich am Morgen ousging

, war er noch hier.' ,A was werde ich noch erleben müssen an ihm, — o wer mir das früher gesagt hätte!' „Beruhige dich, Mutter, du siehst immer zu schwarz in die Zukunft, Friedrich ist ja vorlyren'; aber seine Stimme zitterte, als er die Worte spvach, und der Mutter entging .es nicht. „Max, mein Sohn, was wendest du dorn Gesicht weg, du weißt um ihn, leugne ss nicht. Ich bitte dich beim Heile deiner Seele, sage mir alles, 'ich will alles ertragen, nur diese peinliche Ungewißheit nicht.' Und da mit leuchtete sie ihm iin's Antlitz und sah

. Ich bttte dich, geh' hinaus, ich meine, es klopfte draußen an allen Fenstern, daß wir zu Hilfe kommen sollen. Lausch«, ob du nichts hörst; poche sie in der Mühle aus dem Schlafe rmd frage nach Friedrich.' „Dir zu Lieb' will ich gehen, wenn es auch nichts nützt.' Mtt diesen Worten hängte er die Büchse über die Schulter und schritt über die Diele. „Nimm den Hund mit? Max, Tiere sehen in solchen Dingen oft schärfer, als Menschen; o.komm' nicht ohne Friedrich wieder und er» löse mich aus meiner Angst

!' „Könnte ich'«!' murmelte der Sohn vor sich hin und trat hinaus in die Nacht. Ms bet Jäger außerhalb des Hofraumes stand, hob der Hund prüfend den Kopf in die Höhe und sprang in weiten Sätzen dem Hoch- wal de zu. Max achtete nicht aus ihn, er schritt lang sam dm Steinpfad hinab, von Zeit zu Zeit blieb er stehm, aber nicht um zu horchen, ob er vielleicht die Tritte feines Bruders verneh me, sondern um still sinnend düstere Bilder an seiner Seele vorüberziehen zu lassen. „Und wenn die Mutter es erführe und die Welt

in dieselbe gefügt, hatte der Regen losgelöst, und er konnte daher laicht herausgenommen werden. Max tat es, nahm das Papier, legte es hin ein und schob das Holzstück wieder in die Oesf- nung. Erst als er den Bonn wieder hinausstieg, bemerkte er, daß der Hund nicht mehr bei ihm war. Draußen vor der Tür stand die Mutter, und als sie Max allein sah, brach , sie 'm laute Klagen aus. Dergebens suchte der Sohn sie zu trösten, vergebens ihr Hoffnung zu machen, daß. Friedrich drnntm beim Müller sein kön

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Volksblatt
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Pagina 9 di 10
Data: 29.10.1884
Descrizione fisica: 10
man überein, statt in Villa Mellini einzutreten, der späten Stunde wegen nur von der Höhe einer Terrasse, die zu einer Kirche führte, das reizende Panorama der Stadt noch zu genießen. Während der Doktor den Damen alle ein zelnen Punkte in der Campagne zeigte, trat Max in die. Kirche. Als Bertha es bemerkt hatte, folgten ihm die Andern und sahen sich in einem einfachen Raume, dessen Fenster dunkel verhängt waren, so daß viele Kerzen, die auf dem Altar vor der Monstranz brannten, ihn allein erhellten

. Wenige stille Beter knieten umher und unter ihnen Max. Er erhob sich, als er seine Begleiter bemerkte und trat, von ihnen gefolgt, auf die Terrasse zurück. „Was war das für ein Fest in der Kirche, so still und friedlich', frug Bertha, als die Gesellschaft wieder im Wagen saß und den Rückweg eingeschlagen hatte. „Die Quarantora! das 40stündige Gebet', erwiderte Max und erklärte, als Beatrix ihn fragend anblickte, die schöne Sitte, daß unaufhörlich in der Stadt Rom das hl. Sakrament angebetet

.' „Unser Freund Max ist aber ein ganzer Theologe', bemerkte Bertha. Max lächelte. „Was Richtschnur des Lebens sein soll, thut Noth auch zu kennen, sowohl dem einfachen Christen, wie dem Theologen, von dem ich weit entfernt bin. So war's Grundsatz im elterlichen Haus, wo mehr als in der Schule mein und meiner Schwester Gertruds reli giöse Erziehung geleitet wurde.' Die Nennung von GertrudenS Namen veranlaßte den Doktor zu einer schwungvollen Lobrede auf die Vorzüge dieses seltenen Mädchens. Allen Damen

, auch der so verehrten Beatrix und seinem verwöhnten Liebling, wollte er sie als Vorbild ausstellen, und er verstieg sich sogar zu der Behauptung, Bercha würde heute noch Gertruhe als Stiefmutter erhalten, wenn diese nicht, leider, eine geschworene Vestalin wäre. Bertha hingegen versicherte, daß sie eine solche Stiefmutter mit tausend Freuden annähme. Max hörte sichtlich erfreut dem Lobe der Schwester zu und stimmte bereitwillig zu den Plänen, die Vater und Tochter für einen Besuch im „Zauberschlößchen' von Castell

Gondolfo machten. Vielleicht, meinte Max, würde des Vaters Gesundheit einen solchen Ausflug sür Weihnachten gestatten. Diese Aussicht wurde von Bertha lebhast ergriffen. „Wir würden dann ein Stück deutscher Weihnachts feier haben; hier vermisse ich den Christbaum, den Ger trud zu ersetzen weiß durch die Krippe und die schönen Krippenspiele, die sie selbst sür ihre Kinderschule gedichtet hat und aufführen läßt.' „Und dabei handelt sie sehr weise', sagte der Doktor, „viel besser so zu thun

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 16
Data: 10.09.1899
Descrizione fisica: 16
ließ. Nur ein kurzer Aufschrei entrang sich den Lippen Max Annesley's und dann sank er, betäubt von dem furchtbaren Schlage, bewußtlos nieder. Eine Weile betrachtete der Einsiedler stumm den regungs los Daliegenden. Dann neigte er sich zu Max Herab und legte die Hand auf sein Herz. „Er ist todt,' sagte er und fügte hohnlachend hinzu: „Er war em Flüchtling, wie er sagte, und so wird Niemand nach ihm suchen.' Mit diesen Worten schickte er sich an, Max seiner Kleidung zu entledigen

und dieselbe sich selbst anzulegen; dann entfernte er ein Ruhelager von der Wand, zog an einen Ring, der an einem Brett des Fußbodens befestigt war, worauf jenes wie eine Fallthür in die Höhe schlug und sich eine finstere Ver tiefung zeigte. Er lehnte die Thür gegen die Wand zurück und legte den schembar leblosen Körper von Max in die Ver tiefung hinein, worauf er die Thür wieder zufallen ließ und das Ruhebett an seinen Platz rückte. „Nun bin ich, neu gekleidet,' murmelte er, sich mit Ge nugthuung betrachtend. „Er sagte

auch, daß er einen Mantel unter der Doppeleiche zurückgelassen habe, „ich will mir den selben sogleich holen. Ah, das ist eine Börse mit Geld! Ich. bin ein Glückskind. Diese Kleider und das Geld werden es mir ermöglichen, die Insel zu verlassen. Ich will nach . Eng land gehen, denn ich bin dieses einsamen Lebens überdrüssig.' Er zählte die Geldmünzen und verließ sodann die Hütte, um nach der Eiche zu eilen, unter welcher Max Annesley's Mantel auf dem Rasen lag. Er fand das gesuchte Kleidungs stück, warf

dasselbe über die Schultern und hüllte sich darin ein. Da Plötzlich brachen ein Dutzend Soldaten, geführt von dem Spion, aus dem Dickicht der Bäume hervor und stürzten sich auf den ahnungslosen Verbrecher, der sich wüth.'nd ver theidigte. Aber er mußte der Uebermacht seiner Gegner unter liegen und sank nach kurzem Kampf todt auf dem Boden nieder. Sein Antlitz war zur Unkenntlichkeit entstellt und weil er Max Kleider trug, hielt man ihn für diesen. Somit war es des Verbrechers Leichnam, welchen sich Lady Dora erbeten

hatte und in der Familiengruft zu Schloß Maclean beigesetzt worden, und alle, die Max kannten und ehrten, betrauerten ihn wi? vinen Verstorbenen. XXIII. Andreas. Mehrere Stunden lag Max Annesley bewußtlos in der finstern Erdvertiefung, in die der verrätherische Besitzer der Hütte ihn verborgen hatte. Er war nicht, wie der Einsiedler geglaubt hatte, todt, sondern nur eine tiefe Betäubung hielt seine Sinne umfangen. Es vergingen mehrere Stunden, bevor er schwer zu athmen begann und sich dann' mühsam auf richtete. Im ersten

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 12.03.1913
Descrizione fisica: 8
nicht befolgt worden. Per „Ehrenmann' hatte feine schwere Be schuldigung auf ein bloßes WlrtShauSgerücht hm «hoben, das in Gmunden kursierte upd von dem Feinde einer protestantischen Förstersamilie aus ruhe und Besorgnis kaum noch zu bemeistern ver mochten. „Denen tut 'S leid^ sie flpchtfn. nun gern zurück', sagte Max grimmig zu sich selber. „Uebermorgen aber ist'S zu spÄt, dann Heißt 'S mitgefangen, mit gehangen — wenn 'S zum saugen kommt.' Er beschleunigte unwillkürlich dey Schritt, wie jemano tut

unter durchdringendem G-kreisch. Wirre, angstvolle Ruse erschallten: „Ein toller Hund!' Max blieb stehen und schaute sich um. Eine weißbunte, krummbeinige, dickköpfige, häßliche Dogge, einer jener tückischen Köter, denen man unter allen Umständen gerne aus dem Wege geht, kam ohne Maulkorb, mit offenem Rachen und in blinder, schnaubender Wut aus der anderen Seite der Straße herangejagt, gerade auf die Kinderschar zu, die aus der Schultür herausdrängte. Hinter ihm her jagte wit zunehmender Schnelligkeit ein einzelner

Ver folger. ein junger Herr auf einem Zweirad. Max erfaßte die Situation mit einem Blick. riß einen losen Stein aus der Pflasterung des RinnsteinrandeS und rannte über die Straße, dem z Tiroler BolVSblatt Haß ausgestreut wurde. Er bezichtigte überdies den Geistlichen direkt dxr vorgenannten Tat und Gesinnungsweise, obwohl er nur von einem Ge rüchte gehört hatte. Der Straft glaubte er dadurch zu entgehen, daß er den Redakteur Linsmayr dazu bewegen wollte, die Richtigkeit der Namensunter zeichnung

, um 8Vi Uhr abendS, im Piussaale Wochen-Versammlung. Die Mitglieder werden gebeten, selbst zahl reich zu erscheinen, als auch Gäste mitzubringen« Die Vorstehung. In fachmiinnifche« Saienrichtern nn» dem Handelsstande wurden ernannt: in Bozen für Bozen Anton Huter/Joses Kerfchbaumer, Anton Mumelter, Emil Oberhaidacher, Max Ritter von PfnfferSberg, Joses Rößler, Franz Rottenfteinex, Peter Steger, AlZlS Tolt> und Friedrich v. Tschurt- schenthaler-Helmheim. , PrpWOtto». An der JnnSbrucker Unipersität

eS ihm, den Hund mit dem Steine zu treffen, ehe die Bestie die Swde^ erreicht hatte; wenn nicht -n- Max preßte die Lippen aufeinander; alle feine Muskeln spanyten sich., Hoch in der Rechten hielt er den kantigen Äein, mit der Linken faßte er sein Taschenmesser/ das er mit Hilfe Her Zähne geöffnet hatte. Hund und Verfolger rasten heran. Eine Frau schrie laut auf. als der letztere das Untier einholte. Er Herste KG i herab niemand c sah,, wie es eigentlich, geschah — aber er hatte den Hund am HalSriemen ergriffen

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 26.08.1899
Descrizione fisica: 8
Nr. Z SV „Nozner Stachrichten.. Die InseLkönigin. Aus dem Englischen von Ed. Magner. . Nachdruck verböte«. (31. Fortsetzung.) „Aber Sie thaten das an mir, — Ihrem Feinde. Dafür bin ich Ihnen um so höhern Dank schuldig und ich will Ihnen zeigen, daß ich Ihren Edelmnth schätze, mit dem Sie mich retteten. Folgen Sie mir auf mein Schiff. Das Festmahl ist bereit, wir warten nur noch aus die Sie.' Max erhob sich schweigend. „Lassen Sie uns Freunde sein,' sagte de la Vigne warm

. „Ich kann nicht in Feindschaft mit einem Manne leben, der mir mein Leben rettete. Reichen Sie mir Ihre Hand!' Max legte mechanisch seine Hand in die des Capitäns. Er empfand keinen Haß mehr gegen denselben. Die Ueber- zeugung von dem Tode Blanche's erschütterte ihn tief. Daß er sie verlieren mußte, war ein Verhängniß des Schicksals; den Franzosen, der zwar unrecht an ihr gehandelt hatte, traf an ihrem Tode jedoch keine Schuld. Max war zu großmüthig, als daß er die Freundschaft des Capitäns, die ihm so warm und herzlich

angeboten wurde, hätte zurückweisen können. de la Vigne und Max stiegen zusammen in das Boot und wurden an Bord des Schiffes gerudert. Bei ihrer Ankunft fanden sie die Tafel bereits gedeckt./ Das Schiff hatte erst kürzlich aus einer Insel frisches Fleisch und Lebensmittel aller Art eingenommen und war somit im Stande, ein schmackhaftes Mahl zu bieten. Max setzte sich zur Seite des Capitäns und nahm von den ihm angebotenen Speisen und Wein zu sich, betheiligte sich aber wenig an der allgemein

Unterhaltung, indem er die an ihn gerichteten Fragen zerstreut beantwortete. Er wurde von de la Vigne und seinen Officieren mit besonderer Achtung behandelt. , Während des Essens wurde der Anker gehoben und bald befand sich das Schiff wieder in voller Fahrt. Der Capitän lud feinen Gast ein, mit ihm auf das Verdeck zu kommen. Max nahm die Einladung an, und Beide begaben sich aus das Oberdeck des Schiffes, wo sie langsam hin und her schritten. „Wohin segeln wir?' fragte Max. „Nach Frankreich?' „Nein

habe,' erwiderte Max niedergeschlagen. „Ich habe seit der Nacht des Schiffsbruchs viel darüber nachgedacht. Alles, wonach ich früher gestrebt, hat seinen Reiz siir mich verloren. Manche ist todt und die Welt ist für mich öde ohne ^5- ^ch kann mir selbst den Tod geben, aber das darf ich will mein Leben dem Dienste des Himmels widmen.' sprach die letzten Worte leise, wie zu sich selbst, und uate gedankenvoll vor . sich nieder. Capitän sah ihn verwundert an. 'Was wollen Sie thun?' ftagte

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Lienzer Zeitung
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Pagina 22 di 24
Data: 16.02.1901
Descrizione fisica: 24
Line Liebesprobe. Rovellette von Heinrich Bogcl. (Schluß.) ax erfaßte dabei in seiner Ekstase Hans so derb an den Schultern, daß dieser laut aufstöhnte: „O weh — oh! — Mensch, bist Du toll?' schrie er sodann aus Leibeskräften, denn die Geschichte fing an, ihm unbehaglich zu werden. „Beruhige Dich doch nur ein wenig/ bat er, „ich will Dir ja mit Wonne zu jeder Schandthat behilflich sein. Aber zum Kuckuck, Du zermalmst mir ja mein Schulterblatt!' Er ächzte schmerzvoll. Max ließ sein Opfer fahren

. Er erwachte ans seinem Taumel und mußte sich ob seiner Wildheit schämen; dann verzog er un willkürlich das Gesicht zum Lachen — aber er war zu allem eher, als zum Lacheu gelaunt. „Du wirst so gut sein und gleich einen formvollen Brief schrei ben, Du Mann der Feder, einen Brief diskreten Inhalts, den ich Dir übrigens in flüchtigen Umrissen angeben will/ erklärte nun Max. Seine Worte, besonders aber der Gesichtsansdruck, mit welchem Max sie gesprochen hatte, waren in der That geeignet, Hansens angeborene

Spottsucht von neuem herauszusordern. Er brach in ein heftiges Lachen ans. „Mir scheint gar. Du siehst in mir eine Art Louise Miller!' rief er aus. „Nein, Freund, nichts für ungut, aber „Kabale und Liebe' lasse ich mit mir nicht spielen!' „Hans — zum letzten Male: wenn Du mich nicht allen Ernstes böse machen willst, so thue, was ich Dich geheißen — aber schnell!' herrschte Max und ballte krampfhaft die Fänste. Hans, eingedenk der früheren unsanften Berührung, griff un willkürlich nach seinen Schultern

. Dann setzte er sich rasch an den Schreibtisch. „Gut,' sagte er resigniert, „ich schreibe.' Max begann nun durch gut zwanzig Minuten hindurch zu diktieren und Hansens Feder brachte das Diktando in formvoller Fassung, hie und da vom Original abweichend, zu Papier. — Endlich waren sie fertig. „Jetzt lies mir den Brief vor!' befahl Max in herrischem Ton. Hans las: „Hochgeschätztes, verehrtes Fräulein! Endlich ist es mir gelungen, das Inkognito zu lüfte», wel ches Sie bisher für mich und mein Augenbild umgab

morgen, Freitag, um vier Uhr nachmittags beim Konstantinhiigel im Prater begrüßen zu dürfen, zeichne ich als Ihr tiefergebener Hofrat Ritter von R . . .' Als Hans den Brief zu Ende gelesen, atmete er erleichtert auf. „Ich denke, daß Du mich nun genug gequält und tyrannisiert hast,' sagte er dann, „und hoffe, daß Du mich nunmehr verschonst, denn sonst kommt an mich die Reihe, mich tief unglücklich zu fühlen.' „Nun, so gieb her. Convertieren und ausgeben werde ich mir den Brief schon selbst,' sagte Max

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 16.09.1903
Descrizione fisica: 8
Nr 210 „Nvzner ?t!Ninq' s?üdtiroler Tagbla!') Mittwoch 16 lij03 Lumpflancl. Roman von l)o?» Vuncke?. (Nschdmck »eidot-»> 36. Fortsetzung. Eine Biertelstunde später stieg Eva die Treppe hinunter, um nach Max zu sehen. Gerade giiw unten die Thür von HellwegS Arbeitszimmer. Dann hörte sie ihren Vater mit ernster, trauriger Stimme sagen: „Gut — ich habe nichts mehr dagegen. Ziehe Deine Schwester zur Rechenschaft — aber vergiß nicht, daß sie ein Weib ist — ich selbst bereue es tief

, sie in so unverantwort licher Weise von mir gewiesen zu haben!' Und dann Max. der heftig erwiderte: „Die Wahrheit mich an's Licht — daß sie mir so etwas anthun konnte! — Aber immerhin. Du kannst Dich auf mich verlassen.' Die Thür wurde wieder ge schlossen. «Eva, da bist Du ja. meine liebe, kleine Eva!' Sie hatte Max eingeholt, ehe er in den Garten hinausgetreten war, um sie zu suchen. Nun schmiegte sie sich in seinen Arm und barg den reizenden, blon den Kopf an seiner Brust. „Gott sei Dank, Max

, daß Du wieder da bist! Mir hat so sehr nach Dir gebangt. Nicht wahr, nun gehst Du heute den ganzen Tag nicht mehr von mir?' Er küßte sie und sah ihr traurig in die tiefen, dunkeln Augen. .Das kann nicht sein, mein Liebling — ich muß wieder fort — und zwar sogleich. ' „Ach, Max! Wieder zu Deinen alten Akten?' „Nein — nach Srgenhaus, Eva. —' ,,Uiid darf ich nicht mit Dir?' .Du weißt, der Vater hat's verboten. —' „Ach. was ist denn nur mit Deiner Schwester, Max? Was hat's denn nur zwischen ihr und Väterchen gegeben? Mir, Deiner Braut — kannst Du's

, mußt Du's ja eigentlich anvertrauen!' .Später, mein Liebling. — Jetzt aber laß mich gehen! Ich will den kürzesten Weg nach Segenhaus durch den Park und die Kiesernschonnng nehmen — Dein Bater rieth mir ihn an. Du weiht, er pflegt ihn meist zu gehen.' Ein langer Kuß. Dann kehrte Eva zu Hilde zurück. Den Weg, den Max eingeschlagen hatte, führte durch den wildesten Theil des Parkes. Selbst an hellen, sonnigen Tagen herrschte hier Dämmerung, so dicht standen die Bäume beieinander, so eng ver wachse

»! waren ihre Kronen. Nach der Züchtung des ApreebetteS zu lag ein langgestreckter, ursprünglich durch einen inzwischen versickerten Spreearm ge schaffener Teich. Von Schilfrohr dicht umstanden, die Wasserfläche von grünen Schlammpflanzen fast be deckt, unterschied sich das, eine dumpfige, morastige Luft ausdünstende Gewässer wenig von dem Moorboden, der es umgab. Max hatte den verwilderten Theil des Parkes längst hinter sich geladen, als zwei abenteuerliche Ge stalten aus demselben schmalen Pfade sichtbar wurden

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 12
Data: 19.09.1903
Descrizione fisica: 12
, bei seinem reinen, unbefleckten An denken beschwöre ich Dich—' „Bei seinem reinen, unbefleckten Andenken —' Anna wiederholte die Worte mechanisch wie eine eingelernte Lektion, dann stockte sie — riß ihre Hand jäh aus der der Mutter und brach in ein gellendes, grauenerregendes Gelächter auS- Die Rathin und Max Wichen unwillkürlich vor ihr zurück. „Sie ist wahnfinnig! — O mein Kind — mein Kind!' schrie die Alte auf. Max aber trat zu ihr zurück, ihr dicht unter die Augen. „Anna, was bedeutet das, sprich

Du bei mir, mein Karl.' Anna streckte beschwichtigend die Hände gegen sie aus. Max drang aus's Neue auf sie ein. Sie schüt telte ihn ab. Heftig — ungestüm. .Fragt mich nicht mehr! Haltet ein! Meine Kraft ist gebrochen! O, ich möchte meinen Verstand abschwören, nur um Ruhe zu haben. Stumpfsinnig zu allem ja sagen — ja — ja — ja!' Sie sank in einen Stuhl und bedeckte das Ge sicht mit den Händen. Die Näthi» begann sich langsam wieder zu fassen. .Es ist genug, Max — sieh sie an.' .Ja. Mutier, ich sehe

so schnell wie möglich, noch in dieser Stunde.' Max trat zu der Schwester. .Hast Du gehört, was ich gesagt habe. Auna? Du mußt fort — schnell — ich werde das Notliweudige für Deine Flucht vor bereiten — gleich mugt Du fort! — Komm zu Dir!' Anna ließ die Hände langsam vom Gesicht sinken. Mit einem abwesenden Blick sah sie den Bruder an. „Ja. es ist gut — gleich — gleich.' .Das Beste ist. Du fährst zum Onkel nach Dirschau — die Grenze ist nah, er wird Dir hin über helfen. Drüben in Rußland wirst Du wohl

durch den Gerten, über die Terrasse ins Haus. In der Hausthür stand Max. zum Ausgehen ge kleidet — eine Reisetasche in der Hand. Er fuhr vor Georg zurück wie vor einem Gespenst. „Um Gott, Georg — was bringst Du? Willst Du selber Vergeltung üben?' „Wo ist Anna?' Max packle ihn beim Arm, um ihn zurück zuhalten. „Sprich — sind sie uus schon auf den Fersen — kamst Du, uns zu warnen?' Georg drängte den Aufgeregten von sich. „Wo ist sie?' „Sie bereitet sich zur Flucht — draußen wartet schon der Gärtner, ihr weniges

Gepäck zur Bahn zu bringen — ich habe ihm gesagt, der Onkel in Dirschau läge aus den Tod. — Wo willst Du hin, Georg?' „Zu ihr.' „Du wirst sie nicht zurückhalten — 'ihre Flucht nicht vereiteln wollen — zede Minute ist kostbar — deuk' an unsere— an Deine Ehre!' Georg, der schon die Hand aus die Kliuke gelegt hatte, drehte sich uoch einmal zu Max um. „Nein, ich werde sie nicht zurückhalten, wenn sie von uns gehen will — für immer. — Wir hätten nichts Besseres verdient, während sie! Für solchen Helden

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 15.08.1899
Descrizione fisica: 8
er, zu Max ge- wendet: „Mr. Annesley, Sie werden hinabsteigen. Wir lassen Ihnen für ein oder zwei Tage Lebensmittel zurück, die sich bereits im Boot befinden. Wohlan Sir. Sie sind frei!' Lady Blanche legte ihren Arm in den ihres Geliebten, aber dela Vigne ergriff ihre Hand und zog sie vonMax zurück. „Lassen Sie die Dame ftei,' rief Max, seine Gestalt hoch aufrichtend mit flammenden Augen. „Was soll das bedeuten?' Der. Franzose lachte' leise.'' ?/ ' „Es,?, bedeutet, - daß ich,' Jhnm Ihre Freiheit gebe

,' er widerte er. „Daß aber diese Dame mir gehört.' - „Ich werde das Schiff ohne sie nicht verlassen,' rief Max entschlossen aus. „Sie wollten nicht?' stieß der Capitän wüthend hervor. „Nun, dann werden Sie es müssen. Gewiß ist, daß! sie nicht mit geht. Glaubten Sie, daß ich unempfänglich sei für diese 'reizende Schönheit? Ich liebe sie und habe mir geschworen, daß sie meine Gattin werden soll.' ^ Lady Blanche versuchte ihre Hand der seinen zu entwinden. . Die Furcht, die sie im ersten Augenblick übermannt

, wich rasch der Entrüstung, die sich ihrer jetzt bemächtigte. Lassen Sie die Hand der Lady frei!' rief Max gebietend, indem er dicht an den Capitän herantrat. „Steigen Sie in Ihr Boot hinab!' befahl dagegen de la Vigne, und ein höhnischer Triumph flog bei diesen Worten über seine Züge. Da traf das Gesicht des Capitäns ein heftiger Schlag von der Hand Max Annesley's. Der Franzose ließ den Arm des Mädchens los und taumelte zurück. Im Nu war Mar von einer Schaar Seeleute umringt

, welche nur auf den Befehl ihres Gebieters harrten, um gegen den kühnen jungen Mann einzuschreiten. ^ Einen Augenblick schwankte de la Vigne; rasch aber hatte n sich erholt und stürzte, zitternd vor Wuth und zähne knirschend, auf Max zu, der seinen Angriff ruhig erwartete. Ein kurzes und heftiges Ringen folgte, in welchem de la Vigne, trotz seiner kraftvollen Gestalt bald den Kürzeren zog. Da plötzlich drängte sich der erste Offizier zwischen die Kämpfenden und mehrere Arme hielten Max Annesley zurück. Dieser wehrte

sich gegen seine Gegner mit an Verzweiflung grenzendem Muthe; aber dessen ungeachtet mußte er doch.der Ueberzahl seiner An greifer unterliegen. Er wurde aebünden undlaa dann hiflos „Soll er sterben, Capitän?' fragte der erste Offizier. De la Vigne zögerte. Er verspürte große Lust, an dem Mann, der ihn so tief gedemüthigt hatte, seine Rache zu kühlen ; aber seine Liebe zu Lady Blanche ermähnte ihn zur Vorsicht und Mäßigung. Wenn er Max tödten ließ, zerstörte er sich jede Aussicht, jemals ihre Liebe zu gewinnen

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 21.08.1899
Descrizione fisica: 8
Rr I! » „Vozner Nachrichten^^ Die InseLkönigin. ^ Aus dem Englischen von Gd. Magner. Nachdruck verbeten. (29. Fortsetzung.) Er sah aus wie todt; aber Max erkannte bald, daß er nur bewußtlos sei. Der junge Mann brachte den Geretteten weiter landeinwärts und versuchte Alles, ihn wieder in's Leben zurückzurufen. Von Zeit zu Zeit unterbrach er seine Bemühungen, um an's Ufer zurückzueilen und zu sehen, ob noch andere Opfer der See zu entreißen seien. Als endlich der Franzose zum Bewußtsein

zurückkehrte und sich aufrichtete, waren bereits zwölf seiner Leute durch Max an's Land gezogen, von denen nur noch zwei am Leben waren, die in Folge der Bemühungen ihres Retters bald zum Leben erwachten. Max fuhr fort, die Küste zu beobachten; daß Manche verloren sei, brachte ihn in Verzweiflung. Die Flnth ging zurück und der Wind schlug wieder nach Norden um. Es ließ sich also annehmen, das; die andern See leute, sowie Lady Manche und . ihre Dienerin, südwärts ge trieben waren, um vielleicht

an einer anderen Insel ans Land gespült zu werden oder in der Tiefe des Meeres ihr Grab zu finden. Als de la Vigne, aus seiner Bewußtlosigkeit erwachend, sich aufrichtete, sah er sich verwirrt um und fragte mit matter Stimme: „Wo ist Lady Manche?' Max war sogleich an seiner Seite. „Sie wurde noch nicht von den Wellen an's User ge trieben,' antwortete er. „Wo war sie, als das Schiff strandete ?„ „Wir befanden uns alle auf dem Verdeck,' gab der Ca pitän zur Antwort. „Wo haben Sie sie zuletzt gesehen

?' „Ich hatte sie gerade an einem Mastbaum gebunden, als das Schiff auf die Klippen geschleudert wurde —' „Sie war an dem Mast befestigt ?' rief Max lebhaft und von neuem Muthe beseelt. „Dann ist die Möglichkeit vorhanden, daß sie gerettet wird!' Der Capitän schüttelte den Kopf. „Wir wurden zusammen von einer Welle mit dem Schiff in die Flutheu hinabgezogen,' sagte er. „Ich klammerte mich m dem Augenblick der Katastrophe an den Mastbaum, an den ich das Mädchen und die alte Dienerin gebunden, wurde aber sogleich

,' erwiderte der Franzose. „Ich sah sie untergehen?' Er schauderte und seine Stimme klang schmer.chewegt. „Und dann schlössen sich die Wogen über ihr. -- Sie ist todt, unwiederbringlich verloren.' Er bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen und schwieg eine Weile. Max betrachtete ihn theilnehmend; er konnte dem Mörder seiner Geliebten, —denn als solchen sah er de la Vigne an - fast verzeihen, als er ihn so leiden sah unter den Qualen des Gewissens. „Es ist ein trauriges Geschick für die Jugend und Schön

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 29.05.1924
Descrizione fisica: 12
leihst, bin ich dir sehr dankbar, und in einem Mertel jahr sollst du es wieder zurück haben.' Trotz allen Zuredens war Max nicht dahin zu bringen, daß er sich eines Besseren besann. Als sie nach einer Stunde von einander schie den, sagte der Schneider: „Herkules Söchter, bist du «in stolzer Kam pe! I Jajajajaja, seine Fehler hat ein jeder Mensch, und die stoßt man sich schon ab wie der Holzbock die Hörner. Wenn's schon nicht anders sein kann, so geh halt. Anhängen kann ich dich nicht. Aber merke

, daß er noch einen Rock gekriegt hat. Bom alten Gerold das Testament ist verschummelt worden, die Pirnigin hat's getan, und dis kriegt sicher zwanzig Jahr; eingesperrt ist sie schon. Der Max hat den Hof verkauft, daß er meinen Meister, den Schorsch, hat auszahlen köirnen, dem von rechtswegen der Geroldhof gehört hätt.' Der alte Goswin strich ungehalten seinen Prophetenbart und sagte streng: „Alexius, wir habm gebetet und suchen jetzt die Nachtruhe auf. Da branchm wir keine Kundschafter mehr aus dem gelobten Land

und zusammenhängend, was heute beim Gericht in Frundbühel an dm Tag gekommen war. „Siehst >du, Judith, ich hab's immer gesagt, der Max ist kein Schlechter, sondern.wird Geld verloren haben!' rief Sauna, die jüngere Haustochter, laut auffchreiend. „Still bist und gehst jetzt gleich schlafen!' gebot streng der Bater; „uns kümmern die Sachen nichts' Judith stand kerzenble-ich da und hielt sich am Ofengeländer. Im herben Ton wieder holte sie die Worte des Vaters: „Nein, uns kümmern die Sachm nichts... Und ich glaub

auch kein Wort davon.' „Herkules Merputzer, nicht glauben? Dann wart nur, bis der Max kommt, der wird dir noch mehr erzählen. Hähähähähä!' Der Dairlex schlug ein gellendes Gelächter an, wobei sein winziges, pfiffiges Naschen und auch die schielenden Augen gänzlich im Polstergesicht verschwanden. Jetzt hättm aber die beidm Haussöhne, David und Lias, gern noch manches erfahren. Aber der Goswin schnitt jede weitere Unterhaltung ab, indem er mit dem Finger ins Weihbrunnkrüglein tippte, die Kinder segnete

und dann hinter ihnen die- Stiege- hinaufklabasterte. Den Schneidergesellen, der verblüfft von einem Winkel in den anderen schielte, ließ Sepha, die alte Hausmagd, zur Tür hinaus. Judith hatte eine böse Nacht. Keinen Augen- blick vermochte sie zu schlafm, so gingen ihr die Gedankm im Kopf herum. Die folgen- dm Tage verbrachte sie immerfort im Hause, ohne einen Schritt vor die Türe zu setzen. Einesteils wollte sie dem peinlichen Geklatsch ausweichen, anderntei'ls hoffte sie in sehnsüch tiger Spannung, daß der Max komme

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Volksblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 05.03.1913
Descrizione fisica: 8
albanischen VtlajetS dem künftigen Staate einverleibt werden. Die Albanesen hoffen diesbe züglich aus Oesterreich und Italien und zu guter- letzt wollen sie auf ihre eigene Kraft vertrauen und nötigenfalls zu den Waffen greifen. (Es scheint „DaS war gescheidt von ihm', antwortete Max erfreut. Seine Stimme klang tiefer als sonst. Otto war der verkuppelte siebepjährige Sohn seiner Schwester Klara, die den Glünkramdändler a« der nächsten Ecke geheiratet hatte. Max hatte i« ganzen bereits vier Neffen

und Richten, dieses Sind aber war chm von allen das liebste. Die Mutter dachte sich ihren Teil hierüber. Der alte Thomas irrte gar sehr, wenn er seine rau für blind hielt. Sie wußte mehr von ihres üngsten Fehlern und Schattenseiten als er selber. In den Stunden der tiefsten Entmutigung aber fand sie Trost, wenn sie Max mit dem kleinen, lahmen Knaben beisammen sah. .Sein Herz ist nicht schlecht', sagte sie sich dann, .sonst könnte er daS Kind nicht so lieb haben. Der Vater im Himmel wird ihn nicht ganz

sinken laßen!' Lange noch, nachdem Max und auch der Vater zur Ruhe gegangen waren, stand sie am Fenster und schaute in die Nacht hinaus. Ihr treues Herz war voll von Sorgen um Max und doch auch nicht ohne Hoffnung. Hätte sie sehen können, wie ihr Sohn sein Gesicht an den lockigen Kopf des Knaben preßte, bis dieser halb erwacht und schläfrig stammelte: .Onkel Max, bist Du da? haben sie Dich nicht totgeschlagen?' und hätte sie die dumpfe, bebende Erwiderung gehört: „Ich bin bei D,r, Ottchen

weinhandels- und VerkehrSmonopolS gemacht. Der Finanzminister habe auf Befragen erklärt, daß die Regierung dieser Frage allen Ernstes näher tritt. Allerdings werden langwierige Verhandlungen mit Ungarn wegen des gleichartigen Vorgehens geführt werden. DaS Branntweinmonopol könnte selbst verständlich erst im Jahre 191.7, mit Ablaus der gegenwärtigen VertragSverhältniffe mit Ungarn in — dann wären ihr wohl neue Unruhen und bange Ahnungen gekommen. Am nächsten Tage suchte und erhielt Max wieder Arbeit

bleiben,' versetzte Thomas. .So lange ich ihn kenne, ist er noch nicht so fleißig und solide gewesen, wie in diesen letzten Tagen.' Und so verhielt eS sich auch. Max arbeitete mit E fer und bestem Willen. . Er hatte die In struktion erhalten, fich fleißig und zufrieden zu zeigen. Bei dem zehrenden Wirrwarr in seinem Kopse war die Arbeit ihm eine Erholung und Er leichterung, anders stand eS um die scheinbare Zu- füedenheit. Ein gewisser düsterer Enthusiasmus für die .gute Sache' war noch immer rege

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