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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 19 di 20
Data: 27.01.2005
Descrizione fisica: 20
REDAKTION KULTUR Heinrich Schwazer e-mail: schwazer@taqeszeitunq.it Tageszeitung Do 27.1.2005 Nr. 17 K U L T l R 19 „Idealismus ist doch toll “ „Wer unter 30 ist und nicht links, der hat kein Herz, wer über 30 ist und noch links, der hat kein Hirn Vier Jugendliche aus Bozen (Verena Guerra, Martin Lochmann, Noemi Boneil) und aus Jenesien (Matthias Vigl) haben sich für die Tageszeitung Hans Weingartners preisgekrönten Film „Die fetten Jahre sind vorbei “ angeschaut und sich nachher über die drei

Jugendlichen unterhalten, die eigentlich nur ein bisschen gegen die Ungerechtigkeit der Welt rebellieren und den Pfeffersäcken im Villenviertel einen Denkzettel verpassen wollen. Noemi: Wie hat der Film gefallen? Matthias: Geil. Martin: Für einen deutschen Film war er recht gut. Matthias: Es war ein typisch deutscher Film. Martin: So klassisch fand ich ihn nicht. Er war sehr tiefsinnig. Matthias: Die ganzen Anspielun gen auf die 70er sind schon sehr krass. Das ist doch so ein brisan tes Thema

in Deutschland. Verena: Die Figuren schwan ken viel hin und her. Martin: Aber sie bleiben sich treu, das finde ich doch gut. Der Idealismus ist doch toll. Sie ha ben ihre Fehler eingesehen, zu mindest haben sie gezweifelt. Mit dem, was sie gemacht haben, waren sie nicht immer einver standen. Matthias: ...besonders als sie den Manager entführt haben. Verena: Interessant fand ich auch, dass jeder einmal den Blickwinkel gewechselt hat. Noemi: ...außer Peter, der war am verschlossensten. Die ganze Geschichte

, besonders ab der Entführung war so irreal. Verena: Überrraschend. Matthias: Die Entführung er klärt den Film. Außerdem hätte es Ohne die Szene nicht weiter gehen können. Das war eine klassische Situation. Verena: Aber die Einheit, die sie dann mit dem Entführten ge bildet haben... Martin: Das hat sogar einen Namen: Stockholm-Syndrom. Aber komischerweise finden sie genau den Richtigen zum Ent führen. Früher selbst einmal sehr aktiv für Jugendbewegun gen, hat er 68er mitgemacht. Beide Parteien

hatten überzeu gende Argumente, das gefiel mir gut. Die drei Jugendlichen waren keine Stereotypen, son dern junge Menschen mit viel Lebenslust. Matthias: Lebenslust? Wohl eher Lebensfrust! Hauptsächlich Jan, das war die einzige Figur, die nicht kliscfieehaft wirkte. Martin: Jan ist aber ein sehr unsicherer Charakter. Er weiß oft nicht, was er tim soll. Matthias: Da er im richtigen Leben so unsicher ist, flüchtet er erst recht und ist besonders von seinen politischen Ideen sehr überzeugt. Noemi: Peter

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 09.07.2003
Descrizione fisica: 16
A N D MERAN - UMGEBUNG E-Mail: lossochristine@rolmail.net „Ich will kein Soldat mehr sein“ Der 19 -jährige Matthias Frei aus Schenna ist seit dem letzten Samstag spurlos verschwunden. Alles deutet daraufhin, dass er den Problemen, die sich beim Militärdienst ergeben haben, nicht mehr geivachsen ivar. REDAKTION MERAN Tel. 348/2218868 Von Christine Losso B ange Stunden durchlebt zur Zeit Familie Frei in Schenna. Der 19-jährige Sohn Matthias, Zweitältester der vier Kinder von Katharina und Hans

Frei, ist seit dem letz ten Samstag, den 5. Juli 2003, spurlos verschwunden und es gibt keinen Hinweis, wo er sich aufhalten könnte. Katharina Frei, Mutter von Matthias, hat vier Kinder großgezogen, Mat thias, so erzählt sie, hat seinen Militärdienst in Padua absol viert und sei am vergangenen Donnerstag nach Hause ge kommen. „Er war nicht gut bei einander, irgendetwas muss vorgefallen sein“, so die Mutter besorgt. Der Rest der Familie befand sich zu dieser Zeit gera de auf Urlaub am Meer. Ledig

lich Schwester Brigitte, die äl teste der Frei-Kinder habe ihn an jenem Donnerstag gesehen und ihn gefragt, ob er ebenfalls mit ihr ans Meer fahren wolle. Er aber habe verneint mit der Begründung, er müsse sich am Freitag in der Kaserne in Me ran melden. „Das aber hat er nicht getan“, so Katharina Frei. Warum, das wisse man nicht. Matthias sollte seinen Dienst in Meran fortsetzen und diese Wo che eine psychologische Visite vornehmen, gut möglich, dass ihm dies alles über den Kopf ge wachsen

ist. Darauf hin deutet auch eine Flasche Schnaps, die er am Samstag in seinem Zim mer gelehrt haben dürfte und ein Blatt Papier mit dem Hin weis „Ich will kein Soldat sein“, das er mitten auf dem Zimmer boden deponiert hatte. Diese Anspielung auf einen Eminem- Song und dessen (cl) Matthias Frei wurde am 24. April 1984 in Meran geboren, ist also 19 Jahre jung. Er arbei tete bei seinem Vater als Me chaniker und leistet zur Zeit seinen Wehrdienst in Padua ab. Frei ist 1,78 Meter groß, trägt kurze, dunkle

Haare und eine Lebenseinstellung macht den Eltern nun die größten Sorgen. Vielleicht hat Matthias der Um stand, wieder nach Meran zurückkehren zu müssen, Kum- Brille. Er ist schlank und trägt eine blaue Jeans und eine dun kle Trainerjacke, die auf der Rückseite einen Füßball als Logo hat. An den Füßen hat Frei Birkenstock-Sandalen. Matthias wohnt mit seinen El tern und Geschwistern im Vor- mer bereitet, denn Freunde be stätigen, dass ihn Padua sehr gut gefalle, Meran aber, wo er eingerückt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 24.06.1906
Descrizione fisica: 16
einen Menschen, der Noch dazu sein Bruder ist, hassen müsse, um die Mordhand gegen ihn zu erheben. Im Juli konnte erst die Verhandlung über die Mordtat vor dem Schwurgericht stattfinden. Alle Dienstboten des Klausenhoses waren als Zeugen geladen, dazu selbstverständlich der Matthias Winter halder, der Haldenmüller, der Lindenwirt von Bachhalden, verschiedene seiner Sonntagsgäste, auch der Steckental bauer und des Toni Geliebte, die sich inzwischen schon wieder mit einem Malergesellen schadlos

gehalten, der sich nicht erst euren steifen Hut kaufen mutzte, wenn ihn des Schaier Tobiassen-Tochter ihren Freundinnen und Be kannten vorstellen wollte. Im Zeugenverhör mutzten die Dienstboten zugeben, datz Peter und Toni oft hart aneinander geraten waren, und der Matthias sagte aus, die Mitteilung des Toni habe den Peter offenbar in solche Wut versetzt, datz es noch am Mittage zu Tätlichkeiten gekommen wäre, wenn nicht die alte Hanne so gejammert und geweint hätte. Unr welche Zeit der Peter

heimgekommen, könne er nicht sagen, denn er sei gewohnt, zeitig zu Bett zu gehen, er hübe geschlafen und den .Heimkehrenden nicht gehört. Später sah der Angeklagte seinen Bruder bittend an: „Matthias, hilf mir! Unser Vater selig im Himmel ist Zeuge, datz ich den Toni nit getötet hau!" Die Geschworenen sprachen mit knapper Mehrheit das „Schuldig" aus, und Peter Winterhalder wurde wegen vollbrachten Brudermordes zum Tode und zu den Kosten des langwierigen Verfahrens verurteilt. Der Landesfürst

. Der Matthias, der jetzt dort unumschränkter Herr war, besaß nicht das Zeug dazu, ein so großes Anwesen umzutreiben. Anstrengende Tätigkeit und stetige An spannung aller Kräfte waren nicht sein Fall) schon zu Lebzeiten des Vaters noch hatte er sich von allen körper lichen Arbeiten gedrückt, und der alte Klausenhofbauer hatte das geduldet, weil er sich dachte, der Matthias werde ja doch nicht Bauer werden. Früh aufstehen stund gar nicht im Haussegen des neuen Klausenhofbesitzers) aber aus einem großen Bauern

gut haben zur arbeitsreichen Sommerszeit die Fleißigen schorr zwei Hemde naß geschwitzt, wenn sich andere Leute erst den Schlaf aus den Augen reiben. Wenn das Auge des Herrn die Pferde fett macht, so macht es auch die Knechte arbeitsfreudig, die Mägde emsig und die Scheunen und die Tennen voll. Unter tags freilich, wenn sich der Matthias die Bettfedern ans den Haaren gekämmt hatte, dann waren seine zwei mit einander streikenden Augen tüchtig hinter der Gesindeschar her, nicht aber um berechtigte

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 12.08.2003
Descrizione fisica: 16
gewesen sein“ Für die Eltern und Geschwister von Matthias Frei aus Schenna ist es zur traurigen Gewissheit geworden: Ihr Sohn und Bruder ist tot. Der junge Militarist wurde am vergangenen Samstag bei Marling tot aus einem Graben geborgen. Von Christine Losso S eit dem 5. Juli 2003 war der 19-jährige Matthias Frei aus Schenna abgängig. Über ei nen Monat durchlebten seine Mut ter Katharina, sein Vater Johann und seine drei Geschwister bange Stunden, Tage und Wochen. Bis auf ein paar spärliche und zum Teil ir reführende

Hinweise gab es nichts, was das Verschwinden von Mat thias erklären hätte können. An je nem 5. Juli wurde der junge Mann gegen Mitternacht im Pub „Blaues Schiff“ in Lana von mehreren Zeu gen gesehen und auch angespro chen, tags darauf, am Sonntag, den 6. Juli, wollte jemand gesehen ha ben, wie er am Bozner Walther platz in ein dunkles Auto stieg, dann verwischten sich alle seine Spuren ins absolute Nichts. Katha rina Frei, die Mutter, erzählte, dass Matthias seinen Militärdienst in Padua absolviert

habe „und nicht gut beieinander“ war. Ihr sei auf gefallen, dass dort irgendetwas vorgefallen sein musste und wie Recht sie mit dieser Vermutung haben sollte, stellt sich bald heraus, denn Matthias brachte, als er am Donnerstag, 3. Juli, wieder mit Sack und Pack nach Hause kam, nicht nur eine Einladung für eine psychologische Visite am 15. Juli mit nach Schenna zurück, sondern zeigte sich auch sonst mehr als ver stört Da ein Teil der Familie sich zu diesem Zeitpunkt am Meer be fand, telefonierten die Familien

mitglieder bis auf Schwester Bri gitte, die in Marling verheiratet ist lediglich mit Matthias. Die Einla dung, ebenfalls ein paar Tage Feri en am Meer zu verbringen, habe Matthias mit der Begründung ab gelehnt, er müsse sich am 4. Juli in der Kaserne in Meran melden. „Das aber hat er nicht getan“, so Katharina FVei gegenüber der Ta geszeitung. Der Junge zog sich vielmehr am Samstag auf sein Zimmer zurück, lehrte eine Fla sche Schnaps und schrieb auf ein Blatt Papier, das er mitten auf den Zimmerboden

deponierte: „Ich Johann und Katharina Frei: Matthias wurde während des Militärs schikaniert will kein Soldat sein.“ Diese Anspielung auf ei nen Eminem-Song und dessen Lebenseinstel lung machte den Eltern die größten Sorgen. Die Eltern zählen auch auf, „dass das Mi litär Matthias oft als Tortur erschienen war“, ihr Sohn habe sich schikaniert ge fühlt und sei mit Brandflecken, die von auf der Haut ausge drückten Zigaretten herrühren, nach Hau se gekommen. „Als wir ihn darauf anspra- chen, was los

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 17.06.1906
Descrizione fisica: 16
Das Verhältnis der Brüder zueinander war kein anderes geworden. Peter und der junge Klausenhof bauer redeten wenig zusammen, trotzdem war es im Verlaufe des Herbstes wieder zu heftigen Auftritten ge kommen. Doch ließ sich keiner mehr zu Tätlichkeiten Hinreisen. Matthias und Toni aber sprachen seit jenem Austritte nie mehr ein Wort miteinander. Der Haß, den beide aufeinander gefaßt hatten, ward immer größer,' namentlich, da Toni aus dem Weidbuben herausgepreßt hatte, daß der Matthias

es gewesen, der ihm damals das Rad des Bennewagens in das Heu versteckt. Dem Peter hätte der junge Bauer diese Tat verziehen, weil er ihm eine gewisse Berechtigung dazu zugestehen mußte, dem Matthias verzieh er es nicht. Auch der Matthias hatte anscheinend neuen Grund bekommen, seinem Bruder noch mehr zu grollen. Und das war so gekommen: Die Geschichte mit der B'schau war nämlich bald ruchbar geworden, und so be schäftigte sich die öffentliche Volksrede eifriger mit dem Verhältnis des jungen Klausenhofbauern

nichts) da ist er vom Tisch weg geblieben und ist mit hungrigem Magen zum Halden müller hinabgestiegen, diesem des Toni neuesten Gewalt streich zu klagen. Am Nachmittag und am Abend hat dann der junge Klausenhofbauer mit seiner Geliebten in der „Linde" zu Bachhalden getanzt, was das Zeug gehalten hat. „Weißt du, Toni," hat die Liebste zu diesem gesagt, „bei dir oben auf dem Klausenhof hätt' es mir ganz gut gefallen, aber dein Bruder, der scheel Matthias, das ist ein ekliger Mensch, den möcht' ich nit immer

um mich haben!" „Hast recht, Schatz! Mir wttr's auch lieber, es säß' irgend ein fremder Handwerksbursch' mit am Tisch daheim, als der Matthias!" Der Toni hatte im Frühjahre nur eine kleine Liebelei anfangen wollen mit der Stadtmamsell, um sie alsdann sitzen zu lassen und eine reiche Bauerstochter zu heiraten. Aber schon in den ersten Wochen des Verkehrs mit Lilli Schmer war ihm die Neigung zu dem schönen Mädchen über den Kopf hinausgewachsen und jetzt befand er sich ganz in der Macht seiner Geliebten

. Jene Aeußerungen der beiden wurden gehört, und weil sie beiderseits eine aller Rücksicht bare Roheit ent hielten, dem Matthias zugetragen. Von dem Zeitpunkte an schlief der Matthias manche Stunde in der Nacht nicht, aus Rache sinnend. Untertags streifte er oft in den Wäldern und felsigen Gehängen herum, um der Fuchsjagd zu obliegen. Anderes Wild zu schießen, daran hatte er keine Freude, das überließ er dem Toni, der mit einem Wildbrethändler in der Stadt einen Vertrag abgeschlossen hatte, ihm all wöchentlich

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Pagina 10 di 16
Data: 03.06.1906
Descrizione fisica: 16
, wenn er zu dem Bauern wolle, der sei nicht daheim, aber dessen Bruder, der Matthias, sei drinnen in der Stube, und der Briefträger trat dort ein. „Ei, da kommt ein fremder Gast. Macht's heitz da herauf. Was bringst denn?" „Für Euch Hab' ich nichts, aber da Hab' ich einen Brief, der an den Hofbauer Anton Winterhalder auf dem Klausenhofe adressiert ist. Und es steht noch drauf: Mutz eigenhändig abgegeben. werden. Der Bauer ist nit da?" „Wenn ihn suchen willst, im Stollenwald kannst ihn stnden. Es ist nur eine Stund

' dahin! Wenn du aber warten willst, bis zur Mittagszeit werden sie wohl zurück kommen!" sagte der Matthias und seine Augen lauerten. Der Postbote schüttelte den Kopf. „Ich bin weder zu dem einen noch zu dem andern verpflichtet!" „Glaub's. Weißt was, Bote, laß den Brief da, ich will ihn dem Toni abgeben!" „Tut das. Darum kann ich mich nit bekümmern, daß da steht, man soll ihn eigenhändig abgeben!" „Freilich nit! Magst ein Kirschwafser, Bote, oder ein Glas Most? 's ist am End' besser bei der Hitz

'!" „Wenn's Euch nit zu viel Umständ' macht, wär' mir ein Most schon lieber. Man trinkt keinen schlechten auf dem Klausenhof!" Eine Viertelstunde später saß der Matthias wieder allein in der großen Stube. Er hielt den Brief in der Hand, wog ihn her und hin und hielt ihn gegen das Licht. Man konnte die Schriftstücke durch den Umschlag durch scheinen sehen, aber wie der Matthias auch studierte, er konnte keinen sinngemäßen Zusammenhang herausbringen. Die Neugierde und seine Heimtücke setzten ihm tapfer

zu, das Schreiben zu öffnen. Sollte er den Brief lesen und nachher verbrennen? Das ging nicht gut an. Er kam von der Mamsell in der Stadt, das konnte der Matthias schon erraten. Wenn also der Toni wieder zu ihr käme, mutzte er davon hören, und dann würde er den Postboten zur Rede stellen. Oder öffnen und hernach wieder zu machen? Der Briefumschlag war gesiegelt, wie man das in den sechziger Jahren allgemein tat. Matthias erinnerte sich, daß sich im Familienbesitze ein alles Petschaft befand, das nicht mehr

gern." Der Matthias las den Brief noch einmal. Er schien ihm zu gefallen. „So so, Toni, soweit hat's dich!" tuschelte er für sich allein. „Und nit einmal mehr die Kleider sind ihr gut genug, wie sie die Klausenhofer tragen, und die Händ', wie man sie kriegt beim Schaffen, der vornehmen Stadtmamsell, dem Schuhflickersmaidle!" Matthias tat den Bogen wieder in den Umschlag, holte Siegellack und Petschaft und verschloß den Brief wieder. Kaum war er damit fertig, da schlügen die Hunde draußen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 14.07.2004
Descrizione fisica: 16
Mi 14.7.2004 Nr. 142 2 Ta geszeitung S Ü D T 1 R O Fiel Matthias Frei einer Nazi-Gruppierung zum Opfer? Fiel der damals 19-jährige Matthias Frei aus Schenna, der am 9. August 2003 in den Obstwiesen bei Marling tot aus einem Kanalschacht gezogen wurde, dem Racheakt einer Nazi-Gruppierung zum Opfer? Staatsanwalt Giancarlo Bramante will den Fall neu aufrollen. Von Chiìistjnk Lusso D ieses beklemmende Szen ario tut sich aufgrund neueste]- Hinweise auf, von denen auch die Tageszeitung Kenntnis

hat. Denen zufolge soll der damals 19-jährige Militarist Matthias Frei aus Schenna gezielt in den Schacht gestopft worden sein, wo er dann zu Tode gekom men sei. Es war der 5. Juli 2003, als der junge Mann plötzlich wie vom Erdboden verschluckt war. Verzweifelt suchten seine Eltern gemeinsam mit den Carabinieri nach irgendeiner brauchbaren Spur ihres Sohnes. Einzig mehre ren Zeugenaussagen zufolge, dass Frei an jenem Samstag, 5. Juli im Pub „Blaues Schiff“ in Lana gese hen und auch angesprochen wor

den war, gaben zur Hoffnung An lass, dass er sich womöglich nur für einige Tage abgesetzt haben könnte, um dann wieder wohlbe halten aufzutauchen. Seine Eltern Katharina und Jo hann Frei zählten damals gegen über der Tageszeitung, dass sich ihr Sohn in den letzten Monaten „verändert“ habe. Sie vermuteten, dass in Padua, dem Ort, an dem ei sernen Militärdienst absolvierte, etwas vorgefallen sein könnte. Matthias brachte, als er nach Hause kam, nicht nur eine Einla dung für eine psychologische Vi site

die größten Sorgen. Nicht zu Un recht. Brandflecken auf seinen Handflecken, die von ausge drückten Zigaretten herrührten, tat Matthias mit einer Handbe- wegung ab. „Das ist normal, dar über redet man nicht groß“, sagte er. Johann Frei, der Vater gab auch an, „dass Matthias in den letzten zwei Monaten sehr viel Geld gebraucht hat.“ Keiner in der Familie konnte sich einen Reim daraus machen, wo das ganze Geld, das er von seinem Konto abgeholt hat, geblieben sein konnte. Am 9. August 2003 dann die traurige

glaubwürdig erschien. So makaber die Geschichte be reits im FVühjahr w T ar, umso grausamer erscheint sie unter der Optik der neuesten „Gerüch te“, die nun im Burggrafenamt zirkulieren. Denen zufolge soll Matthias nicht „nur“ entsorgt, sondern vielmehr Zwei weitere „eigenartige" Fälle (cl) Mit dem damals 22-jährigen Jürgen Gasteiger aus Prissian, der seit dem 22. Juni 2002 spur los verschwunden ist und dem gleichaltrigen Hannes Egger aus Lana, der am 30. März 2003 tot aus den Fluten der Passer gezogen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 14 di 80
Data: 09.10.2006
Descrizione fisica: 80
der Tageszei tung. Wenn sie jetzt dort aufhört, um sich nach etwas Anständigem umzusehen, wird endlich wieder von Pressekonferenzen, Durch führungsbestimmungen und Geburtstagsfei ern des Landeshauptmannes zu lesen sein. Matthias Mayr In anderer Gesellschaft hätte man sein langes Haar einer Bemerkung w-ert befunden. Aber so - abgesehen davon, dass es ohnehin schon kür ze]- wird (nur kürzer, schütterer nicht, nein!) - gibt es in der Tageszeitung-Fauna ein derart reiches Angebot an exotischen und ausgefalle

nen Frisuren, dass im Fall von Matthias fast schon von Militärschnitt gesprochen werden muss. Der eine, Ältere, mit dem italienischen N aclmamen, soll sogar vom Landeshauptmann höchstselbst mit „Zottel“ angesprochen werden und darauf auch noch stolz sein. Diesel- Matthias mit den ehemals längsten Haa ren ist also ein durch und durch solider, ernsthaf ter, gebildeter Sommerjob-Redakteur, und gleich solid, ernsthaft und gebildet ist seine Schreibe. Ihn deshalb bürgerlich zu nennen, w r äre insofern

, und die in weltanschauli chen Dingen eher charakterlose Tageszeitung hat dem jungen Matthias seinen Dogmatismus weitgehend verdorben. Sprachlich jedenfalls. Der Herausgeber liebt nicht gefestigte Haltun gen und treibt sie seinen Mitarbeitern, so sie wel che haben, gern aus. Matthias, einst ein Ausbund an Soziologendeutsch, schreibt heute in flotten, sauberen Sätzchen, die längst nicht mehr nur ich versteh. Einen Rückfall in den ideologischen Bla- blativ riskierte er einzig heuer, als kurzzeitig ein zweitei- Matthias

als Aushilfsredakteur auf tauchte. Der hieß Thaler, Matthias Thaler, und kam aus dem Pustertal, was erlaubt ist, aber er studierte Philosophie, Hegel vornehmlich, und schrieb auch so. Matthias hingegen kommt aus Salurn und ist die w-andelnde Widerlegung des Vorurteils, alle Deutsch-Salurner seien mez per sort. Matthias Mayr lesen, und man w-eiß: Salurn liegt noch diesseits der Sprachgrenze. Karl Oberleiter Danach zu urteilen, wie sie die Fotografie pflegt, ist die Tageszeitung eine ausgesprochene Intel

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 10.05.1934
Descrizione fisica: 16
Aus den Kriegserinnerungen eines Kaiserjägers. Fortsetzung. (Herz unter Stahl.) Leutnant Gräber war auf Feldwache, Leutnant Hanser und Fähnrich Schwärmer hatten je die halbe Nacht Grabendienst. Den Matthias traf die Nachtwache. Etwas vor Mitternacht stellten die übrigen Pfeifen deckel einmütig fest, daß Matthias schon wieder in seinem Unterstände schnarche und sie beschlossen nach kürzerer ! Beratung, an ihm ein Strafgericht zu vollziehen. Zunächst nahmen sie Kerze und Zündhölzer aus Matthias

' Unterstand. Dann füllten sie drei alte, verrostete Menageschalen mit Wasser und befestigten sie mit Stricken an einer Querlatte des Dachgerüstes. Die gefüllten Schalen hingen eine Handlänge über dem Kopfe und der Brust des Matthias. Dann wälzten die Pfeifendeckel mit vereinten Kräften einen großen Felsblock vor den Eingang des Unterstandes. In der Morgendämmerung kam Leutnant Gräber vom Feldwachdienst zurück. Er begab sich in seinen Unterstand, wo ihn Matthias von Rechts wegen mit Waschwasser

, klapperte, plätscherte und polterte es. Dann schrie der Matthias: „Sanität, Hilfe, i bin verschüttet, i bin derschossn, i schwimm im Bluat!" Der Leutnant brüllte durchs Loch hinüber: ,^LaPp, damischer, schrei nit so wie a angstochne Sau! Jsch ja nix gicbegn, i Hab di lei amal richtig aufgweckt, du faules Luder." Drüben wimmerte der Matthias: „I bin ganz naß, die ganze Pritschn ist naß." „Schämst di nit, alter Laggl?" „Na, nit aso, Herr Leutnant", verteidigte sich Matthias, „da hat mir wer a paar

Blechkandln voll Wasser übern Kopf aufghängt." Jetzt mußte der Leutnant lachen: „Recht habn's ghabt! „Wenn i lei die Kerzn fand und die Hölzln", jammerte Matthias. „Mach dein' Eingang auf, dann hast Licht genug, ist ja heller Tag." Der Matthias tappte und stolperte herum: „I find in Ausgang nimmer, überall ist Fels, i bin do verschüttet worden." „Entweder bist bsoffn oder narrisch wordn", brummte der Leutnant, ging aber doch vor seinen Unterstand, um nachzuschauen. Da sah er nun den Felsklotz

vor der Hundehütte des Matthias. Er lachte wieder. Das hatten sie wirklich gut gemacht! „Matthias, marsch heraus", schrie er. „Wie lang soll i denn no wartn?" Das Rusen des Leutnants lockte einige Leute herbei. Darunter befanden sich auch zwei Pfeifendeckel, die scheinheilig dreinschauten. „I kann nit, Herr Leutnant, i bin eingmauert", rief Matthias in Aengsten. „Heraus mit Dir!" Da kam auch Hanser vorüber und erfaßte mit einem Blicke die Lage. „Er kann nicht, er riecht schon", bemerkte er mit dem ernstesten

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 4 di 24
Data: 13.09.2006
Descrizione fisica: 24
4 Mittwoch, 13.9.2006 Nr. 181 SÜDTIROL ■B DIE NEUE SÜDTIROLER » g) Tages ze itung Ungebetene Gäste Beim Aufbau der neuen Jugendorganisation „Ring Freiheitlicher Jugend - Südtirol“ (RFJ Südtirol) waren auch zwei alte Bekannte dabei. Der Union-Funktionär Matthias Abler und der ehemalige Kälterer JG-Chef Thomas Maran. Beide wurden inzwischen aber hinauskomplimentiert. von Christoph Franceschini „Wir haben uns doch gesagt, lassen wir uns doch von diesen Typen nicht treiben“, sagt Pius Leitner

der Gründung des „RFJ - Südtirol“. Der frühere Eppa- ner Jugendreferent der Union für Südtirol, Patrick Gamberoni, der am tierende Union-Fünktionär Matthias Abler und Thomas Maran. Zu verkaufen: I I i KORTSCH: j 2-4 Zimmerwohnungen in ; sonniger ruhiger Lage ! Sowohl Abler wie Maran waren be reits mehrmals in den Schlagzeilen. Thomas Maran, früher JG-Chef in Kaltem, w r ar Anfang dieses Jahres wegen rechtsradikaler und rassisti scher Äußerungen im Internet in die Medien gekommen. Der Kälte rer

Jungpolitiker musste daraufhin als SVP-Funktionär zurücktreten. Beim Aufbau des „Ring Freiheitli cher Jugend - Südtirol“ w r ar der - angeblich hochintelligente - Stu dent aber wieder dabei. Auch Matthias Abler ist einer, der aus der Union immer wieder Kon takt zu den Freiheitlichen sucht. Der Partschinser Oberschüler war eine der treibenden Kräfte der neuen Blauen Vorfeld-Orga nisation. So stammt Mfe.iL . \ 211111 Beispiel der erste Entwarf der Geschäftsordnung des neuen RFJ-Südtirol aus seiner Feder

. Trotz dieses Einsatzes werden letztlich aber weder Matthias Abler noch Thomas Maran Mitglieder oder gar Funktionale der neu en Blauen Jugendor ganisation sein. „Es hat hier eine klare Aussprache gegeben“, sagt Matthias Abler. Der Zeitpunkt: die in offizielle Gründungs versammlung des RFJ-Südtirol am 27. Juli in Bozen. Auf der Feier in einem Bozner Pub waren rund 40 interessierte Jugend liche anwesend. Darunter auch Matthias Abler und Thomas Maran. Auf der Fete hat es eine ziemlich heftige Diskussion

zwischen der Freiheitlichen Landtagsabgeordne ten Ulli Mail- und Abler gegeben, in der Mail* unmissverständlich darge legt hat, dass man dem Union-Fünk tionär Abler nicht traue. Ähnliches gelte auch für Thomas Maran. So wohl der Partschinser Unionier wie auch der Kälterer Ex-JGler ver Kalterer EX-JGIer Thomas Maran: Anfänglich dabei, dann aber unerwünscht Union-Funktionär Matthias Abler: Kapitel RFJ mit Rücktritt abgeschlossen suchten, an die „Überparteilichkeit“ des RFJ zu appellieren. Ohne Erfolg. Denn die Südtiroler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 26 di 44
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 44
. Bachnrann Benjamin. Moser Franz. Anranter Johann. Pichler II Josef. Winkler I Josef. Angerer Johann. HaunSm««« Matthias. Fankhamer Johann. Pnrckrr Jofef. Bcholz Josef. Schennach Roman. Gfchöfler Karl. Jnwinkl Chrysant. Pfliegl Albin. Kratzer August. Krrchbanmer Josef. Danner Joses. Lrugges Josef. Wriuzirl Michael. Du rock Matthias. LauggeS Johann. Erhard RomedinS. Ladstatter Jofef. Mnner Peter. Hufnagl Adalüert. Deutsch Jofef. Oberhammer Jofef. Oberleiter Johann. Lugger Franz. Züruich Rudolf. Planer

Martin. Hohengaßuer Peter. Lapper Karl. Steiner Georg. Purni Fehtor. Baldermann Alois. Rager Matthias. Zanner Benjamin. Di Bora Jakob. Tirgl Gottfried. Sreloö Jordan. Rabitfch Johann. Achammer Franz. Fuchs Josef. Huber I Jofef. Kleisl Paul. Andexer Johann. Gattringer Matthias Schleich Ferdinand. Sei stock Matthias. HSlzl AloiS. Embacher Lebrecht. Nadahirn Franz. Mnraner Thomas. Wolf Anton. Winkler III Jofef. Kaser Josef. Karlinger Franz. Warwitz Josef. Fischlauer Andreas. Wallner Anton. Deschmann

Karl. Obereggrr Balthasar. Rauch Alois. Prandsiätter Rudolf. Gasperi Johann. Lchner Johann. Wolf Adalbert. Hirn Andreas. Pertinac Matthias. Huber Peter. Waldhör Johann. Grafeneder Heinrich. Holzhammer Johann. Kramer Florian. Giggenbacher Ignaz. Scheiflinger Johann. Waroschitz Johann. Pnrker Andreas. Sabernig Josef. Taserner Isidor. Krois Johann. Rainer Josef. Gamper Josef. Weiß Ferdinand. Kohle Anton. Schwendbauer Josef. Widerin Josef. Ccrnin Anton. Daxenbichler Josef.

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 13.08.2003
Descrizione fisica: 16
S Ü D T I R Todesursache: Uberdosis Im Fall des am Samstag in Marling tot aufgefundenen Wehrdieners Matthias Frei schließt die Staatsanwaltschaft eine Fremdeinwirkung aus. Die Autopsie hat ergeben, dass der 19-Jährige an einer Überdosis Rauschgift gestorben ist. Von Artur Oberhofer A m Freitag, den 4. Juli zog sich Matthias FVei auf sein Zimmer zurück, leerte eine Flasche Schnaps. Dann schrieb der 19-Jährige einen Eminem-Ti tel auf ein Stück Papier „Ich will kein Soldat sein.“ Ein letztes Mal

wurde der junge Mann aus Schenna am Samstag, gegen Mitternacht, im Pub „Blau es Schiff“ in Lana gesehen. Am vergangenen Samstag wurde die bereits stark verweste Leiche von Matthias Frei von einem Bauern in einer Obstwiese entdeckt. Nach der gestern an der Patholo gie im Bozner Krankenhaus durchgeführten Autopsie dürfte das Rätselraten über die Todes ursache im Fall Matthias FVei be endet sein. Die Gerichtsmedizi ner haben nämlich festgestellt, dass der junge Mann an einer Oberdosis Rauschgift

gestorben sei. „Er war vollgepumpt mit Rauschmitteln“, so erklärte der stellvertretende Staatsanwalt am Landesgericht in Bozen, Guido Rispoli, am Abend. Rispoli fügte hinzu, dass er im Lichte der ge richtsmedizinischen Erkenntnis se ein FVemdversehulden oder eine FVemdeinwirkung so gut wie ausschließe. Man könne aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, ob Matthias FVei am Auffin dungsort gestorben oder ob der leblose Körper des jungen Man nes zu dem Waal in der Obstwiese hingezerrt worden sei

, so der Staatsanwalt. Rispoli, der gestern nur mündlich über das Autopsieergebnis unter richtet wurde, will jetzt den Hinweis für Rauschgiftkonsum sein könnte - hatten die Eltern des jungen Mannes, Johann und Katharina Frei im Gespräch mit der Tageszeitung erklärt. „Wir können uns keinen Reim darauf machen, wohin das viele Geld ge flossen ist“, so sagten die Eltern von Matthias FVei. Bereits vor Wochen hatten die Ermittlungsbehörden Nachfor schungen in der Militärkaserne in Padua angestellt, wo Matthias Frei

seinen Wehrdienst absol vierte. Wie es hieß, hätten sich keine Anhaltspunkte dafür erge ben, dass der Wehrdiener dort schikaniert worden oder mit Rauschgift in Kontakt gekom men wäre. Wohl aber, dass er psy chische Probleme hatte. Deswe schriftliehen Bericht abwarten. Wenn einmal feststeht, welche Substanzen Matthias FVei einge nommen hat, könnten sich die Ermittlungen auf eine neue Ebe ne verlagern: „Man muss dann eventuell versuchen zu sehen, wer dem jungen Mann das Rauschgift weitergegeben hat“, so Rispoli

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Volksbote
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Pagina 7 di 16
Data: 17.02.1955
Descrizione fisica: 16
noch nicht ausgestor ben ist. Wollten doch auch andere Talschaf- ten sich mehr und mehr wieder darauf be sinnen und'grad bei den Hochzeiten zeigen daß wir zu unserem Land und seinen Sitten stehen, daß wir es gern haben und in Ehren halten! Mariann verliert ihren Mann Vor Monaten hatte der junge Berghofer Matthias die ehrsame Hintertupfer Mariann aus der Moosrainer Gegend mit den vielen Erdbuckeln geheiratet. Er besaß ein schönes Anwesen, und sie hatte eine hübsche Summe mitgebracht, trotzdem lebten sie sehr spar

sam. Doch als der Fasching kam, zuckte es den Matthias in den Füßen, war er doch immer lustig gewesen und die Ehemannswürde war ihm noch nicht ins Blut übergegangen. So schlug er an einem Samstagabend vor, zum Dorfwirt zu gehen, wo es eine Tanzlustbarkeit gab. Aber die junge Bäuerin sagte: „Na, das brauchts net. Mir braucha unsa Geld zu an- derne Sachen; im Fruahjahr muaß ’s Häusl frisch g’stricha wem.“ Der Matthias beharrte nicht weiter auf seinem Wunsch. Eine Woche später jedoch erklärte

er, daß er zum Ein käufen in die Stadt fahren müsse. „Geh mit“, verlangte er und drohte: „Sonst fahr i alloane.“ Weil sich Gelegenheit zur Untreue in dieser üblen Zeit allzu rasch ergab, bekam es Ma- rlann mit der Eifersucht, und hart genug ent schloß sie sich, ihren Mann zu begleiten. Mit dem letzten Nachtzug wollten sie zurückkom men, schlug Matthias vor. Verwundert fragte Mariann: „Wos tean ma nacha solang in der Stadt?“, wußte sie doch, daß die Läden zeitig geschlossen wurden. Matthias blieb

bei einem undurchsichtigen „Ja mei.“ — So wanderten beide am Vormittag auf dem Feldweg zur Bahn. Die hellblauseidenen Schürzenbänder der Mariann wachtelten im Wind, und in ihrem Herzen war eine zähe Mischung von Freude auf die Stadtfahrt und haderndem Sparsinn. Der Gamsbart auf dem Hut des Matthias stand wie ein Rasierpinsel mit gesträubten Borsten in die Höhe. Des jungen Ehemanns Gemüt war einerseits lau ter wie der Silberklang seiner an der Uhrkette bimmelnden Taler, denn es behagte ihn, neben seinem gutgewachsenen

den, wachsam zu trotzen. An der Garderobe gab Matthias seinen Mantel ab, dann stan den beide in einem großen mit Lampions und Papierketten bunt geschmückten Saal, in den mehrere Türen führten. In magischer Beleuch tung begann die Blechmusik einen hinschmel zenden Walzer zu spielen, dem schwer zu thias maß mit den Augen die Länge des Saa les und sagte: „Da g'fallts ma! Da ko ma si wenigstens rüahn!“ Wie man unter einem sol chen Geschiebe - und Gezwänge- von Bewe gungsfreiheit sprechen konnte, begriff

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 8
Data: 31.12.1941
Descrizione fisica: 8
Die Geige -es Matthias Bnntim Eine besinnliche Rrulahrsgeschichte - Bon Barbara Klotz Als der Geigenmacher Matthias Bruckner den Ge stellungsbefehl erhalten, nahm er die halbfertige Geige vom Werktisch, hüllte sie sorglich in ein feines weiches Tuch und ging mit ihr hinüber zu Veronika Turnit, die er liebte, seitdem sie ihm zum erstenmal als jun ges Mädchen entgegengetreten war. Aber er war un gelenk in seinen Worten und hatte zu Veronika niemals von dem, was ihn bewegte, gesprochen

Wege. Sie legte das Instrument behutsam, aber ohne jede Freude in die buntgestrichene Truhe. „Ich will's dir wohl verwahren", sagte sie, und die ungeweinten Tränen machten ihre Worte schwer. Mehr sprach sie nicht, und Matthias Bruckner, der seine Geige, das liebste, was er geschaffen, FRONT UND HEIMAT EIN EINZIGER WILLE - EIN GEMEINSAMES ZIEL. in den Händen des liebsten Menschen wußte, hatte nichts mehr zu sagen. Er preßte Veronikas Hand mit festem Druck und ging davon. Das war vor einem Jahr

gewesen. Matthias Bruckner war inzwischen von Norwegen nach Frankreich gezogen und schrieb wenig, denn auch das Schreiben war seine Sache nicht. In den wenigen Briefen aber, die Veronika erhielt, stand die Frage nach der Geige, die er halbfertig gebaut. Und das Mädchen, geläutert und ernst ge worden durch das Leid, das sie heimlicherweise trug um den heimlicherweise geliebten Mann — das Mädchen Veronika nahm des Abends in ihrer Kammer die Geige, die Matthias ihr anvertraut, aus der buntbemalten Truhe

und entfernte mit verhaltenen Gebärden das feine, weiche Tuch. „Schön," sagte sie leise, „schön bist du." Und strich mit liebkosender Hand über das Holz. — „Matthias," sagte sie dann, und ihre Lippen wurden schmal vor Schmerz und Weinen. Sie wurde sehr still in jenen Tagen... Eines Tages schrieb Matthias Bruckner: er werde Urlaub erhalten und, soviel er berechnen könne, am Neujahrstage zu Hause sein. Als sein Brief ankam, war es anfang Dezember, und Veronika überlegte bei der Arbeit und am Feierabend

zu dem Altgeigenbauer, bei dem Matthias gelernt hatte. Der schmunzelte, als er Veronika sah. „Da schaust her", sagte er und schob die Brille hoch auf die Stirn: was das Mädel bringe, wollte er wissen. Veronika er rötete und zog das blau-weiß getüpfelte Kopstuch von den starken blonden Kranzflechten. Sie antwortete kurz und viel zu barschig: es handele sich darum, daß dem Matthias die Geige fertiggemacht werde, bis er komme — und das wollte sie, die Veronika, tun. Der Altmeister stopfte langsam seine Pfeife

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 15 di 16
Data: 06.03.2003
Descrizione fisica: 16
, wenn man an der Auf deckung eines Skandals beteiligt ist. Obwohl ich zugeben muss, dass nur die Hälfte des Verdiens tes auf mein Konto geht. Die an dere Hälfte steht meinem Freund Matthias zu. Matthias ist blind in folge eines Giftgasunfalls. Als Sechsjähriger war er mit seinem Fahrrad unterwegs, als ganz in seiner Nähe aus einem verunfall ten Chemietransporter Giftgase austraten, die sein Augenlicht für immer zerstörten. Das klingt jetzt ziemlich tragisch, aber ich kann Dir versichern, Matthias ist guter Dinge

auch durch die eine oder andere Gefälligkeit - das Wort „tangente“ will ich an dieser Stelle gar nicht ausspre chen - hatte er es geschafft, über all dort zu teeren, wo es ihm be liebte. Es war und blieb für mich lange Zeit ein Rätsel, welchem Konzept er dabei folgte. Notwen digkeit war es jedenfalls nicht. Es war Ostern, als Matthias und ich bei einem TVaminer Bauern zur Lagrein-Verkostung geladen waren. Wir hatten uns zwar vor genommen wenig zu trinken, doch der Wein war derart gut wie der Bauer großzügig. Und so war ich gezwungen

, nicht nur im betrun kenen Zustand, sondern auch auf den kurvenreichen Schleichwegen und mit Matthias auf dem Rück sitz nach Hause auf die andere Talseite zu fahren. Die Tatsache, dass die Bauern nicht mehr na palmähnliches Gift auf und unter die Bäume spritzten, hatte zur Folge, dass der Tierbestand im Unterland in den letzten Jahren ständig zunahm: Füchse, Raubvö gel, Wesel, Hasen und sogar Dachse streunten vermehrt durch die Obstplantagen. Es war wohl der Osterhase, der an diesem Abend vor meine Vespa sprang

, mich zum abrupten Bremsen ver- anlasste und letztlich dafür ver antwortlich war, dass war stürzten. Wir waren betrunken und jeder, der einmal betrunken war und da bei zu Fäll kam, weiß, dass nicht Fluchen, sondern herzhaftes Gelächter die Folge ist Abschür fungen, Kratzer im Chassis mei ner geliebten Vespa und der Satz von Matthias „Oschpele, isch des a heirte Wies!“ waren die konkrete Ausbeute jener Heimfahrt. Dieser Satz blieb mir im Gedächtnis. So weit ich mich erinnern konnte, wa ren wir auf hartem Asphalt

gelan det. Schließlich rief ich ihn an und erhielt eine erschreckend ernste Erklärung: „Ich habe leuchtendes Grün gesehen!“ Die darauf folgen de Diskussion hatte zum Ergeb nis, dass wir den Ort des Gesche hens noch einmal aufsuchten. Die wenig befahrene Straße wies noch die Spuren meiner verletzten Vespa auf. Und als Matthias sich bückte, um die Stelle mit seinen Fingern „anzuschauen“, wieder holte er das am Telefon gesagte: „Ich sehe leuchtendes Grün!“ Ich hingegen sah schwarz, teer- schwarz

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 06.03.1940
Descrizione fisica: 4
Heinrich Zerkaulen: Oer Spiegel im Kerzen Wer von uns möchte behaupten, daß er unbeschwert, ganz und gar auf eigene Verantwortung gestellt, durch das Leben ginge, daß er nach keinem Himmel und nach keinem Teufel zu frflgen brauchte? Matthias Lock war solch ein Mensch, ein wenig hochfahrend, sehr selbstbewußt, ein Mann von gewich tiger Bedeutung, einer, auf dessen Urteil man etwas gab in der Stadt, den zum Freund zu haben nützlicher schien als um gekehrt. Matthias Lock hatte das Leben gemeistert

. Vor kurzer Zeit heiratete seine einzige Tochter einen jungen Mater. Hundert Meter weit entfernt von seiner eigenen Wohnung lebte das Paar, auf der gleichen Straße, die Matthias Lock zu dieser Stunde schon mehrere Male in Gedanken hin und her schritt. Seinen Wagen hatte er abgeschafft, seitdem ihm die Frau ge storben war. „Warum soll ich dem Tode kilometerweit entgegenfahren? Ich habe kerne Eile mehr", lautete die Antwort, als gute Freunde ihn mit einigem Erstaunen fragten. Matthias Löck kam

aus dem Theater, angeregt, still-hetter, ein wenig müde. Jetzt war er am Hause der verheirateten Tochter angelangt. Es brannte kein Licht mehr hmter den Vorhängen, nur ein Fensterflügel zu ebener Erde stand offen. Es fiel Matthias Löck ohne jeden Zusammenhang ein, daß hinter diesem geMsneten Flügel der Schreibtisch seines Schwie gersohnes, des Malers, stano, und daß dicht daneben an der rechten Wand ein jetzt vollendetes Portrait hing: das Bildnis des Herrn Matthias Löck. Zn diesem Augenblick langte

, wenn man ihm Modell gestanden und das Portratt schlecht ausgefallen ist. Schlecht? Ach, das war schwer zu sagen. Es schien eher verzeichnet: zwei Köpfe in einem, so verrückt das klingen mochte. Da war ein junger Matthias Löck in einen alten hineingemalt. Die Augen schienen zu fragen: was ist aus dem Mund ge worden? und umgekehrt. Die zurückfliehende Stirn stolperte über Falten, die den Weg verlegt hatten: kleinliche Falten, von Altersgram und Hokuspokus herrührend, über die der junge Löck einst sieghaft

hinweggeschritten war. Das Gesicht war also verzeichnet. Möglicherweise trug der Maler keine Schuld daran. Das wußte aber nur ein Ginge- weihter festzustellen, eben Matthias Löck selber. Kurzum, es war ein ungewöhnliches Bild. Matthias Löck hatte keine Andeutung gemacht, es für sich erwerben zu wollen. Und nun stellte sich dieser verzeichnete Meisich ihm plötzlich in den Weg. Obwohl es dunkel war auf der Straße, erkannte Löck ihn sogleich als ein Stück von sich selber. „Ach —"sagte er. Und der Schatten

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 01.07.1906
Descrizione fisica: 16
0a es erst anfinge, recht schön und lustig auf dem Tanz- boden zu werden. Am Nachmittage schulterte er die Flinte, versprach aber der Magd, zum Füttern zurück zu sein. Unten im Tale lag dichter Nebel, da oben jedoch schien die Sonne. Aber auch aus die Bergeshöhen stiegen die Dunstschleier, und wie es ihnen gelungen war, das Sonnenbild zu verhüllen, setzte eine grimmige Kälte ein. Matthias Winterhalder hatte sich ziemlich weit vom Hofe entfernt. Er hatte vor wenigen Tagen ganz an der Grenze

den Kops. Der Matthias verfiel in seine Manier, halblaut mit sich selbst zu reden. „Was ist denn jetzt mit den Biestern? Laßt sich ja keines sehen! Weißt was, Klausenhosbauer? Jetzt schenkst den roten Spitznasen da drunten noch ein' Tag das Leben und gehst heim zu der Rosel. Es nächtelt schon bald und bis heimkommst, wird's g'rad' Zeit zum Füttern... Nein, jetzt freut mich erst das Leben, und was ich Hab' tun wollen, tu ich nit, wenigstens in dem Jahr noch nit. Mit dem Schriftstück, das hält' ich nit

schreiben sollen, 's ist immer noch Zeit dazu. Der Toni ist tot, lebendig machen kann ihn keiner mehr, und der Peter ist jetzt schon eing'lebt da, wo er ist. Das Schriftstück ver brenn' ich, wenn ich heimkomm', 's ist besser so!" Er neigte den Kopf hin und her und wiederholte dann: „'s ist besser so, und jetzt gehst heim, Klausen hofbauer !" Matthias schulterte die Flinte und wollte aufbrechen. Der Schnapsgenuß hatte ihn aber unsicher gemacht auf den Beinen. Da schug unten ein Fuchs

an, der jetzt zu beginnender Dämmerung seine Hohle verließ, um aus Raub aus zugehen. „Endlich, jetzt kommt einer. Ein Mordskerl muß das sein, der Stimm' nach. Der muß her!" Matthias schlich sich näher an die Halde hin und spähte hinab. Wirklich sah er auch ein besonders großes Tier langsam um einen Felsen herumschleichen, der ziemlich tiefer lag. Des Jägers Augen leuchteten nicht minder als die des Raubwildes da unten. Er wollte die Büchse spannen und seinen Stand punkt besser machen, um ruhiger zielen

zu können, wenn das Tier näher gekommen sei, da verlor er das Gleich gewicht, seine Füße glitten aus, und pfeilschnell sauste der Körper den eisigen Schneehang hinab, da und dort an Felsen und Buschwerk anstoßend, aber außer stände, sich irgendwo sestzuhalten. Die Flinte ward seinen Fingern entrissen und glitt, sich entladend, ebenfalls in die Tiefe der Talschlucht hinab. Bewußtlos, zum Teil mit gebrochenen Gliedern und an Gesicht und Händen zerschunden, kam Matthias unten an. Er erhielt nach kurzer Zeit

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 19.08.2003
Descrizione fisica: 16
Oi 19.8.2003 Nr. 166 Tag eszeitung 6 Ü D T I R „Wir können an Zufälle nicht mehr glauben“ Laut Autopsiebericht starb der 19-jährige Matthias Frei aus Schenna an einer Überdosis Drogen. Nun stellt man sich im Burggrafenamt die Frage: Gibt es eine Parallele zurischen seinem Tod und dem Ableben des aus Lana stammenden Hannes Egger sowie des immer noch verschwundenen Jürgen Gasteiger aus Prissian? Von Chiustink Lusso D er aus Schenna stam mende 19-jährige Mat thias Frei, der am vor vergangenen

Samstag tot aus ei nem Wassergraben im Bereich der Marlinger Obstwiesen ge borgen wurde, ist an einer Über- dosis Psychopharmaka gestor ben. Dies bestätigte vergangene Woche der Pathologe Eduard Egarter Vigl, der die Autopsie an der stark venvesten Leiche vorgenommen hatte, gegenüber der Tageszeitung. Egarter Vigl w'örtlich: „Die chemischen Ana lysen haben große Mengen an Derivaten und Amphetaminen ergeben.“ Ob Matthias Frei, der zuletzt in Padua seinen Militärdienst absol vierte und am 4. Juli 2003

auf einen „Entsorgungsort“ hin, „so als ob man unbedingt etwas verstecken wollte“, so Freunde und Bekannte von Matthias Frei. „Wir sind der Meinung, dass da noch Dritte mit im Spiel sind“, bekräftigte auch Vater Hans Frei gegenüber der Tageszeitung sei ne Vermutung, dass es da noch mehr gibt, w-as geklärt werden müsse. Denn: Die Familie kann nicht glauben, dass „hier alles mit rechten Dingen zugegangen ist“, zumal es widersprüchliche und protokollierte Aussagen von Zeu gen gibt, die Matthias am Sonn tag, den 5. Juli

noch gesehen ha ben wollen. Hans Frei: „Es wird auch die Aussage jenes jungen Militärkollegen überprüft, der behauptet hatte, Matthias sei in der N acht von Samstag auf Sonn tag am Bozner Waltherplatz in ein dunkles Fahrzeug gestiegen.“ Unter diesen beklemmenden Ge sichtspunkten tut sich aber auch noch ein anderes Szenarium auf Innerhalb eines Jahres sind im Raum Meran drei junge Männer verschwunden: Es sind dies der damals 23-jährige Jürgen Gastei ger aus Prissian, von dem seit dem 22. Juni 2002 jede Spur

fehlt, der 21-jährige Hannes Egger aus Lana, der am 28. März 2003 ver schwand und eben Matthias FVei Jürgen Gasteiger (verschwunden am 22. Juni2002), Hannes Egger und Matthias Frei: Alles nur Zufälle? aus Schenna am 5. Juli. Und: Während die beiden Letzteren auf mysteriöse Art und Weise ums Le ben gekommen sind und nur mehr als Tote auftauchten, bleibt Jürgen Gasteiger nach wie vor vom Erd boden verschluckt. Franz Gastei ger, der Vater von Jürgen, äußerte gegenüber der Tageszeitung mehrmals

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Volksbote
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Pagina 6 di 16
Data: 16.12.1993
Descrizione fisica: 16
Seite 6 Donnerstag, 16. Dezember 1993 Das Lokalgeschehen im \n1kslioten Bozen und Umgebung » Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Atzwang bergen ihren langjährigen Kollegen Matthias Zöggeler (kleines Bild). Der alte Mann war in seinem Bett verblutet. Fotos: „VB" Bauer verblutet im Bett Matthias Zöggeler (83) stirbt an Wunde am Fußknöchel Voller Blut waren Zimmer und Bett des 83jährigen Matthias Zöggeler, als er am Samstag vormittag tot in seinem Bett aufgefunden wurde. Der alleinstehende Bauer

verletzte sich wahrscheinlich mit einer Scherbe am rechten Fuß. Er ver band sich den Fußknöchel selbst, konnte jedoch dadurch den ho hen Blutverlust nicht verhindern. Matthias Zöggeler wurde gefun den, als er schon einige Tage tot war. Weder Brot noch Zeitung hatte Matthias Zöggeler seit Freitag aus dem dafür vorhergesehenen Käst chen vor der Haustür abgeholt. Dies fiel dem Briefträger am Sams tag früh auf, als er dem Hausherrn des „Wasserhofs" die Samstagzei tung bringen wollte. Daher ver ständigte

er den Besitzer des Lo kals „Urbankeller". Gemeinsam stiegen die beiden zum Hof auf. Gegen 10 Uhr kamen die Män ner am Hof an. Die Tür war jedoch geschlossen, und auch kein Klop fen half: Von innen kam keine Antwort. Daher verständigten die beiden Männer die Freiwillige Feu erwehr und das Weiße Kreuz von Waidbruck sowie die Carabinieri von St. Ulrich/Urtijei. Die Feuer wehrleute stiegen durch ein Fen ster an der Hinterseite des Hauses ein und entdeckten den leblosen Körper des Mannes. Matthias Zög geler lag

in seinem Bett, wo sich eine Blutlache gebildet hatte. Auch ringsum im Zimmer lag Blut. Eine erste Vermutung war da her, daß der betagte Mann einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Der Gemeindearzt von Völs, Torello Monsagrati, stell te jedoch nach der Untersuchung fest, daß Matthias Zöggeler sich wahrscheinlich durch eine Scher be oder einen ähnlichen Gegen stand verletzt und sich dann selbst verarztet habe. Vermutlich hat er das Ausmaß der Verletzung unter schätzt, einen Schwächeanfall er litten

und ist dann im Bett verblu tet. Erst zwei bis drei Tage später wurde er gefunden. Die Carabi nieri schließen Fremdverschulden aus. Matthias Zöggeler war in Atz wang gut bekannt. Er war der Gründer der Freiwilligen Feuer wehr von Atzwang. Vor vielen Jah ren war er mit seinen beiden Schwestern aus Meran auf den „Wasserhof" übersiedelt. Schwanger? Haben Sie Probleme? KONTAKT + HILFE Bozen, Tel. (0471)274220 Autounfall: tot geborgen 43jähriger aus Kastelruth stirbt bei Pergine Einem Verkehrsunfall zum Opfer fiel

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Volksbote
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Pagina 18 di 20
Data: 18.04.1991
Descrizione fisica: 20
- stertem Gesicht und von keinem er kannt, stand Matthias Falber in der Stube. Alle schauten auf ihn und wußten nicht, was er wollte. Der Wirt näherte sich ihm fragend. „Ich suche Melchior Rüst“, sagte er. „Was gibt’s?“ Melchior Rüst wand te sich nach ihm um. Matthias Falber ließ seine Augen eine Weile in ruhiger Betrachtung auf ihm liegen. Sie standen fast im glei chen Alter, waren auf dem gleichen Boden aufgewachsen, und jetzt stellte er fest, daß sie nach ganz verschiede nen Richtungen ausgetrieben

hatten. Er war ein Herrenbauer geworden, lebens- und lustsüchtig, das verriet sein runder glatter Kopf mit den wul stigen Lippen, und hemmungslos in der Begierde, das sagte ihm der Blick aus den bösen kleinen Augen. „Auf der Bodmer-Alm schreit das Vieh hinter zugesperrten Türen“, sag te Matthias Falber. „Das Vieh? Was ist mit dem Vieh? Es ist doch eine Sennerin da!“ Mel chior Rüst zog die Wimpern herab und wurde zusehends finsterer. „Das ist nicht möglich!“ schrie er. Matthias zuckte die Schultern. Noch hatte Melchior Rüst

ihn nicht erkannt. „Und was geht es dich an?“ „Natürlich nichts, wenn du schon nicht willst, daß das Vieh verreckt.“ Rüst schaute unsicher zu ihm auf. „Wo ist die Christi? Warum ist sie nicht beim Vieh?“ „Das mußt du wissen. Und du weißt es auch.“ Es lag ein kräftiger Nach druck in diesen Worten, so daß der Bauer die fremde hünenhafte Gestalt näher zu betrachten anfing. Aber Matthias Falber ließ ihm kei ne Zeit dazu. „Geh, dein Vieh ist seit zwei Tagen ohne Versorgung!“ Damit wandte er sich ab und ging hinaus

in die Küche, um sich von der Wirtin einiges Notwendige geben zu lassen für den Unterhalt droben in der Hütte. Der Wirt trat an den Tisch zu Atten berger. „Das war der Matthias, der Sohn vom Kapellen-Barthel!“ sagte er leise, aber von allen gehört, weil es sehr still war in der Stube. Attenberger überlegte, dann nickte er ein paarmal nachdenklich. z I T A 1 D 0 R T A N G Auflösung aus der letzten Nummer DIPLOM Der Roman im yillfffaoten Melchior Rüst stand in düsteren Ge danken, schrak dann plötzlich

verließ er das Wirtshaus. Matthias Falber war inzwischen in der Küche bei der Wirtin gewesen, hatte sich vollgepackt mit den Din gen, die er brauchte, und machte sich gleich wieder auf den Heimweg. Als er das Dorf verließ, trat ihm plötzlich ein Mann in den Weg. Es war tiefe Nacht, so daß er von seinem Gesicht nichts sah. „Ich bin der Jäger vom Roteck“, sagte er und machte sich an seine Seite. Matthias Falber wunderte sich über diese plötzliche Anrede. „Was willst du von mir?“ „Ich war beim Wirt

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 20.07.1944
Descrizione fisica: 4
Oer Knecht Matthias / tl'S« Als der Knecht Matthias Baumer fein 65. Le bensjahr vollendet hatte, beschloß er, nun Feier abend zu machen für immer. Die Gebresten des nahenden Alters plagten ihn noch kaum; gleich wohl war es zu verstehen, daß er nach 50 langen Jahren ndlich des mühseligen Knechtlebens, das von früh bis spät den ganzen Menschen fordert, müde geworden war. Auch war es ja nicht fo, daß er nun etwa ängstlich nach einem Unter schlupf für feine letzten Tage zu suchen brauchte

— ein Geschwisterkind in der nahen Stadt hatte ihn viele Male gebeten, das überzählige Stüb chen in ihrer Wohnung zu beziehen, und der Matthias kannte das Hannele gut genug, um zu wissen, daß diese Bitte einer wirklichen Nei gung entsprach und nicht etwa dem kaltherzigen Lauern auf seinen sorgsam gehüteten Spar pfennig. Als der Matthias seine Habseligkeiten in den schmalen Handkoffer packte, vergaß er auch sein blaue Arbeitsschürze nicht, in der unklaren Hoffnung, dah es wohl auch in der neuen Hö-i,- mat

hin und wieder etwas zu werken gäbe. Sein einziger Kummer war, daß seine Anver wandten nicht eines jener kleinen Häuser am Stadtrand bewohnten. Dort verliefen die Stra ßen schon wie Feldwege ins Grüne, Wegwarte und wilde Kamille wucherten da an ihren Rän dern. Ein buntes Blütenvielerlei drängte sich durch die sauber gestrichenen Zäune, die Obst bäume waren sorgfältig gestützt, und um den Hasenstall im Grasgarten spektakelte das Hüh nervolk. Ja, hier hätte der Matthias sich wohl bald ganz zu Hause gefühlt und den gewohnten

, die ihm- lauschten, sondern eine schmerzliche Sehnsucht nach dem Paradies, das die Menschen zu zerstören be gannen, wo sie anfingen, sich sebst in Stein und Stahl zu zwängen. Dem Matthias erpreßte dieser Stadtkerker manchen heimlichen Seufzer, obschon er über nichts zu klagen hatte. Seine Kammer war freundlich und blitzsauber, und das Hannele umsorgte ihn wie eine leibliche Tochter. Die Schneezeit kam, und nun gefiel es dM Matthias schon besser. Es war doch schön, weim man an solch einem frostklirrenden Winter

das süße Nichtstun über alles ge priesen hatte, schien plötzlich ganz verwandelt. Da es ihm bei seinem Alter versagt bleiben mußte, die Welt wieder ins rechte Geleise schie ben zu helfen, wollte er wenigstens dadurch zu seinem bescheidenen Teil beitragen, daß er sich für die Kriegsdauer als Hilfe zu einer Meisterin verdingte, deren Mann und Geselle auf Ja und Nein weggeholt worden waren. Der Matthias fühlte in diesen Tagen das Alleinsein in der großen, fremden Stadt emp findlicher denn je. Ihm stiegen

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