¬Die¬ kirchliche Kunst in Wort und Bild : praktisches, alphabetisch geordnetes Handbuch für Geistliche, Lehrer, Künstler, sowie für Mitglieder des Kirchenvorstandes und des Paramentenvereines
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Autore:
Atz, Karl ; Beissel, Stephan [Bearb.] / von Karl Atz
Luogo:
Regensburg
Editore:
Manz
Descrizione fisica:
VIII, 628 S. : zahlr. Ill.. - 4. Aufl. / neubearb. von Steph. Beissel
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Literaturverz. S. [V] - VII. - In Fraktur
Soggetto:
s.Christliche Kunst
Segnatura:
III 8.395
ID interno:
112120
z. B, auf dem Genter Altar derGebrüder van Ehk (Bild 849). Sie sitzt dort im tiefblauen Gewand, dessen Borten von Edelsteinen und Perlen geziert sind und trägt eine Krone auf dem Haupt, aus der Rosen und Lilien sprossen (Bild 849). Weil man mehr und mehr auch mit gefalteten Händen betete, bildete man auch Maria in der zweiten Hälfte des Mittelalters lieber mit vor der Brust zusammengelegten und erhobenen Händen (Bild 859). Seitdem das Konzil von Ephcsns 431 den Titel „Gottesgebärerin' feierlich
bekräftigt hatte, trägt Maria in ihren meisten Bildern ihr göttliches Kind auf dem Arm uud zwar in zweifacher Art, welche durch zwei hochangesehene Gnadenbilder zu Konstantinopel bestimmte Formen erhielten, die noch jetzt im Morgenlande uud in Rußland maßgebend sind. Im ersten dieser Bilder, der Nikopoia, „Siegesbringerin', welches seit dem 13. Jahrhundert in St. Marco zu Venedig verehrt wird, hält sie das Kind mitten vor der Brüst, im zweiten der Hodegetria, „Wegeführerin', trägt sie es auf dem linken
Arm. Eine freie Kopie des letzteren ist das berühmte Bild iu Maria Maggiore zu Rom, das jedenfalls nicht vor dem 5. Jahrhundert, vielleicht fpäter gemalt wurde (Bild 846). Diese Gnadenbilder Konstantinopels 'werden dem Evangelisten Lukas zugeschrieben und sollen Porträts Maria sein. Vielleicht geht die Darstellung Marias als Orante mehr als diese andern auf ein sehr altes Bild Marias zurück, dem man dann im 4. oder 5. Jahrhundert das Kind hinzugefügt hatte. Man nahm an, daß Christus