befriedigt traten die Auswärtigen den freudigen Heimweg an. Vom Böllern mag noch etwas erwähnt werden. Am Vorabend wird um zwei Uhr nachmittags beim „Schlacken' zuerst gebollert. Es werden 60 Böller losgefeuert, davon 40 im Lauffeuer. Beim Betläuten wiederholt sich die Kanonade mit 103 Böllerschüssen, davon 80 im Lauffeuer. Am Festtag selbst wird der Morgenschlummer Oberlana's schon um vier Uhr früh beim Äoe Maria unter brochen, 7V Böller krachen los, deren 50 im Lauffeuer. Beim Kirchenläuten krachen

anschlagen. Der größte Böller wiegt 70 Kilogramm. Den ganzen Tag über fährt die Tram, sowohl die Meraner wie die Burgstaller Tram. Ungefähr 7000 Fahr karten gab die Lana-Meraner Bahn und 800 Karten die Burgstall-Bahn an diesem Tage aus. Die Leitung des Festes haben die Oberlanaer in H au den. Das Maria Eeburtstagfest ist ihr Hauptfeft, es hat sich aber zum Hauptfest für ganz Lana entwickelt. Mitterlana feiert sein Hauptfest am Peter und Paulstag, Niederlana am Fronleichnamstag. Die Veranstaltung

der Maria Eeburtstags-Prozession kommt in folgender Weise zustande. Etwa zehn Tage vor dem Fest tun sich einige Villener Bauern in einem Gasthause aus eigenem Antriebe zusammen. Jetzt kommt wieder Maria Geburt, heißt es, das müssen wir doch wieder feiern und wir müssen die Ein ladungen ausgeben lassen. Da laden sie dann fünf bis sechs Bauern, ein Paar Wirte, ein Paar von den größten Kaufleuten und den Ortspfarrer ein. Bei der nächsten Sitzung wird sodann alles ausgemacht. Du übernimmst das Taxenhacken

und Führen, du die Girlanden und Triumphbögen, du besorgst die Träger für die Ferggelen und Fahnen und du redest mit dem Meßner in der Kapuzinerkirche. Man muß wissen, das zu Maria Geburt in der Kirche hundert Kerzen brennen. Und einer muß das Sammeln übernehmen. Gesammelt wird hauptsächlich in Oberlana - denn es ist ja das Hauptfest der Oberlanaer — und zu einem kleinen Teil in Mitterlana.

, welche eine intensive Bewirt schaftung ausschloß, nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, daß der Kopfzahl der Bevölkerung kein entsprechendes Anbauland zur Verfügung stand. Hierin hat dann die Kaiserin Maria Theresia (1740 - 1780). indem sie die Urbarmachung der Lanaer Auen und Odgründe anbefahl, gründlichen Wandel geschaffen. In Niederlana war übrigens in früheren Zeiten der Besitz nicht bloß wechselnd, zeitweise scheint diese Ortschaft fast verödet gewesen zu sein. Es liegt Zum Beispiel ein Verzeichnis

früher stark unter den erwähnten Krankheiten. Am Kreuzauffindungstage wanderten die Lanaer zum heiligen Kreuz auf Helmsdorf, zur Erhaltung des lieben Getreides gegen Hitze, Kälte und Trückne. Dieser Kreuzzug wird heute noch eingehalten. An den Maienfreitagen fanden Kreuzzüge statt, die von altersher verlobt wurden, „damit uns Gott mit der Strafe der Bazillen, Zullen, Erdflöhe und Heuschrecken nit heimsuchen wolle' und zwar: 1.) Nach Mais, wo in der Pfarrkirche ein heiliges Amt stattfand und zu Maria

Trost vom Gargazoner Kuraten — Burgstall und Gargazon waren Filial kirchen von Lana - eine Messe gelesen wurde. Heute zieht man nur mehr nach Sankt Agatha. 2.) Nach St. Hypolitus in Tisens. Heute geht dieser Kreuzzug nach Marling. 3.) Nach Maria Trost in Mais, früher nach Marling. IS

der Kirche bildet der Hochaltar. Er stellt ein gewaltiges Kunstschnitzwerk des Meraner Meisters Hans Schnatterpeck aus der Zeit der Spätgotik, den Jahren 1503^1506 dar und zählt zu den großartigsten und kunstvollsten gotischen Schnitzaltären, die uns erhalten sind. (Siehe nachfolgend : Josef Earber „Der Hochaltar von Nieder lana). Beachtenswert ist auch das großmächtige Maria Himmelfahrtsbild an der Südseite des Chores, 1635 von Helfenrieder gemalt. Die Kirche ist ein herrlicher spätgotischer

Vau, das Hauptportal trägt im Spitzbogen die Jahreszahl 1483. Ein geweiht wurde sie am 15. Juli 1493. Doch hat in Niederlana eine Pfarrkirche mit Seel sorger schon im Jahre 1293, wie aus einem Ablaßbrief hervorgeht, bestanden. Sie hieß Maria in Moose, ihr Standort ist aber mit Sicherheit nicht mehr zu ermitteln. Der Friedhof um die Kirche trägt eine ansehnliche Anzahl schmiedeeiserner Kreuze, er wurde im Jahre 1399 erweitert. Ehemals besaß der Friedhof eine nette Kapelle, das St. Michaelskirchlein

, die sich zu einer richtigen Landplage für die Niederlanaer auswuchsen. Die Hirten wollten einander nicht ausstellen, es ge diehen deshalb nicht selten Raufereien zwischen ihnen, überdies standen die Mit- weiderechte dem Plane einer Veurbarung des Bodens entgegen. Da kam das Patent der Kaiserin Maria Theresia vom Z. November 1768, demzufolge die Eemeindeweide abgestellt und öde Gemeindegründe fruchtbar ge macht und deshalb unter die Gemeindegenossen aufgeteilt werden sollten. Vermag diesem Patent erhielten

Knabenschule eingerichtet. Für die 1. und 2. Klasse begann der Unterricht nach Maria Geburt und zwar halbtägig, ab 12. November die Alltagsschule für alle drei Klassen, welche bis anfangs Mai dauerte. Die Sommer schule für die 1. und 2. Klasse schloß mit Ende Juni. Die Schüler der Z. Klasse wurden zur Mithilfe in der Landwirtschaft herangezogen. Mit der Errichtung der Knabenschule in Pangart mußten die Knaben von Ober- bis Niederlana gemein sam an der gleichen Quelle ihren Wissensdurst löschen- das schloß

und teakeln. Obstbau: Beginn der Haupternte des Winterobstes. Pofelmahd, Streumähen. Almabtrieb: von Maria Geburt bis Heiligkreuz. Oktober. W ein b a u: Hauptlesezeit. Bodenbearbeitung: Zufahren und schöpfen ; im Keller: Der erste Abzug bei Rotweinen von den Trestern erfolgt je nach Lage und Sorte nach 6—8 Tagen. Ist ein Gärkeller vorhanden, kommt der Most dort zur Weitergärung in Fässer. Obstbau: Fortsetzung der Ernte. Kastanienernte. Streumähen. Beendigung des Schilfmahdes zur Streu und Weidebeginn. 7S