und ein andermal sogar den Prinzen Hamlet von Danemark so trefflich gespielt, daß ihm die Audorfer, die sonst schwer zu befriedigen sind, ihren Beifall nicht versagen konnten. Unsre Rosi wußte solche Verdienste ebenfalls zu würdigen und unterhielt sich ganz herablassend mit dem jungen Färbermeister, der ihr die Einrichtung seines Theaters gesprächig auseinandersetzte und ihr die schönsten Stellen aus dem Don Carlos rezitierte, aber, wenn auch die boshaften Maler den ländlichen Mimen nicht immer
hinterrücks wegen seiner übersprudeln den Sprache verspottet hätten, so gefiel es dem Mädchen doch eigentlich gar nicht, da ohne besondere Not nach Andorf, „ins Baye rische' hinaus zu heiraten. Die Mutter nahm daher den wackern Toni freundlich beiseite und sagte ihm flüsternd, es sei nichts; die Tochter hänge noch zu sehr an der Heimat; er könne jedoch übers Jähr wieder nachfragen. Aber die Maler? Diese zogen zwar mit jedem Sommer häufiger in die Sewi, aber auch die wichtigsten darunter konnten höchstens
noch immer viel lieber umging, als mit den Bauern, so kam ihr denn doch zuletzt die ganze Gesellschaft etwas verdächtig vor. „Da haben sie mich jetzt,' sagte sie eines Abends zu sich selber, „mit ihren Reden und mit ihren Schmeicheleien hoffärtig gemacht und von ihnen nimmt doch keiner ein Mädel aus einem Bauernhaus. Und mit ihrem Geld — da müßte man schon vor der Hochzeit betteln gehen. Die Bauern aber kann ich nimmer leiden und wäre vielleicht mancher brave Bursche darunter. Ja, ja, wären die Maler