hundert Mark sein. Elise hat noch nicht mal ihren Lohn, und heute ist der Zehnte! Unser Schuster wartet gleichfalls mit Schmerzen auf Begleichung, ebenso Milchfrau, Bäcker, Metzger — was weiß ich! — Hier, sieh die unbezahlten Rechnungen durch — und dann nimm dir, so viel du brauchst und — verantworten kannst." „Leonie, du bist unerträglich!" sagte die Mutter und hob anklagend die Arme zur Decke. „Aber, Mama, deine Aermel sind doch ausgeplatzt! Du hast vergessen, sie zu nähen," bemerkte Leonie mit uner
es nur - nicht wahr, Bruderherz?" „Aber er braucht es doch nun mal!" tönte der Mutter weinerliche Stimme. „Dann gib ihm ruhig, Mama, und wir müssen eben weiterpumpen! Ein Glück, daß ich ein so dickes Fell habe! Angenehm ist es im Grunde ja nicht, seinem Metzger, Bäcker, Schuster zu begegnen, denen man schuldig bleibt. Sie grüßen einem zwar devot, aber doch mit einem so eigentümlichen fragenden Blick, den man direkt als Ohr feige empfindet!" „Mein Gott, Leonie, kannst du denn diese vulgäre Aus- örucksweise gar
, denn er wurde glühend rot, und in seiner Verlegenheit zog er heftig an seiner Zigarette, so daß er, in einen dichten Ranch gehüllt, die forschenden Blicke der Schwester nicht so spürte. Sie stand aus. Aus einem Kasten des Büfetts nahm sie ein in ein weißes Tuch gehülltes Paket. „Du erlaubst, Benno, daß ich noch ein wenig arbeite. Diese Decke muß unbedingt bis morgen abends fertig sein." Aergerlich rief die Mutter: „So eilig ist es doch nicht! Für mich ist Feiertag, wenn Benno mal kommt." „Gewiß