eines Kandidaten, der bei ihm Examen machen wollte. Ungehalten aber fuhr ihn der Geheimrat an. „Sie wollen die Prüfung bestehen? Wann haben Sie denn gearbeitet ? Jedes mal, wenn ich zum Fenster hinaussehe, schlendern Sie draußen müßig herum.' „Ja, es ist merkwürdig', gab der junge Mann mit unschuldig-erstanmtem Gesicht zurück, „und jedesmal. Herr Geheimrat, wenn ich an Ihrem Hause vorbeikomme, sehe ich Sie zum Fenster herauslehnen.' Die Anlworl Sie saßen im Halbdunkel im Winter garten. Er war fehr schüchtern
, wo man die Neuzeit beginnen las sen soll: mit der Erfindung des Buchd'ruk- kes, mit der Entdeckung Amerikas, mit der Reformation oder mit einem anderen großen Ereignis?' Mit ernstem Lächeln erwiderte der Ge lehrte: „Lieber Freund, die wirkliche Ge schichte kennt solche Trennungslinien ebenso wenig, wie der Himmel etwas von Meridianen weiß!' Der Wegweiser Ein Mann mit amtlicher Miene nähert sich einem Haus. „Sag mal Junge kannst Du mir sa gen, wo Herr Dupont wohnt?' „Aber natürlich, kommen Sie nur mit!' Beide
an. Jetzt auch wieder, sieh doch mal!' Peter blickte hinüber, und in diesem Augenblick wandte Gärtner den Blick und sah verlegen auf die Getränkekar:e. Peter lächelte. Diese Begegnung war et was komisch. Er hatte Edith schon viel ron seinem Freund Gärtner erzäh'! und wußte, daß es aus Edith Einoruck ge macht hatte. Zwar hatte sie niemals einen direkten Wunsch geäußert, aoer es war ihr manchmal leicht anzumerken ge- we^n. daß sie Gärtner ger.^ kennnen- gelernt hätte. Nun hatte er es eingerich tet. >.,i>d es stellte
eine ältere Person und keine dumme Gans! UnÄ daß Sie mich eine volle Stunde im Kaffehaus sitzen und' den Kaffee rühren ließen, das war eine Gemeinheit! Das nrußte Ihne ni sagen die Dame aus der Morgenzeitung.' „Entschuldige', sagte Peter, „ich muß ihn jetzt mal begrüßen'. ^Sie sah Peter hinübergehen, dem Freund die Hand reichen und Platz neh men. Jetzt sprachen sie gewiß von ihr. Edith ergriff verlegen eine Zeitung, Am Tisch drüben hatte Gärtner das Gespräch von selbst auf Edith gelenkt. „Ich werd
haben.' „Interessant!' schmunzelte Peter. Das heiszt — versteht mich recht, „sunr Gärtner ein wenig verlegen fort, „ich finde die Dame hüb'ch, sehr hübsch sogar. aber ' Er stockte, und Peter müßte üin ermuntern, fortzufahren. „Ich möchte nicht unhöflich sein. Ich kann mich ja täuschen. Du kennst sie sicher besser. ..Allerdings', lachte Peter, „sie ist meine Kusine Edith. „Mach keinen Un sinn!' sagte er erschrocken, „Deine Kusine, von der dlt mir schon so viel erzählt hast. daß ich dich längst mal bitten