, vor allem über die Wähl des Konterrevolutionsdatums Be schluß gefaßt werden sollte. In dieser Konferenz offenbarte es sich aufs neue, daß die Heimwehren absolut keine homogene Organisation homogener Köpfe mit homogenen Zielen sind. Major Pabst setzte sich mit aller Entschiedenheit und Energie für einen Marsch nach Wien schon Ende September oder anfangs Oktober ein. In einem längeren Referat ent wickelte er nicht nur ferne theoretische Idee, sondern er legte auch alle militärischen Pläne vor, die bis inS kleinste
, minutiöschte Detail ausgearbeitet waren. «Cta-ete, es» habe weder ein Paktieren mit dem! Polizeipräsidenten Schober oder Dr. Seipel irgend- einen Wert, man müßte vielmehr diese beiden Persönlich keiten vor fertige Tatsachen stellen, mit denen sie dann zweifellos rechnen werden. Zu den Forderungen Major Pabsts gehört unter an- derem auch die Besetzung der »Neuen Freien Presse' und des »Neuen Wiener Tagblattes', um diese beiden bürger lichen Organe vollkommen heimwehrfromm zu machen, ferner die Zertrümmerung
der „Arbeiter-Zeitung". Major Pabst, der sich rückhaltlos zum Faschismus und zu Musiolini bekannte, fand aber nur die Zustimmung eines Teiles der Versammlung. Ihm trat in einer längeren Rede vor allem Bundes rat Steidle entgegen. Dr. Steidle erklärte, daß er zwar kein prinzipieller Gegner des Putsche? sei, daß aber die Heim- wehren ihre Ziele auch auf unblutigen Wegen erreichen können. Sein Rezept sei der Sturz der Regierung Streeruwiß noch in diesem Herbste und ihr Ersatz durch eine Regierung Seipel
, in der sowohl er, Dr. Steidle, als auch Dr. Pfrimer, wichtige Porte feuilles annehmen sollen, und zwar vor allem das Porte feuille des Innern und das Portefeuille der sozialen Ver waltung. zuschränken. Dr. Pfrimer stand zwischen Major Pabst und Doktor Steidle, neigte aber eher zu Major Pabst, da er der Mei nung war, daß die Heimwehren mit keiner der bestehenden Parteien auch nur vorübergehend gemeinsame Sache ma chen sollen. Die Heimwehren müßten, nach seiner Meinung, auf dem Standpunkt des Entweder
, daß es sich auch militärisch arff Gnade und Ungnade ergeben müsse. Die Konferenz ging ohne Beschluß auseinander, es wurde daher keines der vier Programme akzeptiert. Hin gegen wurde es jedem der einzelnen Heimwchrsührer über lasten, für seine Ideen intern Propaganda zu machen. Das von der Berglandpreste verbreitete Interview mit einem Heimwehrführer war auch das erste Steinchen, das in eine erregte Flut geworfen wurde. Dem Major Pabst, der dieses Interview gab, wurde von seinen Kameraden der Vortritt gelasten, um das Echo