war ein gewisser H a r.r ich, ein Tirole r, der zur Abreise an die Grenze aufforderte. Sein Antrag auf Unterstützung der italienischen Revolutionäre wurde angenommen. Ei» Komplott? Laut einer Kabelmeldung der „Frkst. Ztg.' vom 11. Mai erklärt ein „Evening-Telegramm', es sei einComplott entdeckt, das die Sprengung des Weißen Hauses und des Kriegsmini steriums in Washington bezweckte. 250 Pfund Dynamit wurden gefunden, sowie ein großes Gesäß Nitroglycerin. Die Stratzenkämpfe in Mailand. Bekanntlich
ist die schöne Hauptstadt der Lombardei, das stolze Mailand, auch eine Fremdenstadt und ein lebhafter Han delsplatz. Nicht weniger als 30,000 Deutsche, der Mehr zahl nach schweizerische Geschäftsleute, wohnen im „italienischen Paris', wie Mailand oft genannt wird. Während der letzten blutigen Straßenkämpfe mußten, da alle Thore der glotzen Stadt bewacht waren, zahlreiche Fremde einen unfreiwilligen Aufenthalt in Mailand nehmen und waren Augenzeugen des lodernden Aufruhrs. Daher werden erst
jetzt die Einzelheiten über jene schrecklichen Ereignisse bekannt. Den persönlichen Mittheilungen eines aus Mailand eingetrvffenen Wieners ent nimmt das „N.W.Tgbtt.' die folgende lebhafte Schilderung Mailand ist so gut wie abgeschlossen von aller Welt. Wenn man über die schrecklichen Vorgänge, die sich dort am 7., .8.,. und 9. Mai abspielten, berichten will, muß man an die Grenze gehen, da die Depeschen auf den italienischen Telegra phenämtern, einer rigorosen Censur unterzogen werden. Alle Welt ist darüber
einig, daß der Aufruhr von langer Hand vorbereitet war, und daß, die wirthschaftlichen Verhältnisse nur zum Vorwande genommen wurden. Seit Jahrzehnten war die ökonomische Lage in Mailand keine so günstige wie in diesem Augenblick. Neue Straßen werden gebaut, elektrische Betriebe angelegt, in den Fabriken herrschte überall enorme Thätigkeit, ma« hatte unter Anderem auch überseeische Aufträge in Menge. Demzufolge war die Situation der arbeitenden Classen eine günstigere, als je vorher, eZ gab echöhte Löhne