Nr 245 .Vozne? Zeitua »' (Südtir»l«r UagiHlatß. - Do n n er sta g, den 24. Oktober>1912.' ' Tosellis Liebesroman Es würbe bereits'kurz gerichtet, daß Maestro EnricoToselli, t^r-gegenMrtig^' noch als Gatte der gewesenen Kronprinzessin-Luise . von ^Sachsen zu gelten hat' (denn noch'ist die Scheidung diese- interessanten Paares nicht ols vollendete Tat sache zu.beträchten), im ^Heraldo de Madrid', un- ter dem .Titel „Der Gatte deiner Hoheit — Wiec Jahre ehelichen Lebens mit Luise Pen Sachsen
) und wußte njcht, was ich auf eine so un erwartete Frage antworten sollte: „Prinzessin'., flüsterte ich schließlich, „es gibt in unserem Le- ben entscheidende Augenblicke. Ich bin Künstler, und »nqn ist Künstlers nur durch hie Liebe oder durch den Schmerz.'''.Welch?« '.Fon' 'diesen beiden Wegen können Sie mir in Aussicht stellen? Sie sehen in mir M'ren Sklaven. Sprechen Sie, und ich gehorche.' Eine ihrer Hände ergriff meine Hand, die andere streichelte meine Stirn, und Luise antwortete halblaut
an mich gedacht, an das, was ich sagte, «an die letzten Worte des Brie fes, den ich gestern an Sie schrieb?' — „Natür lich, Prinzessin.' — „Nein, Sie müssen ... . . du mußt mich Luise nennen. Bin ich nicht deine ( Luise? — Meine Augen sahen sie voll Dankbar keit an; „Luise,' sagte ich, „ich Habe seit geistern unaufhörlich an Sie gedacht. Ich bin bereit, zu tun, was Sie wünschen, damit Sie wieber glück lich werden. Weder Kämpfe noch Opfer sollen mich mutlos machen, wenn Ihr Lächeln mich au'f- rÄht hält
.' — „Höre Heinrich, du wirst,gut^ sein, aber es ist meine Pflicht, dir zusagen, -warumich, kurz, bevor ich Königin hätte werdeil können, den sächsischen Hof verließ.' ^ Luise erzählt nun alte ^bekannte Geschichten: dah sie von mächtigen Feinden umgeben gewesen sei, baß man sie ins Irrenhaus habe bringen wollen usw. Dann fährt sie fort: „Jetzt bin ich vllein, verlassen, ohne - einen Freund und von 'Spionen umgeben: Willst du, daß ich vor der Welt deine Frau werde? Ich bin frei. . Nie mand
.wird es verhindern könneir.' Toselli will 'olles,<tvas. Luise will, und wünscht nur, daß sie ahm verspreche, daß sie „von diesem Augenblick on nichts tun werde, was in Skandal ausarten könnte'. „Es beginne für Sie ein' neues Leben ' ^und mit.ihm bas Glück und die5Ruhe; bas hoffe iund Wunsche ich lebhaft.' Luise' antwortet nicht jund schien inbrünstig zu beten. „Später', de nunziert Herr Toselli. „habe ich oft hören müs ?sen, wie sie die Geistlichkeit schnmhte und die Religion verspottete.' Nachrichten aus Tirol