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Bozner Zeitung
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Pagina 10 di 10
Data: 06.02.1864
Descrizione fisica: 10
75 nz heimkam, ohne daß sie von ihm auch nur eine Silbe hörte. Äm Gegentheil wollte man bald dort, bald da über ihn nur BöseS wissen ; es hieß, man habe ihn wegen Spiel, Trunksucht und Excessen ge straft, er sei wohl muthig im Gefecht, aber dann ohne MannSzucht und plündernd angetroffen worden. Alle Welt war, wie eö schon so gebräuchlich ist, rasch mit der Verdammung gegen Lorenz bei der Hand, Hanne allein schüttelte ungläubig mit dem Kopf und hielt fest an ihrem Versprechen. Gar fest und süß

auch das Herz darüber. So saß denn Hanne Abends am Spinnrocken, Ewald war in Geschäften auswärts und die Dirne betrachtete den stählernen Ring, laS wieder und wieder die halb verwischten Zeilen des Lorenz auf dem vergilbten, zer knitterten Papier und die Sonne hatte mit eins den letzten goldigen Schimmer abgezogen von Berg und Thal, bevor sie es merkte. Plötzlich klang ihr Fenster, erschreckt fuhr die Dirne empor und — stieß einen Freudenschrei ans — sie konnte es kaum glauben, sie hielt es für einen Traum

— Lormz stand vor der Hütte und rief ihren Namen. Hinweg über alle Schranken der Erde, hinweg über alle Zweifel und Bedenken trug sie der Flügel des höchsten Entzückens; das Fenster flog auf und beide begrüßten sich wie es eben nur die stürmische Freude vermag. — Dsr Krieg war unverhofft durch einen plötzlichen Friedensschluß beendet worden; die Streiterschaaren zer teilten sich, die Mehrzahl der Leute eilte der Heimat zu — Lorenz war auch unter diesen und die Heim kehrenden wurden von den Ihrigen

so festlich empfan gen, als es eben in der Eile ohne Vorbereitung mög lich war. In die einsamen Torfgräberhntteu war aber noch keine Kunde davon gekommen und somit konnte Hanne die Nähe des Geliebten nicht ahnen. Lorenz dagegen, der gerne entlassen worden war. in dem er mehr Excesse beging, als hundert andere Leute, hatte eS kaum vernommen, daß Vater Ewald mit Torfladungen nach Außen gegangen war, als sein Plan bei ihm feststand. Er verließ eilig und im Stillen die Gaststube, kümmerte sich nicht darum

, aber feines Tuch aus ungebleichtem Garne um den Hals, das sie gesponnen, gearbeitet, genäht und mit seinem ganzen Namen ge merkt hatte. Lose ließ der Junge das Tuch am Halse hängen und dankte ihr mit einem Händedrnck, aber daß eS ihn nach mehr als diesem Andenken gelüstete, sagten seine leuchtenden Blicke, welche er von der Dirne nicht abzuwenden vermochte. Rasch war Lorenz wieder mehr als je willkommen geheißen, vernahm von Hanne'S Lippen die Betheue- rungen ihrer Liebe und Treue und erfuhr

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Bozner Zeitung
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Pagina 9 di 10
Data: 13.02.1864
Descrizione fisica: 10
, die Hütte war ihr aber gerettet worden; denn Lorenz hatte mit den Gläubigern ein Abkommen gefunden und stand bei einem reichen Bauer gegen gute Bezahlung im Dienst. Er war ein Anderer geworden, still und arbeitsam und ließe« seiner Mutter an gar nichts fehlen; sie konnte jetzt eine Freude haben an ihm und alle Leute lobten die Umwandlung, welche die Einen der Gewalt Hanne's über sein Herz, die ruderen dem Hinsieche» der Mutter und seinem da durch erwachten Gewissen zugeschrieben. Nur war Lorenz

sie ihm gerade an der Biegung eines Hohlweges, der zum Dorfe sührte, so daß Beide einander plötzlich ge genüber stände» und nicht ausweiche» konnte». Er- röthend stand Hanne, Lorenz schien betreten und die Dirne sagte rasch gesagt: „Lorenz! warum sieht man Dich gar nicht mehr?' „Du hast den liebevollen Bescheid Deines Alten gehört!' „Aber Du weißt, daß ich oft in's Dorf gehen mnß: Du weichst mir aus — mir und dem Vater — ich habe es schon öfter bemerkt.' „Meine Aufnahme war darnach

— doch es wird noch Alles gut werden, meine Schuld ist's nicht, wenn es anders kommt.' „Ja, ich weiß es, Lorenz — Du bist brav, fleißig und ordentlich geworden Du gehst an Sonntagen in die Kirche und die Leute loben Dich, auch mein Vater hat davon geredet — tausend Dank dafür mein lieber Lorenz; Du weißt nicht, wie es mich freut.' „Freut's Dich ? — Nun a'so warum bist Du ver drießlich und meinst, ick) wolle Dich meiden ?' Zögernd, da sie nicht wußte, wie sie ihren Gedan ken vorbringen sollte, stand die Dirne, wurde ver

legen und sagte dann mit unsicherer Stimme, scheu den Blick zu Boden schlagend: „Christas ist noch immer nicht zurück!' „Ist Dir so leid um ihn? Was kümmert eö aber mich? Hab' ich ihn zu hüten — weiß ich'S, wo er herumläuft?' rief in nicht zu verkennender Aufregung Lorenz. „Ich mein' nur — Lorenz! — Sei nicht bös' aus mich — aber wie Du das letztemal im Moor warst — in der Nacht — spät schon war's — da glaubte ich einen Schrei zu hören — und — und mir war — ich fürcht' —Lorenz, hast Du damals

sie in's Moor zurück und flüsterte für sich: „Eiu anderer Mensch ist er geworden - aber wodurch ist er'S geworden ?!' - — — — — — Mochte indeß die Besserung des Lorenz sür seine alte Mntter der Gegenstand wahrer Freude sein, für welche sie täglich dem Himmel danttc, so vermochte dieselbe oennoch ihre Lebenskräfte nicht mehr neu zu beleben und eines Morgens fand man sie heimgegangen zur ewigen Ruhe, aus welche sie sich längst vorbereitet hatte. Die ganze Nachbarschast erwies ihr die letzte Ehre

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Pagina 9 di 10
Data: 30.01.1864
Descrizione fisica: 10
und die Klänge der Musik betäubten fast die arme Dirne, welche all diese Herrlichkeiten zum erstenmal in vollen Zügen ge noß; ihre Pulse gierigen rascher und bald schlug das Herz in ihrer jungen Brust, wie sie es früher »och niemals empfunden hatte. Von allen Tänzern suchte sie ein BauerSsohn der Nachbarschaft besonders aus zuzeichnen. Lorenz war ein bübscher, lustiger Junge voll frohem Muth und tausend Scherzen, dieHanne herzlich lachen machten. Unter Frohsinn nnd Mun terkeit ging die Nacht zur Hälfte

, im Gegentheile: Ewald zählte.nur wenige silberweiße Haare auf seinem Scheites dagegen war sein Herz jung geblieben und er gedachte noch immer mit Rühruntz der sönnigsten Zeit seines-Lebens. Aber Lorenz war nicht der Mann, ein Weib glücklich zu mächen; wohl gelang eS ihm dafür Dirnen zu erobern und zu verblenden. Der junge BauerSsohn war über all zu finden, wo es lustig zuging, und wo es Streit gab, dort stellte er einen muthigen Kämpfer; aber Ordnung, Arbeit und Sinn für einen Hausstand schien er gar

nicht zu kennen. Bei zwanzig Jahre zählend, hatte er nur eine alte Mutter mehr am Le ben, welche aber im Lause ihres bescheidenen Daseins immer mehr verarmt war, so daß sie ihm kein benei» denSwerthes Bentzthum hinterlassen mochte. Wäre Lorenz ihr redlich beigestanden, hätte er rüstig Hand angelegt, den Kreuzer solange umzuwenden, bis er zum Gulden geworden war, so hätte sich wohl noch Gutes hoffen lassen; aber bei ihm hatte das Geld Flügel und er lehrte es fliegen wie die Vögel — aus nimmer Wiedersehen

. Anfangs verwies ihm die greise Mutter seinen Leichtsinn, dann sparte sie die frucht losen Worte, seufzte und trug wortlos ihren Kummer. Manche Thräne fiel dem betenden Mütterchen Sonn tags in der Kirche aus die knöchernen, recht andächtig gefalteten Hände. Sorglos, lebensfroh, das Heute ge nießend ohne das Morgen zu bedenken, so lebte da gegen — bald dort bald da herumschwärmend — der flotte Lorenz, nach dem die lustigen Dirnen sich gern umsahen und so hatte er endlich auch die liebe, un- schuldsvolle

und wird sie jederzeit finden, sei es durch Meere, oder durch tückische Moore. Zudem hatte Lorenz Muth genug, mit den Schrecken der unheimlichen Rasendecke anzubinden und auch an Zeit mangelte eS bei dem tollen Jungen nicht; war doch das Vergnügen die einzige Beschäftigung, welche er liebte. Sobald die Sonne sank, war freilich auch für den verwegenen Bnrfchen das TorfgräberhänSchen unnahbar; aber bei Tag wußte er durch emsiges For schen und Beobachten endlich doch den sichern Pfad dahin sich einzuprägen nnd

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Pagina 9 di 10
Data: 06.02.1864
Descrizione fisica: 10
, Und versinkt im tiefen Thal. Nur die Böglein. drauß? im Grünen Stimmen au die Litanei, Kinder iauchzeu, und vom Berge Tönet jodelnd die Schalmei — Mich ergreift eiu süßer Schauer, Goubegfitzert waudr' ich fort — So hatt^ ich uoch nie gebetet. So verstanden GytteS Wort! Der Zeuge. Geschichte aus drin Volftleben. (ZortstKung.) MS des Torfgräbers Hanne zum erstell Male wieder iu das Dorf kam, hatte Lorenz sie als bald erspäht und wie sie sich zur Heimkehr anschickte, folgte er ihren Schritten. Am Ende

, daß Hanne seinen Schwüren wie Himmelsmelodien lauschte, daß sie tief- innig ihre Augen zu Demjenigen, aufschlug, für den es so laut in ihrem Innern sprach. Bis tief in's Moor gingen Beide zusammen und erst der Rauch aus Vater Ewald'S Hütte mahnte Beide, daß eS zum Abschied eben Zeit, geworden war. Da faßte Lorenz noch einmät ihre Rechte, zog die Dirne an sich und preßte einen Kuß auf ihre Lippen, daß Hanne, über fein' Ungestüm erschreckt und ihn abwehrend, ausrief: „Lorenz! Sei nicht so heftig

,. Du erschreckst mich.' „So. hast. Du.mich nicht mehr lieb?' „Wie Du fragst — mehr als mem Leben.' „Und wirst mir treu bleiben, bis ich wieder komme?' „Ms Du kommst und in alle.. Ewigkeit — aber nicht wahr, Lorenz. Du, meinst) es . doch ehrlich mit uns. Du wirst meines Vaters Lehren, nicht vergessen? Versprich mir's, schwör'S in meine Haud da?' „Gern schlag' ich ein, wenn Du mir gelobst. Keinen lieb zu haben älS mich —auch wenn ich länger aus bleiben sollte als wir hoffen. — Gilt's, Hanne, aus Lieb', und Treu

'?' „Es gilt äüf Lieb' und Treu' —und somit Gottes Segen, mit Dir — denk an mich — täglich will ich beten für Dem Glück, täglich früh und am Abend!' Beide lagen sich einen Augenblick lang in den Ar men, Hanne fand keine Worte und lies eilig davon; ihr war zu, weh um's Herz. Lorenz sah ihr, lange nach und fühlte eine gewaltige Leidenschaft in seinem Jnuerm. toben. „Ach, wär' sie schon mein! Wie schön, wie voll, wie^ blühend ist die Dirne und wenn Ewald und Christof. nicht, wären?! — Nun,für jetzt ist'S

; denn hie Brust wollte ihr schier zerspringen. Da fühlte sie ?n ihrem Zeigefinger der rechten Hand einen Ning aus Stahl — sie wußte nicht, wie er dahin gekommen war und Lorenz mußte ihn rasch beim Scheiden ihr angesteckt haben. ErrSthend, hochklopfenden Herzens sah sie auf den schlichten Reif, preßte ihn an die Lip pen und fühlte sich freudig erhoben durch das Zeichen her Erinnerung an ihn. Trost uud Ermuthigung chien sein Glanz in ihre Seele zu gießen, dann barg ie daß Andenken, das Niemand sehen

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Pagina 10 di 10
Data: 30.01.1864
Descrizione fisica: 10
„ES scheint, daß Ihr eine Predigt halten wollt? Spart derlei, Vater Ewald, es verfängt nicht bei mir. Ein Schuljunge bin ich aber auch nicht mehr, um Eure Lehren zu bedürfen, also laßt mich in Frieden.' „Ruhe sollst Du haben, Lorenz! wozu aber störst Du die meine, wozu schleichst Du da herum, warum bist Du müßig, wenn alle Welt arbeitet, weßhalb eilst Du alsbald in den Moor, sobald ich ihm den Rücken kehre? Ist ehrlich und gut, was Du da herum suchst, weßhalb fliehst Du meine Nähe, warum

meidest Du den Vater, um mit meinem Kinde zu reden?' „Wer sagt das; ich kam zufällig vorüber!' „Jedesmal, wenn ich fern bin?' „So gibt's Spione da in der Gegend?' „Nein, aber ehrliche Nachbarn, die mich warnen, bevor es zu spät ist.' „Nachbarn? — Aha, damit ist wohl der scheinheilige tüKfche Christoph da drüben gemeint? Gut, daß ich es erfahren habe, wir wollen abrechnen, sobald ich ihn finde!' „Holla, was sind das für Reden? Lorenz! ich warne Dich, zähme bei Zeiten Dein heißes Blut

? Hast Du kein Auge dafür, um zu sehen, wie Du auch Deine alte Mutter betrübst? Wie Dein Leichtsinn, Deine Streitlust, Dein Schwel gen und Dirnen-Verfolgen sie mit düsteren Ahnungen für Deine Zukunft erfüllt? — Thu fort, wie bisher und Du wirst auch ihr Leben auf dem Gewissen haben — möge Dir die Last nicht zu schwer werden — ich mein'. Du hättest schon dermal genug au Deinen Schulden zu tragen.' .... Der alte Ewald sprach so nachdrücklich und wahr, daß selbst Lorenz nicht ganz gleichgiltig

, die Gemeinde — und denkt jemals einer an sie so gibt's eine Grabrede, die man nicht geme auf das Kreuz schreiben möchte Und dazu sollt' ich meine Hanne erzogen haben? Ich müßt ein elender Schurke, aber kein Vater sein, könnte ich Ja sagen da zu! Hiermit habt Ihr meinen ehrlichen Bescheid auf Eure Werbung!' Der alte Torfgräber hatte wie für rch gesprochen, seine kurze Pfeife dabei gestopft und vor ich hin in die sinkende Sonne gesehen; erst den Schluß einer Rede richtete er an Lorenz, indem er dabei ans

im Himmel denken, dann frag Dich wieder an, dann wollen wir weiter reden —bis dahin bleibt die Schwelle ver schlossen. Bin ich auch nur ein armer Torfgräber, Du wirst mir nicht zu klug und mein Kind ist zu gut für Dich und Deinesgleichen!' Ohne sich umzusehen ging er in die Hütte, warf den Holzriegel vor und außen stand zornm'üthig Lorenz, wobei er ihm eine verächtliche und drohende Geberde machte. Seinen zü gellosen Gedanken Gehör gebend, blieb der Abgewiesene an derselben Stelle, als der Torfgräber

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Bozner Zeitung
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Pagina 10 di 10
Data: 13.02.1864
Descrizione fisica: 10
— einen Nothruf, entsetzlich, erschütternd — einen zweiten — und wir eilen zu helfen — zu retten — aber da war es geschehe« — alles still, stumm wie das Grab. —' Ewald hatte lebhaft erregt gesprochen, Lorenz begann zu zittern, seine Haare sträubten sich; Schweiß bedeckte seine Stil-ne und er rang nach Athem. Ader, sobald der Alte schwieg, suchte er sich zu ermannen, blickte finster um sich und sagte grollend: „Unsinn, Narrheit, was erzählt Ihr solche Gespen stersage» mir ? Glaubt Ihr ich bin ein Kind

— und Todte sind nicht stumm, wenn Er es will — Gott spricht selbst durch Todte, denn Er ist der Allmächtige! — Gott spricht —sieh her — und bestehe vor dieser Sprache,' sagte feierlich Ewald und ging zum bedeckten Tisch, hob das Tuch auf und Christofs Leiche lag, erkennbar noch immer, vor allen Blicken. Todtenbkß, fiebernd, mit irren Blicken starrte Lorenz auf den unverhofften Anblick und indem er mit namen loser Angst kämpfte, sagte er sich ermuthigend: „Ent setzlich ist das Bild — ja es ist Christof

mich sort oder stellt mir Zeugen, Zeugen will ich haben, nur Einen Zeugen, Einen einzigen, es gibt keinen nicht wahr? Da stockt Ihr. es gibt keinen Zeugen auf der ganzen Welt.' „Es gibt einen Zeugen, denn Gott ist allwissend; eS gibt einen Zeugen, denn Gott Bater spricht durch denselben! Sieh her, Lorenz! hier in der Hand des Todten ist der Zeuge, der Dich anklagt und Gott hat ihn in diese todte Hand gegeben, damit er spreche ge- gen den Mörder!' Dabei entblößte Ewald die Brust der Leiche

, auf welcher deren Hände lagen; krampfhaft hielten die starren Finger noch jenes Tuch umschlossen, welches Hanne für Lorcuz gesponnen hatte; sein voller Name stand in der Ecke. Niemand sprach, auch Lorenz nicht; er starrte vor sich hin, dann zitterte er heftig und brach zuletzt in die Kniee, das Gesicht in den Händen verbergend. Gott hatte selbst den Einsamen im Moor in dunkler Mitternacht gesehen, Gott hatte einen Zeugen gesendet, der für ihn sprach, Gott war zugegen ohne daß er es bedachte und Gott

hat ihn entdeckt und gerichtet. Wie man geahnt halte, so war es geschehen: Chri stof wollte, voll Freude über sein Glück, noch 'Nachts heimkehren, begegnete dem erzürnten Lorenz, alsbald war der Streit mit ihm begonnen, das Geld geraubt, der schwächliche Torfgräber war dem starken Jungen erlegen und dieser glaubte ihn für ewig im schweigsamen Moorgruud begraben zu haben. Gottes Fügung wollte es anders, der Frevel kam zu Tage, Lorenz hatte die betrügerische Erbschaft uicht lange genossen, er bezahlte

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 4
Data: 09.01.1864
Descrizione fisica: 4
wegen nicht erhaltener Nummern werden von der Post portofrei befördert. M 6 Samstag, 9. Jänner 1864 Der Josephinismus oder: Die Völker um des Systems willen. Vor einigen Tagen durchblätterte ich die schon im vori gen Jahre 1862 bei Braumüller in Wien erschienene Bro schüre: „Josef II. und die belgische Revolution. Nach den Papieren des General-Gouverneurs Grafen Murray 1787 von Ottokar Lorenz." Man wird sich noch gut an den gräulichen Lärm erinnern, der über das Erscheinen dieser Broschüre entstand

Jahrhunderts. Einige fielen sogar über den Verfasser her, wie man über einen ertappten Brandstifter herzufallen Pflegt. Und in der That, das muß man gestehen, ein heftigerer Stoß wurde dem Gerüste des Josephinismus, seitdem es besteht, nicht beigebracht; die Schrift des Ottokar Lorenz rüttelt an ihm mit erschüttern der Gewalt. Der Verfasser gehört aber, wie dieß aus vielen Stellen seiner Broschüre hervorleuchtet, nicht etwa zu den Ultra- montanen und Klerikalen, denen, wie man herkömmlich an nimmt

, als den Zeugnissen aus Freundesmund, mag sein Standpunkt zur Auffassung und Beurtheilung des Josephi nismus hier bezeichnet werden. Das Wesen des Josephinismus findet Lorenz: „in einem Systeme aufgeklärter Ideen und Doktrinen, an dessen absolute Giltigkeit der Kaiser mit voller Ueberzeugung glaubte und welches, wie er eben so fest überzeugt war, zum wahren Besten und zur Beglückung seiner Völker durchgeführt wer den müsse; denn daß qie Wohlfahrt seiner Völker Joseph's einziger Zweck war, und daß er sein Glück

, als militärische oder polizeiliche Maßregeln; denn das ist das Verhängniß eines jeden bevormundenden Regierungssystems, daß ihm, wenn es einmal mit der öffent lichen Meinung in thatsächlichen Konflikt gekommen ist und nicht in die konstitutionelle Form des Staatslebens übergehen will, keine andere Wahl übrigt, als sich durch Gewalt zu befestigen." In diesen Umrissen zeichnet Ottokar Lorenz den Jose phinismus. Die Züge des Bildes entnahm er der Geschichte der belgischen Revolution, zumal den darauf bezüglichen

Papieren des General-Gouverneurs der österreichischen Nie derlande, des Grafen Murray, in welchen, besonders in den KabinetSschreiben des Kaisers, das josephinische System seinen bezeichnendsten Ausdruck fand. Wenn etwas geeignet ist, das Verwerfliche dieses Systems an das klare Licht zu stellen, so ist es, nach dem Urtheil Ottokar's Lorenz, der Verlauf der belgischen Revolution; denn hier erschien wie kaum anderswo Joseph's souveräner Wille im unzweifelhaf testen Widerspruche mit der Verfassung

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 16.05.1867
Descrizione fisica: 4
, bei der Prätur Riva — 8 Realitäten des Lorenz Tavcrnim von Torbole, am 31. Mai u. L Juni, 8 Uhr Vorm.. bei der prätur Riva. — I ReoLtiit des Antou, Oktaoian, Stesan u DominituS Andriolli von Brcntouilo, am 1. Juli u. 1. August, 3 Uhr Vorm, bei der Prätur Mori ^ I Realität der Verlasseoschaftsmasse nach Dr. Josef Feuici von Arco, am 24. Mai u. 25. Juni, 8 Uhr Vorm., bei der Prätur Riva. — S Realitäten des Lorenz Taveruini von Torbole, am 31. Mai u. 28. Juni, 8 Uhr Dorm, bei der Prätur Riva — 2 Realitäten

der Ehegatten Lorenz u. Felicita Paiar von I Terres, am S. Juli und S. August, 9 Uyr Vorm., bei der , Prätur Clcs. I — 1 Garten mit Filauda des Nikolaus Pangrazi von CleS, am S Juli u. S August, S Uhr Vorm., bei der Prä tur Clcs — 1 Haus der Katharina Witwe Martini, wiederverehl. Ranzi von Cloz und ihrer Kinder: Augclo, Pio u. Bonolo Mar tini von Revo, am 9. Juli u. S. August S Uhr Vorm., bei der Prätur CleS. — 2 Realitäten des Cristof Corn von Barco, wohnhaft zu Telve, am 13. Juk u. 17. August, 9 Uhr Vorm

' Jsckia von CleS, am 9. Juli u. 9. August. 9 Uhr Vorm., bei der Prätur CleS. — 8 Realitäten des DomimkuS, Lorenz und Valentin Bazza- nella dalle Pisstna, am K. Juni u.'S. Juli 9 Uhr Vorm, bei dyr Prätur Cembra. — 3 Realitäten der Elisabeth Witwe Righi und ihres Sohnes Johann Righi dai Cämpi, am 2K. Junr und 19. Juli:8 Uhr Bonn , bei der Präwr Riva. — 1 Realität des Salvator Paolazzi von Cembra, am 12 .J1UN u. 13 Juli 8 Uhr Vorm., bei der Präwr Cembra. — 1 Wiese der Brüder Michael und Peter Pedrotti

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Tiroler Stimmen
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Pagina 3 di 4
Data: 21.09.1869
Descrizione fisica: 4
von Egypten hat sich in Constantinopel anmelden und der Sultan ihm antworten laffen, daß er über seine Anmeldung erfreut sei, wenn der Khedive die ihm gestellten Bedingungen annimmt, seine Schiffe verkauft, sein Heer herabmindert u. s. w. Ein Abgesandter der provisorischen Regierung auf Cuba hatte dieser Tage mit dem Minister des Aeußern der Vereinigten Staaten in Washington eine lange Unterredung. Korrespondenzen. O Innsbruck , 20. Sept. Ueber den Landtazsabgeord- neten Fiuhmeffet Lorenz bringt

die „N. Pr." folgenden Bericht: „Im Landbezuke Innsbruck feierten die Ultramontanen heute einen enschiedenen Sieg. Der Gewählte, Frühmesse! Lorenz, ist ein Mann von unangenehmen Aeußern, an Leidenschaftlichkeit und Agitationswuth steht er nicht hinter Greuter zurück." Frühmeffer Lorenz leidet an einer sehr schwierig zuheilenden Flechte, welche sich in seiNiM Gesichte gebildet hat und dasselbe stark röthet. Das ist für den Mann ein Unglück. Wir überlasten es dem Urtheile der Ocffentlichkeit, wie edel

es von einem Blatte sei, einem politischen Gegner sein Unglück zum Vorwurfs zu machen. Lorenz hat be deutende Summen ausgegeben u, d viele Wochenlang entsetzliche Schmerzen gelitten, um seine Heilung zu erwirken. Er konnte sie nicht erreichen; verlor aber in Folge seiner Krankheit seine Pro fessur an der Kantonschule in Graubündten. Soll in Oesterreich die Schönheit der Gradmesser für politische Brauchbarkeit sein, so stellen wir den unmaßgeblichen Antrag, in Zukunft auch das schöne Geschlecht wählbar

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 13.08.1864
Descrizione fisica: 8
ist nicht verkauft.' — Fritz, der jüngste der beiden Guts besitzerssöhne, lachte und sagte: „Aber was kann das dir helfen?' „Ach, nichts!' seufzte Haus; „ich werde freilich nicht so glücklich, je diese seltene Uhr zu besitzen, aber es ist mir doch lieb, daß sie nicht verkauft ist.' Wir setzten nun unsern Weg fort und Fritz bekam indeß Gelegenheit uns zu sagen: „Mein Bruder Lorenz und ich haben ver abredet, daß wir zusammenlegen und Hans Tapfer die Uhr verehren wollen; aber wir sollten, glaube ich, doch vorher

noch unsern Spaß mit ihm haben.' Als wir nun spät Abends durch den Wald nach Hause gingen, sagte Lorenz: „Nein, heute Ahend war der Förster ganz toll mit seinen Jägerlügen.' — „Lügen!' rief Hans: „das ist ein garstiges Wort, das Du da ausgesprochen. Wie kann man glauben, daß der brave Mann lügen sollte.' — Wir lachten alle und rieten wie ein Mann: „Wie! glaubst Du denn die Geschichte?,, — „^s kann freilich Zeder glauben, was er will; aber was sollte einen Menschen veranlassen, Dergleichen

zum Narren haben.' So lautete ungefähr das Gespräch, an dem wir alle vier Theil nahmen. Endlich sagte Lorenz: „Höre mal. Hans, wenn Du so außerordentlich keck bist, würdest Du wohl um Mitternacht in die Kirche gehen und dort thun, was ich Dir sagen werde? — „Ja, es kommt darauf an, was es ist.' „Du weißt, da jetzt die Kirche reparirt wird, so haben sie einige Särge von der alten Kapelle heraufgebracht und in eine Ecke hinter den Chor gestellt. Würdest Du heute Nacht Schlag Zwölf hinein gehen

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 13.08.1864
Descrizione fisica: 8
schaffen, die zu Hause in der Küche steht und Du kannst den Kopf vor Tagesanbruch holen, ehe die Leute m die Kirche kommen.' — Ja, wenn ich nur so stüh aufwachte.' — „Wir werden Dir schon rufen.' — „Nun, so werde ich das Uebrige thun.' Es war bereits ungewöhnlich spät und nicht mehr ferne von Mitternacht: Lorenz holte die versprochene Leuchte und gab sie Hans, worauf wir ihm gute Nacht sagten und thaten, als ob wir zu Bette gingen, was jedoch nicht unsere Absicht war. Das HauS, wo wir wohnten, war ganz

Zimmer zurück, blickten jedoch wie früher durch die Thüre und sahen unsern unerschrockenen Freund, das Licht auf den Tisch setzend, sich wieder in's Bett legen. Aber nun stürzten wir, Lorenz an der Spitze, in sein Zimmer; der Letztere trug die zehn Reichsthaler auf einem kleinen Teller, den er Hans präsentirte, und sagte:' „Sei so gut, braver Hans Tapfer! Du verdienst in Wahrheit Deinen Ehren namen. Wir sind auf der Lauer gestanden und haben Alles gehört.' — Mit verdrießlicher Miene stieß Hans

: „Ja, davon mag Jeder glauben, soviel er will!' Lorenz und Fritz nöthigten ihm das Geld auf. „Da' — sagten Beide — „es war wohl verdient.' — „Neinl' rief Hans, verdient war es nicht; aber wollt Ihr es mir dennoch geben, so sage ich tausend Dank und gehe mit vergnügtem Herzen zu Bett. — Und Hans legte sich behaglich auf seinen Lorbeeren zur Ruhe. R. Von den Wanderameisen. Aus den „Bildern aus Brasilien/) Diese Thierchen erreichen beiläufig die Größe unserer Wald ameisen. Sie haben ihren Aufenthalt

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