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Pagina 10 di 12
Data: 10.05.1913
Descrizione fisica: 12
weiter? Keine Gefühlsduselei oder so was dabei im Spiel?" „Zum Kuckuck — nein!" „So! .... Haben Sie genug Geld, um die Sache ordentlich anzupacken?" „Ich hoffe — hm, ich weiß nicht recht —" Umständlich hantiert der Bettler an seiner Pfeife herum. Es ist ihm ersichtlich darum zu tun, die Erwar- tung des anderen aufs höchste zu spannen. Dann platzt er ganz unvermittelt heraus: „Nehmen Sie mich als Kompagnon!" „Dich -?" „Ich gebe zehntausend Kronen ms Geschäft." Lorenz ist vom Stuhl aufgesprungen und starrt den Bettler

an, als zweifle er an dessen Zurechnungs- fähigkeit. „Zehntausend Kronen? ... Du —?" ^ „^a, ich. Denken Sie, ich habe über zwan Jahre lang umsonst gearbeitet, den Krüppel, den Ta! stummen, den Idioten gespielt?" „Das kann doch unmöglich so viel einbringenst „Hm, das geht Sie nischt an. Die Hauptsache: Habs Geld. Und wenn wir einig werden, ho' ic Ihnen morgen." Nachdenklich blickt Lorenz vor sich hin. „Sei vorsichtig, Jakob! Man kennt dich hier überall als armen Schlucker ... Und wenn man dich -irgendwo

. Sie brauchen einen Dummen —" „— oder einen, der dumm tut!" „Kommt auf eins heraus. Also — wollen Sie?" Lorenz zögert. Eine Ahnung davon dämmert in ihm auf, daß dieses Schurkengesicht da vor ihm mehr ans dem Gewissen hat, als nur Betteln unter falscher Flagge. Eine weit größere Schuld. Vielleicht gar ein gemeines Verbrechen. Soll er mit einem solchen Jndi- viduum Kompaniegeschäfte schließen? Dadurch gewisser- maßen selbst in die Sphäre des Auswurfs der Mensch heit hinabsteigen

? .... Und doch, was ist er selbst denn Besseres? Ist er nicht auch im Begriff, eine Ver brechen zu begehen? Ein Verbrechen an jenem jungen Ding da oben? Als ahne der Bettler seine Gedanken, blickt er ihn halb spöttisch, halb mitleidig von der Seite an. „Na, Herr!... Ja oder nein?" „Meinethalten denn 7-77 ja!" , v „Topp!" „Topp!" „Auf ein gutes Geschäft!" Beide leeren chre Gläser in einem Zuge, fftafctj; füllt Lorenz sie wieder. Dann lehnt er sich in seinen Stuhl zurück und raucht schweigend seine Zigarette, da bei fortwährend die Mienen

das Fenster?" „Nach dem Hof. Hast du Angst?" „Denk nicht dran. Sie?" Lorenz wird es unbehaglich unter dem stechenden Blick des unheimlichen Gesellen. Hastig zieht er den Vorhang wieder zu. Wie ein Schatten folgt ihm der Bettler zum Fch' ster. Jetzt starren sie beide einander aus nächster Nähe an. Unwillkürlich fährt Lorenz zurück. Wie grauen haft häßlich ist doch dieser Mensch! Noch mehr nähert der Bettler sein Gesicht dem des andern. - • (Fortsetzung folgt.)

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