7.214 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1910/22_07_1910/TIPOS_1910_07_22_10_object_8203044.png
Pagina 10 di 12
Data: 22.07.1910
Descrizione fisica: 12
einer der Bauern das Messer aus der Tasche, steckte es aber auf Geheiß eines anderen Bauern wieder em. Lorenz war bei dieser Szene da bei und eilte aus dem Lokal, in das er nach kurzer Zeit mit einem Hammer zurückkehrte. Mit demselben versetzte er dem Sondregger von rückwärts einen Schlag gegen die Schläfe, worauf dieser zusammensank. Lorenz schickte dann die anderen Bauern fort und blieb mit noch einem Bauern noch eine Zeitlang in der Stube. In den frühen Morgenstunden kam Sond regger wieder zu Bewußtsein

und blieb beim Tisch sitzen, wo ihn Lorenz antraf und ihn zum Arzt schickte. Dies tat der Taglöhner aber nicht. — Am 24. April kaufte sich Lorenz beim Filialleiter der Firma Holz hammer in L a n d e ck ein Fahrrad um den Preis von 220 Kronen und zahlte 80 Kronen an, während er den „All right. Führen Sie mich ZU ihr!". In diesem Augenblick der Knall eines Schusses in nächster Nähe. Mister Tickleton fährt zusammen und blickt sich ängstlich um. Mit leicht spöttischem Lächeln wendet sich Paul der Tür

, zu der in' diesem Augenblick ein schlankes, junges Mäd chen in fußfreiem weißleinenem Rock und dunkler Männerjacke atemlos hereinstürmt, in der einen Hand ein kurzes Schießgewehr, in der andern einen großen, schwarzen Raubvogel, den sie soeben im Fluge geschossen. Mister Tickletons kleine Augen weiten sich bei diesem unerwarteten Anblick. Der Bur aber nimmt das erstaunte Mäd chen beim Arm und sagt mit etwas humoristi scher Klangfärbung in der Stimme: übrigen Betrag in Monatsraten von 20 Kronen zahlen sollte. Da Lorenz

die Raten nicht einhielt, begab sich der Filialleiter nach Galtür, wo er bald sah, daß sich Lorenz in schlechter Lage befinde. Als er nun das Rad zurückverlangte, sagte ihm Lorenz, er habe es sei nem Bruder zum Ankauf gegeben, weil er ihm noch etwas schulde. Der Filialleiter hatte aber bis zur gänzlichen Bezahlung des Rades den Eigentumsvorbe halt. — Am 19. November 1909 machte er bei der Gen darmerie und beim Bezirksgericht die Anzeige gegen seinen Schwager Ignaz Wechner, daß derselbe des Diebstahls

die Baugeschichte des Hotels war. Lorenz hatte von seinem Vater ein Vermögen von 10.000 Kronen geerbt. Damit baute er, da ihm auch dazu geraten wurde, das Hotel „Flucht horn" mit 120.000 Kronen Baukosten. Da aber die Geschäftsführung und somit auch der Gang des Ge schäftes nicht zweckentsprechend war, konnte sich Lorenz bald nicht mehr aus den Schulden herausfinden und sah sich genötigt, Konkurs anzumelden. Das Landes gericht Innsbruck verurteilte nun den Lorenz, der ge ständig war, zu fünf Monaten schweren

1
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/10_05_1913/ZDB-3062711-4_1913_05_10_10_object_8229090.png
Pagina 10 di 12
Data: 10.05.1913
Descrizione fisica: 12
weiter? Keine Gefühlsduselei oder so was dabei im Spiel?" „Zum Kuckuck — nein!" „So! .... Haben Sie genug Geld, um die Sache ordentlich anzupacken?" „Ich hoffe — hm, ich weiß nicht recht —" Umständlich hantiert der Bettler an seiner Pfeife herum. Es ist ihm ersichtlich darum zu tun, die Erwar- tung des anderen aufs höchste zu spannen. Dann platzt er ganz unvermittelt heraus: „Nehmen Sie mich als Kompagnon!" „Dich -?" „Ich gebe zehntausend Kronen ms Geschäft." Lorenz ist vom Stuhl aufgesprungen und starrt den Bettler

an, als zweifle er an dessen Zurechnungs- fähigkeit. „Zehntausend Kronen? ... Du —?" ^ „^a, ich. Denken Sie, ich habe über zwan Jahre lang umsonst gearbeitet, den Krüppel, den Ta! stummen, den Idioten gespielt?" „Das kann doch unmöglich so viel einbringenst „Hm, das geht Sie nischt an. Die Hauptsache: Habs Geld. Und wenn wir einig werden, ho' ic Ihnen morgen." Nachdenklich blickt Lorenz vor sich hin. „Sei vorsichtig, Jakob! Man kennt dich hier überall als armen Schlucker ... Und wenn man dich -irgendwo

. Sie brauchen einen Dummen —" „— oder einen, der dumm tut!" „Kommt auf eins heraus. Also — wollen Sie?" Lorenz zögert. Eine Ahnung davon dämmert in ihm auf, daß dieses Schurkengesicht da vor ihm mehr ans dem Gewissen hat, als nur Betteln unter falscher Flagge. Eine weit größere Schuld. Vielleicht gar ein gemeines Verbrechen. Soll er mit einem solchen Jndi- viduum Kompaniegeschäfte schließen? Dadurch gewisser- maßen selbst in die Sphäre des Auswurfs der Mensch heit hinabsteigen

? .... Und doch, was ist er selbst denn Besseres? Ist er nicht auch im Begriff, eine Ver brechen zu begehen? Ein Verbrechen an jenem jungen Ding da oben? Als ahne der Bettler seine Gedanken, blickt er ihn halb spöttisch, halb mitleidig von der Seite an. „Na, Herr!... Ja oder nein?" „Meinethalten denn 7-77 ja!" , v „Topp!" „Topp!" „Auf ein gutes Geschäft!" Beide leeren chre Gläser in einem Zuge, fftafctj; füllt Lorenz sie wieder. Dann lehnt er sich in seinen Stuhl zurück und raucht schweigend seine Zigarette, da bei fortwährend die Mienen

das Fenster?" „Nach dem Hof. Hast du Angst?" „Denk nicht dran. Sie?" Lorenz wird es unbehaglich unter dem stechenden Blick des unheimlichen Gesellen. Hastig zieht er den Vorhang wieder zu. Wie ein Schatten folgt ihm der Bettler zum Fch' ster. Jetzt starren sie beide einander aus nächster Nähe an. Unwillkürlich fährt Lorenz zurück. Wie grauen haft häßlich ist doch dieser Mensch! Noch mehr nähert der Bettler sein Gesicht dem des andern. - • (Fortsetzung folgt.)

2
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/09_05_1913/TIPOS_1913_05_09_10_object_8206711.png
Pagina 10 di 20
Data: 09.05.1913
Descrizione fisica: 20
!" „Dich —?" „Ich gebe zehntausend Kronen ins Geschäft." Lorenz ist vom Stuhl aufgesprungen und starrt den Bettler an, als zweifle er an besten Zurechnungs fähigkeit. „Zehntausend Kronen? ... Du —?" „Ja, ich. Denken Sie, ich habe über zwanzig Jahre lang umsonst gearbeitet, den Krüppel, den Taub stummen, den Idioten gespielt?" „Das kann doch unmöglich so viel einbringen!" „Hm, das geht Sie nischt an. Die Hauptsache: ich hab's Geld. Und wenn wir einig werden, hol ich's Ihnen morgen." Nachdenklich blickt Lorenz

—" „Und damit mich als Kompagnon. Sie sind zu klug, Herr, um allein zu arbeiten. Sie brauchen einen Dummen —" „— oder einen, der dumm tut!" „Kommt auf eins heraus. Also — wollen Sie?" Lorenz zögert. Eine Ahnung davon dämmert in ihm auf, daß dieses Schurkengesicht da vor ihm mehr auf dem Gewissen hat, als nur Betteln unter falscher Flagge. Eine weit größere Schuld. Vielleicht gar ein gemeines Verbrechen. Soll er mit einem solchen Jndi- viduum Kompaniegeschäste schließen? Dadurch gewisser- maßen selbst in die Sphäre

, Toblach, Welsberg, Vahrn, Brixen, Ster- zing, München. Weitere kostenlose Auskünfte erteilt an Selbst- reflektanten das 1291 / Erstes Brixener Realiläten- Verkehrs-Bureau in Brixen „Topp!" „Topp!" „Aus ein gutes Geschäft!" Beide leeren chre Gläser in einem Zuge. Rasch füllt Lorenz sie wieder. Dann lehnt er sich in seinen Stuhl zurück und raucht schweigend seine Zigarette, da bei fortwährend die Mienen des Bettlers beobachtend.. Er wird aus dem Menschen nicht klug. Augenscheinlich hat er noch immer

was in seinem Schädel und will nicht mit der Sprache heraus. Nach einer Weile steht er auf und zicht den ver. blichenen Vorhang vom Fenster. Draußen tiefschwarze Nacht. „Jakob," raunt er dem anderen ins Ohr. „Hast du mir noch einen Vorschlag zu machen?" Ohne zu antworten schleicht der „Idiot" erst zu der einen, dann zu der anderen Tür, eifrig lauschend und in den dunklen Gang hinausspähend. „Wohin geht das Fenster?" „Nach dem Hof. Hast du Angst?" „Denk nicht dran. Sie?" Lorenz wird es unbehaglich

unter dem stechenden Blick des unheimlichen Gesellen. Hastig zieht er den Vorhang wieder zu. Wie ein Schatten folgt ihm der Bettler zum Fen- stet* Jetzt starren sie beide einander aus nächster Nähe an. Unwillkürlich fährt Lorenz zurück. Wie grauen haft häßlich ist doch dieser Mensch! Noch mehr nähert der Bettler sein Gesicht dem des andern.

3
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/20_06_1913/TIPOS_1913_06_20_10_object_8206831.png
Pagina 10 di 20
Data: 20.06.1913
Descrizione fisica: 20
, es wird bald besser werden." „Und wenn nicht, Herr Doktor?" „So rufen Sie einen anderen Arzt! Adieu!" Lorenz fährt sich mit der Hand über die Augen, wie um aufquellende Tränen wegzuwischen. Dann wendet er sich zu der mit besorgter Miene neben ihm stehenden Haushälterin. „Schläft sie?" , »Ja, Herr Jespersen. Sie hat sich kaum gerührt, seit sie vor einer Stunde ihre Bouillon erhielt." „Dann will ich sie nicht stören, das arme, liebe Herz. Wollen Sie so gut sein und bei ihr wachen?" „Natürlich, Herr Jespersen

, indem man keine Mehlspeisen, keinen Guglhupf, keine Backereien mehr ohne einen Zusatz von t. Mim «Wer herstellt, was heute schon von vielen Millionen Hausfrauen beherzigt und geübt wird. Die An wendung ist kinderleicht und nach Dr. Oetkers Rezepten, die gratis verabfolgt werden, jedes Mißlingen ausgeschlossen. c&a Dr. Oetkers Badcpniver ist Bit Rezepten überall vorrätig. Man achte darauf, die echten Fabrikate Dr. Oetker zu erhalten. Lorenz machte eine ungeduldige Bewegung. „Sie scheinen mich nicht zu verstehen, Frau

Wi» borg. Meine arme Frau ist kränker, als Sie glau ben. Ihr Leiden ist durchaus nicht unbedenklich. Viel, leicht kann sie morgen imstande sein, das Bett zu der- lassen, ebenso leicht aber auch —" „Was, Herr Jespersen? Großer Gott' „Ebenso leicht aber auch kann sie jeden Augen blick —" „Sterben?" „Sterben," wiederholt Lorenz resigniert. Stützesuchend greift die alte Haushälterin um sich. Ihr ist, als könne sie sich nicht mehr auf den Beinen halten vor Schreck. „Wenn es — wenn es — wirklich so schlimm

Jespersen!" Und mit dem Schürzenzipfel sich die Augen trock- nend, geht die alte Frau hinaus. — - Als die Tür sich hinter ihr geschlossen hat, läßt Lorenz sich in einen Armsessel in der Nähe des Fen- sters fallen, streckt die Beine von sich und beginnt, einen Gassenhauer zu pfeifen, um auch den letzten Rest-von Unbehagen los zu werden. Er weiß ganz Lausen & Wt Wien, 1, UrcenburgersiraAe ttr. 53o Vertrat.: Tiroler Maschinenfabrik, Lienz Orülnui „ 9 TTO“-Motorßn für Benzin, Benzol, Petrolin, Rohöl

ein, m der Hand eine dickbauchige Flasche. Er setzt sich auf den Tisch, versichert sich, daß die Tür fest geschlossen ist und geht rasch auf Lorenz zu, der vergebens bemüht ist, eine gleichmütige Miene zur Schau zu tragen. „He, Herr! Sie sehen verflixt schlecht aus," knurrt er sarkastisch. „Haben wohl Angst gekriegt, was?" Aergerlich fährt Lorenz empor. »Ich Angst? Dummer Kerl! Denk' nicht dran!" Hastig steht er auf, nimmt die Flasche vom Tisch, entkorkt sie und füllt mit unsicherer Hand zwei Gläser

4
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1904/17_09_1904/BTV_1904_09_17_7_object_3006410.png
Pagina 7 di 12
Data: 17.09.1904
Descrizione fisica: 12
. Unser Lorenz, ein uraltes Möbel, das schon dem Förster die Jugend mit allerlei Kindsmädeldiensten versüßt hatte, ergriff das Ruder und leise knirschend durchschnitt der Kahn das trübe» von breiten Rohrborsten umstandene Wasser. Damals zog sich das Moor, von mehreren Wasserarmen durchschnitten, längs dreier ausgedehnten Jagdreviere meilenweit fort, in jenem Weltwinkel an der W. Heute sind viele sumpfige Strecken urbar gemacht, auf den trocken gemachten Wiesen- flächen prangen Ziergärten, stehen wyhl

. Lausche mit Auge und Ohr, Folge den Lehren der Beiden!' Endlich legten mir, jedes Geräusch verineidend, an. Da der Wind inzwischen merklich stäxker geworden war, gingen wir mit' diesem. Der treue „Caro' des alten Lorenz war in solchen Fällen eine unbezahlbare Kraft. Nichts vermochte ihn aus der Nähe seines Herrn zu bringen, wenn's suchen hieß. Piein Jupiter hätte sich an dem bald auKgedienten Tiere ein Beispiel nehmen können. Ich konnte meinem Racker nie recht trauen. Der heftige ZWnd erschwerte

auch die Jagdgelegenheit, das scheue Wild stand frühzeitig auf und als Jupiter eine Bekassine günstiger aufstöberte, versagte dje Patrone, allein ich konnte das Tier auf gut Jägerglück mit dem zweiten Laufe herunter holen, knapp nach feinem ersten Zick-Zack. Lorenz »nd ich wahrten unsere Jägerehre so gut es, der Witterung wegen, angieng. Leider machte ein plötzliches Unwohlsein mir es unmöglich, der Suche auf dem uubequemen, ja oft gefährlichen Terrain weiter obzuliegen. Auch Lorenz sparte sein Pulver

für einen bessern Tag nnd so machten wir denn Kehrt dem Kahne zu. Als Lorenz bei unserer Laudungsstelle als Erster anlangte, sing der alte Grünrock plötzlich zu poltern an, daß ich meinte, er habe sich den Fnß verstaucht, oder soust sei ihm cin Unglück begegnet. »Fix Laudon! Welch vermaledeite Bande hat uns den Kahn gestohlen! Herr! Herr! Kommen sie! «schaue» Sie! Der Kahu ist sort! jiruzi Türke»!' Dem war auch richtig so. Der Alte schnob wie ein Drache. Ich befand. mich in einer unangenehmen Situation

. Von nner- träglichen Kopfschmerzen gefoltert, sah ich den bequemen Wasserweg abgeschnitten und die Perspek tive vor mir, den anstrengenden Marsch zu Lande durch Snmpf und Moor antreten zn müssen. Als ich über diese unerquicklichen Dinge noch nachdachte, packte mich Lorenz plötzlich am Arm. „sehen Sie dort! Dieses Malefizgesindel, dieses Gelichter von Jnngen hat nns den Kahn gestohlen!' Wirklich erschien jetzt zwischen den Rohrbüscheln um eine Ecke des jenseitigen Ufers herum ein gröberes Bovt

5
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1894/01_05_1894/BRC_1894_05_01_2_object_135703.png
Pagina 2 di 10
Data: 01.05.1894
Descrizione fisica: 10
Seite 2. Brixen, Dienstag, zum Jahre 1842, wo ihn Fürstbischof Galura zu seinem Hofcaplan bestimmte. Seit diesem Jahre weilte der Verstorbene in Brixen. Als Hofcaplan hatte Monsignor Lorenz Gelegenheit, die ganze Diöeese Brixen kennen zu lernen, da er im Jahre 1847 den demals vom Fürstbischof. Galura zum Visitator bestimmten Dompropst und Kanzler Thuille auf den Visitations reisen begleitete. Bei seinem guten Gedächtnis kam dem Verstorbenen das auch noch als Canonicus sehr gut zustatteu

gewidmet sein sollten? Es ist wahrlich bewunderungswert, mit welcher Ausdauer und unermüdeter Geduld der Gründer des Katholischen Gesellenvereines Brixen immer wieder dem Verein weiterhalf und seinen Bestand sicherte. Wäre Mons. Lorenz nicht gewesen, der Verein bestände vielleicht nicht mehr. Als Decan und Stadtpfarrer war Mons. Lorenz ein Decennium Obmann der Schutzvorstehung des Vereines, während als Präsides nacheinander die Stadtpsarr-Cooperatoren Miller und Morlang, dann Theologieprofessor

in hoher kirchlicher Stellung war ein kostbares Verdiest seines Lebens. Mons. Lorenz wusste diesem Werke eine edle Seite abzugewinnen. Ihm war es ein Bedürfnis seines Herzens, jungen Leuten ein väterlicher Freund zu sein, wandernden Gesellen, sern von der Heimat, nicht bloß einen freundlichen Gruß, sondern eine Heimstätte zu bieten. Er suchte damit nicht Ehre und Ruhm. Auf was er rechnen konnte, das war die Dankbarkeit von Leuten, die in der Welt hemm wandern und häufig nicht mehr ihre Dankbarkeit

bezeugen können, und das Verdienst, durch ein gutes Wort, durch eine herzliche Ermahnung zur rechten Zeit Gutes gestiftet zu haben im Ver borgenen. Weil Mons. Lorenz Nicht mehr für sich suchte, konnte ihn kein Misserfolg, kein Undank, keine Gehässigkeit und keineVerdrießlichkeit—es gab deren in schwerer Menge — in der Sorge für die Gesellen wankend machen. Wer tiefer in dieseThätig- keit hineinblicken konnte, musste darüber staunen, wie Mons. Lorenz bis in seine letzte Lebenszeit, wo Alter

bei gesteuert hatten. Es dürfte darum wohl kaum die Bitte hier schlecht angebracht sein, dass die Gönner undWohlthäter desVereines auch fernerhin ihr Wohlwollen beweisen mögen! Mons. Lorenz hat die Liebe zu den Gesellen mit in das Grab genommen. Als ihm wenige Tage vor dem Tode im Namen des Vereines gedankt wurde für alles, was er den Hunderten von Gesellen erwiesen, und der Verein seiner ferneren, noch wirksameren Für bitte empfohlen wurde, da prefste ihm die warme Liebe zu dem ehrsamen Handwerke

6
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1897/05_06_1897/LZ_1897_06_05_22_object_3297040.png
Pagina 22 di 24
Data: 05.06.1897
Descrizione fisica: 24
Auch das argloseste Ge«St würde die Veränderung bemerkt haben, die mit Lorenz v. Stnrmhose vorgegangen war. Und dieser Zustand änderte sich bei ihm keineswegs. Hin und wieder spielte er Wohl mit einem oder dem andern Klubisten eine Partie Billard, oder wechselte beim Kommen und Gehen mit dem oder jenem ein paar gleichgültige Worte aber er war ein anderer geworden. — Nach und nach erschien er seltener auf der Bildfläche, und ließ er sich wirklich einmal sehen, so konnte man sicher

sein, daß er sich sofort in das kleine Rauchzimmer zurückzog und dort, die neueste Nummer der Provinzial-Korrespondenz in der Hand, in einem natürlichen Halbschlummer befangen, im bequemen Armstuhl saß. Besuchte man sonst, um jemand zu sprechen, drei — vier verschie dene Lokale an einem Abend, so konnte man sicher sein, in jedem derselben mit Lorenz v. Sturmhose zusammenzutreffen. Nach jener unergründlichen Katastrophe aber war er eine gesellschaftliche Na turseltenheit geworden. Ganz allmählich tauchte nun Geflüster

Nummer zwei an der Oberfläche der Tagesgespräche auf — etwas entschiedener als Ge flüster Nummer eins, aber doch immer noch nicht so recht greifbar. — Diesmal sagte das Gerücht: Lorenz v. Sturmhose sei wirklich verliebt! Aber in wen denn? Die Liste derjenigen Damen, welche nur auf die Ehre Anspruch machen durften, Frau Lorenz v. Sturm hose zu werden, wurden von den bedeutendsten Autoritäten geprüft; dieser oder jener Name wurde einen Moment der näheren Betrach tung unterzogen; dann aber warf

man ihn zu den Toten, ohne ein befriedigendes Resultat erzielt zu haben. Und wiederum erhob sich die zischelnde Stimme des Gerüchts, diesmal aber schon ausdrucksvoller im Ton, sicherer, schärfer, ener gischer: Lorenz v. Sturmhose sei verliebt in eine Schauspielerin! Lorenz v. Sturmhose — er, zu dessen Herstellung in solcher Vollkommenheit ein so kostbares Material an Vorfahren verwendet worden war — Lorenz v. Sturmhose den Netzen einer Bühnen- gauklerin verfallen! Diese Behauptung war so absurd, so unerhört

sten Anlaß zu irgend einer begründeteren Vermutung. Mehrere Wochen später, als Schnabelweit und meine Wenigkeit eines Abends ein kleines Vorstadttheater besuchten, wo die Schau spielerinnen mitunter auch auf dem Drahtseil gingen und ihre Lei stungen am Trapez vollführten, glaubten wir Lorenz v. Sturm hose unter dem bunt zusammengewürfelten Auditorium entdeckt zu haben. Schließlich aber gewannen wir doch die Ueberzeugung, daß uns nur eine bedeutende Aehnlichkeit getäuscht habe. Trotz

7
Giornali e riviste
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1935/30_03_1935/ZDB-3077641-7_1935_03_30_8_object_8456579.png
Pagina 8 di 8
Data: 30.03.1935
Descrizione fisica: 8
Der Lorenz sah fragend auf den Grafen. Der machte sein verschlossenstes Gesicht. So sagte er bloß: „Ich wills erst einmal beschlafen, Komteß!" Am andern Tag fragte Iodokus Birkenhofer beim Grafen Altenburg an, ob er die Verwaltung des Birkenhofes übernehmen wolle. Er hätte Vertrauen zu ihm und was ihm, dem Grafen, heute noch fehle, würde in der Schule des Onkels und des Lorenz bald ergänzt sein. Graf Altenburg, der die ganze Nacht mit dieser Möglichkeit gestritten, buchstäblich gestritten

, da» ihm der Herr auf Birkenhof «ntgegenbracht«. Treuherzig meinte der Alte: „Nur mir dürfen Sie es nicht nachmachen; denn ich bin rin Lüdefiahn!" — — Wieder war es Abend. Die Komtesse saß mit ihrem Stab auf her Terrasse. Friedl las aus einem Brief ihres Onkels die auf die Wirtschaft bezüglichen Stel len vor. Das Licht des Lüsters spielte in ihrem Haar. Eben verklang die Frage: „Was gibt es Neues auf Birkenhof?" Fried! ließ den . Brief auf den Tisch sinken und fragte schelmisch: „Schon beschlafen, Lorenz

? Wo den Wundermann für den Birkenhof hernehmen und nicht stehlen?" Eh« noch Lorenz eine Silbe erwidern konnte, ver neigte sich Graf Egbert ironisch vor Fried!: „Ich erlaube mir, mich dir als diesen Wunder- mann vorzustellen. Angenommen von dem Herrn auf Birkenhof!" Fried! fuhr sich mit ausgespreizten Fingern in das Blondhaar. Entsetzt schrie sie auf: „Heiliger Gott, da wirtschaftet der Unglückswurm ein zweitesmal ab!" Der Graf biß sich im Zorn die Unterlippe blutig. So wurde der neue Herr vom Birkenhof Ver

täglich zu einem Klagelied veranlaßte. Die ersten drei Monate hatte Graf Egbert sein Gehalt an den Lorenz abgetreten. Der alte Praktiker mußte sich fügen. Sein einziger Emwand wurde mit einem zornig hochmütigen: „Entweder — oder" ab getan. Entweder er nahm an oder der Graf legte seine Stelle nieder. Lorenz »var ihm unentbehrlich ge worden. Er war der Meister und der Graf der Schü ler. Dabei wuchs die Achtung des Letzteren vor dem Wissen, Können und Schaffen des einfachen Man nes gebührend. Mensch

8
Giornali e riviste
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1934/06_02_1934/ZDB-3059567-8_1934_02_06_2_object_8060283.png
Pagina 2 di 6
Data: 06.02.1934
Descrizione fisica: 6
Jahre blieb. Josef war zu Bozen seit 1822 mit Sophie Maria von A m p a ch-Grienfelden, geboren in Bozen am 80. Dezember 1787, vermahlt, die aus einem Bozener Eefchlechte stammte, eine Tochter des Josef von Ampach und der Rosa von Ampach, geborenen von Ab mayer, war und ihren: Manne drei Kinder schenkte, Karl. Josefine und Lorenz. Sie starb am 25. September 1869 in Trient, wo ihr Sohn Lorenz ihr am Stadtftiedbofe ein hüb sches Grabdenkmal errichten ließ. Josef Maria starb am 29. März 1834 in Trient

. Von seinen Geschwistern ehelichte Josefa (geboren Bozen am 25. Jänner 1785, gestorben in Innsbruck am 24. Jänner 1845) den Kameralrat bei der K. K. v er. Kameral-GefüNen-Derwaltung in Innsbruck, Franz Philipp Krapf (geboren in Bozen am 6. Juli 1781, gestorben 6. November 1855 in Brixen), den Stammvater der im Jahre 1871 geadelten Familie v. Krapf, seine Schwe ster Anna den Peter Zanotini. Lorenz (I.) von Voltelini, Bruder des Josef Maria, geboren 1777 in Trient, war Ädvobat in Bozen und erhielt in der Geschichte

des Jahres 1869 dadurch eine ge wisse Berühmtheit, daß er der Verteidiger des un glücklichen Mahrwirtes wurd". Das Versteck dieses tapferen Freiheitskämpfers am Leiterer-Häus: in Velthurns war verraten worden, Peter Mayr wurde am- 8. Februar 1810 verhaftet, nack Bozen oeschleppt und im Kerker gU St. Asra eingesperrt. Als ex orko-Verteidiger gab ihm der kom mandierende französische' General Graf Alois Baraguey d'Hilliers den Advokaten Dr. jur. Lorenz von Boltelrni, da sich der zuerst h'rfür bestellte

und der Al Anna v. Lama, geb. von Sterzinger-Salzraml vermählt: seine einzige Tochter. Nikolina v. Voltelini. geboren 1822, war mti Jakob Freiherrn von Betta (di Brentonico). geboren um 1820, gestorben um 1866 in Baffano. Italien, vermählt. Sie hatte einen Sohn, ly Maria (1849 bis 1866), der als Jüngling starb, st Z Jakob von Betta der letzte Sprosse der freiherrlichen Lin der Betta-Brentonieo war; Nikolina starb am 28. 1869 in Rovereto. Lorenz (H.) von Voltelini, Sohn des Josef jul geboren in Bozen

Ern,, (geboren 1794 in Langendorf in Mähren) und der Ann Ernst, geb. v. Payr zum Thurn. Johann Ernst bekleiden die Stelle eines Verwalters der Deutschen Ritterordens-Ba^ an der Etsch und im Gebirge. Cenatspräsident Dr. v. SHl Uni, der ein scharfsinniger Jurist und ausgezeichneter Rim ter war, starb am 2. Juli 1897 in Wien. Johann (Hans), Josef, Lorenz von Volte- l i n i. geboren als Sohn des Lorenz (11.) am 81. Juli W in Innsbruck, verbrachte seine Jugendzeit in Bozen, fc suchte dann das Gymnasium

10
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/22_03_1913/ZDB-3062711-4_1913_03_22_10_object_8228942.png
Pagina 10 di 28
Data: 22.03.1913
Descrizione fisica: 28
. Seit mehreren Tagen, seit die Herrin von Schloß Sandsgaard nach Christiania gereist ist, fühlt sich jedermann hier unbehaglich und verlassen. Gleich darauf meldet der Diener, der „Herr, der neulich schon einmal da war", wünsche die Damen zu sprechen. „Führen Sie den Herrn in den Salon!" gebietet Madame Worse, erstcmt ob des Besuches zu so früher Stunde, indem sie sich gleichzeitig selbst dorthin be gibt. «Ich höre soeben, gnädige Frau, daß Fräulein Arnoldsen bereits abgereift ist," beginnt Lorenz

eigenen umständlich«« Weise, sie habe bereits von seinem Rot profitiert und ihren kleinen Enkel versichert. Lorenz drückt seinen Beifall aus und fragt „so ganz nebenher," ob er die diesbezügliche Polizze ein mal sehen könne; als Dersicherungsbeamter interessiere ihn begreiflicherweise jedes Konkurrenzunternehmen. Sein Herz klopft hefttg bei dieser in völlig gleich gültigem Tone gestellten Bitte. Von chrer Erfüllung hängt das Gelingen seines wohldurc^achten Planes ab. — „Aber natürlich!" erwidert

der alten Dame galant die Tür. Scheu and ängstlich blickt Jngeborg Lorenz Je- spersen an, als er gleich darauf wieder ihr gegenüber Platz nimmt. Instinktiv ahnt sie, daß seine lachende Lusttgkeit nur Maske war. Auch hat sich der Aus druck seiner scharfen Züge merklich verändert; sie er- scheinen momentan fast verzerrt und wecke» mcheim- liche Erinnerungen in ihr — Erinnerungen an ein fürchterliches Gesicht, das sie früher so oft verfolgte und das Eriks Niels Einfluß verscheucht hotte. „Fräulein Valettt

—!" Lorenz hat sich weit vornüber gebeugt und blickt Jngeborg durchdringend an. Sie will aufspringen. Doch sein Blick barmt sie sofort wieder an ihren Platz. , f ' " (Fortsetzung folgt.!

12
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/21_03_1913/TIPOS_1913_03_21_10_object_8206571.png
Pagina 10 di 20
Data: 21.03.1913
Descrizione fisica: 20
und verlassen. Gleich darauf meldet der Diener, der „Herr, der neulich schon einmal da war", wünsche die Damen zu sprechen. „Führen Sie den Herrn in den Salon!" gebietet Madame Worse, erstaut ob des Besuches zu so früher Stunde, indem sie sich gleichzeitig selbst dorthin be gibt. „Ich höre soeben, gnädige Frau, daß Fräulein Arnoldsen bereits abgereist ist/' beginnt Lorenz Je- sversen im Tone gut gespielten Bedauerns. „Ich hatte gehofft, sie noch anzutresfen und wollte sie über das Befinden unseres lieben

unheimlich gestei gert. Bald bringt er das Gespräch auf Lebensversiche- rungen, da er hofft, durch diese Manipulation Madame Worse am leichtesten für einige Minuten aus dem Zimmer entfernen zu können. Und richtig — schon nach wenigen Sekunden er- zählt die alte Dame in der chr eigenen umständlichen Weise, sie habe bereits von seinem Rat profitiert und ihren kleinen Enkel versichert. Lorenz drückt seinen Beifall aus und fragt „so ganz nebenher," ob er die diesbezügliche Polizze ein mal sehen könne

in- zwischen ein paar lustige Spässe erzählen." Damit springt er auf und öffnet der alten Dame galant die Tür. Scheu und ängstlich blickt Jngeborg Lorenz Je spersen an, als er gleich darauf wieder ihr gegenüber Platz nimmt. Instinktiv ahnt sie, daß seine lachende Lustigkeit nur Maske war. Auch hat sich der Aus druck seiner scharfen Züge merklich verändert; sie er scheinen momentan fast verzerrt und wecken unheim liche Erinnerungen in ihr — Erinnerungen an ein fürchterliches Gesicht, das sie früher so oft verfolgte

und das Eriks Niels Einfluß verscheucht hatte. „Fräulein Valetti —!" Lorenz hat sich weit vornüber gebeugt und blickt Jngeborg durchdringend an. Sie will aufspringen. Doch sein Blick bannt sie sofort wieder an ihren Platz. (Fortsetzung folgt.)

13
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1907/23_02_1907/LZ_1907_02_23_21_object_3282791.png
Pagina 21 di 26
Data: 23.02.1907
Descrizione fisica: 26
k tat. Sie mußten sich natürlich trennen. Ein junge Frau will allein ihr Regiment haben. Ja, diese Trennung, nachdem man fast ein ganzes Menschen alter zusammen gehaust. Eine solche Trennnng ist nicht leicht. Lorenz lag sie drückend aus dem Magen. Und wie würden nun erst die alten Schwestern dieselbe ertragen? So ward der alte Herr von Zweifeln hin und her gerissen. Sie kamen, aber sie gingen auch wieder. Und das Weihnachtsfest rückte immer näher. Da trafen eines Tages aus Hamburg zwei

, das seiuesgleiche» erst suchen sollte. Lorenz steckte den Brief zu sich, nahm seine Mütze uud begab sich,zn seinen Schwestern. „Ich möchte euch eine Mitteilung machen,' begann er; etwas geniert klang seine Stimme doch. „Ich habe die Absicht, mich zu verheiraten.' Lange Umschweife liebte Lorenz nicht, er hätte es schonender seine» Schwestern mitteilen können. Pienchen war denn auch wie vom Donner gerührt. Sie starrte mit weitanfgerissenen Angen ihren Bruder an, ungewiß, ob sie an seinem oder an ihrem Verstände

zweifeln solle. Dolli dagegen, die anfing, ein bißchen schwerhörig zu werden, fragte vorsichtshalber noch einmal: „Was willst du. Lorenz?' Lorenz, der nie gern eine Sache zweimal wiede>holte. dem es aber bei dieser Ge egenheit doppelt unangenehm war, schrie un geduldig: „Heiraten!' „Heiraten?' fragte Dolli abermals. Sie mußte merkwürdig taub in diesem Punkte sein, setzte aber gleich darauf beruhigend hinzu: „Bei dir rappelt's wohl. Wen denn um Gottes willen?' „Ein Fräulein Wüterich, Paula Wüterich

.' „Lorenz, Lorenz,' jammerte Pienchen, die allmählich zu der Erkenntnis gekommen, daß sie wenigstens ihre „Fiiuse' noch bei sammen halte, „hast du den Schritt reislich überdacht? So ein Ehestand krempelt einen ganzen alteiugewohnten Hausstand um und um. Wie alt ist denn das Fräulein?' „So in de» Zwanzigern.' „Na, ja,' warf Dollis flinke Znnge ein, „da paßt ihr ja an Alter vortrefflich zusammen. Die Leute werden dich mindestens für ihren Großvater halten.' „Das können die Leute halten

, wie sie wollen!' rief Lorenz, der diese Unterredung so schnell wie möglich beenden wollte. Bei der gereizten Stimmung Dollis war an ein vernünftiges Überein kommen heute nicht zu denken. „Mein Entschluß ist gesaßt, hier ist der Antrag; ich stecke den Brief sofort in den Kasten.' Lorenz mnßte sich gestehe», er hatte sich die Unterredung anders gedacht. Er hatte Träne» erwartet, Bitten und schließlich eine ge schwisterliche Einigung. Doch schien sein Heiratsprojekt auf Dolli ja recht erheiternd zu wirken. Lächerlich

14
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/14_06_1913/ZDB-3062711-4_1913_06_14_10_object_8229182.png
Pagina 10 di 28
Data: 14.06.1913
Descrizione fisica: 28
kostenlose Auskünfte erteilt an Selbft- reflektauten das 420 1 .Brixener Realitä ten-Ver- kehrs-Bureau, Brixen a. E. cf) is A/Ws C&HA'V *'''* 2 - (JcntCaÄuL- 9 ypS- (fab c- Mi. (B XiMc hv.mn>*-{&zfe . Vergebens versucht Jngeborg, ihrem Gatten ein wärmeres Gefühl entgegenzubringen. Dunkel ahnt sie, daß es so, wie es jetzt ist, nicht das ganze Leben lang sorlgehen könne, obgleich sie über das Wie-und Warum völlig im unklaren ist. "Und Lorenz? ... Noch immer zögert er, den entscheidenen Schritt zu tun. Regt

sich noch ein letztes Fünkchen von Gewissen in ihm? Da stört eines Abends sein Diener diesen schein- baren Frieden. „Na, Herr, wann wird's denn?" raunt er Lo-, renz ungeduldig zu, als Jngeborg sich soeben in ihr Schlafgemach zurückgezogen hat. „Wir verlieren viel kostbare* Zeit!" Wie aus einem Traum erwachend, fährt Lorenz in die Höhe. Die keusche Nähe jenes jungfräulichen Wesens, das er sein Weib nennt und das ihm trotz- dem noch immer so fern steht, wie bei ihrem ersten Begegnen, ist nicht ohne Wirkung

Mädchen zu finden. Der Spur, welche die falsche Erzählung des Bettlers Jakob bot, folgend, fuhr er damals direkt nach London. Tort erfuhr er, daß das betreffende Paar bereits an demselben Tage nach Paris weiter gereist sei. Er ihm noch. Und von dort über Mar- stille, Rom und Neapel nach Kairo,. . . Tage, Wochen vergehen. . . . Immer noch jagt Erik einem Phantom nach. Es ist, als ob der böse Geist, der Lorenz Jespersens Handlungen leitet, auch Besitz von jenem geheimnisvollen Paar ergriffen

16
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/13_06_1913/TIPOS_1913_06_13_10_object_8206811.png
Pagina 10 di 20
Data: 13.06.1913
Descrizione fisica: 20
entgegenzubringen. Dunkel ahnt sie, daß es so, wie es jetzt ist, nicht das ganze Leben lang sortgehen könne, obgleich sie über das Wie und Warum völlig im unklaren ist. Und Lorenz? ... Noch immer zögert er, den entscheidenen Schritt zu tun. Regt sich noch ein letztes Fünkchen von Gewissen in ihm? Da stört eines Abends sein Diener diesen schein baren Friedest. „Na, Herr, wann wird's denn?" raunt er Lo renz ungeduldig zu, als Jngeborg sich , soeben in ihr Schlafgemach zurückgezogen hat. „Wir verlieren

viel kostbare Zeit!" Wie aus einem Traum erwachend, fährt Lorenz in die Höhe. Tie keusche Nähe jenes jungfräulichen Wesens, das er sein Weib nennt und das ihm trotz dem noch immer so fern steht, wie bei ihrem ersten Begegnen, ist nicht ohne Wirkung auf das verhärtete Gemüt des früheren Trunkenboldes geblieben. „Ja, ja —" murmelt er wie geistesabwesend — „du hast recht. Das Geld ... der totenähnliche Schlaf " «Hol Sie der Kuckuck mit Ihrem totenähnlichen Schlaf!" fallt Jakob roh ein. „Wollen Sie das Mes. ser

geleitete Mädchen zu finden. Der Spur, welche die falsche Erzählung des Bettlers Jakob bot, folgend, fuhr er damals direkt nach London. Dort erfuhr er, daß das betreffende Paar bereits an demselben Tage nach Paris weiter- gereist sei. Er ihm noch. Und von dort über Mar- feilte, Rom und Neapel nach Kairo. . . Tage, Wochen vergehen. . . . Immer noch jagt Erik einem Phantom nach. Es ist, als ob der böse Geist, der Lorenz Jespersens Handlungen leitet, auch Besitz von jenem geheimnisvollen Paar ergriffen

17
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1864/06_02_1864/BZZ_1864_02_06_10_object_403213.png
Pagina 10 di 10
Data: 06.02.1864
Descrizione fisica: 10
75 nz heimkam, ohne daß sie von ihm auch nur eine Silbe hörte. Äm Gegentheil wollte man bald dort, bald da über ihn nur BöseS wissen ; es hieß, man habe ihn wegen Spiel, Trunksucht und Excessen ge straft, er sei wohl muthig im Gefecht, aber dann ohne MannSzucht und plündernd angetroffen worden. Alle Welt war, wie eö schon so gebräuchlich ist, rasch mit der Verdammung gegen Lorenz bei der Hand, Hanne allein schüttelte ungläubig mit dem Kopf und hielt fest an ihrem Versprechen. Gar fest und süß

auch das Herz darüber. So saß denn Hanne Abends am Spinnrocken, Ewald war in Geschäften auswärts und die Dirne betrachtete den stählernen Ring, laS wieder und wieder die halb verwischten Zeilen des Lorenz auf dem vergilbten, zer knitterten Papier und die Sonne hatte mit eins den letzten goldigen Schimmer abgezogen von Berg und Thal, bevor sie es merkte. Plötzlich klang ihr Fenster, erschreckt fuhr die Dirne empor und — stieß einen Freudenschrei ans — sie konnte es kaum glauben, sie hielt es für einen Traum

— Lormz stand vor der Hütte und rief ihren Namen. Hinweg über alle Schranken der Erde, hinweg über alle Zweifel und Bedenken trug sie der Flügel des höchsten Entzückens; das Fenster flog auf und beide begrüßten sich wie es eben nur die stürmische Freude vermag. — Dsr Krieg war unverhofft durch einen plötzlichen Friedensschluß beendet worden; die Streiterschaaren zer teilten sich, die Mehrzahl der Leute eilte der Heimat zu — Lorenz war auch unter diesen und die Heim kehrenden wurden von den Ihrigen

so festlich empfan gen, als es eben in der Eile ohne Vorbereitung mög lich war. In die einsamen Torfgräberhntteu war aber noch keine Kunde davon gekommen und somit konnte Hanne die Nähe des Geliebten nicht ahnen. Lorenz dagegen, der gerne entlassen worden war. in dem er mehr Excesse beging, als hundert andere Leute, hatte eS kaum vernommen, daß Vater Ewald mit Torfladungen nach Außen gegangen war, als sein Plan bei ihm feststand. Er verließ eilig und im Stillen die Gaststube, kümmerte sich nicht darum

, aber feines Tuch aus ungebleichtem Garne um den Hals, das sie gesponnen, gearbeitet, genäht und mit seinem ganzen Namen ge merkt hatte. Lose ließ der Junge das Tuch am Halse hängen und dankte ihr mit einem Händedrnck, aber daß eS ihn nach mehr als diesem Andenken gelüstete, sagten seine leuchtenden Blicke, welche er von der Dirne nicht abzuwenden vermochte. Rasch war Lorenz wieder mehr als je willkommen geheißen, vernahm von Hanne'S Lippen die Betheue- rungen ihrer Liebe und Treue und erfuhr

18
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1907/23_02_1907/LZ_1907_02_23_20_object_3282789.png
Pagina 20 di 26
Data: 23.02.1907
Descrizione fisica: 26
Kleopatra, als die Schwester Bogen um Bogen in das Feiier steckte, daß die Flammen hochanf züngelten und gierig an den Geisteskindern einer unbekannten Größe hernmleckten. .Ich heize ein,' sagte Emmi lakonisch. „Eine warme Stube ist nm diese Zeit etwas nnumgänglich Notwendiges.' Der leyte Bogen erlosch. Die Arbeit vieler nutzlos vergeudeter Stunden sank in ein Häuslein Asche zusammen. 10. Lorenz war wieder daheim. Nach dem geselligen Verkehr in Wüterich chen Hanie dünkte ih» sein Heim allzn still

beneiden. Ach. wer noch einmal jung sein könnte! Jnng? Wie alt war er denn eigentlich? Dreinndsechzig. Jnng ist was anderes. Dreiundsechzig. Aber um seinen Sarg zu bestellen doch noch alleweil zu srüh. Und überhaupt, was heißt jung? Es gibt Leute, die nie jnng gewesen sind. Er dagegen, er war in seiner Jngend immer so ein bißchen Schwerenöter gewesen. Das war er. Darin glich Edgar ihm anss Haar, obgleich er ja nicht sein Vater war. Aber das liegt im Blut. Schwerenöter? Lorenz lachte. So ganz alt fühlte

er sich ja gerade noch nicht. Dreiundsechzig. Hm! Bei Tisch sollte er denn nun erzählen; die Schwestern be stürmten ihn. „Gott, ja, Kinder, was gibt's da groß zn erzählen,' sagte Lorenz mit einem etwas ungeduldigen Klang in der Stimme. „Es war riesig nett. Prächtige Familie. Wir haben uns großartig amüsiert.' „Das glauben wir schon, Lorenz, aber wie geht es nnserm Ed gar? Du wolltest uns doch so viel über sein Tun und Treiben erzählen. Seine Briefe waren doch immer so oberflächlich.' „Tnn nnd Treiben

? Na, er geht morgens ins Kontor und kommt abends wieder.' „Aber, Lorenz, wie steht er denn ans? Ist er magerer ge- worden? Schmeckt ihm das Esten? Ist die Dame des Hauses gut zu ihm?' Ewiges, lästiges Gefrage, dachte Lorenz. Weshalb sollte dem Bengel das Esten nicht schmecken? Und ob die Alte gut zu ihm war oder nicht, war ihm jedenfalls höchst schnuppe. Die juugen Damen karessterten weidlich mit ihm hernm. Er bezwang aber seine Ungeduld. Das Gewissen regte sich. Um das Treiben seines Neffe

sagte, wie er sich benähme, wie er sich kleide, was er äße, was er tränke. Nein, wenn man doch alt wird. Und so einseitig. In Lorenz regte sich der Wunsch, nicht so zu verknöchern wie seine beiden Schwestern. Er begab sich auf sein Zimmer, unzu frieden mit sich und der ganzen Welt. „Was mag der Lorenz haben?' fragten sich die beiden Schwestern. „Er ist so sonderbar verändert?' „Sollte es am Ende unserm Edgar nicht gnt gehen, und er will es uns verschweigen?' kam Pienchen der Einfall. Dolli erschrak

20
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1864/13_02_1864/BZZ_1864_02_13_9_object_402668.png
Pagina 9 di 10
Data: 13.02.1864
Descrizione fisica: 10
, die Hütte war ihr aber gerettet worden; denn Lorenz hatte mit den Gläubigern ein Abkommen gefunden und stand bei einem reichen Bauer gegen gute Bezahlung im Dienst. Er war ein Anderer geworden, still und arbeitsam und ließe« seiner Mutter an gar nichts fehlen; sie konnte jetzt eine Freude haben an ihm und alle Leute lobten die Umwandlung, welche die Einen der Gewalt Hanne's über sein Herz, die ruderen dem Hinsieche» der Mutter und seinem da durch erwachten Gewissen zugeschrieben. Nur war Lorenz

sie ihm gerade an der Biegung eines Hohlweges, der zum Dorfe sührte, so daß Beide einander plötzlich ge genüber stände» und nicht ausweiche» konnte». Er- röthend stand Hanne, Lorenz schien betreten und die Dirne sagte rasch gesagt: „Lorenz! warum sieht man Dich gar nicht mehr?' „Du hast den liebevollen Bescheid Deines Alten gehört!' „Aber Du weißt, daß ich oft in's Dorf gehen mnß: Du weichst mir aus — mir und dem Vater — ich habe es schon öfter bemerkt.' „Meine Aufnahme war darnach

— doch es wird noch Alles gut werden, meine Schuld ist's nicht, wenn es anders kommt.' „Ja, ich weiß es, Lorenz — Du bist brav, fleißig und ordentlich geworden Du gehst an Sonntagen in die Kirche und die Leute loben Dich, auch mein Vater hat davon geredet — tausend Dank dafür mein lieber Lorenz; Du weißt nicht, wie es mich freut.' „Freut's Dich ? — Nun a'so warum bist Du ver drießlich und meinst, ick) wolle Dich meiden ?' Zögernd, da sie nicht wußte, wie sie ihren Gedan ken vorbringen sollte, stand die Dirne, wurde ver

legen und sagte dann mit unsicherer Stimme, scheu den Blick zu Boden schlagend: „Christas ist noch immer nicht zurück!' „Ist Dir so leid um ihn? Was kümmert eö aber mich? Hab' ich ihn zu hüten — weiß ich'S, wo er herumläuft?' rief in nicht zu verkennender Aufregung Lorenz. „Ich mein' nur — Lorenz! — Sei nicht bös' aus mich — aber wie Du das letztemal im Moor warst — in der Nacht — spät schon war's — da glaubte ich einen Schrei zu hören — und — und mir war — ich fürcht' —Lorenz, hast Du damals

sie in's Moor zurück und flüsterte für sich: „Eiu anderer Mensch ist er geworden - aber wodurch ist er'S geworden ?!' - — — — — — Mochte indeß die Besserung des Lorenz sür seine alte Mntter der Gegenstand wahrer Freude sein, für welche sie täglich dem Himmel danttc, so vermochte dieselbe oennoch ihre Lebenskräfte nicht mehr neu zu beleben und eines Morgens fand man sie heimgegangen zur ewigen Ruhe, aus welche sie sich längst vorbereitet hatte. Die ganze Nachbarschast erwies ihr die letzte Ehre

21